Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: US-Tendenz: Archivierte Beiträge bis 27. Oktober 2008
moneypenny - Donnerstag, 2. Oktober 2008 - 02:46
Danke für den freundlichen Empfang! :-)

Hier noch ergänzend einige kleinere Meldungen vom 30., die im Trubel untergingen:

Bewertungsmaßstäbe:

"the SEC and the Financial Accounting Standards Board will issue guidance on how assets are valued for "inactive" markets, according to Dow Jones. Presumably, if the FASB allowed financial firms to value "inactive" assets at their modeled value instead of market value, the amount of write-downs will decrease."

In anderer Formulierung:

"After the close, the Securities Exchange Commission announced that FASB is preparing to propose additional interpretative guidance on fair value measurement under U.S. GAAP later this week. That interpretation calls for the use of management estimates that incorporate current market participant expectations of future cash flows and appropriate risk premiums when an active market does not exist. In some cases, unobservable inputs may be appropriate when significant adjustments are required. The results of disorderly or forced transactions are not determinative for fair value since it does not assume an orderly transaction between market participants that involves a willing transaction that allows for adequate exposure to the market."

Das scheint (ich bin nicht gut in Buchhaltung) so ziemlich die Rechenmethode zu sein, die ich für die Wertberechnung der Problemanleihen angewendet habe. Offenbar war es bisher nicht erlaubt, so zu bilanzieren; demnächst darf man es anscheinend.

Darüber mag man streiten: ob der "wirkliche" Wert jetzt definiert ist durch faktischen Handel, auch wenn er nur äußerst dünn ist und mehr die Zwangssituation widerspiegelt, dass auch ein kleines Angebot auf kaum eine Nachfrage trifft, weil die Teilnehmer fast alle Liquiditätsängste haben, oder ob man auch Ergebnisse der Anwendung der üblichen Formeln auf "vernünftige" Annahmen verwenden darf, wenn die Märkte paniken. (Wenn ich z. B. an DAX 8000 wie an DAX 2300 in der Internetblase denke oder 150 $ in der Ölpreisblase, dann ist _mir_ _meine_ Entscheidung klar.)

Hauspreise:

"Home prices retreated in major metro areas in the month of July, marking the 25th consecutive month of price declines. According to the S&P/Case-Shiller 20-City Composite, July prices are down 16.3% compared to last year and fell 0.9% from June."

Die Leute starren wie hypnotisiert auf den unbrauchbaren Case-Shiller-Index, der überall in den Meldungen steht und weiter fallende Hauspreise anzeigt (für die Immobilienmakler mag er ja nützlich sein, aber für Börsenzwecke nenne ich ihn unbrauchbar, weil er, gebaut auf einen irgendwie definierten geografischen Durchschnittspreis, schlicht das 12-Monats-Momentum berechnet: der letzte Wert minus dem Vorjahreswert. Das hat einen gewissen Vorteil, indem dadurch die Saisonalität teilweise rausfällt (wobei ein milder Winter gegen einen harten immer noch die Verhältnisse verzerrt); er läuft dem Trend aber damit zwangsläufig elend hinterher) und merken überhaupt nicht, was inzwischen in der jüngsten Vergangenheit abgeht. So auch jetzt: kaum eine Veränderung, aber der C/S meldet krasse Werteinbußen!

Übrigens muss ich mich in einem Punkt korrigieren: Der Abstieg der US-Hauspreise vom ATH soll nur 20 % betragen, nicht 30% (das hatte ich mehr aus dem Bauch raus geschätzt).

"The dollar rallied 2.6%."

Man tut gut daran, den $ im Auge zu behalten, zeigt er doch den Liquiditätsstrom an. Und hier deutet sich an, was passsieren wird, wenn das "Rettungsgesetz" endlich über die Bühne ist.


Zu euren Bemerkungen:

zu Buffet:

Stimmt, er kriegt Vorzugsaktien. Was würden ihm aber ein paar % Vorzugsdividende nützen, wenn die Börse crashen würde, oder auch nur wegbröckeln? Und man muss wohl davon ausgehen, dass er rechnen kann. Er muss also wohl davon ausgehen, dass der Makrt in Bälde wieder steigt. Das ist die Quintessenz, die den Börsianer interessiert / sollte.

Zum ABX Index /Abschreibungsbedarf:

