Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: Tendenz Deutschland: Archivierte Beiträge bis 16. Mai 2014
prof - Dienstag, 19. November 2013 - 14:07
Da hast Du recht, wenn der Markt dreht wollen Alle raus und es gibt wieder blutige Nasen wie 00-03.
Prof

prof - Mittwoch, 27. November 2013 - 20:48
Wer kommt einigermaßen optimal aus dem Hype heraus? Das dürfte die entscheidende Frage für 2014 werden.
Prof

xenon - Donnerstag, 28. November 2013 - 20:06
Das "Unten" zu definieren, fällt noch relativ leicht - Panikverkäufe mit mehr als 10 % Intradayverlusten bei mehr als der Hälfte aller DAX-Werte nach einer vorangegangenen Abwärtsbewegung des DAX um mehr als 10 % - gelang mir eigentlich gut bei Russland- und Asienkrise, 2001-2003-"Salami"-Crash sowie der "Lehmanpleite".
Aber oben? Abstand zur 200-Tage-Linie ist schon bedenklich. Eigentlich könnte man die "letzten 5 - 10 %" auch den "Zockern" überlassen, aussteigen und zufrieden sein mit dem Erreichten. Aber was sind die letzten 5 %?
Wie aus dem Hype heraus ? Mit klaren Regeln ! - z.B. Schnitt der 200 Tage-Linie und dann auch nicht bei Einzelwerten die "Verluste" vom Top beklagen oder glauben "das wird schon wieder" und "gierig" am Top verkaufen zu wollen.
Frage an den Vermögensverwalter: Was ist das Geheimnis ihres Erfolges? Tja - ich steige immer zu früh aus.
Dieses Problem sollten wir möglichst nüchtern diskutieren und die richtigen Schlüsse daraus ziehen.
Gruß

prof - Donnerstag, 28. November 2013 - 20:23
Der DAX kann sich auch sachte der 200d - Linie annähern, an ihr abprallen und weiter steigen. Wenn man die 200d-Linie als Orientierung nimmt und erst bei signifikantem Durchbruch einen Teil des Depots verkauft, sollte man nicht sooo viel verkehrt machen.
Prof

xenon - Donnerstag, 28. November 2013 - 20:42
Was ist ein signifikanter Durchbruch der 200 d - Linie - bei Indizes und bei Einzelwerten?

prof - Donnerstag, 28. November 2013 - 21:20
Ich orientiere mich an der aktuellen Aufschwungphase:
- Seit 17 Monaten steht der DAX über der 200d-Linie. Damals lag der DAX bei 6200 Punkten, der Anstieg brachte bereits 50%.
- Lediglich am 24.06.2013 wurde sie intraday gerissen. Auf Schlusskursbasis lag sie fast genau darauf.

Demzufolge wäre hier bereits 1% unter der 200d-Linie auf Schlusskursbasis zu viel. Dann vielleicht noch die Eröffnung am nächsten Tag abwarten und falls der DAX mittags nicht wieder darüber liegt, dann kann man einige Positionen abbauen.

Bei Einzelwerten lasse ich maximal 3% gelten. Hier hat man die Wahl zwischen logarithmischen Trendlinien und den verschiedensten gleitenden Durchschnitten je nachdem, was sich in der Vergangenheit bewährt hat.
Prof

al_sting - Donnerstag, 28. November 2013 - 22:17
Apropos überteuerter Markt: Mir persönlich kommt der deutsche Markt ja mittlerweile böse überteuert vor.
Aber ich habe gerade eine sehr interessante Langzeitauswertung von großen deutschen Aktien gesehen, laut dem der deutsche Markt derzeit immer noch (minimal) UNTER dem fairen Wert liegen würde.

Spontaner Erklärungsversuch für diesen Widerspruch: die Finanzbranche (5xDAX), die Versorgungsbranche (2xDAX) und die Stahlwirtschaft (1xDAX) leiden derzeit unter jeweils speziellen Problemen, die zu niedrigen Bewertungen an der Börse führen. Diese Branchen liefern allerdings relativ viele der richtig teuren Aktienwerte, (acht Werte die für 23,8% des DAX stehen), während sie bei den Nebenwerten ein deutlich geringeres Gewicht haben.
Daher könnte sowohl diese Langfristeinschätzung als auch die deutlich bessere Entwicklung der Nebenwerte gegenüber dem DAX mit der Schwäche dieser Branchen zusammenhängen.

