Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: Strategie Al Sting: Archivierte Beiträge bis 28. Dezember 2017
prof - Samstag, 1. Juli 2017 - 18:35
Ja das Quartal ist gut bei Dir gelaufen! Bei Öl bist Du rechtzeitig raus. Ein Problem könnten die IT-Werte darstellen, falls es mit dem Gesamtmarkt abwärts geht. Sie sind wohl im Augenblick gehebelte DAX - bzw. S&P Indizes.
Viel Erfolg in Q3!

al_sting - Samstag, 1. Juli 2017 - 23:25
Ich werde versuchen, mir dich zum Vorbild nehmen, was den Ausstieg aus den IT-Werten bei einem Einbruch angeht.

al_sting - Montag, 17. Juli 2017 - 16:42
Nur für das Protokoll: Bislang kann ich von einer Sommerflaute nichts erkennen. Vielleicht liegt es ja am Regenwetter, dass die Leute bislang von den Stränden ferngehalten hat?
Nun ja, am Mittwoch werden auch hierzulande die Zeugnisse verteilt, außerdem soll es jetzt wärmer werden, vielleicht fängt dann auch die übliche Sommerflaute der Kurse an.

prof - Montag, 17. Juli 2017 - 21:43
Zumindest ist der DAX seit Mai nicht mehr gestiegen und der Einbruch kam in den letzten Jahren oft im August. Ich rate zur Zurückhaltung beim Kauf.

al_sting - Freitag, 4. August 2017 - 21:26
Bei meinen beiden ursprünglichen Favoriten für einen Kau im August und September, Gazprom und VW, drängt sich ein Kauf derzeit nicht auf. Gazprom ist charttechnisch immer noch auf dem absteigenden Ast, und VW steht unter Dauerfeuer, was dem Kurs auch nicht gerade hilft. Insofern folge ich Profs Rat und übe mich vorerst in Zurückhaltung beim Kauf.

Trotzdem bleibt der Eindruck aus dem letzten Monat erhalten: Im ersten Quartal hat der DAX alle Musterdeppots problemlos abgehängt, aber seitdem läuft er bei 7-7,5% Jahresrendite stetig seitwärts, während das eigene Depot vorsichtig, aber konsequent ansteigt.

prof - Freitag, 4. August 2017 - 22:03
Ja, irgendwas lief im ersten Quartal schief. Jetzt hast Du performancemäßig ein gutes Polster. Damit lässt sich selbstbewusster und sicherer agieren.

al_sting - Mittwoch, 9. August 2017 - 21:41
Mit dem Verkauf von Hortonworks wurde u.a. Platz für einen weiteren möglichen Techwert geschaffen. Amaysim hat diesen Platz wieder aufgefüllt, so dass diese wieder etwa 1/3 des Depots ausmachen und aus Gründen der Risikoverteilung im Depot nicht weiter gesteigert werden sollten. Bei weiteren Kandidaten aus diesem Spektrum heißt es also wieder "Neukauf nur bei alternativem Verkauf".

Interesse besteht eher bei günstigen Commoditywerten wie Gazprom (Gas), bei Antizyklikern wie VW oder bei Grahamschen Zigarren bzw. Buchwert-Freisetzungen wie z.B. Hargreeaves. Ein weiterer Kauf im August ist unwahrscheinlich, wird aber nicht rigoros ausgeschlossen.

al_sting - Freitag, 29. September 2017 - 23:43
Q3-Abrechnung:
Depot 24,2% (nach 3,9%/Q1; 14,3%/Q2)
versus DAX 11,7% (nach 7,2%/Q1; 7,4% Q2)
Outperformance zum DAX: 11,2% (nach-3,3%/Q1; 6,9% Q2)

Auch das dritte Quartal ist für mich sehr gut gelaufen.
Meine beiden Jahresziele, Gesamtperformance von 10-15% ebenso wie DAX-Outperformance von 5%, werden derzeit deutlich überboten.

Es sieht so aus, als könnte gerade fast nix schiefgehen: Ich habe im Depot nur einen Wert ganz leicht in der leichten Verlustzone, alle anderen sind mehr oder weniger deutlich in den schwarzen Zahlen. Das ist für mich sehr ungewöhnlich!
Auch die Depotentwicklung in diesem Jahr ist sehr ungewöhnlich. Soweit ich es richtig verfolge, hat das Depot dieses Jahr in jedem (!) Monat ein neues Hoch aufgestellt, fast wie an der Schnur gezogen.
Wenn der DAX stark war (Jan-März, September), hat dieser mein Depot abgehängt, aber in seinen Verschnaufpausen ist mein Depot einfach weitergelaufen und hat den DAX deutlich abgehängt. Als hätte es sich in positivem Sinn komplett vom DAX entkoppelt, bei sehr geringer Gesamtvolatilität.

