Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: Das Experiment Euro: Archivierte Beiträge bis 12. November 2011
chinaman - Donnerstag, 18. August 2011 - 11:43
Mein Vertrauen in die Politik und die finanzwirtschaftlichen Instituationen war ja noch nie sonderlich ausgeprägt. Aber diese Dreistigkeit mit der die EZB ungesühnt Rechtsbruch begeht, überrascht selbst mich ...

Damit jeder meine "Aufregung" versteht, anbei erst die "Beweisführung".

Auf folgender Webseite lässt sich der Vertrag von Lissabon komplett und kostenlos herunterladen:

http://bookshop.europa.eu/is-bin/INTERSHOP.enfinity/WFS/EU-Bookshop-Site/de_DE/-/EUR/ViewPublication-Start?PublicationKey=QC3209190

Dann bitte den Artikel 123(1)lesen. Der ach so unabhängigen EZB ist es ausdrücklich verboten, Staatsanleihen von Mitgliedsländern zu erwerben.

Was tun diese "Rechtsbrecher"? Gibt es hierzu irgendeinen Bericht in unserer "freien" Presse?

Für mich ist der Sachverhalt klar. Die Titanic kann nur noch mit Hilfe von Rechtsbruch (vorläufig) vor dem Sinken bewahrt werden ...

Über die Konsequenzen für mein Depot werde ich baldmöglichst nachdenken ...


Gruß
Chinaman

prof - Donnerstag, 18. August 2011 - 13:30
Sind Aktien am Ende nicht doch besser als wertloses Papier?
Prof

chinaman - Donnerstag, 18. August 2011 - 13:51
Klar, am "Ende" sind die Aktien zumindest Sachwerte. Also sollte man vor dem "Ende" nach Möglichkeit aus Cash in Aktien umschichten ... Oder zumindest das Cash nicht in Euro halten ...

chinaman - Donnerstag, 18. August 2011 - 14:04
... wobei die Eurobonds dann schon das richtige Mittel sind, um den Untergang der Titanic noch etwas weiter hinauszuzögern ...

chinaman - Mittwoch, 24. August 2011 - 10:39
Aha. Rechtsbruch heisst in der Sprache von Spitzenpolitikern "rechtlich bedenklich". Aber immerhin, einer traut sich ...


EZB-Politik


Wulff greift Euro-Retter an


http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,782066,00.html

chinaman - Mittwoch, 24. August 2011 - 10:44
Laut Handelsblatt stehen für Deutschland 211 Milliarden auf der (ersten) Rechnung


Nur wenig Kontrolle


Bundestag soll Euro-Rettungsfonds abnicken


http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,782047,00.html

chinaman - Donnerstag, 25. August 2011 - 19:02
So, nachdem wir jeden retten, steht nun auch das deutsche Rating zur Disposition. Überrascht es jemanden noch ???


http://www.washingtonpost.com/business/is-a-downgrade-of-germanys-credit-rating-next/2011/08/24/gIQAXifYbJ_story.html

chinaman - Donnerstag, 8. September 2011 - 05:38
Stoppt EU-Schuldenunion (ESM-Vertrag)!


http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=d6JKlbbvcu0

chinaman - Freitag, 9. September 2011 - 16:31
Mit Jürgen Stark haut nach Axel Weber auch der 2. Deutsche bei der EZB in den Sack ...

Hat wohl keinen Bock mehr, auf eine weitere Mitarbeit in dieser Bad Bank ...


Rücktritt von Jürgen Stark
EZB verliert ihren Chefvolkswirt


http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,785382,00.html

chinaman - Samstag, 10. September 2011 - 18:49
Euro-Krise


Schäuble stellt sich auf Griechenland-Pleite ein


http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,785545,00.html

chinaman - Samstag, 17. September 2011 - 05:13
Rettungsfonds EFSF


Deutschland haftet im Extremfall mit
400 Milliarden Euro


http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,786759,00.html

chinaman - Donnerstag, 29. September 2011 - 08:30
Der nächste "Coup" wird vorbereitet ...

Heute Bundestagsentscheidung zur Aufblähung des Rettungsschirmes. Es scheint bereits klares Ziel von Brüssel zu sein, diesen Rettungsschirm später weiter über Kreditaufnahmen zu hebeln ...

