Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: Warnsignale - Red Flags
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stw - Sonntag, 5. November 2017 - 15:53
JA - auch die Börsenbriefe und selbsternannte Börsengurus haben so langsam wieder Konjunktur. Ich wundere mich schon was da jetzt alles in meiner Mailbox landet - gerade in den letzten Wochen.

Das alles sind Anzeichen dafür, dass wir nun höllisch aufpassen müssen - ich fühle mich teilweise wirklich an die Zeit des Booms am Neuen Markt erinnert. Allerdings war es damals noch viel krasser mit zweistelligen Kurssteigerungen in einigen Nebenwerten fast täglich. Davon sind wir noch ein ganzes Stück entfernt.

Ich werde jedenfalls tatsächlich meine Cashquote etwas erhöhen schon in den kommenden Tagen - auch auf die Gefahr hin, dass ich bei der Party nicht mehr mitten drin bin...

:-) stw

al_sting - Sonntag, 3. Dezember 2017 - 22:59
Shortsell-Quoten als bester Indikator für zukünftige Aktienentwicklung?

"Short Sellers Tend To Be Smart Money"
http://www.valuewalk.com/2017/11/large-short-interest-short-sellers-smart-money/

"Today’s investors are bombarded with a never ending stream of news and information on equity markets. But what if nearly all information was somehow cut off, and you had only one predictive indicator for deciding which stocks to buy or sell? What would you choose? Which of the following is most predictive of a stock’s future returns?
1 Price-to-earnings ratio
2 Price-to-book ratio
3 Dividend yield growth
4 Moving averages
5 RSI and stochastics
6 Put-call ratios
7 Short interest ratio

Probably not many investors would choose “7”, short interest ratio. But according to a number of academic studies, short interest is the most predictive indicator of equity returns, both at the individual and aggregate level.
[...]
One might think that the higher a stock’s short interest, the more likely its price is to rise. This would be a logical assumption, because to close a short position, a short seller must buy the short shares back. So, a large short position could be seen as representing pent-up buying demand for a particular stock, or in aggregate, for the overall market.

However, empirical research does not support this line of reasoning. The fact is that high short interest has been found to be predictive of the underperformance of securities, both individually and in aggregate. The higher short interest is, the more likely a stock or market is to deliver relatively poor returns in the months following.
[...]"

levdul1 - Montag, 22. Januar 2018 - 15:12
Ich führe ein Musterdepot mit dem Namen 'Geschichte'. Darin führe ich alle Werte, welche ich als verfolgenswert betrachte nachdem ich sie verkauft habe.

Einer dieser Werte ist EQS. nach meinem Verkauf hat der wert noch einmal über 50 % aufgesattelt. ich hatte die Aktie verkauft, da ich sie als überbewertet betrachtet hatte.

Ich finde die Bewertung mittlerweile exorbitant. Gibt es einen Grund für diese Bewertung oder haben wir bei deutschen Nebenwerten mittlerweise das Niveau einer Blase erreicht ?

stw - Montag, 22. Januar 2018 - 17:00
Ich habe auch festgestellt, dass viele deutsche Nebenwerte (gerade aus dem Technologiesektor) VIEL zu hoch bewertet sind. Da wird es ein böses Erwachen geben früher oder später. Ob ich das eine "Blase" nennen würde weiss ich nicht....

:-) stw

svenr - Montag, 22. Januar 2018 - 22:04
Aktien der EQS Group AG halte ich zwischenzeitlich seit über 5 Jahren. In den letzten Monaten habe ich zwei Teilverkäufe durchgeführt, da mir der Anteil am Depotvermögen zu groß geworden und die Aktie wirklich sehr heiß gelaufen ist. Grundsätzlich mag ich das Unternehmen aber sehr!

Woran machst du die Überbewertung fest? Das KGV ist hier keine große Hilfe, da sich die Expansion meist direkt in der GuV widerspiegelt. Langfristig wird (wieder) eine EBIT-Marge von 25% angestrebt.

Als Kurstreiber sehe ich vor allem die im letzten Jahr stark gestiegenen Expansionsbemühungen und den Branchenbezug (Software / IR & Compliance). Im Bereich Meldepflichten hat man mit der DGAP mbH quasi Monopolstellung in Deutschland und damit eine super Plattform (EQS Cockpit), um weitere Dienstleistungen anzubieten. Das Produktportfolio wird ständig erweitert und scheint gut anzukommen. Allerdings muss man auch sagen, dass die Anzahl meldepflichtiger Unternehmen in der DACH-Region kontinuierlich gesunken und die Expansion in neue Länder zwingend notwendig ist, wenn man weiter wachsen möchte.

