Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: Welt-Tendenz: Archivierte Beiträge bis 7. Oktober 2008
chinaman - Freitag, 6. Juni 2008 - 19:43
Uups, prinzipiell gewarnt und gleich gehts los. Zu interessieren scheint es aber mal wieder niemanden ...

prof - Samstag, 7. Juni 2008 - 03:38
Dochdoch, das war dieses Mal wirklich gutes Timing - Prof

chinaman - Samstag, 7. Juni 2008 - 05:15
Trotzdem, gute und interessante Boarddiskussionen sehen anders aus. Die positive Rückbestätigung auf dem eigenen Tradingkonto ist mir eigentlich fürs Ego genug.

al_sting - Montag, 9. Juni 2008 - 11:35
@ Chinaman:
Was erwartest du? Ich denke, dass es hier weniger Trader als langfristige Aktienkäufer gibt.
Und die deutlich zurückhaltendere Diskussionsfreude interpretiere ich als Indiz, dass sich viele derzeit eh zurückhalten.
Denn man redet lieber von Käufen als von Nichtkäufen. ;-)

Viel ERfolg mit deinem Traden!
Ciao, Al Sting

chinaman - Montag, 9. Juni 2008 - 13:04
"Was erwartest du? "

Hmm. Ich würde mir Gedanken machen, wenn ich die Cashquote wie stw oder auch Helmut hätte ...


Gruß
Chinaman

stw - Dienstag, 10. Juni 2008 - 22:28
ICh denke, dass die Nebenwerte teilweise bereits so niedrig bewertet sind, dass sie die möglichen Kursverluste der großen Indizes an den Weltbörsen vermutlich gar nicht im selben Umfang nachvollziehen werden (wenn diese überhaupt kommen). Ich versuche halt über Stock-Picking mein Glück und da ist die Welttendenz nur manchmal nur zweitrangig...

:-) stw

chinaman - Mittwoch, 11. Juni 2008 - 07:22
Time will tell ...


Gruß
Chinaman

amateur - Mittwoch, 11. Juni 2008 - 15:23
Hallo stw,

da Du Dich auf dt. Nebenwerte fokussierst, habe ich gerade bei comdirect die
- Charts von "SDax" auf 5-Jahresbasis mit dem "Dax" verglichen
- Charts von "MDax" auf 1-Jahresbasis mit dem Dax verglichen.
Das Ergebnis ist fast auf den Punkt gleich. Bei Vergleichen mit anderen Zeitspannen hast Du recht. Aber so richtig eindeutig ist das nicht, dass die kleinen Unternehmen besser abschneiden.

Grüße
amateur

chinaman - Donnerstag, 12. Juni 2008 - 11:10
Die grundlegende Frage ist doch, kann es dem Stockpicker gelingen, sich einem richtigen Abwärtstrend zu entziehen.

Ich habe da in der Vergangenheit eher schmerzhafte Erfahrungen gemacht. Von daher agiere ich momentan eher aus einer Gesamtmarktanalyse heraus.

Da sehe ich momentan keine ideale Zeiten für eine niedrige Cashquote im Depot.


Gruß
Chinaman

stw - Donnerstag, 12. Juni 2008 - 12:23
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es uns durch geschicktes Stockpicking gelingen kann, die Indizes deutlich zu schlagen in allen Börsenphasen. ALlerdings wird es nicht möglich sein, in der Baisse Verluste zu vermeiden, das ist mir klar. Ich denke aber, dass man Verluste begrenzen kann, wenn man in Werte investiert, die bereits in der Nähe des Buchwertes oder gar darunter notieren. Und davon gibt es ja gereade unter den Nebenwerten eine ganze Reihe momentan.

:-) stw

chinaman - Donnerstag, 12. Juni 2008 - 14:46
Insoweit sind wir uns auch durchaus einig. Ich werde allerdings jetzt und in Zukunft immer versuchen, in erwarteten Schwächsephasen des Gesamtmarktes eine hohe Cashquote zu halten und zusätzlich im Tradingbereich eine Hedgingstrategie zu fahren.


Gruß
Chinaman

amateur - Donnerstag, 19. Juni 2008 - 11:20
Bill Bonner äußerst sich zum Papiergeld-System: "Wir nähern uns dem Ende" unter http://www.sueddeutsche.de/finanzen/artikel/849/181290/,http://www.sueddeutsche.de/finanzen/artikel/849/181290/
Der erste Teil des Gesprächs ist trivial, der zweite Teil interessant.
@chinaman: Irgendwie könnten Sätze zu Gold und Inflation von Dir kommen.

chinaman - Donnerstag, 19. Juni 2008 - 13:15
"Irgendwie könnten Sätze zu Gold und Inflation von Dir kommen. "


Hallo amateur,


leider funktioniert der Link nicht. Die Argumente sind jedenfalls bestens bekannt, allerdings glaubt es die Masse (noch) nicht. Bis es dann eines Tages zu spät sein wird ...

Auch wenn es keinen interessiert: Voraussichtlich werden wir wieder eine (vorübergehende) Bouncerallye an den Aktienmärkten sehen, die aber wohl ebenfalls (noch) nicht nachhaltig sein wird.


