Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: Strategie: Archivierte Beiträge bis 26. Oktober 2014
al_sting - Mittwoch, 1. Januar 2014 - 17:18
Kurzer Rückblick auf mein ETF-Musterdepot aus dem November 2009, jetzt nach vier Jahren Laufzeit:
Gesamtperformance 15,8% (Im Juli 20103 waren es noch 10,9%). Wenn man bedenkt, welche Rally bei uns in diesem halben Jahr stattfand, sind 5% herzlich wenig...
Gerne gebe ich auch den Blick auf die Einzelwerte:
- Brasilien/Sao Paulo: Ibovespa, FR0010408799, -41,5% (Juli 2013: -38,6%)
- China, FTSE China 25 (Red Chips und H-Shares), DE000A0DPMY5: -8,5% (Juli 13: -11,1%)
- China/Hongkong, Hang Seng China Enterprise Index (H-Shares): FR0010204081, -10,9% (Juli 13: -16,0%)
- Indien, S&P CNX Nifty: LU0292109690, +3,3% (Juli 2013: +8,9%)
- Russland, MSCI Russia: LU0392495536, +21,4% (Juli 13: 22,9%)

- Australien, S&P/ASX 200: LU0328474803, +39,8% (Juli 13: +39,7%)
- Afrika, SGI Pan Africa TR Index: FR0010636464, -19,9% (Juli 13: -19,6%)
- Osteuropa, CECE Composit Index: FR0010204073, +0,2% (Juli 13: -6,7%)
- Weltweit, Global Titans 50: DE0006289382, +46,3% (Juli 13: +42,6%)
- Weltweit, MSCI Emerging Markets: DE000A0YBR04, +19,8% (Juli13: 27,8%)

- Deutschland, DAX: DE0005933931, +63,5% (Juli 13: +42,4%)
- Deutschland, DIVDAX: DE0002635273, +43,9% (Juli 13: +22,7%)
- Deutschland, TECDAX: DE0005933972, +50,6% (Juli 13: +28,5%)

Entweder der Börsenaufschwung fand nur in Deutschland (und Europa) statt oder aber die anderen ETF's haben so hohe versteckte Kosten, dass dort die Gewinne galoppierend aufgebraucht werden. Zumindest bin ich von der Rendite des ETF-Musterpepots nach vier Jahren absolut nicht überzeugt! Von anderen Fonds eh ganz zu schweigen.

levdul1 - Mittwoch, 1. Januar 2014 - 20:27
Es ist durchaus richtig, daß der Börsenaufschwung nicht überall statt gefunden hat. Wenn man auf die brasilianische oder indische Börse schaut, kommen einem die Tränen. Auch Russland hat eher eine schwache Performance hingelegt.
Zum Traden sind mir diese Märkte zu intransparent, aber mit ETFs kann man sicher in das eine oder andere Schnäppchen schlagen.

chinaman - Donnerstag, 2. Januar 2014 - 06:17
Der Börsenaufschwung fand primär in den USA statt und Europa ist mitgelaufen. Emergin Markets waren nicht "in".

xenon - Freitag, 3. Januar 2014 - 07:00
So nachdem ihr eure Depots neu geordnet habt - beginnt der Wettstreit Mensch - Maschine. Ich berichte quartalweise über die Ergebnisse der "200-Tage"-, der "Value at Risk - DAX"- und der "DAXIMAL"-Strategie. Die ebenfalls langfristig (15,8 % pro Jahr) sehr erfolgreiche "Thomas Gebert"-Methode (100 % oder gar nicht investiert nach Bewertung von 1. Dollarkurs- 2. Zins- 3.Inflationsentwicklung 4. Saisonalität) hat levdul1 als Zertifikat in seinem Depot. Ich werde auch die Anzahl der Trades angeben, um einen Eindruck über Anlagestress und Transaktionskosten zu vermitteln. Die "200 Tage-Strategie" bestand 2013 aus einem Kauf und einer DAX konformen Performance - "VaR-DAX" habe ich erst seit dem 01.01.13 auf dem Radar - sollte aber das gleiche Ergebnis mit ebenfalls einem einzigen Kauf erzielt haben. So richtig interessant wird es allerdings erst, wenn die Märkte häufiger oder länger nach unten "abdrehen". Das geht erfahrungsgemäß sehr viel schneller als der Anstieg. Al Stings 55 Tage Analysen fand ich diesbezüglich sehr interessant. Ich befürchte die "200 d"- und die "VaR-DAX"-Strategien (infolge lediglich monatlicher Bewertung) sind dabei zu "träge". Mal sehen was "DAXIMAL" hier so leistet. Die "Gebert"-Methode ließe sich wahrscheinlich durch ein ungehebeltes DAX-Short-Zertifikat (statt Cash zu halten) noch verbessern.
Auf geht es!
Gruß Xenon

