Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: Strategie Al Sting: Archivierte Beiträge bis 30. Juni 2017
al_sting - Sonntag, 1. Januar 2017 - 21:05
Allgemeine Depotdiskussion

Mit 29,5% Jahresperformance bin ich mehr als zufrieden, gerade angesichts des Niedrigzinsumfeldes für angespartes Geld. Nach so einem guten Jahr macht ein Blick in das Depot doppelt Spass – daher wurde die Analyse auch etwas länger.

Ich beginne mit allgemeinen Betrachtungen. Ich habe mir vor einiger Zeit zwei Renditeziele gesetzt: 10-15% Rendite per anno, Outperformance zum DAX von 5% per anno. Das entsprach einem Zielkorridor, der mir bei der Erstellung ambitioniert, aber realisierbar erschien, als ich mir damals meine eigene Depotentwicklung anschaute, aber auch die langfristige Entwicklung der älteren Musterdepots von stw, Prof und Helmut. Aktuell bin ich in der glücklichen Lage, beide Parameter leicht zu schlagen. Die gemittelte Jahresperformance seit Beginn vor 7 Jahren liegt bei 15,4%, die Outperformance zum DAX bei 5,1%.
Daraus kann man zwei unterschiedliche Schlussfolgerungen ziehen: Entweder den Zielkorridor über 15% hinaus erhöhen, weil meine Stockpicker-Fähigkeiten gestiegen sind (zugegeben, die ersten drei Jahre waren schlechter als die folgenden vier Jahre) oder aber es als Reserve für schwerere Jahre ansehen. Ich vertrete die zweite Ansicht, ich erwarte schwerere Jahre für die Börse.
Dazu ein empirisches Argument: Die gemittelte DAX-Performance seit Auflegung des DAX im Jahr 1987 beträgt 7,2% per anno. Wenn man den DAX in die Wirtschaftswunderwelt zurückrechnet, bis 1956 (60 Jahre zurück), liegt die Rendite bei 7,4% per anno. Zurückgerechnet bis 1946 (70 Jahre) liegt sie bei 7,1% per anno. Diese Hausnummer ist empirisch also ganz gut verteidigt.
Der DAX erreichte in den letzten sieben Jahren, in denen ich das Musterdepot führe, eine mittlere Performance von 9,8%. Mit einer Performance von 7,2% in diesen sieben Jahren stünde er jetzt bei 9.700 Punkten, etwa 15% unter dem aktuellen Niveau. Ja, ich erwarte schwerere Jahre für die Börse.

Mein Musterdepot zeigt über die Jahre deutliche Schwankungen: In drei der sieben Jahre, 2010, 2012 und 2015, war ich schwächer als der DAX, 2011 lieferte ich mit -4,2% sogar eine negative Performance. Dafür ragen 2013 und 2016 positiv heraus, da verliefen viele „Wetten“ glücklich. In den einzelnen Jahren spielen Glück oder Pech eine erhebliche Rolle, erst mit der Zeit kann das herausgemittelt werden. Ganz wie die Wahrscheinlichkeitsrechnung erst für eine große Probenzahl halbwegs zuverlässige Ergebnisse vorhersagt, nicht aber für Einzelversuche. Hmm, genügen sieben Jahre für eine solide Ausmittlung?

Aber zurück zum Thema: Mein Zielkorridor von 10-15% führte zu weitergehenden Überlegungen. Nur wenige Firmen sind in der Lage, den eigenen Wert auf lange Sicht jedes Jahr um 10-15% zu steigern. Und wenn es gelingt, spielte oft eine Menge von Glück hinein, was man nicht zuletzt an der Großzahl strauchelnder Konkurrenten ermessen kann, die zuvor oft auch chancenreich aussahen.

Nur wenige Aktien können sich für eine wirklich langfristige Anlage qualifizieren, die bei überschaubaren Risiken auf Dauer diese Wertentwicklung erwarten lassen.
Mein Anlageschwerpunkt liegt daher stärker auf unterbewerteten Unternehmen, die dank eigener Weiterentwicklung und den regelmäßigen Stimmungsschwankungen des bipolaren „Mr. Market“ ihre Unterbewertung abbauen. Ich strebe dabei ein Kurspotential von mindestens 50 % bei neuen Aktien an, um die unvermeidbaren Irrtümer gleich mit „einzukalkulieren“: Am Ende sollen ja im Schnitt 10-15% per anno stehen.
Nach meiner Erfahrung ist die Unterbewertung bei den meisten Wetten nach ein bis zwei Jahren ausreichend abgebaut (oder aber ich habe in dieser Zeit meinen Irrtum erkannt), so dass ich nach dieser Zeit oft wieder aussteige. Mit diesem Zeithorizont schätze ich mich als mittelfristig orientierten Anleger ein. Nix für Tage und Wochen, aber auch (fast) nix für Jahrzehnte.

Aus dieser Zeitperspektive hieraus sind für mich Kennzahlen wie die Eigenkapitalrendite und ROIC (Return of invested capital = Gesamtkapitalrendite) zweitrangig, mich interessiert eher die Rendite auf den Aktienwert der Firma. Das macht Unternehmen attraktiver, die an der Börse deutlich unter Buchwert bewertet werden, hingegen sinkt die Attraktivität von Unternehmen mit Bewertungen deutlich über Buchwert auch bei tollem ROIC. Eigenkapitalrendite und ROIC sehe ich manchmal sogar eher als Warnsignale an: Wenn Unternehmen langfristige Eigenkapitalrenditen über 20% anstreben, ist das in einer Niedrigzinsumgebung von hohen Risiken begleitet (siehe Deutsche Bank mit dem früheren 25%-Ziel) und/oder wird das auf Dauer viele Konkurrenten anziehen, die sich einen Teil vom profitablen Kuchen abschneiden wollen. Unternehmen mit derart hohen EK-Renditen dürften vor ihren moats, ihren „Burgwällen“, deshalb besonders häufig agressive Angreifer vorfinden. Und viele Angreifer mögen viel Ehre bedeuten, aber auch viele Chancen Kämpfe zu verlieren. Auf diese Art von Ehre kann ich verzichten.

Abschreiben: Anfangs dachte ich, abschreiben von Aktien- und Investitionsideen sei verpönt, weil man von fremden Aktienpickern profitiert und sich mit fremden Federn schmückt. Von dieser Ansicht habe ich mich nahezu komplett getrennt, es gibt keinen Extrapreis für Originalität. Während in anderen Bereichen das Kopieren fremder Werke oder Produkte den originalen Erfindern oftmals schadet, ist es bei Aktien umgekehrt, hier es nutzt auch Diesen. Durch die steigende Nachfrage nach Aktien steigt der Preis, wovon auch die „frühen“ Käufer profitieren. Es kommt aber darauf an, dass man sich von guten Leuten jene Werte abschaut, die zur eigenen Investmentphilosophie passen und die man selber ausreichend versteht, um aus eigener Überzeugung gute Verkaufspunkte definieren zu können. Copycats ohne eigenes Verständnis und ohne eigene Überzeugung hingegen bergen dass erhöhte Risiko, dass man in Stressphasen unnötig herausgeschüttelt wird oder aber im Gegenteil Warnsignale nicht rechtzeitig erkennt.
Daher lese ich gerne die Einschätzungen und Analysen anderer Anleger, und schreibe von diesen hemmungslos ab. Im besten Fall kann ich mit diesen über ihre Ideen diskutieren. Oft klären sich dabei offene Fragen von mir, manchmal entdecke ich auch Schwächen bei fremden Analysen oder andere entdecken Schwächen bei meinen Analysen, so dass alle einen verlustsparenden Ausstieg erreichen können, Stichwort Globo.
In dem Sinne: Abschreiben ist herzlich willkommen, aber ganz besonders auch Nachfragen, Diskutieren und Kritisieren.

