Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: Tendenz Deutschland: Archivierte Beiträge bis 23. Dezember 2016
al_sting - Samstag, 30. Mai 2015 - 09:55
Interessanter Einwurf zum Thema Bargeld-Abschaffung - Wer profitiert eigentlich vom elektronischen Zahlungsverkehr?
http://blog.fefe.de/?ts=ab962323
(Bezieht sich auf diesen Vorgängerpost: http://blog.fefe.de/?ts=ab967066)

prof - Samstag, 30. Mai 2015 - 10:18
Warum geben die kleinen (schwedischen) Einzelhändler keinen Rabatt auf Barzahlung?
Prof

al_sting - Dienstag, 11. August 2015 - 18:20
Interessanter Vergleich der StartUp-Szenen in Berlin und London: Berliner StartUps konnten in den beiden letzten Jahren, 2013 und 2014, mehr neue Gelder aquirieren als Londoner, der bisherigen europäischen StartUp-Hauptstadt.
http://www.politico.eu/article/berlin-beats-london-tech-investments-startups-venture-capital/

al_sting - Mittwoch, 19. August 2015 - 07:50
Zum Thema Bargeldabschaffung: Auch in Deutschland wird Bargeld für die Händler teurer
http://www.faz.net/aktuell/finanzen/meine-finanzen/geld-ausgeben/dank-eu-voschrift-muenzen-kosten-mehr-als-ihr-wert-13756893.html

al_sting - Dienstag, 29. September 2015 - 20:58
Ich habe immer stärker den Eindruck, dass die gesamte Automobilindustrie an den Börsen gerade fies unter Druck gerät. Nicht nur die deutsche, sondern die globale Autoindustrie. Das zieht die Autozulieferer natürlich auch mit sich.
Für ein Land wie Deutschland, wo die Industrie zu vielleicht 25% an dieser Branche hängt, ist das nicht wirklich witzig, und für die Börse auch nicht.

Ich verstehe nur noch nicht, ob und wie stark das auch auf die reale Wirtschaft übergreift und ob es auch die Nicht-Autowerte mit sich reißen sollte. Sprich ob man grundsätzlich aus deutschen Aktien aussteigen sollte oder nur deutsche Aktien mit Bezug zur Autoidustrie meiden sollte (zumindest solange sie noch nicht verprügelt wurden). Bislang tendiere ich zu zweitem.

prof - Dienstag, 29. September 2015 - 22:23
1.) Erstaunlich ist, wie gut sich Conti halten. Ich überlegte schon, diese per Bonus Reverse zu shorten. Allerdings ist der Aufwärtstrend als Chartie zu mächtig. Sonst wäre ich beispielsweise mit PS9L9B dabei.

2.) Für Deutschland sehe ich nach der Autoprügelaktion noch schwärzer. Das Geld dürfte in allernächster Zeit an allen Ecken und Enden fehlen.

3.) Für eine relativ kurzfristige Erholung des DAX spricht, dass wir heute den höchsten Stand im Bund Future seit Anfang Mai haben. Das sollte wie stets zeitnah auf die Aktien durchschlagen. Sobald GD 10 wieder überschritten wird, kaufe ich. Vorher lege ich mich schon mal bei Scout24 auf die Lauer.
Prof

xenon - Mittwoch, 30. September 2015 - 05:39
1.) Wenn es ernsthaft kriselt: "Die Rückkehr der Abwrackprämie" - die damals gekauften Wagen sollten ersetzt werden. Wer beim ersten Mal schon mitgemacht hat, kriegt Treuebonus.

2.) An Schäuble`s Stelle würde ich mir jetzt die Billionen am Markt besorgen, die ich die nächsten Jahre sowieso brauche. So billig wird die Verschuldung nicht wieder. Für unsere Freunde (Japan, USA, Frankreich, Italien, Spanien ... Griechenland) ist es sowieso unverständlich (aus den USA kommt so gar Kritik), warum wir so auf die Schuldenbremse treten.
Die neue Völkerwanderung verlangt nach massiven staatlichen Investitionen, schafft neue Jobs und belebt den Konsum (Toptipp - das Aufenthaltsrecht ist an den Erwerb des Führerscheins gekoppelt und schon ist auch 1.) gelöst).