Das Unternehmen ist verhältnismäßig klein und eine Übernahme meines Erachtens nicht unwahrscheinlich. Wobei es hierfür ehrlich gesagt keine konkreten Anzeichen gibt und die Aktionärsstruktur auch nicht wirklich dafür spricht.

Für eine Überbewertung dagegen sprechen mehrere Insiderverkäufe im vergangenen Monat zu etwa 65 € durch das Aufsichtsratsmitglied Peter Conzatti. Muss aber auch nicht zwingend was heißen... Auch die letzte Kapitalerhöhung Anfang Dezember zu 62,50 € spricht nicht grade für eine Unterbewertung (heute war der Kurs schon mal kurz bei über 80 €).

Nüchtern betrachtet halte ich die Aktie auch für überbewertet - nur tue ich mich schwer, komplett auszusteigen. Sollte der Kurs weiter ansteigen, werde ich meinen Bestand vermutlich weiter reduzieren.

levdul1 - Mittwoch, 24. Januar 2018 - 08:33
Hallo Svenr,

Erst einmal herzlichen Glückwunsch dazu, dass du EQS deutlich länger als ich gehalten hast. Es scheint eine Schwäche von mir zu sein, die Trends nicht bis zum Ende ausreizen zu können.
Ich halte EQS auch für ein exzellentes Unternehmen, würde zu dem jetzigen Preis aber auf keinen Fall einsteigen.

Die Überbewertung sehe ich eigentlich in allen Kennzahlen. Es ist richtig, dass man mit einer EBIT-Marge von 25% und der 2008 dazugehörigen Eigenkapitalrendite von 22% die Aktie auch bei einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von über 4 noch halten könnte. Aber selbst wenn man für 2019 einen Umsatz von 42 Millionen und einen Gewinn von rund 6 Millionen annimmt (eigene Prognosen + maximale Margen der Vergangenheit), läge das KGV bei 18.
Die Zahlen in der Gegenwart sehen allerdings ganz anders aus. Obwohl der Umsatz rasant steigt, sinken die Margen seit 2008 rapide. Die Prognosen für die nächsten 3 Jahre sehen auch nicht gerade rosig aus. Entweder sind die Prognosen einfach falsch oder die Investoren sind bereit für Gewinne jenseits 2020 heute schon sehr viel Geld auf den Tisch zu legen.

svenr - Donnerstag, 25. Januar 2018 - 00:15
Hallo levdul1,

danke für die Blumen :) Muss aber gestehen, dass EQS eine meiner besten Positionen ist und auch eine ganze Menge Geduld notwendig war.

Leider schaffe ich es derzeit nicht, mein Bewertungsmodell mit neuen Zahlen zu füttern... Werde ich aber ganz bestimmt nachholen und hier dann gerne kundtun.

Achim Weick hat betont, dass man sich in den nächsten Jahren auf das Wachstum fokussiert. Bis 2020 sind Investitionen in den Cloud-Bereich von ca. 6 Mio. € geplant. Damit hast du wohl vollkommen recht, dass aktuelle Käufer für Gewinne jenseits 2020 bezahlen und zunächst einmal auf (sehr) stark steigende Umsatzerlöse hoffen.

levdul1 - Donnerstag, 1. Februar 2018 - 14:38
Die Volatilität ist wieder da. Anleger reagieren verschnupft auf Zahlen, welche die Marktschätzungen nicht treffen. So haben bei Bekanntgabe der Zahlen in den letzten Tagen Novo Nordisk und Schaeffler zweistellig verloren.

Es scheinen viele stop loss im Markt zu sein.

levdul1 - Montag, 5. Februar 2018 - 21:18
Heute hat es mal wieder richtig gerappelt. Es war so schlimm, dass bei BNP einige meiner Absicherungszertifikate nicht gehandelt wurden.

al_sting - Montag, 5. Februar 2018 - 21:31
Na, dass ist doch eine freundliche Begrüßung für den neuen Fed-Chef Jerome Powell.
Ich las vor einigen Tagen, dass die Börsen zum Amtsantritt neuer Fed-Chefs stets unruhig seien, gewissermassen um die Stressresistenz des Neuen auf die Probe zu stellen.
Ich hatte mir dabei nichts weiter gedacht, aber nach diesem abendlichen Einbruch wollte ich doch mal wissen, wann der Neue denn gestartet ist - siehe da, am heutigen 5. Februar.

prof - Montag, 5. Februar 2018 - 21:39
Eventuell wäre es nicht verkehrt, heute abend noch ein bisschen was im Direkthandel zu verkaufen. Normalerweise ziehen die Nebenwerte am nächsten Tag ordentlich nach.

levdul1 - Dienstag, 6. Februar 2018 - 06:48
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das jetzt schon der Startgong zur nächsten Baisse gewesen war. Dazu ist das monetäre Umfeld noch zu gut.

