Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: Welt-Tendenz: Archivierte Beiträge bis 7. August 2014
prof - Samstag, 5. Juli 2014 - 18:04
Danke fürs Einstellen und Mahnen: Man sollte sich vor Augen halten, dass JEDES Papiergeldsystem über kurz oder lang pleite geht. Das wird dieses Mal nicht anders sein und es ist durchaus absehbar.
Prof

al_sting - Sonntag, 6. Juli 2014 - 16:02
China hat angeblich in 3 Monaten mehr Zement verbraucht als die USA in 100 Jahren!
http://www.gatesnotes.com/About-Bill-Gates/Concrete-in-China
PS: Interessanter Autor des Blogs ;-)

huitzilopochtli - Sonntag, 6. Juli 2014 - 19:07
Interessant, aber kein wirklich sinnvoller Vergleich, wenn man bedenkt, wie unterschiedlich die USA und China von der Bevölkerungszahl, Bauweise, Geschichte, Entwicklungsstand, Mentalität, ... sind.

Hast du noch weitere interessante Blogs oder Links zu dem Thema?

huitzilopochtli - Sonntag, 6. Juli 2014 - 19:07
3 Jahre oder ? in dem Link von dir stehen 3 Jahre, das relativiert die 3 Monate dann doch gewaltig!!

huitzilopochtli - Sonntag, 6. Juli 2014 - 19:39
Kann man hier im Forum seine Beiträge nachträglich editieren? Für jeden Gedanken einen eigenen Beitrag, nicht effizient.

al_sting - Sonntag, 6. Juli 2014 - 20:40
Stimmt, habe mich verschrieben, meinte 3 Jahre. Finde aber nicht, dass es etwas relativiert. In meinen Augen ist es eine Warnung, dass die aktuelle Nachfrage in China so nicht mehr lange anhalten kann.

Man kann (15 Minuten lang) Beiträge editieren, wenn man sich beim Benutzermanager anmeldet.

huitzilopochtli - Sonntag, 6. Juli 2014 - 21:02
Ich stimme dir von der Tendenz bzgl. China zu; ähnelt einem Hamster im Hamsterrad, welcher immer schneller laufen muss bis zum Kollaps.

Es relatviert da bei 3 Monaten alle Vorstellungsrahmen gesprengt wären. Es geht immerhin um einen zusätzlichen Faktor 12; 36 Monate gegen 3 Monate. Hast du noch andere Links zu China und deren Problemen?

stw - Donnerstag, 17. Juli 2014 - 09:19
Hier ein interessanter Artikel zum Thema Ramschanleihen - ich kann nicht verstehen, warum immer mehr Leute auch in D solche Anleihen zeichnen, um ein paar Prozentpunkte mehr zu machen, während gleichzeitig die große Mehrheit sich nach wir vor mit direkten Aktieninvestments so schwer tut. Verstehen die Leute die Risiken nicht, glauben sie etwa eine Anleihe sei per se immer "sicherer" als eine Aktie?
http://www.handelsblatt.com/finanzen/boerse-maerkte/anleihen/ramsch-anleihen-die-zwei-billionen-dollar-blase/10195988.html
Kan mir dieses Verhalten einer von Euch erklären?

*kopfschüttel*
stw

levdul1 - Donnerstag, 17. Juli 2014 - 09:40
Ich habe neulich bei mir im Garten phantastische Majoranrippchen gebraten, dazu ein paar Flaschen argentinischen Malbec hingestellt und mich mit ein paar Freunden um eine Feuerschale gesetzt um den Sommer zu genießen.

Irgendwann kamen wir auch auf das Thema Geldanlage zu sprechen. Dabei entstand eine sehr hitzige Debatte um den Stein der Weisen.
Mein Fazit der Debatte war, daß in der Bevölkerung wenig Wissen und viele Vorurteile über Aktien kursieren.

