Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: Squeeze Out Strategie: Archivierte Beiträge bis 17. September 2004
gambler - Donnerstag, 22. Mai 2003 - 15:12
Hier vielleicht mal ein unspektakuläre allerdings effektive Strategie:

Seit dem 3. Quartal 2002 sind vermehrt Übernahmeangebote auf den Markt gekommen, zuletzt um nur einige zu nennen

Edscha
Buderus
PSB
Wella
Cycos
Lambda

Es ist folgendes Phänomen zu beobachten: Sobald das Übernahmeangebot veröffentlicht wird, schießt der Kurs der betreffenden Aktie nach oben, erreicht allerdings nicht den gebotenen Kurs sondern verharrt zunächst leicht darunter (wegen Opportunitätskosten). Kurz vor Ablauf der Angebotsfrist beginnt der Kurs leicht zu steigen. Sobald die Angebotsfrist nahezu abgelaufen ist kommt der Bieter mit der Inoformation, dass ihm weiter über 90 % der Aktien bereits zugerechnet werden können. Das ist für den Bieter dann ein gefundenes Fressen, um ein Squeeze out Verfahren anzukündigen. Nun geht es mit den Kurssteigerungen erst richtig los.

Bei Edscha von 26,5 Euro auf in der Spitze 39 EUR, innerhalb von 3 Wochen. Bei PSB von 6,4 auf 7,5 EUR innerhalb von 2 Tagen, Ende offen. Bei Edscha hatte ich diese Spekulation selbst erfolgreich umgesetzt, wenn ich auch nicht bei 39 Euro ausgestiegen bin.

Diese Entwicklung dürfte sich auch bei Cycos (Bieter Siemens), Buderus (Bieter Bosch) und Lambda (amerikanische Mutter) fortsetzen, die Angebotsfrist läuft jeweils bis in den Juni. Insofern macht es aus meiner Sicht durchaus Sinn, bei einer Squeeze Out Spekulation an erster Stelle auf Cycos, danach auf Lambda und danach auf Buderus zu setzen, das Risiko ist gleich Null.

Voraussetzung für solche Spekulationen ist allerdings, dass es sich bei dem Bieter um eine bonitätsmäßig einwandfreie Adresse handelt.

Bekanntlich möchte ja jeder Bieter mit der Übernahme günstig an ein Unternehmen kommen. Ein Großteil der Aktionäre wird dann zunächst mit einem auf den ersten Blick attraktiven Angebotspreis geködert. Für die restlichen maximal 5 % ist dann jeder Bieter bereit, auch deutlich mehr hinzulegen, im Durchschnitt schlägt das kaum zu Buche, die Kostenersparnis (HV etc.) kompensiert dies sehr schnell.

Also, macht braucht nicht viel Mut, um bei dieser Spekulation mitzumachen. Denn die Spekulation beim Sqeeze out basiert auf folgendem Prinzip: Für ein Squeeze Out sind Unternehmensbewertungen durch Wirtschaftsprüfer erforderlich. Diese Bewertungsgutachten schließen aus meiner Erfahrung mit deutlich über dem Kaufangebot liegenden Unternehmenswerten (Ertragswertverfahren nach der Barwertmethode.) Wo wäre auch sonst für einen Bieter der Reiz, für ein Unternehmen zu bieten und die Aktionäre der Zielgesellschaft prinzipiell übers Ohr zu hauen.

Nächste Übernahmeaspiranten aus meiner Sicht:
Phoenix
Computec
IVG
Da könnte man auch schon von der ersten Welle der Kurssteigerung profitieren.

stw - Donnerstag, 22. Mai 2003 - 18:15
Superinteressant, ich hab da noch nie so genau hingeschaut. Lasst uns diese Hypothese unbedingt hier im Thread weiterverfolgen... Beispiele aus der Praxis stehen ja genügende an in den nächsten Monaten...

