Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: Rohstoffe: Archivierte Beiträge bis 11. Dezember 2008
al_sting - Freitag, 3. Februar 2006 - 15:45
Repsol wertet seine Reserven um 25% ab:

Die Welt, 28.01.2006

Regierungswechsel in Bolivien zwingt Repsol zur Neubewertung der eigenen Ölreserven
von Ute Müller

Madrid - Der spanische Mineralölkonzern Repsol YPF hat seine Angaben über die Höhe der eigenen Reserven um 25 Prozent nach unten korrigiert und damit den Aktienkurs an der Börse einbrechen lassen. Bisher gaben Repsol um rund zehn Prozent nach. Das kommt einer Kapitalvernichtung von fast drei Mrd. Euro gleich. Die Reserven betragen nur noch 3,8 Mrd. Barrel, das entspricht etwa einer Förderungsdauer von nur dreieinhalb Jahren. Hauptgrund für die Korrektur ist die unsichere Rechtslage in Bolivien, wo nach dem Sieg von Evo Morales nun das Gesetz zur Verstaatlichung von Gasvorkommen (Ley de Hidrocarburos) in Kraft getreten ist. Man werde geplante Investitionen aufs Eis legen, heißt es bei Repsol, da in dem Andenstaat nun keine Garantien für ausländische Investoren mehr bestünden.

Seit dem Wahlsieg von Morales hatten die Analysten die Situation in Bolivien mit Sorge betrachtet. Um so überraschender war für sie denn auch, daß Repsol auch die nachgewiesenen Vorkommen in Argentinien nach unten revidieren mußte. Das lateinamerikanische Land ist der wichtigste Lieferant für Repsol. Seit der Übernahme von YPF im Jahr 1999 erhielten die Spanier Zugang zu riesigen Gasfeldern.

Doch in den letzten beiden Jahren ist der Gasdruck schwächer geworden, entsprechend reduzierte sich die Fördermenge, wie nun ein konzerninterner Prüfbericht aufzeigte. Zerknirscht räumte Repsol YPF-Chef Antonio Brufau nun in Madrid ein, daß nach dieser Korrektur der Nettogewinn dieses Jahr um 160 Mio. Euro geringer ausfallen wird, als ursprünglich erwartet und daß das Unternehmen seine Produktion um 120 000 Barrel am Tag kürzen wird. Brufau sagte, die Neubewertung der Vorräte sei bislang nur zur Hälfte abgeschlossen, er erwarte aber keine weiteren negativen Überraschungen mehr.


Ciao, Al Sting

phlipster - Montag, 28. August 2006 - 16:06
Konkrete Tips: Sally Malay, der Gold- und Kupferproduzent Oxiana und der Zinkproduzent Zinifex

Rohstoffaktien bleiben aus Anlegersicht interessant

23. August 2006
Die Hausse bei den Rohstoffpreisen sorgt im Rohstoffsektor allgemein für einige spannende Entwicklungen. So glänzen die Unternehmen nicht nur mit rekordhohen Gewinnen und das Übernahmekarussell dreht sich ausgesprochen munter.


Das eigentlich erstaunlich ist aber, daß trotz der explodierenden Rohstoffpreise und der zahlreichen Medienberichte über diese Entwicklung auf die Rohstoffaktien selbst noch kein allgemeiner Ansturm eingesetzt hat. Zumindest dann nicht, wenn die Bewertungen zugrunde gelegt werden. Denn die bewegen sich im Regelfall in sehr verträglichen Bahnen.


Rekordgewinne und Fusionsphantasie



Wie gut sich mit Rohstoffen momentan Geld verdienen läßt, machen am eindruckvollsten die zur Wochenmitte veröffentlichten Ergebnisse von BHP Billiton deutlich. Der weltgrößte Bergbaukonzern verdiente im abgelaufenen Geschäftsjahr 10,45 Milliarden Dollar (plus 60 Prozent), und damit so viel wie kein anderes Unternehmen aus dem Sektor jemals zuvor. Und was die Anleger mindestens ebenso erfreuen dürfte: Der Vorstand geht davon aus, daß der hohe globale Verbrauch knapper Rohstoffen die Preise auch in Zukunft beflügeln wird.


Zudem feuerte BHP-Chef Chip Goodyear auch die Fusionsspekulationen in der Branche mit der Bemerkung noch einmal zusätzlich an, er sehe viele Möglichkeiten Geld auszugeben. Derzeit liefern sich die Branchenvertreter bekanntlich gleich mehrfach ein Bieterwettrennen um verschiedene Rohstoffkonzerne.


Kein Unternehmen mehr vor Übernahmen sicher



Inzwischen machen die Spekulationen selbst vor den größten Vertretern der Branche nicht mehr Halt. So kursierten zu Wochenbeginn Gerüchte, mit Anglo American sei der am Umsatz gemessen weltweit zweitgrößte Bergbaukonzern von den Konkurrenten Xstrata, Rio Tinto Group und Vale do Rio Doce als Übernahmeziel identifiziert worden. Da Anglo American selbst auf eine Marktkapitalisierung von rund 60 Milliarden Dollar kommt, wurden derartige Spekulationen bisher für eher unwahrscheinlich gehalten.


Doch mittlerweile wird keine Variante mehr ausgeschlossen. „Wir sind jetzt fast schon so weit, daß alle Unternehmen versuchen, sich gegenseitig zu übernehmen“, beschreibt Wilhelm Schröder, Rohstoffexperte und Fondsberater des Nestor Australien Fonds das muntere Fusionstreiben.



Aus seiner Sicht ist Anglo American durchaus ein Übernahmeobjekt. Schließlich sei das Unternehmen mit einem Kurs-Cash-Flow-Verhältnis von rund sechs tiefer bewertet als der Branchenschnitt, der sich zwischen 7,5 und 8,0 bewegt. Außerdem schneide das Unternehmen bei der Eigenkapitalrendite mit einem Wert von 20 bis 22 Prozent schlechter ab als die Mitkonkurrenten, die im Schnitt auf 35 bis 50 Prozent kommen.


Allerdings glaubt Schröder eher nicht daran, daß die genannten Unternehmen als Bieter auftreten werden. Er setzt eher auf BHP Billiton als möglichen Interessenten. Aber natürlich kann das nach seiner Restrukturierung mit Barmitteln von mehr als 15 Milliarden Dollar ausgestattete Unternehmen auch selbst auf Beutejagd gehen.


Viele Rohstoffaktien sind vergleichsweise niedrig bewertet



Unabhängig davon, wie es nun konkret mit Anglo American weitergeht, sind weitere Übernahmen im Rohstoffsektor programmiert. Dafür spricht schon die Tatsache, daß einige der Unternehmen, die sich gerade mit ihren Konkurrenten Übernahmeschlachten liefern, leer ausgehen und sich notgedrungen nach anderen Zielobjekten umschauen werden. Aus Sicht von Schröder ist vor allem der „gesamte Nickelbereich reif für weitere Fusionen“. So mausere sich die sehr günstig bewertete Sally Malay immer mehr zu einem Übernahmekandidaten. Unter den größeren Unternehmen sind für ihn ansonsten branchenübergreifend betrachtet der Gold- und Kupferproduzent Oxiana und der Zinkproduzent Zinifex potentielle Übernahmeziele.


Das Übernahmekarussell dürfte außerdem auch deshalb in Schwung bleiben, weil sich ganz einfach noch günstig bewertete Unternehmen finden lassen. So erwirtschaftet Zinifex laut Schröder eine Milliarde Dollar an freiem Cash-Flow, und das bei einer Marktkapitalisierung von fünf Milliarden Dollar. Hinzu kommt hier ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von vier. Bewertungskennziffern wie diese sind durchaus kein absoluter Einzelfall. Selbst unter den Branchenriesen halten sich die Bewertungen in Grenzen. So beläuft sich bei BHP Billiton das KGV auf Basis der historischen Gewinne nur auf zehn. Der weltgrößte Bergbaukonzern ist damit niedriger bewertet als vor Beginn der Rohstoff-Hausse.


Analysten glauben nicht an dauerhaft hohe Rohstoffpreise


Erklären läßt sich diese Phänomen mit der allgemein vorsichtigen Haltung der Marktteilnehmer. Die überwiegende Mehrheit der Analysten glaubt ganz einfach nicht an dauerhaft auf dem erreichten Niveau verharrende Rohstoffpreise. Und in der Tat bleibt abzuwarten, ob diese nicht irgendwann auch wieder einmal fallen werden. Die Differenz zwischen Prognosen und Marktpreisen ist inzwischen aber so hoch, daß ein sehr hoher Puffer besteht.


So schätzen die angesehenen Analysten der australischen Macquarie Bank den Kupferpreis in diesem und im nächsten Jahr im Schnitt auf 2,95 und 2,35 Dollar. Doch aktuell bewegen wir uns hier bei 3,50 Dollar. Genauso kraß sieht es bei Nickel aus. Hier werden die Durchschnittspreise für 2006 und 2007 auf 8,50 und 7,25 Dollar veranschlagt, was mit einem aktuellen Preis von 13 Dollar kontrastiert.


Damit ist auch klar: Von einem irrationalem Überschwang kann bei den Rohstoffaktien noch keine Rede sein. Schon wenn sich die Rohstoffpreise nur annähernd auf den jetzt erreichten Niveaus halten können, wird es nach und nach bei den Gewinnschätzungen zu Anpassungen nach oben kommen müssen. Und das dürfte dann wiederum den Kursen der Rohstoffaktien, zugute kommen, auch wenn diese momentan mitunter auch mit den stark gestiegenen Kosten zu kämpfen haben.

Quelle: faz.net

chinaman - Montag, 28. August 2006 - 16:25
@ phlipster:

Danke für den interessanten Artikel ...

Alle 3 besprochenen Aktien sind auch nach meiner Ansicht empfehlenswert. Kleine Einschränkung: Alle 3 Aktien sind Industriemetallabhängig. Gerade die Industriemetalle sind aber

a) bereits sehr gut gelaufen
b) sehr konjunkturabhängig

Damit sind die Industreimetalle wohl auch am ehesten Rückschlaggefährdet ...


Gruß
Chinaman

chinaman - Montag, 28. August 2006 - 16:25
@ phlipster:

Danke für den interessanten Artikel ...

Alle 3 besprochenen Aktien sind auch nach meiner Ansicht empfehlenswert. Kleine Einschränkung: Alle 3 Aktien sind Industriemetallabhängig. Gerade die Industriemetalle sind aber

a) bereits sehr gut gelaufen
b) sehr konjunkturabhängig

Damit sind die Industriemetalle wohl auch am ehesten Rückschlaggefährdet ...


Gruß
Chinaman

chinaman - Freitag, 15. September 2006 - 04:46
Handelsblatt.com


Nach dem spürbaren Kurs-Rückschlag

Rohstoffe geben Rätsel auf

Der deutliche Rückschlag der Rohstoffpreise stellt die These vom Superzyklus für Commodities in Frage. Seit ihrem Hoch im Mai verloren einige Rohstoffpreise fast ein Fünftel an Wert. Doch längst nicht alle Strategen sehen Anlass zur Besorgnis.

Der deutliche Rückschlag der Rohstoffpreise stellt die These vom Superzyklus für Commodities und damit eines langfristigen Preisaufschwunges in Frage. Seit ihrem Hoch im Mai verloren einige Rohstoffpreise wie Öl und Gold fast ein Fünftel an Wert, Zucker stürzte im Vergleich zum Top im Februar sogar um 40 Prozent ab. Es erscheint nur folgerichtig, wenn sich jetzt die Skeptiker zu Wort melden.


