Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: Strategie Levdul: Archivierte Beiträge bis 19. Januar 2015
levdul1 - Montag, 12. Januar 2015 - 16:21
Kauf init innovations

Init stellt Komponenten und Systeme im Bereich Verkehrstelematik her. Da die Aktie in einer Wachstumsbranche tätig ist, ist die Bewertung eher hoch. Init war in den letzten Jahren jedoch eine richtige Cashmaschine. Da der Aktienkurs seit über einem Jahr schächelt, ist das Bewertungsniveau wieder etwas attraktiver geworden.
Ich hoffe, daß der Einstand hier weniger dramatisch verläuft als bei Mobotix.

prof - Montag, 12. Januar 2015 - 20:08
Chart neutral bis leicht negativ. Bei 19 sollte man sich verabschieden.
Prof

xenon - Dienstag, 13. Januar 2015 - 06:14
IVU ist die bessere Alternative und eine der Katjuscha-Portfolio-Schwergewichten.

prof - Dienstag, 13. Januar 2015 - 06:53
Die sehen charttechnisch auch richtig gut aus. Katjuscha ist ein heimlicher Chartie.
;-) Prof

levdul1 - Dienstag, 13. Januar 2015 - 08:36
Wieso soll denn IVU die bessere Alternative sein ? IVU ist im letzten Jahr besser gelaufen. Schaut man sich den Chart über mehrere Jahre an, sieht man, daß IVU mit init nicht mal ansatzweise mithalten kann.

Das Risiko bei init ist, daß die hohen Margen nicht auf Dauer gehalten werden können. Ansonsten sieht die Aktie aus meiner Warte sehr gut aus und hat nach dem Konsolidierungsjahr wieder ausreichend Potential nach oben.

xenon - Dienstag, 13. Januar 2015 - 10:38
IVU schlägt Init mehr als 10 % in 2015 - die Wette gilt!
Die Argumente gibt es bei Katjuscha Research, das macht er schon sehr gut.

levdul1 - Dienstag, 13. Januar 2015 - 12:40
Kannst du bitte den Link zu der relevanten Seite bei Katjuscha-Research schicken. Ich habe auf den ersten Blick nichts gefunden.

levdul1 - Dienstag, 13. Januar 2015 - 21:58
Kauf US9QE2 knockout bear auf Fresenius

Meiner Meinung nach brauchen die Märkte mal wieder eine Konsolidierung. Eine Aktie, welche besonders stark vorgelaufen ist und auch seit längerem überbewertet ist, ist Fresenius.

Ich speuliere auf eine Korrektur im Bereich von 10%.

xenon - Dienstag, 13. Januar 2015 - 22:13
http://katjuscha-research.blogspot.de

levdul1 - Mittwoch, 14. Januar 2015 - 08:46
Katjuschas Blog hatte ich auch gefunden. Wo genau steht etwas über den Vergleich zwischen init und IVU ?

prof - Mittwoch, 14. Januar 2015 - 10:57
Ein Knockout Bear bei einem intakten Aufwärtstrend ist eine riskante Sache!
Prof

xenon - Mittwoch, 14. Januar 2015 - 11:23
Zu init steht dort nichts aber einiges warum IVU die größte Position im Katjuscha-Depot ist. Ich habe IVU seit 2008 im Depot und habe mich lange Zeit gefragt, warum init bis vor 2 Jahren stetig besser gelaufen ist.
IVU war noch nicht entdeckt.
Nun ist IVU b. online-Liebling und weist die besseren Daten auf (KGV, Börsenwertcashunterlegung, Dividendenrendite) und die "alles" entscheidende Charttechnik. Im Jahresvergleich hat init 15 % verloren, IVU 50 % gewonnen. Init läuft seit über 2 Jahren maximal seitwärts - warum sollte sich das dieses Jahr ändern?
Die Wette gilt ;)

prof - Mittwoch, 14. Januar 2015 - 11:30
Nach dem starken Anstieg scheint sich bei 3,50 erst mal ein Widerstand auszubilden. Deshalb kein Einstieg meinerseits.
Prof

levdul1 - Mittwoch, 14. Januar 2015 - 12:00
Es ist natürlich Unsinn Prognosen auf Jahressicht zu machen, aber man kann das Ganze auch mit einem Augenzwinkern sehen.

