Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: Strategie Levdul: Archivierte Beiträge bis 13. November 2017
levdul1 - Mittwoch, 1. November 2017 - 10:48
Zur Verlustbegrenzung wird für die gesamte Position PR8EPT (Reverse Bonus auf Infineon) eine trailing-SL Order mit Limit 10,90 € gesetzt. Der trailing-Abstand beträgt 1 €.

Infineon ist aus einem ohnehin steilem Aufwärtstrend nach oben ausgebrochen.

levdul1 - Mittwoch, 1. November 2017 - 11:14
Kauf 500 Stück PR9SH3 - Reverse Bonus Zertifikat auf Lufthansa

Der Gesamtmarkt hat eine Konsolidierung dringend nötig und Lufthansa ganz besonders auch.

covacoro - Mittwoch, 1. November 2017 - 17:50
Zustimmung, dass eine Konsolidierung überfällig ist. Damit meine ich einen Kursrückgang um 5-10% und mindestens 3 Negativtage in einer Woche.
Aber anscheinend fragen sich auch immer mehr Anleger und Journalisten denn je, wie lange der Anstieg noch so weitergehen kann. Skepsis ist eine gute Basis, weiter nach oben zu klettern.

Auf meinem Blog habe ich einige interessante Artikel zum Thema in diesem Beitrag zusammengefaßt.

Grüße Covacoro

prof - Mittwoch, 1. November 2017 - 18:58
Da in den letzten Tagen ein neues signifikantes DAX-ATH erreicht wurde und in den letzten beiden Monaten des Jahres normalerweise die Jahresendrally ansteht, ist eine Fortsetzung des steilen Aufwärtstrends zumindest nicht unwahrscheinlich.

levdul1 - Mittwoch, 1. November 2017 - 19:22
Schöner Artikel.

Ich erwarte jetzt nicht das Ende des Bullenmarktes. sondern eine Korrektur, da der Anstieg des DAX seit August einfach zu zügig war.

Andererseits ist das Thema Aktien jetzt in aller Munde, so dass wir vielleicht den Anfang einer Milchmädchenhausse sehen, welche durchaus noch etwas andauern kann.

levdul1 - Montag, 6. November 2017 - 08:36
Verkauf PR8EPT Reverse Bonus Zertifikat auf Infineon

Der SL hat Freitag abend gegriffen.

levdul1 - Mittwoch, 8. November 2017 - 11:27
Verkauf PR9SH3 - Rev Bonus Zertifikat auf Lufthansa

Heute korrigiert die Lufthansa überaus stark - das Zertifikat reagiert überproportional.

Da ich keine Hinweise finde, warum die Aktie so stark fällt, ordne ich dies als technische Korrektur ein und nehme erst einmal Gewinne mit.

levdul1 - Mittwoch, 8. November 2017 - 13:05
Kauf Neopost

Neopost ist ein Dinosaurier aus Frankreich und ist eher im Bereich sterbende Industrien anzusiedeln. Sie stellen Maschinen rund um den Briefverkehr her. Dazu gehören Frankiermaschinen, sowie Anlagen für die Herstellung und Handhabung von Briefen.

Nebenbei wird auch Software für Anwendungen rund um den Briefverkehr entwickelt, so dass es zu mindestens den Versuch gibt, hier mit der Zeit zu gehen.

Neopost wird unter Buchwert gehandelt und erzeugt prächtige Cashflows. Diese werden mit großer Regelmäßigkeit ausgeschüttet.

Die Aktie ist in den letzten drei Monaten stark zurückgekommen und auf dem jetzigen Niveau ein Schnäppchen. Große Kurssprünge erwarte ich nicht, aber da ich etwas stürmischere Zeiten voraus erwarte, soll Neopost als Depotstabilisator dienen.

covacoro - Mittwoch, 8. November 2017 - 17:43
Ergänzend: lies mal den Abschnitt "Die Wettbewerber" aus Mai 2016 an dieser Stelle http://www.covacoro.de/2016/05/10/fp-die-suv-aktie-2/. Ich müsste in der Tat mal einen aktuellen Blick auf die Situation werfen, denn auch Francotyp Postalia (FP) und Pitney Bowes sind kursmäßig zurückgekommen. In der letzten IR-Präsentation von FP heisst es übrigens, dass sie Marktanteile hinzugewinnen...

Covacoro

levdul1 - Mittwoch, 8. November 2017 - 20:17
Sehr schöner Artikel. Allerdings aus der Sicht von Francotyp.

In deinem Artikel erwähnst du, daß die Zahlen von Neopost so gut sind, dass es hier ein Frankreich-Malus eingepreist sein muss. Ich sehe das ebenso und hoffe, dass es bei Neopost keine faulen Eier im Nest gibt.

stw - Donnerstag, 9. November 2017 - 08:30
Warum wollt ihr euch in den Bereich "sterbende Industrien" einkaufen wie Levdul so schön schreibt?