Wenn man dann noch an die ebenfalls eher schwächelnden Werte K+S, Deutsche Telekom und Siemens denkt, hat man schon 12 DAX-Werte mit 38% DAX-Gewicht, die sich in der letzten Zeit nicht übermäßig prickeld entwickelt haben und die Indexbewertung bremsen.

FALLS diese Branchen und Einzelwerte ihre Probleme beheben können sollten, dürfte der DAX noch ein ganzes Stück zusätzliches Potential aufweisen...

xenon - Freitag, 29. November 2013 - 06:51
Das nennt sich "Branchenrotation" und ist völlig richtig. Kommt diese in Fahrt sind 10 - 20 % oder mehr "erklärbar" - wie übrigens alles. Teuer war der DAX 2000, aber auch das ist ein relativer Begriff - bezogen auf die Region (Japan durfte sich "traditionell" immer höhere KGVs als der Rest der Welt "leisten" - mit welcher Begründung ?), bezogen auf Anleihen sind Aktien noch billig, bezogen auf den aktuellen (Spar)Zinssatz ist die Dividendenrendite noch sehr lukrativ.
Neben wir mal die Negativpunkte wie B. online-Wochenkolumnist Retz sie auflistet:
1. Dow Jones hat sein Anstiegs-Peak der aktuellen Hausse erreicht ("Megaphon-Theorie") - kann ich nicht werten
2. Kreditaufnahme für Börsenanlage erreicht in USA neuen Höchststand - kippt dieser Trend (wobei die Höhe allein schon Angst macht) war es bislang immer eine Trendumkehr der großen Indizes mit deutlicher Baisse - der Zusammenhang ist nicht zu leugnen - die entsprechenden Linien machen einem schon sehr nachdenklich - aber Geld war auch noch nie so billig - somit auch die Kredite
3. Ein wirtschaftlicher Aufschwung erzeugte bislang immer ein Anstieg der Rohstoff-Indizes (RICI oder ähnliches) - kommt nicht in Fahrt, droht eher zu kippen - zeigt diese Hausse ist monentan nur eine Liquiditätshausse - allerdings mündet sie dann in einen "echten" Wirtschaftsaufschung ist weiterer deutlichen Indexanstieg möglich
4. Das "Insiderkaufbarometer" zeigt an, dass es Zeit wäre auszusteigen
5. Die US-Börsenbriefe sind so "superbullisch" wie seit 26 Jahren (!!) nicht mehr

Eine ganze Menge guter Argumente für den Ausstieg. Retz ist eigentlich Trendfolgeanhänger - logischerweise sind 27 der 30 DAX-Titel momentan Long-Investitionen - passt aber gar nicht mit seinem "Bauchgefühl" zusammen - "zwischen den Zeilen" seit DAX 6800 Permabär. 1998 habe ich Kolumnen von Dauer-Crash-Guru Roland Leuschel erstmals in die Hand bekommen - bereitete mir Kopfzerbrechen wie man in jedem Aufwärtstrend eigentlich schon kurz vor dem Absturz war - mit der Zeit wird man gelassener. Aber auch Crash-Propheten bekommen in gewissen Zeitabständen Recht - dann sind sie die Stars - dazwischen relativ lausige Anleger (Leuschel hat einmal an einem Anlagespiel teilgenommen).
Was noch passieren könnte und die aktuelle Hausse befeuern sollte:
Deutsche Aktienanleger sind prozyklische "Investoren" (eine europäische Studie zeigt dies, was wir längst vermuteten) - sie kaufen erst wenn es teuer wird (eigentlich sind wir ja ein Volk der "Schnäppchenjäger" und haben die besten Discounter der Welt) - also möglicherweise lässt der DAX 10.000 die "letzten" Sicherungen durchbrennen und der Neid nicht dabei gewesen zu sein, führt die Anleger in Strömen an die Börse (derzeit ist der DAX überwiegend - laut einer anderen Studie - in der Hand der "Ausländer"). Wenn Sparbücher, Lebensversicher(er)/(ungen)noch anlegen oder "geplündert" werden, ist noch einmal ein Schub drinne.
Noch immer ist die Aktienanlage (seit der 2000 - 2003 Baisse und besonders nach der Lehman-Pleite) für Deutsche eine "schmutzige" Anlage für verantwortungslose Zocker und Spekulanten - ist auch meine Wahrnehmung im akademischen Umfeld - wenn da einmal ein Umdenken einsetzt ... Das Geld bleibt ja noch "lange" billig.
Zuletzt fehlt mir noch der BILD-Zeitungsindikator - aber bei DAX 10.000 sollte das schon klappen.
Fazit ohne mindestens 3 - 5 %ige Korrektur ist es für einen Einstieg am Markt eigentlich zu spät (der "seriöse" Platow-Brief hat allerdings on Top die Liquidität um 10 % auf 5 Jahrestief unter 10 % abgebaut)- für einen Ausstieg aber zu früh - bleiben wir wachsam und bereiten wir uns auf einen cleveren Ausstieg vor.