:-) stw

gambler - Freitag, 23. Mai 2003 - 15:56
Ganz kurz etwas zu dem heute veröffentlichen Angebotsunterlage von Rheinmetall i. S. Kolbenschmidt: Rheinmetall hält bereits 85 % an KOlbenschmidt, Angebotsfrist läuft von heute bis zum 18. Juli.

Auch wenn der Kurs in den letzten Wochen, nachdem Rheinmetall seine Kaufabsicht bekundet hat, bereits von unter 10 Eur auf 15 Eur gestiegen ist, ist das Angebot zu 15 unter dem Thema "Abzockerei von Kleinanlegern" zu führen.

Nach dem Discounted-Cash-Verfahren (auf deutsch: Barwertmethode) ergibt sich nach meinen Berechnungen auf Basis der Zahlen für 2002 ein Unternehmenswert von 530 Mio. EUR. Unternehmenswert bei 15 EUR 435 Mio. EUR. Soweit auch die Entwicklung des I. Quartals 2003 berücksichtigt wird, dürfte der Unternehmenswert nochmals deutlich höher liegen (mindestens 600 Mio. EUR), allein deshalb weil die in dem Bewertungsmodell zu ermittelnde mögliche Ausschüttungsquote gegenüber 2002 deutlich ansteigt. Für mich ist klar, dass da von Rheinmetall ein massiver Nachschlag innerhalb der Angebotsfrist kommen muß, anderenfalls wird der Markt das selbst regeln. Ich schätze, dass der Kurs mindestens auf 20 Euro zulegen wird.

Bei Edscha übrigens hatte ich, nachdem Carlye eine Übernahme zu insgesamt 248 Mio. EUR angekündigt hatte, nach der Barwertmethode einen Unternehmenswert von 339 Mio. EUR ermittelt. Eine Unternehmensbewertung durch Wirtschaftsprüfer im Zuge des angstrebten Squeeze Out ergab einen Unternehmenswert von 305 Mio. EUR (mithin 23 % über Angebotspreis von Carlyle. Aktuell wird Edscha mit 327 Mio. EUR bewertet. Der Grund hierfür liegt darin begründet, dass Carlyle den noch freien Aktionären eine wahrscheinlich attraktive Garantiedividende zusagen muß, um gerichtlichen Auseinandersetzungen aus dem Wege zu gehen.

Kolbenschmidt erscheint mir noch interessanter als die gestern genannten Werte.

stw - Freitag, 23. Mai 2003 - 18:54
Wirklich sehr spannend... ähnliches gilt wahrscheinlich für das Übernahmeangebot von Highlight an die Constantin-Aktionäre . Allerdings liegt hier der Kurs bereits rund 10% über dem bisher von HL gebotenen Preis von 3,60 EUR pro Aktie.

:-) stw

gambler - Dienstag, 22. Juli 2003 - 12:21
Noch mal was neues in Sachen Squeeze Out.

1. Unmittelbar nach der Mitteilung von Bosch, mehr als 95 % an Buderus zu halten, ist der Buderus-Kurs um 10 % gestiegen. Wahrscheinlich kommt es zu weiteren Kursgewinnen. Die gleiche Entwicklung hatten wir ja schon bei PSB beobachten können, die nachdem die Mitteilung von Bechtle, mehr als 95 % zu halten, sehr schnell um rd. 40 % gestiegen sind. Ebenfalls galt dies ja in Sachen Edscha/Carlyle.

Derzeit besonders interessant: Kolbenschmidt, WET und Cycos.

Bei Kolbenschmidt ist die Angebotsfrist am 18.07.2003 abgelaufen. Rheinmetall wird sicherlich noch in dieser Woche berichten. Kurz vor dem Ende der Angebotsfrist verfügte Rheinmetall bereits über rd. 92 %. Die sind schon während Angebotsfrist 2 Euro über den Angebotskurs von 15 EUR gestiegen. Sobald die Mitteilung von Rheinmetall herauskommt, werden die stramm Richtung 20 EUR marschieren.