HB FRANKFURT/LONDON. Am Montag rutschte der Ölpreis sogar unter die Marke von 66 Dollar für ein Barrel der Richtmarke WTI - ein neues Fünfmonatstief. Hintergrund waren Signale für eine Entspannung in der Irankrise sowie die Tagung der Erdöl exportierenden Staaten (Opec), von der kein Beschluss zur Kürzung der Förderquoten erwartet wird. Gold fiel in dieser Nachrichtenlage unter das Niveau von 600 Dollar je Unze.

Für Vertreter des Bären-Lagers spiegelt der jüngste Preisverfall bei Öl, Gold und anderen Rohstoffen das Ende der fünf Jahre währenden Hausse wider: "Der Riesenansturm auf Rohstoffe ebbt ab", sagt Stephen Roach, Chefökonom für Weltwirtschaft bei Morgan Stanley in New York. Er hatte bereits vor einigen Monaten das Platzen einer Blase angekündigt.

Andere Rohstoff-Strategen bleiben unbeeindruckt. "Zyklische Schwankungen", urteilt James Gutman. Der Ökonom leitet den Bereich Rohstoffe bei Goldman Sachs in London. "Wir sind sicherlich noch nicht am Ende des langfristigen Haussemarktes angelangt", sagt er. Joachim Klement, Stratege für Asset-Allocation bei der Vermögensmanagement-Tochter der Züricher UBS, stößt ins selbe Horn: "Der langfristige Aufwärtstrend bei Rohstoffen ist intakt."

Einer der Gründe für den Preisverfall bei Gold, Öl und Co. ist die Entwicklung der Konjunktur in wichtigen Wirtschaftsnationen. So sprach die US-Notenbank in ihrem Bericht zur Wirtschaftsentwicklung von einem "langsamen Wachstum" der Konsumausgaben. In den USA kühlt sich der Eigenheim-Markt ab, und die höheren Zinsen beginnen offenbar zu greifen.

Auch in China stehen die Zeichen nicht mehr auf ungebremste Expansion. In den vergangenen vier Jahren ließ ein Wachstum von jährlich neun Prozent den Bedarf für Rohstoffe sprunghaft steigen, aber nun erhöht die Zentralbank die Zinsen und schränkt die Vergabe von Krediten ein, um eine Überhitzung zu vermeiden.

Andererseits erklärte ein Sprecher des Internationalen Währungsfonds IWF vergangene Woche, die Weltwirtschaft werde 2005 rund fünf Prozent zulegen. Für kommendes Jahr prognostiziert die Organisation ebenfalls "stabiles Wachstum".IWF-Chef Rodrigo de Rato sagte, Europa und Japan würden dazu beitragen, die Konjunktur auf Wachstumskurs zu halten. Da falle ein verlangsamtes Wachstum in den USA weniger ins Gewicht.

Zur realen Nachfrage durch das produzierende Gewerbe kommt das spekulative Interesse. "Wenn Aktien zweistellige Gewinne hätten, würde das Geld aus den Rohstoffen fluchtartig verschwinden", sagt Michael Lewis, Chef der Rohstoffanalyse bei der Deutschen Bank in London. "Doch das ist nicht der Fall. Rohstoffe konkurrieren immer noch erfolgreich um Kapital, und die Preise haben immer noch Platz nach oben."

Allerdings betrachten einige Hedge-Fonds ihre Rohstoff-Investments inzwischen mit Nervosität. So löste Ospraie Management kürzlich den 250 Mill. Dollar schweren Ospraie Point Fund auf. Der Grund: ein Minus von 29 Prozent in den ersten fünf Monaten dieses Jahres - unter anderem wegen falscher Wetten auf die Rohstoffpreise. Auch Mother Rock, der Hedge-Fonds des ehemaligen Präsidenten der New York Mercantile Exchange Robert Collins soll nach Fehlspekulationen auf Erdgas geschlossen werden.

Möglicherweise müssen Investoren das Thema Rohstoffe jetzt differenzierter betrachten. "Einige Industrie-Rohstoffe dürften ihr Top erreicht haben", sagt Marc Faber, renommierter Vermögensverwalter aus Hongkong. "Getreide und Edelmetalle sollten jedoch weiter steigen, da sie nicht am Konjunkturzyklus hängen."

Spürbarer Rückschlag

Aufschwung: Die Hausse der Rohstoffpreise startete vor etwa fünf Jahren. Seither hat sich der als Messlatte verwendete CRB-Index mehr als verdoppelt. Die Teil-Indizes für Energie und Industriemetalle vervielfachten sich, während Agrar-Rohstoffe zurückfielen.

Abschwung: Seit dem Top im Mai gab der CRB-Index zwölf Prozent nach. Einerseits wurde damit charttechnisch der langfristige fünfjährige Aufwärtstrend verletzt. Andererseits hatten Rohstoff-Optimisten häufiger betont, im Langfristtrend seien auch Rückschläge von bis zu einem Drittel durchaus nicht ungewöhnlich.


12. September 2006

chinaman - Dienstag, 19. September 2006 - 05:02
Handelsblatt Nr. 177 vom 13.09.06 Seite 29


Die Hausse bei Rohstoffen setzt sich fort

Anlegern bieten sich vielfältige Chancen - Die globale Nachfrage zieht weiter an

RAINER FRITZSCHE | PFÄFFIKON Derzeit bestehen gute Voraussetzungen, dass die Aufwärtsphase bei Rohstoffen noch einige Jahre anhalten wird. Der Grund dafür ist die in vielen Fällen aktuelle Verknappung des Angebots bei gleichzeitig steigender globaler Nachfrage. Doch selbst wenn sich die aktuelle Haussephase abschwächen oder eine Baissephase anstehen sollte, sind Hedge-Fonds-Manager in der Lage, positive Renditen in diesem Marktsegment zu erzielen. Für Investoren sind Rohstoffe daher eine viel versprechende Anlageklasse. Neben dem zu erwartenden Preisanstieg haben Rohstoffe auch den Vorteil, sich gut zur Risikostreuung im Portfolio zu eignen. Denn ihre Preise hängen kaum von der Entwicklung am Aktien- und Anleihenmarkt ab. Außerdem können sich Anleger mit Rohstoffen gegen Inflationsrisiken absichern.

Hedge-Fonds-Managern, die auf Rohstoffe spezialisiert sind, bietet sich eine breite Palette an Investitionsmöglichkeiten - von Edelmetallen über Erdgas, Strommärkte bis hin zu Emissionszertifikaten. Stromderivate sind erst seit den neunziger Jahren auf dem Markt erhältlich. Die Handelsaktivitäten im Strommarkt wurden durch dessen Liberalisierung möglich, die in den frühen neunziger Jahren in Europa begann. Deregulierung bedeutet, dass Staatsmonopole aufgebrochen und somit Produktion und Handel den freien Marktkräften überlassen wurden. Dieser Prozess hat bis heute zu einem weitgehend deregulierten physischen Spotmarkt sowie einem Finanzmarkt für den Handel mit Strom-Futures, -Forwards und -Optionen geführt.

Noch jünger als der Strommarkt ist der Handel mit Emissionszertifikaten. Insgesamt haben bisher 41 Staaten das Kyoto-Protokoll unterschrieben, welches zum Ziel hat, die Kohlenstoffdioxid-Ausstöße bis zum Jahr 2010 um fünf Prozent unter das Niveau von 1990 zu verringern. Dabei wird jedem Land pro Jahr eine bestimmte Anzahl "Ausstoß-Bewilligungen" in Form von Zertifikaten zugeteilt. Diese Zertifikate sind handelbar. Sollte ein Land zu wenige Zertifikate besitzen, so dass es mehr CO2 ausstößt, als ihm erlaubt ist, kann es zusätzliche Zertifikate auf dem OTC-Markt (außerbörslich) kaufen. Und ein Land, das über mehr Zertifikate verfügt als es benötigt, kann diese auf dem OTC- Markt verkaufen. Zurzeit werden rund 80 Prozent der EU-Transaktionen außerbörslich gehandelt. Ein geringerer Teil, etwa 1,4 Mrd. Euro, entfällt auf den börslichen Handel. Dieser Markt ist allerdings noch relativ illiquide.

Der Emissionsmarkt ist zwar reich an Handelsmöglichkeiten, aber auch schwierig einzuschätzen. Am 12. Mai diesen Jahres fielen die Preise für Emissionszertifikate zum Beispiel auf neun Euro, nachdem sie 2005 durchschnittlich bei 18 Euro gehandelt wurden. Die Ursache war ein deutliches Überangebot an Zertifikaten. Per 30. Juni dieses Jahres notierten die Zertifikate jedoch bereits wieder bei 15,88 Euro. Dieses Beispiel zeigt, wie schwankungsanfällig (volatil) der Emissionsmarkt ist.

Ähnlich volatil ist auch der Markt für Erdgas, dessen Preis im Juli massiv sank. Der Grund dafür: Es war bekannt geworden, dass ein Hurrikan an den USA vorbei ziehen und somit die Erdgas-Pipelines nicht gefährden würde.

Auf Grund der oft starken Kursschwankungen sollten Anleger Rohstoffe stets mit traditionellen Anlagen kombinieren.

Rainer Fritzsche ist Senior Client Relationship Manager bei Man Investments.

Fritzsche, Rainer



13. September 2006

chinaman - Donnerstag, 21. September 2006 - 17:30
Handelsblatt Nr. 181 vom 19.09.06 Seite 24


ROACHS WELTSICHT

Zweifel am Superzyklus

Zum zweiten Mal in fünf Monaten sind die Rohstoffmärkte unter starken Verkaufsdruck geraten. Ich glaube nicht, dass dies rein zufällig geschieht. Es ist durchaus denkbar, dass die Fundamente der Nachfrage nach industriellen Materialien genau jetzt nachgeben, da renditehungrige Investoren Rohstoffe als ernst zu nehmende Anlageklasse legitimiert haben.

Das stellt die immer populärer werdende Vorstellung eines Superzyklus bei Rohstoffen in Frage und legt nahe, dass die Preise der wirtschaftlich sensitiven Industriestoffe - seien sie Energie bezogen oder nicht - in diesem Zyklus ihre Spitzenwerte wahrscheinlich schon erreicht haben.

Die Annahme eines zyklischen Abwärtstrends bei Rohstoffen lässt sich durch drei Hauptargumente stützen: Der China-Faktor ist bei weitem das wichtigste Element auf der Nachfrageseite der Rohstoffgleichung. Von 2002 bis 2005 entfielen fast 50 Prozent des gesamten Wachstums beim weltweiten Verbrauch von Industriematerialien und Rohöl auf die Volksrepublik. In den Konjunkturdaten Chinas für August tauchen nun erste Anzeichen für die lang erwartete Abkühlung auf. Falls sich diese Entwicklung fortsetzt, wird die Dominanz Chinas als Katalysator für die weltweite Nachfrage nach Rohstoffen mit fast mathematischer Gewissheit einen bedeutenden Abschwung bewirken.

Zweites Argument für eine Rohstoff-Baisse ist das Platzen der spekulativen Blase im US-Immobiliensektor. Ein Gesundschrumpfen nach der Übertreibung hätte negative Folgen für den Bau von Wohnhäusern. Darüber hinaus ist die Nachfrage nach Endprodukten in den USA die wichtigste Quelle für die Exporte Chinas ist. Eine Abschwächung würde die chinesische Wirtschaft zusätzlich belasten.

Das letzte Teil des Puzzles steuern die Fondsmanager mit ihrer Verteilung der anzulegenden Mittel auf die verschiedenen Investmentkategorien bei. Durch den jüngsten, über mehrere Jahre anhaltenden Aufschwung bei Rohöl- und Materialpreisen sind die Rohstoffe zu einer ernst zu nehmenden Anlageklasse für institutionelle Investoren und sogar für einige Kleinanleger erhoben worden. Ein umfangreicher Preisverfall, der durch die oben dargelegten, fundamentalen Faktoren ausgelöst wurde, würde wahrscheinlich durch defensive Strategien der Rohstoff-Investoren noch verstärkt werden.

