Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: Gold: Archivierte Beiträge bis 9. Januar 2008
stephan - Donnerstag, 16. Februar 2006 - 17:56
Ich halte von Gold auch nicht allzu viel. In einer ernsten Krise würde ich mit einigen hundert Konservendosen und unzähligen 5 Liter Mineralwasser Plastikflaschen im Keller wesentlich wohler fühlen. Bei Gold muss man auf das Glück vertrauen jemanden zu finden ,der bereit ist sinnvolle Dinge gegen Schmuck zu tauschen.

Außerdem rechne ich nicht mit einer Krise epischen Ausmasses. Gegen Vogelgrippe, Terroranschläge und angriffslustige amerikanische oder Iranische Präsidenten hilft mir Gold herzlich wenig.

Gruss
Stephan

prof - Donnerstag, 16. Februar 2006 - 18:46
Es geht auch um die Zeit NACH der Krise, wenn alle finanziell wieder bei Null anfangen. Also um die Zeit nach dem Staatsbankrott/Hyperinflation. Im Übrigen sind es bei mir nicht hunderte Konservendosen, die ständig umgeschlagen werden müssen. Aber einige sind es schon ...
Prof

isabellaflora - Freitag, 17. Februar 2006 - 09:39
... no kloar - a bisserle schräg drauf zu sein tut der Diskussion ja nicht schlecht ;-)

Aber jetzt mal ganz ehrlich. Der Satz "Es passiert ja nicht dieses Jahr, vielleicht sogar erst in 10 bis 20 Jahren. " ist doch vollkommen substanzlos - einfach nur schick, mehr nicht. Und das ärgerte mich, weil solche Behauptungen insbesondere an der Börse keinen Mehrwert haben ;-(

Null solls aber mit der heutigen Nörgelei ein Ende haben - juppiduh ;-)

Gruß isabellaflora

prof - Freitag, 17. Februar 2006 - 12:18
Interessante Parallelen, dazu

Chinas "Great Depression"
Die chinesische Wirtschaft eilt von einem Wachstumsrekord zum nächsten. Doch hinter der beindruckenden Fassade rumort es gewaltig, wie Krassimir Petrov in diesem Artikel darlegt. Er stützt sich dabei auf die Einsichten der Konjunkturzyklustheorie der „Österreichischen Schule der Nationalökonomie“ und kommt zu dem für viele sicherlich überraschenden Schluß, daß sich China aktuell in derselben Situation befindet wie die USA in den 1920ern. Die unausweichliche „Great Depression“ erwartet er allerdings erst für die Zeit nach den Olympischen Sommerspielen 2008 in Peking.

Nachdem ich vor kurzem Rothbards “America’s Great Depression” gelesen hatte, konnte ich nicht anders, als Parallelen zwischen Amerikas „Roaring 20s“ und Chinas boomender Wirtschaft von heute zu ziehen, und konnte nichts anderes schließen, als daß China unausweichlich in eine Depression fallen wird wie Amerika in den 1930ern. Das Ziel dieses Artikels ist es, ein österreichisches Argument [d.h. den Standpunkt der Österreichischen Schule der Nationalökonomie] zu präsentieren, warum dies letztendlich geschehen muß; um meine Argumente zu untermauern, werde ich – wo notwendig – aus Rothbards 5. Auflage zitieren.

Bevor ich fortsetze, möchte ich alle Leser, die Rothbards “America’s Great Depression” noch nicht gelesen haben, nachdrücklich auffordern, ein Exemplar zu Hand zu nehmen und zu lesen. [pdf-Download hier; Anm. d. Ü.] Erstens, weil es angenehm zu lesen ist und Rothbards geistreicher Stil das Buch zu einem Lesevergnügen macht. Zweitens, weil im ersten Teil des Buches die österreichische Konjunkturzyklustheorie entwickelt wird, die für das Verständnis eines Kreditbooms und dessen unausweichlicher Folge, der Wirtschaftskrise, unentbehrlich ist. Und drittens, weil der zweite Teil des Buches die Entwicklung und die Gründe des inflationären Booms der 1920er sorgfältig bespricht und damit die Basis für den Vergleich mit der heutigen chinesischen Wirtschaftspolitik legt.

