Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: S & P 500 - Chart: Archivierte Beiträge bis 16. September 2008
chinaman - Samstag, 30. August 2008 - 18:00
Nun, die W-Formation ist mit dem erneuten Abtauchen unter 1293 auch schon wieder gestört worden. Ein klassisches charttechniches Fehlsignal.

Nichts destro trotz bleibt die Marke für die nächsten Tage wichtig.

Eine Rückeroberung bzw. gar ein Anstieg über das Tageshoch vom Donnertag bei 1.300 wären bullish, während ein Rückfall unter 1.261 bärisch wäre.

Dazwischen sind wir im charttechnichen Niemandsland.


Gruß
Chinaman

chinaman - Donnerstag, 4. September 2008 - 17:14
1.261 nach unten durchbrochen. Fehlsignal oder Down-Move ??? Spannend ...

Gruß
Chinaman

chinaman - Montag, 8. September 2008 - 05:57
Die US Futures "feiern" die staatliche Rettungsaktion für die angeschlagenen Hypothekenfinanzierer Freddie Mac und Fannie Mae

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,576850,00.html


Gruß
Chinaman

prof - Montag, 8. September 2008 - 13:29
Natürlich versucht jede Regierung, ihren Wählern das Leben so angenehm wie möglich zu machen und nichts ist leichter als Geld zu drucken! Jetzt sollte man endlich auch mal Ford, GM und Chrysler ordentlich unter die Arme greifen, denn schließlich stehen Hunderttausende gut (über)bezahlte Jobs auf dem Spiel!
Das kann noch ein paar Jahre gut gehen oder auch nicht, z.B. wenn die Chinesen Waren bzw. oder sogar amerikanische Unternehmen für ihre grünen Scheinchen kaufen wollen und nicht bekommen ...

Einen Zusammenbruch definiere ich mit argentinischen Verhältnissen, also geschlossenen Bankschaltern und der Drittelung des Außenwertes der eigenen Währung. Das kann morgen passieren oder in zehn Jahren! Zehn Jahre halte ich aber für recht optimistisch.
Wenn die Lawine ins Rollen kommt (Öffnung des Grenzzaunes zu Österreich), geht es meist ganz schnell!
Ach ja, und welches "Geld" dürfte dann noch zählen?
- Immobilien, wenigstens die selbstgenutzte: Als Vermieter kann man ganz leicht durch Einfrieren der Mieten zum Schutz vor Spekulation enteignet werden.
- Investitionen in die Gesundheit und eigenes Können, das auch in Krisenzeiten gebraucht wird!
- Edelmetalle
- Aktien, wobei man dort auch 25 % wegen der Abgeltungssteuer abschreiben muss.
Verluste wird fast jeder machen, aber man sollte wenigstens dem Totalverlust des Vermögens vorbeugen - Prof
Prof

chinaman - Montag, 8. September 2008 - 14:46
In diesem Fall muss man das Geld ja nicht mal mehr drucken. Man kann es einfach auf dem Zentralbankkonto "schöpfen" und per Buchungsmausklick lösen sich die Wertdifferenzen zwischen tatsächlichem Wert des Hypothekendarlehens und dessen Nominalwert für die leichtsinnig verleihenden Geschäftsbanken in Luft auf. Der arme Dumme ist nur der Steuerzahler, der theoretisch (bis zum Staatsbankrott) irgendwann einmal für den Schaden gerade stehen muss.


Gruß
Chinaman

prof - Montag, 8. September 2008 - 18:18
Beim Durchschnittsamerikaner wird die Freude über "das beherzte Einschreiten" der Regierung und die Sicherung von Arbeitsplätzen und Wohlstand überwiegen. Ich halte ihn auch nicht für sehr wirtschaftlich gebildet, sonst hätte er nicht solche Kredite aufgenommen. Und wenn ich an das tolle US-TV und die fettigen Burger denke, die der in sich reinstopft ...

Deshalb denke ich, dass nur ein externer Anstoß dem Dollar und den US-Staatsfinanzen den Garaus machen kann:
Irgendwann will der Saudi für sein Öl auch mal ein amerikanisches Großunternehmen kaufen, einen Hafen, eine Airline. Was, wenn der Saudi, Chinese, Russe, Japaner merkt, dass er nur bedrucktes Papier in der Hand hält. Wer liefert dann noch Rohstoffe, Flachbildschirme und Playstations?
Prof

von den Medien völlig verbl...

chinaman - Montag, 8. September 2008 - 20:46
"Deshalb denke ich, dass nur ein externer Anstoß dem Dollar und den US-Staatsfinanzen den Garaus machen kann"

Der Anstoß wird in allen Ländern der Welt die Nachfrageseite sein. Wenn keiner mehr das bedruckte Papier nehmen und die schönen Staatsschuldscheine kaufen will, dann hört die Musik auf zu spielen ...


