Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: Welt-Tendenz: Archivierte Beiträge bis 7. Februar 2014
hoyke - Dienstag, 22. Januar 2013 - 19:46
Hier mein Feedback--

"Gevestor" - der Betreiber der Seite zu deinem Link - halte ich für unseriös, da diese Leute wie die Marktschreier penetrant auftreten, als hätten sie die Weisheit mit Löffeln gefressen. Wer alles so toll vorhersagt mit seinen 1000% Chancen, der braucht eigentlich nicht so eine grelle Seite aufzumachen- die landenn bei mir grundsätzlich im Spamfilter. Zu doof, dass diese Leute meine E-Mail Adresse haben. Die müllen mich voll und haben noch zig anderen meine Adresse weitergegeben, die ich genauso schlimm einstufe. Ich empfinde dieses Volk wie die Schmeißfliegen.

Konkret zu deinem Artikel- Außer einem "Wenn und Aber" kann ich dem keinen Gehalt entnehmen.

Sorry

tk_boerseninfo - Dienstag, 22. Januar 2013 - 22:44
"Gevestor" gehört allgemein auch nicht zu meinen Favoriten. Heisst, die anderen Autoren sind bei mir auch im Spamfilter...
Dieser John Gossen gibt einem ab und an eine gute charttechnische Idee. Es gibt IMMER ein "wenn und aber", letztlich ist doch entscheidend, was man selbst daraus macht.
Die Banken sind aktuell am Scheideweg: Korrektur oder Fortsetzen des AufTrends. Wie weit dieser schon fortgeschritten ist, dass sollte mit diesem Kommentar nur dargestellt werden. Übrigens gilt dies nicht nur für US-Banken, sondern auch für die europäischen Banken.
Wie die TENDENZ an den Börsen kurzfristig weiter verlaufen wird, hängt viel von APPLE ab. Die Zahlen kommen morgen. Die Erwartungen sind nicht allzu hoch. Die Aktie ist charttechnisch auch schon ganz schön "ausgebombt". Überrascht Apple also einmal mehr positiv, könnte dies zu einem Fortsetzen des Aufwärtstrends führen. Apple hat beispielsweise im Nasdaq100 eine Gewichtung von rund 16%... Hört sich fast schon zu gut an, um wahr zu sein, oder? ;-)

Grüße
tk

chinaman - Donnerstag, 28. März 2013 - 21:59
Neues ATH im S&P 500 bezogen auf den Schlusskurs. Zum Intraday ATH fehlt noch ein Schnaps.

chinaman - Montag, 22. Juli 2013 - 09:19
Detroit ist pleite. Sicherlich nur eine grosse, einmalige Ausnahme. Alles wird gut! ;-))


http://www.zeit.de/wirtschaft/2013-07/detroit-in-der-todesspirale

al_sting - Montag, 22. Juli 2013 - 21:39
Griechenland wird sicherlich irgendwann nach der deutschen Bundestagswahl folgen, Schuldenschnitt oder Bankrott.
Bis dieses Ereignis eintritt und die Folgen absehbar sind, lasse ich meine Finger vorerst wieder von Griechenland.

Das könnte aber auch deutlicher ins Bewusstsein rücken, dass auch Anleihen risikobehaftet sind - gut für Aktien.
Andererseits können daraus auch wirtschaftliche Verwerfungen sowie auch nationale/regionale Notsteuern resultieren - schlecht für Unternehmen. Gab es z.B. für OPAP schon in 2012.

Aber wie sich das insgesamt auswirkt - keine ahnung, meine Glaskugel verhüllt sich im Nebel.

chinaman - Dienstag, 23. Juli 2013 - 02:19
Um alle Banken in den Krisenländern würde ich persönlich einen riesigen Bogen machen ...

Gute Industrie und Versorgeraktien aus Italien und Spanien sind eine Betrachtung wert. Griechenland? Auf Anhieb kenne ich da außer maroden Banken eine Lotteriegesellschaft und einen Coca Cola Abfüllbetrieb. Industrie eher Fehlanzeige.

levdul1 - Mittwoch, 24. Juli 2013 - 09:20
Ich glaube, daß der Hype um die Zahlungsunfähigkeit Detroits überzogen ist. Gut ist, daß in den USA Kommunen pleite gehen können. In Deutschland wird auch bei schlimmsten Mißmanagement immer wieder Geld nachgeschossen.