Nachdem das letzte Jahr schon sehr stark war, rechnete ich dieses Jahr eher mit einem schwächeren Verlauf - einige Topwerte des letzten Jahres dürften erst einmal verschnaufen müssen, damit die reale Entwicklung dem Aktienkurs wieder folgen kann. Allerdings habe ich das Depot deutlich umgebaut (z.B. Ausstieg Öl!) und sowohl bei den Verkäufen als auch bei den Käufen durchaus Glück gehabt. Dabei hat mich teils selber überrascht, welche Werte besonders stark sind. So habe ich Sparta als Depotstabilisator angesehen, mit einer Performance eher am unteren Ende meines Jahresziels von 10-15%. Stattdessen hat er in 5 Monaten schon 30% geholt.

Die relativ hohe Anzahl meiner Einzelwerte (Zielgröße etwa 20) hängt mit meiner Schwäche im Markttiming zusammen: Ich bin erfahrungsgemäß eher schlecht darin, den zeitlichen Verlauf einer Kursaufwertung zu prognostizieren und werde von den jeweiligen Kursraketen oft selber überrascht. Also nehme ich lieber mehr Kandidaten auf, von denen einige schneller und andere erst langsamer ihr Potential ausschöpfen - irgendein Wert wird schon antreiben.

PS: Einzelwertdiskussion kommt später.

prof - Samstag, 30. September 2017 - 08:53
Gratulation zur starken Outperformance des DAX. Du hast in diesem Jahr ein sehr gutes Händchen!

al_sting - Samstag, 30. September 2017 - 09:49
Um etwas Wasser in den Wein zu schenken:
- Der TecDax hat in diesem Jahr 33,6% zugelegt
- Der SDax hat in diesem Jahr 24,6% zugelegt

Beide Indizes hat nur Helmut übertroffen.
Für uns andere gilt: Es ist also weniger eine Wahl der richtigen Einzelfirmen als der richtigen Branchen. Insbesondere beim TecDax sind IT-Werte stark vertreten.
Es hat mir (und Prof) dieses Jahr nicht geschadet, stark auf IT- und Fintec-Werte zu setzen.

(Langfristig gesehen halte ich den DAX trotzdem für den richtigen Vergleichsindex. Kleineren Indizes kann leichter mal das Schicksal des Nemax blühen, den auf die gesamte Lebensdauer wohl fast jeder Anleger übertroffen hat.

prof - Samstag, 30. September 2017 - 11:35
Die zwei Zahlen vom TecDax und SDax können uns schon etwas nachdenklich stimmen. Das hatte ich so nicht auf dem Schirm.

Dass wir aber speziell in diese Indizes gegangen sind und somit die Chancen erkannt haben, spricht für uns. Natürlich ist der DAX der richtige Index, da er der Langläufer ist und auch von anderer Seite als Vergleichsindex etabliert ist.

al_sting - Donnerstag, 5. Oktober 2017 - 17:59
So, ich wollte noch eine detailliertere Depotkritik abgeben.
Da ich in den ersten Tagen des neuen Quartals die beiden halben Positionen verkauft habe, betrachte ich diese nicht mehr intensiver. Damit ist die Depotbereinigung abgeschlossen, die ich im April begann. Gerade im Technologiebereich sind halbe Positionen auch auch zukünftig möglich, bei besonders chancen- wie auch risikoreichen Werten wie z.B. Shopify.
Zielgröße sind knapp 20 Positionen, derzeit halte ich 17 Positionen.

Im letzten Quartal hatte ich (doch nur) 10 Trades. Eine solide Anzahl, weniger als im 2. Quartal.

Hortonworks und S&T wurden verkauft. Ebenso wie das schon im Juni verkaufte DNO haben diese Werte seitdem noch deutlich im Kurs zugelegt. Trotzdem bleiben die Verkaufe in meinen Augen richtig, das Risikoprofil war mir zu sehr angestiegen.
In meinen Augen ist Mr. Market derzeit eh in einer manischen Phase, wo einige Kurse kaum mehr rational begründbar sind. Das versuche ich ein Stück weit mitzugehen, aber natürlich werden meine Hände in diesen Regionen zittriger und irgendwann ist einfach eine Reißleine fällig.