Um die Parallelen aufzuzeigen, benötigen wir eine historische Perspektive von der Beziehung zwischen einer Weltmacht und einem aufstrebenden Wirtschaftsgiganten. In den 1920ern war Großbritannien die Weltmacht und die USA waren der aufstrebende Wirtschaftsgigant. Daher konnte Großbritannien seine Wirtschaftspolitik unabhängig gestalten, während die USA ihre eigene Wirtschaftspolitik unterordnen und anpassen mußten. Heute sind die USA die hegemoniale Supermacht und China ist der aufstrebende Wirtschaftsgigant. Wenig überraschend verfolgen die USA ihre Politik nun unabhängig, während China dementsprechend seine anpaßt.

Wir setzen die parallele Analyse fort; während der 1920er war das britische Weltreich bereits am absteigenden Ast, es war militärisch überdehnt und um seine imperialen Abenteuer zu bezahlen, minderten sie den Wert ihrer eigenen Währung und verzeichneten fortwährende Handelsbilanz- und Budgetdefizite. Anders gesagt, Großbritannien sparte zu wenig, war ein Netto-Schuldner und der Rest der Welt finanzierte die Briten. Indessen verzeichneten die USA Handelsbilanzüberschüsse und die USA waren ein Netto-Gläubiger. Von einem historischen Standpunkt aus wichtig, kollabierte das britische Weltreich in dem Augenblick, als der Rest der Welt den Kredithahn zudrehte und begann, Kapital zu repatriieren. Heute befindet sich das amerikanische Weltreich am absteigenden Ast, es ist militärisch überdehnt und finanziert sein überdehntes Reich mit den „altbewährten“ Methoden der Geldabwertung und endloser Handelsbilanz- und Budgetdefizite. Anders gesagt, Amerika spart überhaupt nicht mehr, ist eine Netto-Schuldnernation und der Rest der Welt finanziert Amerika. Wenn der Rest der Welt schließlich den Kredithahn für Amerika zudreht, wird dann das amerikanische Imperium ebenfalls kollabieren?

Der Grund der Depression war, wie Rothbard erklärt, eine den Boom anheizende Ausweitung der Kreditmenge. Laut Rothbard „erhöhte sich während des gesamten Booms die Geldmenge um $28,0 Milliarden, was ein 61,8% Anstieg über die Periode von 8 Jahren [von 1921-1929; im Original] ist. Das entspricht einem jährlichen Anstieg von 7,7 Prozent, ein sehr beträchtlicher Anstieg der Inflation (S. 93) … Die gesamte Ausweitung der Geldmenge erfolgte in Geld-Surrogaten, die ein Produkt der Kreditausweitung sind … Der Hauptfaktor, der die Inflation der 1920er verursachte, war der Anstieg der gesamten Bankreserven“ (S. 102). Anders gesagt, während der 1920er durchlebten die Vereinigten Staaten einen inflationären Kreditboom. Dies manifestierte sich im boomenden Aktien- und Immobilienmarkt. Darüber hinaus gab es einen „spektakulären Boom in Fremdwährungsanleihen … Das war eine direkte Folge der amerikanischen Kreditausweitung und insbesondere der niedrigen Zinssätze, die aus dieser Ausweitung resultierten“ (S. 130). Um gegen diesen Boom anzukämpfen, versuchte die FED vergebens, dies durch gütliches Zureden zu erreichen und die Ausweitung der Kreditmenge auf „legitime Geschäftszweige“ zu beschränken. Die Verbraucher“preise blieben im Allgemeinen stabil und fielen sogar leicht während dieser Zeitspanne.“ (S. 86). Ohne Zweifel trugen die stabilen Verbraucherpreise zum allgemeinen Gefühl wirtschaftlicher Stabilität bei und der Großteil der Berufsökonomen realisierte zu diesem Zeitpunkt nicht, daß die Wirtschaft fundamental nicht intakt war. Für sie kam die Wirtschaftskrise überraschend.

Heute sind die Samen einer Depression in China auf gleiche Weise gesät. Die Ökonomen bejubeln das Wachstum in China, allerdings bemerken viele nicht, daß China einen inflationären Kreditboom erlebt, der den amerikanischen während der „Roaring 20s“ in den Schatten stellt. Laut den offiziellen Regierungsstatistiken war das chinesische BIP-Wachstum 2002 8% und 8,5% im Jahr 2003, und einige Analysten glauben, daß diese Zahlen vorsichtig geschätzt sind. Laut der Webseite der chinesischen Zentralbank http://www.pbc.gov.cn/english/baogaoyutongjishuju/), war „Money & Quasi Money Supply“ im Jänner 2001 bei 11,89 Billionen, im Jänner 2002 bei 15,96 Billionen und im Jänner 2004 bei 22,51 Billionen yuan. Anders gesagt, die Geldmenge stieg in den Jahren 2001, 2002, 2003 um 34,2%, 19,3% und 18,1%. [Die Zahlen für das Jahr 2004 sind wie folgt: „Money and Quasi Money“: Jänner 2005 25,8 Billionen; Geldmengenanstieg 2004 14,6%; November 2005 29,2 Billionen; Geldmengenanstieg 2005 (Jänner-November) 13,2% (http://www.china.org.cn/e-company/06-01-15/page051121.htm); Anm. d. Ü.] Daher stieg die Geldmenge in China in den letzten drei Jahren ungefähr drei Mal schneller als die Geldmenge in den USA während der 1920er.