Andererseits standen komplette US-Bundesstaaten wie Kalifornien (nicht gerade bekannt für flächendeckende Elendsviertel) kurz vor der Insolvenz. Ich glaube, daß durch die strikte Ablehnung von Steuererhöhungen durch die Republikaner allgemein nicht viel Geld in den öffentlichen Kassen ist. Wenn dann ein Bürgermeister/Gouverneur Geld für Lieblingsprojekte ausgibt und die Steuereinnahmen nicht wie prognostiziert nachfließen, dann ist zappenduster.

Eigentlich ganz gesund, solche Blüten wie der Flughafen in Berlin würden dann nicht treiben.

chinaman - Mittwoch, 24. Juli 2013 - 09:54
"Eigentlich ganz gesund" ...

Tja. Ich frage mich nur warum die Angelsachsen anderseits immer von Deutschland fordern, die Löcher des Club Med zu schliessen. Es ist auch ganz egal wieviele Billionen Volksvermögen wir pulverisieren. Unsere angelsächsischen Freunde mit der hohen Spionagekompetenz fordern noch mehr ...

al_sting - Donnerstag, 1. August 2013 - 23:07
Eine interessante Überlegung: “Did you see the Gorilla ?”

Kurz gefasst: Die Aktienmärkte lassen sich durch Bernankes Aktivitäten derzeit Ablenken von wichtigeren Entwicklungen: Das Wirtschaftswachstum in den BRIC-Ländern stottert ganz beträchtlich, und das sollte massive Auswirkungen auf die westliche, insbesondere deutsche Exportwirtschaft haben, die sich auf diese Märkte konzentriert.
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Ich denke, an diesem Gedanken ist viel dran. Zudem ist die deutsche Industrie mittlerweile eh sehr hoch bewertet. Ich werde deshalb Vorsicht bei deutschen und europäischen Exportwerten wahren und schauen, ob ich diese unter einen Chart-Vorbehalt stelle.
(Salzgitter: Nein, dafür wurde schon Kloeckner verkauft;
Plastic Omnium/Burelle: Wahrscheinlich ja;
Astaldi: Wahrscheinlich ja, SL 5€ wäre denkbar;
Santander: Mal schauen;
EGIS: Eher nein;
DNO: Definitiv nein;)

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http://valueandopportunity.com/2013/08/01/performance-review-july-2013-comment-did-you-see-the-gorilla/#comments

“Did you see the Gorilla ?”
There is a classic psychological experiment being done in many seminars which goes the following way:

A video is shown with two 3 person basketball teams, one with white shirts and one with black shirts. Both teams in a somehow chaotic fashion pass the ball to each other. The viewer gets the task to count the passes between the white shirt players over a time period of around 90 seconds.

You can try this yourself for instance here:

http://www.theinvisiblegorilla.com/gorilla_experiment.html

Participants get then asked how many passes were played. Most participants get the number right. The second question then is unexpected: Did you see the gorilla ?

I have to admit that when I did this experiment the first time in a seminar, I didn’t see the gorilla. I had the exact amount of passes, but no, I didn’t really see that a guy in a gorilla costume was walking slowly through the picture.

In my opinion, the current situation in the financial markets is very similar. Everyone (and his grandmother) is looking at Ben Benanke. Every single speech gets analysed down to the last word and market react violently on any interpreted change etc. Every speech, minutes etc. get analyzed over and over. For me, watching every word of Bernake is like counting the passes of the white shirt basketball team.

Yes, the FED does impact certain things but real business activity depends on a lot of other things. If you are a Bavarian “Mittleständler”, you do not build a new production hall because Ben Bernanke is saying this or that. You expand if you expect more orders from China, Brazil, Australia etc.

And this is in my opinion the big gorilla dancing in front of our noses: The slow down of the BRIC (and associated) economies. Despite any faked official numbers it is clear, that the high time of BRIC/EM growth is over. I watch closely many companies which are active in China and all of them are reporting problems. Interestingly, very few people seem concerned about this. One can now read many articles which talk about “soft landing” in China or “decoupling” of the US. Yes, both of those things could happen, but my experience tells me whenever you here “soft landing” and “decoupling” you should actually prepare for the worst case.

So what does that mean for the portfolio and investment strategy ?