Für die USA hab ich oben schon was geschrieben. Ansonsten kenne ich die dt. Abschreibungsvorschriften, speziell den Ermessensspielraum bei der Bewertung, nicht genau. Nun besteht aber zumindest jählich die Abhakungspflicht durch die Buchprüfer; und wenn man annimmt, dass die nicht ALLZU bestechlich sind [wer prüft eigentlich die Prüfer? Können die nach ihrer Zulassung eigentlich genehmigen was sie lustig sind? wobei "Ausreißer" ja durchaus bekannt geworden sind (z. B. bei Deloitte)], dann sollte inzwischen der Crash der Problemanleihen in den Büchern so ziemlich abgebildet worden sein. Was nicht heißt, dass in 2009 nicht noch etliches abzuschreiben wäre (mit einer "gekonnten" Bilanz lässt sich so manches wohl auch zeitlich strecken); aber fwenn der Kongress nicht durch Ablehnung die restlichen Konjunkturaussichten zerdeppert, können die Banken mit ihrem Stammgeschäft, das ja im Prinzip gesund ist, die Belastungen "abarbeiten", wenn auch mit reduziertem Rahmen (Investmet-banking, Kredite für Übernahmen usw.). Dabei gehe ich davon aus, dass die Zentralbanken auch weiterhin die nötige Liquidität bereitstellen (auch über die US-Wahl hinaus). Banken werden ja nicht betrieben, um auf Einlagen Zinsen zu zahlen. Und auch bei der EK-Quote dürfte die Politik ein "Einsehen" haben; der "gute Wille" (wie immer man das bewertet) ist ja an Hand der anderen Maßnahmen ersichtlilch da. Und wieviel die Banken "reißen" können, sprich: der bilanzielle Rahmen, hängt ja auch nicht zuletzt von ihrem Börsenkurs ab. Und wie da der Finanzsektor Jojo spielt - je nach Nachrichtenlage bis zu 15 % am Tag -, kann man ja sehen.

[Können Banken eigentlich solche Problempaete nicht an der Börse vorbei sozusagen im Ringtausch an einander verscherbeln und dadurch die Anleihenkurse hochpflegen? Solange immer nur eine Bank allein überprüft wird, würde das doch gar nicht auffallen? Dass Banken untereinader Handel treiben, ist ja wohl normal!]


@ prof (dankenswerterweise durchnumeriert):

a) Na, wenn die Börsen jede Stunde ein Prozent fallen, würde ich auch nicht unbedingt kaufen. Da würde ich erst mal das Tagesende abwarten. Aber es gibt ja auch historische Vergleichsmaßstäbe, z. B. den VIX, oder fundamentalere Betrachtungen wie das Markt-KGV. In 2000 kamen wir (was mir damals auch nicht bekannt war) von m. W. ca. 35 im SPX (bei einem Zinsniveau, das nicht soo viel anders war als heute). Wenn man da auch nur gewartet hätte bis zu einem Normalwert von 18 oder so, hätte man zwar auch einen tiefen Tauchergemacht, aber danach ging der Index ja wieder zurück auf sein altes Hoch. (Und die Mächtigen dieser Welt lassen das System nicht kaputtgehen; dazuz ist es viel zu lukrativ für sie.) Also wenn ich sehe, dass das Markt-KGV bescheiden ist, und die fundamentalen Umstände bedenke, und sehe, dass der VIX auf historischer Rekordhöhe, dann gehe ich rein. (Je nach Skepsis kann man ja noch die Hälfte zurückbehalten, für eine kommende Halbierung des Index :-) .) Und vergessen wir mal nicht: Eine Baisse über vollen drei Jahre hatten wir in den letzten hundert jahren nur drei mal: diese, davor beim 2. WK,, und davor nach 1929. Und jetzt schon wieder? Dazu sehe ich wenig Grund. Einen Weltkrieg haben wir nicht, und die US-Hauspreis-Zyklen verlaufen wesentlich schneller, da sind schon viele durch, die alle einwandfrei aufgefangen wurden.

Zudem hatten wir beim High 2007 gegenüber 2000 ja fundamental auch mehrere Jahre Wachstum, nicht nur un USA und Europa, sondern auch - und noch mehr - in den Emerging Markets, die natürlich immer noch an US-Exporten hängen, aber zunehmend auch Eigengewicht bekommen. (sogar in Afrika tut sich was; gar nicht zu reden von den Scheichs, die vor Petrodollars schier platzen.)

kein "Kanonendonnern", sondern wirtschaftlich gemachte Probleme:
Das ist wohl wahr. Es ist aber wohl kaum nur wörtlich gemeint (sonst dürfte man na auch nur verkaufen, "wenn die Geigen jubeln", also Wagner-Bayreuth usw. ;-)
Der springende Punkt ist die große Angst bis Panik. Und die haben wir, weil ja kaum jemand näheren Einblick in die Lage hat, sondern man orientiert sich an den herumgereichten Zahlen, je schlimmer die sind, um so verängstigter die Leute. Womit wir wieder bei der Berichterstattung und beim VIX wären (vielleicht auch bei der Put/Call-Ratio; die hab ich nicht verfolgt (die ist auch verläßlicher bei Tops).)

"kommt man mit deutlich weniger Risiko im Bereich 6200 bis 6600 Punkten rein."
Je nachdem. Geht es aufwärts, ist die Gewinnspanne absolut niedriger, relativ noch mehr, wegen des Basiseffekts. und geht es nach 6600 runter und man versäumt es auszusteigen...

Jetzt bin ich von deiner schönen Gliederung abgekommen. Hoffe aber, alles beantwortet zu haben. Aber du bist ja wohl alt genug, dich zu beschweren! ;-) Ich gehöre jedenfalls endlich ins Bett.