Natürlich wird dann die Haftung auch entsprechend gehebelt.

Nun gilt es. dies noch bestmöglich zu verbergen. Zuviel Wissen, könnte die deutsche Entscheidung pro Aufblähung stören.

chinaman - Mittwoch, 5. Oktober 2011 - 15:46
Hat nicht lang gedauert ...Banklizenz = Hebel


Euro-Krise


Neuer Rettungsschirm soll Bank-Lizenz bekommen


Die EU-Kommission will die Schlagkraft des neuen Euro-Rettungsschirms erhöhen: Laut "Handelsblatt" soll der ab 2013 geltende Stabilitätsmechanismus mit einer Bank-Lizenz ausgestattet werden - und sich Geld von der europäischen Notenbank leihen dürfen.

chinaman - Dienstag, 18. Oktober 2011 - 23:31
Die Eurorettung ist auch weiterhin ein Musterbeispiel für tarnen, täuschen und lügen ...

So soll das mit dem Hebel funktionieren:

Euro-Krise:

Schäuble will Rettungsschirm auf 1000 Mrd. Euro hebeln


http://www.ftd.de/politik/deutschland/:euro-krise-schaeuble-will-rettungsschirm-auf-1000-mrd-euro-hebeln/60117772.html

chinaman - Donnerstag, 10. November 2011 - 14:19
Schuldenkrise:


Italien ist x-mal gefährlicher als Griechenland
Rom brennt.


Wenn das Land und seine Partnerstaaten das Feuer nicht ganz schnell löschen, wird daraus ein Flächenbrand. Einfach wird das nicht. Die Euro-Zone ist endgültig in Gefahr. von Thomas Schmoll
Was Europa gerade erlebt, gleicht einer Gruselgeschichte. Immer, wenn der Glauben um sich greift, endlich sei der Spuk vorbei, zerstört eine neue Hiobsbotschaft die Hoffnung auf den Sieg des Guten. Endlich, dachten wir alle, raufen sich griechische Regierung und Opposition zusammen und bringen ihr Land gemeinsam auf Vordermann. Fehlanzeige. Berlusconis Abschied als Regierungschef ...

Vorrang haben innenpolitische Machtspiele. Endlich, dachten wir alle, plant der sündhaft schlechte Silvio Berlusconi als Regierungschef seinen Rücktritt und beruhigt damit die Märkte. Fehlanzeige. Vorrang haben innenpolitische Machtspiele.

Der Spuk geht also immer weiter? Nein. Er fängt erst richtig an. Was jetzt auf Europa zukommt, wird die Rettung Griechenlands als Planspiel angehender Studenten der Betriebswirtschaft verblassen lassen. Europa steht vor genau dem, was es nie wollte: einem Flächenbrand.
Italien bewegt sich in Richtung Pleite. Seit Mittwoch steht fest: Ohne ein Wunder wird sich das Land, das Genies wie Michelangelo, Galilei und Machiavelli hervorbrachte, nicht aus eigener Kraft retten können. Bis zu 7,5 Prozent Zinsen muss Italien inzwischen für zehnjährige Anleihen bezahlen. Bei einer Auktion von Bonds mit einjähriger Laufzeit lag die Rendite bei 6,087 Prozent - beides Ausmaße, die eine Refinanzierung am Kapitalmarkt auf Dauer quasi unmöglich macht. Die Erfahrung mit Griechenland, Portugal und Irland zeigt, dass sich selbstverstärkende negative Marktdynamiken nicht aufhalten lassen. Das heißt, für Italien sieht es zappenduster aus.
Führt man sich die Beträge vor Augen, um die es geht, wird schnell klar, warum das römische Fiasko gefährlicher ist als die griechische Tragödie. Athen steht welteit mit mehr als 350 Mrd. Euro in der Kreide, Rom mit mehr als 1800 Mrd. Euro. Natürlich sieht es für Italien besser aus, wenn die Gesamtverschuldung der zwei Staaten ins Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) gesetzt werden. Schließlich gehört das Alpenland zu den acht stärksten Industrienationen der Welt (G8). 2010 waren es bei Italien 119 Prozent des BIP, bei Griechenland knapp 143 Prozent. Nach der Herbstprognose der EU-Kommission steigt der Wert für Griechenland auf 198,8 Prozent im kommenden Jahr steigen, der für Italien auf "nur" 120,5 Prozent. Die EZB müsste kaufen, kaufen, kaufen...
Die Dramatik wird erst richtig klar, wenn der Blick auf den kurzfristigen Refinanzierungsbedarf fällt. Geschätzt wird, dass Rom von heute an bis Ende 2012 zwischen 300 und 400 Mrd. Euro frisches Kapital benötigt. Bis 2016 sollen es 800 Mrd. Euro sein, manche Berechnungen ergaben gar knapp 1000 Mrd. Euro bis dahin. Da erscheinen die Summen, die Griechenland braucht, um seine Kreditgeber zu befriedigen und den Staatsapparat am Leben zu halten, wie Kleckerkram. Athen hatte ihn Anfang des Jahres auf rund 90 Mrd. Euro bis Ende 2014 beziffert - die inzwischen beschlossene Umschuldung reduziert den Betrag um die Hälfte. Italien ist nach den USA und Japan der größte Anleiheschuldner der Welt. Die EU-Sparvorgaben für Italien sind...