Vielleicht dient ein stärkerer Einruch bei den Aktien aber als Argumentation für langsamer steigende Zinsen in den USA, wie sie Trump sich wünscht. Dazu sollte der Einbruch aber stärker ausfallen um mehr Aufmerksamkeit zu erregen. S&P500 bei 2500 kann ich mir als Kursziel vorstellen.

al_sting - Dienstag, 6. Februar 2018 - 11:17
Quelle von obiger These der "Begrüßungsunruhe": http://www.antizyklisch-investieren.com/index.php/Thread/1250-Die-Lage/?postID=141918#post141918

"Interessant auf dem Fondskongress fand ich den Vortrag von:

Andrew Wilson, CEO Goldman Sachs Asset Management, EMEA, Goldman Sachs Asset Management:

"Aussichten am Kapitalmarkt, das makroökonomische Umfeld und die Herausforderungen für Investoren in 2018"

In seinem Vortrag meinte er noch nebenbei, dass er eine erhöhte Volatilität in den nächsten Tagen , Wochen an den Märkten erwarte.
Der Grund ist der Wechsel an der FED Spitze.
Es kommt, jedesmal wenn die FED Spitze erneuert wird, zu erhöhter Volatilität. Denn die Märkte wollen den neuen testen."

levdul1 - Freitag, 2. März 2018 - 11:22
Durch die anhaltende Korrektur haben einige deutsche Werte Ihren Aufwärtstrend durchbrochen.

Der DAX ist noch schön im langfristigen Aufwärtstrend. Da aber die Einzelwerte den DAX ergeben, können die Chartschwierigkeiten der Einzelaktien auch zum Wanken des Index beitragen.

al_sting - Donnerstag, 17. Mai 2018 - 12:49
Hohe und stabile Zinsen von "Black-Box"-Unternehmen sollten stutzig machen. Es könnte zu schön sein, um wahr zu sein.
Ich stand den Geschäft mit der Geldanlage in Mietcontainer, die für gute Zinsen weitervermietet werden, eh skeptisch gegenüber, weil niemand die realen Geschäfte dieser "Black-Box"-Gesellschaften kannte. Jetzt sieht es so aus, als habe das Geschäft sogar Madoff'sche Qualitäten, als hätte die Mehrzahl der Container gar nicht existiert:
http://www.handelsblatt.com/my/finanzen/steuern-recht/recht/container-pleite-bei-insolventer-anlagegesellschaft-pundr-fehlen-eine-million-container/22575360.html?nlayer=Newsticker_1985586
(Titel googeln zur Komplettlektüre)

"Der Skandal um die insolvente P&R-Gruppe, den größten Anbieter von Direktinvestments in Container, weitet sich dramatisch aus. Wie der Insolvenzverwalter der Münchner Vertriebsgruppe mitteilt, hat P&R zwar 1,6 Millionen Container an Anleger verkauft. Es seien aber nur 600.000 Container vorhanden"

al_sting - Dienstag, 15. Januar 2019 - 14:42
Porsche-Besitz (und andere Rennwagen) als red flag
http://www.faz.net/aktuell/finanzen/meine-finanzen/sparen-und-geld-anlegen/studie-zu-anlagerisiken-wer-porsche-faehrt-legt-schlechter-an-15985369.html

"Studie zu Anlagerisiken : Wer Porsche fährt, legt schlechter an.

Fondsmanager fahren gerne Sportwagen. Der Rendite tut das gar nicht gut – das zeigt eine Studie von Finanzmarktforschern aus Amerika und Singapur.

Autos verraten viel über ihre Besitzer. Steht beim Nachbarn auf einmal eine Familienkutsche in der Garage, ahnt man: Dort kündigt sich Nachwuchs an. Wird dagegen ein zweiter Porsche angeschafft, deutet dies auf andere Prioritäten hin.

Stephen Brown, Yan Lu, Sugata Ray und Melvyn Teo, vier Finanzmarktforscher aus Amerika und Singapur, wollten es genauer wissen und haben sich eine einfache Frage gestellt: Was sagt das Auto eines Fondsmanagers über dessen Anlagequalitäten aus? Erstaunlicherweise viel mehr, als selbst überzeugte Küchenpsychologen vermuten würden. Man könnte nun die Augen verdrehen und an der Wissenschaftlichkeit solcher Studien zweifeln.