STEPHEN ROACH Chefvolkswirt Morgan Stanley.

gastautor@handelsblatt.com

Roach, Stephen



19. September 2006

chinaman - Sonntag, 8. Oktober 2006 - 09:18
Im Gespräch mit "Rohstoff-Guru" James Rogers

"Das ist nur eine Korrektur"

James Rogers war Pionier bei Rohstoffanlagen und hat einen eigenen Rohstoffindex aufgelegt. Mit dem Handelsblatt sprach er über die steigenden Rohstoffpreise und die soe bedingende Faktoren.

James Rogers war Pionier bei Rohstoffanlagen und hat einen eigenen Rohstoffindex aufgelegt. Mit dem Handelsblatt sprach er über die steigenden Rohstoffpreise und die soe bedingende Faktoren.


Herr Rogers, die Rohstoffpreise fallen seit einigen Monaten drastisch. Stephen Roach, der bekannte Ökonom von Morgan Stanley, hat schon das Ende der Hausse ausgerufen. Wie sehen Sie die Situation?

Manche Ökonomen konnten vor einigen Jahren das Wort Rohstoffe noch nicht einmal buchstabieren. Deshalb haben sie die Hausse verschlafen. Was soll man von solchen Prognostikern halten? Diese Frage mag jeder selbst beantworten. Natürlich bewegen sich Commodities nicht in einer Einbahnstraße nach oben. Das gilt für alle Kapitalmärkte. Wir erleben eine gesunde Korrektur.

Wäre Absturz nicht das bessere Wort, wenn viele Rohstoffpreise seit dem Frühjahr um ein Viertel gefallen sind?

Das ist doch kein Absturz! Der Goldpreis versiebenfachte sich in den 70er Jahren, fiel dann um 50 Prozent, um sich anschließend fast zu verzehnfachen - es ist alles im grünen Bereich. In den letzten 200 Jahren gab es mehrere große Aufschwünge, die zwischen 15 und 23 Jahren dauerten. Selbst von den 15 Jahren haben wir noch nicht einmal die Hälfte der Strecke hinter uns. Von einer Blase, wie das die Herren Roach und Co glauben, kann also wirklich keine Rede sein. Ich habe noch keine Blase erlebt die geplatzt ist zu einem Zeitpunkt, als die Preise noch 90 Prozent unter ihrem All-Time-High lagen - inflationsbereinigt. Genau da befinden wir uns jetzt bei Commodities. Selbst zu nominalen Werten liegen Agrarprodukte wie Zucker, Baumwolle, Mais 50 bis 70 Prozent unter ihren historischen Höchstständen.

Es gibt noch ein Bärenargument: Die Flut an neuen Rohstoff-Anlageprodukten. Ist das nicht ein prozyklisches Signal?

Von einer Flut kann keine Rede sein. Es kamen weit mehr neue Aktien oder auch börsengehandelte Indexfonds an den Markt als Rohstoffanlageprodukte. Das Gros dieser Art von Produkten wird erst noch kommen.

Wer soll die alle kaufen?

Vor 35 Jahren wussten viele Verbraucher - gerade in Deutschland - nichts von Investmentfonds oder von Aktien. Wie wir alle wissen, hat sich das mit der Wertpapierhausse über zwei Dekaden langsam geändert hat. Das gleiche werden wir bei den Rohstoffen erleben. Rohstoffe bewegen sich meist entgegengesetzt zu Wertpapieren. Das haben wir in den achtziger und neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts wieder erlebt. Heute haben die Anleihemärkte ein langfristiges Top ausgebildet. Bonds werden tendenziell fallen. Aktien in den westlichen Industrieländern sind in jeder Hinsicht teuer, egal ob man Kurs-Gewinn-Verhältnisse, Dividendenrenditen oder andere Bewertungszahlen betrachtet. Sie werden sich höchstens seitwärts bewegen, ähnlich wie in den sechziger und siebziger Jahren.

Sie hatten mit George Soros den bekannten Quantum Fund gegründet, kennen also die Hedge-Fonds-Szene genau. Was halten Sie vom Amaranth-Fall?

Einige Hedge-Fonds haben schon immer in Rohstoffen investiert. Andere wurden von der Hausse angezogen. Aber wie immer können Engagements auch schief gehen. Im Fall Amaranth waren es die Gaspreise, die sich von ihren Spitzennotierungen aus etwa gedrittelt haben.

Manche Analysten zeichnen ein Schreckensszenario. Könnten der Menschheit wirklich die Rohstoffe ausgehen?

Ja, durchaus, wenn wir nicht schnell neue Ölfelder finden. Auch bei Kupfer wird es verdammt eng. Generell gibt es auf der Angebotsseite große Probleme. Zu lange ist zu wenig in neue Minen investiert worden. Viele Kupferminen beispielsweise sind schon seit mehr als einem halben Jahrhundert in Betrieb.

Wie wird diese Ära der Rohstoffe global wirken?

Rohstoffreiche Länder erleben einen Aufschwung. Das sehen wir in ersten Ansätzen. Diese Länder und Gesellschaften starten in eine ganz neue Ära, ähnlich wie Saudi-Arabien in den siebziger Jahren. Damals sprangen die Einnahmen aus den Ölverkäufen wegen der explodierenden Ölpreise rasant nach oben. Auf der anderen Seite werden rohstoffarme Länder natürlich auf der Verliererseite sein.

Die Fragen stellte Ingo Narat



07. Oktober 2006

chinaman - Dienstag, 10. Oktober 2006 - 04:44
Handelsblatt Nr. 194 vom 09.10.06 Seite c10


Edelmetalle versilbern die Rendite

Aktuelle Kurskorrekturen an den Rohstoffmärkten bieten eine gute Einstiegschance für Investoren

ACHIM KÜSSNER | FRANKFURT An Rohstoffen kommt kein Anleger mehr vorbei - für ein Investment in diese Asset-Klasse sprechen die enormen Preissteigerungen bei Edelmetallen, Industriemineralien und fossilen Energieträgern. So stieg der Goldpreis seit 2000 in der Spitze um mehr als das Doppelte, Silber legte sogar um fast das Dreifache zu. Die Entwicklung beim Ölpreis spürt jeder bei der Heizkostenabrechnung oder an der Tankstelle. Die jüngsten Preisrückschläge mögen Anleger verunsichern, doch ein Ende der Rohstoffhausse ist nicht in Sicht.

Edelmetalle werden vom asiatischen Wirtschaftsboom weiter profitieren, und auch der Ölpreis hat noch Potenzial. Denn die Nachfrage bleibt dank des robusten globalen Wachstums hoch, während auf der Angebotsseite Knappheit herrscht. Freie Kapazitäten und neue Quellen sind rar, zudem belasten immer wieder Naturkatastrophen und politische Unsicherheiten wie die Irankrise den Markt. Die aktuelle Korrektur bietet deshalb eine gute Einstiegschance.

Dank der steigenden Nachfrage, vor allem aus China, erleben auch Industriemineralien wie Koks und Eisenerz sowie Basismetalle wie Aluminium, Kupfer, Blei, Nickel, Zinn oder Zink einen beachtlichen Aufschwung. Etwas zurück blieben bislang die Agrarrohstoffe. Doch das könnte sich ändern, denn Milliarden Chinesen und Inder werden bei zunehmendem Wohlstand nicht nur Autos und Goldschmuck kaufen. Auch der Konsum von Kaffee, Orangensaft, Zucker, Fleisch und Getreide wird weiter steigen.

Rohstoffe sind eine sinnvolle Ergänzung in jedem ausgewogenen Portfolio. Sie eignen sich ideal zur Diversifikation und Risikostreuung, denn die Korrelation mit klassischen Anlageklassen wie Aktien oder Renten ist gering. Edelmetalle gelten zudem als sicherer Hafen für Kapital - als Investment, das vor Wirtschaftskrisen oder Spekulationsblasen schützt und immer und überall auf der Welt akzeptiert wird. Dazu kommt ein eingebauter Inflationsschutz, denn im Gegensatz zum beliebig produzierbaren Papiergeld ist es eher unwahrscheinlich, dass der Wert der nur begrenzt vorhandenen Edelmetalle ins Bodenlose fällt.

Bleibt die Frage, welchen Rohstoffanteil Anleger für ihr Depot wählen sollen: Verschiedene Studien wie eine aktuelle Untersuchung von Ibbotson Associates legen einen optimalen Rohstoffanteil von mindestens fünf Prozent bis etwa zehn Prozent nahe, abhängig von der Risikotoleranz und dem Zeithorizont des Anlegers. Denn das Risiko-Rendite-Profil rohstoff-angereicherter Portfolios ist zwar deutlich besser als das von Portfolios ohne Rohstoffanteil, allerdings sind auch die Schwankungen wegen der hohen Volatilität an den Rohstoffmärkten größer. Anlegern mit mittlerer Risikotoleranz und einem mittelfristigen Anlagehorizont empfiehlt sich ein eher niedriger Rohstoffanteil, während langfristig orientierte Investoren mit großer Risikotoleranz höhere Rohstoffanteile wählen können. Bleibt die Frage nach Anlageformen, Produkten und Strategie.

Der Kauf einzelner Rohstoffe ist nur etwas für erfahrene Anleger, bei physischen Investments besteht zudem ein Lagerproblem. Wer sitzt schon gerne auf Ölfässern oder Schweinehälften? Besser ist ein breit gestreutes Investment, etwa über Rohstoff-Fonds. Der Vorteil: Aktien von Minen- oder Energiegesellschaften bieten oftmals einen Hebeleffekt, der den Anstieg des zugrunde liegenden Rohstoffpreises noch verstärkt. Allerdings korrelieren Kurse von Rohstoffaktien mit dem Gesamtmarkt, sodass bei einer allgemeinen Börsenschwäche Verluste des Fonds nicht immer vermieden werden können. Minenund Goldgesellschaften rund um den Globus erzielen hohe Gewinne, schütten satte Dividenden aus und werden mit einem starken Abschlag an der Börse gehandelt.

Somit überwiegen die Chancen im Rohstoffsektor die Risiken und sind dank guter Fundamentaldaten alles andere als eine Eintagsfliege.

Achim Küssner ist Geschäftsführer der BlackRock (Deutschland) GmbH.

Küssner, Achim



09. Oktober 2006

chinaman - Montag, 23. Oktober 2006 - 05:24
Rohstoffe
Mit 3,5 Milliarden Asiaten steuert die Welt auf einen Rohstoff-Nachfrageschock zu
Der Energiehunger in Fernost wächst mit zunehmendem Wohlstand. Energie- und Rohstoffwerte sind auf Dauer eine Anlageformen, die ins Portfolio gehören.
Von Erwin Grandinger

Am besten sollte man eine Investition am Kapitalmarkt aufbauen, wenn alle anderen Marktteilnehmer kapituliert haben. So lautet eine Grundregel in der verhaltensorientierten Vermögensverwaltung. Und es gibt momentan einige Sektoren, wo Anleger augenscheinlich deprimiert das Handtuch geworfen haben. Die Kosten für Erdgas in den USA sind regelrecht eingebrochen. Seit Anfang August sanken die Preise für leichtes Rohöl von 78 auf 57 Dollar pro Fass. Viele Investoren und Spekulanten, die nicht investiert waren und denen die Preise im Energiesektor wegliefen, versuchen noch immer Rohöl auf 50 oder gar 40 Dollar, herunterzureden. Und jetzt, wo die Preise im Energiebereich innerhalb weniger Monate über 25 Prozent gefallen sind, reden viele in Panik vom Platzen der Rohstoffblase.