Kein Wunder, daß der chinesische Aktienmarkt und der chinesische Immobilienmarkt boomen. So wie in den USA in den 20ern, finanziert China heute andere Länder, vor allem die USA, indem China mit seinem Handelsbilanzüberschuß amerikanische Staatsanleihen kauft. So wie die FED mit ihrem gütlichen Zureden in den 20ern scheiterte, versucht die chinesische Regierung heute vergeblich, das Kreditwachstum zu begrenzen, indem sie nur den Industriezweigen Kredit zur Verfügung stellt, die Kredit benötigen, das heißt, nur den Industrien, die die Regierung aus gewöhnlich politischen Gründen gutheißt. Auch war die Entwicklung der chinesischen Verbraucherpreise während des großteils des aktuellen Booms moderat und sogar fallend, während die Preise für Rohstoffe explodiert sind, was perfekt mit der „österreichischen“ Position übereinstimmt, daß die Preise von Gütern höherer Ordnung, wie beispielsweise Rohstoffe, relativ zu den Preisen von Gütern niedriger Ordnung, wie beispielsweise Konsumgüter, steigen sollten. Dies bestätigt in der Tat, daß die Ausweitung der Kreditmenge schon seit geraumer Zeit durchgeführt wurde und daß sich die Inflation jetzt in einem fortgeschrittenen Stadion befindet, obwohl sie noch nicht außer Kontrolle geraten ist. Daher ist die ökonomische Situation Chinas auffallend ähnlich zu der Amerikas in den 1920ern und die langjährige Ausweitung der Kreditmenge impliziert, daß eine Wirtschaftskrise unausweichlich ist.

Es gibt auch wichtige Parallelen hinsichtlich der Währung und der Exportpolitik. Während der 1920er war das Britische Pfund überbewertet und es wurde von vielen kleineren Ländern als Reservewährung verwendet. Während Großbritannien in den 1920ern seine inflationäre Politik verfolgte, verlor es Gold an andere Länder, vor allem an die Vereinigten Staaten. Folglich galt, „falls die Regierung der Vereinigten Staaten das amerikanische Geld inflationierte, würde Großbritannien kein Gold mehr an die Vereinigten Staaten verlieren“ (S. 143). Die Amerikaner verschärften das Problem jedoch noch zusätzlich, weil sie künstlich die Kreditgewährung ans Ausland stimulierten, was den Export von amerikanischen landwirtschaftlichen Gütern zusätzlich stärkte, somit aber das Problem der Netto-Exporte verschlimmerte und den Fluß von Gold in die USA beschleunigte. „Sie [die Kreditgewährung ans Ausland; im Original] ließ auch amerikanischen Handel aufkommen, der nicht auf dem soliden Fundament von reziproken und produktiven Tausch, sonder auf der fieberhaften Förderung von Darlehen fußte, die sich später als unseriös entpuppten“ (S.139). „[Präsident] Hoover was so enthusiastisch über die Subventionierung von Darlehen ans Ausland, daß er später bemerkte, daß sogar schlechte Darlehen den amerikanischen Exporten halfen und demzufolge eine günstige Unterstützung für die amerikanische Wirtschaft und die Beschäftigungslage waren – eine billige Methode, die später teure Insolvenzen und eine finanzielle Notlage verursachte“ (S. 141). Daher verdeutlicht die vorangegangene Diskussion, daß die Hauptgründe für Amerikas inflationäre Politik die folgenden waren: (1) um den Abfluß von Gold aus Großbritannien in die USA einzudämmen, (2) um die Kreditgewährung ans Ausland zu stimulieren und (3) um landwirtschaftliche Exporte zu stimulieren.