Bei WET läuft die Angebotsfrist noch bis 4. August. Die liegen derzeit bei 56 EUR und damit 3,3 über dem Angebotskurs. Selbst bei einer vorsichtigen Unternehmensbewertung müßte HG Capital mindestens 80 EUR bieten, um einen marktkonformen Preis zu zahlen. Im übrigen ist das Gebot von 52,7 EUR nicht mehr als ein Schnellschuß aus der Hüfte. HG Capital gibt in der Angebotsunterlage indirekt selbst zu, dass der gebotene Preis wohl nicht realisisch sein dürfte, da ihm keine Unternehmensbewertung zugrunde liegt.

Bei Cycos läuft die Angebotsfrist noch bis Anfang September. Hier dürfte sich ein Einstieg kurz vor Ablauf lohnen. Siemens kauft zwar über den Markt, geht derzeit allerdings aus grundsätzlichen Erwägungen noch keinen Cent über den Angebotspreis hinaus.

Ich selbst habe das aus meiner Sicht risikolose Spielchen bereits bei Edscha mitgemacht und bin derzeit auch bei Kolbenschmidt und WET engagiert. Bei Cycos ist dann die Zeit zum Einsteigen gekommen, sobald der Kurs über 5,5 Eur ansteigt, sei es von Tag zu Tag nur Centweise.

Kann nur jedem empfehlen, diese risikolosen Spekulationen mitzumachen. Da gibt es derzeit noch nicht viele, die sich trauen, weil die Meinung vorherrscht,dass mit dem Angebotskurs alles ausgereizt ist. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall. Die Bewertungen der Wirtschaftsprüfer führen immer und meistens zu deutlich höheren Unternehmenswerten, als sich aus den Angeboten ergibt.

chinaman - Dienstag, 22. Juli 2003 - 15:14
Der Effectenspiegel spekuliert auf einen eventuellen Squeeze Out bei Audi (Käufer: VW).

:-)
Gruß
Chinaman

mats - Donnerstag, 7. August 2003 - 21:18
Hallo gambler,

fand die dargelegte Squeeze-Out-Strategie hochinteressant. Gibt´s im Board aktuelle Meinungen zu W.E.T.?

Ich füge mal ein, was die HypoVereinsbank so darüber denkt:
"... Mit 75% der Anteile ist HgCapital in der Lage, auf der HV am 27. November 2003 einen Rechtsformwechsel herbeizuführen. Konkret plant HgCapital auf der ordentlichen HV die Verschmelzung der W.E.T. AG auf die Blitz Holding GmbH & Co. KG.

Auf Basis dieser Informationslage und unter der Berücksichtigung der Risikokomponente empfehlen wir den Aktionären die Annahme des Übernahmeangebotes. Grund hierfür ist unsere Einschätzung, dass die jetzigen Aktionäre bei Nichtannahme des Übernahmeangebotes oder der im Rahmen des Verschmelzungsangebotes anzubietenden Barabfindung, Kommanditisten der Blitz Holding GmbH & Co. KG würden. Kommanditanteile unterliegen einer deutlichen geringeren Fungibilität und sind auch dementsprechend illiquider. Da wir nicht sicher sagen können, dass ein nötiges Verschmelzungsgutachten tatsächlich eine höhere Barabfindung zur Folge hat und zudem die tatsächliche Umwandlung der Gesellschaft in GmbH & Co. KG nicht ausgeschlossen werden kann, halten wir eine Annahme insbesondere für risikoaverse Kleinanleger für sinnvoll. Somit stufen wir die Aktie von Buy auf Sell zurück.
...
Neben dieser, auf Fakten basierenden Empfehlung, möchten wir im folgenden dennoch einige andere Sichtweisen bzw. Szenarien der Sachlage darstellen, die auf unseren Überlegungen basieren. Wir möchten dabei explizit darauf hinweisen, dass die folgende Diskussion keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit erhebt. Sie basiert auf uns aktuell zugänglichen Informationen und kann sich somit sehr schnell verändern.