Was hilft all der schöne Cashflow, wenn er aus dem Geschäft der Vergangenheit kommt von den Kunden, die noch nicht auf der Höhe der Zeit sind.

Ich kenne Pitney Bowes ganz gut und ihre Bemühungen, ein neues SaaS Business aufzubauen. Das ist verdammt hart für solche Old-Economy-Unternehmen da im Wettbewerb zu schlanken Startups zu bestehen, weil die DNA des Unternehmens einfach aus einer anderen Zeit stammt. Bei Neopost dürfte das ganz ähnlich sein.
Ich wäre da sehr sehr vorsichtig.

Verlasst Euch nicht alleine auf Cashflow und Buchwert, sondern schaut Euch die Erneuerungsfähigkeit des Unternehmens ganz genau an!

:-) stw

prof - Donnerstag, 9. November 2017 - 10:05
Ein nachdenkenswertes Posting von stw. Was ist aus der Schreibmaschinenindustrie oder der traditionellen Fotoindustrie geworden?

levdul1 - Donnerstag, 9. November 2017 - 10:15
@stw

Ich gebe dir recht, dass dies keine Investition für die Zukunft ist (obwohl auch bei Neopost mitterlweile viele Software-Aktivitäten rund um den Postverkehr angeboten werden).

Aber die Cash-Flows und die damit ausschüttbaren Dividenden sind einfach klasse. Wir sprechen bei Neopost von einer Dividendenrendite von >5,5 %. Dabei werden ca. 50 % des Gewinnes ausgeschüttet, das heisst, dass selbst bei moderatem Gewinnrückgang noch viel Puffer ist. In Zeiten von Niedrigzinsen kommen Dividendenaktien spätestens zum Ausschüttungstermn wieder in den Fokus der Investoren.

Über sterbende Industrien hatten wir hier bereits diskutiert. Wenn der Industriezweig als 'sterbend' abgeschrieben ist, dann gibt es wenig Interesse daran. Das führt einerseits dazu, dass wenig neue Konkurrenz aufgebaut wird (hohe Margen), andererseits aber auch zu einer Vernachlässigung durch die Kapitalgeber.
Das deutsche Handwerk ist ein gutes Beispiel dafür. Jahrelang vernachlässigt, ohne Nachwuchs, sind viele Handwerkbetriebe gestorben. Die verbliebenen genießen gerade den Status als 'neue Götter'. Ihr könnt ja mal versuchen einen Fliesenleger für die nächsten 3 Monate zu bekommen :-)

Ich hatte 2016 schon einmal 100 % mit Neopost verdient. Ich hoffe, dass diesmal bis zur Dividendensaison mindestens 30 % drin sind.

al_sting - Donnerstag, 9. November 2017 - 11:55
@ stw: Was unterscheidet diese Branche von Autoherstellern wiedeinem beliebten Porsche?

Etablierte, profitable, teils im Denken erstarrte Branche. Große Umbrüche stehen an, es geht darum, sich auf die Zukunft einzustellen und die Gewinne der Gegenwart entweder dafür zu nutzen oder vor dem Ende noch profitabel zu ernten (Zigarrenstummel).

covacoro - Donnerstag, 9. November 2017 - 19:56
Also da halte ich doch glatt gegen - diese Industrie ist mitnichten eine sterbende. Man muss nur genauer hinschauen! Francotyp Postalia (FP) oder Neopost gehören nicht nur in ein Value-Depot wg. günstiger Fundamentalkennzahlen. Nein, sie gehören erst recht in ein Hightech-Wikifolio :-)

Für FP habe ich das auch in den beiden Vorstellungsartikeln auf meinem Blog angedeutet: Link1 und Link2

Das sind eigentlich IoT-Unternehmen, die mehr als 250000 "Things" schon im Feld haben! Und dazu beherrschen sie auch noch Kryptowährungen, die ihren Wert behalten. Nix Bitcoin und Spekulation, beim Namen sind die ziemlich piefig, das Geld heißt Teleporto und kann man überall draufdrucken.

Wenn da ein Software-Unternehmer vorbeikommt, der die technische Basis sieht und sich weitere, spannende Anwendungen ausdenkt, haben wir plötzlich eine Kreuzung aus Paypal, Apple und Oracle. Nee Jungs, schaut mal in Eure Briefkästen und vor allem auf die Briefe drauf. Mehr frankiert statt geklebt war nie. Weder stirbt das alte Business noch ist das Unternehmen selbst Lowtech.

Zum Schluss zitiere ich aus meinem 2.Artikel unf fasse zusammen:

Quote:

"Damit kommen wir zum Fazit und zur Auflösung der Frage, warum der Artikel-Titel Francotyp Postalia als SUV-Aktie bezeichnet:

Ich denke, die Aktie wird als Spezial-Maschinenbauer betrachtet, dafür steht das "S". Das Software- und Consulting-Geschäft ist momentan zu klein. De-Mail liefert keinen positiven Gewinnbeitrag, daher preist man den Wert dieses Geschäftsbereichs leider nicht ein.

