Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: SELL OUT oder nicht ????: Archivierte Beiträge bis 7. März 2009
ossi - Mittwoch, 12. März 2003 - 19:07
7 Tage Verluste mit großen Schritten von niedrigem Niveau !

Man muss schon 10 Jahre zurück um charttechnische Linien zu sehen. Ob die aber überhaupt noch gelten ?

Die Dividendenrenditen sind inzwischen beachtlich. (TUI z.b. 10%)

ossi - Mittwoch, 12. März 2003 - 19:16
Hier das 23 jährige DAX-KGV

[URL]http://boerse-go.de/charts2003/trendpeak/tgo743.gif[/URL]

ossi - Mittwoch, 12. März 2003 - 23:47
..ich bin long seit 2200.

ossi - Donnerstag, 13. März 2003 - 21:11
long jetzt glattgestellt........

Bekomme langsam Höhenangst.

al_sting - Montag, 23. Februar 2009 - 20:25
Diese Stimmung scheint jetzt auch wieder zu herrschen.

Wenn selbst Zeitungen wie das Handelsblatt kommentieren "Börse: Billig gibt’s nicht mehr" und zu einem Ausverkauf raten, dann sollten Stockpicker wach werden. Die Stimmung ist so schlecht, dass es wirklich interessant wird.

http://www.handelsblatt.com/finanzen/handelsblatt-kommentar/boerse-billig-gibt-s-nicht-mehr;2169778

Börse: Billig gibt’s nicht mehr
von Ulf Sommer

An der Börse zu spekulieren war auch deshalb so verlockend, weil oft einfachste Grundregeln reich machten. "Kaufe Aktien, wenn sie billig sind", gehörte dazu. Denn teure und billige Aktien ließen sich mit Hilfe weniger Kennzahlen relativ leicht voneinander unterscheiden. Wer in den achtziger und neunziger Jahren nach solch simplen Regeln kaufte, schlug alternative Anlageformen wie das Sparbuch oder solide Staatsanleihen um Längen. All das gilt aber heute nicht mehr, wie Anlegern Tag für Tag schmerzlich bewusst wird.

Die Finanzmärkte kennen drei wichtige Kennzahlen, um vermeintlich preiswerte Aktien herauszufiltern: Unternehmen, die, gemessen am Aktienkurs, hohe Dividenden ausschütten, entwickeln sich auf Dauer besser als der Rest. Dasselbe gilt für Firmen, die überdurchschnittlich viel unter dem Strich verdienen. Beide Kennzahlen - Dividendenrendite und Kurs-Gewinn-Verhältnis - sind aber nur ein Blick in den Rückspiegel. Schließlich zahlen Unternehmen ihre Dividenden für das vergangene Geschäftsjahr, und auch die Gewinne lassen sich nicht in die Zukunft fortschreiben.

Deshalb genießt in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wie jetzt eine dritte Kennzahl Hochkonjunktur: den Aktienkurs in Relation zum Eigenkapital der Firma zu setzen. Bezahlen Anleger für einen Anteilsschein weniger, als es der Substanz der Firma entspricht, gilt die Aktie gemeinhin als billig.

Solch historische Berechnungen basieren jedoch allesamt auf Zahlen, Fakten und Statistiken der Nachkriegsgeschichte, also auch auf Rezessionen, die nie länger als zwei, allenfalls vier Quartale dauerten. Immer mehr Anleger fürchten inzwischen jedoch, dass die Finanzkrise und weltweite Rezession den Unternehmen und Verbrauchern noch sehr viel länger zusetzen werden. Die bis vor kurzem allenfalls mit einer Wahrscheinlichkeit von fünf Prozent bezifferten Horrorszenarien mit einem bevorstehenden Minus- oder Nullwachstumsjahrzehnt gewinnen bei Volkswirten, Analysten und Anlegern immer mehr Anhänger. Japan und die dreißiger Jahre dienen als "Vorbild".

Wer solch einer Vision anhängt, verlässt sich nicht mehr auf klassische Kennzahlen. Schließlich mindert eine tiefe und lange Rezession aufgrund fortgesetzter Abschreibungen und Verluste das Eigenkapital der Unternehmen ganz erheblich. Das heute noch günstige Kurs-Buchwert-Verhältnis würde sich dramatisch erhöhen. Gewinne und Dividenden hingegen würde es in einer ausgedehnten Rezession kaum noch geben.