Gruß
Chinaman

amateur - Donnerstag, 19. Juni 2008 - 14:34
Ich habe den Link zwei Mal hintereinander kopiert. Deswegen funktionierte es nicht. Hier noch einmal ein Mal: http://www.sueddeutsche.de/finanzen/artikel/849/181290/
Zum Thema Zusammenbruch des Systems: Mir fällt es tatsächlich schwer zu glauben, dass im entwickelten Westen der große Zusammenbruch kommt. Im Zweifel wird der Staat einfach Geld drucken, wenn er welches braucht. Genauer gesagt macht er das ja schon seit Jahrzehnten. Und seit Jahrzehnten funktionier es ohne große Verwerfungen. In dem Fall bin ich geneigt, die Entwicklung einfach in die Zukunft weiterzuschreiben. Was wäre denn, wenn alles kollabiert? Anarchie? Zahlung nur mit Goldstücken? Es wird vielleicht eine neue Währung geben. Die Leute verlieren teils ihr Geld. Aber das waren sie in den letzten Jahren schon öfter.

chinaman - Donnerstag, 19. Juni 2008 - 16:28
Klar, das wird der Staat machen. Solange, bis die Mehrheit die Spielchen durchschaut. Wie genau eine solche Krise abläuft, kann allerdings kein Mensch wissen. Man kann sich nur etwas vorbereiten.


Gruß
Chinaman

prof - Donnerstag, 19. Juni 2008 - 21:58
Ach was, so etwas hatte ich schon mal: Jeder wusste, dass das Regime irgendwann zusammenbricht und dann ging alles ganz schnell:
Öffnung der Grenzzäune in Ungarn im August 89 und drei Monate später war die Mauer Geschichte ...

Das geht ganz schnell, da bin ich mir sicher. Im Nachhinein wird sich jeder wundern, dass Leute an (nicht einmal hübsch) bedrucktes Papier geglaubt hat.
Und da glaube niemand, dass ich mich darauf freue:
- Alle nicht lebensnotwendigen Branchen mit Ausnahme von Strom, Kommunikation, medizinische Notversorgung, Lebensmittel und etwas Transport werden sofort den Bach heruntergehen!
Es kommen im besten Falle nur Notstandsgesetze und weitere Einschränkungen der persönlichen Freiheiten.
Aber auch Bürgerkriege, Hungersnöte etc. sind denkbar! Ich glaube kaum, dass die Mehrheit der Herde und deren Führung die richtigen Konsequenzen ziehen werden: Es dürfte wohl eher in Richtung: "Noch mehr Staat!" gehen!
Prof

chinaman - Mittwoch, 1. Oktober 2008 - 12:51
Diskussionsstoff ...


FTD: Die Anleger merken es nicht einmal


01.10.2008 - 09:03

Wie sehr die Blasenmentalität unsere Sinne verwirrt hat, erkennt man schon daran, dass viele momentan nur von einer kurzen Unterbrechung des Bullenmarktes ausgehen. Dabei treten die Weltaktienmärkte im Grunde schon seit fast 15 Jahren auf der Stelle - und sind immer noch teuer.

An den Aktienmärkten geht es so erstaunlich zu, dass man gar nicht weiß, wo man anfangen soll. Am Montag lag der MSCI Welt gerade noch um sieben Prozent über dem tränenreichen Niveau vom März 2003, wenn man ihn in Euro umrechnet und die Inflation berücksichtigt. Das bedeutet gleichzeitig, dass der in realen Euro denominierte Weltindex bloß noch einen Hauch über dem Niveau vom Januar 1994 notierte. Gegenüber Januar 1990 (bis dahin geht der Euro-Verbraucherpreisindex zurück) waren die Kurse am Montag real um läppische 16 Prozent höher. Und für jene mit Sparverträgen: Der Euro-Kurs des MSCI Welt vom Montag lag um 16 Prozent unter dem realen Mittel seit 1990. Inklusive Dividenden ergab sich vor Steuern und Gebühren seit Anfang 1990 in Euro eine durchschnittliche reale Jahresrendite von weniger als drei Prozent (zehnjährige Bundesanleihen 4,5 Prozent).


An sich ist das nichts Ungewöhnliches, denn derlei Phasen hat es schon öfter gegeben. Erstaunlich ist allerdings, dass Aktien in der ganzen Zeit eigentlich immer als attraktiv gegolten haben - und dass die Anleger den Banken ihre Analysen immer noch abnehmen. Zwar kann man nicht sagen, dass die Aktienstrategen derzeit euphorisch wären. Aber wenn man ihre Abhandlungen so durchblättert, kann man schon graue Haare kriegen: Der Rettungsplan sei nur aufgeschoben, nicht aufgehoben, heißt es da, konzertierte Zinssenkungen seien möglich, im schlimmsten Fall werde die Fed das System einfach monetisieren. Jedenfalls könnten US-Regierung, Kongress und Zentralbank der Kernschmelze an den Märkten nicht mehr lange tatenlos zuschauen, und so seien die Abwärtsrisiken nun endgültig begrenzt.