Ich finde trotzdem immer wieder Werte, die ich spannend und attraktiv bewertet finde. Schon um meinen Cashpuffer zum Quartalsende abzuschmelzen, zogen mit BMW (Juniende für Juli), VW, Admiral, Gazprom Amaysim und im Oktober der Cegedim-Aufstockung ungewöhnlich viele Neuwerte in mein Depot ein. Einerseits suchte ich hier bewusst unpopuläre Werte aus traditionellen Industrien, um mein Depot etwas zu "erden", andererseits sind IT-Werte als Ersatz für die verkauften Hortonworks, S&T und Shopify derzeit recht teuer. Mal sehen, ein weiterer IT-Wert könnte noch zu meinem Depot passen.

Zur Branchen- und Einzelwertbetrachtung:

Finanzwerte: Hier habe ich auf 5 Positionen aufgestockt. Das halte ich für zulässig, weil ich die spekulativsten und riskantesten Werte m.E. verkauft habe und die Neuwerte qualitativ stabiler und hochwertiger sind.
- Mutui und Fintech zeigen eine tolle Entwicklung, die sich mittlerweile auch im Börsenwert wiederspiegelt. Keine Ahnung, ob dieses Jahr noch viel Kurspotential hat.
- Handelsbanken und Admiral hingegen schaffen ihre Werte derzeit eher im Ruhigen, irgendwann wird der Markt es auch erkennen und würdigen.

IT und Kommunikation:
Es spricht für sich, dass ich Cegedim und Amaysim doppelt gewichtet habe - ich halte von beiden eine Menge. Lassen wir dem Markt die Zeit für eine Entdeckung.

Langweilige Wachstumsperlen und Substanzwerte

SalMar, Sparta AG, Thermador: Drei stille Außenseiter mit stetigem Wachstum und viel Potential

Antizykliker im Gegenwind: Gehört zu meinen Lieblingswetten. Gazprom, BMW, VW, MoellerMaersk: Alle im weiteren Sinn mit Transport beschäftigt, dazu kommt K&S sowie Sagafurs mit steigender NAchfrage bei den Verkaufsprodukten. Gefällt mir.

Besondere Positionen: Kats Wikishare ist gut, aber rennt mir dieses Jahr mal nicht davon. Berkshie ist es ein Dauerbringen.

Mit miener Depotaufstellungbin ich an und sich zufrieden. Aber ob mein Depot auf die 24% der ersten 9 Monaten noch viel steigern kann - hmm, ich habe meine Zielschwelle bewusst bei "nur" 10-15% gesetzt.

In dem Sinne: Weiter so!

prof - Donnerstag, 5. Oktober 2017 - 18:44
Hier ein paar Gedanken:
- 17 Positionen sind ok, 20 wären es auch noch.

- S&T sind ein heißes Eisen. Ich überlege auch einen weiteren Teilausstieg. Die Branche ist bei mir schwerstens übergewichtet.

- Die Finanzwerte sind bei Dir in der Tat stark gewichtet, schon durch die fette Position in Mutui. Heute neigte der Kurs zur Schwäche. Ein Einbruch hier wäre ein größerer Depotschaden.

- IT ist bei Dir lange nicht mehr so hoch gewichtet wie ich vermutet hatte.

- SalMar, Sparta und Thermador gehen als Depotbeimischung gut durch

- Antizykliker: Inzwischen sehen BMW und VW neutral aus.

- Dein zwei Referenzwerte: Kat läuft dieses Jahr nicht so gut. Meiner Meinung nach tradet er zu viel. Natürlich hat er in den letzten Jahren Hervorragendes geleistet.

Die 24% sind prima. Sollte die Börse gleichmäßig bis Silvester durchlaufen, ist sicher noch mehr drin.

al_sting - Donnerstag, 5. Oktober 2017 - 21:50
Ja, bei Finanzwerten darf ich nicht weiter aufstocken. Versicherungen laufen gerade gut, und ich hatte zuweilen Richtung W&W geschaut, aber das verbietet sich schlicht bei meiner Finanzgewichtung.

Mutui bietet seit Jahren eine erstaunlich zuverlässige Wertsteigerung. Deshalb macht mir die Doppelgewichtung dort die geringsten Sorgen.

Ja, Kat gehen auf dem deutschen Markt gerade etwas die billigen Aktien aus, und man kann echt nicht jedes Jahr an den 50% kratzen. Deshalb habe ich mit Cegedim auch von Scansoft abgeschrieben, wenn auch durch ein Gespräch mit Kat initiiert.
Aber ich finde, er bleibt bei seiner Risikogewichtung trotzdem ziemlich diszipliniert, während andere Anleger wie z.B. der kleine Chef mir zu stark in das Pushen kleiner Werte gegangen ist oder zu sehr auf teure Chartliebhaber setzen.