Wie ernst sind die Umwandlungsabsichten von HgCapital? Nach unseren Informationen ist der Umwandlungsplan von HgCapital mit einem erheblichen Verwaltungsaufwand verbunden, der weit über das normale Maß hinausreicht: Bei der Verschmelzung der W.E.T. AG auf die Blitz Holding GmbH & Co. KG müssten, da es sich bei den W.E.T. Aktien um Inhaberpapiere handelt, alle Aktionäre namentlich, mit Wohnsitz und weiteren persönlichen Daten in das Handelsregister unter dem Namen der neuen GmbH & Co. KG eingetragen werden. Darüber hinaus müsste HgCapital den Kommanditisten nicht unerhebliche Mitspracherechte einräumen und könnte immer nur über den Anteil der Cashflows verfügen, der ihnen nach rechnerischen Anteilen an der Kommanditgesellschaft zusteht. Vor diesem Hintergrund könnte das neue Angebot als geschickter Schachzug in dem Übernahmepoker interpretiert werden, dessen Ziel die Abschreckung von Aktionären ist um auf diesem Wege eine höhere Zustimmungsquote zu dem neuen Angebot zu erreichen.

Bei der geplanten Verschmelzung muss ein Verschmelzungsgutachten erstellt werden, dass voraussichtlich eine Barabfindung für die Minderheitsaktionäre beinhalten wird. Dieses Gutachten ist analog zu dem besser bekannten Squeeze out Procedere zu sehen. Die Höhe der Barabfindung kann nach Umwandlungsgesetz von jedem Aktionär gerichtlich überprüft werden lassen. Hierbei muss das dann erforderliche Bewertungsgutachten einen Planungshorizont von drei Jahren in die Zukunft umfassen. Auf Basis dieses Gutachtens wird dann die Barabfindung für die Minderheitsaktionäre ermittelt. Auf Basis unserer bereits früher erläuterten Bewertungsansätze, die sich von denen in dem Verschmelzungsgutachten verwendeten Ansätze unterscheiden können, haben wir faire Werte im Bereich von EUR 60 bis EUR 65 ermittelt."
Quelle: HypoVereinsbank
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Alles nur ein großer Fake?

Grüße, Mats

mib - Dienstag, 9. September 2003 - 13:15
hallo gambler...

koenntest du noch etwas auf Cycos eingehen?

mit 5.50 Eu sind die doch (eigentlich) realistisch bewertet, oder? Denkst du, dass Siemens trotzdem ein hoeheres Abfindungsangebot machen wird und wenn ja, warum?

Danke!

Mib

gambler - Dienstag, 9. September 2003 - 15:54
Freue mich, dass hier nun doch etwas an Diskussion aufkommt. Sorry Mats, hatte urlaubsbedingt deinen Beitrag bis heute überhaupt nicht gelesen. Nun zunächst zu WET: HGCapital: Das sind natürlich so richtig augekochte Hunde, die wissen, wie man einem Kleinaktionär Angst und Schrecken einflössen kann. Fakt ist: Die haben nicht nur 76 % sondern inzwischen zwischen 85 % und 90 %, schließlich hat die ING für HG in der Zeit seit seit dem Übernahmenangebot über die Börse tüchtig eingesammelt (kann man z.B. an den Börsenumsätzen in den letzten 2-3 Monaten hochrechnen. ING verfährt dabei ganz geschickt und deckelt den Kurs, ganz im Gegensatz z.B. für die Commerzbank, die für Kolbenschmidt aktiv ist.


Hey Mib, zunächst mal die Frage, auf welcher Basis du zu dem Ergebnis gekommen bist, dass Cycos auf Basis eines Aktienkurses von 5,5 EUR realistisch bewertet ist.