Gruß
Chinaman

prof - Montag, 8. September 2008 - 23:00
... aber ganz sicher nicht bis Samstag!
;-) Prof

blindeshuhn - Montag, 8. September 2008 - 23:35
Jetzt mal nicht hier den Weltuntergang prophezeien. Es gab schon ganz andere Wirtschaftskrisen. Und was die US-Regierung da jetzt reinpumpt mag ja enorm erscheinen, ist aber gemessen am gesamten Staatshaushalt und anderen Ausgaben (->Verteidigung?) eher mäßig. Man könnte es im Prinzip als eine Art verspätete Subvention für gierige Finanzspekulanten und die Bauindustrie sehen und ausserdem (wenn die Leute dann doch nicht gepfändet werden) als Wohnungsbauzulage für armen "White Trash". Dumm stehen nur die armen Schweine mit Fannie+Freddie Aktien da. Zudem sind nicht alle Amerikaner blöd, zumindest auch nicht dümmer als die meisten Deutschen. Ich denke der Markt für Devisen funktioniert noch ganz gut und der Dollar ist eher wieder in der Aufwärtsbewegung. Globalisiert sind die Amerikaner doch auch ganz gut mittlerweile - und dass ein russischer Staatsfonds nicht General Dynamics kaufen kann versteht sich von selbst. Hierzulande und sonstwo gibt es genauso Vorbehalte gegen Staatsfonds in strategischen Branchen und das zurecht. Der Verdacht, dass zB. die Chinesen durchaus nicht nur auf Rendite sondern auch auf Kontrolle und Know-How scharf sind ist nicht von der Hand zu weisen. Auch sind es nicht nur die doofen Amerikaner, die Schuld an den Handelsbilanzen und Wechselkursverwerfungen haben. Genauso halten die Schwellenländer ihre Währungen zum Teil künstlich niedrig oder lassen sie nicht frei handeln, was auf Dauer zu extremen Verwerfungen führt. Mein Fazit: Die Welt geht so schnell in Amerika nicht unter und Argentinien ist weit. Viel bedenklicher finde ich da, wie hoch die KGVs in den USA noch sind. Zerbrecht euch mal lieber den Kopf, wie man schnell noch ein paar "wertlose Dollars" scheffeln könnte;)

chinaman - Dienstag, 9. September 2008 - 06:00
"Jetzt mal nicht hier den Weltuntergang prophezeien. Es gab schon ganz andere Wirtschaftskrisen."

Macht doch keiner ... Es gab ja auch schon ganz andere Währungsreformen. Danach geht das Spiel dann schon wieder weiter. Ist zwar nicht gerade alltäglich, aber durchaus systemimmanent. Dumm nur, wenn man absolut nicht vorgesorgt hatte.


Gruß
Chinaman

chinaman - Dienstag, 9. September 2008 - 08:50
Ende der freien Märkte – Schnaps für alle!

Wöchentlicher Kommentar von Frank Meyer um 20:59:27 Uhr

Die Karten liegen auf dem Tisch. Fannie Mae und Freddie Mac gehören de facto nun dem Staat und somit dem Steuerzahler. Zwei vom Staat eingesetzte Verwalter sollen die Leitung der Immobilien-Giganten übernehmen und mit Milliarden aus dem Staatshaushalt für eine Stabilisierung sorgen. Die Hypotheken-Banken gehören aber weiterhin den alten Aktionären und nicht dem Staat, liest man in der Pressemitteilung. Ach ja?

Vierteljährlich wird ein kleines Sümmchen von sagen wir mal ein paar vielen Milliarden den beiden nachgeworfen, in ein Fass ohne Boden. Mit ihren rund 12 Billionen USD auf dem Kreditbuch sind sie „so groß geworden und so mit dem Finanzsystem verwoben, dass das Scheitern eines der beiden große Unruhe auf unseren Finanzmarkt hier und in der ganzen Welt auslösen würde", sagte Finanzminister Henry Paulson. Ich frage mich unterdessen, wer so lange zugeschaut und zugelassen hat, dass sie so groß geworden sind. Doch Herr Paulson besitzt auch einen gewissen Hang zum Zynismus wenn er sagt, es wäre die "beste Maßnahme zum Schutz unserer Märkte und der Steuerzahler". Hurra!