Gruß, mp


P.S. Das Beste hätte ich jetzt fast vergessen:

Von Bärenseite wird gern begeistert darauf hingewiesen, dass dieses Jahr schon soo viele Bankpleiten vorgekommen sind, ich glaube ein rundes Dutzend.
Vergleichen wir mal mit der Historie: Lt. FDIC (der Einlagensicherungsfond der US-Banken) waren es in der Savings&Loans-Krise so um 1990 herum 1600 Banken und 1300 Sparkassen (oder war es umgekehrt? Jedenfalls in der Summe 2900.) Und 1933 - das Jahr, als die FDIC gegründet wurde - in der Weltwirtschaftskrise waren es 4000. Dagegen ist dieses Jahr ein Klacks. (Nun hat zwar in der Zwischenzeit eine erhabliche KOnzentration stattgefunden; aber selbst wenn man dafür den Faktor 10 annimmt, ist der Abstand immer noch riesig.)

prof - Donnerstag, 2. Oktober 2008 - 07:21
@mp: Ja es gibt in beiden Richtungen viele Argumente. Aber egal, wir nehmen dich hier gern auf und brauchen in unserem kleinen (elitären) Kreis tatkräftige Mitstreiter - prof

moneypenny - Freitag, 3. Oktober 2008 - 03:18
@prof: Auha - das riecht mir verdächtig nach Arbeit...! :-))

Bzgl. Warren Buffet stieß ich noch auf Fogendes vom 24.:

"Berkshire Hathaway is going to purchase $5 billion of Goldman Sachs (GS) perpetual preferred stock and will also receive warrants to purchase $5 billion in common stock."
Die Stammaktien hat er zwar noch _nicht_ gekauft, aber die Warrants (vergleichbar Optionsscheinen) wird man auch nicht verschenkt haben. Und sie deuten noch stärker auf Kurs-Optimismus hin.

Dazu kam jetzt auch GE:

GE announced late in the afternoon that it will raise at least $12 billion in a public common stock offering and is selling $3 billion in preferred stock yielding 10% to Warren Buffett's Berkshire Hathaway (BRK.A 135,600, +5,000). Berkshire will also get $3 billion in warrants, granting the option to purchase GE at $22.25 per share within the next five years.
(Nachtrag: Hat dem GE-Kurs heute aber nichts genutzt, in diesem Umfeld.)

The ISM Manufacturing Index fell to 43.5 from 49.9 (consensus 49.5) -- its lowest level since October 2001. [ AUA!! (*ächz*)]
ISM prices paid, which includes energy and food but excludes crude oil, fell a sharper-than-expected 23.5 to 53.5 (consensus 73). [Das Toteste auf der Szene ist die Inflation.]


August construction spending was unchanged month-over-month,
On average, construction spending has declined 0.3% each month in 2008.
[Wenn das kein Ausreißer nach oben ist, ist es eine angenehme Überraschung.]


Arbeitslosen-Neuanträge: ebenso häßlich wie letztens (allerdings wird kommentiert, dass da noch Ike mit reinspielt).

Und nach den Durable Goods sind jetzt auch die Factory Orders schlecht (wobei die allerdings monatelang positiv waren, und man eine Zahl eines einzigen Monats noch nicht so wörtlich nehmen sollte.)


Gruß, mp


Apropos Macht des Vertrauens: da fällt mir noch eine nette Anekdote von Kostolany ein:
Da hat mal jemand den Rothschild verzweifelt gebeten, ihm einen Kredit zu geben, weil er sonst wohl am Ende war. Darauf Rothschild: "Junger Mann, einen Kredit kann ich ihnen nicht geben. Aber ich mache Ihnen einen anderen Vorschlag: Gehen wir zusammen Mittagessen! Dann sehen die Leute, dass Rothschild mit Ihnen speist, und werden darüber reden; und Sie werden sehen: Ihr Problem ist dann gelöst!" So kam es dann auch.

chinaman - Freitag, 3. Oktober 2008 - 07:30
@ moneypenny:

Zur Bilanzierung bei Banken:

Häufig scheinen doch die Zeitbomben gar nicht direkt im Besitz der banken zu sein. Das ganze wurde dann in Zweckgesellschaften ausgegliedert und denen wurde Kredite gegeben. Diese Kredite "wackeln" nun beträchtlich ...

Auswirkung in der Bankbilanz ??? Möglicherweise eine Kreditabwertung. Aber in welcher Höhe?

Für mich eine ziemliche Blackbox die viel mit Glauben und weniger mit Wissen zu tun hat.


Gruß
Chinaman

moneypenny - Samstag, 4. Oktober 2008 - 09:37
Mir kam noch eine weitere Lösungsidee:

1)
Zunächst mal wird die staatl. Haus-Subventionierung beschränkt auf Leute, die mindestend 10 % mitbringen, oder meinetwegen 20 %. (Das spart auch Staatsausgaben. ;-) ) Damit wird der Zustrom neuer Problemfälle unterbunden.

2)
Der Staat kauft (sagen wir zur Klarhei: erst mal) _einer_ Bank ihren Hypothekenanleihenbestand ab. Sagen wir zu 25 % des Nennwerts. (Merrill Lynch verkaufte vor Wochen den ihren zu 22%.)