Privatinvestoren, die jetzt ihre Energie- und Minentitel verkaufen, werden sich schwer ärgern. Zum einen scheint der Markt, nach einer kurzen aber heftigen Korrektur, von der technischen Seite zu drehen. Zum anderen, doch weit wichtiger, sind die langfristigen, fundamentalen Faktoren unverändert. Man muss sich nur Energiewerte, Edelmetalle und andere Rohstoffe preisbereinigt für die letzten 20 Jahre oder länger anschauen. Gold sollte etwa bei 2000 Dollar stehen, nicht bei 600 Dollar. Der CRB Raw Industrial Index (etwa 23 Rohstoffe wie Zink, Baumwolle, Butter, Soja, Kautschuk) steigt seit Jahren stetig, beharrlich und nahezu korrekturlos. Dieser Index enthält weder Energiewerte (Öl, Erdgas) noch Edelmetalle (Gold, Silber) die wohl momentan den größten Teil einer mittelfristigen Korrektur gesehen haben.

Und wer Mattew R. Simmons "Twilight in the Desert" gelesen hat, gewinnt langsam eine Ahnung davon, welche Angebotsverknappung im Rohölmarkt dank Investitionsstau und fragwürdiger Rohölreserven noch auf uns zukommen wird. Andere Industriemetalle wie Nickel und Kupfer sind auf oder nahe am Rekordniveau. Energie- und Minenunternehmen haben 20 Jahre lang Ausrüstungsinvestitionen vernachlässigt und sehen trotz Nachfrageschocks keinen Grund, ihre Gewinne durch massive Investitionen zu schmälern. Das heißt auf Dauer, wir denken ein bis zwei Jahrzehnte, wird das Angebot von Rohstoffen aller Art den globalen Nachfragestau nicht lösen können.

Und die Musik spielt nicht im Westen, sondern im Osten. Etwa 3,5 Milliarden Menschen in China, Indien und Asien wollen so wohlhabend werden wie die 1,5 Milliarden Konsumenten in den westlichen Industriestaaten. Noch 1992 konnte sich China mit 1,3 Milliarden Einwohnern mit eigenen Rohölreserven versorgen. Heute muss das Land bereits 40 Prozent seines Ölbedarfs importieren. Und wer mit offenen Augen durch die Welt geht, sieht wie chinesische Mittelsmänner weltweit Rohstoffversorger und Rohstoffvorkommen aufkaufen. Das Hauptaugenmerk gilt hier insbesondere Afrika und Ländern wie Iran. Die derzeitige chinesische Mittelklasse umfasst etwa 50 Millionen Menschen mit rund 300 000 Millionären (in Deutschland leben etwa 770 000 Millionäre) und wächst mit rund zwölf Prozent jährlich. Diese neue Mittel- und Oberschicht sind Konsumenten mit ungeheurem Nachfragehunger. So gibt es momentan 31 Millionen Autos in China und im Jahre 2013 wird es wohl über 100 Millionen Pkws und Lkws geben. Um diese Autos zu bauen und die wachsende Mittelschicht mit allen Annehmlichkeiten des täglichen Lebens zu versorgen (vom Kühlschrank bis zum Einfamilienhaus), werden Rohstoffe ungeahnten Ausmaßes benötigt. Und was China nicht kauft, besorgt sich natürlich Indien. Es stellt sich nicht die Frage ob, sondern wie viel China, Indien und Asien mehr an Öl und Rohstoffen brauchen.

Insofern, von heftigen zyklischen Korrekturen abgesehen die völlig normal sind, sind Energie- und Rohstoffwerte auf Dauer eine Anlageform, die ins Portfolio gehören. Von einer Blase zu sprechen ist somit absolut unangebracht und zeugt nur davon, dass dieser Investor zu spät gekommen ist.

Der Autor ist Politischer Analyst und Partner bei EPM Group in Berlin

Artikel erschienen am 21.10.2006
Die Weöt

chinaman - Freitag, 27. Oktober 2006 - 05:48
Handelsblatt Nr. 207 vom 26.10.06 Seite 34


BULLE & BÄR

Lebenswichtige Ressourcen

INGO NARAT | FRANKFURT Es wird nicht zum Überleben reichen. Schon im Jahr 2050 braucht die Menschheit so viel natürliche Ressourcen, dass sie über zwei Planeten Erde verfügen müsste. Das errechnete der World Wide Fund for Nature (WWF) in seiner jetzt vorgelegten Studie über den Zustand des Ökosystems. Im "Living Planet Report 2006" weist die internationale Naturschutzorganisation auf die Verschwendung der lebenswichtigen Ressourcen vor allem in der westlichen Welt hin. Es geht dabei um jene Elemente, die von einem funktionierenden und sich selbst regenerierenden Ökosystem abhängen: Boden, Wasser, Luft.

Der WWF sorgt sich vor allem um die schwindende Artenvielfalt, um die Ressourcenverschwendung und um den explodierenden Energieverbrauch. Essenzielle Trends, die die natürliche Umgebung der Menschen, damit Gesellschaften und Ökonomien in den kommenden Jahren und Jahrzehnten prägen, werden auch auf die Finanzmärkte ausstrahlen.

Die globale Erwärmung kommt nicht von ungefähr. Sie reflektiert den rasant wachsenden Verbrauch an fossilen Brennstoffen. Wissenschaftler machen den Klimawandel außerdem mitverantwortlich für die jüngsten Dürren und Ernteausfälle. Kein Wunder, dass die Preise von Agrargütern wie Mais und Weizen in den vergangenen Wochen rasant angestiegen sind und fast jeden Tag mehrere Prozent zulegen.

Die Finanzmarktexperten wachen langsam auf. Allianz-Vorstand Joachim Faber zählt zu den Vorreitern. Erst vor kurzem mahnte er, den Klimawandel aus seiner ideologisch verbrämten Ecke herauszuholen. Man kann ihn nicht mehr als Hirngespinst von Ökophantasten abtun und sich anschließend wieder in den Elfenbeinturm der klinisch reinen Finanzwelt zurückziehen. Analysten müssen - trotz der täglichen Flut an neuen Wirtschaftszahlen - die Augen öffnen für die Grundlagen allen Lebens.

Der WWF rechnet vor: Die Menschheit verbraucht ihre Ressourcen schon jetzt viel schneller, als die Biosysteme sie ersetzen können. Die Experten haben dafür einen so genannten "ökologischen Fußabdruck" entwickelt. Danach benötigt ein Weltbewohner im Schnitt 2,2 Hektar Fläche, um seinen Bedarf an Nahrung, Energie und Infrastruktur zu decken. Der Amerikaner steht mit 9,6 Hektar weit oben in der Hitliste, der Deutsche kommt auf 4,5 Hektar, der Afghane steht mit bescheidenen 0,1 Hektar am Ende der Rangliste.

Der WWF-Report ist Besorgnis erregend. Investoren sollten daraus Konsequenzen ziehen. Das heißt konkret: die lebensnotwendigen Dinge als Anlageobjekte entdecken. Knappheiten und Preissteigerungen auf diesem Feld scheinen unvermeidlich. Deshalb gehören bei Rohstoffen nicht nur Metalle ins Depot, sondern auch die natürlichen Ressourcen rund um Wasser, Boden und Luft - landwirtschaftliche Produkte inklusive. narat@handelsblatt.com

Narat, Ingo



26. Oktober 2006

bolsaguru - Dienstag, 31. Oktober 2006 - 11:06
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Derivate
Rohstoffindizes spiegeln Situation an den Märkten unterschiedlich wider
von Stefan Mayriedl
Drei der vier bekanntesten Rohstoffbarometer haben in den vergangenen Wochen ihren langfristigen Aufwärtstrend beendet. Mit bestimmten Zertifikaten sind aber auch dann attraktive Renditen möglich, sollte die langfristige Hausse nicht anhalten.

Aufwärtstrend gebrochen
Aufwärtstrend gebrochen

Was ist nur an den Rohstoffmärkten los? Seit dem zweiten Quartal sind bei allen wichtigen Indizes bemerkenswerte Rückschläge zu beobachten, die im September in einem starken Ausverkauf gipfelten. Ausgehend vom Zwischenhoch im August verloren die Barometer noch einmal prozentual zweistellig an Wert.

Dabei lautet das Mantra der Rohstoffgurus doch, dass eine Hausse etliche Jahre dauert. Der bekannteste, Jim Rogers, stellte fest, dass es im 20. Jahrhundert drei lange Aufwärtsphasen gab, die im Durchschnitt 17 Jahre dauerten.

Starke Gegenbewegungen eignen sich zum Einstieg

Demnach stünden noch zehn Jahre Aufschwung bevor. Möglicherweise ist das dem Umstand geschuldet, dass im 21. Jahrhundert die Zyklen schneller ablaufen. Zudem lässt sich von drei Haussephasen noch keine statistische Regel ableiten.

Andererseits ist jeder langfristige Bullenmarkt, egal welcher Anlagekategorie, von zwischenzeitlich starken Gegenbewegungen geprägt - die sich möglicherweise als gute Einstiegsgelegenheiten erweisen.

An dieser Stelle ist es angebracht, an Hand charttechnischer Muster zu eruieren, in welcher Phase sich die Indizes befinden. Dabei ist es ausreichend, sich auf die vier bekanntesten Rohstoffindizes zu beschränken: den vom Commodity Research Bureau berechneten CRB Index, den Goldman Sachs Commodity Index (GSCI), den Dow Jones AIG Commodity (DJAIG) und den von Jim Rogers ins Leben gerufenen Rogers International Commodity Index (RICI).
Unter dem Durchschnitt

So viel vorweg: Alle vier Barometer haben in den vergangenen Monaten die wichtigen 200-Tage-Linien durchbrochen. Das allerdings ist in langfristigen Aufwärtsphasen öfter zu beobachten und wird nach einer gewissen Zeit gerne mal wieder korrigiert. Auch die wichtigsten Aktienindizes notierten im Sommer durchweg unter dem gleitenden Durchschnitt, haben das Malheur inzwischen aber mehr als ausgewetzt.

Wichtiger ist der Blick auf langfristige Aufwärtstrendlinien. Werden sie gebrochen, ist eine Wiederaufnahme der Hausse mit großen Mühen verbunden. Die Bullen sollten dann schon mit einer langen Seitwärtstendenz zufrieden sein.

Zwar steigen die Preise an den Rohstoffmärkten schon seit 1999 an. Da das Jahr 2001 aber von einer ausgeprägten Gegenbewegung nach unten geprägt war, konnten sich entscheidende Aufwärtstrends erst seit Anfang 2002 etablieren - und diese haben der CRB und der DJAIG bereits im Sommer nachhaltig durchbrochen.

Der in der Zusammenstellung zurzeit ähnliche, jedes Jahr aber neu adjustierte RICI konnte seinen fast fünfjährigen Aufwärtstrend bisher mühelos behaupten - obwohl Anfang September der etwas steilere dreijährige Trend nicht mehr standhielt.

Scharfe Korrektur
Scharfe Korrektur

Der stark vom Energiesektor geprägte GSCI wiederum hatte angesichts des jüngsten Ölpreiseinbruchs insbesondere im September zu leiden: Der 2002er Aufwärtstrend, lange Zeit ungefährdet, konnte dabei nicht mehr behauptet werden.

