Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: Das Experiment Euro: Archivierte Beiträge bis 6. November 2013
chinaman - Dienstag, 1. Oktober 2013 - 03:12
Feudalismus: In Europa stirbt die Demokratie

Deutsche Mittelstands Nachrichten | 29.09.13, 23:04

Die FDP abgestürzt, die Grünen gestutzt, die SPD ein Schatten vergangener Zeiten: Der Grund für die Erosion der Parteien ist die schleichende Verlagerung aller politischen Entscheidungen nach Brüssel. 90 Prozent aller Gesetze in Deutschland werden nicht vom Bundestag angestoßen, sondern von der EU. Wir erleben eine Verwandlung der Volks-Herrschaft hin zu einem Feudalsystem der Funktionäre.


http://www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2013/09/55950/

al_sting - Dienstag, 1. Oktober 2013 - 08:19
Ist das nicht ein arg billiger schwarzer Peter und der Versuch, Verantwortung abzuwälzen?

FDP, Grüne und SPD haben ihr Schicksal jeweils selber verantwortet. Und wenn drei Pro-Eorpoa-Parteien schwächeln, dafür aber mit der Union die vierte triumphiert - naja.
Europa und der Euro sind sicherlich nicht perfekt, werden aber allzu oft auch als billiger "Hau den Lukas" genommen, um von eigenen Versäumnissen abzulenken.

chinaman - Dienstag, 1. Oktober 2013 - 09:19
Na ja. Jeder Artikel enthält natürlich die persönliche Meinung des Verfassers. Verantwortung abwälzen könnte ja nur das Ziel der Wahlverlierer sein, kaum aber das Ziel eines Journalisten. Mit ein paar Sätzen trifft er aber sehr genau meine Stimmungslage - was aber auch nichts heissen muss ;-))

"Das Problem sind nicht allein die nicht gewählten Funktionäre in Brüssel.

Das Problem liegt in dem Umstand, dass es für alle Politiker im Grunde sehr angenehm ist, wenn sie sich selbst keine eigene Meinung mehr bilden müssen."

"Doch die Abgeordneten scheinen das Problem gar nicht zu verstehen. Seit nunmehr 15 Jahren sind sie zu einer Abstimmungs-Maschine verkommen, zu einer Art kostspieligem Notariat, dessen Aufgabe nicht darin besteht, den Willen der Bürger, die die Parlamentarier vertreten, in Gesetze zu gießen."

Hat er (der Verfasser) da Unrecht ???

"FDP, Grüne und SPD haben ihr Schicksal jeweils selber verantwortet. Und wenn drei Pro-Eorpoa-Parteien schwächeln, dafür aber mit der Union die vierte triumphiert - naja."

Das stimmt! Die Liberalen habe mit der relativ kritiklosen Zustimmung zu den Rettungspaketen Ihre eigenen Ideen verraten. Dadurch hat die FDP grosse Teile Ihre Wähler an die AfD verloren und beide Parteien sind knapp an der 5% Hürde gescheitert.

SPD und Grüne haben den Eindruck vermittelt, als würden Sie mit viel Vergnügen noch mehr deutsche Rettungskohle ins Risiko schicken ...

Da blieb ja nur noch Mutti, die zumindest den Anschein der harten Verhandlerin und der deutschen Interessenwahrerin in Brüssel gewahrt hat.

al_sting - Dienstag, 1. Oktober 2013 - 10:01
"Doch die Abgeordneten scheinen das Problem gar nicht zu verstehen. Seit nunmehr 15 Jahren sind sie zu einer Abstimmungs-Maschine verkommen, zu einer Art kostspieligem Notariat, dessen Aufgabe nicht darin besteht, den Willen der Bürger, die die Parlamentarier vertreten, in Gesetze zu gießen."
Bösartig gesagt kann man das auf einige Parlamente beziehen - Fraktionsdisziplin lässt grüßen. Die Mehrzahl aller Gesetze werden eh nicht von den Parlamentariern, sondern von Ministerien erarbeitet und in Parlamenten "nur noch" verfeinert. Ist nicht zuletzt eine Folge der jeweils verfügbaren Mitarbeiter...
Ich denke, so ein Ringen zwischen einem "Abnicker"-Parlament und einem treibenden Parlament gab es immer und muss es auch immer geben.