levdul1 - Freitag, 29. November 2013 - 09:34
Es gibt sehr viele Indikatoren, die für eine (zumindestens) kurzfristige Korrektur sprechen. Aber der Markt hält sich nicht an diese Indikatoren.

2006 haben auch viele Indikatoren zum Ausstieg geblasen, der Bullenmarkt ging aber noch fast 2 Jahre weiter. Bis es dann böse gekracht hat.

Ich denke, daß es im Augenblick reicht, daß Risiko etwas zurück zu fahren (Cash oder hedging) und die Charttechnik mit Argusaugen zu beobachten.

prof - Dienstag, 3. Dezember 2013 - 18:06
Heute gab es Haue: Der stärkste Kursrückgang im DAX an einem Tag seit 3 Monaten. Und ich glaubte schon, wir hätten eine Einbahnstraße. Nennenswerte Widerstände haben wir bei 9000 und 8500 Punkten, die 200d-Linie (8333 Punkte) muss halten.
Helmut, unser Klassenbester, hat heute Cash aufgebaut. Das ist kein gutes Omen. Ich hoffe auf die Jahresendrally.
Prof

xenon - Samstag, 7. Dezember 2013 - 06:02
Low - Risk Strategien
Bevor ich nächste Woche das DAXIMAL-System vorstelle, beschreibe ich heute die Low-Risk-Strategien, wie sie als Monatsservice von "Börse online" angeboten werden.
In der "Schwestern"-Zeitschrift "Euro am Sonntag" gibt es wohl ebenso ein "Musterdepot" sowie Tabellen zur Aktienauswahl, die diese Prinzipien berücksichtigen. "Clevere" Anlagestrategien scheinen also Konjunktur zu haben - Grund genug zu schauen, was wirklich dabei herauskommt.
BÖRSE ONLINE zwei neue Strategien vor: Low-Risk-5 und Low-Risk-Index.
Entwickelt hat sie der Finanzprofessor Stefan Mittnik. Sie senken das Risiko und haben den DAX seit 2008 klar geschlagen. Wer sie umsetzt, muss sein Depot alle vier Wochen überprüfen.
Ziel ist es, in ruhigen Börsenphasen zu investieren und in turbulenten auszusteigen.
Als Signal dient die Risikokennziffer
Value at Risk (VaR).
Alle vier Wochen wird der mittlere Wert (Median) aus den VaR-Zahlen der 30 DAX-Aktien bestimmt. Dann vergleicht man ihn mit dem Median vier Wochen zuvor. Ist er um mehr als einen Prozentpunkt gestiegen, drohen Turbulenzen — der Anleger verkauft alle Papiere und hält Cash. Andernfalls investiert er: bei Low-Risk-Index in einen DAX-ETF. Bei Low-Risk-5 kauft er die fünf DAX-Titel mit dem niedrigsten VaR und gewichtet alle gleich. Derzeit sind das Linde, Deutsche Börse, Munich Re, SAP,Henkel.
Aktueller Signalcheck 06.12.13: Der VaR-Median spricht für einen Kauf. Er steht bei 4,9 - vor 4 Wochen lag er bei 5,0 %. Er ist also um 0,1 % gefallen. Die "Ampel" steht also auf "grün" und das Signal gilt für 4 Wochen.
Wertentwicklung seit 29.04.13:
Low-Risk 5: 5,7 %
Low-Risk-Index: 16 %
DAX: 16 %
Kritische Einschätzung:
- Aktienauswahl (im momentanen Aufwärtstrend dominieren "Underperformer", da würde man mit der relativen Stärke oder Momentum besser sein - allerdings verlieren bei Abschwüngen diese Aktien dann auch deutlich weniger)
- zu träges Signalsystem - in 4 Wochen kann der DAX "locker" mehr als 1500 Punkte verlieren (2008 und 2011) - immerhin ein Ausstiegssignal ist besser als gar keines
- "profitiert" nicht von einem Abwärtstrend ("Cash") - im Gegensatz zum 200-Tage-Modell
- Low-Risk-Index erzeugt nicht viel Anlagestress (Investiert in einem ETF oder nicht)
- gehebelte Varianten zu untersuchen bzw. statt "Cash" ein Short-Zertifikat einzusetzen, wäre sicherlich ein sinnvolles Thema für eine Seminarfacharbeit am Wirtschaftsgymnasium
Das Interessanteste für uns ist, wann das Signal auf "rot" springt - spätestens dann sollten wir über ein Ende der aktuellen "Börsenparty" nachgedacht und entsprechende Konsequenzen gezogen haben.