3.) Waren nicht bis vor ein paar Monaten Aktien alternativlos, aber teuer - was hat sich daran geändert. Sind Rohstoffe (inkl. Gold und Silber), Anleihen oder Immobilien wirklich besser. Was bringt es, auf Dauer Cash halten?
Xenon

al_sting - Sonntag, 4. Oktober 2015 - 15:41
Prof: "Vorher lege ich mich schon mal bei Scout24 auf die Lauer."

Ich zitiere dazu mal Quercus aus einem anderen Forum zu Scout24, als stichhaltigen Kommentar aus Fundi-Sicht: (Ich habe die Fakten aber selber nicht überprüft):

"Scout24 AG: Scout24 legt Emissionspreis auf 30 Euro je Aktie fest http://www.dgap.de/dgap/News/corporate/scout-scout-legt-emissionspreis-auf-euro-aktie-fest/?companyID=384195&newsID=901293

Lese ich das richtig? Marktkapitalisierung von über 3 Mrd. € bei einem Jahresumsatz von etwa 250 Mio. € und einem EBITDA von etwa 150 Mio. €? Das macht ein EBITDA-Multiple von über 20 und ein Umsatzmultiple von weit über 10? Und dann noch eine hohe Verschuldung von über 1 Mrd. € oder mehr als dem dreifachen Jahresumsatz? Und etwa 3/4 des Emmissionserlöses geht an die Altaktionäre und nur rund ein Viertel kommt dem Unternehmen zugute?

Wer zeichnet so einen Börsengang? Sehr kurzfristige orientierte Investoren, die eine Welle reiten wollen oder ich habe da was nicht richtig verstanden? Klar, ein Wachstumsmarkt, aber sind die Markteintrittbarrieren so hoch und warum? Eine Menge Wettbewerb scheint es doch zu geben?

Bei 3 Mrd. Marktkapitalisierung sollte shorten ja eigentlich problemlos möglich sein?"

prof - Sonntag, 4. Oktober 2015 - 18:30
Danke für Deine Warnung.
Socut 24 ist ein klassischer New Economy Wert. So was wie Facebook oder Tesla halt. Da kann man auf den Chart vertrauen.
Prof

al_sting - Sonntag, 4. Oktober 2015 - 18:38
:grübel: Wie willst du bei eine Börsengang "Auf den Chart vertrauen"?

Nebenbei, aus obiger Quelle noch eine weitere kritische, von mir ebenfalls nicht überprüfte Frage, die bei mir aber ebenfalls schwer unter "Red Flag" läuft, falls sie denn zutrifft:
"Was mich aber wirklich extrem mißtrauisch macht, ist die EBITDA-Definition: "Ordinary operating EBITDA (ooEBITDA). Das EBITDA, bereinigt um nichtoperative- und Sonder-Effekte, spiegelt die Ertragsstärke des Unternehmens wider. Der Konzern erwirtschaftete in der abgelaufenen Berichtsperiode ein ooEBITDA aus dem operativen Geschäft in Höhe von 115,2 Mio. Euro..." (aus dem Bundesanzeiger Konzernabschluss 2014)
und dann im Emissionsprospekt (S. 16): "We define ordinary operating EBITDA as EBITDA adjusted for non-operating effects. Non-operating effects reflect business transactions that are definded for purposes of internal management as occurring once, rarely or extraordinarily and do not reflect the regular operating performance of our business. These effects primarily include expenses for restructuring, expenses in connection with our capital structure, i.e. with regards to financing agreements, and acquisitions, as well as income statement effects from share-based compensation programs (such as our management equity program)..."
Das lese ich doch jetzt richtig: Die rechnen nicht nur die Finanzierungskosten aus ihrer hohen Verschuldung, sondern sogar einen Teil ihrer Personalkosten aus dem Ergebnis raus? Ich finde das nicht mehr seriös.