Heute ist der Dollar überbewertet und wird als Weltreservewährung verwendet. Die USA betreiben eine inflationäre Politik und sie verlieren Dollar an den Rest der Welt, hauptsächlich an China (und Japan). Heute ist die Geld- und Exportpolitik Chinas durch Chinas Bindung an den Dollar verankert. Der Hauptgrund dafür ist, daß mit der künstlichen Unterbewertung der eigenen Währung, und daher Überbewertung des Dollars, China die Exporte seiner verarbeitenden Industrie stimuliert. Der zweite Grund ist, daß China durch den Kauf der überschüssigen US-Dollar und durch die Reinvestition in amerikanische Staatsanleihen als ausländischer Kreditgeber für die Vereinigten Staaten agiert. Der dritte Grund ist, daß die Kreditgewährung ans Ausland die amerikanische Nachfrage nach chinesischen Exporten stimuliert und so der chinesischen Regierung erlaubt, ihr aktuelles Arbeitslosigkeitsproblem zu lindern. Anders gesagt, die Motive hinter der chinesischen Währungs- und Exportpolitik sind identisch mit denen Amerikas während der 1920er: (1) Unterstützung des überbewerteten US-Dollar, (2) Stimulierung der Kreditgewährung ans Ausland und (3) Stimulierung der Exporte im verarbeitenden Gewerbe. So wie Amerika in den 1920ern, etabliert China heute seinen Handel nicht auf der soliden Basis des reziproken und produktiven Tausches, sondern auf Basis von Auslandsanleihen. Ohne Zweifel werden sich die meisten dieser Anleihen als sehr teuer herausstellen, da sie mit stark abgewerteten Dollar zurückgezahlt werden, was wiederum irgendwann die wachsenden finanziellen Schwierigkeiten des chinesischen Bankensektors verschärfen wird.

Daher ist es klar, daß sich China heute auf den Weg in die Depression befindet. Wie ausgeprägt diese Depression sein wird, wird kritisch von zwei Entwicklungen abhängen. Erstens, wie viel länger die chinesische Regierung ihre inflationäre Politik betreiben wird und zweitens, wie hartnäckig sie die Wirtschaftskrise bekämpfen wird. Je länger sie die Kreditmenge ausdehnt und je stärker sie die Krise bekämpft, desto wahrscheinlicher ist es, daß sich die chinesische Depression zu einer „Great Depression“ entwickeln wird. Es ist auch wichtig zu erkennen, daß, so wie die „Great Depression“ in den 1930ern eine weltweite Depression auslöste, eine chinesische Depression gleichfalls eine Wirtschaftskrise in den USA und damit eine Rezession im Rest der Welt auslösen wird.

Außer wenn es eine unvorhergesehene Bank-, Währungs- oder Derivatkrise gibt, die sich über die Welt ausbreitet, ist es meine Überzeugung, daß sich die chinesische Wirtschaftskrise irgendwann in 2008/2009 ereignen wird, weil die chinesische Regierung ihre expansive Politik bis zu den Olympischen Spielen 2008 in China weiterführen wird. Bis dahin wird die Inflation vermutlich außer Kontrolle geraten sein, wahrscheinlich bereits hyperinflationär sein, und die Regierung wird vermutlich keine andere Wahl haben als auf die Bremse zu steigen und eine Kontraktion auszulösen. 1929 stoppte die Expansion im Juli, die Börse crashte im Oktober und die Wirtschaft kollabierte zu Beginn des Jahres 1930. Wenn wir daher eine Latenzzeit von ungefähr einem halben Jahr zwischen der Kontraktion der Kreditmenge und dem wirtschaftlichen Kollaps vorsehen, würde ich, basierend auf meinem Timing mit den Olympischen Spielen, die Wirtschaftskrise für 2009 erwarten. Zugegeben, dies ist reine Spekulation meinerseits; natürlich könnte die Wirtschaftskrise früher oder später ausbrechen.

Während ich mein Timing für das Erscheinen der Wirtschaftskrise auf die Olympischen Spiele 2008 basiere, glaubt Marc Faber, die weltweit führende Autorität innerhalb der „Österreichischen Schule der Nationalökonomie“ hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung Chinas, daß die Wirtschaftskrise früher passieren wird. Nach seiner Meinung werden die USA relativ bald in eine ausgeprägte Rezession schlittern, die wiederum die bereits existierenden Überkapazitäten im verarbeitenden Gewerbe weiter verschlimmern wird. Dieser Umstand gepaart mit steigenden Problemen im Kreditbereich, führt ihn zu der Überzeugung, daß China vor den Olympischen Spielen in eine Rezession schlittern wird. Anders gesagt, Dr. Faber glaubt, daß eine Rezession in den USA die Depression in China auslösen wird. Das kann tatsächlich der Auslöser sein, aber selbst wenn das der Fall ist, bleibt abzuwarten, ob die chinesische Regierung die Wirtschaftskrise sich selbst überlassen wird oder ob sie auf Biegen und Brechen einen „crack-up“ Boom [Hyperinflation; Anm. d. Ü.] wählen wird.