Die alles entscheidende Frage lautet: Wer soll so viel Geld in ein politisch instabiles und wachstumsschwaches Land wie Italien stecken? Zwischen der Hälfte und zwei Dritteln - je nach Schätzung - seiner Geldgeber sind italienische Banken und Privatpersonen. Die Institute brauchen selbst frisches Kapital im mehrstelligen Milliardenbereich, um ausgegebene Anleihen ablösen zu können. Geld ist in dem Land genug da. Nur müsste die Regierung in Rom dafür sorgen, dass davon genügend in die Staatskasse fließt.
Die Europäische Zentralbank (EZB) kann die Renditen nie und nimmer dauerhaft und entscheidend drücken, weil einfach zu viele Italo-Bonds auf dem Markt sind. Sie EZB müsste kaufen, kaufen und nochmals kaufen und damit ihre Prinzipien endgültig aufgeben. Oder eine Vollgarantie abgeben für sämtliche Staatsanleihen der Krisenländer. Doch gegen beide Varianten würden Länder wie Deutschland und die Niederlande zurecht scharf protestieren.
Der Euro-Rettungsschirm, der als Brandmauer gedacht ist, verfügt selbst mit dem umstrittenen Hebel über 1000 Mrd. Euro. Das Geld würde nicht ewig reichen, das Land zu stützen, Italien ginge pleite. Zudem fiele das gesamte Konstrukt der Euro-Retter zusammen, selbst wenn Spanien kein Notfall wird.
Und dafür spricht einiges: Österreich muss wegen seiner Verstrickungen mit der italienischen Wirtschaft den Verlust des "AAA" befürchten, Frankreich, dessen Banken Milliarden durch das Griechen-Desaster verloren, erst recht. Käme es dazu, würde die EFSF ihre Topbonität verlieren und der Traum von der Euro-Rettung wäre ausgeträumt, das Ende der Gemeinschaftswährung nah. Die Folgen eines Schuldenschnitts für Italien
Weltweit wären die Turbulenzen schwerer als die durch die griechische Tragödie ausgelösten Börsen-Auf-und-Abs. US-Banken waren von Athens Dilemma nur marginal tangiert, sie konnten auf die europäische Konkurrenz herabschauen. Denn amerikanische Institute und Profianleger hielten keine Griechen-Anleihen oder stießen sie rechtzeitig ab. Bei italienischen sieht es anders aus. Hier halten US-Investoren milliardenschwere Anleihen, Pimco zum Beispiel laut Bloomberg 4,8 Mrd. Dollar. Vor allem aber sind sie Inhaber großer Mengen an Kreditausfallversicherungen. Milliarden wären fällig, ginge Italien wirklich pleite.
Sicher, man kann auf Berlusconi zeigen und ihn für die Misere verantwortlich machen. Aber das wäre der Fingerzeig auf den Blinden unter Einäugigen. 1997 musste Italien schon einmal sieben Prozent für Anleihen berappen. Damals bekam das Land die Kurve dank hoher Steuereinnahmen aufgrund 4,5 Prozent Wachstums. Das ist dieses und nächstes Jahr nicht einmal ansatzweise zu erwarten.
Der Kardinalfehler von damals: Die Väter der Euro-Zonengründung schwiegen und übten keinen harten Druck auf Italien aus, das strukturelle Defizit mittels Reformen zu beseitigen und die Schattenwirtschaft zu bekämpfen. Kritiker, die Rom die Euro-Reife absprachen, wurden als Anti-Europäer beschimpft.
Italien machte weiter wie bisher. Insofern ist die römische Misere ein Desaster des gesamten Kontinents. Europa muss sehen, wie es gemeinsam den Karren aus den Dreck zieht - oder Italien und alle anderen Nonstop-Defizitsünder aus der Euro-Zone schmeißen.

