Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: US-Tendenz: Archivierte Beiträge bis 1. Januar 2018
levdul1 - Samstag, 20. Mai 2017 - 23:53
Hallo Isabellaflora,

Ich traue dir ohne Weiteres zu, ein gut diversifiziertes Depot zusammen zu stellen. Aber die Mehrzahl der Menschen ist damit überfordert. Ich habe neulich wieder ein Depot aus einer Erbmasse sehen müssen ... Deutsche Bank, Daimler und Salzgitter .. alle 2008 vor Einführung der Abgeltungssteuer gekauft ...

Für viele Menschen sind ETFs ein Segen, weil sie dadurch die ganz großen Fehler vemeiden können.

covacoro - Sonntag, 18. Juni 2017 - 20:52
Hallo zusammen,

an dieser Stelle zur US-Tendenz ein Hinweis auf verschiedene - durchaus kritische - Entwicklungen:

https://www.covacoro.de/2017/06/18/r%C3%BCckspiegel-06-17/

Schönes WE.

al_sting - Montag, 19. Juni 2017 - 10:12
Guter Kommentar, danke!

Zugegeben, dass ich dir zustimme, kann auch ein Fall subjektiv verzerrter Selbstbestätigung sein, bin ich doch direkt bei der Wahl Trumps fast panisch aus Berkshire ausgestiegen und staune eher über den USBörsenaufschwung seitdem als dass ich ihn für gerechtfertigt halte. Vielleicht gewichte ich daher kritische Kommentare schon subjektiv höher.

prof - Montag, 19. Juni 2017 - 13:02
Natürlich saugt man die Einschätzungen, mit denen man konform geht, besonders wohlwollend auf!

al_sting - Donnerstag, 6. Juli 2017 - 08:13
Robert Shiller: „Mein CAPE-Index war nur in den Jahren 1929 und 2000 höher“ – US-Aktien außerordentlich hoch bewertet
http://finanzmarktwelt.de/robert-shiller-mein-cape-index-war-nur-in-den-jahren-1929-und-2000-hoeher-62640/

Die Gegenmeinung: Why The Shiller CAPE Ratio Is Misleading Right Now http://seekingalpha.com/article/4085454-shiller-cape-ratio-misleading-right-now

tk_boerseninfo - Sonntag, 27. August 2017 - 18:38
7er Jahre im DOW

finde, dass ist eine sehr interessante Übersicht...

https://twitter.com/LeutholdGroup/status/900003376288727040

tk_boerseninfo - Sonntag, 27. August 2017 - 18:38
7er Jahre im DOW

finde, dass ist eine sehr interessante Übersicht...

https://twitter.com/LeutholdGroup/status/900003376288727040

levdul1 - Freitag, 29. September 2017 - 09:51
Allzeithoch im S&P500, Arbeitslosenquote auf einem Niveau, welches häufig als Vollbeschäftigung bezeichnet wird und der VIX auf einem langjährigen Tiefstand.

Für meinen Geschmack sieht das alles fast zu rosig aus. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass es etwas rumpeln könnte.

Ich werde mein Depot noch etwas absichern.

al_sting - Dienstag, 7. November 2017 - 12:11
Interessante Korrelation zwischen der Zinshöhe und der Größe der FED-Chefs ;-)
http://364ugl3v48vt2uqeqs3acg10-wpengine.netdna-ssl.com/wp-content/uploads/sites/7/2017/10/bm10-24-17no.2.png

prof - Dienstag, 7. November 2017 - 14:01
Daran sieht man mal wieder, wie wenig aussagekräftig bzw. zufällig manche Korrelationen sein können.

Obwohl andererseits gilt ja die Regel als Binsenweisheit, dass große Männer im Berufsleben erfolgreicher sind und somit besser bezahlt werden ...

al_sting - Donnerstag, 28. Dezember 2017 - 23:03
Die Ampeln an den Börsen sind auf Dunkelgelb

https://www.nzz.ch/finanzen/fonds/die-ampeln-an-den-boersen-auf-dunkelgelb-ld.1342847

Anlagestrategen von Fondsgesellschaften vermuten eine Überhitzung und diskutieren über mögliche Auslöser für einen Rückschlag.

Den Fondsgesellschaften ist es im Grossen und Ganzen nicht mehr wohl mit der gegenwärtigen Börsenentwicklung. Diese Tatsache kommt immer öfter in Expertenrunden zur Sprache. Langjährige Anlageprofis haben ein ungutes Gefühl im Magen, wenn die Coiffeuse Bitcoin kauft, bald der hinterste und letzte Bank-Anlagestratege prophezeit, im kommenden Jahr könne es an den Finanzmärkten bloss weiter aufwärtsgehen, weil die Weltwirtschaft so gut laufe und die Kurse mancher Aktien (z. B. der grossen Tech-Titel in den USA) fast nur noch die Richtung nach oben kennten.
Wo liegt das unsichtbare Problem?