Ich nehme die Wette an. Init hat das letzte Jahr verschnauft um jetzt wieder richtig Vollgas zu geben. IVU hat langsam Höhenangst bekommen und muß sich auf dieser Höhe erst einmal aklimatisieren.

Eigentlich überzeugen mich bei init aber die erzielten Renditen. Werden diese beibehalten, dann sollte sich der Langfristtrend durchsetzen. Das Problem außergewöhnlicher Renditen ist, daß sie Wettbewerber anziehen, wie Honig die Bären. Hoffen wir, daß init hier den Vorsprung noch etwas halten kann.

levdul1 - Freitag, 16. Januar 2015 - 21:21
Verkauf Münchener Rück

Die Aktie hat das getan, was ich erwartet hatte. Langsamer Anstieg (Depotstabilisierung) und eine üppige Dividende.

Mir gefällt der Markt im Augenblick ünerhaupt nicht. Ich weiß nicht woher die Euphorie kommt. Deshalb wird wieder etwas Cash aufgebaut. Die Bewertung der Münchener Rück ist immer noch OK und kann durchaus wieder zurückgekauft werden.

prof - Montag, 19. Januar 2015 - 13:45
Die Euphorie ist der Geldschwemme geschuldet. In anderen Währungen (US$, GBP, CHF) hat sich der DAX in 2015 eher negativ entwickelt.
Mit wäre eine stabile Währung mit normalen Aktienkursen lieber.
Wegen der Alternativlosigkeit dürfte der DAX meiner Meinung nach weiter steigen.
Prof

levdul1 - Montag, 19. Januar 2015 - 15:25
Die Levdul-Zahl

Al Sting hatte mich mal gebeten, meine 'Levdul-Zahl' vorzustellen, wenn bei meinen Berechnungen ewtas Braucbares enstehen sollte.

Ich bin ja schon seit einiger Zeit am Basteln an einer Zahl, welche mir eine quantitative Bewertung einer Aktie erlaubt. Es ist gar nicht so einfach wie man denkt und letztendlich ist mein Modell doch wieder recht einfach geworden, dafür eher konservativ. Die Levdul-Zahl berechnet eine Rendite-Erwartung aus fundamentalen Zahlen der Vergangenheit. Zukünftige Verbesserungen/Verschlechterungen der Geschäftslage sind in keiner Weise berücksichtigt.
Das Modell eignet sich weiterhin nicht für Unternehmen, welche stark Aktien zurückkaufen und damit das Eigenkapital klein halten, die Eigenkapitalrendite aber extrem hoch.

Los gehts:

Die ersten Komponenten der Levdul-Zahl bestehen aus Rendite-Berechnungen, welche ich unter:
http://www.sfg-value.de gefunden habe. Auf dieser Seite läßt sich auch eine Excel-Tabelle für die Berechnung runterladen.

Aus dem Durchschnitt der letzten 10 - 12 Jahre bestimme ich eine durchschnittliche Eigenkapitalrendite (Gewinn/Eigenkapital) und eine durchschnittliche Ausschüttungsquote (Dividende pro Aktie / Gewinn pro Aktie). Gibt es in diesem Zeitraum starke Veränderungen, erhalten die letzten Jahre höhere Gewichtung.

Berechnung aktueller Gewinn = Buchwert x Durchschnitt Eigenkapitalrendite

Berechnung Einstandsrendite = aktueller Gewinn / Aktienkurs - dies ist die erste Komponente der Levdul-Zahl. Sie entspricht dem Kehrwert des aktuellen KGVs allerdings normalisiert auf die Ertragskraft der letzten 10 Jahre.

Berechnung der Eigenkapitalwachstumsrate = durchschnittliche Eigenkapitalrendite * (1 - Auschüttungsquote).

Buchwert in n Jahren = Buchwert * Eigenkapitalwachstumsrat^n (hoch n)

Gewinn in n Jahren = Buchwert in n Jahren * Durchschnitt Eigenkapitalrendite

Kurs in n Jahren = Gewinn in n Jahren * KGV - als KGV nehme ich hier das durchschnittliche KGV der letzten 2 Jahre + der 2 zukünftigen Jahre.