Damit hat die Bank ihre Leichen aus dem Keller raus. Dafür hat sie frische Liquidität und ihre Bilanz ist jetzt transparent (wenigstens bzgl. der Problemanleihen), die Ek-Quote gestärkt. Kein Raum mehr für Katastrophenfantasien deswegen, sondern klare Verhältnisse, die man rechnen kann. Schon das hat kursstabilisierende Wirkung: Hier weiß man jetzt, woran man ist. Das eröffnet Platz für Turn-around-Rechnungen zu den weniger betroffenen Banken: soundso lange, und das Loch in der Bilanz ist aus laufenden Gewinnen eufgefüllt. Darauf gegründet, erste Käufe. Der Kurs beginnt zu steigen. Das beginnt aufzufallen; mehr Leute finden Geschmack daran: die Kurse steigen weiter. Auch springen die Charties auf; die Bilanz wird durch steigende Kurse zunehmend besser; das Rating verbessert sich; niedrigere Finanzierungskosten; usw. Usw. Der Teufelskreis, der zum Abstieg führte, dreht sich rückwärts.

Für die härter betroffenen Banken, die überschuldet sind (aber das war in den USA glaube ich noch kein zwingender Pleiteauslöser?) bleibt die Möglichkeit, sich unter den Pleiteschutz Chapter 11 zu flüchten (bzw. wenn das nicht geht, eine entsprechende Möglichkeit für Banken zu schaffen.)
Dazu sollte erlaubt werden, das Stopfen dieser Bilanzlöcher bis zu einem gewissen Umfang zeitlich zu dehnen.
Dies wäre auch generell für _alle_ Banken zu machen denkbar.

Durchkreuzt werden könnte dieses Szenario durch ein völlig unnötiges Ereignis: einen Run auf die Bank durch panikende Sparer. Dem könnte entgegengewirkt werden durch eine (zumindest temporäre) Erhöhung der Einlagensicherunggelder-Vorschriften. Ggf. käme auch eine aufstockende staatliche Bürgschaft in Betrtacht. Das muss ja icht unbedingt was kosten; würde aber ungemein beruhigend auf die Sparer dieser Bank wirken.

Und außerdem kommt jetzt überhaupt erst mal ein nennenswerter Markt für die Problemanleihen zustande: vorher wollten ja nur alle schütten, aber kaum wer war beteit zu kaufen. Das ändert sich jetzt: die Lage normalisiert sich, was normalisierende Wirkung auf die Preise hat. Und _diese_ Wirkung hilft ALLLEN betroffenen Banken bei ihrer Bilanz. -> besseres Rating, bessere Kurse., usw. (s. o.)

3.)
Der Staat bietet allen hierbei betroffenen Hypothekenschuldnern an, ihr Haus samt Hypothekenschuld kostenfrei zu übernehmen. Er darf aber gegen eine übliche Miete weiter darin wohnen.

Ein etwa zum Hauspreis-Peak eingestiegener durchschnittlicher Hauskäufer hätte für ein Haus von Kaufpreis 200 000 $ somit 40 000 $ Schulden. Aber auch wenn es nur die Hälfte ist: eine solche Schuldenlast mit einem Federstrich vom Hals zu kriegen, dürfte für wohl jeden Hausbesitzer verlockend sein (er müsste zwar Miete zehlen, aber vorher hatte ja auch Hypothekenzinsen zu zahlen, die jetzt wegfallen). Damit wäre der Hausbesitzer aus dem Schneider.

Der Staat hätte jeweils ein Haus gekauft für 20 % des ursprüngl. Kaufpreises. Auch wenn dieses jetzt nur noch 90 oder 80 % dessen als Marktwert hat, bleibt dies doch ein exzellentes Geschäft. Fürs Erste hat er entsprechzende Mieteinnahmen aus 100% der gekauften Häuser, die die Zinskosten des dafür geliehenen Gelder (sagen wir 5 % auf die 20 % Kaufpreis) weit übersteigen.

Und wenn die Hauspreis-Situation sich nach ein paar Jahren normalisiert hat, kann er das Haus mit einem super Gewinn verkaufen (er hatte ja nur ca. 20% behahlt).

Und die "Problem-Häuser" liegen in einer "starken Hand" und drängen nicht auf den Häusermarkt, wie bei Zwangsverkäufen (bei denen es eh immer nur einen Erlös unter Wert gibt, was das Preisnivewau weiter drückt). Das verschiebt das Angebot/Nachfrage-Verhältnis gewaltig; was nach den Gesetzen eines Marktes einen kräftiger Auftrieb für die Hauspreise bringt, was wiederum viele Hausbesitzer aus der Klemme hilft (und ihnen die Möglichkeit gibt, Reserven anzusparen). wodurch dann wiederum weniger Häuser unter den Hammer kommen, was den Verkaufsdruck senkt, usw.. Aber natürlich wird dadurch auch wiederum den Bankbilanzen geholfen usw. (s. o.)