Für jede anfallende Milliarde an Verlusten aus dem Geschäft der dicken Geschwistern zahlt jeder US-Bürger 3,30 USD plus Zins und Zinseszins. Bei aktuell 9,7 Billionen Schulden, hat jeder im Durchschnitt 31.749 USD an Schulden zu tragen. Laut Statistik verdient ein US-Bürger 18,50 USD in der Stunde. Er müsste 1701 Stunden bzw. 50 Wochen kostenlos arbeiten und alles an die Staatskasse überweisen. In der Zwischenzeit dürfte er nichts ausgeben. Doch durch die weitere Verschuldung, z.B. weitere Kriegskosten und die auflaufenden Zinszahlungen vergrößert sich die US-Schuld um täglich 1,93 Mrd USD. Nicht eingerechnet sind dabei die Zusagen an Leistungen für die kommenden Jahre. Eigentlich ist Amerika längst bankrott. Während ich diesen Kommentar schreibe, kamen weitere 4 US-Cents pro US-Bürger hinzu. Amerika ist eigentlich bankrott.

Dem nicht genug. Das wird vermutlich die teuerste staatliche Sanierungsmaßnahme in Privatsektor in der Geschichte der USA. Ben Bernanke klatscht Beifall, schließlich war er ja in den Gesprächen mit involviert. "Die notwendigen Maßnahmen werden den US-Immobilienmarkt stärken und die Finanzmärkte stabilisieren", heißt es in einer veröffentlichten Stellungnahme Bernankes. Seine Kollegen ölen schon mal die Notenpressen, bzw. stellen einen weiteren Computer breit, um eine Zahl mit vielen Nullen einzutippen, um dann ENTER zu drücken. Es werde Geld! Fiat Money eben.

Auch das noch: Paulson habe sich zur staatlichen Intervention entschlossen, weil bei Überprüfungen der Verdacht aufgekommen war, die krisengeschüttelten Hypothekenbanken hätten mit buchhalterischen Tricks die Kapitallage geschönt, berichtete Bloomberg. Davon hat man schon 2003 lesen können. Zum Fall Worldcom und Enron gesellen sich Fannie und Freddie. Wie nett!

Die Modalitäten sind also klar, und damit auch, welche Reichweite dieser staatliche Eingriff bedeutet. Zur ohnehin nicht mehr abtragbaren Schuldenlast des Staates kämen noch
ein paar weitere Billionen hinzu. Die offizielle Schuldsumme von 9,7 Billionen US-Dollar könnte um bis zu 50% steigen nur wegen F&F. Vielleicht ist deshalb der Dollar im Vorfeld der Rettung so stark gestiegen, um eine Art Polster zu haben, wenn diese Nachricht herauskommt. Es würde nicht wundern, wenn der Greenback nach Markteröffnung unter Druck käme und auch nicht, wenn er weiterhin tatkräftige Unterstützung von wem auch immer erfahren würde. Und es wäre auch keine Überraschung, wenn bald die anderen Problemrentner wie die Autobauer in Washington bei Mutti anrufen und sich zur Übernahme anbieten. Nicht nur die, auch Banken und Versicherungen würden zum Hörer greifen und all die, denen die Kreditkrise oder ein Missmanagement das Lebenslicht auszublasen droht.

In Zeiten, in denen alles wunderbar lief wurden die Gewinne privatisiert. Die Aktionäre bekamen steigende Kurse und Dividenden. Den Chefs platzten bald die Taschen, vollgestopft mit Gehalt, Bonus und Aktienoptionen. Jetzt wo die Flammen aus den Gebäuden schlagen, werden Verluste auf die Bürger umgelegt und man fragt sich, wie er das überhaupt noch stemmen kann und zugleich, warum noch niemand auf der Straße unterwegs ist. Mit dem heutigen Tag ist der freie Markt gestorben, auf den Amerika einst so stolz war. Marx hätte seine helle Freude an dieser Geschichte.