Die Empfehlung der Hypovereinbsbank "Sell" ist aus meiner Sicht unverantwortlich, da scheint ein drittklassiger Analyst tätig zu sein. Auch die Schätzung der Hypo von 60-65 EUR ist viel zu niedrig. Edscha, Kolbenschmidt,ElringKlinger, Progress Werke, die Automobilzulieferer als Vergleichswerte werden mit dem 12-14 fachen des GEwinns bezahlt, WET liegt bei einem prognostiezierten Gewinn für das Geschäftsjahr zum 30.06.2003 von mehr als 18 Mio. EUR noch unter 10. Man könnte fast meinen, dass die Hypo für ihre Einschätzung von HG prämiert wurde. Nach meiner eigenen Unternehmensbewertung (Barwertfaktoren, Betafaktor etc. identisch wie z.B. bei Edscha) müßte die Unternehemensbewertung im Zuge des Delistings bei mindestens 80 EUR liegen.

Nun zu Cycos: MIB, auf welcher konkreten Grundlage bis du zu dem ERgebnis gekommen, dass Cycos bei 5,5 Eur realistisch bewertet ist. Würde mich schon interessieren.

Nochmal: CYcos hat 27 Mio. EUR Cash, 37 MIo. Eigenkapital und Siemens bietet 42 Mio. Das passt irgendwie nicht zusammen, würde ja bedeuten, dass Siemens die Technologie für 5 Mio. EuR erhält, nicht viel mehr als der Forschungs- und Entwicklungsaufwand, der bei Cycos pro Jahr anfällt.

Ich bin auf der HV am 28.08.03 in Aachen gewesen, war für mich nicht mehr als ein Katzensprung, da erzählte der neue von Siemens inthronisierte VV, dass ein von Cycos entwickeltes Unified Message System seit einigen Wochen auf dem MArkt ist(nach VErzögerung in der Markteinführung von rd. 9 Monaten). Für Unified Message Systeme werden für die nächsten Jahre lt. Marktstudien, u.a. Gartner, Wachstumsraten von 25 -45 % p. a. prognostiziert. Ich gehe davon aus, dass Siemens die Qualität der TEchologie erkannt hat und diese über ihre eigenen Vertriebswege wesentlich besser vermarkten kann.

Ich unterstelle, dass Siemens die Früchte ernten will, nachdem Cycos jahrelang hohe Entwicklungskosten verarbeiten mußte.

Unabhängig davon dürfte CYcos allein schon deshalb wesentlich mehr Wert sein als 5,5 EUR, weil sich die Bewertung von Technologiewerten seit März 2003 erheblich erhöht hat. Dies würde in einer aktuellen Unternehmensbewertung ebenfalls Berücksichtigung finden.

Resumee: Aus meiner Sicht ist bei Cycos mit Kursen von 7,5-8,0 EUR zu rechnen. Man muß nur Zeit mitbringen. Siemens wird nach Ablauf der ersten Annahmefrist sicherlich nochmals zwei Wochen dranhängen, dass heißt, ab Oktober dürfte sich der Kurs nach oben entwickeln.

Siemens wird folgendermaßen kalkulieren: 90 % (7,0 Mio. Aktien)werden zu 5,5 Eur erworben, 10 % (0,7 Mio. Aktien)zu durchschnittlch 7,5. Macht in der Summe einen Mehraufwand von rd. 1,5 Mio. EUR aus. Da kann mir keiner erzählen, dass Siemens nicht bereit sein sollte, die 1,5 Mio. EUR zusätzlich zu investieren, um eventuellen Klagen und einem einem Spruchstellenverfahren aus dem Wege zu gehen.