Das ganze System entspannt sich und kann sich regenerieren, weil ein neuer Mitspieler eingestiefen ist (der Staat), dem man hinreichede Rserven zutraut, die Last mitzuschultern.

Der Staat seinerseits muss dafür natürlich Neuschulden machen. Aber dafür kommt ja auch Sachwert rein - und zwar weit mehr als die Neuverschuldung beträgt -, und die Mehr-ZInsen werden von den Mieteinnahmen mehr als getragen.
Dazu kommen noch weniger Steuerausfälle als in der ungelösten Situation anfielen.
Eine glänzende Investition! In einer Win-Win-Situation. (allenfalls die am ärgsten überschuldeten Banken würden eingehen. Aber das ist Markt as usual.

Natürlich gehört auch eine Einschränkungdes short selling dazu. Das fehlt noch, dass ein paar Arschlöcher sich daran mästen, dass sie den Karren noch weiter in den Sumpf schieben! (Vor Kurzem noch war es sogar erlaubt, Aktien zu shorten, die man nicvht mal _leihweise_ besaß; was die Hedge Funds dann natürlich nach Kräften dazu nutzten, mit unbegrenzten Verkaufsstößen den Markt runterzuprügeln.

- So weit. Kann sein, dass sich Etliches davon mit dem Rettungsgesetz überschneidet (ich hab es noch nicht durchgearbeitet); aber ich vermute mal, es enhält auch noch eigene Elemente.

Gruß, mp

moneypenny - Samstag, 4. Oktober 2008 - 09:41
(neben der zur Diskussion gestelten Idee noch eitere wichtige Daten zur Lage:)


Home ownership increased from 55% of U.S. homes in 1950 to 63% in 1965 to 69% in 2006.

The total number of homes with mortgages increased even more dramatically, however, rising from 36 million in 1960 to more than 75 million in 2007.
During this time, the U.S. population has only grown by two-thirds, from 180 million in 1960 to 300 million today.

prof - Samstag, 4. Oktober 2008 - 12:56
Punkt 3 hat was, führt aber in den Sozialismus. Schade dass Erich das nicht mehr erleben kann! Manchmal ist das Leben ungerecht, denn auch FJS hätte sich ein Erleben der dt. Einheit verdient gehabt.

Fakt ist: Das Tischtuch ist zu klein. Wenn man vorn zieht, reicht es hinten nicht mehr aus. Mehr Geld drucken führt in die beschleunigte Inflation mit den Folgen einer noch schlechteren Planbarkeit von Investitionen und überbordender Bürokratie.
Eine restriktive Geldpolitik bringt das Kartenhaus noch schneller zum Einsturz. Die Party geht zu Ende, der Sekt ist getrunken, "Flasche leer"!
Prof

moneypenny - Montag, 6. Oktober 2008 - 09:46
Nach der schwachen zweiten Hälfte der Freitags-Wallstreet habe ich erhebliche Zweifel, dass der SPX seinen kurzfristigen doppelten Boden um 1100 halten kann. Kaum war das Gesetz durch, wurde verkauft, mit wenig Gegenwehr. Man schrieb das zwar teilweise "buy the rumour, sell the news" zu; aber ich meine, es ist doch mehr die Konjunkturangst gewesen. Zwar war der ISM für Service mit 50% stabil (und das macht rund 60 % der US-Beschäftigung aus), aber der ISM Produktion war erbärmlich gewesen, dazu die schwachen Neuaufträge, und die Beschäftigung mit rund 150 000 verlorenenStellen gerät jetzt auch langsam in rezessive Zonen. (Das ganze Jahr bisher hatte in der Summe bisher noch nicht mal eine Summe von rund - 500 000 erreicht, was in Bezug auf vielleicht 150 Mio Beschäftigte gerade mal O,3 % sind; aber wenn die neue Zahl einen echten Trend darstellt (ich würde gerne noch mal die Zahl nächsten Monats abwarten, die wohl kaum noch Hurrican-beeinflusst sein wird), könnte die Wirtschaft jetzt die Grenze zur Rezession überschreiten. Kurzfristig können noch einige Tage Quartalsgewinn-Vorwarnungen kommen, ehe eine halbwegs repräsentative Zahl von Qu.ergebnissen vorliegt. Da kann der besagte Boden kaputtgehen; und das wäre charttechnisch ziemlich schlecht.
Zumal die beschlossenen Maßnahmen auch erst in einigen Wochen effektiv stattfinden sollen.
Also es könnte sich noch ein satter Absacker in den nächsten Wochen ereignen ereignen!


@ chinaman:

"Zur Bilanzierung bei Banken:

Häufig scheinen doch die Zeitbomben gar nicht direkt im Besitz der banken zu sein. Das ganze wurde dann in Zweckgesellschaften ausgegliedert und denen wurde Kredite gegeben. Diese Kredite "wackeln" nun beträchtlich ...

Auswirkung in der Bankbilanz ??? Möglicherweise eine Kreditabwertung. Aber in welcher Höhe?"

