| al_sting - Donnerstag, 27. März 2014 - 22:22 |
| Wie die Ukraine gezeigt hat, ist es bei politischen Sonderbedingungen nicht unbedingt verkehrt, sich bereits im Vorherein ein Bild zu machen, um dann bei Bedarf schnell reagieren zu können. In der Türkei stehen bald Kommunalwahlen an, Erdogan ist massiv unter Beschuss. Ich denke, diese Wahlen könnten eine Richtungsentscheidung für die Zukunft Erdogans und damit auch für die Türkei sein. Daher würde ich mich hier über eine vorbereitende Diskussion zur Türkei und ihren Chancen und Risiken sowie zu möglichen Investments in der Türkei freuen. |
| al_sting - Donnerstag, 27. März 2014 - 22:36 |
| Investieren in der Türkei ist nicht nicht ganz einfach. Die meisten Unternehmen waren mal in Deutschland handelbar, aber dann wurde der Auslandshandel mit türkischen Aktien untersagt. Nur wenige Unternehmen haben seitdem den Schritt gemacht, ADRs in den USA aufzulegen, die teils auch in Deutschland handelbar sind. Insbesondere fallen mir dabei ein: - Turkcell - Koc Holding (seit wenigen Tagen auch in Stuttgart handelbar) Ein alternativer Weg bietet sich womöglich über die dänische Saxobank, die generell sehr attraktive Konditionen für den Handel an europäischen Börsen bietet. http://de.saxobank.com/prices/stocks/commissions 12€ an ausländischen €-Börsenplätzen wie Paris, Mailand, Athen das schafft sonst m.W. niemand. Saxobank hat auch eine Filiale in der Türkei eröffnet und soll dem Hörensagen nach darüber auch den Handel türkischer Aktien anbieten, das müsste man aber explizit hinterfragen. Ich denke ernsthaft über ein Depot bei der Saxobank für ausländische Aktien nach. |
| al_sting - Donnerstag, 27. März 2014 - 22:37 |
| Zu den Unternehmen. Eine sehr interessante Analyse zu KOC habe ich in einem hier schon mehrfach hoch gelobten Blog gefunden. Dringende Leseempfehlung! http://valueandopportunity.com/2014/02/27/emerging-markets-series-part-2-koc-holding-adrs-us49989a1097-the-best-of-turkey-in-one-stock/ Ich halte vieles davon sehr treffend und überzeugend, zögere aber aus zwei Gründen: 1. Wachstum: Hier habe ich einen anderen Eindruck als der Blogbetreiber. Das Wachstum in der Vergangenheit fand definitiv in Türkischen Lira statt, in $ hingegen, auf die letzten 10 Jahre gesehen, stagnierte der Umsatz und der Gewinn eher. 2. Erdogan mag die KOC-Holding nicht und arbeitet aktiv daran, ihr Geschäfte abspenstig zu machen. Das gilt ganz besonders für die Rüstungssparte (wo mich schlechte Geschäfte per se wenig stören), dürfte aber auch in andere Geschäftsfelder ausstrahlen. Es ist selten erfolgversprechend, den Wind der Regierung gegen sich zu haben, für ein Schwellenland wie die Türkei gilt das ganz besonders. Daher halte ich KOC erst dann für wirklich interessant, wenn A. Die Macht von Erdogan gebrochen wird und B. Das Land danach nicht wieder in einer Inflatioswirtschaft wie in der Zeit vor Erdogan versinkt. Gewissermaßen eine AKP-Regierung ohne oder mit einem gestutzten Erdogan. |
| al_sting - Montag, 31. März 2014 - 10:21 |
| Mit dem deutlichen Sieg von Erdogans AKP und seiner Siegrede, bei der er eine Abrechnung mit seinen Gegnern ankündigt, fallen zumindest Erdogan-kritische Unternehmen wie Koc für mich vorerst in den Status "nicht investierbar" zurück. |
| prof - Montag, 31. März 2014 - 14:22 |
| Aber in den Gesamtmarkt sollte etwas mehr Ruhe einziehne, das Volk steht hinter seinem starken Mann ... Prof |
| levdul1 - Montag, 31. März 2014 - 14:43 |
| Der türkische Aktienindex ist im Zuge der Unruhen ziemlich stark in die Knie gegangen. Ich kann mir vorstellen, daß die Unruhen weiter gehen oder hart unterdrückt werden. Beides wird kurzfristig zu fallenden Aktienkursen führen. |