Als Zeichen meiner Respekterweisung gegenüber guten Aktienpickern habe ich bei der folgenden Einzelwertdiskussion nach Möglichkeit angegeben, von wem ich sie abschrieb. Wobei ich natürlich immer auf eigenes Risiko agiere.

al_sting - Sonntag, 1. Januar 2017 - 21:15
Einzelwertdiskussion

- A P Moller Maersk: Kauf 22.12.16, Performance -1,0%
In den 9 Tagen seit Erwerb ist nichts Spektakuläres passiert. Moller Maersk will in 2017 seine Ölsparte abspalten oder verkaufen und sich komplett auf die Wassertransport-Sparte konzentrieren. Dort ist MM in der laufenden Konsolidierungswelle kein Gejagter, sondern ein Jäger. Ich erhoffe mir durch diese Konstellation eine höhere Bewertung, außerdem hoffe ich auf eine Verbesserung der abgestürzten Preise für Seetransporte.
Abgeschrieben von Woodpecker

- Actua: Kauf 11.10.16, Performance + 19,2%
Einer der glücklichen Zukäufe der letzten Monate. Fast 20% in knapp 3 Monaten, Klasse!
Actua ist eine Art Holding von mehreren cloudbasierten Firmen, die durch günstige Scale-Up-Möglichkeiten jeweils sehr starke Effizienz- und Renditeanstiege bei steigenden Umsätzen versprechen – sofern der Durchbruch gelingt. Actua hat noch einiges Potential und könnte mit seinem starken Wachstum auch zu einem Langfristinvestment werden.
Abgeschrieben von Katjuscha und Scansoft

Avance Gas: Kauf 28.10.16, Performance + 19,3%
Noch ein glücklicher Zukauf der letzten Monate. 20% in 2 Monaten, wow!
Avance Gas besitzt und betreibt Flüssiggastanker. Der Markt leidet unter Überkapazitäten, wurde dafür aber in der letzten Zeit über Gebühr abgestraft. Die kombinierte Kapitalerhöhung und Schuldenumstruktierung war für mich der Trigger, einen Einstieg zu versuchen. Bislang mit sehr gutem Erfolg.
Abgeschrieben von Monopole

Berkshire Hathaway: Kauf 09.07.13, Performance +72,3%
Berkshire Hathaway ist ein unverkäuflicher Langfristwert, zudem eine Benchmark für mein Depot.
Über 70% in 3,5 Jahren, das liegt deutlich oberhalb meines Zielkorridors von 10-15% per anno. Sehr erfreulich!
Ich habe mal zurückgeschaut: Zum 1.7.2013 hatte ich laut unserem Contest eine Performance von 7,7% in jenem Jahr. Das entspricht +29,1% seit dem Beginn meines Musterdepots. Aktuell stehe ich bei +172,7% seit Start des Musterdepots (eigene Rückwärtsberechnung). Seit dem Juli 2013 liegt die Performance damit bei +111,2%, also deutlich oberhalb dieser Benchmark.

BW Offshore: Kauf 22.06.16, Performance +300%.
Ein Vervierfacher in 6 Monaten, das ist für mich schier unglaublich. Hier kam verdammt viel zusammen: Gute Vorbereitung durch Monopole, guter Trigger durch angekündigte Kapitalerhöhung it Schuldenumstrukturierung, ein Großaktionär, der im Vorfeld den Kurs drückte, die Möglichkeit, auch als Neukäufer einzusteigen, glückliches Timing, Glück bei der späteren Kursentwicklung…
Alles in allem: Wow! Und es sieht so aus, als wäre noch mehr Luft nach oben.
Abgeschrieben von Monopole

Clere (ehemals Balda): Kauf: 22.07.15. Performance +35%.
Die Performanceangabe ist hier leicht irreführend, da der Kaufkurs den Mischpreis von mehreren Käufen zu stetig steigenden Preisen darstellt, wobei zwischendurch hohe Dividenden und Kapitalausschüttungen dazukamen. Wie auch immer, die Rendite ist sehr zufriedenstellend, gerade unter Anbetracht der geringen Risiken (hohe Cashposition). Ich sehe immer noch 50% Kurspotential bei sehr geringen Risiken, daher die mittlerweile sehr große Position.
Abgeschrieben von Katjuscha

Coface: Kauf 02.09.16, Performance +21,8%
Und noch ein glücklicher Zukauf der letzten Monate, +20% in vier Monaten.
Coface ist die Wette auf einen übermäßig abgewerteten Kreditversicherer.
Abgeschrieben vom MMI

Deutsche Pfandbriefbank (DPB): Kauf 08.08.16, Performance +5,1%
Der DPB hat in den letzten Wochen ein Gerichtsurteil zugesetzt, das eine höhere Risikobewertung von gehaltenen Papiere bedeuten kann als erwartet. Fall das zutrifft, sollte ich mich hier wohl trennen. Falls nicht, ist die Aktie zu diesem Preis ein Schnäppchen. Das kann ich noch nicht solide einschätzen, Halteposition.
Abgeschrieben von Helmut und MMI

DNO International : Kauf 19.01.10
Mein einziger verbliebener Wert seit Depotbeginn. Performance ist dank zahlreicher Zukäufe und Teilverkäufe schwer kalkulierbar, aber kurz zusammengefasst habe ich das eingesetzte Geld wieder komplett aus der Aktie abgezogen, hier laufen „nur noch“ die Gewinne weiter.
Diese Aktie ist hochpolitisch, bei Ausräumung aller politischer Probleme wäre es ein klarer Verfünffacher, mindestens. Aber für einen Ölförderer im Nordirak wiegt die Politik schwer:
- ISIS: Der Kampf um Mossul fordert viel Kraft von den Kurden im Nordirak. Darunter leiden die Auszahlungen an die Ölförderer wie DNO. Nach dem Fall Mossuls und der Vertreibung des IS aus dem Irak sollte das besser werden.
Irakische Zentralregierung: Die Kurden im Nordirak streben die Unabhängigkeit an, die Regierung in Baghdad findet das nicht witzig. Die Erdölförderung im Nordirak wäre eine wichtige wirtschaftliche Lebensader bei einer Unabhängigkeit, also bremst die Zentralregierung hier nach Kräften.
Türkei: Alternativ zu irakischen Wegen ans Meer vertreibt die nordirakische Regionalregierung ihr Öl über die Türkei. Allerdings ist Erdogan auf Kriegskurs gegen Kurden in der Türkei und Syrien. Wie belastbar sind die guten Beziehungen der irakischen Kurden zur Türkei auf Dauer?
Nordirakische Regionalregierung: DNO ist davon abhängig, dass die nordirakische Regionalregierung ihre vertraglichen Pflichten erfüllt und für die Ölförderung regelmäßig den vereinbarten Anteil der Einnahmen weiterreicht. Das geligt derzeit nur teilweise, da diese auch dringend Geld für den Krieg gegen die ISIS braucht. Wie sieht es nach Kriegsende aus?
DNO bleibt ein Wert, den ich aktiv traden muss, Anstiege und Abstürze wechseln sich hier regelmäßig ab.