al_sting - Freitag, 3. Januar 2014 - 09:02
Das klingt sehr interessant. Ich bin wirklich neugierig auf die Ergebnisse!

Willst du dafür nicht einen eigenen Faden anlegen, der mit deinem heutigen Beitrag beginnt? Dann kann man dort alle Beiträge kompakt (und unverwässert durch fremde Diskussionen wie hier z.B. zu meinem ETF-Depot) auch später gut nachlesen.

"Al Stings 55 Tage Analysen fand ich diesbezüglich sehr interessant."
Das Ergebnis hat mich auch ziemlich verblüfft. Aber selbst wenn es für Einzelaktien gelten sollte (20 Verkäufe ist keine sehr große Stichprobe), stellt sich noch die Frage, ob es auch auf Indizes übertragbar ist.

Ich freue mich auf die Zwischenberichte,
Al Sting

levdul1 - Freitag, 3. Januar 2014 - 10:06
Hallo Xenon,

Wäre es nicht einfacher deine Beispieltransaktionen auch in einem Musterdepot darzustellen ?

xenon - Sonntag, 6. April 2014 - 08:06
Mensch-Maschine-Vergleich Q1-2014:
"200 d-Modell" und "Value at Risk - DAX" - DAX-konforme Entwicklung (Value at Risk - 5 Einzelwerte deutlich schlechter) ohne einen einzigen Trade (die 2013 eröffneten Positionen DAX-ETF oder Zerti) liefen einfach weiter.
DAXIMAL-System - wesentlich komplexer (Kurzerklärung - Trendfolgesystem im Seitwärtsmarkt immer mit "Schwierigkeiten)
Das DAXIMAL-System liefert Kauf- oder Verkaufssignale, die am nachfolgenden Handelstag bei Überschreitung (Long) oder Unterschreitung (Short) eines DAX-Futures-Wertes in einen aktiven "Trade" münden.
Eine (empfohlen ungehebelte) Long- oder Shortposition wird eröffnet, wobei zur Verlustvermeidung sofort mit Stopp-Loss Marken gearbeitet wird, um den Verlust nie größer als 1 % zu halten. Entwickelt sich der Trade in die gewünschte Richtung wird der SL mehr (kurzfristiger Anleger) oder minder (konservativer Anleger) zügig angepasst.
Dabei werden "kurzfristige Anleger" mit engem SL relativ rasch mit "Gewinn" ausgestoppt und steigen dann bei Unter- oder Überschreitung neuer DAX-Futures-Tiefs oder -Hochs in das "aktive Signal" wieder ein. Klingt nervig - ist im Seitwärtstrend auch nervig.
DAXIMAL startete in das Jahr mit einem aktivem Long-Signal, danach kam es zu 6 neuen Signalen (je 3 Short- und Long).
Ein Short-Signal mündete in keinen aktiven Trade (der DAX-Future eröffnete deutlich über der Einstiegsmarke).
Aus den restlichen 5 Signalen konnte ich als konservativer Anleger kaum Kapital schlagen - ich beziffere den Erfolg nach Abzug aller Kosten mit + 2 Prozent.
Theoretisch wären ca. 10 % (ungehebelt) möglich gewesen, wenn man täglich ab 8 Uhr (der DAX-Future eröffnet früher) 12 h am PC verbracht hätte. Dann hätte man auch aus dem "Flash-Crash" des DAX am 03.02. Kapital schlagen können, als der Index in Minuten massiv "absackte" (dann aber schnell den SL nachziehen).
Die Nachteile sind in der derzeitigen Marktlage offensichtlich - die schnellen Aufs- und Abs im Seitwärtswart des Q1 (8900 - 9700)sind Gift für jeden Trendfolger. Will man Verluste vermeiden, muss man enge Stopps wählen, wird ausgestoppt und müsste dann bei aktivem Signal wieder einsteigen, um dann wieder schnell ausgestoppt zu werden.
Zwischenzeitlich habe ich mich auch gefragt, ob ein aktiver Verkauf mit Gewinn nicht sinnvoller ist, als ein nachgezogener SL (ist aber nicht Regel konform).
Für den konservativen Anleger, der den SL auf den Einstiegspunkt legt, kommen die Kursbewegungen zu schnell, um daraus Kapital zu schlagen.
Aber ich glaube die Zeit von DAXIMAL wird noch kommen.
Ein zeitnahes Berichten über aktive Signale oder Trades spare ich mir, auch um das "Know how" der "Schöpfer" zu schützen.
Ich denke früher oder später wird der derzeitige Aufwärtstrend brechen, um diesen rechtzeitig zu erkennen, leiste ich mir das System.
Q1 war das Quartal der Small- und Micro-Caps mit Cloud- oder Security-Fantasie - vielen Dank für Eure gute Aktienauswahl - ich habe mich im Privatbereich hemmungslos an Euren Ideen bereichert.
Gruß Xenon