Aber die Tatsache, dass das unter Finanzökonomen hochangesehene „Journal of Finance“ die Untersuchung veröffentlicht hat, spricht für sich. Das Ergebnis in Kurzform: Je sportlicher und PS-schwerer das Auto, das ein Fondsmanager fährt, umso riskanter legt er das Geld seiner Kunden an. Dies könnte einem ja womöglich noch recht sein. Das Problem aber ist, dass sich dieses zusätzliche Risiko keineswegs in höheren Renditen bezahlt macht. Stattdessen sind es die Fondsmanager mit dem langweiligen Auto, die trotz einer in der Regel wenig aufregenden Strategie eine bessere Wertentwicklung erzielen.

Die Forscher haben in ihrer Studie mit einem Risiko-Rendite-Maß gerechnet, das dem gemeinen Anleger wenig sagt, der sogenannten Sharpe-Ratio. Finanzprofessor Stefan Mittnik von der Ludwig-Maximilians-Universität München hat sich deshalb für die F.A.S. die Mühe gemacht, diese Angaben in konkrete Zahlen umzurechnen. Das Resultat ist frappierend:

Ähnliche Schwankungen der Portfoliowerte vorausgesetzt, kämen Fondsmanager mit Sportwagen derzeit im Durchschnitt auf eine Rendite von fünf Prozent pro Jahr. Geldverwalter mit vermeintlich langweiligem Minivan in der Garage dagegen erzielen ein durchschnittliches Jahresplus von 13 Prozent. Über einen Zeitraum von zehn Jahren betrachtet, bedeutet dies, dass die Vorsichtigen das Vermögen um gut 250 Prozent vermehren, während die risikobereiteren Fondsmanager nur ein Viertel dieser Zugewinne erzielen.
Außereheliche Affären und Häuser auf Pump

Den Forschern ist es sogar gelungen, Motorleistung und Wertentwicklung der Fonds miteinander ins Verhältnis zu setzen: 100 zusätzliche PS schmälern danach die jährliche Rendite im Schnitt um einen Prozentpunkt. Nun fragt man sich, woher die Wissenschaftler so genau wissen wollen, welche Autos einzelne Fondsmanager fahren. Ihre Ergebnisse beruhen ausschließlich auf Informationen aus Amerika, wo in öffentlichen Datenbanken frei einsehbar ist, welche Autos auf jemanden zugelassen sind. Diese Daten haben sie mit den Namen von rund 1100 amerikanischen Hedgefondsmanagern abgeglichen, die Gelder ohnehin etwas freier anlegen können als normale Verwalter. Welche Automarken die Manager fahren, wird leider nicht verraten, die Autos werden entweder als sportlich oder als solide-langweilig eingestuft. Aber man kann sich denken, dass ein Porsche nicht in letztere Kategorie gehört.

Aber könnte es nicht sein, dass die Fondsmanager durch andere finanzielle Anreize wie Boni zu einer riskanteren Anlagestrategie verführt werden und dass dies alles mit dem eigenen Auto gar nichts zu tun hat? Das schließen die Forscher durch komplexe Berechnungen und Tests aus. Ihnen zufolge handelt es sich bei den Fans schneller Autos unter den Managern um Menschen, für die der Begriff „Sensation Seeking“ zutrifft.

Solche Menschen sind stets auf der Suche nach intensiven Erfahrungen und eher bereit, dafür Risiken jeder Art einzugehen. Dies tun sie in der Regel weitgehend unabhängig von finanziellen Vor- oder Nachteilen, die mit diesen Risiken einhergehen. Diese besondere Art der Leidenschaft findet auf der Autobahn ihren Ausdruck im schnellen Sportwagen und an der Börse in einer Vorliebe für stark schwankende Aktien, für ungewöhnliche Strategien und für häufiges Kaufen und Verkaufen. Denn all das verspricht mehr Aufregung.

Zum „Sensation Seeking“ zählen auch außereheliche Affären. In einer Studie der Miami Business School haben Wissenschaftler 2016 einen Zusammenhang zwischen Fremdgehen und der Zahl der Zwangsversteigerungen von Privathäusern festgestellt. 2015 waren die Daten einer Dating-Plattform für Verheiratete gehackt worden und danach öffentlich einsehbar. Die Forscher werteten sie anonym aus und fanden heraus: Menschen, die zu Seitensprüngen neigen, finanzieren ihre Häuser häufiger auf Pump.