For me, it doesn’t mean to get out of the stock market right now. Market timing is an art I do not understand. Nevertheless I will follow (further) some general guidelines:

- be extra careful with companies with EM market exposure
- rather err on the conservative side when analyzing companies. Take less risk, not more.
- focus more on special situations
- do not rely on stock momentum for existing position. Sell when too expensive
- be patient, don’t invest just because cash is piling up
- expect and prepare for significant underperformance in the next few months
- Don’t count the passes, but focus on the Gorilla …..

prof - Samstag, 3. August 2013 - 12:07
So lange die Geldschleusen geöffnet sind und die Alternative 1% Zinsen sind, sollten Aktien meiner Meinung nach eher weiter steigen.
Prof

chinaman - Sonntag, 4. August 2013 - 08:44
Wer von Euch hat die US Wirtschaftsdaten Ende letzter Woche verfolgt? Echtes Wachstum ist auch in den USA kaum vorhanden. Dies alles vor dem Hintergrund der weit geöffneten Geldschleusen. Die Frage ist also wie lange können nach unten manipulierte Zinsen zusammen mit fehlenden Anlagealternativen die Aktienmärkte weiter nach oben treiben, wenn die Realwirtschaft nur mit weit geöffneten Geldschleusen stagniert.

levdul1 - Dienstag, 6. August 2013 - 22:09
Waren denn die Geldschleusen für die Wirtschaft wirklich so weit geöffnet ?
Die FED hat die kurzfristigen Zinsen auf ca. 0 gesenkt. Damit können sich die Banken günstig Geld beschaffen. Des weiteren werden die Banken durch Gesetze gezwungen Ihr Bilanzen zu stabilisieren. Aufgrund der niedrigen Zinsen war dies für die Banken recht kostengünstig möglich.
Der Abstand zischen kurz und langfristigen Zinsen bestimmz die Profitspanne der Banken beim Geldverleihen. Da die FED gleichzeitig massiv Stattsanleihen aufkaufte, waren auch die langfristigen Zinsen sehr niedrig. Deshalb war es für die Banken nicht profitabel Geld zu verleihen (Unternehmen haben sich das Geld lieber über Anleihen geholt).
Nun, da die FED angekündigt hat die Anleihenkäufe herunterzufahren steigen die langrfistigen Zinsen. Nunmehr sollten sowohl Banken als auch Anleihenkäufer wieder mehr Interesse haben, Ihr Geld den Unternehmen zu leihen.

Bekommen wir vielleicht jetzt eine Geldschwemme ?

chinaman - Mittwoch, 7. August 2013 - 04:36
Es stellt sich hier halt die Frage, was das Wort Geldschwemme eigentlich bedeutet. Direkt messbar ist die Geldmenge (M0-M3). Diese hat sich zweifelsfrei erheblich ausgeweitet; insbesondere gilt dieses für die USA.

Was Levdul berechtigterweise anspricht, ist die Sicht für die Unternehmen. In Draghi Notenbanker Kauderwelsch der Transaktionsmechanismus der Zentralbankentscheidungen in eine erweiterte Kreditvergabe für die Realwirtschaft. Hier war ebenso zweifelsfrei keine Ausweitung zu sehen.

Woran dies gelegen hat, darüber lässt sich trefflich spekulieren. Fakt ist halt, dass keine Zentralbank der Welt Ideen und unternehmerischen Spirit in den Unternehmen und bei den Geschäftsbanken drucken kann. Genau an dieser Stelle klemmt es bei der anscheinenden Allgewalt der Notenbanker. Hinzukommt, dass natürlich auch die Tragfähigkeit zusätzlicher Verschuldung gegeben sein muss.

chinaman - Montag, 26. August 2013 - 02:26
Globlale Inflation hat begonnen: Das Finanzsystem kippt

Deutsche Mittelstands Nachrichten | 25.08.13, 23:02

Die dramatischen Zusammenbrüche in den jungen Volkswirtschaften der Welt sind Vorboten für den Crash des Weltfinanzsystems. Der Schulden-Tsunami rollt an. Er wird zu einer Inflation des Zorns gegen jene führen, die sich die Ausbeutung der Welt zum Ziel gemacht haben. Das Ende wird schmerzhaft sein, sagt Marc Faber. Christine Lagarde spricht vom Dammbruch, gegen den Verteidigungs-Linien errichtet werden müssen. Doch die Angreifer handeln aus Notwehr: Millionen Menschen beginnen, gegen das Finanzsystem zu rebellieren. Die Lage kippt.