Wie ist es nun konkret um die einzelnen Indizes bestellt? Am Anfang der Betrachtung steht der CRB Index, auf den die Masse der Investoren blickt, wenn es um die Entwicklung an den Rohstoffmärkten geht. Indexzertifikate beziehen sich auf die Total-Return-Variante. Hier kommen Investoren also in den Genuss sämtlicher Zinserträge. Anleger investieren bekanntlich nicht direkt in physische Rohstoffe, sondern in Terminkontrakte.

Verzinste Sicherheit

Für das Engagement werden meist weniger als zehn Prozent des zur Verfügung gestellten Geldes benötigt. Der Restbetrag wird als Sicherheit hinterlegt - und in der Total-Return-Variante auch verzinst. Näherungsweise ist davon auszugehen, dass 50 bis 70 Prozent des langfristigen Anstiegs eines Total-Return-Index allein den Zinseinnahmen zu verdanken sind.

Der Zusatz "Excess Return" macht deutlich, dass Anleger auf diese verzichten müssen. Die Emittenten finanzieren daraus allerdings Bonus- und Pufferkonstruktionen, die das Risiko einer Rohstoffanlage mildern können.

So bietet das nicht währungsgesicherte Bonuszertifikat auf den CRB Excess Return eine jährliche Bonusrendite von 6,9 Prozent, sofern der Index bis März 2011 niemals unter 213,79 Punkte fällt. An Steigerungen über das Bonusniveau hinaus partizipieren Anleger wie bei dieser Produktgattung üblich eins zu eins.
Durch und durch amerikanisch

Durch und durch amerikanisch ist der Dow Jones AIG Commodity Index, der an den tatsächlichen Verbrauch der US-Bürger angelehnt ist. Jeder der sieben Untersektoren darf auf ein Gewicht von höchstens einem Drittel kommen.

Von den 20 Rohstoffen erreicht einzig der Energiesektor dieses Maximum. Agrargüter machen 30, Industriemetalle 18, Nutz- und Mastvieh elf und Edelmetalle acht Prozent aus. Endlospapiere auf das Barometer gibt es nicht, dafür währungsgesicherte Bonuszertifikate. Deren kritische Niveaus wurden zuletzt im Jahr 2003 gesehen.

Der RICI wiederum enthält 35 Rohstoffe, die in etwa den weltweiten Verbrauch widerspiegeln sollen. Jeden Monat werden die Komponenten entsprechend dem zu Jahresanfang festgelegten Niveau gewichtet. Enthalten sind Energie mit 44 Prozent, Agrarprodukte mit 32 Prozent, Industriemetalle mit 14 Prozent, Edelmetalle mit sieben und Nutzvieh mit drei Prozent.

Auf den Total-Return-Index sind sowohl währungsgesicherte (Quanto-) als auch nicht währungsgesicherte Zertifikate verfügbar. Auf Grund der Absicherungsgebühren eignet sich die Quanto-Variante aber nur für Anleger, die glauben, dass der Euro gegenüber dem Dollar um jährlich mindestens 3,75 Prozent aufwertet.
Für defensive Anleger

Neben dem Bonuspapier bietet sich für defensive Anleger auch ein Discounter an: Die maximale Rendite von 9,8 Prozent ist sicher, sofern der RICI Excess Return Index im Dezember 2007 höchstens drei Prozent unter dem aktuellen Niveau notiert.

Wie bereits angedeutet, ist der GSCI deutlich energielastiger als alle bisher vorgestellten Rohstoffindizes. Neben einem nicht-währungsgesicherten Indexzertifikat auf den Total-Return-Index enthält die Tabelle auch ein Bonuspapier auf die Excess-Return-Variante.

Die Bonusrendite von 6,4 Prozent pro Jahr kommt zum Tragen, sofern der Index bis März 2011 nicht unter 410,95 Punkte abtaucht. So tief notierte er zuletzt im Frühjahr 2003.

Da es eine Vielzahl von Produkten auch auf die Subindizes des GSCI gibt, lohnt sich ein Blick auf deren derzeitige Verfassung. Dabei kommen höchst interessante Erkenntnisse zutage: Einige Teilbarometer befinden sich in einer sehr guten technischen Situation. Zu nennen ist zuvorderst der GSCI Non-Energy, der sich gegenwärtig rund 30 Prozent unter dem Niveau von Anfang 1998 befindet.

Erst zum Jahreswechsel 2005/2006 gelang der Ausbruch aus dem achtjährigen Aufwärtstrend. Bei der jüngsten Korrektur, die deutlich moderater als beim Gesamtindex ausfiel, hielt die steigende 200-Tage-Linie. Das macht zum einen Indexzertifikate auf das Subbarometer interessant, andererseits sind auch Bonuspapiere einen Blick wert.

Das ausgewählte Produkt bietet eine jährliche Bonusrendite von 4,9 Prozent, wenn die Schwelle bei 173,33 Punkten bis März 2011 nicht unterboten wird. Etwa auf dem Niveau liegt das langjährige Tief vom Frühjahr 2002. Nicht nur die 200-Tage-Linie, auch ein gut vierjähriger Aufwärtstrend sollte einen derart tiefen Sturz aber verhindern.

Auch der GSCI Industrial Metals wurde kaum von der Korrektur erfasst. Dort sind nicht nur Aufwärtstrends auf verschiedenen Zeitebenen intakt, auch die 200-Tage-Linie blieb bisher ungefährdet. Das ausgewählte Bonus-Cap-Papier gewährt eine Rendite von 7,8 Prozent, wenn das Barometer die etwa 33 Prozent entfernte Schwelle von 200 Punkten nicht reißt. Dort notierte der haussierende Index allerdings erst zur Jahreswende 2005/2006.
Nahe dem historischen Tief

Prädestiniert für ein Rohstoffinvestment mit Bonuszertifikaten ist auch der GSCI Livestock, ein Index für lebendes Vieh. Der GSCI Livestock läuft seit sage und schreibe acht Jahren in einer Spanne zwischen 300 und 440 Punkten per saldo seitwärts.

Investoren können eine untere Schwelle von 290,93 Punkten wählen und darauf bauen, eine Bonusrendite von fast 40 Prozent oder aufs Jahr gerechnet 7,6 Prozent zu erhalten. Defensiver eingestellte Anleger gehen mit der Schwelle noch einmal um 20 Prozent tiefer und begnügen sich mit einer Sockelrendite von 23 Prozent.

Obwohl viele Experten den Agrargütern seit Jahren eine blendende Zukunft vorhersagen, spricht der Kursverlauf eine andere Sprache: Der GSCI Agricultural befindet sich in einem fast zehnjährigen Abwärtstrend und notiert derzeit 75 Prozent tiefer als 1997 in der Nähe seines historischen Tiefs.

Probleme auf dem Agrarmarkt

ZUM THEMA

* Derivate: Eine softe Versuchung (http://www.ftd.de/boersen_maerkte/geldanlage/124173.html)
* Derivate: Nichts für Puristen - edles Metall mit Hebel (http://www.ftd.de/boersen_maerkte/geldanlage/122613.html)
* Derivate: Emittenten zünden zweite Stufe (http://www.ftd.de/boersen_maerkte/geldanlage/122825.html)
* Derivate: Den Höhenflug geschickt kontrollieren (http://www.ftd.de/boersen_maerkte/geldanlage/122820.html)
* Derivate: Gold und Silber vor dem nächsten Aufschwung (http://www.ftd.de/boersen_maerkte/geldanlage/122616.html)
* Derivate: Eine sinnvolle Beimischung (http://www.ftd.de/boersen_maerkte/geldanlage/122608.html)
* Diesen Artikel jetzt anhören

Ein nicht zu unterschätzendes Problem ist die andauernde Contango-Situation auf dem Agrarmarkt: Die für die Indizes bedeutenden Terminkontrakte notieren meist weit über den aktuellen Spotpreisen (siehe dazu auch die Beiträge auf den Seiten 8 und 10). Dieser müsste erst einmal um diese Differenz steigen, damit die Anlage ins Plus kommt.

Aber nicht nur Jim Rogers ist optimistisch für Agrargüter und sieht diese als typische Nachzügler einer Rohstoffhausse. Auch Marc Faber, Herausgeber des "Gloom, Boom & Doom Report", ist für Agrarrohstoffe bullish gestimmt.

Investoren, die sich den Einschätzungen dieser Marktexperten anschließen wollen, können zwischen Bonuspapieren mit attraktiver Rendite oder einem Garantiezertifikat wählen, bei dem zur Berechnung der Performance eine Durchschnittsbildung angewandt wird.
Lesen Sie mehr über die Entwicklung der Indizes >>
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Drei der vier bekanntesten Rohstoffbarometer haben in den vergangenen Wochen ihren langfristigen Aufwärtstrend beendet. Mit bestimmten Zertifikaten sind aber auch dann attraktive Renditen möglich, sollte die langfristige Hausse nicht anhalten.

Aufwärtstrend gebrochen
Aufwärtstrend gebrochen

Was ist nur an den Rohstoffmärkten los? Seit dem zweiten Quartal sind bei allen wichtigen Indizes bemerkenswerte Rückschläge zu beobachten, die im September in einem starken Ausverkauf gipfelten. Ausgehend vom Zwischenhoch im August verloren die Barometer noch einmal prozentual zweistellig an Wert.

Dabei lautet das Mantra der Rohstoffgurus doch, dass eine Hausse etliche Jahre dauert. Der bekannteste, Jim Rogers, stellte fest, dass es im 20. Jahrhundert drei lange Aufwärtsphasen gab, die im Durchschnitt 17 Jahre dauerten.

Starke Gegenbewegungen eignen sich zum Einstieg

Demnach stünden noch zehn Jahre Aufschwung bevor. Möglicherweise ist das dem Umstand geschuldet, dass im 21. Jahrhundert die Zyklen schneller ablaufen. Zudem lässt sich von drei Haussephasen noch keine statistische Regel ableiten.

Andererseits ist jeder langfristige Bullenmarkt, egal welcher Anlagekategorie, von zwischenzeitlich starken Gegenbewegungen geprägt - die sich möglicherweise als gute Einstiegsgelegenheiten erweisen.

An dieser Stelle ist es angebracht, an Hand charttechnischer Muster zu eruieren, in welcher Phase sich die Indizes befinden. Dabei ist es ausreichend, sich auf die vier bekanntesten Rohstoffindizes zu beschränken: den vom Commodity Research Bureau berechneten CRB Index, den Goldman Sachs Commodity Index (GSCI), den Dow Jones AIG Commodity (DJAIG) und den von Jim Rogers ins Leben gerufenen Rogers International Commodity Index (RICI).
Unter dem Durchschnitt

So viel vorweg: Alle vier Barometer haben in den vergangenen Monaten die wichtigen 200-Tage-Linien durchbrochen. Das allerdings ist in langfristigen Aufwärtsphasen öfter zu beobachten und wird nach einer gewissen Zeit gerne mal wieder korrigiert. Auch die wichtigsten Aktienindizes notierten im Sommer durchweg unter dem gleitenden Durchschnitt, haben das Malheur inzwischen aber mehr als ausgewetzt.

Wichtiger ist der Blick auf langfristige Aufwärtstrendlinien. Werden sie gebrochen, ist eine Wiederaufnahme der Hausse mit großen Mühen verbunden. Die Bullen sollten dann schon mit einer langen Seitwärtstendenz zufrieden sein.

Zwar steigen die Preise an den Rohstoffmärkten schon seit 1999 an. Da das Jahr 2001 aber von einer ausgeprägten Gegenbewegung nach unten geprägt war, konnten sich entscheidende Aufwärtstrends erst seit Anfang 2002 etablieren - und diese haben der CRB und der DJAIG bereits im Sommer nachhaltig durchbrochen.