Verstärkt wird die tiefe Skepsis von einem großen Vertrauensverlust gegenüber der Anlageform Aktie. Denn der scheinbar ewig junge Leitspruch "Langfristig schlägt die Aktie das Sparbuch" gilt nicht mehr. Wer vor zehn Jahren sein Geld gleichmäßig auf die 30 Dax-Titel verteilt hat, beklagt heute eine Negativrendite von 19 Prozent. Wohlgemerkt, unter Einbeziehung aller Dividenden und unter Ausklammerung von Kauf-, Depot- und Verwaltungsgebühren.

Eine sichere Altersvorsorge sieht anders aus. Dessen werden sich immer mehr Anleger bewusst. Sie warten deshalb auf bessere Zeiten. Aber wenn die schneller kommen als heute befürchtet, dann wird man sagen: 2009 wäre ein gutes Jahr für den Einstieg gewesen

pumi - Dienstag, 24. Februar 2009 - 00:28
Hi Al Sting,

auch ich warte immer noch auf den richtigen Zeitpunkt zum Verpulvern meiner Barreserven. Ich sehe das allerdings so: Wir stehen erst am Anfang einer Dominokette und mir ist nicht ganz klar, an welchem Punkt dieser wir uns befinden. Wenn Betriebe plötzlich mit 50-70% Umsatzeinbußen zu kämpfen haben, wird das Geld schnell knapp. Ich denke, in den nächsten ein bis zwei Quartalen wird es noch eine Vielzahl von Insolvenzen geben, die das wahre Ausmaß der Krise besser abschätzbar machen. Ansonsten kaufe ich viele kleine Positionen, um das Risiko von Totalverlusten durch Insolvenzen zu vermeiden. Isra Vision für 5,70 war mein letzter Kauf, die Watchlist ist ewig lang. Firmen wie IDS mit viel EK und einer Menge Bargeld stehen dabei ganz oben.

Grüße
Pumi

prof - Dienstag, 24. Februar 2009 - 01:29
Charttechnisch haben wir einen Dammbruch! Wie weit der Markt absäuft, wissen wir nicht. Ich bleibe drin und setze auf die Notenpresse!
Prof

chinaman - Dienstag, 24. Februar 2009 - 02:12
"Charttechnisch haben wir einen Dammbruch"

Nein, es gibt noch Dämme. Dazu muss man sich allerdings extrem langfristige Charts anschauen.

Sowohl der Dax als auch der Dow Jones befinden sich langfristig immer noch in Aufwärtstrends.

Die entscheidenden Zonen sind bei ca. 3.500 Punkten im Dax bzw. 6.700 Punkten im Dow Jones.

Dort kann bzw. sollte man die Augen nach einem Einstiegssignal offen halten.


Chinaman

chinaman - Dienstag, 24. Februar 2009 - 09:18
Die Stimmung ist zwar wirklich schlecht, aber die US Put / Call - Ratio weist einen Wert von 0,95 auf. Werte unter 1 passen absolut noch nicht zu einem wichtigen Tief.


Chinaman

chinaman - Montag, 2. März 2009 - 06:42
Wir nähern uns der potenziellen Wendezone. Die Chance auf einen (vorläufigen) Boden im 1. Quartal 2009 steht meines Erachtens nicht schlecht. Idealerweise sehen wir noch eine Kapitulationsbewegung.


Chinaman

hoyke - Montag, 2. März 2009 - 09:50
P/C Ratio unter 0,4 wäre ein Kontaindikator gegen weiteren Verfall- nicht aber 0,95.

(Gruss - von Hoyke, der - wie ich schon vergessen hatte - diesen Thread als Ossi in 2003 eröffnet hat- habe mich seit der Zeit aus der Börse zurückgezogen...scharre aber wieder mit den Füßen)

prof - Montag, 2. März 2009 - 10:02
@hoyke: Wertvolle Hintergrundinfo zum Namen, ich fand aber Ossi schöner ...
Prof

chinaman - Montag, 2. März 2009 - 10:37
"P/C Ratio unter 0,4 wäre ein Kontaindikator gegen weiteren Verfall- nicht aber 0,95"

An wichtigen Tiefs hatten wir meist über 1,0. Bekommen wir wohlauch diesmal noch hin ...

Chinaman

hoyke - Montag, 2. März 2009 - 12:28
Habe mich vertan- gemeint war P/C < 0,4 als Kontra für steigende Kurse.

P/C deutlich über 1 als Kontra für fallende...