xenon - Sonntag, 22. Dezember 2013 - 07:01
DAXIMAL-System
"Ist ein seit Jahren praxisbewährtes Signalsystem, das Ihnen genau sagt, wann Sie auf steigende und wann auf fallende Kurse setzen sollten. Nicht mehr und nicht weniger. D. h.: Wenn Sie es richtig anpacken, dann sind Sie mit unseren Signalen bei wirklich jedem großen Trend dabei. Egal, ob die Kurse steigen oder fallen.
Die Signale können Sie mit Optionen, Optionsscheinen, Knockout-Scheinen oder Index- Zertifikaten umsetzen. Von Futures und CFDs raten wir dringend ab. Denn wir mögen keine Positionen, mit denen Sie u. U. mehr als das eingesetzte Kapital verlieren können."
Hinter dem Handelssystem stecken Bertram Dobrick (Signalermittlung) und Axel Retz als sein "Marketingpartner". Es "verspricht" eine "Trefferrate" von 88 %. Alle wichtigen Indexbewegungen sollten erkannt und verwertbar gemacht werden.
Die Liste historischer Signale mit den maximal möglichen DAX-Punktgewinnen (long wie short)seit Dezember 2011 kann unter http://www.dominicana.de/DAX_Dow-Jones_charts.htm angeschaut werden.
Es wirkt schon eindrucksvoll.
Erfahrungen mit der praktischen Umsetzung:
Signalgeber und Entscheidungssystem für Kauf und Verkauf einer Position ist der DAX-Future.
Das letzte Signal vom 18.12.13 war bei einem Future von 9279 ein Long-Signal. Wird im Handelsverlauf des Futures die Marke 9279 übertroffen wird eine "Position" eröffnet und so, "die reine Lehre", die Position zum Einstiegskurs mit einem Stop-Loss versehen, so dass keine Verluste entstehen können. An diesem Tage überschritt der DAX-Future bereits zwischen 8 und 9 Uhr das Limit, worauf ich außerbörslich in DAX-(Long)-Zertifikate einstieg und im Handelsverlauf Teilgewinne realisierte. Der Xetra-DAX eröffnete höher als mein Einstiegkurs, so dass mein SL nach unten mehr Luft hatte, als die nach 9 Uhr eröffneten Positionen, die dann im Tagesverlauf (ohne Verlust)ausgestoppt bzw. mit kleinem Gewinn aktiv veräußert wurden. Ausgestoppt oder aktiv verkauft heisst, das Signal ist aktiv aber ohne bestehende Position. Jetzt muss für eine neue Positionseröffnung der DAX-Future ein neues - ich nenne es mal "Signalhoch" erreichen - geschehen am 20.12. bei einem Future-Stand von 9350. SL bei diesem Stand.
Ich beschreibe den praktischen Umgang mit dem System so ausführlich, weil nicht das Long-/Short-Signal das Problem darstellt, sondern wie ich daraus "Profit" schlage. Dobrick "lehrt" sehr konservativ (1:1 DAX-ETF, enges SL, keine Verluste, aktive Gewinnmitnahmen - "nur realisierte Gewinne sind echte Gewinne"). Wir ihr seht, kann das System in schwankenden "Mini-Trends" nervend sein und je nach "Tradinglust" zu Minigewinnen oder "Nullsummen"-Trades führen.
Aber es diszipliniert. Es blendet alle Emotionen aus. Ich denke, es wird (wie versprochen) alle bedeutsamen Bewegungen früh erkennen (schneller als das 200-d-und das Low-Risk-Modell). Wieviel Profit ich aus einer Bewegung erziele, hängt davon ab, ob ich aktiv (teil-)verkaufe oder wie ich den SL-Anpasse. Insofern muss man bei den "historischen Signalen" und maximal möglichen Punktgewinnen in der Bewertung vorsichtig sein, ob sie denn tatsächlich erzielbar waren. Aber auch Teile davon sind völlig ausreichend, wenn man diszipliniert Verluste vermeidet. Die praktische Umsetzung setzt also mehr Erfahrung voraus als beim 200d-Modell - man wird aber in den werktäglichen mails gut "gecoacht". Bei "stabilen", andauernden Bewegungen sind ggf. auch nur 2 mails pro Woche geplant. Kosten sind 298 Euro pro Jahr (muss man für ein Platow-/B. online oder Investment-Ideen-Abo - um "seriöse" Publikationen aufzuzählen auch berappen.
Ich werde euch bei kritischen Marktsituationen informieren - ich leiste mir dieses System in der jetzigen Börsenphase auch, um den Aufwärtstrendbruch rechtzeitig zu erkennen, der früher oder später wieder kommt und dann je nach vorausgegangenem Anstieg(s-Exzess)ein (Rückschlags-)Potenzial von 20 - 50 % haben dürfte.
Xenon