Der in der Zusammenstellung zurzeit ähnliche, jedes Jahr aber neu adjustierte RICI konnte seinen fast fünfjährigen Aufwärtstrend bisher mühelos behaupten - obwohl Anfang September der etwas steilere dreijährige Trend nicht mehr standhielt.

Scharfe Korrektur
Scharfe Korrektur

Der stark vom Energiesektor geprägte GSCI wiederum hatte angesichts des jüngsten Ölpreiseinbruchs insbesondere im September zu leiden: Der 2002er Aufwärtstrend, lange Zeit ungefährdet, konnte dabei nicht mehr behauptet werden.

Wie ist es nun konkret um die einzelnen Indizes bestellt? Am Anfang der Betrachtung steht der CRB Index, auf den die Masse der Investoren blickt, wenn es um die Entwicklung an den Rohstoffmärkten geht. Indexzertifikate beziehen sich auf die Total-Return-Variante. Hier kommen Investoren also in den Genuss sämtlicher Zinserträge. Anleger investieren bekanntlich nicht direkt in physische Rohstoffe, sondern in Terminkontrakte.

Verzinste Sicherheit

Für das Engagement werden meist weniger als zehn Prozent des zur Verfügung gestellten Geldes benötigt. Der Restbetrag wird als Sicherheit hinterlegt - und in der Total-Return-Variante auch verzinst. Näherungsweise ist davon auszugehen, dass 50 bis 70 Prozent des langfristigen Anstiegs eines Total-Return-Index allein den Zinseinnahmen zu verdanken sind.

Der Zusatz "Excess Return" macht deutlich, dass Anleger auf diese verzichten müssen. Die Emittenten finanzieren daraus allerdings Bonus- und Pufferkonstruktionen, die das Risiko einer Rohstoffanlage mildern können.

So bietet das nicht währungsgesicherte Bonuszertifikat auf den CRB Excess Return eine jährliche Bonusrendite von 6,9 Prozent, sofern der Index bis März 2011 niemals unter 213,79 Punkte fällt. An Steigerungen über das Bonusniveau hinaus partizipieren Anleger wie bei dieser Produktgattung üblich eins zu eins.
Durch und durch amerikanisch

Durch und durch amerikanisch ist der Dow Jones AIG Commodity Index, der an den tatsächlichen Verbrauch der US-Bürger angelehnt ist. Jeder der sieben Untersektoren darf auf ein Gewicht von höchstens einem Drittel kommen.

Von den 20 Rohstoffen erreicht einzig der Energiesektor dieses Maximum. Agrargüter machen 30, Industriemetalle 18, Nutz- und Mastvieh elf und Edelmetalle acht Prozent aus. Endlospapiere auf das Barometer gibt es nicht, dafür währungsgesicherte Bonuszertifikate. Deren kritische Niveaus wurden zuletzt im Jahr 2003 gesehen.

Der RICI wiederum enthält 35 Rohstoffe, die in etwa den weltweiten Verbrauch widerspiegeln sollen. Jeden Monat werden die Komponenten entsprechend dem zu Jahresanfang festgelegten Niveau gewichtet. Enthalten sind Energie mit 44 Prozent, Agrarprodukte mit 32 Prozent, Industriemetalle mit 14 Prozent, Edelmetalle mit sieben und Nutzvieh mit drei Prozent.

Auf den Total-Return-Index sind sowohl währungsgesicherte (Quanto-) als auch nicht währungsgesicherte Zertifikate verfügbar. Auf Grund der Absicherungsgebühren eignet sich die Quanto-Variante aber nur für Anleger, die glauben, dass der Euro gegenüber dem Dollar um jährlich mindestens 3,75 Prozent aufwertet.
Für defensive Anleger

Neben dem Bonuspapier bietet sich für defensive Anleger auch ein Discounter an: Die maximale Rendite von 9,8 Prozent ist sicher, sofern der RICI Excess Return Index im Dezember 2007 höchstens drei Prozent unter dem aktuellen Niveau notiert.

Wie bereits angedeutet, ist der GSCI deutlich energielastiger als alle bisher vorgestellten Rohstoffindizes. Neben einem nicht-währungsgesicherten Indexzertifikat auf den Total-Return-Index enthält die Tabelle auch ein Bonuspapier auf die Excess-Return-Variante.

Die Bonusrendite von 6,4 Prozent pro Jahr kommt zum Tragen, sofern der Index bis März 2011 nicht unter 410,95 Punkte abtaucht. So tief notierte er zuletzt im Frühjahr 2003.

Da es eine Vielzahl von Produkten auch auf die Subindizes des GSCI gibt, lohnt sich ein Blick auf deren derzeitige Verfassung. Dabei kommen höchst interessante Erkenntnisse zutage: Einige Teilbarometer befinden sich in einer sehr guten technischen Situation. Zu nennen ist zuvorderst der GSCI Non-Energy, der sich gegenwärtig rund 30 Prozent unter dem Niveau von Anfang 1998 befindet.

Erst zum Jahreswechsel 2005/2006 gelang der Ausbruch aus dem achtjährigen Aufwärtstrend. Bei der jüngsten Korrektur, die deutlich moderater als beim Gesamtindex ausfiel, hielt die steigende 200-Tage-Linie. Das macht zum einen Indexzertifikate auf das Subbarometer interessant, andererseits sind auch Bonuspapiere einen Blick wert.

Das ausgewählte Produkt bietet eine jährliche Bonusrendite von 4,9 Prozent, wenn die Schwelle bei 173,33 Punkten bis März 2011 nicht unterboten wird. Etwa auf dem Niveau liegt das langjährige Tief vom Frühjahr 2002. Nicht nur die 200-Tage-Linie, auch ein gut vierjähriger Aufwärtstrend sollte einen derart tiefen Sturz aber verhindern.

Auch der GSCI Industrial Metals wurde kaum von der Korrektur erfasst. Dort sind nicht nur Aufwärtstrends auf verschiedenen Zeitebenen intakt, auch die 200-Tage-Linie blieb bisher ungefährdet. Das ausgewählte Bonus-Cap-Papier gewährt eine Rendite von 7,8 Prozent, wenn das Barometer die etwa 33 Prozent entfernte Schwelle von 200 Punkten nicht reißt. Dort notierte der haussierende Index allerdings erst zur Jahreswende 2005/2006.
Nahe dem historischen Tief

Prädestiniert für ein Rohstoffinvestment mit Bonuszertifikaten ist auch der GSCI Livestock, ein Index für lebendes Vieh. Der GSCI Livestock läuft seit sage und schreibe acht Jahren in einer Spanne zwischen 300 und 440 Punkten per saldo seitwärts.

Investoren können eine untere Schwelle von 290,93 Punkten wählen und darauf bauen, eine Bonusrendite von fast 40 Prozent oder aufs Jahr gerechnet 7,6 Prozent zu erhalten. Defensiver eingestellte Anleger gehen mit der Schwelle noch einmal um 20 Prozent tiefer und begnügen sich mit einer Sockelrendite von 23 Prozent.

Obwohl viele Experten den Agrargütern seit Jahren eine blendende Zukunft vorhersagen, spricht der Kursverlauf eine andere Sprache: Der GSCI Agricultural befindet sich in einem fast zehnjährigen Abwärtstrend und notiert derzeit 75 Prozent tiefer als 1997 in der Nähe seines historischen Tiefs.

Probleme auf dem Agrarmarkt

ZUM THEMA

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* Derivate: Emittenten zünden zweite Stufe (http://www.ftd.de/boersen_maerkte/geldanlage/122825.html)
* Derivate: Den Höhenflug geschickt kontrollieren (http://www.ftd.de/boersen_maerkte/geldanlage/122820.html)
* Derivate: Gold und Silber vor dem nächsten Aufschwung (http://www.ftd.de/boersen_maerkte/geldanlage/122616.html)
* Derivate: Eine sinnvolle Beimischung (http://www.ftd.de/boersen_maerkte/geldanlage/122608.html)
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Ein nicht zu unterschätzendes Problem ist die andauernde Contango-Situation auf dem Agrarmarkt: Die für die Indizes bedeutenden Terminkontrakte notieren meist weit über den aktuellen Spotpreisen (siehe dazu auch die Beiträge auf den Seiten 8 und 10). Dieser müsste erst einmal um diese Differenz steigen, damit die Anlage ins Plus kommt.

Aber nicht nur Jim Rogers ist optimistisch für Agrargüter und sieht diese als typische Nachzügler einer Rohstoffhausse. Auch Marc Faber, Herausgeber des "Gloom, Boom & Doom Report", ist für Agrarrohstoffe bullish gestimmt.

Investoren, die sich den Einschätzungen dieser Marktexperten anschließen wollen, können zwischen Bonuspapieren mit attraktiver Rendite oder einem Garantiezertifikat wählen, bei dem zur Berechnung der Performance eine Durchschnittsbildung angewandt wird.
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Derivate

Rohstoffindizes spiegeln Situation an den Märkten unterschiedlich wider

von Stefan Mayriedl

Drei der vier bekanntesten Rohstoffbarometer haben in den vergangenen Wochen ihren langfristigen Aufwärtstrend beendet. Mit bestimmten Zertifikaten sind aber auch dann attraktive Renditen möglich, sollte die langfristige Hausse nicht anhalten.

Aufwärtstrend gebrochen
Aufwärtstrend gebrochen

Was ist nur an den Rohstoffmärkten los? Seit dem zweiten Quartal sind bei allen wichtigen Indizes bemerkenswerte Rückschläge zu beobachten, die im September in einem starken Ausverkauf gipfelten. Ausgehend vom Zwischenhoch im August verloren die Barometer noch einmal prozentual zweistellig an Wert.

Dabei lautet das Mantra der Rohstoffgurus doch, dass eine Hausse etliche Jahre dauert. Der bekannteste, Jim Rogers, stellte fest, dass es im 20. Jahrhundert drei lange Aufwärtsphasen gab, die im Durchschnitt 17 Jahre dauerten.

Starke Gegenbewegungen eignen sich zum Einstieg

Demnach stünden noch zehn Jahre Aufschwung bevor. Möglicherweise ist das dem Umstand geschuldet, dass im 21. Jahrhundert die Zyklen schneller ablaufen. Zudem lässt sich von drei Haussephasen noch keine statistische Regel ableiten.

Andererseits ist jeder langfristige Bullenmarkt, egal welcher Anlagekategorie, von zwischenzeitlich starken Gegenbewegungen geprägt - die sich möglicherweise als gute Einstiegsgelegenheiten erweisen.

An dieser Stelle ist es angebracht, an Hand charttechnischer Muster zu eruieren, in welcher Phase sich die Indizes befinden. Dabei ist es ausreichend, sich auf die vier bekanntesten Rohstoffindizes zu beschränken: den vom Commodity Research Bureau berechneten CRB Index, den Goldman Sachs Commodity Index (GSCI), den Dow Jones AIG Commodity (DJAIG) und den von Jim Rogers ins Leben gerufenen Rogers International Commodity Index (RICI).
Unter dem Durchschnitt

So viel vorweg: Alle vier Barometer haben in den vergangenen Monaten die wichtigen 200-Tage-Linien durchbrochen. Das allerdings ist in langfristigen Aufwärtsphasen öfter zu beobachten und wird nach einer gewissen Zeit gerne mal wieder korrigiert. Auch die wichtigsten Aktienindizes notierten im Sommer durchweg unter dem gleitenden Durchschnitt, haben das Malheur inzwischen aber mehr als ausgewetzt.

Wichtiger ist der Blick auf langfristige Aufwärtstrendlinien. Werden sie gebrochen, ist eine Wiederaufnahme der Hausse mit großen Mühen verbunden. Die Bullen sollten dann schon mit einer langen Seitwärtstendenz zufrieden sein.