Wie gesagt, ich versteh nicht die Menge von Bilanzen. Aber ich vermute doch mal stark, dass die Wirtschaftsprüfer, wenn sie sich eine Firma vorknöpfen, für die Wertbestimmung der Assets diese mal unter die Lupe nehmen daraufhin, was hinter dem Namen steht und was das wert ist; also auch bei Krediten an die Zweckgesellschaft. Und zumindest summarisch kommt es dadurch in die veröffentlichte Bilanz. Zudem hörte ich mal was vom Niederstwertprinzip: demnach kann der veranschlagte Wert sogar noch unter dem Tageswert liegen. Oder seh ich das falsch?


@ prof:

"Punkt 3 ...führt in den Sozialismus." Oha - wer hätte das gedacht: Bush, Bernanke und die Capitol-Mehrheit - alles KGB-"Schläfer"? :-))

Übrigens gehörten ca. 40% von Fannie Mae und Freddy Mac ohnehin den Chinesen, die somit 22 % der Hypothekenszene beherrschten. Die rote Gefahr droht allerorten - man muss tatsächlich unentwegt höllisch aufpassen! ;-)

"Mehr Geld drucken führt in die beschleunigte Inflation": Welche Inflation?

"... mit überbordender Bürokratie." Wegen der Verwaltung von ein paar Mio Wohnungen? Die Deutsche Annington und etliche andere englische/US-Unternehmen, die hier auf den Mietwohnungsmarkt drängen, scheinen davor keine Angst zu haben!

Gruß, mp

chinaman - Montag, 6. Oktober 2008 - 09:57
"Aber ich vermute doch mal stark, dass die Wirtschaftsprüfer, wenn sie sich eine Firma vorknöpfen"

Wenn Du darauf wetten willst, dann kaufe Bankaktien ... Ich verlasse mich nicht darauf. Schließlich hatte bspw. Lehman Brothers auch am Tag vor dem Konkurs noch ein Spitzenrating ...


Gruß
Chinaman

moneypenny - Dienstag, 7. Oktober 2008 - 14:46
"Schließlich hatte bspw. Lehman Brothers auch am Tag vor dem Konkurs noch ein Spitzenrating ..."

Das mag wohl sein. Die einzelne Firma wird von den Ratingagenturen aber wohl nicht täglich geprüft; und die Kurs-Narreteien verliefen recht fix. Ich meinte aber auch weniger die Rating-Agenturen (die ja anscheinend für diese Anleihen in der Tat im Tiefschlaf lagen), sondern die Testate der Wirtschaftsprüfer, wie sie für die offiziellen Firmenberichte benötigt werden. (Auch da kam Korruption vor; aber ich gehe - noch zumindest - davon aus, dass das die Ausnahme ist.)

Gruß, mp

chinaman - Dienstag, 7. Oktober 2008 - 15:39
Wie gesagt ... "Wenn Du darauf wetten willst, dann kaufe Bankaktien "

Sollte Deine Bank wirklich mit der letzten Bilanz absolut reinen Tisch gemacht haben, kann sich das durchaus auszahlen. Nobody knows. Mir persönlich wäre das Wirtschaftsprüfer Argument allerdings zu schwach.

Hatte eigentlich der Wirtschaftsprüfer der HRE bei der letzten Prüfung gewarnt oder gar das Testat verweigert? Komisch, habe gar nichts mitbekommen ...

Hatte sich da nicht noch Flowers eingekauft? Anscheinend kann man sich da leicht "verspekulieren" ...

Gruß
Chinaman

moneypenny - Freitag, 10. Oktober 2008 - 03:07
Die Frage ist natürlich auch, woher die Zahnschmerzen der Banken derzeit herkommen. Der ABX (und mir ist kein besserer Maßstab für die Problemanleihen bekannt) sinkt schon seit geraumer Zeit nicht mehr. Mein - recht guter - Berater sagt, er habe aus Fachkreisen, dass die Problemanleihen von den Banken inzwischen längst abgeschrieben seien. Ich hab kein Material dazu. Wie aber schon dargelegt, sind die Anleihenkurse völlig überzogen zusammengeknüppelt. Von daher ist es plausibel, dass die inzwischen abgeschrieben sind. Aber klar ist, dass jedes Prozent, das die Kurse einer Bank fallen, ihr bilanziell einen neuen Mühlstein um den Hals hängen bei der knappen EK-Quote. Die Banken werden jetzt geschlachtet von ihren Aktienkursen; die Immo-Probleme sind als Ursache Schnee von gestern. Und dadurch, dass die Banken sich dagegen durch Kredite-Embargo zu wehren versuchen, werden in Bälde die Kredit-Benutzer ruiniert (neben deren eigenen Kursverlusten). Die Paranoia lässt sich nicht davon abhalten, sich den Ast zu zerschießen, auf dem sie sitzt.

Ich habe in den letzten Tagen meine Erwartungen (und Positionen) wieder kräftig reduziert. Wenn fundamentale Maßnahmen nicht mehr verfangen, sondern an Angstphantasien abprallen, kann diese Szene sich noch sehr viel tiefer hinunterkreiseln.