Wird so gelegentlich auf Börsenseiten verlautbart.

hoyke - Montag, 2. März 2009 - 12:46
bin am letzten Freitag - fast zeitgleich mit china - long auf den Dax gegangen- aber bereits nach einer Stunde wegen eines USA-P/C von 0,35 wieder raus....

Letztendlich fehlt mir die Collness für solche Spiele.

hoyke - Freitag, 6. März 2009 - 23:41
wenn in 2003 ein DAX-Stand in der Nähe von 2000 möglich war- wieso dann nicht jetzt auch ?

Die Krise ist jetzt um vieles krasser.

chinaman - Samstag, 7. März 2009 - 07:21
Natürlich ist auch in dieser Krise ein Dax-Stand um die 2000 prinzipiell möglich. Es erscheint mir aber unwahrscheinlich, dass wir ohne eine nennenswerte Bear-Market Rallye soweit auf einmal durchrutschen.

Die amerikanischen Indizes wie Dow Jones und S&P 500 befinden sich übrigens schon unterhalb des Niveaus von 2003.


Chinaman

chinaman - Samstag, 7. März 2009 - 09:37
Die US Indizes notieren auf dem Stand von 1996 / 1997. Soweit zu der Funktionsfähigkeit von "Buy and Hold Strategien" ...


Chinama

drwssk - Samstag, 7. März 2009 - 10:26
# ...Soweit zu der Funktionsfähigkeit von "Buy and Hold Strategien" ...
Volle Unterstützung, sehe das schmerzhaft an meinem Depot, wo ich zu sehr auf Dividenden und Umgehen der Abgeltungsteuer gesetzt habe. Aber, Reserven sind da, und die werden gebracht, aber bei weit unter DAX 3000. Und noch eine Bemerkung.
Wäre ich jünger, würde ich auf die Strategie vom prof. umsteigen, tolle Leistung über all die Jahre.
be.

al_sting - Samstag, 7. März 2009 - 11:22
> Die US Indizes notieren auf dem Stand von 1996 / 1997.
Ich vermute, dass der Dax bei einem schwächeren Dollar und einem stärkeren Euro auch im Vergleich etwas stärker leiden würde. Aber dennoch sehe ich das Epizentrum des Bebens in den USA. Daher sollten wir nicht unter 2003 fallen, sofern jetzt nicht ein neuer Schock wie damals der 9.11.2001 dazukommt.

> Soweit zu der Funktionsfähigkeit von "Buy and Hold
> Strategien" ...
Merke ich auch schmerzhaft. Auch wenn ich im Sommer 2007 etwa 40% verkaufte, weil ich von großen Probleme ausging: Im Rückblick hätte ich viel mehr verkaufen sollen. Nun ja, Lehrjahre...

> Wäre ich jünger, würde ich auf die Strategie vom prof.
> umsteigen, tolle Leistung über all die Jahre.
Die Leistung ist toll, das stimmt!
Das Alter wäre bei mir kein Einwand. Nur meine Mentalität und meine grundlegende Herangehensweise an das Thema. Wo kommen wir denn hin, wenn alle nur dem Chart folgen?
Ich muss meine Lehren noch ziehen und ich weiß noch nicht, wie sie ausfallen werden. Da mir stw's Strategie sehr nahe liegt (auch wenn ich diesem auch lange nicht immer folge), würde mich interessieren, ob er an Strategiekorrekturen denkt.
Grundsätzlich bin ich eher ein Anhänger der Hund-Herrchen-Strategie: Der Hund (Kurs) folgt langfristig immer dem Herrchen (Unternehmen), auch wenn er mal weit zurückbleibt und mal vollkommen ausbricht, wenn er die Fährte eines Rehes gerochen hat. Aber am Ende des Spazierganges kommen sie gemeinsam an. Wenn also der Kurs des Herrchen=Unternehmens stimmt, sollte man nur aufpassen, dass man den Hund nicht in der Phase des Vorausrennens erwischt.

Und noch mal grundsätzlich: Das krasse Auf und Ab der letzten 10 Jahre hat das Image der Börse als Casino, als unseriöse Zockerbude in Deutschland weiter verstärkt. Immer mehr Bürger, aber auch Unternehmen wie Versicherungen meiden die Börse als Ort der Geldanlage. Auch gibt es bei uns m.E. überproportional viele auch große Unternehmen, die nicht an der Börse notiert sind. Das dürfte den Einfluss von Charties wie auch von ausländischen Anlegern (die in der Krise eher mal ihr Geld herausziehen) weiter steigen lassen und damit auch die Volatilität des Daxes.
Heimvorteil für Charties?

Schönes WE,
Al Sting

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