Wir sollten noch einen anderen möglichen Auslöser für die Wirtschaftskrise bedenken, nämlich daß sich infolge eines beschleunigten Anstiegs von Rohstoffen, die China importieren muß, die chinesischen Handelbilanzüberschüsse in Handelbilanzdefizite verwandeln. Mit Handelsbilanzdefiziten konfrontiert, könnte China entscheiden, sich seiner überschüssigen US-Staatsanleihen zu entledigen, oder die Koppelung an den US-Dollar aufzugeben. In jedem Fall wird das die Probleme der schwächlichen US-Wirtschaft verschärfen und auf China wie ein Bummerrang zurückfallen.

Schließlich kann die Wirtschaftskrise von einer weltweiten Krise des Rohölangebots ausgelöst werden. Die Spitze der Ölförderung ist nah, wenn nicht bereits hinter uns und die politische Instabilität im Nahen Osten und um das Kaspische Meer könnte das Ölangebot stark reduzieren. In der Geschichte hat ein Mangel an Öl und der daraus resultierende Anstieg des Ölpreises immer eine Rezession ausgelöst. Chinas wachsende Abhängigkeit von Öl ist eine Garantie dafür, daß China, falls eine Ölkrise auftreten sollte, in eine Rezession schlittern wird.

Als Resümee läßt sich sagen, daß die wahrscheinlichen Auslöser der chinesischen Depression die folgenden sind: (1) eine weltweite Währungs-, Banken- oder Derivatenkrise, (2) eine Rezession in den USA, (3) die Eindämmung einer Hyperinflation, (4) das Verschwinden des chinesischen Handelsbilanzüberschusses und (5) eine Ölkrise.
Es gibt wenig Zweifel, daß, was auch immer die Wirtschaftskrise in China auslösen wird, dies den Beginn einer weltweiten Depression einläuten wird. So wie die USA aus der „Great Depression“ als die konkurrenzlose Weltmacht hervorging, so ist es wahrscheinlich, daß China als die nächste Weltmacht hervorgehen wird.

Dieser Beitrag erschien ursprünglich am 9. Februar 2004 unter dem Originaltitel “China’s Great Depression” auf Financial Sense Online - www.financialsense.com.

chinaman - Freitag, 17. Februar 2006 - 13:15
""Es passiert ja nicht dieses Jahr, vielleicht sogar erst in 10 bis 20 Jahren. " ist doch vollkommen substanzlos "

Keineswegs. Der Zeitpunkt der Finanzkrise hängt im wesentlichen vom Verhalten der Wirtschaftsindividuen ab. Solche Verhaltensweisen sind aber nicht berechenbar. Deshalb kann man nur mit Wahrscheinlichkeiten arbeiten. Damit beschäftigen sich (natürlich nicht in der Öffentlichkeit !) sogar schon Wissenschaftler. Deren Ergebnisse spiegeln sich (wenn auch sehr verkürzt !) in dem Interview wieder.


Gruß
Chinaman

isabellaflora - Freitag, 17. Februar 2006 - 17:22
Vorsicht - der nun gepostete Artikel ist deutlich substanzhaltiger als der der FAZ am Sonntag. Zum einen werden konkret die Volkswirtschaftlichen Aspekte argumentativ herangezogen. Zum anderen werden ziemlich konkrete Jahreszahlen angegeben, über die dann konkret zu diskutieren seien wird. Ich leugne ja nicht die Problematik an sich, allein es bedarfs schon fundierter Argumentationsketten. Der hiesige Artikel hat mich beeindruckt, weil er wirklich nicht so ohne weiteres vom Tisch zu fegen ist. Wir sollten vielmehr darüber nachsinnen, wo die Gegenargumente möglicherweise liegen.