K&S: Kauf 30.11.16, Performance 18,7%
Und noch so ein Glückskauf, knapp 20% in einem Monat!
Der Klassiker, ein antizyklischer Kauf eines abgestraften Wertes.
Abgeschrieben von EasyWisa

Magnit: Kauf 20.01.15, Performance 10,2%
Magnit ist ein hervorragend geführter russischer Lebensmitteldiscounter mit einem organischen Wachstum von 10-20% per anno. Russland hat wirtschaftlich (Ölpreise) wie auch politisch in den letzten Monaten Pluspunkte gesammelt, so dass der Abwertungsdruck auf den Rubel wegfallen sollte. Magnit sehe ich als Langfristinvestment.

MutuiOnline: Kauf 01.12.15, Performance -1,9%
MutuiOnline ist ein stark aufgestellter und gut geführter italienischer FinTec-Wert, als Langfristinvestment gedacht. War einer meiner Favoriten für 2016, ist jetzt einer meiner Favoriten für 2017. Unter Einbeziehung der Dividenden zeigt Mutui zumindest eine leicht positive Performance.
Abgeschrieben von Matze

Romgaz: Kauf: 23.03.14, Performance -32,5%
Romgaz, ein rumänischer Gasförderer und -verkäufer, ist derzeit der einzige Depotwert mit einer enttäuschenden Performance. Unter Einberechnung der Dividenden halbiert sich der bisherige Verlust. Die Firma leidet unter sinkender Gasnachfrage in Rumänien, aber ich halte den Kurs für über Gebühr abgestraft. Falls die Gewinne gehalten werden können, ist die Dividendenrendite zum aktuellen Kurs grandios. In diesem Jahr werde ich entscheiden müssen, ob ich die Aktie aufstocke oder verkaufe – zaghafte Versuche der Aufstockung zu Schnäppchenpreisen liefen im letzten Jahr leer.
Abgeschrieben von MMI

S+T AG: Kauf 09.09.15, Performance +84,5%
S%T war einer der Überraschungssieger in 2016. Aus erhofften +50% in zwei Jahren wurden +100% in einem Jahr. Der Einsatz wurde in einem Teilverkauf zurückgeholt, die Gewinne laufen als chartabhängige Position weiter. Aus fundamentaler Sicht eher eine Haltposition.
Abgeschrieben von Katjuscha

Saga Furs: Kauf 19.11.15, Performance +3,5%
Finnischer Pelzauktionär, antizyklischer Kauf eines stark zyklischen Wachstumswertes. Saga Furs gehörte über das Jahr zu meinen schweren Verlustträgern, aber Nachkauf und überraschender Kursanstieg in den letzten Wochen führten zur jetzt noch nicht erwarteten schwarzen Null. Zusammen mit der Dividende von 5,2% ist die Performance mit 8,7% sogar nahe am Zielkorridor von 10-15%.
Abgeschrieben von Wexboy

Sapec: Kauf 20.12.16, Performance +20,4%
Mit 20% in 10 Tagen toppt dieser Wert noch einmal die anderen glücklichen Zukäufe der letzten Monate an Geschwindigkeit, von BWO mal abgesehen. Normalerweise meide ich ja Werte, die sich auf Jahressicht bereits verfünffacht (!) haben, aber hier bin ich MMI ohne Zögern direkt gefolgt. Ich rechne mit einem weiteren Turbo in den nächsten Tagen, da der geplante, hochprofitable Verkauf einer Tochterfirma durchzugehen scheint und die Ausschüttung einer Dividende von 150€ (das ist mehr als Kaufkurs) am 28.12. offiziell angekündigt wurde.
Abgeschrieben von MMI

Shopify: Kauf 02.12.16, Performance +11,8%
Gut 10% in einem Monat ist gut, fällt für mich aber noch halb in den Bereich der zufälligen Volaschwankungen. Experiment mit einem teuren, qualitativ hochwertigen Wachstumswert.
Abgeschrieben von stw

SW Umwelttechnik: Kauf 12.04.16, Performance -12,6%
SWUT schwankte das ganze Jahr zwischen 6,00€ und 7,50€. Die Aktie scheint durch Failienaufkäufer nach unten abgesichert und ist durch hohe Schulden nach oben gedeckelt. Ein Jahr nach Kauf werde ich den Wert reevaluieren.
Abgeschrieben von Katjuscha

TGS Nopec: Kauf 02.03.16, Performance 56,3%
Seit deutlich längerer Zeit wechselte ich zwischen TGS Nopec und dem deutlich kleineren Wert Spectrum. Letztlich entschied ich mich für den größeren Wert, der mir insgesamt stabiler aufgestellt erschien. Der Aktienkurs hat mir Recht bei der Stabilisierung des Ölpreises gegeben. Eigentlich war TGS Nopec als zyklischer Wachstumswert für längere Zeit gedacht, aber ich werde mir den Wert zum Jahresjubiläum wieder genauer anschauen.
Abgeschrieben von MMI und Matze

Thermador: Kauf 03.07.13, Performance 37,0%
Französischer Bauhändler mit einer sehr offenen Unternehmenskommunikation und Firmenkultur, die ich als wichtigen „kulturellen Moat“ ansehe. Unter Einberechnung der Dividendenrendite von etwa 4% liegt die Entwicklung im Rahmen meines Zielkorridors, aber die letzten beiden Jahre zehren von dem starken Start. Wenn die Baukonjunktur in Frankreich wieder anspringt, sollte Thermador davon profitieren. Langfristig gedachte Anlage.
Abgeschrieben von MMI

TLG Immobilien: Kauf 18.08.15, Performance 4,1%
Mein Fuss in der deutschen Immobilienwirtschaft. Der Rückgang der deutschen Immo-Aktien auf breiter Front verblüfft mich etwas – sollte ich hier antizyklisch aufstocken?
Abgeschrieben von Prof, dem ich hier auch charttechnisch orientiert folge

Wikifolio Katjuscha: Kauf 14.02.2014, Performance +71,4%
Katjuschas Wikifolio habe ich als zweite Benchmark in das Depot aufgenommen, und damit definitiv als Langläufer. Zu Ende von Q1/14 hatte ich eine Jahresdepotperformance von ca. +10%, also tippe ich auf 5% bei dem Kauf von Katjuschas Wikifolios zum halben Quartal. Das entspricht einer damaligen Gesamtperformance von +95,5%. Seitdem hätte ich also eine Performance von 39,5%, um auf heute +272,7% zu kommen. Katjuschas Wikifolio liegt also seit Kauf weit vor meinem Depot (+71,4% versus +39,5%), auch wenn ich ihn in 2016 übertraf.
Abgeschrieben von Katjuscha

al_sting - Sonntag, 1. Januar 2017 - 21:23
Aufstockungen – ruinös oder profitabel?

Es gibt hier einen alten, fast schon ideologischen Streit darüber, ob Zukäufe zu niedrigeren Preisen tendenziell ruinös oder aber hoch profitabel sind. Ich habe in diesem Jahr bei relativ vielen immer noch gehaltenen Bestandsaktien zu niedrigen Kursen aufgestockt. Ich stelle unten die jeweilige Performance für diesjährige Zukäufe zusammen, als persönliches empirisches Argument in dieser Diskussion.
Anmerkung: Aktienzusammenlegungen und Kapitalkürzungen habe ich bei Clere zurückgerechnet.