Das Problem besteht darin, dass derzeit kein klarer Auslöser für eine schlechtere Entwicklung sichtbar ist. Doch auch das ist kein ungewöhnliches Phänomen: Eine Finanzmarktblase platzt grundsätzlich nie wegen Problemen, die alle haben kommen sehen, sondern immer wegen Gefahren, die selbst Experten ausgeblendet oder unterschätzt haben. Denn diejenigen Ängste, welche die Anleger tatsächlich plagen, spiegeln sich bereits in den Wertschriftenkursen. Darum ist es auch normal, dass sich nicht vorhersagen lässt, wann genau jeweils eine Börsenparty zu Ende ist.

Auch James Swanson, der Chefstratege der US-Fondsgesellschaft MFS, leidet derzeit an diesen Widersprüchen. Als langjähriger Profi hat er seine persönliche Liste von Faktoren, welche in den USA eine Rezession und somit einen Rückschlag der Kurse von Aktien und Anleihen finanziell schmalbrüstiger Schuldner (High-Yield-Bonds) ankündigen. Und gemäss dieser Liste stehen die Ampeln an den Finanzmärkten derzeit auf Dunkelgelb.
Zu viel Kredit in den USA

So konstatiert Swanson eine zu hohe Kreditaufnahme: Die Verschuldung von Privaten und Unternehmen in den USA sei deutlich über die letzten beiden Höchststände gestiegen (notabene auch über diejenigen vor der Subprime-Krise von 2007). Das sei darauf zurückzuführen, dass die Bedienung von Schulden beim derzeitigen guten Wirtschaftsgang und bei den tiefen Zinsen als problemlos betrachtet werde. Doch die US-Notenbank ist daran, die Leitzinsen anzuheben.

In ein ähnliches Kapitel fällt die Tatsache, dass Fusionen und Übernahmen sowie fremdfinanzierte Wertpapierkäufe stark zugenommen haben. Unternehmen zweifelten daran, die Gewinne kräftig genug steigern zu können, um die höheren Erwartungen der Aktionäre noch zu erfüllen, und liessen sich dazu verleiten, für immer mehr Geld Konkurrenten zu kaufen, in der (unter solchen Umständen oft vergeblichen) Hoffnung auf Synergieeffekte, schreibt Swanson.
Wertpapierkäufe auf Kredit

Auch die sogenannten Margenverpflichtungen an der New Yorker Börse seien per Ende Oktober mit 561 Mrd. $ auf ein Hoch gestiegen, was ein Hinweis darauf sei, dass viele Anleger Aktien auf Kredit kauften – weil sie sich «sicher» seien, dass mit den Kursen nichts schiefgehen könne. Doch kreditfinanzierte Wertpapierkäufe sind ein Katalysator für einen Rückschlag: Sinken die Kurse, fordern die Banken von den Anlegern Nachschusszahlungen, welche diese nicht leisten können, ohne Wertpapiere zu verkaufen und damit den Rückschlag zu verstärken.
Probleme mit den Unternehmensgewinnen

Swanson stellt überdies fest, dass der Anteil der Unternehmensgewinne (aller Firmen, nicht bloss der börsenkotierten) am amerikanischen Bruttoinlandprodukt (BIP) schon fast ein Jahr lang am Sinken sei. Sei dieser Anteil über mehr als ein Jahr hinweg rückläufig, stehe meistens eine Rezession bevor, hat Swanson über etliche Konjunkturzyklen hinweg beobachtet. Viele Ökonomen liessen sich aber blenden von der Tatsache, dass der Anteil der Gewinne am BIP in absoluten Zahlen derzeit hoch sei.

Swanson warnt darum die Anleger davor, in seligem Vertrauen auf die rosaroten Wirtschafts- und Börsenszenarien ins Jahr 2018 zu starten. Es sei im Gegenteil an der Zeit, die Anlageportfolios wetterfester zu machen. Richtigerweise stellt er fest, dass die derzeitige Hausse und die konjunkturelle Erholung schon ausserordentlich lange im Gange seien. Per saldo läuft die gute Entwicklung seit 2009. Probleme wie die Griechenland-Krise in Europa, die Schieferöl-Krise am US-Obligationenmarkt usw. haben lange Zeit vom positiven Grundtrend abgelenkt. Mit anderen Worten: Die Hausse ist nun schon alt, und ewig hat noch keine gedauert.

prof - Donnerstag, 28. Dezember 2017 - 23:10
"Die Hausse ist nun schon alt, und ewig hat noch keine gedauert."