Gruß isabellaflora

wojtek_m - Freitag, 17. Februar 2006 - 17:48
Ich würde die Situation Chinas heute eher mit der von Japan Ende der 80er vergleichen, als mit der der USA in den 20ern. So wie damals in Japan haben wir in China heute einen Investmentboom (Investitionen >50% BIP) und damit Überproduktion/Überkapazitäten + ein marodes Bankensystem mit vielen faulen Krediten. Eine wichtige Ursache der großen Depression in den USA war der Börsencrash von 1929 – das droht China nicht unbedingt – die chinesischen Börsen haben in den letzten Jahren eher schlecht performt und sind auch nicht wirklich überbewertet (Markt-KGV ca. 11, KBV = 2). Die Ursache davon sind die o. g. Überkapazitäten, die Profitabilität ist im Keller, ROI fast bei 0. Ich sehe auch nicht, dass eine Rezession in China gleich zu einer weltweiten Rezession führen muss (bei Japan wars nicht so)… bei den Rohstoffe produzierenden Ländern vielleicht… Fakt ist dass sowohl die USA als auch China über lange Zeiträume deutlich über Potential gewachsen sind – die Frage ist wie schnell sich die dadurch entstandenen Ungleichgewichte entladen – das kann zu einer Periode langsamen Wachstums, einer Rezession, oder sogar zu einer Depression führen. Je länger das Status Quo noch andauert, desto wahrscheinlicher ist eine echte Krise. A propos Gold: eine solche Krise könnte auch deflationär ablaufen!

Gruß,

Wojtek

chinaman - Freitag, 17. Februar 2006 - 19:44
@ wojtek: bezogen auf den chinesischen Aktienmarkt gebe ich Dir recht. Eine Bedrohung geht aber vom chinesischen Immobilienmarkt aus,

Natürlich kann eine Krise auch deflationär ablaufen, wenn ich auch die Wahrscheinlichkeit hierfür als geringer ansehe. Am Ende wird aber wertloses Papiergeld stehen.


Gruß
Chinaman

prof - Samstag, 18. Februar 2006 - 14:31
Jedenfalls tickt die Schuldenuhr: Aktuell beträgt die Staatsverschuldung 18.014 € pro Person. Macht bei meiner Familie 72.056 €.
Hätte ich diese Schulden privat, würde mir Angst und Bange werden. Zumal kaum mehr Tafelsilber vorhanden ist, und die Schulden täglich weiter steigen. In diesem Falle wäre ich über eine Geldentwertung nicht böse ...
Prof

chinaman - Montag, 11. September 2006 - 12:46
Die Charttechnik hat sich bei Gold in den letzten Tagen ziemlich eingetrübt ... Geht Gold jetzt pleite ???

Gruß
Chinaman

prof - Montag, 11. September 2006 - 15:02
Man kann es ja im Notfall wenigstens statt Kupfer in den Stromleitungen verwenden ...
;-) Prof

chinaman - Montag, 11. September 2006 - 15:50
Und wenn Kupfer auch pleite geht ???


Gruß
Chinaman

chinaman - Donnerstag, 21. September 2006 - 17:28
Handelsblatt Nr. 181 vom 19.09.06 Seite 28


Analysten bescheinigen Goldpreis Aufholpotenzial

Charttechnisch rückt der Widerstand bei 580 Dollar je Feinunze in den Vordergrund

FREDERIK ALTMANN | FRANKFURT Nach Jahren der Ereignislosigkeit ist Gold seit Mitte 2005 wieder in den Fokus der Investoren gerückt. Von Mitte Juli 2005 an legte das gelbe Metall in nur zehn Monaten rund drei Viertel an Wert zu und fand im Mai bei 730 Dollar sein vorläufiges Preishoch. Anschließend ging es etwas bergab, seit Anfang September rutschte das gelbe Metall dann mit wesentlich schnellerem Tempo von 640 auf 580 Dollar ab - eine Korrektur, die aus technischer Sicht erneut Chancen bieten könnte.

Wichtig ist, dass die charttechnische Schlüsselunterstützung um 580 Dollar zunächst gehalten hat. An dieser Marke entscheidet sich die weitere Richtung des Goldpreises. Unterstützung bietet der mittelfristige Aufwärtstrend, der die Tiefs im Juli und November 2005 sowie die Korrektur-Extrema im Juni und September 2006 berührt. Auf diesem Niveau verläuft bei 589 Dollar auch der gleitende Durchschnitt der vergangenen 200 Handelstage. Hinzu kommt bei 575 Dollar eine starke horizontale Unterstützung.