Zwar steigen die Preise an den Rohstoffmärkten schon seit 1999 an. Da das Jahr 2001 aber von einer ausgeprägten Gegenbewegung nach unten geprägt war, konnten sich entscheidende Aufwärtstrends erst seit Anfang 2002 etablieren - und diese haben der CRB und der DJAIG bereits im Sommer nachhaltig durchbrochen.

Der in der Zusammenstellung zurzeit ähnliche, jedes Jahr aber neu adjustierte RICI konnte seinen fast fünfjährigen Aufwärtstrend bisher mühelos behaupten - obwohl Anfang September der etwas steilere dreijährige Trend nicht mehr standhielt.

Scharfe Korrektur
Scharfe Korrektur

Der stark vom Energiesektor geprägte GSCI wiederum hatte angesichts des jüngsten Ölpreiseinbruchs insbesondere im September zu leiden: Der 2002er Aufwärtstrend, lange Zeit ungefährdet, konnte dabei nicht mehr behauptet werden.

Wie ist es nun konkret um die einzelnen Indizes bestellt? Am Anfang der Betrachtung steht der CRB Index, auf den die Masse der Investoren blickt, wenn es um die Entwicklung an den Rohstoffmärkten geht. Indexzertifikate beziehen sich auf die Total-Return-Variante. Hier kommen Investoren also in den Genuss sämtlicher Zinserträge. Anleger investieren bekanntlich nicht direkt in physische Rohstoffe, sondern in Terminkontrakte.

Verzinste Sicherheit

Für das Engagement werden meist weniger als zehn Prozent des zur Verfügung gestellten Geldes benötigt. Der Restbetrag wird als Sicherheit hinterlegt - und in der Total-Return-Variante auch verzinst. Näherungsweise ist davon auszugehen, dass 50 bis 70 Prozent des langfristigen Anstiegs eines Total-Return-Index allein den Zinseinnahmen zu verdanken sind.

Der Zusatz "Excess Return" macht deutlich, dass Anleger auf diese verzichten müssen. Die Emittenten finanzieren daraus allerdings Bonus- und Pufferkonstruktionen, die das Risiko einer Rohstoffanlage mildern können.

So bietet das nicht währungsgesicherte Bonuszertifikat auf den CRB Excess Return eine jährliche Bonusrendite von 6,9 Prozent, sofern der Index bis März 2011 niemals unter 213,79 Punkte fällt. An Steigerungen über das Bonusniveau hinaus partizipieren Anleger wie bei dieser Produktgattung üblich eins zu eins.
Durch und durch amerikanisch

Durch und durch amerikanisch ist der Dow Jones AIG Commodity Index, der an den tatsächlichen Verbrauch der US-Bürger angelehnt ist. Jeder der sieben Untersektoren darf auf ein Gewicht von höchstens einem Drittel kommen.

Von den 20 Rohstoffen erreicht einzig der Energiesektor dieses Maximum. Agrargüter machen 30, Industriemetalle 18, Nutz- und Mastvieh elf und Edelmetalle acht Prozent aus. Endlospapiere auf das Barometer gibt es nicht, dafür währungsgesicherte Bonuszertifikate. Deren kritische Niveaus wurden zuletzt im Jahr 2003 gesehen.

Der RICI wiederum enthält 35 Rohstoffe, die in etwa den weltweiten Verbrauch widerspiegeln sollen. Jeden Monat werden die Komponenten entsprechend dem zu Jahresanfang festgelegten Niveau gewichtet. Enthalten sind Energie mit 44 Prozent, Agrarprodukte mit 32 Prozent, Industriemetalle mit 14 Prozent, Edelmetalle mit sieben und Nutzvieh mit drei Prozent.

Auf den Total-Return-Index sind sowohl währungsgesicherte (Quanto-) als auch nicht währungsgesicherte Zertifikate verfügbar. Auf Grund der Absicherungsgebühren eignet sich die Quanto-Variante aber nur für Anleger, die glauben, dass der Euro gegenüber dem Dollar um jährlich mindestens 3,75 Prozent aufwertet.
Für defensive Anleger

Neben dem Bonuspapier bietet sich für defensive Anleger auch ein Discounter an: Die maximale Rendite von 9,8 Prozent ist sicher, sofern der RICI Excess Return Index im Dezember 2007 höchstens drei Prozent unter dem aktuellen Niveau notiert.

Wie bereits angedeutet, ist der GSCI deutlich energielastiger als alle bisher vorgestellten Rohstoffindizes. Neben einem nicht-währungsgesicherten Indexzertifikat auf den Total-Return-Index enthält die Tabelle auch ein Bonuspapier auf die Excess-Return-Variante.

Die Bonusrendite von 6,4 Prozent pro Jahr kommt zum Tragen, sofern der Index bis März 2011 nicht unter 410,95 Punkte abtaucht. So tief notierte er zuletzt im Frühjahr 2003.

Da es eine Vielzahl von Produkten auch auf die Subindizes des GSCI gibt, lohnt sich ein Blick auf deren derzeitige Verfassung. Dabei kommen höchst interessante Erkenntnisse zutage: Einige Teilbarometer befinden sich in einer sehr guten technischen Situation. Zu nennen ist zuvorderst der GSCI Non-Energy, der sich gegenwärtig rund 30 Prozent unter dem Niveau von Anfang 1998 befindet.

Erst zum Jahreswechsel 2005/2006 gelang der Ausbruch aus dem achtjährigen Aufwärtstrend. Bei der jüngsten Korrektur, die deutlich moderater als beim Gesamtindex ausfiel, hielt die steigende 200-Tage-Linie. Das macht zum einen Indexzertifikate auf das Subbarometer interessant, andererseits sind auch Bonuspapiere einen Blick wert.

Das ausgewählte Produkt bietet eine jährliche Bonusrendite von 4,9 Prozent, wenn die Schwelle bei 173,33 Punkten bis März 2011 nicht unterboten wird. Etwa auf dem Niveau liegt das langjährige Tief vom Frühjahr 2002. Nicht nur die 200-Tage-Linie, auch ein gut vierjähriger Aufwärtstrend sollte einen derart tiefen Sturz aber verhindern.

Auch der GSCI Industrial Metals wurde kaum von der Korrektur erfasst. Dort sind nicht nur Aufwärtstrends auf verschiedenen Zeitebenen intakt, auch die 200-Tage-Linie blieb bisher ungefährdet. Das ausgewählte Bonus-Cap-Papier gewährt eine Rendite von 7,8 Prozent, wenn das Barometer die etwa 33 Prozent entfernte Schwelle von 200 Punkten nicht reißt. Dort notierte der haussierende Index allerdings erst zur Jahreswende 2005/2006.
Nahe dem historischen Tief

Prädestiniert für ein Rohstoffinvestment mit Bonuszertifikaten ist auch der GSCI Livestock, ein Index für lebendes Vieh. Der GSCI Livestock läuft seit sage und schreibe acht Jahren in einer Spanne zwischen 300 und 440 Punkten per saldo seitwärts.

Investoren können eine untere Schwelle von 290,93 Punkten wählen und darauf bauen, eine Bonusrendite von fast 40 Prozent oder aufs Jahr gerechnet 7,6 Prozent zu erhalten. Defensiver eingestellte Anleger gehen mit der Schwelle noch einmal um 20 Prozent tiefer und begnügen sich mit einer Sockelrendite von 23 Prozent.

Obwohl viele Experten den Agrargütern seit Jahren eine blendende Zukunft vorhersagen, spricht der Kursverlauf eine andere Sprache: Der GSCI Agricultural befindet sich in einem fast zehnjährigen Abwärtstrend und notiert derzeit 75 Prozent tiefer als 1997 in der Nähe seines historischen Tiefs.

Probleme auf dem Agrarmarkt

ZUM THEMA

* Derivate: Eine softe Versuchung (http://www.ftd.de/boersen_maerkte/geldanlage/124173.html)
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* Derivate: Eine sinnvolle Beimischung (http://www.ftd.de/boersen_maerkte/geldanlage/122608.html)
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Ein nicht zu unterschätzendes Problem ist die andauernde Contango-Situation auf dem Agrarmarkt: Die für die Indizes bedeutenden Terminkontrakte notieren meist weit über den aktuellen Spotpreisen (siehe dazu auch die Beiträge auf den Seiten 8 und 10). Dieser müsste erst einmal um diese Differenz steigen, damit die Anlage ins Plus kommt.

Aber nicht nur Jim Rogers ist optimistisch für Agrargüter und sieht diese als typische Nachzügler einer Rohstoffhausse. Auch Marc Faber, Herausgeber des "Gloom, Boom & Doom Report", ist für Agrarrohstoffe bullish gestimmt.

Investoren, die sich den Einschätzungen dieser Marktexperten anschließen wollen, können zwischen Bonuspapieren mit attraktiver Rendite oder einem Garantiezertifikat wählen, bei dem zur Berechnung der Performance eine Durchschnittsbildung angewandt wird.
Lesen Sie mehr über die Entwicklung der Indizes >>
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ftd.de, 30.10.2006
© 2006 Financial Times Deutschland, © Illustration: FTD; Quelle: Bloomberg

al_sting - Dienstag, 31. Oktober 2006 - 17:24
Ein schöner Bericht über die Rohstoffmesse aus der FTD:

» Deutsche lieben Rohstoffaktien «

von Markus Zydra
Kein Volk spekuliert so leidenschaftlich gern mit Rohstoffaktien wie die Deutschen - trotz oder gerade wegen der damit verbundenen Risiken. In Frankfurt fanden jetzt Kleinsparer und Minenbetreiber zusammen.

An Selbstbewusstsein mangelt es Klaus Reimer nicht. "Ich investiere schon mal 10.000 Euro in eine Aktie, wenn ich eine Chance sehe, meinen Einsatz zu verdreifachen", sagt der 49-jährige Privatanleger. Auf der Frankfurter Rohstoffmesse will er einige der Unternehmensvertreter persönlich treffen. "Wenn mein Englisch reicht", sagt er. Ganz so wichtig scheinen die Gespräche dann doch nicht zu sein. "Rohstoffaktien sind immer eine Bauchentscheidung."

Klaus Reimer ist der Prototyp des modernen deutschen Anlegers. Wetten auf Dax-Werte sind dieser Gruppe zu langweilig - sie suchen den ganz großen Jackpot. Rund 3000 private Sparer machten sich deshalb am vergangenen Wochenende auf zur 2. Rohstoffmesse. Hier präsentierten insgesamt 85 Unternehmen ihre Kompetenz. Stand an Stand buhlten sie um Investoreninteresse. Die Schürfer kommen häufig aus Nordamerika, doch die meisten lassen ihr Papier so schnell wie möglich im Frankfurter Freiverkehr notieren - Deutschland gilt als der weltweit größte Aktienmarkt für kleine Rohstoffwerte.

"Die deutschen Anleger haben sehr viel Ahnung von Rohstoffen, sie wissen, welche Risiken sie eingehen", behauptet James Ewanchook, Vertreter des kanadischen Rohstoffschürfers Oracle Energy Group, der in Frankfurt mit einem eigenen Stand auftritt. "Unsere Aktie ist aber ein risikoarmes Investment, wir sind breit diversifiziert, da wir in Rumänien, Italien, Peru und im Jemen nach Öl und Gas bohren", erzählt er weiter und beschreibt damit ungewollt das Hauptproblem: Wie wertvoll ist eine solche Streuung? Kann eine Firma wie Oracle Energy die besonderen Risiken in den einzelnen Ländern einschätzen?