prof - Sonntag, 6. April 2014 - 12:31
Danke für die Zwischeninfo. Ein eigenes Depot macht auf jeden Fall mehr Spaß und wer will schon im Frühling stundenlang vor dem PC sitzen müssen...
Prof

levdul1 - Montag, 7. April 2014 - 09:35
Hallo Xenon,

Kannst du deine dargestellten Strategien nicht einfach hier in einem Depot abbilden ?

Das würde die Transparenz deutlich erhöhen.

al_sting - Freitag, 11. April 2014 - 12:57
Ich verstehe Xenons Zurückhaltung.
Einerseits schreibt er ja selber, dass er das Know-How der Schöpfer zu schützen. Da wäre ein genaues Berichten unfair.
Andererseits ist für Trendfolgemodelle die aktuelle Seitwärtsbewegung natürlich Gift, die Anzahl der renditefressenden "Fehlsignale" dürfte groß sein. Seit November 2013 bewegt sich der DAX im Bereich zwischen 9.000 und 9.800 Punkten und erleben derzeit schon die vierte Konsolidierung in diesem Bereich.
Da finde ich es beachtlich, dass du (Prof) als Chartie nicht unter die Räder dieser Fehlsignale geraten bist, sondern auch in diesem Jahr eine spürbare Outperformance gegenüber dem Dax erzielst.
Ich freue mich ja über diese Seitwärtsbewegung und wünsche mir, dass sie noch eine Weile anhält. Insbesondere hoffe ich darauf, dass hier vorsichtig und Panik vermeidend heißgelaufenen Werten Luft abgelassen wird und unterbewertete Werte entdeckt und neu bewertet werden. Was man sich halt so als Fundi wünscht. ;-)

Ich freue mich auf Xenons weitere Berichte und insbesondere auf eine spätere Zusammenfassung, wie sich diese Trendfolge-Strategien summa summarum während der Seitwärtsbewegung geschlagen haben.

xenon - Freitag, 11. April 2014 - 14:18
Al sting schätzt die Lage völlig richtig ein - einen bezahlpflichtigen Börsenbrief (was anderes ist DAXIMAL auch nicht) zeitnah zu publizieren, ist "Klau" geistigen Eigentums.
Ansonsten befindet sich das Trendfolger-System im 9000 - 9800 - "Gefängnis". Programmsignal ist "Long" - Position (verlustfrei) ausgestoppt - könnte nach Tagesabschluss (wenn nicht noch heute eine starke Erholung einsetzt, was am Freitag eher unwahrscheilicher ist) auf "Short" - umschalten. Dann steigen wir vielleicht bei DAX 9140 ein und haben noch bis 9000 "Luft".
Ping-Pong-Geübte steigen gestaffelt zwischen 9200 - 9000 ein und über 9400 dosiert wieder aus.
Aber irgendwann wird jede Range gebrochen und dann ist DAXIMAL dabei, falls der Fehlalarmgeplagte noch bereit ist.