Der Zusammenhang zwischen der Suche nach solchen Erfahrungen und der Bereitschaft zu ökonomischem Risiko ist belegt, gilt aber selbstredend nicht für jeden Einzelfall. Trotzdem schadet es sicher nicht, einfach mal nachzuhören. Kleiner Tipp: Besser nach dem Auto fragen als nach dem jüngsten Seitensprung."

al_sting - Dienstag, 15. Januar 2019 - 14:52
Klingt für mich überzeugend.

MMI hat sich auf ähnlicher Basis seinen "Gesichtsindikator" für Firmenlenker gebastelt.
Wenn die Firmenlenker einen auffallend eitlen und auf Selbstdarstellung ausgerichteten Eindruck machen (gerne auch durch besondere Präsentation risikoaffiner Hobbies), sieht er ein empirisch gesehen deutlich erhöhte Chancen auf versteckte Risiken und hält sich lieber fern davon.

Letztlich könnte man es auch auf ein "Narzismus-red-flag" subsumieren. Narzisten machen bekanntlich überdurchschnittlich häufig gute berufliche Karrieren, aber das nicht unbedingt zum nachhaltigen Nutzen der Firma.

prof - Dienstag, 15. Januar 2019 - 15:57
Da sollte man sich schon mal nach einem Trabi umsehen. Der steigt sogar schon wieder im Wert und könnte bald unerschwinglich werden.
;-)

al_sting - Dienstag, 15. Januar 2019 - 16:19
Es geht in der Studie nicht um den Wertverlust, sondern um den Drang zu einem Adrenalinkick, der manche Persönlichkeiten zum Eingehen unverhältnismäßiger Risiken verleitet:

"Das Ergebnis in Kurzform: Je sportlicher und PS-schwerer das Auto, das ein Fondsmanager fährt, umso riskanter legt er das Geld seiner Kunden an. Dies könnte einem ja womöglich noch recht sein. Das Problem aber ist, dass sich dieses zusätzliche Risiko keineswegs in höheren Renditen bezahlt macht. Stattdessen sind es die Fondsmanager mit dem langweiligen Auto, die trotz einer in der Regel wenig aufregenden Strategie eine bessere Wertentwicklung erzielen. "

covacoro - Mittwoch, 16. Januar 2019 - 19:07
Ja, die Frage "Welches Auto fährst du und warum?" ehrlich beantwortet, verrät viel darüber, wie Du tickst. Und hilft so vielleicht, die richtige Anlagestrategie für einen selbst zu finden ...

3 einfache Fragen

Covacoro

al_sting - Donnerstag, 17. Januar 2019 - 22:25
Den Artikel hatte ich gar nicht mehr im Sinn.
Wieder gelesen und wieder sehr stark gefunden.

Ich muss mir die 3 Fragen wirklich merken!

al_sting - Montag, 29. Juli 2019 - 23:31
"How I Spotted a Fraud (Before It Was Too Late)"
http://behavioralvalueinvestor.com/blog/2019/7/22/how-i-spotted-a-fraud-before-it-was-too-late
(Mit Dank an MMIs Blog http://valueandopportunity.com/2019/07/27/some-links-199/)

Schön erzählte Geschichte (auf englisch), wie ein ganz frischer Aktienanalyst ist seinem ersten Berufsjahr einen Bilanzbetrug entdeckte - der Free Cash Flow war seine erste und zentrale "Red Flag". Mir gefielen auch die praktischen Beispiele, wie die amerikanische Firma viele US-Analysten einwickelte, beispielsweise durch luxuriöse Reisen zu Firmenpräsentationen in Europa mit schönen Bildern und Geschichten und wenig Zahlen.

Ich zitiere hier nur das Fazit:
"There is a reason why experience is so important in investing. You don’t want to make all the possible mistakes yourself in order to learn, which is why I am sharing mine with you. Keep the following in mind to help steer you away from trouble in investing:

Be highly suspicious of companies that have free cash flow that is significantly below earnings for a long period of time. Unless the company is making verifiable investments likely to produce attractive returns, you are better off passing.

Don’t believe what managements tell you they will do. Instead, rely on what they have done.

Be wary of companies that are all story and no numbers. If the story is so great, shouldn’t there be plenty of numbers to back it up?

Read financial statements carefully. No, it’s not always fun. But if you are going to be a serious investor and think that you are too busy to carefully read the footnotes, watch out. You might be setting yourself up for a big loss. If it turns out that you could have caught it by studying the financials carefully, you will have nobody but yourself to blame.

The price of the investment always matters. I was so busy celebrating my good call to exit shares of OM Group at $70 before the collapse that I never seriously re-assessed the investment at the new price of $4. That was a mistake – the stock eventually went up 10x from those levels. Keep your mind flexible and keep re-evaluating investments as the circumstances and the prices change."

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