http://www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2013/08/54242/

al_sting - Donnerstag, 26. September 2013 - 20:44
Finanzinvestoren trennen sich derzeit von zahlreichen Beteiligungen mittels Börsengängen.
Das bedeutet, sie bekommen an der Börse derzeit mehr Geld als auf anderen Wegen - oder anders ausgedrückt, an den Börsen werden hohe bis überhöhte Preise erzielt. Ich werte das als Frühwarnindikator, dass die Börsen heißlaufen.
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http://www.boerse-online.de/nachrichten/aktien/Mit-diesen-Finanzinvestoren-Geld-verdienen-635630

Private Equity
Mit diesen Finanzinvestoren Geld verdienen

Finanzinvestoren wie Apollo oder Blackstone machen derzeit groß Kasse. Doch bei neuen Beteiligungen muss die Branche auf kleinere Beute ausweichen.

Finanzinvestoren wie Apollo oder Blackstone machen derzeit gross Kasse. Doch bei neuen Beteiligungen muss die Branche auf kleinere Beute ausweichen.

Killerwale kommen an die Börse.“ Zu derlei plakativen Schlagzeilen geben Finanzinvestoren eher seltener Anlass. Doch im Frühjahr lieferte Blackstone die perfekte Vorlage. Die Beteiligungsgesellschaft brachte den US-Themenparkbetreiber SeaWorld Entertainment an die New Yorker Börse. SeaWorld ist für seine Haie, die Delfinshows und die springenden Orcas bekannt.

702 Millionen Dollar spielte der Börsengang ein, und Blackstone hält weiterhin die Mehrheit der Anteile. Laut Nachrichtenagentur Reuters soll der New Yorker Finanzinvestor mit dem SeaWorld-Deal das 2,6-Fache des investierten Kapitals eingenommen haben. Kein schlechter Schnitt. Vor allem, wenn man bedenkt, dass Blackstone die Freizeitparks erst im Dezember 2009 von dem Brauereikonzern Anheuser-Busch übernommen hatte, der sich damals einer Randaktivität entledigte.

Auch eine andere spektakuläre Blackstone-Beteiligung steht zum Verkauf: die Hotelgruppe Hilton. Vor sechs Jahren war die Investmentgesellschaft bei den Luxusherbergen eingestiegen. 26 Milliarden Dollar legte sie auf den Tisch — die grösste Übernahme, die die Hotelbranche bis dahin gesehen hatte. Doch der Einstiegszeitpunkt war denkbar ungünstig. Denn wenig später löste der Lehman-Crash die Finanzkrise aus. Und den grossen Hotels blieben die zahlungskräftigen Geschäftskunden fern.

Inzwischen hat sich die Lage deutlich gebessert. So deutlich sogar, dass Blackstone die Zeit gekommen sieht, sich von Hilton wieder zu trennen. Voraussichtlich im Frühjahr 2014 wird die Hotelgruppe an die Börse gehen — die Transaktion soll ein Volumen von bis zu 43 Milliarden US-Dollar erreichen.
Teil 2: Zeit zum Abschiednehmen

Blackstone ist kein Einzelfall. Für viele Private-Equity-Firmen ist jetzt offenbar der richtige Zeitpunkt, sich von Beteiligungen zu trennen. Oder wie es Leon Black, Chef des Finanzinvestors Apollo Global Management, vor einigen Monaten ausdrückte: „Es gibt eine Zeit zum Säen und eine Zeit zum Ernten. Und wir inden, es ist ein prima Umfeld zum Verkaufen. Wir verkaufen aus unserem Portfolio alles, was nicht niet- und nagelfest ist.“

Ein Vorgehen, das durch und durch rational ist. Denn die Aktienmärkte präsentieren sich robust, und die Kreditmärkte bieten Käufern derzeit noch gute Finanzierungsbedingungen. Viele Gesellschaften nutzen dieses Fenster, um sich insbesondere von Beteiligungen zu trennen, die sie in den Jahren 2006 und 2007 erworben haben. Damals kauften Finanzinvestoren weltweit Firmen für rund 700 Milliarden Dollar pro Jahr. Meist zu sportlichen Preisen und unter Einsatz eines überproportional hohen Fremdkapitalanteils. „Sogar DAX -Unternehmen sind nicht mehr sicher“, hiess es damals. Deutsche Post und TUI galten als heisse Übernahmekandidaten.