Gruß, mp

phlipster - Freitag, 10. Oktober 2008 - 11:35
Hallo,
ich glaube mittlerweile auch, dass wir das Schlimmste noch nicht gesehen haben.

Viell. gehts kurzfristig nochmal hoch. Aber das ist alles eine grosse Wette, es ist genauso wahrscheinl, dass es weitere 10% sinkt, wie, dass es 10% steigt. Letzteres macht mich nicht reich. Aber ersteres nach für nach arm. Und einen langfristigen Einstieg finden wir allemal noch.

Wer 2003 kennt, weiss, dass der Absturz in zwei grossen Wellen kam.

Auch wenn es nicht vollkommen vergleichbar ist: 29/30 gingen Kurse zB von Chrysler (135 auf 5)oder United Steel (375 auf 22) um 90-95% zurück. Davon sind wir noch weit entfernt. Diese Schuldenbombe hat sich über Jahrzehnte aufgebaut + wird nicht in einem Jahr platzen.

Die Tiefststände von 2003 werden wir nochmal sehen. Jetzt ist erstmal Cash Trumpf.

Interessanter Artikel von Prof Malik: http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,druck-547422,00.html

Euch allen viel Erfolg
phlipster

chinaman - Sonntag, 12. Oktober 2008 - 08:26
"Die Frage ist natürlich auch, woher die Zahnschmerzen der Banken derzeit herkommen."

Da würden mir spontan einige mögliche Themenfelder einfallen:

Verbraucherkredite, Unternehmenskredite

Kreditkartenschulden

Einbrüche im Investmentbanking (Wegfall einer bisherigen Hauptertragsquelle)

Verluste im Beteiligungsbereich (Banken halten Aktien an anderen Unternehmen)

Kredite an Hedge Fonds

Liste ist ohne Anspruch auf Vollständigkeit ...


Gruß
Chinaman

chinaman - Montag, 13. Oktober 2008 - 13:22
Ein weiteres, interessantes Themenfeld sind die Derivate, bspw. Credit Default Swaps (CDS).

Zum Einlesen:

http://www.zeit.de/2008/26/Finanzkrise?page=1


Gruß
Chinaman

chinaman - Montag, 13. Oktober 2008 - 13:28
Böses Erwachen bei Credit Default Swaps


Finanzbranche droht neuer Milliardenschock


von Astrid Dörner (New York)


Die Pleite von Lehman Brothers ist noch längst nicht ausgestanden. Das Desaster droht für die Anbieter von Kreditderivaten auf Schulden der US-Bank zum Milliardengrab zu werden.


Per 21. Oktober müssen Vermögensverwalter, Versicherer und Banken nominal bis zu 365 Mrd. $ an die Käufer der Credit Default Swaps (CDS) auszahlen. Netto allerdings dürfte der Betrag deutlich kleiner ausfallen, sagen Analysten. Sie rechnen mit rund 8 Mrd. $, da sich die CDS-Verkäufer in der Regel selbst abgesichert haben.

Die gleichwohl gigantische Summe ist das Ergebnis des Auktionsverfahrens des Derivateverbands International Swaps and Derivatives Association (ISDA) vom Freitag. Nur so konnten der Restwert der Lehman-Anleihen und die Zahlungsverpflichtungen, die sich aus der Emission von Credit Default Swaps (CDS) ergeben, bestimmt werden. An der Auktion nahmen insgesamt rund 350 Institute als Käufer wie als Verkäufer der CDS-Kontrakte teil - darunter auch viele deutsche Adressen. Welche Summe Deutsche Bank, Dresdner, BayernLB, Allianz, IKB, HSH und andere zu tragen haben, ist unklar. Fest steht: Jede weitere Belastung ist wegen der ohnehin angespannten Lage ein neuer Rückschlag.


Lehman Brothers kollabierte Mitte September. Wie viele CDS von welchen Institutionen gehalten werden und auf welche Unternehmensanleihen oder Kreditpakete sie lauten, weiß bis jetzt niemand - die Branche arbeitet komplett unbeaufsichtigt. Die CDS sind lediglich Verträge privater Natur, die zwischen zwei Parteien per E-Mail oder Instant Messaging abgewickelt werden.

Ebenso unklar sei, ob alle Ansprüche aus der Lehman-Pleite befriedigt werden können, warnen Beobachter. Gerät ein Versicherer oder eine Großbank durch die Auszahlung ins Wanken, könnte das dem Finanzsystem den Todesstoß versetzen. "Der Markt versucht gerade herauszufinden, ob die Versicherer genügend Kapital haben", sagt Sean Egan, Gründer der Ratingagentur Egan Jones. So habe Metropolitan Life wegen der CDS-Verpflichtungen bereits eine Kapitalerhöhung angekündigt. Die Aktie des Konkurrenten Prudential verlor am Donnerstag 40 Prozent - was Egan vor allem auf die Lehman-Auktion zurückführt. Beobachter rechnen damit, dass auch der inzwischen verstaatlichte Versicherungskonzern American International Group (AIG) betroffen ist. AIG gilt als einer der größten Emittenten von CDS-Versicherungen.