Ein weiterer Aspekt für die Rettung liegt auf der Hand. Die Gläubiger sitzen in aller Welt. Die Anleihen stecken in Staatsfonds der asiatischen Staaten. Sie stecken in Fonds, in deutschen Riesterrenten, bei den Pensionskassen, in der Altersvorsorge. Es würde einer Enteignung gleichen, wenn die Anleihen der dicken Geschwister auf Null gesetzt werden. Und gleichzeitig steht der US-Dollar auf dem Spiel. In einem Abwasch könnten die Gläubiger der USA panikartig Kasse machen. Zudem würde der Zustrom von Geld nach Amerika abreißen und die US-Zinsen recht bald unter den Dachgiebel katapultieren, mit anschließendem Default und noch mehr Ärger. Diese Karte spielt offenbar auch Bill Gross, der Herr von PIMCO. Vielleicht sollte man sich merken, dass man mit dem Staat die besten Geschäfte macht.

Gross sagte letzte Woche, wenn die Regierung den Schuldnern nicht unter die Arme greift, wird aus einem sanften Bärenmarkt ein Finanzstunami von historischer Dimension. Die Forderung ist wohl nicht ganz uneigennützig, denn er ist bis über beide Ohren mit Anleihen der dicken Geschwister vollgestopft und spekuliert darauf, dass die US-Regierung gar keine andere Wahl hat, als die beiden Giganten zu retten. Bill Gross hat bestimmt schon den Champagner kaltgestellt. Und Pimco gehört der Allianz.

Mit dem heutigen Tag ist dem Moral Hazard Tür und Tor geöffnet. Man kann ein großes Unternehmen (Banken) gegen die Wand fahren und wird freigekauft. Man kann ein Unternehmen auch ausplündern und die Reste dem Staat übergeben. Es ist fast wie bei "Wünsch Dir was!" und nicht mehr wie bei "So ist es!". Schließlich gibt`s ja Washington und die FED. Und den Steuerzahler, der sich das alles gefallen läßt. Und sollte der Steuerzahler Ärger machen, weil er den Job in einer Rezession verliert, kauft man ihn eben auch frei. Wozu gibt es Hartz-IV in Deutschland und Lebensmittelkarten in den USA? Genug zum Leben, zu wenig zum Sterben - Hauptsache keinen Ärger. Darauf kann man sich offenbar verlassen, vor allem die Banken und deren Chefs.


http://frank-meyer.eu/blog/?title=ende_der_freien_markte_schnaps_fur_alle&more=1&c=1&tb=1&pb=1

chinaman - Dienstag, 9. September 2008 - 09:51
Wirtschaftliche Sorgen
US-Autokonzerne pumpen Staat an
von Michael Gassmann (New York)
Die amerikanische Autoindustrie drängt die Politik, ihr ein 50 Mrd. $ schweres staatliches Kreditprogramm zu gewähren. Das Geld soll für die Entwicklung energieeffizienter Modelle eingesetzt werden. Der Staat unterstützt schon andere Branchen.
ZUM THEMA
US-Automarkt im August: Amerikaner verschmähen US-Autos
(http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:US-Automarkt-im-August-Amerikaner-verschm%E4hen-US-Autos/409232.html)

Zu hoher Spritverbrauch: Chrysler gibt die Viper auf
(http://www.ftd.de/unternehmen/autoindustrie/:Zu_hoher_Spritverbrauch_Chrysler_gibt_die_Viper_auf/406492.html)

Anhaltende Flaute: US-Markt hofft auf GM-Jubiläum
(http://www.ftd.de/unternehmen/autoindustrie/:Anhaltende_Flaute_US_Markt_hofft_auf_GM_Jubil%E4um/405176.html)

Neue Antriebskonzepte: Amerikaner entdecken Elektroautos
(http://www.ftd.de/unternehmen/autoindustrie/:Neue_Antriebskonzepte_Amerikaner_entdecken_Elektroautos/398956.html)

Flaute auf dem Automarkt: Chrysler will nicht mehr groß sein
(http://www.ftd.de/unternehmen/autoindustrie/:Flaute_auf_dem_Automarkt_Chrysler_will_nicht_mehr_gro%DF_sein/398169.html)

Leitartikel: US-Autoindustrie - Geschäftsmodell gesucht
(http://www.ftd.de/meinung/kommentare/:Leitartikel_US_Autoindustrie_Gesch%E4ftsmodell_gesucht/397901.html)

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General Motors-Chef Rick Wagoner wolle das Thema am Freitag bei einem Energiegipfel des US-Kongresses offensiv ansprechen, berichteten Zeitungen aus der Autostadt Detroit. Auch Manager von Ford und Chrysler planen Lobbytermine in Washington. Der Kongress hat wegen des Schlussspurts im Präsidentschaftswahlkampf ab Ende September nur noch wenige Sitzungstage in diesem Jahr.