Ich warte deshalb mit meinen 2000 Stück, die ich Anfang August für 5,51 gekauft habe, in Ruhe ab. Die Zeit wird es bringen.

mib - Dienstag, 9. September 2003 - 16:33
danke, gambler!!!

zu Cycos:
Ich hab nur unqualifiziert nachgequasselt, was das Cycos Management in seinem Kommentar zum Uebernahmeangebot durch Siemens gesagt hat bzw. was dort als fairer Unternehmenswert angegeben wird.
Ich kenn mich in der Branche nicht aus und bin daher als gebranntes Kind etwas vorsichtig geworden. Ich bin auch der Meinung, dass 2 Mio Siemens nicht weh tun, wenn sie tatsaechlich denken, dass Cycos' Technologie wertvoll ist.

zu WET:
hier bin ich eh schon mit einem kleinen Haeppchen dabei (aber ich bin immer noch der Meinung, dass die USA vor einer Erdgaskrise stehen und daher bin ich z.Zt. ueberproportional in nordamerikanischen Erdgastiteln investiert und werde die wahrscheinlich auch noch bis Februar/Maerz 2004 halten).

Gruss - Mib

gambler - Donnerstag, 18. September 2003 - 22:22
Hier nochmal ein aktueller Zwischenstand in S. Sqeeze-Out.

1.WET: läuft inzwischen planmäßig, heute in der Spitze bis 63 Eur, wird sicherlich unter leichten Schwankungen zumindest bis 70 EUR so weitergehen, darüberhinaus ist weiterer Spielraum, da geht dann das große Pokern erst so richtig los.

2. Cycos: Angebotsfrist ist vor zwei Tagen abgelaufen, derzeit wartet der Markt auf eine Mitteilung von Siemens. Siemens dürfte z.Z. bei rd. 90 % liegen. Im Markt liegen nach wie vor große Order von Siemens, allerdings zu 5,50. Inzwischen bieten allerdings einige wenige Marktteilnehmer mehr als 5,50 EUR, 7,5-8,0 EUR hört sich derzeit utopisch an, ist allerdings gerechtfertigt und dürfte so bis zum Jahresende etwa erreicht werden.

3. TDS Informationstechnologie: Da hat General Atlantic Partners (seriöse US-Privat Equity Firma, bei der auch der frühere Mannesmannchef Esser mitmischt), im August ein Übernahmeangebot von 2,35 EUR gemacht. Angebotsfrist bis Ende September: Auch hier liegen riesige Order von GAP im Markt, allerdings scheint kaum ein Aktionär bereit, zu 2,35 zu verkaufen. Tageweise schießt der Kurs zeitweitlig auf 2,5 Eur, wahrscheinlich kauft GAP dann auch zu höheren Kursen, wenn aus dem Orderbuch bis dahin Material in nicht unerheblicher Größenordnung eingesammelt werden kann. Habe selbst Anfang der Woche in mehreren Etappen 4000 Stück zu 2,38 bis 2,40 gekauft. Kursziel für mich: mindestens 3 EUR.

Last not least: Zu den hier nicht mehr diskutierten Sartorius: Da hat sich still und heimlich eine US-Firma über die Börse eingekauft. Diese verfügt inzwischen über mehr als 10 % der Vorzugsaktien. Da wird auch der Kursanstieg in den letzten Monaten von weniger als 4 auf etwas mehr als 6 EUR erklärlich. Fundamental war dieser Anstieg ja auch nicht zu erklären. Wobei mir noch nicht ganz klar ist, was die mit den Vorzugsaktien machen wollen. Aber vielleicht ist da ja auch etwas im Busch, vielleicht sogar eine lang geplante Übernahme. Aus meiner Sicht braucht Sartorius einen starken Partner, von der Familie ist da nämlich nichts zu erwarten.

mib - Donnerstag, 18. September 2003 - 22:50
Dankeeeee!

gambler - Freitag, 19. September 2003 - 10:16
Cycos heute mit einem deutlichen Kursanstieg auf 5,80 bei nicht unerheblichen Umsätzen. Damit ist der "Dammbruch" erfolgt. Siemens muß nun wahrscheinlich in den nächsten Wochen regelmäßig den höheren Kursen nachlaufen, um über die Börse noch Stücke einzusammeln. Ansonsten würde ja die gesamte Strategie von Siemens (Delisting von Cycos)in sich zusammenbrechen.

mib - Freitag, 10. Oktober 2003 - 16:54
hallo!

wenn die angaben in
http://www.financial.de/newsroom/fn.php?content=x&rubrik=news_d&ID=3749
stimmen, dann sind bei TDS ja immer noch ueber 20% der Aktine im freefloat...
das scheint mir aber etwas viel, um diese verbliebenen Aktionaere mit deutlich mehr als 2.35 Eu pro Stueck abzufinden... oder?