Für Leute, deren Zeithorizont sich eher auf Wochen als auf Jahre erstreckt, sind derlei Überlegungen durchaus plausibel. Aber die zugrunde liegende Annahme, dass die Welt nach der Kreditkrise der Welt vor der Kreditkrise zumindest annähernd gleichen wird, ist schon mehr als verwegen. Dass die Gewinne künftig nur noch ein Schatten derjenigen aus der Ära billigen Geldes sein könnten, dass Geldschwemme und Überschuldung das System auf Jahre hin destabilisieren dürften und dass daher höhere Risikoprämien erforderlich sein würden, ziehen nur wenige in Betracht.

Um zu erahnen, was auf dem Spiel steht, muss man sich vor Augen führen, dass das Verhältnis von US-Marktkapitalisierung zu BIP selbst am Montag noch leicht über dem Durchschnitt seit 1952 lag. Und verkürzt man den Durchschnitt auf die Zeit zwischen 1952 und 1996, als Alan Greenspan vor dem irrationalen Überschwang gewarnt hatte, lag das Verhältnis von US-Börsenwert zu BIP sogar am Montag noch um ein Viertel über seinem früheren Mittel. 1982, als ein Riesenbullenmarkt begann, der uns bis heute nachhängt, war dieses Verhältnis um 45 Prozent unter dem Durchschnitt. Es stehen noch viele erstaunliche Dinge am Aktienmarkt bevor.

(c) FTD

prof - Mittwoch, 1. Oktober 2008 - 13:36
Tja und von den inflationsbedingten nominalen Erträgen gehen dann noch jede Menge Steuern ab!
Prof

chinaman - Dienstag, 7. Oktober 2008 - 11:14
07. Oktober 2008, 09:34 Uhr


NOTGESETZ GEGEN FINANZKRISE


Island übernimmt totale Banken-Kontrolle


Ein Eilgesetz soll Island retten: Die Regierung von Premier Geir Haarde übernimmt die komplette Kontrolle über das Bankengewerbe. Damit will das Land einen drohenden Staatsbankrott abwenden. Doch Experten zweifeln, ob staatliche Mittel ausreichen, um den Bankensektor zu stabilisieren.

Reykjavik - Vor der Verabschiedung eines Eilgesetzes in der Nacht zum Dienstag sagte Ministerpräsident Geir Haarde vor dem Parlament in Reykjavik, Island stehe vor der "reellen Gefahr", so in die globale Finanzkrise hineingezogen zu werden, dass am Ende der komplette Bankrott der Volkswirtschaft stehe.

Mit den sofort in Kraft getretenen Bestimmungen des Notstandsgesetzes übernimmt die Regierung die totale Kontrolle über die Banken. Haarde erklärte in einer Rede an die Nation, die oberste Finanzaufsichtsbehörde des Landes habe ab sofort weitreichende Befugnisse, in das Geschäft der Banken einzugreifen.

Der Regierungschef kündigte als ersten Schritt den Verkauf von Auslandsaktivitäten der führenden Geldinstitute an. Die extrem aggressive internationale Expansion der drei größten isländischen Banken gilt als entscheidende Ursache für die akute Krise auf der Nordatlantikinsel mit gut 300.000 Einwohnern. Die Regierung kann jetzt Banken umgehend verstaatlichen, zu Fusionen zwingen, Spitzenmanager auswechseln und Grenzen für deren Entlohnung setzen.

Dem Gesetz zufolge darf die Regierung auch Immobilienkredite von den Banken übernehmen und sie in einen staatlichen Immobilienfonds zusammenführen. Auf diese Weise sollen Tausende von Isländern vor einem Verlust ihrer Häuser bewahrt werden, sollte sich die Kreditkrise ausweiten.

Die isländische Krone hat seit einer Woche gegenüber dem Euro mehr als ein Viertel ihres Wertes verloren. In den vergangenen zwölf Monaten ist der Kurs um mehr als 70 Prozent gesunken. Ob nationale staatliche Mittel ausreichen, um den gefährdeten Bankensektor zu stabilisieren, gilt als zweifelhaft. Das Bilanzvolumen der drei führenden Banken ist zehnmal so groß wie das jährliche Bruttoinlandsprodukt. Als möglicher Ausweg werden in Reykjavik Mittel aus dem nach internationalen Maßstäben sehr großen Pensionsfonds des Landes angesehen.

Die Ratingagentur Standard & Poor's stufte Islands Bonität um zwei Stufen von "A-" auf "BBB" herunter. Zwar würden die Maßnahmen der Regierung dazu beitragen, die Risiken für den Staatshaushalt zu begrenzen, aber sie würden auch den Zugang der isländischen Banken zum internationalen Markt beschneiden, hieß es in der Begründung der Agentur.

kaz/dpa/Reuters

drwssk - Dienstag, 7. Oktober 2008 - 11:41
Na, da bin ja froh, dass ich letzte Woche mein Tagesgeld von der Kaupthing Bank abgezogen habe. Die Jahreszinsen werden wohl am 31.12. kaum kommen, das ist aber das kleinste Übel.
be.

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