Schon jetzt unterstützen die USA die heimische Flugzeugindustrie, Stahlhersteller und andere Branchen. Die beiden Hypothekenbanken Freddie Mac und Fannie Mae stellte die US-Regierung in einer Notaktion am vergangenen Wochenende unter staatliche Kontrolle. Mit der Autoindustrie sucht nun eine weitere Branche den Schutz durch die Regierung. Kritiker werfen den amerikanischen Herstellern vor, die Entwicklung zu kleineren und spritsparenden Autos verschlafen zu haben.

Wirtschaftliche Sorgen sind inzwischen zu einem der wichtigsten Wahlkampfthemen geworden. Das könnte den "Big Three", den drei großen amerikanischen Autoherstellern, in ihrer Hoffnung auf den Milliardenkredit helfen. Bereits im vergangenen Jahr setzten sie in einem Energiegesetz subventionierte Darlehen in Höhe von rund 25 Mrd. $ durch. Diese Summe soll nun verdoppelt werden. Kredite zu Marktkonditionen sind für die Autokonzerne teuer geworden, nachdem ihre Bonität von Ratingagenturen mehrmals heruntergestuft worden war.


Verkaufte Autos im August 2008 in den USAGeneral Motors (GM) verteidigte den Ruf nach Subventionen. "GM und andere US-Autohersteller müssen das Auto wortwörtlich neu erfinden", erklärte der Konzern auf einer speziell eingerichteten Lobbywebsite mit der Adresse gmfactsandfiction.com. GM führte auch das gesamtstaatliche Interesse an: "Dieses Kreditprogramm ist ein starker und angemessener Anreiz, um diesen Wandel in Gang zu bringen, der für unsere Industrie und das ganze Land lebenswichtig ist", hieß es.

Zwar haben sich die Autoverkäufe in den USA im August nach einer langen Schwächephase wieder etwas erholt. Allerdings konnten GM, Ford und Chrysler davon nicht profitieren - sie produzieren immer noch zu einem erheblichen Teil große, schwere Autos und mussten deshalb zuletzt Absatzeinbrüche zwischen 20 bis 35 Prozent hinnehmen.

Kursinformationen + Charts
GENERAL MOTORS CORP. REGISTERED SHARES DL 1,666 FORD MOTOR CO. REGISTERED SHARES DL -,01 FEDERAL NATIONAL MORTGAGE ASS. REGISTERED SHARES O.N. FED. HOME LOAN MORTGAGE CORP. REGISTERED SHARES DL 0,21
10,83 USD 1,12 % [0,12]

1T 5T 1M 3M 6M 1J 5J

GENERAL MOTORS.. 10,83 USD 1,12 %
FORD MOTOR CO... 4,55 USD 3,17 %
FEDERAL NATION.. 0,73 USD -89,63 %
FED. HOME LOAN.. 0,88 USD -82,75 %

Düster sind vor allem die mittelfristigen Aussichten, sollte der Ölpreis erneut auf 150 $ oder mehr ansteigen. "Der Fahrzeugmix würde sich dann dramatisch ändern", sagte George Magliano, Analyst bei Global Insight. "Diesel, Hybridautos, neue Technologien und leichtere Materialien würden florieren." Der Verkauf von schweren Pick-ups, Geländewagen und Minivans - allesamt Spezialitäten der amerikanischen Anbieter - würde in den USA von 8,6 Millionen auf 4,7 Millionen abstürzen, prophezeite Magliano: "Die Auswirkungen auf dieses Segment wären brutal."


US-Autoindustrie baut Stellen ab

Ob die US-Hersteller die erhofften Hilfen bekommen, ist noch offen. Mehrere Abgeordnete, wie der frühere Präsidentschaftskandidat Mitt Romney, sprachen sich dagegen aus. Die Autokonzerne haben allerdings die Unterstützung einer parteiübergreifenden Gruppe von Politikern, die meist aus Michigan, Ohio und von weiteren Standorten der Autoindustrie stammen.