Gute Geschichten gesucht
Weltweit kämpfen Tausende solcher Jungunternehmer um Kapital. Doch die Erfahrung lehrt, dass nur eine Handvoll dieser Projekte Erfolg haben wird - und das wird auch erst nach einigen Jahren klar. Zudem sind professionelle Analysen in diesem frühen Stadium Mangelware - das Geschäft lohnt sich nicht für bedeutende Researchhäuser. Das Ergebnis: Oftmals kaufen die Firmen die Gutachten selbst, um sie anschließend über PR-Agenturen zu streuen. "Man muss seine Story unter die Leute bringen", gibt Ewanchook zu.

Informationsdefizite dieser Art lassen Raum für Spekulation und Manipulation. Die Aktienkurse junger Rohstoffunternehmen sind sehr volatil. "Viele Firmen rennen ihrem wahren Börsenwert voraus", räumt Christoph Brüning ein. Er ist Direktor der Agentur Value Relations, die die Messe organisiert. Für Brüning ist neben ausreichend Kapital die Erfahrung des Managements das entscheidende Erfolgskriterium für Profischürfer, wie sie sich in Frankfurt präsentieren.

Auf der Suche nach Durchblick verlassen sich Anleger häufig auf Börsenbriefe und einschlägige Internet-Finanzforen. "Ich informiere mich regelmäßig bei Wallstreet online, wo auch viele Börsenbriefe veröffentlicht werden", sagt Klaus Reimer, der sich zutraut, die seriösen Börsenbriefe und die seriösen Unternehmen zu identifizieren, obwohl das sehr schwer ist. "Ein Indiz für Seriösität ist, ob sich ein Konzern verzettelt. Wenn ein Explorer gleichzeitig nach Gold, Silber und Uran sucht, dann ist Vorsicht angesagt", sagt ein Experte, der nicht genannt werden will.

Viele Anleger scheinen den Nervenkitzel zu lieben. "Alles oder nichts" lautet das Motto. "Man muss rechtzeitig aussteigen, anderenfalls holt man sich eine blutige Nase", sagt Kleinanleger Reimer.
http://www.ftd.de/boersen_maerkte/geldanlage/127074.html

Ciao, Al Sting

chinaman - Mittwoch, 1. November 2006 - 03:44
"Ein schöner Bericht über die Rohstoffmesse aus der FTD"

So schön, dass ich Ihn unkommentiert stehen lassen möchte, finde ich den Artikel nun auch wieder nicht ...

Fangen wir mit der Überschrift an

"Deutsche lieben Rohstoffaktien"

Widerspruch. Schaut man sich die Geldanlageentscheidungen der durchschnittlichen Deutschen an, so lieben Sie Anleihen, Lebensversicherungen und Immobilien. Aktien sind generell unterrepräsentiert. Rohstoffaktien und erst recht Explorer führen ein Schattendasein.


"Deutschland gilt als der weltweit größte Aktienmarkt für kleine Rohstoffwerte"

Nein. Die größten Märkte sind immer noch Kanada und Australien. Deutschland spielt aber neben den USA auch einen wichtigen Part.

"Die deutschen Anleger haben sehr viel Ahnung von Rohstoffen, sie wissen, welche Risiken sie eingehen",

Da hat jemand bereitwillig Komplimente vergeben. Die Deutschen Anleger holen zwar auf, liegen vom Know How aber m.E. bspw. ca. 2 bis 3 Jahre hinter den Kanadiern.

"Viele Firmen rennen ihrem wahren Börsenwert voraus"

Solange der Autor seine Bewertungskriterien nicht nennt, dient die Aussage wohl mehr der Suggestion. Auch wenn Ihm ein Vertreter des Veranstalters nicht direkt widersprochen hat. Klar ist, Explorationsfirmen machen noch keinen Cash Flow und erst recht keinen Gewinn. In ein KGV bspw. müssen sie daher wirklich erst hereinwachsen. Eine generelle Überbewertung des Sektors vermag ich aber nicht zu erkennen.


Gruß
Chinaman

chinaman - Freitag, 3. November 2006 - 04:48
Handelsblatt Nr. 210 vom 31.10.06 Seite 32


Reserven für den Notfall

Neue Gesellschaft startet private Initiative zur Sicherung des Rohstoffbedarfs

INGO NARAT | FRANKFURT Viele Rohstoffpreise schießen durch die Decke. In jüngster Zeit wird es vor allem bei Commodities für die industrielle Verwendung knapp: Nickel und Zink sind Paradebeispiele. "Die bekommt man kaum noch, und das ist problematisch", sagt Roman Hinz, Geschäftsführer der vor kurzem gegründeten BM Base Metal Storage Warehouse-Organisation in London mit Zweigniederlassung in Bremen.

Andere Länder wie die USA, China, Australien und Japan haben bereits Programme zur Sicherung des Bedarfs initiiert. Einige Staaten wie China gehen dabei sogar äußerst offensiv vor. Der weltweite Run auf die lebenswichtigen Rohstoffe ist im vollen Gange.

Deutschland hinkt hinterher. Die prekäre Lage bei der Energieversorgung ist zwar inzwischen ins Bewusstsein gedrungen. "Die Politiker in Brüssel und Berlin sind alarmiert", sagt Hans-Gerhard Hoffmann von der Norddeutschen Affinerie und innerhalb von Verbänden wie dem BDI mit Rohstoff-Fragen beschäftigt. Doch er schränkt ein: "Bei Industrierohstoffen stoßen wir auf mehr Unverständnis, da sind die Politiker noch nicht so sensibel - was wir bedauern." Und Wolfgang Weber, Chef der Taurus Investors Limited, die Anlegern Lagerung und Handel von Edelmetallen offeriert, bestätigt: "Das Problem wird nicht wahrgenommen, aber die Verknappungslage wird uns erhalten bleiben."

Initiator und Berater von BM ist Isaac Levy; seine Familie ist seit über 150 Jahren im Metallgeschäft aktiv. Dazu zählen neben Metallhandel auch Minenengagements. Das BM-Geschäftsmodell sieht Ein- und Verkauf der Metalle sowie deren Lagerung vor. Es geht beispielsweise um Kupfer, Nickel, Zink, Silber, aber auch weniger bekannte Metalle wie Germanium, Kobalt, Wolfram oder Molybdän.

Während die London Metal Exchange (LME) rund 400 Läger weltweit unterhält, startet BM mit einer 60 000 Quadratmeter großen Lagerfläche im Bremer Industriehafen. "Die Kapazitäten reichen für 900 000 Tonnen Metalle", sagt Levy. Das Gelände werde bewacht, für wertvolle Ware wie Silber seien zusätzliche Sicherungen geplant. Die Logistik für den Welthandel sei gut: "Hier können Schiffe der Größe 'Panamaklasse' anlegen."

Mit ihrer Initiative wollen die BM-Strategen Unternehmen und Investoren ansprechen. Die Deutschen haben rund 1,5 Bill. Euro an Sparvermögen. "Davon ein Drittel in Rohstoffe umwandeln, das ist unser Ziel", sagt Levy. Hinz betont, "dass der Käufer ein unantastbares und markiertes Eigentum an dem gewählten Metall erwirbt, wir außerdem das Metall auf Wunsch auch zurücknehmen". Zink werde gerade in das Lager eingeliefert, Aluminium, Magnesium, Kobalt und Blei sollen bald folgen.

Die nächsten Aktionen sind in der Pipeline. Das Edelmetalldepot befindet sich in Vorbereitung, wobei Gold ausgeschlossen ist. Geplant ist auch die Einführung einer Genossenschaft im Sinne einer Einkaufs- bzw. Rohstoffsicherungsgenossenschaft. Darüber hinaus arbeitet BM an einem zweiten Lagerprojekt in Rostock. Später soll das Geschäftsmodell auf andere Länder übertragen werden.

Hoffmann will eher auf politischer Ebene die Dinge ändern. Deutschland habe international in der Wahrnehmung der eigenen Verwundbarkeit bei der Rohstoffversorgung Nachholbedarf. Recycling wird beispielsweise seit langem als wichtige Rohstoffquelle erkannt. Verordnungen regeln das Einsammeln der Materialien, aber nicht die Verwendung. "Wir servieren das dann den Chinesen und Indern auf dem silbernen Tablett", sagt Hoffmann über die boomende Container-Verschiffung in die aufstrebenden Länder. Die Wettbewerbsverzerrungen besonders durch China sind ihm ein Dorn im Auge. "Dieses Thema muss man im Rahmen der Welthandelsorganisation WTO behandeln", sagt er.

Narat, Ingo



31. Oktober 2006

bolsaguru - Freitag, 10. November 2006 - 10:56
Gestern bekam ich einen Researchreport des renommierten Analyseinstitutes "CPM Group" in die Hand. Es handelte sich hierbei um eine wöchentliche Zusammenfassung der Geschehnisse an den Märkten der Soft Commodities, die mir mein Broker übermittelt hatte. Das wahrlich interessante stand gleich zu Beginn der Lektüre. Der Indexanbieter Dow Jones wird im Januar 2007 seinen allseits bekannten Dow Jones AIG Commodity Index umschichten, wie es in jedem Jahr gemacht wird. Alljährlich im Juli trifft sich eine Gruppe von Experten um zu entscheiden, welche Komponenten höher und welche niedriger gewichtet werden müssen.


Dabei bedienen sich die Mitglieder des Entscheidungsgremiums der sogenannten "mean reverting" Funktion der Rohstoffmärkte. Dies bedeutet, dass sich Rohstoffe im Verlauf, ähnlich einem Gummiball verhalten und extreme Bewegungen in die eine oder andere Richtung wieder korrigieren. Langfristig geht Dow Jones davon aus, dass man die Rendite des Index durch diese Maßnahme steigern könne. Wie dem auch sei, werden im nächsten Jahr einige Rohstoffe höher gewichtet werden als in diesem. Die Folge hieraus ist, dass alle an diesem Index orientierten Fonds ihre Positionen der höher gewichteten Rohstoffe ebenfalls steigern werden.


Der größte Umbruch findet bei den Lean Hogs statt, da hier eine Untergewichtung um 1,34 Prozent stattfinden wird. Die größte Übergewichtung wird beim Gold vorgenommen, da hier ein Zuwachs um 0,61 Prozent zu finden ist. Wundern Sie sich also nicht wenn gegen Jahresende, die Fonds massiv zu kaufen beginnen.


Interessant ist auch, dass die Zuckerkomponente um 0,15 Prozent gesteigert werden wird. CPM schätzt, dass die Fonds ihre aktuellen Zucker-Longpositionen um weitere 50 Prozent steigern könnten. Die Steigerung bei Kaffee um 0,09 Prozent könnte laut CPM zu einem Zuwachs der Fondpositionen um 34,4 Prozent führen.


Sebastian Hell ist Futurestrader, Kolumnist und Chefredakteur von EMFIS Rohstoffe.
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.


Quelle: News (c) finanzen.net

chinaman - Samstag, 25. November 2006 - 12:39
Rohstoffe: "Ein Mega-Trend, kein Modetrend"


Rohstoffe gehören in jedes Depot, meint Hans-Jörg Naumer, Leiter Kapitalmarktanalyse der Fondsgesellschaft dit. Neben Öl und Gas spielen auch Agrarrohstoffe und alternative Energien eine immer größere Rolle.


Details:


http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_198886

amateur - Donnerstag, 11. Dezember 2008 - 11:00
Erst heißt es, Rohstoffe werden ewig steigen wegen China und Indien, Knappheit usw., nun die Kehrtwende mit einer reißerischen Überschrift "Weltbank sieht Ende der Rohstoffhausse" unter http://www.handelsblatt.com/finanzen/rohstoffe/weltbank-sieht-ende-der-rohstoffhausse;2107445
Wie lange wird es wohl dauernd, bis es wieder anders herum geht?

Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: Rohstoffe: Archivierte Beiträge bis 11. Dezember 2008