Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: sterbende Industrien
levdul1 - Donnerstag, 30. März 2017 - 12:52
Neulich wurde in lockerer Runde die Performance der Tabakaktien diskutiert und natürlich kam das eine oder andere 'hätte ich mal' zum Ausdruck.

Beim Nachdenken über dieses Thema kam ich zur folgenden Erkenntnis:

Es gibt Produkte, welche durch den technischen Fortschritt oder den Zeitgeist abgelöst werden. Wenn dies erkannt ist, wird in die betroffenen Technologien nicht mehr investiert. Mehr noch, die Geschäftsbereiche werden aktiv abgestoßen oder geschlossen und das Geld wird in zukunftsträchtige Technologien investiert. Die betroffene Branche wird von den Investoren abgetan und versinkt in der Vergessenheit - bis eines Tages folgendes klar wird: Es gibt nur noch ganz wenige Firmen, welche die immer noch benötigten Produkte herstellen können und dieses Alleinstellungsmerkmal erlaubt hohe Margen und damit hohe Profite. Als Beispiel kann man den Beruf des Kürschners heranziehen: Der einzige, den ich kenne, kann sich vor Aufträgen kaum retten und verdient sich dumm und dusselig.

Was bedeutet das für's investieren ? Es gibt Produkte, welche tot gesagt sind aber doch viel länger überleben, als geglaubt. Nachdem das große Sterben in diesem Industriezweig vorbei ist, sollten hier große Profite lauern. Mir fallen als Beispiele ein:

Drahttelefonie (Gigaset)
Zylinderkopfdichtungen (Elring Klinger)

Fallen euch noch Beispiele dazu ein ?

al_sting - Donnerstag, 30. März 2017 - 13:06
Ich sehe die Chancen durch sinkenden Investitionsbedarf, Vernachlässigung der Aktien (unpopuläre Branchen) und sinkende Konkurrenz, aber ich halte das nicht für ein Naturgesetz. Sterbende Branchen können auch von mörderischen Margen geprägt sein, wenn die Firmen nicht ausschieden wollen.

Aber du hast schon recht, es lohnt sich, solche Branchen zu untersuchen.
Spontan fällt mir nicht viel dazu ein.

isabellaflora - Donnerstag, 30. März 2017 - 13:13
Francotyp?

Gruß isa

levdul1 - Donnerstag, 30. März 2017 - 14:24
Bei Francotyp bin ich mir nicht ganz sicher, was die genau machen. Ich bin aber seit geraumer Zeit in Neopost aus Frankreich investiert (Max Otte hatte die Aktie angepriesen wie sauer Bier) und die sind wohl in der gleichen Branche tätig. Bisher ist das ein prima Investment, auch bei ElringKlinger hat sich der Einstieg gelohnt.

@ al: Natürlich sollte der Verdrängungsprozess weitmöglichst abgeschlossen sein. Das man da den richtigen Zeitpunkt auch nicht immer trifft, ist sicherlich vorprogrammiert. Aber insgesamt passt das Thema gut zu dem Anlagestil hier im Forum.

prof - Donnerstag, 30. März 2017 - 18:11
Sicher mag es solche Aktien geben, schon als Gegenpol zu den "Modeaktien" wie Tech um die Jahrtausendwende oder Solaraktien danach.
Allerdings stelle ich mir die Suche schwierig und fehlerbehaftet vor. Wohl eher nichts für mich!

al_sting - Donnerstag, 30. März 2017 - 22:22
Definitiv, das Thema passt sehr gut zu diesem Forum.
Zurückgehende Umsätze sind oft ein guter, gewissermaßen heimlicher moat, schlciht weil sich nur wenige neue Konkurrenten dafür interessieren - ganz anders als bei rapide wachsenden Branchen.

Das sollten wir auf jeden Fall weiter verfolgen, da sollte sich so mancher Edelstein finden lass

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