prof - Donnerstag, 10. November 2011 - 20:24
Das liest sich in der Tat nicht gut. Meine Vermutung ist immer noch, dass "es" auf einmal ganz schnell gehen wird.
Die Frage ist nur, was ist "Es"?
Prof

chinaman - Freitag, 11. November 2011 - 07:38
Im Blickpunkt: Die Schuldenkrise Italiens


von Bill Bonner

Liebe Leserin, lieber Leser,

Die Griechen möchten nun also eine neue Regierung mit mehr Glaubwürdigkeit aufstellen. Ich glaube nicht, dass die neue Regierung glaubwürdiger sein wird als die alte. Warum sollte sie auch? Papandreou war kein faules Ei. Er war nur in einer unmöglichen Situation. Und diese Situation hat sich nicht geändert.


Jeden Tag gibt es ein neues Problem, so Wolfgang Schäuble, deutscher Finanzminister. Richtig. Und da ich das Problem Griechenland besprochen habe, ist Italien heute für mich das Problem des Tages.

Gemeinsamkeiten

Oder vielleicht sollte ich sagen das problem di giorno. Analysten machen Vergleiche. Sowohl Italien als auch Griechenland haben Olivenbäume. Beide produzieren Wein. Beide haben sonniges Wetter und schöne Strände. Und beide haben ein Glaubwürdigkeitsproblem. Aber nur Griechenland hat bei den Schulden den "point of no return" überschritten.

Geringe Privatverschuldung

Italiens Schuldenlast ist handhabbar. Ja, die Staatsschulden liegen bei 120% des BIP. Aber der private Sektor hat wenig Schulden, nur 40% des BIP - verglichen mit 75% in der gesamten Eurozone.

Dies ist zum Teil der Tatsache zu verdanken, dass ein Großteil der Volkswirtschaft "außerhalb der Bücher" abläuft..."cash and carry". Wenn man gegen Barzahlung arbeitet, dann hat man nicht viele Schulden. Zumindest nicht in Italien.


Aber dafür sind die Italiener nicht sehr gut beim Steuereintreiben. Bei der Steuererklärung zu betrügen ist in Italien ein Kavaliersdelikt. Schließlich sind das sehr zivilisierte Menschen. Sie kümmern sich um ihre Pasta und um ihre bunga-bunga-Parties. In Bezug auf Steuern wissen sie, dass dieses Geld ohnehin verschwendet wird.


Da verschwenden sie es lieber selber.


Viele Italiener verdienen Geld, wovon der Staat nie verfährt. Deshalb ist Italien wahrscheinlich ein reicheres Land, als es die offiziellen Statistiken zeigen. Ein großer Teil des Outputs wird nicht gemessen...und nicht besteuert. Man muss ein Volk beneiden, welches so etwas tun kann.

Vertrauensverlust

Laut den Zeitungen ist das Problem mit Italien, dass die Investoren das Vertrauen in die Regierung verloren hatten. Das überrascht mich nicht. Mich überraschte eher, dass sie vorher Vertrauen in die Regierung gehabt haben sollen. Regierungen kann man nicht trauen; jede denkende Person weiß das.


Italien hat ein Haushaltsdefizit, welches nur halb so groß wie das amerikanische ist. Das Problem von Italien ist, dass in den nächsten paar Jahren ein Viertel der gesamten Verschuldung neu finanziert werden muss. Das wäre kein Problem - weil Italien es sich leisten kann -, solange die Zinsen nur niedrig bleiben.