prof - Sonntag, 22. Dezember 2013 - 16:45
Klingt vielversprechend.
Wenn ich es richtig verstanden habe, wird das SL also stets beim Einstiegspunkt gesetzt. Somit entstehen also maximal die Tradingkosten.
Probleme sehe ich, wenn der Index bei geschlossener Börse plötzlich weit unter das SL fällt. Aber dieser Fall dürfte wohl nicht zu oft eintreten.
Prof

xenon - Montag, 23. Dezember 2013 - 05:54
Die Lage des SL ist individuell flexibel, sollte allerdings jegliche Verluste vermeiden. Ziehe ich intraday SL nach und werde dann ausgestoppt, nehme ich öfters Gewinne mit und muss dann wieder auf eine neue Schwellenüber-/unterschreitung für den nächsten Trade innerhalb einer aktiven Signalrichtung warten.
Ziehe ich den SL nicht nach, "entgehen" mir Intraday-Gewinne, wenn der DAX 100 Punkte hochschiesst und davon wieder 80 abgibt. Allerdings eröffne ich dann den nächsten Trade auch erst viel höher. Den Einfluss auf die Performance kann ich schlecht einschätzen. Kollabiert die (Finanz-)Welt zwischen 22 und 8 Uhr wird sicherlich das SL keine Verluste vermeiden. Das Problem hat dann aber jeder Aktien-(Long)-Investor.
Ich denke ein interessantes System, bei dem man nicht jede DAX-Bewegung maximal ausnutzen kann, aber nur ein Bruchteil davon reicht aus, um solide Gewinne zu erzielen. Interessant werden immer Jahre mit starker Indexdynamik sein, auch wenn der DAX am Ende des Jahres kaum gewonnen oder verloren hat.
Xenon

al_sting - Montag, 23. Dezember 2013 - 09:36
Klingt für mich nach einem sehr charttechnischen Modell. Ich werde dem daher mit etwas mehr Entfernung folgen als Prof, bin aber ebenfalls neugierig, wann hier "große" Ausstiegspunkte ausgerufen werden - und als wie berechtigt sich diese rückwirkend erweisen.