Der in der Auktion ermittelte Wert von 8,625 Cent je 1 $, der in Lehman-Anleihen angelegt wurde, ist höher als erwartet. Anbieter von CDS-Policen müssen demnach den Kehrwert, also 91,375 Prozent, der versicherten Summe zahlen. Bei 400 Mrd. $ an ausstehendem CDS-Volumen auf Lehman-Anleihen ergibt sich zumindest nominal eine Gesamtsumme von 365 Mrd. $. "Für die CDS-Emittenten muss der Preis ein Schock sein", sagt Egan. Ursprünglich war mit rund 87 Prozent gerechnet worden. Bei einem normalen Abwicklungsprozess im Insolvenzfall liegt der Restwert für Bondsinhaber etwa bei 60 Prozent.

CDS waren weltweit lange der am schnellsten wachsende Bereich des Finanzmarkts. Die Idee: Anbieter von CDS-Kontrakten bieten eine Art Versicherung gegen den Ausfall einer Anleihe an. Die Pleite von Lehman Brothers ist nun einer der ganz wenigen Fälle, bei dem die CDS-Verkäufer tatsächlich gezwungen sind, den Käufer die "Versicherungssumme" auch auszuzahlen.

Ihren ursprünglich defensiven Charakter haben CDS inzwischen aber verloren. Längst wird mit ihnen auf die Kreditbewertung von Unternehmen spekuliert. Dadurch, dass CDS-Kontrakte abgeschlossen wurden, ohne dass der Versicherungsnehmer überhaupt die Anleihe besitzen musste, explodierte der Markt. Seit Ende der 1990er-Jahre schwoll das CDS-Volumen auf zuletzt 55.000 Mrd. $ an. Die Pleite von Lehman, einst die viertgrößte US-Investmentbank, gilt als der größte Stresstest für den Markt.

Die Fastpleite der US-Investmentbank Bear Stearns hatte im März bereits den Blick für die Risiken dieser Versicherungen geschärft. Seitdem werden Positionen Stück für Stück abgebaut. Lehman Brothers selbst war ein wichtiger CDS-Versicherer.




Aus der FTD vom 13.10.2008
© 2008 Financial Times Deutschland, © Illustration: reuters

phlipster - Freitag, 24. Oktober 2008 - 13:18
...jetzt heissts ncohmal: anschnallen!

Aktuell platzt die Schuldenblase Kreditkarte + Kleinkredite - für Autos und Möbel. Die Versicherer kommen unter die Räder, weil ihre Anleihen nix mehr wert sind.

Dann kommt das Sterben im Mittelstand, weil selbst gesunde Unternehmen aktuell keine Kredite erhalten.

Tiefstand 2003 wird auf jeden Fall nochmal getestet.

Nur schade, dass auch der Euro grad immer weniger wert wird ;)

Bald kommt noch die Währungsreform...

prof - Freitag, 24. Oktober 2008 - 14:05
Du hast also alle Aktien verkauft und kaufst wieder bei 2300 im Dax?

"Auf jeden Fall" gibt es an der Börse nicht - Prof

phlipster - Montag, 27. Oktober 2008 - 14:51
Ich pfeif auf Lehrbühcer: ja, fast alle verkauft, nicht alle rechtzeitig, auch Verluste realisiert. Viell. mach ich was falsch - ABER jedenfalls schlafe ich seitdem ruhiger + ärger mich weniger. Ich konnte/wollte meiner Familie nicht mehr erklären, wie wir auf dem Papier jeden Tag 500-1000EUR ärmer werden.

Ich steh jetzt schön auf der Seitenlinie und schau mir das Schlamassel an.

Danke für den Hinweis: "auf jeden Fall" gibt es nicht, das mag sein. Jedenfalls gibt mir die Realität gerade recht. Einige der 2003er Tiefstände bei Einzelwerten sind unterschritten (DCX), + werden zT getestet (Allianz).

Einstieg DAX 2.300 - mal sehen. Aber 3.600 könnten wir bald sehen. Viell. schon morgen? ;)

Das ist aktuell kein Markt, in den ich langfristig gehen würde, selbst wenn eine MAN günstig erscheinen mag.

Auf Sicht bis Jahresende könnte jetzt allerdings ein guter Einstiegszeitpunkt sein.

Ich sicher alles eng mit SL ab, egal was. Lieber flieg ich raus, als jahrelang auf einer Position mit -40% zu sitzen.

Allerdings fühle ich mich mit hohem Cash-Bestand auch nicht so ganz wohl.

Phys. Gold wird grad wieder attraktiv ;)

prof - Montag, 27. Oktober 2008 - 16:09
@phil: Sicher nicht die schlechteste Entscheidung, wenn der psychische Druck zu hoch wird.

Meine Zykliker: MAN, LHA und Sixt büßen auch überproportional stark ein.
Ich warte einfach ab und würde eine weitere Tranche um die 3500 kaufen, allerdings dann eher konservative Werte: Versorger, Konsum etc.

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