DatumWertKaufkursAktueller KursPerformance
07.01.16DNO0,58 €0,93 €60,30%
15.02.16Clere13,50 €15,98 €18,40%
09.05.16Thermador76,65 €83,50 €8,90%
04.10.16MutuiOnline7,63 €8,33 €9,20%
01.11.16Saga Furs13,66 €17,30 €26,60%
17.11.16Magnit35,00 €41,15 €17,60%
23.11.16TLG Immobilien17,16 €17,90 €4,30%
12.12.16Clere16,01 €15,98 €-0,20%

al_sting - Sonntag, 1. Januar 2017 - 21:26
Verkaufte Werte anno 2016
(nur finale Verkäufe, keine Teilverkäufe)

DatumWertVerkaufskursAktueller KursPerformance
07.01.16Grindeks4,90 €4,32 €-11,80%
08.02.16Bor. Dortmund3,70 €5,26 €42,20%
01.03.16Electrica10,61 €11,41 €7,50%
14.04.16BlackBerry6,42 €6,55 €2,00%
11.05.16AT&S11,06 €9,34 €-15,60%
04.08.16Bor. Dortmund4,02 €5,26 €30,80%
05.09.16L&S20,60 €16,15 €-21,60%
30.09.16Commerzbank5,42 €7,25 €33,80%
10.10.16Hargreaves Serv.2,65 €3,26 €23,00%
31.10.16SalMar30,12 €28,36 €-5,80%
09.11.16Berkshire Cashres.129,80 €154,21 €18,8%

Die Verkäufe von Grindeks, AT&S, L&S und SalMar erscheinen auch rückblickend gerechtfertigt. Das gilt auch für die Verkäufe von Electrica und BlackBerry, wenn man bedenkt, wie gut sich seitdem die vom Geld gekauften neuen bzw. aufgestockten Aktien entwickelt haben. Es bleiben übrig:
- Borussia Dortmund: Der Winterverkauf gehörte zur Strategie und war indiskutabel. Der finale Sommerverkauf war ärgerlich, weil ich für diesen Teil Profs Chart folgen wollte und ihn missverstand.
- Commerzbank: Meine Nerven waren bei der Comerzbank für Ärger nicht stark genug, zudem halte ich mehrere andere Finanz- und Schiffswerte. Daher geht der Verkauf völlig in Ordnung.
- Hargreaves Services: Dem Verkaufsargument, dass ich nicht gegen die Zeit in Form einer weiteren Pfundabwertung im Gefolge des Brexit spielen will, folge ich nach wie vor.
- Berkshire Cashreserve: Prof hatte mit seinem Kommentar (zu frühe Reaktion) rückblickend recht. Aber auch hier bleibe ich dabei, dass die virt. Cashreserve als sehr risikoaverse Position jede Währungswette pro Trump vermeiden sollte.

Von den 11 Verkäufen des letzten Jahres bedauere ich also nur einen Fall. Gute Quote.

prof - Montag, 2. Januar 2017 - 12:15
Hallo al,
DANKE für Deine ausführliche und präzise Analyse. Dafür ging ja der ganze Neujahrstag drauf. Mein Senf zu den Einzelpostings:

Allgemeine Depotdiskussion
- Ich gebe Dir Recht, man schreibt lieber etwas mehr, wenn es gut läuft. Darum ist es bei mir etwas knapper ausgefallen.
- 7% / Jahr im DAX sind schon sehr gut und ergibt ziemlich genau eine Verdopplung nach 10 Jahren. Wenn Du eine Outperformance um 5 % schaffen willst liegst Du schon bei durchschnittlich jährlich 12 % und Dein Einsatz verdoppelt sich innerhalb von 6 Jahren. Das ist extrem viel. Du musst ein sehr gutes Stockpicking hinlegen und die richtigen Werte abschreiben bzw. auswählen.

Einzelwerte
- A.P. haben einen schönen Turnaroundchart
- TLG: Ich habe das Gefühl, dass die Immobilienbranche zumindest gefühlsmäßig viel stärker an den Zinsen hängt als andere Branchen. Da muss man aufpassen!

Aufstockungen
Mich überzeugst Du mit dieser Liste nicht. Sie liegt dieses Jahr unter Deiner Gesamtperformance. Deine Aufstocker sind also durchschnittlich die Underperformer. Aber ich muss zugeben: Ruiniert hast Du Dich damit in 2016 keinesfalls!

Verkäufe
In der Tat hast Du hier ein gutes Händchen gehabt und Cash für Deine Neuerwerbungen generiert.

helmut - Montag, 2. Januar 2017 - 18:25
An der Stelle auch von mir eine herzliche Gratulation an meine Mitstreiter. Die Performance ist echt beachtlich. Ich habe die rote Laterne dieses Jahr echt verdient. Und es wäre sicher besser gewesen, wenn ich den Diskussionen hier gefolgt wäre. Aber man kann ja Dinge auch besser machen in der Zukunft - ich habe mir das jedenfalls vorgenommen.
(Und glücklicherweise habe ich mit meinen alternativen Beschäftigungen im letzten Jahr ein sehr glückliches Händchen gehabt, so dass der "Schmerz" kein finanzieller, aber doch ein emotionaler ist.)

al_sting - Mittwoch, 8. März 2017 - 17:34
Interessante Fragestellung: http://commentsonpositions.blogspot.de/2017/03/links-mehr.html
"What is your edge?

Laut John Huber gibt es prinzipiell 3 Möglichkeiten, sich gegenüber dem "Markt" einen Wettbewerbsvorteil zu sichern:
- Information
- Analyse
- Zeithorizont
Ich persönlich setze, denke ich, meistens auf Punkt 3. Möglichkeit 1 ist für einen kleinen Blogger nicht zu erreichen. Möglichkeit 2, wenn überhaupt, fast ausschließlich bei Small-Caps. Auch wenn es Ausnahmen geben mag - ich denke z.B. an Liberty Sirius (gekauft vor dem Split in 3 Tracking Stocks) oder LiLAC. Allerdings spielt auch in diesen beiden Fällen Möglichkeit 3 eine gewichtige Rolle.
Übrig bleibt, in Wahrheit, eben nur Möglichkeit 3. Und ich glaube, dass das auch das ist, auf das ich meistens gehe - mit all den Fehlern die ich dabei mache."

Ich will noch einen 4. Punkt ergänzen: Nerven und innere Unabhängigkeit.
Viele professionelle Anleger müssen ihre Positionen gegenüber ihren Auftraggebern verteidigen. Eegal ob Fondsgesellschaft oder Private Equity oder... In vielen Fällen ist es nachteilig für die eigene Beschäftigungsperspektive, wenn sie sich eine Weile deutlich schlechter als ihre Vergleichsparameter entwickeln. Das stärkt den prozyklischen Herdentrieb und erschwert diesen Anlegern eine antizyklische Aktionsweise, selbst wenn sie diese intellektuell als richtig erachten sollten.
Daher sehe ich die Punkte 3 und 4 als potentielle Joker der privaten Kleinanleger an.

prof - Mittwoch, 8. März 2017 - 19:35
Na wenn Du mit Zeithorizont "Aussitzen" meinst, dann bin ich nicht bei Dir.

Wenn man aber das Reiten von Aufwärtsbewegungen und das Abwarten mit dem Kauf in starken Indexverlusten meint, dann ist hier viel zu gewinnen bzw. Schaden zu begrenzen.

Punkt 4: Die Unabhängikeit ist extrem wichtig und unser Vorteil!

covacoro - Donnerstag, 9. März 2017 - 01:25
Punkt 3+4 kombiniert.