Summe der Dividenden in n Jahren

Rendite = ((Kurs in n Jahren + Summe der Dividenden in n Jahren)/ Aktienkurs)^(1/n)-1

Diese Rendite beschreibt die zu erwartende Rendite per anum wenn die Ertragskraft der vergangenen 10 Jahre in die Zukunft fortgeschrieben werden würde. Sie bildet die 2. Komponente der Levdul-Zahl.

Nun kommen meine eigenen Zusätze:

Da ich nicht weiß, ob die Eigenkapitalrendite der untersuchten Firma auch in Zukunft im gleichen Maße steigen wird, bilde ich den Durschnittswert aus der Einstandsrendite und der zu erwartenden Rendite:

Durchschnittsrendite = (Einstandsrendite + Rendite)/2
Dieser Ansatz ist extrem konservativ und reduziert die zukünftigen Gewinnerwartungen stark. Im gleichen Maße geht aber das aktuelle KGV mit in die Berechnung ein und korrigiert damit um eine aktuell gegebene Überbewertung der Aktie.

Ich beziehe die aktuelle Eigenkapitalquote (EKQ) in die Levdul-Zahl mit ein, da ich solide finanzierte Unternehmen bevorzuge und knapp finanzierte auch höhere Kapitalkosten haben.

Der Beitrag zur Levdul-Zahl ist

3 x ln (EKQ/50)

Den Faktor 3 habe ich frei zur Skalierung der Logarithmusfuntion gewählt. Mit dem Faktor 3 umspannt der Logarithmus zwischen den EKQ-Werten 10 % und 100 % einen Wertebereich von 3. Ich finde 3 % als Kapitalkosten für ein Unternehmen im Augenblick adequat. Die EKQ wird durch 50 geteilt, weil an dieser Stelle die Logarithmusfunktion ihren Nulldurchgang hat. Damit werden alle Werte EKQ<50 negativ, alle EKQ>50 positiv.

Die Gesamtformel lautet damit

LZ = Durchschnittsrendite + 3 x ln(EKQ/50)

Die erhaltene Levdul-Zahl drückt explizit eine zu erwartende Rendite aus. Werte > 10 sind dabei kaufenswert, Werte 7 - 10 haltenswert und Werte < 7 sollte man kritisch betrachten.

Natürlich nimmt einen die LZ nicht die Recherche der Unternehmen bezüglich Ihrer zukünftigen Aussichten ab.

Ich werde ab jetzt bei Aktiendiskussionen immer die dazugehörige Levdul-Zahl erwähnen.

al_sting - Montag, 19. Januar 2015 - 16:22
Danke und Glückwunsch!
Ich habe es vorerst nur überflogen, werde es mir aber mal in Ruhe mit Excel nachbilden.
Gleich eine Bitte: Kannst du diese Formel in einen Extra-Faden packen, auf den du von deinem Musterdepot aus verlinkst? Ich denke, das ist es wert!

Eine Frage ging mir gleich beim Überfliegen durch den Kopf: Hast du irgendwo die Entwicklung der Aktienzahl abgebildet oder einbezogen? Und hast du irgendwo den CashFlow eingebunden? Diese beiden Beobachtungen könnten gute Warnsignale liefern, wenn an den Gewinnen leichter mal manipuliert wird.

Meine Empfehlung: Teste deine Formel mal am französischen Unternehmen Prodware: http://www.4-traders.com/PRODWARE-32737/financials/
Was sagt deine Levdul-Zahl: Topp oder Flopp, tauchen Warnsignale auf oder nicht?

Prodware hatte ich mir auf Nachfrage hin in der letzten Woche mal angeschaut. Sieht von Fundamentals und Wachstum auf den ersten Blick schlicht super aus, der billige Preis verblüfft.
Beim schnellen Chack der Zahlen fiel mir die rasante Aktienvermehrung kritisch auf, und die CashFlow-Zahlen waren etwas versteckt.
Dann stieß ich auf diesen Blogartikel: http://www.oddballstocks.com/2014/08/prodware-and-its-47-bv-growth-rate.html
Und dann auf diesen Kommentar unter dem Blogartikel: http://www.oddballstocks.com/2014/08/prodware-and-its-47-bv-growth-rate.html?showComment=1410554985587#c2653245692768246701
Hui, das sieht fast nach einer gezielt konstruierten Falle für Value-Fans aus, darauf sollte man nicht hereinfallen. Bei meiner Formel wäre ich beim Vergleich der aktienbezogenen Umsatzentwicklung gestolpert, daher suchte ich schon im überfliegenden Schnellcheck nach der Entwicklung der Aktienanzahl.