"Ich denke ein interessantes System, bei dem man nicht jede DAX-Bewegung maximal ausnutzen kann, aber nur ein Bruchteil davon reicht aus, um solide Gewinne zu erzielen. Interessant werden immer Jahre mit starker Indexdynamik sein, auch wenn der DAX am Ende des Jahres kaum gewonnen oder verloren hat."
Ich bin insbesondere neugierig, wie sich hier Gewinne versus Gebühren auswirken bzw. ab welcher Depotgröße sich das Modell rechnet.

al_sting - Freitag, 7. Februar 2014 - 10:50
Diese Statistik von Gurufocus ist nicht uninteressant:
Germany Ratio of Total Market Cap over GDP (%) http://www.gurufocus.com/global-market-valuation.php?country=GER
(dritte Graphik von oben)

Ein deutliches Warnsigna: Dort wird aufgezeigt, dass das Verhältnis von Börsenkapitalisierung zu deutschem GDP wieder auf dem Level von 2000 und 2007 jeweils direkt vor den Crashs ist.

Allerdings ist die Aussagekraft sehr eingeschränkt, da die deutschen, börsennotierten Unternehmen einen zunehmend größeren Anteil ihrer Produktion und Gewinne im Ausland halten (wo produzieren die Automobilkonzerne und Zulieferer heute mehrheitlich, wo wird die Produktion ausgebaut?) und dieser Anteil nicht ins GDP eingeht.
Diese Entwicklung dürfte parallel oder gar überproportional zu Anstieg der Exportquote der deutschen Wirtschaft verlaufen sein
http://blog.zeit.de/herdentrieb/files/2012/02/Exportqouten_ausgew_Laender_1991-2011.gif

al_sting - Montag, 7. April 2014 - 18:01
Die Korrelation der deutschen Börsen mit Amerika wurde heute mal wieder schön gezeigt.
Freitag abend ging es in den USA um -2,5% herunter, heute folgte der Dax mit -2%.

al_sting - Freitag, 16. Mai 2014 - 15:47
Prof schreibt treffend im Fabasoft-Faden:
"Und auch das ist ungewöhnlich: stw muss Liquidität freischaufeln.
;-) Prof !"

Dabei fiel mir auf: Die deutschen Börsen sind so hoch bewertet wie selten, und zugleich sind unsere Musterdepots so stark investiert wie selten. stw, Levdul und ich sind zu 100% investiert (wenn man meine virtuelle Cashreserve als investiert zählt), Prof ist zu 95% investiert und Helmut zu 87%.
Falls wir repräsentativ sein sollten, besteht nicht mehr viel Pulver, um bei Kursschwächen nachzukaufen und damit Einbrüche abzufangen.

Ich habe mir vor kurzem wieder die aktuellen Daten des Shiller-KGV für den S&P 500 angeschaut: Damals stand der S&P 500 bei 1886 und der Schiller-KGV bei 25,36.
Bei einem schnellen Anstieg um weitere 6,5% auf 2.008 Punkte würde S&P500 die in meinen Augen kritische Schwelle des Schiller-KGV = 27 erreichen. Das könnte etwa bei einem DAX um 10.500 Punkte der Fall sein.

Die Luft bleibt dünn!

stw - Freitag, 16. Mai 2014 - 17:35
Guter Hinweis über den ich nochmal intensiv nachdenken werde.

:-)

prof - Freitag, 16. Mai 2014 - 19:38
Mein Put mit Hebel 5 kann mit 10 % der Cashreserve zugerechnet werden aber mit 85% bin ich auch stark investiert. Levedul hält auch eine Bonus - Reverse Zertifikat dagegen.
Prinzipiell hast Du recht, wir bewegen uns auf dünnem Eis, aber Ausrutscher nach oben wie 2000 sind immer drin. Noch stimmen Langfrist - DAX und Dow.
Prof

Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: Tendenz Deutschland: Archivierte Beiträge bis 16. Mai 2014