Aber wenn die Investoren das Vertrauen verlieren in die Fähigkeit oder Bereitschaft der italienischen Regierung, für sie die Steuerzahler auszuquetschen...dann können die Dinge zusammenbrechen.

Als ich vor ein paar Tagen nachschaute, da lag die Rendite der 10jährigen italienischen Anleihen bei 6,66%. Das hat einen bösen Klang. Und einen bösen Blick.


Die Financial Times sagt, dass Italien in der "Gefahrenzone" sei. Nun, zumindest für Silvio Berlusconi ist der Kampf nun wohl verloren.


Und wer weiß? Jeden Tag ein neues Problem. Und exakt dasselbe alte Problem. Die Welt hat zu viele Schulden. All dieser "Sturm und Drang" in Europa....und in den USA...


Es geht letztlich nur darum: Wer zahlt die Rechnung. Wie. Und wann.

chinaman - Freitag, 11. November 2011 - 10:17
Die Frage ist nur, was ist "Es"?

Völlig richtig, Prof. Genau, das ist die Frage !

Ich sehe 3 Möglichkeiten:

a) Inflationierung
b) Austerität (Sparen, Deflation)
c) Staatsbankrotte

zu a)

Warum ist gerade Europa so im Rampenlicht der Schuldenkrise? In den USA und/oder Japan sieht es doch keinen Deut besser aus ... Das liegt m.E. daran, dass der Markt den Notenbanken der USA und Japan's glaubt, dass Sie notfalls beliebig viel Papiergeld schöpfen werden, um die "Bedürfnisse" der jeweiligen Staaten auch weiterhin zu decken.

In Europa dagegen hat die EZB zumindest offiziell ein anderes Mandat. Ihr ist diese Art der Staatsfinanzierung durch den Vertrag von Lissabon verboten. Aus der "Not" heraus, hat Sie es aber in der Vergangenheit trotzdem bereits getan. Der Markt kennt aber natürlich die Zielkonflikte zwischen den (zumindest relativ) stabilitätsorientierten Deutschen und den südeuropäischen "Lebenskünstlern".

Ein relativ leichter Weg Italien (vorerst) zu retten, liegt natürlich in der offiziellen Entscheidung der EZB für den amerikanischen bzw. japanischen Weg. Man erklärt bspw. offiziell, dass man einen Anstieg der italienischen Zinsen über z.B. 5% nicht "toleriert" und nötigenfalls beliebig Euro druckt.

In diesem Falle zahlen die Sparer in Geldvermögen letztendlich die Rechnung.

zu b)

Mit dem Aufbau der Schulden in den vergangenen Jahren war viel "künstliches" Wachstum verbunden. Der Transfergeldempfänger hat konsumiert und die investiven Staatsausgaben erzeugten Nachfrage. Spart man wirklich, kehren sich diese Effekte zwangsläufig um. Hinzu kommen möglicherweise Streiks der auf Entzug gesetzten Transferleistungsempfänger. Alles schön in Griechenland bereits zu besichtigen.

In diesem Falle zahlen Arbeitnehmer, Transferempfänger aber auch Unternehmer (Aktienbesitzer) die Rechnung.

zu c)

der grosse Knall. Davor fürchtet sich natürlich jeder und dieser Weg wird daher erst eingeschlagen werden, wenn es wirklich gar nicht mehr anders geht.

Diese Stufe ist erreicht, wenn sowohl Sparer als auch Arbeitnehmer und Unternehmer sich voller Frust in die Leistungsverweigerung zurückziehen.

Für die nächsten Monate stehen wir erst einmal vor der Entscheidung über die beiden Scheinlösungswege Inflationierung oder Schrumpfsparen (Deflation).

Je nachdem sind Aktien oder Cash vorteilhafter.

prof - Freitag, 11. November 2011 - 15:08
Sehr zutreffende, kurze und gründliche Analyse. Die Frage ist, wie schnell die Menschen mitbekommen, dass a) oder b) läuft.
Prof

chinaman - Samstag, 12. November 2011 - 10:38
Schöne Beschreibung der Situation in Griechenland:


Unwillig zu sparen? Eine Verteidigung der Griechen


GÜNTER TEWS (Die Presse)


http://diepresse.com/home/meinung/gastkommentar/694701/Unwillig-zu-sparen-Eine-Verteidigung-der-Griechen

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