Und, wenn ich das richtig verstehe, dann kommt es noch schlimmer (S. 17): "(4) Beginning in the second calendar quarter of 2014, the Corporate segment has charged a management fee to the IS24 and AS24 segments to cover certain management services. Because we consider this management fee part of the ordinary operating result of Corporate (but not of IS24 and AS24), the charge positively impacts the ordinary operating EBITDA of Corporate within our consolidated financial statements, while in the IS24 and AS24 segments, it is accounted for as a non-operating effect and therefore excluded from ordinary operating EBITDA for IS24 and AS24."
Die meinen doch nicht etwa, dass sie die weiterbelasteten Holdingkosten bei der Holding EBITDA-erhöhend ansetzen, bei den belasteten Einheiten aber rausrechnen und das auch im Konzernabschluss noch EBITDA-steigernd durchschlägt? Es kann doch nicht sein, dass eine rein interne Verrechnung in dem konsolidierten Abschluss nicht neutral, sondern ergebniserhöhend durchschlägt?"

levdul1 - Sonntag, 4. Oktober 2015 - 20:15
Mal generell eine Frage zu Neuemissionen im augenblicklichen Umfeld.

Die Banken werden mit Geld von der Zentralbank überschwemmt. Die Banken sollten somit bereitwillig Kredite verteilen und der Kapitalbedarf von Firmen sollte im Augenblick kein großes Thema sein.

Warum gehen Firmen jetzt an die Börse ?

al_sting - Sonntag, 4. Oktober 2015 - 21:42
Um auszucashen.

Scout24 ist ein gutes Beispiel.
Ende 2013 hat ein Hedgefond 70% von der Telekom abgekauft, damals mit 2 Mrd€ bewertet.
Jetzt hat es 1 Mrd Schulden (keine Ahnung, ob die Telekom schon mit Schulden verkaufte, aber es würde mich etwas wundern), und das Unternehmen wird beim Börsengang auf 3 Mrd.€ taxiert. Das wäre mal eben eine Verdopplung.
Beim Börsengang gehen 75% an die Altaktionäre und nur 25% fließen in das Unternehmen, anscheinend um die Schulden zu senken.
Anders ausgedrückt: Die Besitzer machen Kasse, und an der Börse bekommen sie dafür gerade Mondpreise.

levdul1 - Montag, 5. Oktober 2015 - 09:43
Das waren auch meine Gedanken. Meine Frage war eher rhetorischer Natur.

Ich sehe es genauso. Zu den aktuellen Kapitalkosten muß keine Firma Ihre Anteile verkaufen, wenn sie daran eine Zukunftstperspektive sieht.

prof - Montag, 5. Oktober 2015 - 11:19
Solange es mehr Idioten als Aktien gibt, ist die Welt doch in Ordnung. Bisher ist mein Trigger bei ca. 31,40 aber noch nicht ausgelöst.
Prof

prof - Montag, 5. Oktober 2015 - 13:04
Der DAX lag schon nachbörslich über dem GD 10. Heute sieht es auch gut aus. Also kaufe ich etwas.
Prof

al_sting - Donnerstag, 22. Oktober 2015 - 21:22
Die Niedrigzinsen bleiben uns noch eine Weile erhalten: "„Der EZB-Rat ist gewillt und in der Lage zu handeln, indem er alle Instrumente nutzt.“ Das Programm solle bis September 2016 laufen, notfalls auch länger."
http://www.handelsblatt.com/politik/konjunktur/ezb-und-die-lockere-geldpolitik-draghi-erinnert-sich-an-die-bazooka/12485108.html

Dann kann ja die Herbstralley jetzt kommen. Auch wenn das Platzen der Nullzinsblase irgendwann später umso schmerzhafter ausfallen sollte.

prof - Donnerstag, 22. Dezember 2016 - 18:35
Ein Anzeichen des meiner Meinung allgemeinen Fachkräftemangels gerade auch in den Facharbeiterberufen. Das klingt ja schon verzweifelt und sollte sich in einer allgemeinen Lohnsteigerung mit anschließender Inflation äußern.

prof - Donnerstag, 22. Dezember 2016 - 20:39
Au weia bin ich heute wieder zerstreut ...