Die Finanzkrise sorgte schliesslich für ein abruptes Ende dieses Hypes. 2009 sank das jährliche Dealvolumen auf rund 135 Milliarden Dollar. In den Jahren darauf setzte dann die Erholung ein. Heute beträgt das Volumen der Übernahmen durch Private-Equity-Unternehmen wieder rund 250 Milliarden Dollar im Jahr. Zugleich hat sich die Branche gewandelt. Deals werden mit einem geringeren Kredithebel gestemmt, und die Beteiligungsfirmen konzentrieren sich stärker als früher auf eine nachhaltige Wertsteigerung bei ihren Portfoliounternehmen — und nicht auf eine möglichst schnelle Renditeoptimierung.

Einen Teil der Früchte erntet die Branche jetzt. „Diejenigen, die reife Unternehmen besitzen, nutzen nun das Ausstiegsfenster“, sagt Stephan Schäli, Leiter des Private-Equity-Geschäfts bei der Schweizer Partners Group. Europaweit gab es im zweiten Quartal 103 Exits im Volumen von 16,2 Milliarden Euro. Demgegenüber stehen 126 neue Beteiligungen in der Grössenordnung von 8,4 Milliarden Euro, so die Zahlen der Unternehmensberatung Ernst & Young.

Global gesehen ist das Verhältnis ähnlich: Während die Verkäufe und Börsengänge bei Private-Equity-Firmen nach Daten des Analysehauses Preqin im zweiten Quartal ein Volumen von 93 Milliarden US Dollar erreichten, gab es neue Mehrheitsbeteiligungen im Umfang von 62 Milliarden Dollar. Im Vorquartal waren es noch 86 Milliarden Dollar bei den neuen Beteiligungen.

„Derzeit ist es interessanter, auf der Verkäuferseite zu stehen“, sagt denn auch Stefan Brägger, Anlageexperte bei UBS Wealth Management. Denn die gestiegenen Notierungen an den Aktienmärkten hätten auch zu einer höheren Bewertung der Unternehmen gefführt, die die Beteiligungsgesellschaften in ihren Portfolios haben. „Viele Private-Equity- Investoren haben in der Vergangenheit das Exitfenster verpasst. Aber irgendwann müssen sie schliesslich ihre Firmen verkaufen.“
Teil 3: Keine Schnäppchen mehr

Auf der anderen Seite sind wegen der starken Aktienmärkte auch die Preise für potenzielle Übernahmekandidaten gestiegen. „Derzeit werden Unternehmen mit guter Qualität ge- und verkauft“, erklärt Schäli von Partners Group. „Aber es muss auch ein guter Preis bezahlt werden.“ Besonders betreffe dies grosse Unternehmen, die sogenannten Large Caps. Firmen der zweiten und dritten Reihe, die Mid und Small Caps, seien dagegen noch nicht so teuer. „Derzeit findet man nicht unbedingt Schnäppchen am Markt“, sagt Schäli, „aber wir haben die Möglichkeit, die Firmen über einen Zeitraum von sechs bis sieben Jahren zu entwickeln und ihren Wert zu steigern.“

Nicht nur die Beteiligungsgesellschaften, auch die Investoren sehen offenbar weiterhin gute Chancen. So flossen der Private-Equity-Branche im zweiten Quartal dieses Jahres insgesamt 124 Milliarden Dollar an investierbaren Mitteln zu, wie aus Zahlen von Preqin hervorgeht. Das ist das stärkste Quartal seit Ende 2008.

„Angesichts niedriger Zinsen und zum Teil hoher Aktienbewertungen finden viele Investoren in Private Equity eine Anlagealternative“, erklärt Schäli. „Und selbst wenn das Wachstum in Europa und den USA in den kommenden Jahren schwach ausfallen sollte, genügt das für Private- Equity-Investoren, um eine gute Rendite zu erwirtschaften.“

Dass sich die Beteiligungsbranche derzeit in guter Verfassung befindet, wird auch an den Aktienmärkten honoriert. So haben die Notierungen von börsengelisteten Private-Equity- Unternehmen (LPE) wie Blackstone, Fortress oder Apollo seit Jahresanfang stark zugelegt. Der Index LPX 50, der die Wertentwicklung der 50 Branchenschwergewichte weltweit abbildet, ist seit Jahresanfang um mehr als 20 Prozent gestiegen.
Teil 4: Bewertung noch nicht zu hoch

Trotzdem ist das Bewertungsniveau der LPE -Unternehmen noch nicht zu hoch. Für die Bewertung wird der Nettoinventarwert des Beteiligungsportfolios ins Verhältnis zum aktuellen Aktienkurs des Private- Equity-Unternehmens gesetzt. Aktuell ergibt sich ein Discount der im LPX 50 enthaltenen Unternehmen von rund elf Prozent zum Nettoinventarwert — noch zu Jahresanfang lag er bei über 20 Prozent.