xenon - Freitag, 25. Juli 2014 - 18:25
Mensch-Maschine-Vergleich Q2-2014:
"200 d-Modell" und "Value at Risk - DAX" - DAX-konforme Entwicklung (Value at Risk - 5 Einzelwerte deutlich schlechter) ohne einen einzigen Trade (die 2013 eröffneten Positionen DAX-ETF oder Zerti) liefen einfach weiter.
DAXIMAL-System:
je 3 Long- und 3 Short-Signale mit realistisch 3 - 5 % (ungehebeltem) Gesamt-Gewinn nach Transaktionskosten - 5 % eher für PC-Junkies, die ständig von 8 -22:00 Uhr die SL nachziehen. Der Seitwärtstrend "schmeckt" DAXIMAL gar nicht. Einzig gutes Signal war ein Long am 08.05. bei 9.575 welches bis zum 26.06. zwischen 9.900 und 10.000 ausgestoppt wurde.
Beim 200 d - Modell "droht" nach vielen Monaten der profitablen Geruhsamkeit der Long-Positionsverkauf, da die 200 d-Linie sich von unten dem "schwächelnden" DAX nähert, falls dieser nicht selbst die Initiative ergreift und in den "Sturzflug" übergeht.
"Value at Risk" sendet ein Verkaufssignal, wenn der Wert um mehr als 1 steigt (am 20.06. fiel er von 5,0 im Mai auf 3,9 und stieg am 18.07. auf 4,7). Berechnet wird er wieder am 15.08. als 4 Wochen-Median. Erscheint mir als Signalgeber etwas träge - in 3 Wochen kann ein DAX ganz schön abstürzen - ehe zum Verkauf geblasen wird, da ist die 200 d - Linie "schneller" und liefert noch einen Short-Einstieg.
Vielleicht "drohen" auch nervende "Schlachten" mit der 200 d - Linie (Long?, Short? oder gar nicht investieren, wann signifikant unter- oder überschritten?).
Fazit es wird spannend ...
Gruß
Xenon

prof - Freitag, 25. Juli 2014 - 19:39
Danke dafür, dass Du uns auf dem Laufenden hältst. Ich tippe auf nervende Schlacht mit der 200d-Linie.
Prof

xenon - Montag, 20. Oktober 2014 - 18:10
Mensch-Maschine-Vergleich Q3-2014:
"200 d-Modell"
Ende Juli kam es beim DAX von ca. 9.500 zum Longpositionsverkauf und zum Shortpositionskauf = - 2,5 % (0,5 % Kursverlust seit Jahresanfang + je 1 % Zertikosten);
Anfang September kam es zum erneuten Positionswechsel von Short auf Long = - 2 % (keine relevanten Kursgewinne / -verluste, aber 2 % Transaktionskosten); Ende September kam es erneut zu einem Positionswechsel nun wieder von Long auf Short - 2,7 % (0,7 % Kursverlust + 2 % Transaktionskosten). Das aktuelle Shortzerti kam bis zum 30.09. auf einen Kursgewinn von + 0,5 % - somit entsteht ein Q3-Verlust – 6,7 % (davon 6 % Transaktionskosten).
Natürlich kann man die Transaktionskosten „schönrechnen“ – bei größeren Summen könnte man auch 50 % weniger veranschlagen. Ich möchte aber auch zeigen, dass bestimmte Börsenphasen mit diesem Modell „Geld kosten“ – dafür gab es vorher auch eine 2 Jahre-Longphase ohne Kosten.

"Value at Risk - DAX" - DAX-konforme Entwicklung (Value at Risk - 5 Einzelwerte deutlich schlechter) ohne einen einzigen Trade (die 2013 eröffneten Positionen DAX-ETF oder Zerti) liefen einfach weiter – somit -1,1 % Verlust seit 01.01.14.

