Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: Das Experiment Euro: Archivierte Beiträge bis 24. September 2013
ernie - Mittwoch, 31. Juli 2013 - 09:49
Hier wird es ähnlich gesehen
http://www.deutsch-tuerkische-nachrichten.de/2013/07/481175/gesetz-zur-zwangsabgabe-verabschiedet-das-risiko-fuer-bank-kunden-steigt-erheblich/

chinaman - Mittwoch, 31. Juli 2013 - 12:02
Kunden mit einer Einlage sind (ungesicherte) Gläubiger. Eine Einlage bei einer Bank ist ein (ungesicherter) Kredit an die Bank, So ist nun mal der rechtliche Status.

al_sting - Mittwoch, 31. Juli 2013 - 14:52
Ich will doch ganz stark hoffen, dass Europa dem isländischen Vorbild grundsätzlich folgt. Dort hatten Kunden Geld zu unrealistisch hohen Zinsen angelegt - und alles, was jenseits der von Island garantierten Sicherungsgrenze lag, war weg.

Banken müssen pleite gehen können, damit die Marktwirtschaft sich wieder reguliert!

chinaman - Mittwoch, 31. Juli 2013 - 15:21
Pleite gehen heisst aber dann u.a. auch Spargelder futsch ... Wobei das mit den Garantien für Einlagen unter 100.000 Euro ja auch eine wacklige Kiste ist.

al_sting - Mittwoch, 31. Juli 2013 - 15:39
Natürlich. Spargelder futsch, Firmengelder futsch etc jenseits der jeweiligen Einlagensicherung.

Wie sicher beispielsweise die Einlagensicherung der deutschen Privatbanken ist, dazu gab es 2008 eine interessante Diskussion auf einem Handelsblatt-Blog. So brisant, dass das Handelsblatt diesen Beitrag nachträglich löschte. Der gelöschte Beitrag wurde dann netterweise woanders dokumentiert: http://www.matthiassuess.de/blog/achives/154-Harald-Uhlig,-Handelsblatt-und-Bank-Run.html

Ich würde heute bei der Deutschen Bank oder der Commerzbank jedenfalls nicht mehr viel Geld unterbringen.

Ich würde zustimmen, dass der Staat (oder eine große Rückversicherung) im Notfall für eine begrenzte Menge an Einlagen einspringen sollte - aber das sollte dem Staat oder der RV-Versicherung dann m.E. auch wie bei jeder andere Versicherungsgarantie vergütet werden.

chinaman - Mittwoch, 31. Juli 2013 - 17:40
Jeder bei halbwegs bei Verstand befindliche Sparer wird unter diesen Vorzeichen insbesondere größere Summen abziehen. Vorausgesetzt natürlich, er macht sich die Mühe, das Thema gedanklich zu durchdringen.

Die Zinsen sind künstlich nach unten manipuliert und spiegeln das Verlustrisiko der Einlage in keiner Weise wieder. Zusätzlich verlangt der Staat auf die Minizinsen auch noch Steuer, wobei die Verluste durch Inflation nicht gegengerechnet werden.

Wenn sich diese Denkweise schrittweise durchsetzt haben wir Bankruns und das fragile Kartenhaus bricht zusammen.

al_sting - Mittwoch, 31. Juli 2013 - 18:03
> Die Zinsen sind künstlich nach unten manipuliert und spiegeln das Verlustrisiko der Einlage in keiner Weise wieder.

Was glaubst du, warum als sicher angesehene Staaten mittlerweile Staatsanleihen mit negativen Zinsen loswerden? Das ist der Sicherheitsabschlag gegenüber den Minizinsen der als unsicherer eingeschätzten Banken.
So gesehen haben wir eine klassisch deflationäre Situation.

> Wenn sich diese Denkweise schrittweise durchsetzt haben wir Bankruns und das fragile Kartenhaus bricht zusammen.
Stellt sich immer die Frage, ob man die eigene Wohnung/Haus für sicherer hält als die Bank. Nachdem ich in den letzten zwei Jahren mit zwei Einbrüchen in meine Wohnung "beglückt" wurde, halte ich Banken für vergleichsweise sicherer.

chinaman - Mittwoch, 31. Juli 2013 - 18:07
Das ist die Mehrheitsmeinung, richtig. Ich persönlich sehe aber auch in den als sicher geltenden Staatsanleihen jede Menge nicht eingepreiste Risiken.

chinaman - Dienstag, 13. August 2013 - 02:26
Diese Logik hat es in sich: Griechenland hat seine Auflagen nicht erfüllt, also ist der deutsche Steuerzahler in der Pflicht meint der ehemalige EZB Mann Fratzschner:

http://www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2013/08/53909/

chinaman - Freitag, 6. September 2013 - 04:04
Euro-Rettung gefährdet die Betriebsrenten