Paketdiensten fehlen in kommenden Jahren Tausende Zusteller
22.12.2016 05:55:42
BRAUNSCHWEIG (dpa-AFX) - Bei den deutschen Lieferdiensten mangelt es vor allem im Weihnachtsgeschäft zunehmend an Personal für die Zustellung. In den kommenden Jahren könnten der Branche Tausende Arbeitnehmer fehlen, um den stetig wachsenden Paketstrom bewältigen zu können, sagte Martin Frommhold, Sprecher von Hermes Europe, der Deutschen Presse-Agentur. "Der Arbeitsmarkt ist ziemlich abgegrast. Wenn sich jemand aussuchen kann, ob er für knapp neun Euro Pakete ausfährt, oder für ein Sicherheitsunternehmen nachts ein Kaufhaus bewacht, dem fällt die Wahl nicht schwer."
"In der Branche herrscht jetzt zum Weihnachtsgeschäft in ganz Deutschland ein Riesenpersonalmangel", sagt auch der Sekretär für den Bereich Post und Logistik bei der Gewerkschaft Verdi Niedersachsen/Bremen, Thomas Warner. "Selbst die Zeitarbeit-Firmen haben kaum noch Leute, um den Bedarf zu decken." Für viele Werkvertragsarbeiter bedeute das häufig einen Zehn-Stunden-Tag bei sechs Tagen die Woche.
Eine Strategie gibt es laut Hermes-Sprecher Frommhold nicht. "Auf lange Sicht bräuchte es wohl eine bessere Bezahlung." Das sei jedoch angesichts der niedrigen Preise in der Branche kaum möglich./maa/DP/zb

al_sting - Donnerstag, 22. Dezember 2016 - 21:04
Sorry, aber wenn Paketdienste über Fachkräftemangel klagen, bleibt mir vor der Dreistigkeit die Spucke weg! Was ist daran FACHARBEIT? Der Facharbeiter hat eine Qualifikation, die er sich in einer Ausbildung erworben hat und die sich nicht spontan in wenigen Tagen bis Wochen kopieren lässt.

Paketdienste sind eine Branche, die vom Lohndumping lebt wie nur wenige andere. Nicht ganz von ungefähr sind die meisten mit der Post konkurrierenden Briefdienste bei Einführung des Mindestlohns eingegangen: Ihr einziger "Wettbewerbsvorteil" bestand darin, niedrigere Löhne als die Post anzubieten und immer noch Verzweifelte zu finden, die darauf eingingen.
Ich freue mich, dass bei diesem "Wettbewerb" auf dem Rücken schwacher Arbeitnehmer mit dem Mindestlohn eine Fairnisschranke eingezogen wurde.

Die Kombination von:
- Schlechte Bezahlung
- Kurze Saisonanstellung um Weihnachten, also kaum Perspektive
- Harte Arbeit in anspruchsvoller Arbeitsumgebung (Unterwegs bei Wind und Wetter)
ist in der Gesamtbetrachtung ziemlich unattraktiv. Ich freue mich, wenn diese Branche zumindest einige Stellschrauben nachbessern muss, um auch zukünftig Mitarbeiter zu gewinnen. Beispielsweise am Lohn. Oder am Umgang mit den Mitarbeitern. Oder an der mittelfristigen PErspektive und Sicherheit der Jobs. Oder...
Das gönne ich den Brief- und Paketboten aus tiefem Herzen.

prof - Freitag, 23. Dezember 2016 - 09:02
Ich tat mich mit dem Wort "Fachkräfte" für die Paketfahrer auch schwer. Es war als Wertschätzung ihrer anstrengenden, gefährlichen und doch guten Arbeit zu verstehn.

Ich stimme mit Dir in allen Punkten überein. Das Resultat bleibt dasselbe: In vielen schlecht bezahlten Branchen (Gastronomie, Baugewerbe, Paketdienste, Reinigungsgewerbe) werden die Arbeitgeber etwas drauflegen müssen.
Sicher aber auch in besser bezahlten Branchen, es herrscht ein allgemeiner Arbeitskräftemangel. Denn ein gewisser Prozentsatz von Menschen ist leider nicht in der Lage, auf den Arbeitsmarkt zurückzukehren.
- die Preise für Arbeit werden steigen
- damit steigen die Preise für Dienstleistungen, welchen ein Großteil des Warenkorbes ausmachen
- damit sind die Lohnerhöhungen wieder weg und eine Inflationsspirale setzt sich in Gang.
- Vater Staat freut sich über steigende Steuereinnahmen wegen der Steuerprogression

Ergo: Wir als Aktionäre werden wohl doch mit steigenden Zinsen rechnen müssen!

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