DAXIMAL-System:
je 2 Long- und 2 Short-Signale mit realistisch + 2,4 % (ungehebeltem) Gesamt-Gewinn nach Transaktionskosten.
Das erste Longsignal führte gemäß dem Regelwerk zu keinem Einstieg, den größten Gewinn erzielte das 1. Shortsignal – das 2. Shortsignal ist noch aktiv und wird zu einem guten Q4 –Ergebnisbeitrag führen.
Langsam gewöhne ich mich an DAXIMAL, speziell nachdem es mehr konkrete Hinweise zum Nachziehen der Stoploss (SL) - Marken gibt.
Problem ist immer für mich bei einem frischen Signal, wie viel ich einer eingegangenen Position „Luft“ (oder „Verlust“) gebe sich in die falsche Richtung zu bewegen. Ziehe ich den SL zu schnell auf den Einstiegskurs werde ich schnell ausgestoppt (mache aber außer den Transaktionskosten keine Verluste, was ja das 1. Ziel von DAXIMAL ist) und muss bei einem „frischen Trigger“ des aktiven Signals wieder Einsteigen – da habe ich noch kein Optimum gefunden.
Ansonsten wird DAXIMAL ein ernster Gegner für eure Depots, da ihr zumeist keine überzeugenden, gewinnträchtigen Strategien in fallenden Märkten habt. Cash vermindert da nur die Verluste eines bestückten Depots – schafft aber keine Gewinne.
Das 200 d-Modell „gewinnt“ auch in fallenden Märkten (mit längeren Trends).
"Value at Risk“ müsste eigentlich bei der gestiegenen Volatilität beim nächsten Signalcheck am 07.11.14 von „investiert“ auf Cash halten springen – ob das zu spät ist, werden wir dann sehen – beim einem fallenden DAX hält dieses System dann zumindest 100 % Cash, profitiert aber nicht von einer Abwärtsbewegung.
DAXIMAL liegt nach 3 Quartalen bislang also bei + 7,4 % und ich vermute über 10 % völlig unabhängig vom DAX-Jahresendstand und einzelnen Firmenschicksalen - keine schlechte Perspektive.
Gruß
Xenon

al_sting - Montag, 20. Oktober 2014 - 19:06
Dass sich Daximal auch bei einem Seitwärtsmarkt mit hoher Fluktuation (noch schätze ich die Märkte so ein) solide schlägt, finde ich beachtlich!
Da fände ich es doppelt spannend, wenn du relativ nah am Quartal berichten kannst, damit man die Performance direkt mit den Quartalsabrechnungen der Musterdepots vergleichen kann. Der letzte Einbruch kam ja erst nach dem Quartalsende und hat alle Depots ordentlich gezaust.
Ich persönlich würde hier als Vergleichsmaßstab sogar eher Berkshire Hathaway und Katjuschas Wikifolio ansetzen, weil beide für den Kunden ziemlich passiv sind, ähnlich wie anscheinend dein DAXIMAL-System.
Unsere Musterdepots sollten eigentlich noch etwas darüber liegen, weil hier eine gewisse Zeit = Arbeitskraft oder aber Spaß am Hobby hineinfließt.

Du hast vollkommen recht, eine solide Strategie für Abschwünge haben die meisten nicht. Höchstens noch ein bisschen levdul und Prof mit ihren Zertifikate-Spielereien. Aber ich meine, in der Vergangenheit seien die meisten HedgeFonds, die auch im Absturz mit Shorts Geld verdienen wollten, auch nicht so prächtig gelaufen. Auf fallende Märkte zu wetten ist m.E. noch viel schwieriger als auf steigende Märkte zu wetten, die Risiken sind ungemein höher. Nicht ganz zufällig wurden die meisten professionellen Shorter irgendwann "ausgebombt".
Ich finde ja die Idee der Profi-Shorter von Bronte Capital sehr reizvoll, gezielt Frauds zu shorten, aber die Jungens haben ein Max-Cap bei 0,5-1% des gesamten Depots pro Short, bei im Durchschnitt 50 - 100 geshorteten Werten. Das artet richtig in Arbeit aus.
Zudem werden Shorts schlechter und teurer, je mehr dort mitmachen (steigende Leihgebühren), so dass hier ein Musterdepot einfach nur kontraproduktiv wäre.

levdul1 - Montag, 20. Oktober 2014 - 20:39
Ich gebe dir vollkommen recht. Ich habe mich das ganze Jahr mit Reverse-Bonus-Zertifikaten und Puts auf die Lauer gelegt um die sicherlich überfällige Korrektur abzufedern. Als diese dann endlich kam, waren alle meine short-Positionen verkauft und das Depot voll investiert.

