Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: US-Tendenz: Archivierte Beiträge bis 10. März 2015
hoyke - Donnerstag, 6. März 2014 - 09:19
@levedul1: 10 Jahre aufwärts..... Das wäre auch genau die Aussage von Jochen Steffen, der das mit ähnlichen Argumenten vor ca. einem halben Jahr in den Raum stellte.

al_sting - Donnerstag, 6. März 2014 - 09:49
10 Jahre aufwärts von jetzt an, in Deutschland und den USA? Kann ich mir angesichts der aktuellen Preise kaum vorstellen. Wenn überhaupt, eher schon 10 Jahre seitwärts.

levdul1 - Donnerstag, 6. März 2014 - 10:17
13 Jahre seitwärts haben wir ja hinter uns.

Von der Bewertung stimme ich zu, da wäre eine Pause im Anstieg sicher nicht schlecht. Aber der langfristige Chart auf Seite 2 des Artikels zeigt, daß es durchaus längere Zeit aufwärts gehen könnte.

Wann die Seitwärtsbewegung genau abgeschlossen ist, kann man schwer vorhersagen. Nach 1929 hat der Markt 20 Jahre zur Bereinigung benötigt.

prof - Donnerstag, 6. März 2014 - 11:43
Wenn es wenigstens einigermaßen seitwärts geht, können wir schon zufrieden sein. Unser Kapital sollten wir stw-ler dann wenigstens erhalten können!
Aber wir hatten im S&P vorgestern ein neues ATH, warum also kalte Füße kriegen und verkaufen? Die Hausse kann noch "ewig" weitergehen.
:-) Prof

al_sting - Donnerstag, 13. März 2014 - 09:05
Vor einigen Tagen schrieb ich:
"Nachtrag: Ich finde auch diese Auswertung sehr lesenswert: http://www.starcapital.de/research/potential
http://www.starcapital.de/docs/2014_02_Lassen_sich_Aktienkurse_vorausberechnen.pdf"
Ich wurde netterweise gerade darauf aufmerksam gemacht, dass es diesen Artikel von der gleichen Quelle auch für einen Vortrag aufgearbeitet als Video gibt: http://www.youtube.com/watch?v=wld5IUtzZho

al_sting - Donnerstag, 5. Juni 2014 - 23:36
Vor einiger Zeit sprachen wir über die Stimmung an den Aktienmärkten. In dieser Statistik werden S&P 500 und der aktuelle Anteil der Bullen aufgetragen.
Der Anteil der Bullen steigt wieder und demnach liegt so hoch wie zuletzt 2007 (amerikanische Zahlen).
http://shortsideoflong.com/2014/06/group-think/

al_sting - Montag, 21. Juli 2014 - 23:39
Neues zum Thema Rechtssicherheit in den USA: Ich bin ja kein Raucher, aber eine Schadensersatzverurteilung in Höhe von 23 Milliarden (!!!) Dollar ist doch weit aus dem Rahmen.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/rauchen-tabakkonzern-reynolds-muss-witwe-23-6-milliarden-dollar-zahlen-a-981973.html

levdul1 - Dienstag, 22. Juli 2014 - 09:04
Die gute Dame, welcher das Geld zugesprochen wurde, hatte zuerst 23 Millionen verstanden und ist schon bei dieser Summe fast in Ohnmacht gefallen. Ihr Anwalt hat sie dann aufgeklärt ...

Es ist natürlich schwer ein Leben monetär zu bewerten, bei diesem Prozeß ging es wohl auch mehr darum der Tabakindustrie wieder mal eins auszuwischen. dass das Bußgeld dann aber einer Privatperson zugesprochen wird, ist schon absurd.

hoyke - Dienstag, 22. Juli 2014 - 11:24
mindestens 50% erhalten die Anwälte...

huitzilopochtli - Dienstag, 22. Juli 2014 - 12:55
Euch ist schon klar, dass das Urteil nur in erster Instanz ist und die Summe nur ein Symbol ist? Die Jury hätte auch als Entschädigungssumme 2342502 x googol quadrillion dollar verlangen können, macht keinen Unterschied. Nach Revision bekommt die Klägerin vielleicht 2 Millionen, wenn sie überhaupt was bekommt.

Insofern wird die Tabakindustrie nicht darunter leiden.

Thank you for smoking ;)
https://www.youtube.com/watch?v=NthbSyegNf8

levdul1 - Dienstag, 22. Juli 2014 - 15:33
Genialer Film !

Die Gerichtsverfahren über Schadenersatz sind ein Aspekt der USA, welchen ich nicht verstehe. Aber viele Amerikaner schütteln auch nur den Kopf, wenn sie so etwas hören.

al_sting - Dienstag, 6. Januar 2015 - 10:48
Leseempfehlung zum Thema Fracking in Amerika, faule Kredite und neue CDO-Blase, die in den nächsten Monaten platzen könnte: Blog AdventuresinCapitalism: There will be Blood III

Befangenheits-Disclaimer: Die Thesen im verlinkten Beitrag entsprechen im Kern meiner Einschätzung, daher könnte ich sie schwerer gewichten als angemessen. Meine Wetten auf Offshore-Öl im letzten Jahr waren von der These getragen, dass Fracking eine wirtschaftlich nicht gedeckte Blase sei, die bald platzen müsse

Für mich in der Heftigkeit überraschend kommt aber die These, dass es in den USA ohne Fracking heute immer noch weniger Arbeitsplätze gäbe als 2009.