Der Profi muss ständig gg. eine Benchmark antreten und das ist für die langfristige Rendite sehr schädlich.

stw - Donnerstag, 9. März 2017 - 11:31
In meinem Fall ist es tatsächlich in erster Linie die Kombination aus 3+4, die den Unterschied ausmacht. Das unabhängige oft gnadenlos antizyklische Verhalten kann sich ein Fondsmanager nicht leisten, ohne seinen Job zu gefährden, da er ja immer zu bestimmten Stichtagen beurteilt wird.

:-) stw

al_sting - Donnerstag, 9. März 2017 - 12:09
Das passt vielleicht auch ganz gut zum Boom passiver Anlagen und der Schwäche aktiver Fonds.
Aktive Fonds von Fondsbetreibern unterbieten auf lange Sicht mehrheitlich ihre Vergleichsindizes, spätestens nach Abzug ihrer Kosten. Die Vorteile in den Punkten 1 und 2 reichen offensichtlich nicht aus, um die Nachteile in den Punkten 3 und 4 wettzumachen.

Die wenigen professionellen Anleger, die langfristig Vergleichsindizes übertrumpfen, sind meist sehr unabhängige und gerne gegen den Strom schwimmende Kopfe wie Buffet.
Ich denke mittlerweile, dass aktives Investieren unter traditionellen Rahmenbedingungen in Finanzinistitutionen durch die erzwungene Prozyklzität rein strukturell zu sehr benachteiligt ist, um langfristig brillieren zu können. Daher sollte man von diesen Institutionen nur passive, möglichst kostengünstige Indexfonds auf große und stabile Indizes kaufen.

Wenn man aber sein Geld aktiv an der Börse anlegen will, dann geht das besser im Gefolge unabhängiger und erfahrungsgemäß guter Köpfe. Dort hat aktives Investment auch derzeit akzeptable Karten.

al_sting - Freitag, 31. März 2017 - 14:19
Ich folge Profs Vorbild und gebe schon vor Ende des heutigen Handels einen kleinen Depotrückblick.

Allgemeine Lage: Ich las in den letzten Monaten viel von stark steigenden Aktien. Da wunderte es mich etwas, dass man sowohl beim DAX als auch in meinem Depot keine zweistelligen Anstiege sehen konnte. Aber gut, uns blieb der Einbruch vom Beginn des letzten Jahres erspart, und die Börsen sind eh schon teuer. Der eher moderate Anstieg passt also.

Mein Depot ist im leicht Plus, aber auch leicht hinter dem DAX. Das ist in Ordnung, nach dem starken Ergebnis des letzten Jahres und insbesondere dem starken Endspurt. Einige Aktien müssen da im ersten Quartal gewissermaßen erst wieder Luft holen. Ich hoffe für das weitere Jahr auf etwas mehr Rückenwind im Vergleich zum DAX.

Ich habe in diesem Quartal relativ wenig gehandelt. Zwei Neueinstiege, Cegedim und der alte Bekannnte SalMar. Beide leider schlecht getimet, man kann nicht immer Glück haben. Interessanter Weise war beim Einstieg ein Chart motivierend (Cegedim) und ein Chart abschreckend (SalMar).

Verkäufe: Bei TLG Immobilien als Chartfolger bin ich platt Prof gefolgt, mir fehlt der eigene Ansatzpunkt dafür.
Komplett ausgestiegen bin ich auch noch bei BW Offshore. Der Wert ist extrem gut gelaufen, obwohl Offshore Oil schwächelt.

Watchlist: Svenska Handelsbanken reizt mich seit langem und jetzt wieder ungemein. Auch Hargreaves ist einen zweiten Blick wert. Einige Werte müssen noch einmal hinterfragt werden. Im zweiten Quartal werde ich wahrscheinlich aktiver handeln als im ersten Quartal.

Bestandswerte:
- AP Moller Maersk: Entwickelt sich solide und unspektakulär, ich bin bislang ganz zufrieden.
- Actua: Ebenfalls. Profiteur der Cloud-Entwicklung, sehe ich als Mittel- bis Langfristwert
- Avance Gas: In diesem Jahr unspektakulär. Sollte nicht von Problemen der Offshore-Förderung betroffen sein, da sie auch Shalegas transportieren. Muss mir bei Gelegenheit den heute veröffentlichten Jahresbericht anschauen.
- Berkshire Hathaway: Hält die Gewinne des Vorjahres, unspektakulär.
- Cegedim: Schlecht getimter Einstieg (trotz gut aussehdem Chart), aber das sollte mittelfristig sekundär sein. Turn-Around-Spekulation.
- Clere: Bei fehlenden Nachrichten bröckelt die Aktie gerne mal, zwischenzeitlich bis auf 15€ herunter. Aber wie man in der Vergangenheit oder aktuell bei Hargreaves sehen konnte, geht es bei guten Nachrichten auch gerne sprungweise aufwärts.
- Coface: Der Entdecker MMI ist schon wieder raus, weil er die Firma jetzt für fair bewertet hält. Starkes Warnsignal! Ich will eigentlich bis zur Frankreich-Wahl mit dem Verkauf warten. Aber mich reizt auch ein schnellerer Handelsbanken-Einstieg, und dafür muss ein anderer Finanzwert fliegen.
- Deutsche Pfandbriefbank: Seit Bekanntgabe der Sonderdividende steigt die Aktie, +30% in diesem Jahr. Ist aber nur eine einmalige Ausschüttung, das könnten manche Aktionäre übersehen. Hier will ich den Trend noch etwas ausreiten und dann erneut analysieren. Der Buchwert von 20€ schiebt, der reguläre Gewinn hemmt - hmm.
- DNO: Wird erst nach dem Sieg über die ISIS im Irak wieder interessant, bis dahin bröckelt der Kurs vielleicht weiter.
- K&S: In diesem Jahr bislang unspektakulär. Hier erwarte ich noch Bewegung im weiteren Jahresverlauf, bei guten Nachrichten aus Kanada.
- Magnit: Das Wachstum schwächelt etwas, der Kurs auch. Bleibt Langfristwert.
- MutuiOnline: Schöner Jahresbeginn. Bleibt Langfristwert.
- Romgaz: MMI, auf deren Analyse und Empfehlung hin ich bei Romgaz einstieg, hat die Hälfte zugunsten anderer Werte verkauft. Hmm, das gehört hinterfragt.
- S&T: Die Integration von Kontron scheint auf gutem Weg zu sein, die Aktie ist wieder etwas in Schwung gekommen. Ist nicht billig, Chartfolge.
- Saga Furs: Karussel. Erst ging es wegen guten Pelzverkäufen steil hoch. Beim Hoch kam eine Ausstiegsempfehlung von muc. Dann ging es wegen der Jahreszahlen wieder abwärts, jetzt wieder hoch. Die Pelzpreise waren im letzten Jahr für die Züchter unter den Kosten, in diesem Jahr steigen Nachfrage und Preise. Ich bleibe mittel- bis langfristig optimistisch gestimmt.
- SalMar: Seit meinem Ausstieg im letzten Sommer hat der Kurs massiv Federn gelassen. Da die Fundamentaldaten und der Unternehmenskurs weiterhin stimmen, bin ich wieder eingestiegen, soll ein Langfristwert werden. Schlechtes Timing bei schlechtem Chart! Egal, bei weiteren Kursverlusten denke ich an eine Aufstockung, entweder SalMar oder Bakkafrost.
- Sapec: Der avisierte Verkauf einer Tochterfirma ist erfolgt, der Kurs hat deutlich profitiert. Kurpotential kann ich derzeit schlecht einschätzen. Ausstieg ist in diesem Jahr geplant.
- Shopify: Das Experiment, stw in einen teuren Wachstumswert zu folgen, ist bislang grandios aufgegangen. Will ich bei Gelegenheit wiederholen! Ich will Shopify lange halten, aber gleichzeitig will ich Gewinne abschöpfen, weil mich das hohe Kursniveau etwas beunruhigt.
- SW Umwelttechnik: Katjuscha ist schon lange wieder raus - hmm. Dafür steht das Bargain Magazine dahinter mit regelmäßigen Analysen. Ich bin auf die Jahreszahlen im April gespannt, dann wird neu nachgedacht.
- TGS Nopec: Tolle Firma, gute Kursentwicklung, sehr schwierige Branche. Ich bin unschlüssig über die Zukunft.
- Thermador Groupe: Ich hoffe in diesem Jahr auf einen Aufschwung in Frankreichs Baubranche, davon sollte auch Thermador profitieren. Langfristwert. Nach aktuellem Gewinnniveau ist die Firma aber auch nicht mehr billig, daher eher keine Aufstockung.
- Wikifolio Katjuscha: Hat sich in diesem Jahr bislang ähnlich wie DAX oder mein Depot entwickelt.