So falsch kann man kurzfristig liegen auch wenn man den Braten seit Längerem riecht.

xenon - Montag, 20. Oktober 2014 - 20:55
Ich hatte ebenfalls 3 Reverse-Bonus-Zertis mit 10.200/10.600/10.800 - Obergrenze Laufzeit 12/14.
Als der DAX dann die 10.000 Pkt.-Grenze nahm und charttechnisch "der Himmel grenzenlos" war, bekam ich "kalte Füsse" und stellte alle Positionen zum ungünstigsten Zeitpunkt glatt.
Künftig besser machen - dazu haben wir dieses Forum.

al_sting - Montag, 20. Oktober 2014 - 22:39
Ich glaube, punktgenaues Markttiming ist fast nicht möglich.
Beim grobem Markttiming war ich auch aktiv dabei, indem ich vorsichtig mein richtige und meine virtuelle Cashreserve ausbaute und meine Konzentration auf Deutschland reduzierte (was ich gerade wieder umdrehe).
Aber durch das gleichzeitige Trommelfeuer auf die Ölwerte, den Aufstieg der ISIS und die Eskalation des Bürgerkriegs in der Ukraine war mein Versuch der Risikodiversifizierung fast komplett für den Eimer, harter Gegenwind in fast allen Bereichen. Eigentlich muss ich heilfroh sein, bislang nicht noch schlechter abgeschnitten zu haben.

Interessante Erkenntnis eines Users in einem anderen Forum, der sehr stark über die statistisch-mechanische Analyse eines ganzen Haufens von Aktien arbeitet: If you panic, panic first and total. Er ist im Frühjahr nahezu komplett aus der Börse ausgestiegen und wollte erst nach einem Einbruch von ca. 40-50% wieder einsteigen. Bis jetzt wäre ich ähnlich gut gefahren wie er, bei einem weiteren Einbruch hat sich seine Strategie gerechnet. Jedenfalls wenn er den günstigen Wiedereinstieg findet und nicht zu lange weg bleibt.

xenon - Dienstag, 21. Oktober 2014 - 07:22
Das finde ich eben nach 9 Monaten DAXIMAL gut - man "verpasst" keine relevante Kursbewegung oder gar einen längeren Trend. Das aktuelle Signal ging "frühzeitig" short unter 9.500 (Einstieg 9.480) und die Position wurde konservativ ausgestoppt bei 8.700, aggressiv mit intraday nachgezogenen Stopps bei ca. 8.400 - 8.500 - der nächste Einstieg (vorausgesetzt bei weiter bestehendem Shortsignal) ist für beide ausgestoppte Fraktionen gleich: Unterschreitung des bisherigen DAX-Futures-Signaltiefs < 8.350.
Mit einem einzigen Trade hat man bereits eine erstaunliche Jahresperformance geschafft. Bei der Absicherung habe ich bislang manches Lehrgeld (Transaktionskosten) bezahlt (man kann aber auch den Stoppkurs so setzen, dass er die Transaktionskosten inkludiert - also knapp über dem Einstiegkurs. Man läuft natürlich Gefahr zu schnell ausgestoppt zu werden. Das wird sicherlich "ruhiger" bei längeren Trends, wenn man dem Trade auch mal Schwankungen von 2 - 3 % "gönnen" kann, da man bereits > 5 % im Plus ist. Überhaupt wenn man einen Trade vermurkst - es gibt immer wieder neue Chancen. Nächste Erfahrung - ich handle an der Börse Stuttgart - dort kann ich die SL nach meinen Vorstellungen verändern - die praktische Handelzeit für Zertis ist 9 - 20 Uhr (außerbörslich gibt es Plattformen von 8 - 22, meistern aber nur für ausgewählte Papiere mit weiten Spreads): nun endlich die Erfahrung - ich bin noch nie in ein Gap "gefallen" - alle Stoppkurse griffen 1 Cent unter meinem SL.
Ich bin überhaupt gespannt wie es an der Börse weitergeht, speziell mit Nebenwerten. Der Russell 2000 als US-Nebenwerte-Index lief dieses Jahr schlecht und mache sehen in ihm eine Indikatorfunktion für die höherkapitalisierten Indizes. Falls es weiter abwärts geht, werden die Nebenwerte überproportional verlieren, unabhängig davon, ob es sich dabei um Perlen mit herausragender Marktstellung, Geschäftszahlen oder Bewertung handelt. Auch der Ausstieg bei marktengen Werten ist nicht einfach (kleine Ordergrößen - große Spreads).

prof - Sonntag, 26. Oktober 2014 - 20:01
@xenon: Danke für die Analyse!
Prof

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