Besonders spannend die Auswirkungen, mit denen der Autor rechnet - das geht weit über meine alten Erwartungen hinaus, ist aber plausibel begründet. Der crashende Ölpreis sollte katalytisch wirken, daher rechne ich mit Action in 2015.

Wie schon bei der Immobilienblase wird es interessant sein, wie stark die Finanzindustrie betroffen ist und wie hoch die Auswirkungen auf Europa sein werden.
- Haben die europäischen Finanzinstitute, hat "stupid german money" wieder CDO-Junk gekauft, oder hat die breite Ablehnung von Fracking hier bremsend gewirkt?
- Kommt es zu großen Geldabflüssen aus Europa, weil angelsächsische Fonds ihr Geld dann lieber im chancenreichen Trümmerfeld Amerika anlegen oder wird es ganz im Gegenteil zu einer Flucht in das "sichere" Europa kommen?
Ich weiß die Richtung nicht, aber ich erwarte deutliche Marktverwerfungen.

calvet - Dienstag, 6. Januar 2015 - 22:53
vielen Dank für den Link. Ich bin zur Zeit auch auf der Suche nach Artikeln, die zu beleuchten versuchen, was ein mittelfristiger 50%iger Ölpreisverfall für Folgen haben kann. Der Rückgang des Ölpreises kam zu einer Zeit, in der man mit dieser Heftigkeit nicht rechnen konnte/wollte. Immerhin hat Brent in den letzten 4,5 Jahren die 75 Dollar nicht unterschritten.

Meine Überlegung war, dass diese Preis-Stabilität bei vielen Unternehmen, insb. Explorern, Gemeinden/Städten und (US-Bundes)Staaten zu dem Schluss geführt haben muss (das ist die These), dass Einnahmen und zukünftige Umsätze mit komplett falschen Werten kalkuliert wurden.

So haben Explorer wahrscheinlich frohen Mutes dort gebohrt wo eine Ölförderung für 80$/boe möglich erschien.

Banken haben wahrscheinlich Kredite an Explorer vergeben, die prophezeit haben einestages bei einem Ölpreis von 70$ profitabel fracken können.

Grundstücke/Landstriche(auf Kredit gekauft und mit Anleihen finanziert?!) wurden unter Berücksichtigung höherer Ölpreise bilanziert und gehandelt.

Bei diesem heftigen Preisrutsch gibt es in den betroffenen und anhängigen Branchen meiner Meinung nach einigen Anpassungsbedarf, der etwas ruppig zugehen müsste.
Einfach deswegen, weil keine Zeit zum auskonsolidieren oder schrittweisem Anpassen an einen fallenden Ölpreistrend blieb.
Daraus müssen mMn. Pleiten und Anleiheausfälle folgen. Die Frage ist nur ob diese Kreise ziehen, und um was für Größenordnungen es hier geht.

Auch lesenswert, allerdings von Mitte November: http://www.telegraph.co.uk/finance/newsbysector/energy/oilandgas/11231383/Oil-price-slump-to-trigger-new-US-debt-default-crisis-as-Opec-waits.html

al_sting - Dienstag, 6. Januar 2015 - 23:48
Hallo Calvin,
vielen Dank auch für deinen Link vom Telegraph. Geht genau in die gleiche Richtung, beunruhigend.

Meine Sorgen für die amerikanischen und globalen Aktienmärkte steigen weiter.

prof - Donnerstag, 29. Januar 2015 - 17:17
Bei einem S&P unter 1970 wird es etwas brenzelig.
- Dort verläuft der GD 200, der in den letzten 2 Jahren nur im Oktober 2014 verletzt wurde.
- Dort verläuft die Horizontalunterstützung vom Dezember 2014.
Prof

al_sting - Montag, 9. März 2015 - 10:07
Ich werde erstmals einen Optionsschein in mein Musterdepot aufnehmen, einen Put auf den S&P500.

Bedingungen:
- Put-Option auf den S&P 500
- Höhe der Depotabsicherung 50.000€ analog zu aktuellen Umtauschkurs 1 € = 1,086 US$
- Option nah am Geld. Bei einem S&P 500 = 2.050 wäre das für eine Put-Option 2.100 (für eine Call-Option wäre es allerdings 2.125)
- Laufzeit 2 Jahre --> bis Mitte März 2017
- An der Börse gehandelt --> nur mit WKN
- Stückelung 100:1

---> WKN DT9Z4H, ISIN DE000DT9Z4H7 (Deutsche Bank)
Aktueller Preis Börse Stuttgart, Brief: 2,08€

Abdeckung über 50.000€: 100.000€ x 1,086$/€ / 2.0500$ x 100 = 2.649 Otionen
2.649 Optionen x 2,08€/Option = 5.509 €

Wenn man Optionen als eine Depotabsicherung ansieht, kostet diese Versicherung 11,02% auf 2 Jahre, das entspricht 5,37% per anno.