al_sting - Freitag, 31. März 2017 - 20:21
Jetzt auch von mir die fixen Zahlen für 2017, Quartal 1

QuartalDAXAl StingAl Sting/DAX
Q1/177,2%3,9%-3,1%

al_sting - Freitag, 7. April 2017 - 11:44
Ich habe zu viele Positionen in meinem Musterdepot. Daher kommen alle halben Positionen unter die Lupe: Würde ich sie auf ganze Positionen aufstocken oder sollte ich sie verkaufen?

- Moller Maersk: Den Wert möchte ich bei Gelegenheit aufstocken, bleibt also.
- Avance Gas: Ist mir zum Aufstocken zu unsicher, auch nach dem halben Jahr. Steht daher auf der Abschussliste.
- K+S: Steht latent auf der Aufstockseite, bleibt also vorerst
- Shopify: Will ich unbedingt behalten. Habe aber auch gerade erst die Gewinne mitgenommen, Zukäufe also erst nach Rücksetzer. Bleibt.
- SW Umwelttechnik: Kommt mit den Jahreszahlen auf den Prüfstand. Ende April oder Mai wird entschieden, ob ich aufstocke oder verkaufe.
- TGS Nopec: Habe erst die Hälfte verkauft, würde derzeit nicht wieder aufstocken. Also auf Verkaufsliste.
- Dazu kommt Coface, das zwischen halber und ganzer Position steht. Coface halte ich noch bis zur Frankreich-Wahl und würde es dann chartabhängig verkaufen
1. Direkt auf die chartabhängige Verkaufsliste: Avance Gas, TGS Nopec. Der Chart bei TGS ist richtig schlecht, Avance Gas hat gerade die 55d-Linie gerissen, also werden beide direkt verkauft.
2. In ca. einem Monat auf chartabhängige Verkaufliste: Coface
3. Entscheidung in einem Monat: SW Umwelttechnik
4. Halten & bei Gelegenheit Aufstocken: Moeller Marsk, K&S, Shopify,

al_sting - Dienstag, 11. April 2017 - 20:49
Ich plane in der nächsten Zeit einen Austausch bei den Finanzaktien:
Coface und evtl. Deutsche Pfandbriefbank raus, Svenska Handelsbanken und evtl. Fintechgroup rein.

Coface will ich aber bis zur Wahl in Frankreich halten, und bei der Depfa geht der Chart klar nach oben, während Handelsbanken gerade im Abwärtstrend ist. Also höre ich auf die Charts und schaue in etwa einem Monat wieder nach.

Positionenkürzung:
Nachdem ich zwei halbe Positionen verkauft habe, Avance Gas und TGS Nopec, werde ich zwei andere halbe Positionen auf ganze Positionen aufstocken, Möller Maersk und K&S.
Moller MAersk ist für Containerschiff-Aktien vergleichsweise konservativ, aber ich sehe zwei mögliche Kurstreiber. Einerseits steigende Frachtpreise, andererseits Wertsteigerungen bei der Aufspaltung von Öl und Transportschifffahrt, die in diesem Jahr kommen soll.
Bei K&S sehe ich Kurspotential, sofern die Förderung des kanadischen Legacy-Projektes erfolgreich anläuft - das ist ja für Q2 angekündigt.

al_sting - Mittwoch, 12. April 2017 - 22:44
Ein letzter Kommentar zum Umgang mit halben Positionen:
Ich hatte sechs halbe Positionen, und damit eine übermäßig hohe Anzahl an Depotpositionen überhaupt.
- Zwei wurden verkauft: TGS Nopec und Avance Gas.
- Zwei wurden bzw. werden aufgestockt, K&S und Moller Maersk
- Zwei werden als halbe Positionen belassen, weil sie sehr spannend sind, aber mir das Risiko für ganze Positionen zu hoch ist: SW Umwelttechnik und Shopify. Hier wird es aber ab sofort keine Teilverkäufe geben, bis sie das Volumen einer vollen Position erreicht haben.

prof - Donnerstag, 13. April 2017 - 16:22
So ein Ausputz ist wichtig, sonst hat man irgendwann mal 50 Positionen im Depot. Zwischen 10 und 20 Positionen sind wohl optimal.

al_sting - Donnerstag, 4. Mai 2017 - 23:45
Die Delisting-Ankündigung von Clere und das Kaufangebot weit unter Buchwert ärgern mich.
Nichtsdestotrotz: Balda-Clere bestand eigentlich aus zwei gekoppelten Spekulationen, beide im Grahamschen Spektrum.
Die erste auf Verkauf des dauerhaft schwächelnden Kunststoffproduzenten (aktives Geschäft) ist grandios aufgegangen. Kein Foulspiel, wirklich sauber.
Die zweite, auf Reduktion der Unterbewertung vor bzw. bei Einführung des neuen Geschäftsmodells als Investor in regenerativen Stromanlagen ist bislang weitgehend gescheitert. Statt sich dem Buchwert von 25€ zu nähern, ist der Wert von zwischenzeitlich 19€ wieder auf 15,50€ abgefallen. Für mich unverständlich, das wollte ich aussitzen.
Das wird nach einem Delisting schwieriger, die Liquidität der Aktie wird weiter fallen.
Ich werde daher Clere deutlich reduzieren, wenn der Nebel verzogen ist (Juni?). Entweder runter auf eine Position oder Komplettverkauf, da bin ich noch unschlüssig.