Die amerikanische Autoindustrie hat seit dem Jahr 2000 mehr als 300.000 Stellen abgebaut und ist mit rund 800.000 Beschäftigten einschließlich der Zulieferer immer noch einer der größten Arbeitgeber des Landes. Zweistellige Milliardenverluste allein im vergangenen Quartal bringen sie inzwischen an den Rand der Existenzfähigkeit. "Mit Subventionen löst man das Problem nicht, man verlängert das Leiden nur", hieß es am Montag in Kreisen der europäischen Autoindustrie. Die US-Konzerne versuchten, sich einen unfairen Wettbewerbsvorteil zu sichern. "Die Kosten für die Produktentwicklung fallen für alle gleichermaßen an", sagte ein Insider. General Motors spielte auf seiner Website die Auswirkungen der erhofften Hilfen dagegen herunter: "Es handelt sich um direkte Kredite, die voll zurückgezahlt werden müssen - einschließlich der Zinsen."



Aus der FTD vom 09.09.2008
© 2008 Financial Times Deutschland, © Illustration: FTD.de

prof - Montag, 15. September 2008 - 11:04
Heute dürfte der erneute Test der 1200 anstehen. Diese Marke ist extrem wichtig, da sie auch die untere Begrenzung des Aufwärtstrendkanals seit 1995 darstellt. Hält diese Marke nicht, ist ein Erreichen des 2003-er Tief bei 800 Punkten zumindest denkbar. Und das wären dann schlappe 33% Verlust im S&P und in Folge eine Halbierung des volatileren DAX ...

Bei Durchbruch der 1200 zumindest ein Szenario, ob die FED heute die Zinsen senken muss??
Prof

chinaman - Montag, 15. September 2008 - 11:40
Tagt die FED nicht erst morgen? Insgeheim rechne ich aber mit einem weiteren Eingriff der FED bzw. der Politik. Deshalb habe ich die Gesamt Short Position (vorübergehend) etwas reduziert.


Gruß
Chinaman

chinaman - Montag, 15. September 2008 - 13:50
Kauf 1.250 Stk.

Deutsche Bank AG WaveC 30.09.08 DAX 5900
ISIN: DE000DB16MZ5 WKN: DB16MZ

zum aktuellen Briefkurs von 1,03 Euro in Stuttgart. Stop Loss bei 0,53 Euro in Stuttgart.


Gruß
Chinaman

chinaman - Montag, 15. September 2008 - 14:42
DB16MZ Stop Loss hochgezogen auf 1,20 Euro.


Gruß
Chinaman

chinaman - Montag, 15. September 2008 - 15:19
Für den (von mir für heute eiegntlich nicht erwarteten Panik Sell Off im Dax) platziere ich vorerst folgende Next-Order:

1.250 Stück
Deutsche Bank AG WaveP 31.10.08 DAX 6300
WKN: DB24NX
Stop Buy Limit: 3,51 Euro

Next Order
Stop Loss bei 3,00 Euro.

Damit lasse ich mich in die verkauften Dax Puts wieder einstoppen, sobald der Dax unter 5.950 fällt.

DB16MZ neuer Stop Loss bei 1,10 Euro. #


Gruß
Chinaman

chinaman - Dienstag, 16. September 2008 - 06:08
"Heute dürfte der erneute Test der 1200 anstehen."

Test nicht bestanden (S&P 500 Close gestern bei 1192,70 und die Futures heute weiter über 1 Prozent unter Wasser.

Es besteht noch die Hoffnung auf ein False-Break, aber dazu brauchen wir einen Schlußkurs über 1.200 Punkten innerhalb der nächsten 2 bis 3 Handelstage.

Natrlich sind 800 Punkte im S&P 500 nicht die nächsten Unterstüzungsbereiche. Die wären die 1.070 bzw. die 925.


Gruß
Chinaman

chinaman - Dienstag, 16. September 2008 - 06:20
Noch einmal eine interessante Zahl zur Aussicht von Stockpicking Aktionen während einer schwachen Marktphase.

Gestern schlossen von den 500 Aktien im S&P 500 schlossen 485 leichter, 2 unverändert und nur 13 (etwas) fester. Erfolgreiches Stockpiping in solchen Phasen ist eine große Herausforderung.


Gruß
Chinaman

prof - Dienstag, 16. September 2008 - 07:21
Stockpicking ist gar nicht so schwer: SAP gestern 2 % im Plus, da "freut" sich mein Reverse - Zertifikat!
Prof

Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: S & P 500 - Chart: Archivierte Beiträge bis 16. September 2008