Beispiele:

-Der DAX steht höher als 2000 - das geht nicht gut. Wenn es kracht ist alles auf einmal weg.
-2003 ist der DAX auch auf auf 2000 Punkte gefallen. Wer sagt mir, daß das nicht wieder geschieht ?
-Das Haus meines Vaters ist drei mal soviel wert als wie zum Kaufzeitpunkt vor 30 Jahren - ich habe jetzt auch eine Immobilie gekauft.

Die Aktie hat in D einen sehr schlechten Ruf.

huitzilopochtli - Donnerstag, 17. Juli 2014 - 09:43
Sicher kann man das erklären:
Es ist eine Mischung aus "Reach for Yield" (vergl. alte Briefe von Seth Klarman) - ist auch in vielen anderen Bereichen erkennbar wie z.B. Payment in Kind Anleihen, Staatsanleihen aus Griechenland, Südeuropa und ähnlichem und in anderen wieder populären Konstruktionen - Wer interessiert sich schon für Risiko;)?
und guter alter Gier frei nach dem kölschen Motto, et is noch imma jut jejange..

Kennt jemand gute Seiten, Foren, Blogs, Twitter Accounts, u.ä. zu China? In beide Richtungen, sowohl bullish alsauch bearish.

hoyke - Freitag, 18. Juli 2014 - 07:21
In meinem sehr großen Bekanntenkreis einschließlich meiner Kollegen und der 240 Dorfbewohner bin ich der einzige, der mit der Börse zu tun hat. Ich habe daher ein wenig den Ruch des unanständigen Spekulanten.... Was mich am meisten stört, ist dass ich mich mit niemanden über das Thema unterhalten kann.....UND, dass die Gesprächsthemen der anderen für mich sehr oft um belangloses Zeug gehen.

stw - Freitag, 18. Juli 2014 - 11:23
Ja das ist ein großes Problem in D.
Es gilt in weiten Kreisen der Bevölkerung als "unseriös", wenn man zur Geldanlage nicht nur auf den Sparkassensparbrief und den Bausparvertrag vertraut. Da hat sich seit 30 Jahren wenig verändert, leider...

Ich war in den letzten Jahren viel in USA unterwegs, da ist das ganz anders. Börse und private Aktiengeschäfte sind dort normales Stammtischgespräch genauso wie der Sport und noch mehr als Politik.

Ich denke das ist auch der Grund dafür, dass zumindest im Tech-Bereich die Bewertungen in USA soviel höher sind als bei uns in Europa. Eigentlich ein Vorteil für uns als gut informierte Europäer.

:-) stw

al_sting - Freitag, 18. Juli 2014 - 16:10
In den letzten 15 Jahren, durch den Neue-Markt-Crash und die Finanzkrise, wurde das Image der Börse als Casino und Zockerbude sogar noch weiter gestärkt. Die ungewöhnlich starke Volatilität des DAX, eine Folge der industrielastigen Branchengewichtung, trägt auch ihren Teil dazu bei.

Dazu kommt m.E. ein Grundverständnis zum Geldverdienen und zur Wertschöpfung, die sich deutlich vom amerikanischem Grundverständnis unterscheiden könnte. Mir ist dazu gerade in einem anderen Zusammenhand eine interessante Zeile über den Weg gelaufen, in einem Artikel der New York Times zum Fussball-Weltmeister. Man achte auf die letzten beides Sätze des Ausschnitts:
http://www.nytimes.com/2014/07/18/opinion/roger-cohen-germany-is-weltmeister.html
"[...]
If you talk to business leaders of the German Mittelstand, the small and medium-sized companies at the heart of the country’s economy, you are transported to another world. You sit in stark boardrooms, so devoid of indulgence they resemble classrooms, with unassuming people leading billion-dollar companies, and they speak of loyalty, 10-year plans, prudence and quality. If one word induces a look of horror, it is debt. The notion of making money with money, of financial engineering rather than engineering itself, is alien."