Aber damit sinkt der Anteil meiner relativ stabilen Ankerpositionen, die auch bei stärkerem Sturm nicht übermäßig fallen sollten bzw. die von Katalysatoren als den üblichen Zyklen für DAX & Co. getrieben sind.
Meine Berkshire-Cashreserve habe ich direkt nach der Trumpwahl geworfen, rückblickend vorschnell. Clere werde ich reduzieren. Bei Sapec warte ich noch auf die Jahreszahlen und den Geschäftsbericht, in zwei Monaten könnte ich diese Position auch verkaufen.
Bei der Überlegung zu Nachbesserungsdiskussionen kam mir der Nachbesserungsspezialist Sparta AG wieder in den Sinn. Die Firma habe ich bereits seit der Falkenstein-Ära sporadisch im Blick, aber ich konnte mich nie zu einem Kauf von Falkenstein entscheiden. Mit der systemimmanenten Black Box fremdelte ich stets - und Jahre danach bereute ich das, wenn ich mal wieder auf den Aktienkurs blickte, aber trotzdem kaufte ich nicht... Später wurde Falkenstein von Sparta übernommen, der Falkenstein-Chef rückte in den Sparta-Vorstand auf, und Sparta spezialisierte sich auf solche Sondersituationen.
Das Management ist zweifellos sehr gut und kompetent, und dem Vernehmen nach auch durch und durch honorig. Der Geschäftsbericht hinterlässt auch den Eindruck sehr konservativ kalkulierender Kaufleute. Die Buchhaltung nach dem Niedrigsprinzip verspricht stille Reserven, so dass der NAV spürbar über dem Buchwert liegen dürfte - genaue Angaben dürften aber nicht möglich sein.
Langer Rede kurzer Sinn: Der Laden ist den Versuch wert!

al_sting - Mittwoch, 10. Mai 2017 - 22:55
Ich setze in diesem Monat meine "Ein neuer Wert pro Monat"-Regelung aus.
Bei einigen meiner Werte ist gewissermaßen die Luft heraus, in der nächsten Zeit ist ein Verkauf eh geplant. Dazu kamen neue Blicke auf Werte wie die Sparta AG und die FinTech Group, angesichts derer ich nicht zögern sollte.
Ich muss mich noch bei Hortonworks etwas einlesen, vielleicht wird das sogar noch mein dritter Wert des Monats.
Wie schon anderseits geschrieben habe ich mit dem Abschreiben von stw's Lieblingen oft gute Erfahrungen gesammelt, so dass mich die Häufung einzelner Werte in mehreren Musterdepots nicht übermäßig irritiert.
Mir fällt da immer ein schöner Satz zum Investieren ein: Es gibt keinen Sonderpreis für Originalität. Im Gegenteil ist es oft profitabel abzuschreiben - man muss nur die richtigen Werte von den richtigen Leuten abschreiben. :-)

al_sting - Freitag, 30. Juni 2017 - 21:36
Halbjahres-Abrechnung, Q2-2017:
Depot 14,3% (nach 3,9%/Q1)
versus DAX 7,4% (nach 7,2%/Q1)
Outperformance zum DAX: 6,9% (nach-3,3%/Q1)

Das zweite Quartal ist für mich sehr gut gelaufen. Während der DAX im ersten Quartal alle Musterdepots abhängte, ist er nach dem Einbruch der letzten Tage im zweiten Quartal nahezu auf der Stelle verharrt, während meines genauso wie die anderen stw-Musterdepots spürbar zulegte. So konnte ich schon zum Halbjahr meine beiden selbstgesteckten Jahresziele erreichen: Gesamtperformance von 10-15% sowie eine Outperformance zum DAX von 5%. Als I-Tüpfelchen erreichte ich in diesem Quartal sogar noch die Depotverdreifachung seit dem Start vor 7,5 Jahren.
Ja, ich bin mit der aktuellen Entwicklung sehr zufrieden. Und bekanntlich steigert das die Motivation für eine intensivere Depotbetrachtung. :-)


In diesem Quartal war in meinem Depot ungewöhnlich viel los, ich habe insgesamt 10 Positionen verkauft. Das verdient eine nähere Betrachtung.

Der größte Batzen waren meine Ölwerte, die samt und sonders das Depot verließen. Eine zentraler Grund war mein geänderter Blick auf die Ölpreisentwicklung. Ich kann mir mittlerweile vorstellen, dass die Ölpreise noch bis tief in 2018 hinein so niedrig bleiben, und das sollte insbesondere die Ölservicefirmen stark belasten.
Ende März, Anfang April stellte ich meine halben Werte auf den Prüfstand. Während ich K&S sowie MoellerMaersk zu ganzen Positionen aufstockte, verkaufte ich Avance Gas, BW Offshore und TGS Nopec. Alle drei Werte waren sehr gut gelaufen: BW Offshore +172% in 9 Monaten, Avance +21% in 6 Monaten, TGS Nopec +63% in 13 Monaten.
Zumindest die kurzfristige Kursentwicklung bestätigt die Verkaufsentscheidung. Seit dem Ausstieg hat BW Offshore 14% verloren, Avance Gas 28% und TGS Nopec 14%, insofern hatte ich ein sehr glückliches Timing.

Als nächstes kam Ende April Magnit an die Reihe, wobei hier die Ölpreisentwicklung nur eine untergeordnete Rolle spielte. Ich betrachtete diesen russischen Lebensmitteldiscounter (auch) als indirekten Ölwert, da die russische Wirtschaft stark am Öl hängt, positiv wie negativ. Leider ließ das Wachstum bei Magnit immer stärker nach, ebenso wie meine Hoffnung in eine Wiederbelebung der russischen Wirtschaft. Daher zog ich hier nach gut 2 Jahren die Notbremse, bei moderaten Verlusten von 10%. Seit dem Verkauf hat Magnit weitere 7% verloren.

Im Juni trennte ich mich von meinem ältesten Depotwert DNO. DNO war stets mein politischster Wert. Hier spielte der Ölpreis eine untergeordnete Rolle, viel wichtiger war immer die Perspektive auf eine friedliche und rechtlich zuverlässige Entwicklung der Ölförderung im Nordirak. Die feste Ansetzung eines Unabhängigkeitsreferendums im Nordirak, das sowohl den Irak selber als auch alle Nachbarn mit eigenen kurdischen Minderheiten, insbesondere die Türkei, gar nicht erfreuen dürften, war hier für mich der Grund zum Ausstieg. Damit ist der Grundstein für weitere Konflikte gelegt, noch bevor die alten Konflikte (IS!) erfolgreich gelöst sind.
Der Wert hat über die lange Haltezeit von gut 7 Jahren eine Performance von 130% erreicht, wobei angesichts der zahlreichen Teilverkäufe und Nachkäufe der Interne Zinsfuß von 22,3% per anno aussagekräftiger ist. DNO hat seit dem Verkauf minimal zugelegt, um 0,25%.

Den letzten verbliebenen Ölwert, die rumänische Romgaz, habe ich erst vor wenigen Tagen verkauft. Fundamental ist sie für mich schwer einzuschätzen. Ihr ehemaliger „Entdecker“ MMI hat sich aus fundamentalen Gründen wieder von ihr getrennt, und die gegen Vorstandsempfehlung vom staatlichen Hauptaktionär durchgesetzte Dividendenausschüttung oberhalb der Jahresgewinne beunruhigt mich. Im letzten halben Jahr hat der Kurs einen schönen Anstieg gezeigt, aber der Chart bricht häufig nach einer Dividendenzahlung. Daher stieg ich relativ kurz vor der Dividendenzahlung vom 5. Juli aus, mit einer Rendite von 12%. Romgaz hat seit dem Ausstieg um gut 9% verloren.

In diesem Jahr haben bis auf Romgaz alle direkten und indirekten Ölaktien vor meinem Ausstieg verloren, bis auf DNO haben alle nach meinem Ausstieg verloren. Die bessere Depotentwicklung in Q2 gegenüber Q1 hängt also auch mit diesen Trennungen zusammen, im Sinn einer erfolgreicheren Verlustvermeidung.
Trotzdem werde ich mich nicht grundsätzlich von Öl- und Gaswerten abwenden. Gazprom ist derzeit der heißeste Kandidat für meinen August-Zukauf, und gerade TGS-Nopec ist eine sehr gute Firma, die ich zu günstigeren Kursen gerne zurückkaufen würde, ähnlich wie ich es mit SalMar praktizierte.