Deutsche Mittelstands Nachrichten | 05.09.13, 23:00


Mario Draghi hält die Zinsen niedrig, damit die Euro-Schuldenländer über Wasser bleiben. Das hat konkrete Auswirkungen auf die Arbeitnehmer auch in Deutschland: Die Lufthansa kündigt die Betriebsrente, weil sie die vor Jahren gegebenen Zusagen nicht mehr einhalten kann.

http://www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2013/09/55373/

chinaman - Montag, 16. September 2013 - 03:56
Eurogruppe konkretisiert den großen Zugriff auf die Sparer

Deutsche Mittelstands Nachrichten | Veröffentlicht: 14.09.13, 23:22 | 5 Kommentare

In Vilnius konkretisieren die Finanzminister der Euro-Zone den Modus, wie die Sparer und Steuerzahler künftig Pleite-Banken retten werden. Die Beteiligung von Gläubigern und Einlegern ist fix – darüber wird im Grundsatz nicht einmal mehr debattiert. Klar ist ebenfalls, dass die Banken Beiträge in einen Rettungs-Fonds einzahlen müssen. Offen ist lediglich die Frage, in welcher Form die Steuerzahler zu Kasse gebeten werden sollen.

http://www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2013/09/55581/

chinaman - Donnerstag, 19. September 2013 - 06:14
Auf welchen Wegen kommen wir am besten an die deutsche Kohle ???


Frankreich fordert die europäische Arbeitslosen-Versicherung

Deutsche Mittelstands Nachrichten | 18.09.13, 23:01

Der französische Finanzminister Pierre Moscovici will eine gemeinsame europäische Arbeitslosen-Versicherung. Die Franzosen haben Schwierigkeiten, die hohen Kosten für die Arbeitslosigkeit zu decken. Auf diesem Weg könnten deutsche Steuergelder ohne Troika nach Frankreich umgeleitet werden. Moscovici will einen „starken supranationalen Haushalt“.

chinaman - Donnerstag, 19. September 2013 - 06:15
http://www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2013/09/55671/

hoyke - Donnerstag, 19. September 2013 - 07:46
Hier eine Kurzfassung:

Die Arbeitslosenstatistik für die Eurozone zeigt ein anhaltend negatives Bild. Die Quote lag im
Juli bei 12,1 Prozent. Die Jugendarbeitslosigkeit erreichte mit 24 Prozent einen neuen Negativ-Rekord.

Eine gemeinsame Arbeitslosen-Unterstützung hätte den Vorteil, dass jene Staaten, in denen eine hohe Arbeitslosigkeit herrscht, Unterstützung von den Steuerzahlern aus den prosperierenden Ländern erhalten.

Konkret würde dies eine Umleitung von deutschen Steuergeldern nach Frankreich bedeuten.

„Der Euro ist eine asymmetrische Konstruktion“

chinaman - Freitag, 20. September 2013 - 02:47
Wodurch die Reformanstrengungen von Frankreich endgültig gegen Null gehen würden, aber dies tun die ja ohnehin schon ...

chinaman - Freitag, 20. September 2013 - 07:41
Zur Bundestagswahl – Roland Baaders Traum

von Mr N. N.

Lieber Leser,

So, am Sonntag ist es nun so weit. Die Deutschen sind zur Wahl des 18. Deutschen Bundestags aufgerufen. Böse Zungen mögen ja insofern unken, dass Wahlen wohl verboten wären, wenn sie wirklich was verändern würden.

Wie auch immer, am heutigen Freitag vor der Bundestagswahl gibt es in der Kapitalschutz Akte ein echtes Highlight". Es handelt sich um den Traum von Roland Baader. Wohl gemerkt, der Beitrag entstammt aus dem Jahre 1991 und ist seinem Buch Kreide für den Wolf" entnommen. An dieser Stelle sei hiermit ausdrücklich Roland Baaders hoch geschätztem Sohn Daniel Baader gedankt, der die Veröffentlichung des Traums von Roland Baader in der Kapitalschutz Akte gestattete.

Nun also genug der Vorrede, viel Vergnügen mit dem Traum des größten deutschen Freiheitsdenkers:

Ich träume von einem vollbesetzten Bundestag (wohl nur bei Abstimmung über Diäten-Erhöhung möglich).


Plötzlich erhebt sich einer der Abgeordneten, allen anderen als aufrechtes Mannsbild bekannt, und tritt ans Mikrofon. Lange schaut er schweigend ins Hohe Haus, bis gespannte Stille eingetreten ist.

Dann sagt er:

Meine Damen und Herren: Ich bin ein glühender Anhänger des demokratischen Rechtsstaats; ich bekenne mich zur freiheitlichen, individualistischen und christlichen Kultur, Tradition und Zivilisation des Abendlandes und der freien westlichen Welt.