levdul1 - Montag, 19. Januar 2015 - 19:09
Hallo Al_sting,

Ich hätte gerne den Cash-Flow einbezogen, aber es ist nicht so einfach, vernünftige Cash-Flow-Werte zu bekommen. Es gibt verschiedene Definitionen für den Cash-Flow und bei den Datenbanken ist im seltensten Fall angegeben, wie er berechnet wird. Auf lange Sicht sollten Cash-Flow und Gewinn auch parallel laufen.

Für Prodware finde ich keine vernünftigen 10-Jahreszahlen. Hast du einen Link, wo zu dieser Firma vernünftige Zahlen stehen ?

Wie ich eingangs bereits erwähnte, soll die Levdul-Zahl zu einer quantitativen Abschätzung der zu erwartenden Rendite dienen. Die Feinarbeit bleibt natürlich weiterhin zu tun. Dieses Vorgehen hat aber weiterhin den Vorteil, daß ich für verschiedene Firmen, welche ich interessant finde, Daten anlege, auf welche ich auch in Zukunft zurückgreifen kann.

al_sting - Montag, 19. Januar 2015 - 20:22
Ein bisschen findet sich hier, der Rest muss wohl händisch zusammengetragen werden: http://www.prodware-group.com/en/investor-key-figures

Ja, mit dem CashFlow tue ich mich auch immer schwer. Ich orientiere mich am OCF, ist aber noch nicht das Ende der Weisheit. Wenn der OCF kleiner als der ausgewiesene Gewinn ist, leuchtet eine Warnlampe. Unbedingt schauen, was da los ist.
Ein OCF deutlich größer als der ausgewiesene Gewinn ist hingegen manchmal ein positiver Frühindikator. Falls die aktuellen Investitionen später sinken (jetzt investieren, später ernten und ausschütten), könnten die Gewinne überproportional steigen.


Ich stimme dir eh zu, diese Kennzahlen sind gut für eine Vorsortierung, der sich eine Einzelfallbetrachtung der interessanten Kandidaten anschließen sollte. Aber die Vorauswahl hat mir persönlich geholfen, die Qualitäten von einigen Werten klarer zu erkennen.

Für tiefergehende Diskussionen zu solchen Zahlen könnte sich vielleicht auch eine Anmeldung und Diskussion bei antizyklsich-investieren lohnen. Dort gibt es eine recht große "Mechaniker-Fraktion", angeführt von "witchdream".
Diese hat sich teilweise komplett darauf verlegt, Datenbanken nach vordefinierten Parametern und Kennzahlen zu screenen und dann stumpf einen gleich verteilten Korb der besten Werte zu kaufen.
Also rein technische Vorauswahl, fast gar keine händische Nachauswahl. Das erfordert natürlich ein um so besseres Schrauben an den Auswahlparametern als ich es gemacht habe, zudem drängt sich dann das Abonnement von professionell gepflegten Datenbanken fast auf.
Laut Witchdreams Berichten hat er damit über die Jahre auch eine solide Outperformance zum DAX erreicht.

Ich denke, dass du da viel kompetenteres Feedback bekommst als von mir, ich habe mir da auch einige gute Anregungen für meine Al-Zahl geholt.

Zum Abschluss: Man muss natürlich auch wissen, was für Werte die eigene technische Vorauswahl filtert und was für Werte da komplett durchfallen.
Bei mir schwimmen insbesondere Zykliker und "Dauerläufer" im antizyklischen Loch auf.
Und natürlich diverse Deutsch-Chinesen, die im nächsten Schritt komplett rausfliegen. Anfangs waren auch Cashflow-Katastrophen wie MOX und Astaldi noch weit vorne, bis ich mir den CashFlow näher anschaute.

Turn-Around-Spekus wie Blackberry oder Durchstarter wie L&S oder DNO hingegen schneiden bei meiner Formel katastrophal ab.
Turn Arounds sind eine Wissenschaft für sich - und in der Masse eher Katjuschas Steckenpferd.

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