Aber wenn ich mich erinnere, wie oft es heißt "Das hat Brüssel so entschieden", obwohl Deutschland mal wieder Brüsseler Vorgaben maßlos übertrieben umgesetzt hat oder nachdem Brüssel auf deutsche Regierungswünsche hin entschied - damit wird zu gerne eigene Verantwortung verschleiert, deshalb mein obiger intuitiver Widerspruch.

Aber du hast recht, teilweise war er am Thema vorbei. :-)
Dafür sorry.

chinaman - Dienstag, 1. Oktober 2013 - 10:21
"Ich denke, so ein Ringen zwischen einem "Abnicker"-Parlament und einem treibenden Parlament gab es immer und muss es auch immer geben."

wobei wir uns ja jede Menge an Parlamenten der unterschiedlichsten Ebenen leisten. Man gönnt sich ja sonst nichts. Bevor hier gespart wird, ziehen wir doch lieber die Steuerschraube weiter an.

chinaman - Mittwoch, 2. Oktober 2013 - 05:25
Rezession: Frankreich kann sich Wohlfahrtsstaat nicht mehr leisten


Deutsche Mittelstands Nachrichten |

Die französische Wirtschaft kommt nicht aus der Rezession. Die französischen Departements können den Sozial-Staat nicht mehr finanzieren. Die Regierung will erneut die Steuern erhöhen. Es wird nicht reichen.


http://www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2013/10/55998/

chinaman - Montag, 7. Oktober 2013 - 02:58
Das Euro-Abenteuer wird zu teuer für Deutschland


Deutsche Mittelstands Nachrichten, Matthias Elbers


Wenn die Euro-Rettungspolitik so fortgesetzt wird wie bisher, wird sie in Deutschland zu einer massiven Vernichtung von Vermögen führen. Auch der Ausstieg aus dem Euro wird enorme Kosten verursachen. Doch ein Ende mit Schrecken wäre für alle Beteiligten besser als ein Schrecken ohne Ende.


http://www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2013/10/56124/

chinaman - Mittwoch, 9. Oktober 2013 - 04:00
Troika ratlos: Schulden in Spanien steigen erneut


Deutsche Mittelstands Nachrichten | 07.10.13, 23:49


Spaniens Schuldenberg wird immer größer. Im kommenden Jahr dürfte dieser die eine Billion-Euro-Marke erreichen. Damit ist die spanische Regierung sehr weit von einem ausgeglichenen Haushalt und den Troika-Zielen entfernt.


http://www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2013/10/56151/

chinaman - Mittwoch, 30. Oktober 2013 - 04:46
Merkel gibt nach: Steuerzahler müssen Europas marode Banken retten


Deutsche Mittelstands Nachrichten
30.10.13


Der EU-Gipfel beschäftigte sich vordergründig nur mit den Wanzen in Angela Merkels Handy. Tatsächlich hat Bundeskanzlerin in Brüssel eine wichtige Position aufgegeben: Die deutschen Steuerzahler werden zur Rettung von maroden Banken in Europa herangezogen. Ob die EU der NSA dafür eine PR-Prämie bezahlt?


http://www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2013/10/56676/

chinaman - Montag, 4. November 2013 - 15:18
Zwangsenteignung in der Euro-Krise?


Irre IWF-Idee: Deutsche Sparer sollen ein Zehntel ihres Vermögens abgeben


http://www.focus.de/finanzen/news/staatsverschuldung/tid-34471/sparer-sollen-bluten-irre-iwf-idee-zehn-prozent-sonderabgabe-auf-deutsche-sparguthaben_aid_1147912.html

levdul1 - Montag, 4. November 2013 - 17:04
In dem Artikel steht noch, daß lediglich die Vermögenswerte betroffen sind, die die Schulden übersteigen.