Und genau aus diesem ernsten Grund sage ich allen hier versammelten Volksvertretern, allen Parteien, Politikern und Regierungsmitgliedern:

Ich brauche Euere Subventionen und Transferzahlungen nicht; ich will nicht Euer Kinder-, Mutterschafts- und Sterbegeld, nicht Eure tausend Almosen und milden Gaben, die Ihr mir vorher aus der Tasche gezogen habt - und mir und meinen Kindern noch in fünfzig Jahren aus der Tasche ziehen werdet.

Ich brauche keine subventionierte Butter, kein Quoten-Rindfleisch und keine preisgarantierte Milch, keine EG-genormten Planwirtschafts-Erbsen und keine ministergelisteten Medikamente; ich brauche keinen Schwerbeschädigten-Ausweis für meine Plattfüße und keinen Almosen-Freibetrag für meine pflegebedürftige Großmutter, auch keine Kilometerpauschale und keinen Kantinen-Essensbon über eine Mark-dreißig.

All' Euere Wahlfang-Pfennige und -Scheine könnt Ihr Euch an den Hut stecken.

Aber: Laßt mich dafür auch in Frieden. Ich bin nicht Euer Buchhalter, Statistiker und Belegsammler, der die Hälfte seiner Lebenszeit damit zubringt, Euere Schnüffel-Bürokratie zu befriedigen, der von einem Paragraphen-Knäuel zum anderen taumelt und sich wie eine gehetzte Ratte durch alle Kanalwindungen Euerer kranken Steuergehirne windet.

Schickt Euer Millionenheer von Faulärschen und parasitären Umverteilern nach Hause, Euere Vor- und Nachdenker moderner Wegelagerei und Strauchdiebeskunst, Euere Bataillone von Steuerfilz-Produzenten, Labyrinth-Pfadfindern und Paragraphen-Desperados, Euere Funktionärs-Brigaden von Verordnungs-Guerilleros und Stempelfuchsern, all' die nutzlosen Formularzähler und Arbeitsverhinderungs-Fürsten.

Laßt mich einen festen, eindeutigen und ein-für-alle-mal fixierten Steuersatz zahlen, und bezahlt damit eine angemessene Verteidigungs-Armee und ein verläßliches Rechtswesen, aber haltet Euch ansonsten heraus aus meinem Leben.

Dies ist mein Leben; ich habe nur eines, und dieses eine soll mir gehören.

Ich bin niemandes Sklave, niemandes Kriecher und niemandes Liebediener. Ich bin ein freier Mann, der für sein Schicksal selbst und allein verantwortlich ist, der sich in die Gemeinschaft einfügt und die Rechte anderer genauso respektiert wie er seinen eigenen Pflichten nachkommt, der aber keine selbsternannten Ammen und scheinheilige Gute Onkels, keine ausbeuterischen Wohltäter und von mir bezahlte Paradiesverkünder braucht.

Was ich brauche, das sind: Freunde, Familie und rechtschaffene Christenmenschen, in guten und in schlechten Zeiten; und ich bin Freund, Familienglied und Christ, auch dann, wenn es anderen schlecht geht; aber dazu brauche ich keine Funktionäre und Schmarotzer, keine bezahlten Schergen und staatsversorgte Wohltäter.

Dazu brauch ich nur die mir Nahestehenden und den Herrgott.


Hier stehe ich.

Gott helfe mir!

Ich kann nicht anders!"


Roland Baader starb am 8. Januar 2012 im Alter von 71 Jahren.

Quelle: Kapitalschutz Akte

prof - Freitag, 20. September 2013 - 09:49
@china: Ich lese Deine Beiträge sehr aufmerksam, obwohl mir danach meist der Spaß vergangen ist. Irgendwie werden Erinnerungen an meine Jugend in der DDR wach!
:-(( Prof

chinaman - Samstag, 21. September 2013 - 11:18
"Irgendwie werden Erinnerungen an meine Jugend in der DDR wach!"

Verständlich. Nicht umsonst sprechen manche Kreise ja inzwischen auch schon von der EUSSR

chinaman - Dienstag, 24. September 2013 - 05:18
EZB-Ultimatum: Deutschland soll für Notkredite an Pleite-Staaten garantieren


Deutsche Mittelstands Nachrichten | 23.09.13, 23:48


Die Europäische Zentralbank setzt der neuen Bundesregierung ein Ultimatum: Sie werde die Banken-Aufsicht für die europäischen Banken erst dann beginnen, wenn die Steuerzahler für Notkredite an die Pleite-Kandidaten garantieren. Offenbar gibt es unerfreuliche Erkenntnisse aus dem neuen Stress-Test.


http://www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2013/09/55790/

chinaman - Dienstag, 24. September 2013 - 05:21
Aha, die Überprüfung führt also schon zurück in die Krise ... Ohne Überprüfung ist aber alles gut ...

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