Hält die Unterstützung um 580 Dollar und wird im Maximalfall die Marke von 540 Dollar nicht mehr nachhaltig unterschritten, hat Gold eine gute Chance, seinen Boden zu finden und zu einer neuen Aufwärtsbewegung anzusetzen. Es wäre mit einem Anlauf auf das 27-Jahres-Hoch bei 730 Dollar zu rechnen.

Als klares Warnsignal wäre dagegen ein neues Tief unter 540 Dollar zu verstehen. Dies würde den jüngsten Stabilisierungsversuch stoppen und einen neuen Abwärtsimpuls gegeben. Zudem würde der primäre Aufwärtstrend gebrochen und es wäre mit der Etablierung eines mittelfristigen Abwärtstrends in Richtung des alten Bodens bei 420 Dollar zu rechnen.

Achten sollten Gold-Investoren auf die Entwicklung des Dollars. Gold weist eine sehr starke (negative) Korrelation mit der US-Währung auf und steigt häufig dann, wenn der Dollar schwach ist. Derzeit bewegt sich dieser seitwärts. Bestätigt sich eine charttechnische Top-Bildung, müssten Anleger aber auch bei Gold sehr vorsichtig werden und das negative Szenario bedenken.

Der Autor ist technischer Analyst in Frankfurt am Main.

Altmann, Frederik



19. September 2006

chinaman - Mittwoch, 8. November 2006 - 05:39
Handelsblatt Nr. 214 vom 06.11.06 Seite 35


Optimisten erwarten vierstelligen Goldpreis

Großer Andrang auf Münchener Edelmetallmesse

INGO NARAT | MÜNCHEN Es war perfektes Timing: Zeitgleich zur Edelmetallmesse in München am Wochenende kletterten die Preise der begehrten Rohstoffe am Freitag auf ihre höchsten Stände seit zwei Monaten. Gold und Silber erreichten im Tagesverlauf 630 bzw. 12,60 Dollar je Unze (31 Gramm), Platin übersprang die Marke von 1 200 Dollar.

Gold und Silber standen im Mittelpunkt der vom Internet-Informationsdienst Goldseiten.de organisierten Messe mit rund 80 Ausstellern, darunter viele Minengesellschaften. Nach Ansicht der versammelten Experten ist ein vierstelliger Goldpreis nur eine Frage der Zeit. Die Fachleute sehen als wesentliche Triebfedern der inzwischen sechsjährigen Goldpreishausse die dramatisch wachsende Verschuldung insbesondere in den USA in Verbindung mit einer laxen Geldpolitik, rechnen häufig mit zunehmender Inflation und einer markanten Dollarschwäche.

Meinungsverschiedenheiten bestanden höchstens darin, ob in einem solchen Umfeld der Aktienmarkt weiter nach oben tendieren könne. Nach Einschätzung des Vermögensverwalters Marc Faber aus Hongkong würde der Goldpreis auch bei anhaltender Hausse an Wall Street das bessere Anlageergebnis liefern: "Selbst wenn sich der Dow noch einmal verdreifacht, wäre der Metallpreis wahrscheinlich bei 5 000 Dollar."

Einen vierstelligen Goldpreis erwartet James Turk in den kommenden eineinhalb Jahren. Der ehemalige Banker genießt einen guten Ruf als Goldexperte und ist Gründer Gesellschaft Goldmoney.com, die unter anderem einen auf Gold basierenden Internethandel für Güter offeriert. Turk wagt auch einen längerfristigen Ausblick mit Sprengkraft: "Gold kann auf 8 000 Dollar steigen, Silber auf 400 Dollar - das ist absolut realistisch."

Schon bei diesem Szenario deutet sich an, dass einige Experten Silber im Vergleich zu Gold für die aussichtsreichere Anlage halten. Diese Auguren erwarten eine starke Verknappung, verweisen auf dramatisch gesunkene Bestände, zunehmende industrielle Anwendungsbereiche und eine auf absehbare Zeit kaum zu steigernde Minenförderung.

Wie die Messe illustriert, gewinnen Edelmetalle an Zugkraft. Beim Debüt der Veranstaltung im vergangenen Jahr kamen rund 1 400 Besucher, vor allem Privatanleger. Dieses Mal waren es rund 3 000. Und nicht nur das Interesse an goldbezogenen Aktien, Fonds oder Zertifikaten steigt. Die Anleger wollen die Metalle auch physisch besitzen. Robert Hartmann, Geschäftsführer der großen Münchner Handelsgesellschaft Pro Aurum, berichtet über Kapazitätsprobleme im wachsenden Geschäft mit Privatanlegern: "Wir platzen aus allen Nähten."