Das heißt doch, daß ich noch schnell einen größeren Kredit aufnehmen sollte, oder ?

chinaman - Dienstag, 5. November 2013 - 04:41
Wenn Du darauf wetten willst, dass sich die "Falschspieler" an alle Details des IWF Vorschlages halten ...

chinaman - Dienstag, 5. November 2013 - 04:43
EZB-Stresstest gefährdet Hausbanken: Kunden haben das Nachsehen

Deutsche Mittelstands Nachrichten |

04.11.13, 23:00

Der EZB-Stresstest ist vor allem ein gefundenes Fressen für die internationalen Investment-Banken: Sie erhalten wertvolle Informationen über die Konkurrenten. Schwache Banken können über Nacht in die Pleite getrieben werden. Bank-Kunden sollten den Prozess genau beobachten: Trifft es ihre Bank, sind die Bank-Kunden die Verlierer.


http://www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2013/11/56796/

levdul1 - Dienstag, 5. November 2013 - 08:55
Die 10 % Abgabe wird sich schlecht durchsetzen lassen. Wie sollen in diesem Rahmen Immobilien, Sportautos oder chinesische Vasen bewertet werden ?

Ich kann mir eher vorstellen, daß wir über zusätzliche Steuern (PKW-Maut, erhöhte Sätze Einkommensteuer) das Staatssäckel allmählich auffüllen.

Hat eigentlich irgendeine Partei mit Ausgabenkürzungen Wahlkampf gemacht ?

al_sting - Dienstag, 5. November 2013 - 09:23
> Ich kann mir eher vorstellen, daß wir über zusätzliche Steuern (PKW-Maut, erhöhte Sätze Einkommensteuer) das Staatssäckel allmählich auffüllen.
Denke ich auch. Und dann ist es mir am liebsten, wenn man sich das Geld beispielsweise via Transaktionssteuer teilweise aus dem Finanzbereich zurückholt. Auch wenn "wir Börsianer" davon in gewissem Maße mitbetroffen sein werden.

> Hat eigentlich irgendeine Partei mit Ausgabenkürzungen Wahlkampf gemacht?
Die FDP, 2009.
SCNR

prof - Dienstag, 5. November 2013 - 10:17
So oder so, es kommt Sozialismus dabei heraus und der kann nicht funktionieren, da systematisch die Lust am Arbeiten verloren geht. Ich bin verbittert!
Prof

chinaman - Dienstag, 5. November 2013 - 10:42
Not macht erfinderisch und die selbstverschuldete Not der Staaten ist gross. Es geht sicher die Lust am Arbeiten verloren. Aber auch die Lust am Sparen, Vorsorgen etc ...

Aber diese Dumpfbacken bilden sich wahrscheinlich tatsächlich ein, wenn Sie danach nur sagen, dies sei ja nur ein einmalige Abgabe gewesen ...

chinaman - Dienstag, 5. November 2013 - 19:02
Wer sich das IWF Machwerk mal zu Gemüte führen will, Ab Seite 49 geht der Spaß los:

http://www.imf.org/external/pubs/ft/fm/2013/02/pdf/fm1302.pdf

chinaman - Mittwoch, 6. November 2013 - 08:02
Eurokrise – Wann kommt die direkte Enteignung der Sparer?


Lieber Leser,

Nun also doch. Langsam aber sicher wird in diesen tristen Herbsttagen des Krisenjahres 2013 die Enteignungskatze wieder aus dem Sack gelassen. Und das ausnahmsweise auch massenmedial. An dieser Stelle sei hier ausdrücklich auf den hervorragenden Artikel von Daniel Eckert und Holger Zschäpitz in der Welt am Sonntag vom 3.11.2013 ( http://www.welt.de/print/wams/finanzen/article121482765/Und-sie-wollen-alle-an-unser-Geld.html ) verwiesen. Und sie wollen alle an unser Geld" - das ist der bezeichnende Titel des wirklich lesenwerten Beitrags.


Werden die deutschen Sparer enteignet?