Weiterhin sind für mich die Parallelen mit einem Versorger (engl. Utility) frappierend: die niedrige Aktien-Bewertung, der hohe Anteil an wiederkehrenden Umsätzen, der hohe CAPEX-Bedarf und die Problematik, dass die Konzern-Profitabilität vom Abschreibungsniveau abhängt. Daher steht das "U" in SUV für Utility und betont diese Gesichtspunkte.

Last but not least sehe ich das Unternehmen als Value-Aktie, dafür steht das "V". Und dazu muß ich keine detaillierte Cashflow-Rechnung anstellen, sondern schaue einfach auf das EV/EBITDA und KUV.

Meiner Meinung nach hat die FP-Aktie aber auch eine gewisse Fantasie. Es sollte nur eine Frage der Zeit sein, dass das Knowhow dieses Unternehmens für andere Industriezweige interessant wird. Und zwar im Zusammenhang mit dem Internet of Things und Industrie 4.0, zwei Buzzwords die momentan überall diskutiert werden.

Remote-Wartung, Remote-Konfigurierbarkeit und Sicherheitslösungen an und in der (Frankier-) Maschine, die mit dem Internet verbunden ist, sind die eine Seite der Medaille. Dazu kommt Ende-zu-Ende Verschlüsselung, digitale Signaturen, Datenmanagement, -archivierung und Portale für einen sicheren Zugang. Beide Themen stoßen beim IoT und Industrie 4.0 aufeinander.

Insofern warum gehen wir immer davon aus, dass der SUV "FP" auf der vorgezeichneten Straße weiterfährt, wenn er alles mitbringt, die Straße zu verlassen?"




Disclaimer: FP ist in meinem Wikifolio enthalten.

Covacoro

levdul1 - Donnerstag, 9. November 2017 - 20:51
@covacoro

Wenn Du FP und Neopost vergleichst, wo würdest du die Vor- und Nachteile sehen. In deinem Artikel habe ich gelesen, dass beide günstig bewertet sind, Neopost scheint nur im Augenblick etwas profitabler zu sein.

levdul1 - Donnerstag, 9. November 2017 - 20:53
@covacoro

Ja, natürlich werde ich deine beiden Artikeln lesen. Nur halt nicht jetzt, da ich auf den Sprung in den Kurzurlaub bin.

covacoro - Sonntag, 12. November 2017 - 20:23
Ein kurzer Blick auf Neopost: KGV ungefähr 8, Dividendenrendite >5%, KBV ~0.9 und EV/EBITDA ~6.
Nach dem Kursrückgang von 40 auf 30 Euro sieht das fundamental wirklich wieder billig aus. Der Chart ist natürlich noch in einem klaren Abwärtstrend.

Ich würde zunächst mal nach einer Ursache dafür suchen. Sind das nur Gewinnmitnahmen oder steckt mehr dahinter? Hast du mal in die letzten Quartalsberichte geschaut?

Der Rückgang bei Francotyp hingegen ist gut zu verstehen: höhere Kosten, höhere Abschreibungen und Probleme im Bereich Mail&Services wurden Mitte des Jahres publik. Damit wird es in 2017 nichts mit dem deutlich höheren EBIT und die Führungsmannschaft hat die Anlegerschaft enttäuscht.

Zwei Pluspunkte sind zu vermelden: wachsende Marktanteile bei den Frankiermaschinen und neue Softwareservices, die gut ankommen. Aber wann schlägt sich das in den Gewinnen nieder?

Fundamentale Zahlen für Francotyp derzeit KGV ~10, Dividendenrendite ~4%, KBV 1.7 und EV/EBITDA ~3.5
(alle Zahlen bezogen auf GJ 2018). Der Vorstand will aber innerhalb von 3 Jahren beim Gewinn pro Aktie auf 1 Euro. Prognosen halt ;-)

Fazit: außer beim EV/EBITDA sieht Neopost billiger aus. Francotyp hat erstmal Vertrauen verspielt. Ich werde mir beide Aktien Ende November nochmal genauer anschauen.

levdul1 - Montag, 13. November 2017 - 09:41
Kaufauftrag 500 Stück Südzucker mit Limit 16,65 €

Der Zuckerpreis liegt am Boden und Südzucker hat stark korrigiert. Der Kurs setzt gerade auf einen flachen ca. 3-jährigen Aufwärtstrend auf. Ich spekuliere hier auf eine Umkehr des Momentums durch eine Erholung des Zuckerpreises.

Die Aktie hat ein KBV von 0,9 und ist auf niedrigem Niveau profitabel. Langfristig eher uninteressant, spekuliere ich hier auf 20 - 30 % bis zur Dividendensaison.

levdul1 - Montag, 13. November 2017 - 09:44
@covacoro

Danke für die Analyse. Ich wollte diese auch durchführen, nun hast du es aber schon gemacht.

Was sagt dir das EV/EBITDA. Ist das nicht eher ein Kriterium für die gesamte Übernahme einer Firma ?

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