Die zweite größere Veränderung gab es bei den Finanzwerten. Diese will ich in Summe nicht höher gewichten als bislang, mit 4 Anteilen, so dass jedem Kauf ein Verkauf vorangehen muss.
Einerseits tauschte ich Coface gegen die Fintech Group, andererseits tauschte ich die Pfandbriefbank gegen Svenska Handelsbanken ein. In beiden Fällen verkaufte ich in meinen Augen mittelmäßig geführte Firmen zu fairen Preisen, die ich im Vorjahr zu Schnäppchenpreisen erwerben konnte. Und in beiden Fällen erwarb ich in meinen Augen sehr gut geführte Unternehmen zu fairen Preisen.

Das zeigt einen Aspekt meiner Schwerpunkte bei Kaufkandidaten. Buffet schwört heutzutage auf den Kauf von exzellenten Unternehmen zu fairen Preisen, weil der innere Wert exzellente Preise rechtfertigen würde. Für solche Firmen interessiere ich mich auch, siehe diese Käufe, aber nicht nur. Wenn man Unternehmen bzw. Beteiligungen sehr lange halten will oder muss, ist diese Strategie sinnvoll, da auch die langfristige Entwicklung exzellent ist. Jedenfalls wenn man mit ausreichend guter Trefferquote abschätzen kann, welche heute "nur" fair bewerteten Unternehmen auch zukünftig exzellent sind. Aber das ist eine hohe Kunst, an der viele Anleger regelmäßig scheitern!
Als Kleinaktionär, der auch wieder den Ausstieg findet, zumindest leichter als Buffet, interessieren mich in ähnlichem oder gar größerem Maß mittelmäßig geführte Unternehmen zu Schnäppchenpreisen, beispielsweise wegen Problemen und Managementfehlern eher kurzfristiger Natur. Diese Unternehmen muss ich keine Ewigkeiten halten, weil ihre langfristige Wertentwicklung wahrscheinlich auch nur durchschnittlich ist, aber ich will sie ausreichend lange halten, bis der Markt ihnen wieder eine faire Bewertung zubilligt. Nach meiner Erfahrung ist das häufig schon nach ein bis zwei Jahren der Fall, bei zuweilen grandiosen Renditen für die relativ kurze Zeit. Solche Firmen sind nach meiner Erfahrung etwas leichter zu finden und zu verstehen, aber es benötigt zuweilen stärkere antizyklisch ausgeprägte Nerven, sie zu kaufen und zu halten.
Von Turnaround-Spekulationen rede ich dabei noch nicht einmal. Die ausreichend frühe, ausreichend häufig zutreffende Einschätzung, ob eine derzeit scheiternde Firma eine Sanierung erfolgreich meistert oder nicht, gehört ebenfalls zur hohen Kunst der Aktienanalyse und ist (noch?) nicht meine große Stärke. Weder Coface noch Pfandbriefbank waren Turnaround-Spekulationen, beide waren im letzten Jahr einfach nur sehr günstig bewertet und brachten mir über 40% Rendite in weniger als einem Jahr.

Damit komme ich zu einer dritten Gruppe von Werten, von denen ich mich in diesem Quartal trennte, net-nets, Grahamsche Zigarrenstummel. Das sind Unternehmen, deren innere Werte oder gar Cashbestände die Börsenbewertung übersteigen und wo ein Verkauf, Auflösung oder eine hohe Dividendenausschüttung diese inneren Werte an die Aktionäre weitergeben können.
Ich halte, so ich sie finde, gerne ein Unternehmen dieser Kategorie, maximal zwei. Denn net-nets haben auch ihre Risiken: Die Wertschöpfung aus dem normalen Geschäftsbetrieb ist meist sehr gering oder gar negativ, so dass die Zeit oft gegen den Anleger spielt, Risiko value trap. Die Kursentwicklung ist stark eventgetrieben, die Kursverläufe sind häufig unstetig, das Ende der Beteiligung kommt oft überraschend abrupt. Ich schätze solche Werte als Beimischung, nicht zuletzt da sich der Kursverlauf häufig unabhängig von großen Börsenstimmungen entwickelt und damit depotstabilisierend wirkt, aber die Gewichtung sollte nicht zu hoch sein.
Balda/Clere und Sapec waren zwei klassische Net-Nets. Bei Balda ging die erste Spekulation im letzten Jahr exzellent auf (Verkauf des defizitären Geschäftsbetriebs zu sehr guten Preisen, Ausschüttung an Aktionäre), allerdings nicht die anschließende Spekulation aus diesem Jahr (Faire Bewertung des Unternehmens nach Neuaufstellung). Das etwas dreiste Delistingangebot war für mich der Grund für den Ausstieg, an ausgelistete Werte traue ich mich (noch) nicht heran. Sapec hingegen ging voll auf, sowohl Dividende als auch Übernahmeangebot zum geplanten Delisting des Restes waren ausgesprochen kleinaktionärsfreundlich und boten noch im Mai eine gute Chance zur profitablen Positionsaufstockung.
Mit dem unerwartet plötzlichen Ausstieg aus beiden Werten bin ich jetzt auf der Suche nach neuen Werten in diesem Bereich. Ich liebäugle wieder mit Hargreaves Services, wo nach dem Einbruch des Kohlegeschäftes ein sehr fähiges Management eine geschäftliche Neuaufstellung sowie eine Verwertung der Restflächen angeht.

Der letzte Verkauf war Actua: Hier folgte ich beim Einstieg dem Sachverstand von Scansoft, und an diesen hielt ich mich auch beim Ausstieg. Die Entwicklung der Firma sieht mittlerweile weniger erfreulich aus als im letzten Jahr, und nicht zuletzt dank stw lerne ich immer wieder neue aussichtsreiche Firmen im IT-Bereich kennen, die sich besser für das Depot eignen. So füllt HortonWorks den von Actua freigemachten Platz.

Mittlerweile ist etwa 1/3 meines Depots in IT-Werten investiert, ein ziemlich hoher Anteil. Cegedim, FinTech Group, Hortonworks, Mutui Online, S&T, Shopify. Ich muss ich mich aktiv bremsen, diesen Anteil nicht weiter über Gebühr zu erhöhen. Eigentlich sollte ich für die Aufnahme aussichtsreicher Neueinsteiger zuvor Bestandswerte teilweise oder komplett verkaufen, wie es es auch bei den Finanzwerten praktizierte. Dafür böte sich beispielsweise meine größte Position Mutui. Aber dazu braucht es neue Werte, denen ich mittel- bis langfristig eine bessere Performance als Mutui zutraue, keine leichte Hürde.

Zugleich sind meine Cashreserven mit knapp 20% derzeit ungewöhnlich hoch. Eigentlich bin ich kein Anhänger hoher Cashreserven, aber im oft instabilen Börsensommer kann ich es eh ruhiger angehen lassen.
Ich will vorerst bei einer Neuaufnahme pro Monat bleiben. Für den Juli war das vorgezogen BMW, für den August führt auf der Watchlist derzeit Gazprom vor Hargreaves Services.

Auf eine gute und interessante weitere Entwicklung, auf interessante un lehrreiche Diskussionen in diesem Forum!

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