Gruss - Mib

prof - Mittwoch, 12. November 2003 - 08:35
Da sicher nicht nur Gambler dieses Muster erkannt hat, dürfte ein gewisser Lernprozess des Marktes eingesetzt haben. Ich vermute mal, dass der Kurs von Wedeco eher anspringt - Prof

chinaman - Mittwoch, 12. November 2003 - 09:01
Muster ? Zumindest bei Cycos war es kein Muster. Die 5,80 EUR waren eher "Eintagsfliege" als "Dammbruch". Die Strategie kann sicherlich aufgehen, aber man macht sich abhängig von undurchsichtigen Entscheidungsprozessen Grosser Player.

:-)
Gruß
Chinaman

prof - Montag, 9. Februar 2004 - 18:47
Im Falle Wedeco hätte die Sache nicht funktioniert: Heute deutlicher Rutsch unter den Preis der Offerte.
Prof

gambler - Montag, 9. Februar 2004 - 20:14
Aus meiner Sicht reines Taktieren von ITT bzw. der von ITT beauftragten Bank. Nachdem ITT
wohl inzwischen um die 90 % der Aktien halten dürfte, wird nun versucht, zumindest einen Teil der Aktionäre psychologisch weich zu kochen. Der Kurs ist doch mit nicht mehr als 3000 Aktien /rd. TEUR 55) da von 17,8 auf 16,0 runtergeprügelt worden. Unruhe stiften, um an die nächsten 5 % zu kommen, ohne groß über 18 hinausgehen zu müssen. Das ist dann auch ganz geschickt mit dem Auslaufen der Angebotsfrist (6. Februar) verknüpft worden. Könnte sein, dass jemand, der noch WEDECO hat, nun zunächst nochmals 3-6 Monate Geduld haben muss. Nnur nicht beirren lassen!

Gleiches gilt für Cycos, auch wenn die Aktie da zur Zeit wie eingemauert steht, wenn man die Umsätze der letzten Monate hochrechnet, dürfte Siemens Mitte des Jahres von 89 % im August 03 dann klammheimlich auf 95 % aufgestockt haben. Und dann kommt das Squeeze Out Verfahren sehr schnell, am Sitz von Cycos ist nämlich der Wechsel gen Süden schon in Vorbereitung (die Betriebsimmobilien wurden in 2003 veräußert und bis Ende 2005 zurückgemietet).

gambler - Donnerstag, 19. Februar 2004 - 17:04
Wedeco enwickelt sich aus meiner Sicht nach kurzem Durchhänger (Falle von ITT) planmäßig. ITT steht mit 93 % kurz vor der Squeeze Out Schwelle.

Dann noch zu Celanese: Angebotsfrist Blackstone bis 15. März zu 32,50, Kurs steigt derzeit tagweise um einige Cent, aktuell 32,73. Die Kursentwicklung bei Celanese erinnert mich sehr stark an Kolbenschmidt. Dort lag das Angebot bei 15 EUr. Zum Ende der Angebotsfrist war der Kurs dann bis auf 20-21 gestiegen.

Es braucht aus meiner Sicht nicht viel Mut, um bei den beiden Papieren noch Gewinn zu machen.

mats2 - Freitag, 17. September 2004 - 11:47
Ist noch jemand in W.E.T investiert?
Mich würde mal interessieren, wer das mühsame Spiel mitspielt.

Mats2

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