An sich begrüßenswert, erklärt es aber auch eine grundsätzliche Distanz zum Börsenbetrieb als solchem.
Apropos "Im Freundeskreis über Börse diskutieren": Ich habe im Wikifolio-Faden schon vor längerer Zeit meine Verblüffung beschrieben, erst nach vielen Jahren festzustellen, dass sich hinter "katjuscha" ein guter Bekannter von mir verbirgt. Wir hatten halt nie über dieses Thema gesprochen...

prof - Sonntag, 3. August 2014 - 21:59
Neben den schweren politischen und kriegerischen Auseinandersetzen und dem chaotischen Weltfinanzsystem gerät ein weiteres Problem in den Blickpunkt:

Das Ebolafieber ist außerordentlich gefährlich und nicht mit der Vogelgrippe zu vergleichen. Neben dem schweren menschlichen Leid ist hier je nach weiterer Ausbreitung eine gefährliche Auswirkung auf den Waren- und Güterverkehr weltweit zu befürchten. Selbst die Angst davor, könnte die Börsenkurse und die vernetzte Weltwirtschaft schwer in Mitleidenschaft ziehen.
Prof

prof - Donnerstag, 7. August 2014 - 20:59
Aha, der Russe macht also auch ernst und verbietet Lebensmittelimporte. Das trifft einige bereits angeschlagene deutsche Firmen wie Metro oder Südzucker schwer. Natürlich ist Deutschland als der wichtigste Handelspartner Russlands viel stärker getroffen als beispielsweise die USA. Auf beiden Seiten scheinen die Starrköpfe die Oberhand zu haben, das ist bedauerlich. Wo sind die Stimmen, die uns sagten, dass uns die Sanktionen kaum schaden?
Prof

al_sting - Donnerstag, 7. August 2014 - 21:18
Ein Blick auf die Zahlen könnte bei der Einordnung helfen:

Deutsche Lebensmittelindustrie, Gesamtumsatz, 2013: 175 Mrd€ (http://de.wikipedia.org/wiki/Lebensmittelindustrie)

Deutsche Lebensmittelexporte 2013: 53,6 Mrd€
Europa Nicht-EU: 8,8%, davon Russland 33,3%
http://www.bve-online.de/themen/aussenwirtschaft/export/exportmaerkte
--> 2,93% = 1,57 Mrd€.

Falls ALLE deutschen Lebensmittel unter die russischen Sanktionen fallen sollten, wären max. 1,6 Mrd€/Jahr = 0,9% der Gesamtwertschöpfung der Branche betroffen. Das könnte für einzelne Unternehmen böse werden, aber gesamtwirtschaftlich sollte das problemlos verkraftbar sein. Ich denke nicht, dass Deutschland diese Sanktionen so sehr schaden sollten, wie es die Börse gerade durchspielt.

prof - Donnerstag, 7. August 2014 - 21:20
Der DAX teilt augenblicklich Deinen Optimismus nicht ...

huitzilopochtli - Donnerstag, 7. August 2014 - 21:37
http://online.wsj.com/articles/more-than-1-in-5-homes-in-chinese-cities-are-empty-survey-says-1402484499

Artikel über google zu erreichen: China sieht aus wie ein Riese auf tönernen Füßen. Die letzten Zahlen zum Kreditzyklus sind ziemlich erschreckend. Aus gegebenen Anlass: Lest ihr Blogs/Research Artikel über die Lage in China? Gibt es gute Foren zum Thema China? Wenn ja, welche würdet ihr empfehlen?
huitzilopochtli

al_sting - Donnerstag, 7. August 2014 - 21:43
Die Entwicklung in China empfinde ich auch viel bedrohlicher als Russland. Von einem Krach in China (der m.E. nur eine Frage der Zeit ist) rechne ich mit wesentlich stärkeren Auswirkungen auf die Weltwirtschaft und insbesondere auf die deutsche Exportwirtschaft.
Besondere Blogs oder Foren verfolge ich dazu aber nicht.

prof - Donnerstag, 7. August 2014 - 21:45
Tesla haben in den letzten Tagen einen ordentlichen Satz gemacht, noch fliegen etliche Heißluftballons durch die Gegend!
Prof

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