Konkret geht es um ein Gedankenspiel des IWF, der eine Vermögensabgabe in Höhe von zehn Prozent auf Sparguthaben, Wertpapiere und Immobilien zur Linderung der europäischen Staatschuldenkrise vorschlägt. Oftmals unterdrückt wird in dem Kontext auch, dass der IWF die Anhebung des Spitzensteuersatzes in Deutschland auf 70 Prozent ins Spiel bringt. Aber das sei nur am Rande erwähnt. Wichtig und nicht unterschätzt werden sollte, dass der IWF "wertvolle" Vorarbeit zur Enteignung der Sparer in der Euro-Zone leistet.


Back to Mesopotamia?"

Zugegeben, schon im Frühjahr leistete die Boston Consulting Group (BCG) ja Pionierarbeit in Sachen direkter Enteignung. Back to Mesopotamia", so lautet der Titel der Studie ( http://www.bcg.de/documents/file87307.pdf ). Kein Wunder also, dass sich Bundesfinanzminister Schäuble einen leitenden BCG-Mann als Abteilungsleiter der strategisch überaus wichtigen Abteilung VII, die für Finanzmarktpolitik zuständig ist, ins Bundesfinanzministerium nach Berlin holte. Dr Levin Holle heisst der Ex Senior Partner der Boston Consulting Group, unter dessen Leitung ja obige Enteignungs-Studie geschrieben wurde. Ein Schelm, wer nun denkt, dass Schäuble schon jetzt das Enteignungsmesser wetzt. Bis jetzt läuft ja nur die indirekte Enteignung der Sparer über die negative Realverzinsung. Bis auf weiteres.


EZB-Ratsmitglied warnt vor Zwangsabgabe

Wie hoch die Wellen nach dem Gedankenspiel des IWF mittlerweile schlagen, zeigt sich sehr schön daran, dass sich just am gestrigen Dienstag die Österreichische Nationalbank mittels offizieller Presseaussendung ( http://oenb.at/de/presse_pub/aussendungen/2013/2013q4/pa_iwf_258504_page.jsp#tcm:14-258504 ) zu Wort meldete. Ungewöhnlich, aber wahr. In Bezug auf die durch eine Publikation des Internationalen Währungsfonds (IWF) ausgelöste Debatte über eine Zwangsabgabe auf Finanzvermögen zur Verringerung der Staatsschulden in Europa warnt die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) vor der Verunsicherung von Sparern. OeNB-Chef Nowotny wird wie folgt zitiert:


Es handelt sich dabei um wirtschaftspolitische Verfahren, die in Kriegs- oder Nachkriegszeiten von Bedeutung waren. Für die derzeitige Lage in den entwickelten Industriestaaten ist eine solche Perspektive aber überhaupt nicht relevant und ist entschieden abzulehnen."


Herr Nowotny warnt eindringlich davor, die Sparer zu verunsichern. Die Ersparnisse in Österreich seien sicher. Von der Deutschen Bundesbank gab es bis gestern jedenfalls noch keine offizielle Verlautbarung zum IWF-Gedankenspiel.

Ja, die Katze der direkten Enteignung ist nun aus dem Sack. Einzig fraglich ist, wann sie in Gesetze gegossen zubeissen wird. Vielleicht läuft es ja ähnlich, wie der Ex-Euro-Pate, Jean Claude Juncker, es dereinst sinngemäß auf den Punkt brachte:

Wir stellen etwas in den Raum ....dann warten wir ab, was passiert... dementieren und machen es dann doch.

Niemand hat die Absicht, die Sparer nur indirekt zu enteignen, oder?

Quelle: Kapitalschutz Akte

chinaman - Mittwoch, 6. November 2013 - 09:30
Historische Vorbilder für IWF-Plan

Am Ende jeder Schuldenkrise stand meist eine Zwangsabgabe

Mittwoch, 06.11.2013, 08:13 · von FOCUS-Online-Autor Thomas Schörner


http://www.focus.de/finanzen/steuern/tid-34510/iwf-vorschlag-keine-neue-erkenntnis-die-geschichte-zeigt-sparer-zwangsabgaben-haben-historische-tradition_aid_1149516.html

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