Aber auch so will ich meinen nächsten Wert eigentlich von ihm abschreiben. Mal schauen, was ich mir da angle.
Und nebenbei: Buffet läuft eh schlechter als Kat, was meine Referenzwerte angeht.

Und danke für deine Heraufstufung für BMW und VW, da schlafe ich gleich besser. :-)
Jetzt fehlt nur noch, dass du bei long BMW an Bord kommst. ;-)

al_sting - Dienstag, 7. November 2017 - 22:28
Ich habe mich in den letzten Tagen mehrfach dabei ertappt, mich gedanklich K&S zu distanzieren.
Die ärgerlich verfehlte Strategiepräsentation hat mein Vertrauen in das Management stärker beeinträchtigt als ich anfangs wahrnahm.
Bei einer mittelstarken Krise (die sicherlich irgendwann kommt) werde ich schnell unter den zittrigen Händen sein und unter Verlusten schmeißen.
Das merkte ich einerseits, wenn ich bei interessanten Ideen in IT oder Öl gedanklich dafür K&S opferte, aber noch deutlicher bei der aktuellen Gewinnwarnung von MoellerMaersk. Bei MoellerMaersk kann ich sie relativ schmerzfrei aussitzen, weil mich die Strategie der Konzentration auf die Containerschifffahrt überzeugt, aber bei K&S ist dieses Grundvertrauen verschwunden.
Bei antizyklischen Fundiwerten sollte man (zumindest leichtere) Einschläge locker aussitzen können - oder sich bei Zittrigkeit gleich davon trennen. Also verkaufe ich besser jetzt mit schwarzer Null als später mit Verlusten.

stw - Mittwoch, 8. November 2017 - 16:38
Sehr konsequent. Vielen Dank dass Du uns Deine Gedanken hier so offenlegst!

:-) stw

al_sting - Mittwoch, 8. November 2017 - 17:16
Purer Egoismus: So und mit eurem Feedback dazu lerne ich selber am besten daraus. ;-)

al_sting - Donnerstag, 28. Dezember 2017 - 12:36
Gedanken für 2018:
1. Die Vola in 2017 war extrem niedrig. Für 2018 rechne ich stark mit steigender Vola. Ich bin auf der Suche nach guten Ideen, wie man von steigender Vola profitieren kann. Meine erste Idee (und deshalb auf die Watchlist gekommen): Record plc. Ein britischer Asset Manager, der sich auf die Risikosteuerung bei Währungen spezialisiert hat.
MMI's Analyse: http://valueandopportunity.com/2017/08/24/record-plc-isin-gb00b28zps36-i-like-that-record-too/
Wexboys Analyse: http://wexboy.wordpress.com/2017/04/28/love-that-record-give-it-a-spin/
Für weitere Anregungen bin ich dankbar, wie man gut auf steigende Vola wetten kann.

2. Der Ölpreis ist still und leise wieder auf 67$ gestiegen, und ich halte es für möglich, dass er nicht wieder abstürzt, sondern wir auf eine erneute Verknappung zusteuern. http://www.welt.de/wirtschaft/article162629248/Ab-2020-drohen-beim-Oel-gefaehrliche-Engpaesse.html
Daher steigt wieder mein Interesse an Aktien mit Ölbezug. Vorschläge?

prof - Donnerstag, 28. Dezember 2017 - 16:55
1.) Mir fallen nur wieder die üblichen Verdächtigen ein: Fintech, Comdirect, Lang & Schwarz. Alle profitieren von steigender Vola durch steigende Handelsvolumina der Kundschaft. Allerdings dürften sie im Crashfall auch in Mitleidenschaft gezogen werden.

2.) Man findet bestimmt auch einen gut begründeten Artikel für einen Ölpreisverfall.

al_sting - Donnerstag, 28. Dezember 2017 - 21:43
"Allerdings dürften sie im Crashfall auch in Mitleidenschaft gezogen werden."
Ja, in solchen Fällen sinkt erfahrungsgemäß das Handelsvolumen, deutlich. Das war mein Hauptgrund für den Ausstieg aus L&S.
Ich mag mich irren, aber ich erwarte das bei Währungssicherungen von Wertanlagen weniger, daher finde ich record plc im Vergleich reizvoller.

Zu 2. Ja, definitiv. Und die IEA hat schon häufig schiefgelegen und zu hoch geschätzt. Ist und bleibt aber trotzdem die kompetenteste Hausnummer in der Branche.
Ich dränge mich auch nicht in Ölwerte, aber sofern ich mich von Werten trennen muss, will ich mir (wieder) eine Watchlist in die Richtung aufbauen.

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