In der Tat, sie dauert schon länger als die meisten Haussen.

levdul1 - Freitag, 29. Dezember 2017 - 20:29
Ich hatte schon für dieses Jahr eine stärkere Korrektur erwartet, gekommen ist sie nicht. Die Argumente in dem Artikel sind alle richtig, nur sind sie nicht neu. Wer regelmäßig den Newsletter von Axel Retz liest, weiß, daß die nächste Baisse aufgrund der Schulden und der geschönten Wirtschaftsdaten ante portas steht. Und das schon seit Jahren.

Ich denke, daß einem maximal die Charttechnik beim richtigen Ausstiegspunkt helfen kann.

Natürlich ist etwas Vorsicht nie falsch ...

stw - Samstag, 30. Dezember 2017 - 19:01
... mich hat diese Vorsicht in 2017 eine richtig gute Performance gekostet, denn mein Stock-Picking war gut, die Cashquote aber viel zu hoch. Ich werde dennoch mindestens genauso vorsichtig auch in 2018 agieren.

:-) stw

prof - Samstag, 30. Dezember 2017 - 20:23
Problematisch wird es, wenn der Markt auf die Tech-Werte eindrischt. Dann ist Dein Cash eine gute Versicherung!

levdul1 - Samstag, 30. Dezember 2017 - 21:16
Ich halte ungern cash. Ist eine reine Mentalitätsfrage, aber für mich sieht es nach totem Kapital aus.

Zur Depotabsicherung benutze ich gern Reverse Discount-Zetifikate. Einerseits setze ich sie strategisch als Absicherung ein. Zum anderen kaufe ich sie gerne auch, wenn überbewertete Aktien an den oberen Trendkanal des Aufwärtstrendes kommen.
Manchmal gibt es auch noch Spezialsituationen, die einfach zu verlockend sind. So sollte zum Beispiel Tesla nach einem Bruch der 300 USD-Marke deutlich nach Süden gehen ...

short-Spekulationen verlieren in steigenden Märkten Wert. Dafür steigt das Restdepot.

Bei fallenden Märkten gewinnen die short-Spekulationen. Nach Verkauf derselben hat man dann auch Cash um auf reduziertem Niveau gute Aktien zu kaufen.

Ist sicherlich Geschmacksache, gefällt mir persönlich aber besser als Cash.

stw - Montag, 1. Januar 2018 - 17:49
lol - eigentlich wollte ich das ja als Geheimnis für mich behalten, aber ich bin tatsächlich vor 14 Tagen auch erstmals nach bestimmt 25 Jahren wieder mal eine Short-Wette eingegangen und zwar tatsächlich auf Tesla. Aber das ist reine Spekulation und hat für mich mit Investieren nichts zu tun.

Mit welchem Vehikel spekulierst Du auf fallende Tesla-Kurse? Ich habe ein Faktor-Zertifikat der CoBa gekauft (ISIN DE000CE7YZG0), aber das verliert ja in Seitwärtsbewegungen (zumindest bei hoher Volatilität) dramatisch an Wert. M.E. verdient da langfristig vor allem der Emittent. Aber ich bin mir sowas von sicher, dass Tesla in 2018 unter die Räder kommt, da konnte ich nicht widerstehen. Und in den ersten 14 Tagen hat dieses Zertifikat tatsächlich 30% an Wert gewonnen...

;-) stw

prof - Montag, 1. Januar 2018 - 18:08
Na wenigstens hast Du es uns gebeichtet! ;-)

Prinzipiell sehe ich Tesla auch als Seifenblase. Die Frage ist, ob es kontinuierlich nach unten geht, oder ob Elon Musik wieder ein neues Kaninchen aus dem Hut zaubert (E-Flugzeug, E-Rakete, E-Haustier) und die Anleger noch eine Weile darauf hereinfallen.

levdul1 - Montag, 1. Januar 2018 - 18:12
Es gibt leider keine sehr guten Zertifikate für eine short Spekulation auf Tesla. Optionsscheine haben eine implizierte Volatilität von über 40 %. Das resultiert in einem riesigem Aufgeld. Bei Seitwärtsbewegungen wird dieses abgebaut und erzeugt einen schleichenden Verlust.

Ich habe ein klassisches knock-out Produkt mit der WKN UW8TW3. Es hat einen Hebel von 2,8. Auch hier gibt es einen Zeitwertverlust, da die knock out Schwelle angepasst wird.

Wir müssen also hoffen, daß Tesla bald den Weg nach Süden antritt. Man kann natürlich auch warten, bis die 300 USD gerissen werden.

Wenn jemand eine reverse Bonus Zertifikat auf Tesla entdeckt, wäre ich mit an Board :-)

prof - Montag, 1. Januar 2018 - 18:16
Das wäre zu schön, ein Reverse Bonus auf Tesla. Da habe ich schon vor Monaten bei BNP erfolglos gesucht!

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