Der Abschlag hat sich also verringert, das Bewertungsniveau liegt aber „noch immer unter dem historischen Durchschnitt“, erklärt Robin Jakob von der Schweizer LPX Group, die den Index berechnet. Das Ende der Fahnenstange scheint bei den börsengelisteten Beteiligungs- Firmen also noch nicht erreicht.

Wer als Privatanleger in diese Gesellschaften investiert, sollte sich aber im Klaren sein: Die Firmen leiden in schlechten Marktphasen, wenn Anleger aus dem Risiko flüchten, meist überproportional. Das hat die Zeit nach der Finanzkrise gezeigt. „Zudem haben sich Branchengrössen wie KKR oder Black stone von reinen Private-Equity-Häusern zu diversifizierten Vermögensverwaltern und Finanzdienstleistern weiterentwickelt“, sagt UBS- Mann Brägger. Entsprechend ergibt sich bei ihnen ein anderes Risikoprofil. Bei dieser Anlageklasse ist für Anleger deshalb eine Streuung über Fonds oder ETFs sinnvoll.

So kann man noch eine Weile von der Verkaufslaune der Finanzinvestoren profitieren. Auch wenn sie wohl keine Killerwale mehr an die Börse bringen.

levdul1 - Freitag, 27. September 2013 - 12:36
Sehr gut beobachtet. Börsengänge im Allgemeinen sind ein Zeichen, daß viele Leute zu guten Preisen Kasse machen wollen.

Typisch dafür, daß die Hausse sich einem Höhepunkt nähert.

levdul1 - Montag, 13. Januar 2014 - 14:49
BO hat das Ägypten-Zertifikat, welches ich seit einem Jahr im Depot habe zum Kauf empfohlen. Aufgrund der politischen Unruhen hat sich das Zertifikat im letzten Jahr nicht sonderlich gut entwickelt. In den letzten Monaten hat es jedoch deutlich aufgeholt.

Aufgrund der besonderen Lage in Ägypten sollte das Zertifikat nicht unbedingt mit den Weltbörsen korrelieren und diversifiziert das Depot somit effizient. Natürlich gibt es das Risiko weiterer Unruhen.

http://www.boerse-online.de/nachrichten/zertifikate/Fulminante-Aufholjagd-hat-begonnen-825078

chinaman - Donnerstag, 6. Februar 2014 - 08:37
Für viele Kommentatoren waren bspw. 10.000 Punkte im Dax nur noch eine Frage der Zeit. Bis dato sind diese erst einmal wieder 800 bis 900 Punkte entfernt.

Bemerkenswert ist es weiter, dass im Februar nun auch zusätzlich noch der Dow Jones (unter hohen Umsätzen) die 200d-Linie verloren hat.

Dabei war doch Januar saisonal sonst immer ein starker Monat.

levdul1 - Donnerstag, 6. Februar 2014 - 13:06
Ich gehe davon aus, daß der Dow Jones seine 200-d-Linie heute abend wieder überschreitet.
Aber es ist schon richtig, man sollte auf der Hut sein.

Es gibt 2 Kolumnen zu dem allgemeinen Geschehen, welche ich regelmäßig lese. Das ist zum einen die von Axel Reitz auf Börse online und zum anderen die von Ken Fisher bei Focus Money. Beide haben eine komplett gegensätzliche Ansicht zur aktuellen Lage und beide haben sehr gute Argumente.

Es wäre zu schön, wenn es einfach wäre. Ich persönlich rechne mit einem rebound mit anschließender Seitwärtsbewegung.

chinaman - Freitag, 7. Februar 2014 - 09:27
"Ich gehe davon aus, daß der Dow Jones seine 200-d-Linie heute abend wieder überschreitet."

Dein Gefühl hat Dich nicht getrogen. Erfahrungsgemäss wird der Markt ja auch noch versuchen, wieder mehr Privatanleger vor dem grossen Einbruch in den Markt zu locken. Die bösen Privatanleger haben den Institutionellen noch nicht genügend Material zu hohen Preisen abgekauft.

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