Vulgo: Kauf 2.649 Optionen aus dem Brief, 2,08€
--> 2.649 x 2,08€ = 5.509€

Bei einem Shiller-KGV>30 wird ein weiterer Put überlegt.

levdul1 - Montag, 9. März 2015 - 16:56
Hallo Al,

Ich hoffe, daß dir bewußt ist, daß die 11,02 % Aufgeld sich auf den Basiswert beziehen. Wenn der S&P500 in 2 Jahren immer noch bei 2050 steht, ist der Einsatz futsch.

Hast du Dir Gedanken gemacht, bei welchem S&P500 Kurs du Gewinne realisieren wirst ?
Siehst du das eher als kurzfristige Absicherung gegen Rückschläge oder als langfristige Wette auf das Ende des Bullenmarktes ?

al_sting - Montag, 9. März 2015 - 18:38
"Wenn der S&P500 in 2 Jahren immer noch bei 2050 steht, ist der Einsatz futsch."
Ja, das ist mir bewusst. Es ist eine Versicherung gegen Einbrüche, und der Einsatz sind die Versicherungskosten.
Wann ich auflöse, muss ich sehen. Ist für mich ein neues Gelände, das ich erst auskunden muss.

"Siehst du das eher als kurzfristige Absicherung gegen Rückschläge oder als langfristige Wette auf das Ende des Bullenmarktes?"
Sowohl als auch. Zum guten Teil ist es auch eine Wette auf höhere Volatilität.

xenon - Dienstag, 10. März 2015 - 06:04
Warum eigentlich ein Put auf den S&P500? Der DAX galt schon immer als Optionsschein der amerikanischen Märkte, das wird letztendlich auch dieses Mal so werden. Trotz erheblicher Outperformance gegenüber dem S&P wird das in der Abwärtsbewegung wieder ausgeglichen. Man kann jetzt spekulieren, was den DAX-Anstieg so beschleunigt hat - Euroabwärtungseffekte, "ausländisches Geld", frustrierte deutsche Privatanleger, Käufe der Versicherungen ... Amerika ist und bleibt die Leitbörse und "leidet" natürlich unter der Dollaraufwertung. Die Baisse wird immer in Amerika entschieden. Die Wucht des Abfalls wird uns wie immer viel stärker treffen (keine "Aktienkultur", Auslandsgeld verlässt das sinkende Schiff / wird abgezogen). Somit würde ich Absicherungsinstrumente für die deutschen Märkte favorisieren.
Levdul stellt aber auch eine entscheidende Frage - bereiten wir uns auf eine kurze (möglicherweise auch harte - 10 - 15 %) Korrektur im Bullenmarkt vor oder gehen wir von einer Baisse aus (wobei manchmal 3 Monate "Baisse" 2 Jahre Bullenmarkt "ausradierten".
Was uns sicherlich alle verbindet, ist das Gefühl und die Erfahrung, dass der derzeitige Anstieg schon zu lange, zuletzt zu schnell und "irgendwann" enden muss.
Manches erinnert mich an das Frühjahr 2000 als ich naiv meine Buchgewinne im Depot "bestaunt" habe, kein Ausstiegs- oder Absicherungsszenario hatte und 2003 das Depot 70 - 80 % Wertverlust aufwies - damals die beste Entscheidung den "Rest" nicht auch noch zu verkaufen. Heute bin ich demütig und freue mich über fantastische Gewinne seit 2008 und wäre auch bereit auf die "letzten" 10 - 20 % Anstieg zu verzichten und die Buchgewinne eines Dax bei 12.000 - 13.000 über Absicherungen "einzufrieren".
An al sting`s Stelle würde ich mit 10 % Absicherung einmal anfangen, nicht zuviel, um beim weiteren Anstieg nicht noch zu gewinnen, aber auch um einen "Fuss" in der Tür zu haben, wenn alle raus wollen.

levdul1 - Dienstag, 10. März 2015 - 08:59
Ich denke auch, dass der Fuss in der Tür recht wichtig ist. ich kann mir vorstellen, daß es richtig rappelt, wenn es losgeht. Das Magengrummeln, welches wir hier haben, ist sicherlich recht verbreitet, so daß sich viele Marktteilnehmer mental auf einen Ausstieg vorbereiten. Wenn das dann eine stop loss Spirale in Gang setzt, kann es schnell gehen.

Ich werde natürlich auch auf Prof's Marktsignale hören und wenn es durch wichtige Unterstützungen durchgeht weiter short dazukaufen.

Verkaufen möchte ich eigentlich recht wenig. Mit dem Depot bin ich recht zufrieden und bei vielen Positionen kommen noch schöne Dividenden dazu.

Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: US-Tendenz: Archivierte Beiträge bis 10. März 2015