Narat, Ingo



06. November 2006

chinaman - Mittwoch, 15. November 2006 - 05:27
Handelsblatt.com


Noch sind Verwalter kaum in Edelmetallen investiert

Fondshäuser suchen Gold

Die Hausse der Rohstoffpreise läuft bereits sechs Jahre, aber nur wenige Vermögensverwalter haben mit darauf zielenden Produkten reagiert. "Einige große Häuser springen auf den Zug, aber viele Adressen haben das Thema noch nicht gespielt", sagt Achim Küssner, Deutschland-Chef von Blackrock. Vor allem kleine Verwalter arbeiten derzeit an Fondsauflagen.

Die Hausse der Rohstoffpreise läuft bereits sechs Jahre, aber nur wenige Vermögensverwalter haben mit darauf zielenden Produkten reagiert. "Einige große Häuser springen auf den Zug, aber viele Adressen haben das Thema noch nicht gespielt", sagt Achim Küssner, Deutschland-Chef von Blackrock. Vor allem kleine Verwalter arbeiten derzeit an Fondsauflagen.


FRANKFURT. Laut Barclays Capital haben Großanleger wie Pensionsfonds, Stiftungen oder Investmentfonds ihre Engagements in den vergangenen Jahren zwar rasant auf rund 100 Mrd. Dollar aufgestockt. Doch die Summe verblasst vor der Größe des internationalen Vermögensverwaltungsmarktes, den die Consultingfirma Watson Wyatt auf 53,6 Billionen Dollar taxiert.

Die Analyse der Publikumsfonds in Europa führt zu ähnlichen Resultaten. Nach Berechnungen von Feri FMI in London bieten die Anlagefirmen fast 36 000 Produkte an. Davon sind nur 199 auf Rohstoffanlagen und dort meist auf Aktien der Branche ausgerichtet. Von diesen wiederum konzentrieren sich lediglich 32 auf Edelmetallaktien, das ist nicht einmal ein Promille des Marktes. Im bisherigen Jahresverlauf setzten die Anbieter europaweit netto für fast 232 Mrd. Euro Anteilsscheine ab. Davon flossen nur knapp elf Mrd. Euro in rohstoffbezogene Produkte und nicht einmal eine Mrd. Euro in Produkte für Edelmetallaktien.

An den europäischen Fondsvermögen von 4,8 Bill. Euro, sind Rohstoffe insgesamt nur mit 0,8 Prozent beteiligt. Blackrock als Käufer der Fondssparte von Merrill Lynch hat hier übrigens eine dominierende Stellung. Das Rohstoffteam von Graham Birch verwaltet über 17 Mrd. Dollar in entsprechenden Fonds. Merrill war früh dabei. Das gilt auch für den ehemaligen Hedge-Fonds-Manager und bekannten Investor Jim Rogers. Er macht sich seit Jahren für Rohstoffe stark und glaubt, dass die Hausse noch viele Jahre dauert.

Jetzt bereiten vor allem kleine Anbieter neue Produkte vor. Den Minenwerten verhaftet bleibt Werner Ullmann, Chef der Firma Euromerica Resource Advisors. Er verfügt über einen Edelmetallfonds und lanciert mit der Vermögensverwaltung Advice Portfolio Management, die Anleger beim Kauf von Explorationswerten berät, einen auf dieses Segment spezialisierten Fonds. "Außerdem kommt bald ein Silberaktienfonds", sagt Ullmann.

In andere Richtungen zielen die Pläne der 3 000 Kunden zählenden Heidelberger Vermögensverwaltung. Gründer Günther Luitz sagt: "Wir arbeiten an einem Goldsparplan mit Auslieferungsanspruch des Metalls, außerdem an einer Versicherungspolice, die in Rohstofffonds investiert und auch physische Bestände halten kann."

Unter Verwaltern von Edelmetallportfolios findet der Standort Deutschland wenig Freunde. Die meisten Fonds werden wegen größerer Anlagefreiheiten in Luxemburg oder an anderen Plätzen aufgelegt. Das gilt erst recht bei den auch in physischen Beständen anlegenden Fonds - weil dies nach deutschem Recht unzulässig ist.

So residiert Jürg Schatz als Vorstand der Perfect Management Services in Liechtenstein. Er hält das kleine Land als Standort mit Rechtssicherheit und Eigentumsgarantie für ideal. Schatz bietet einen auf Edelmetallaktien und physisches Metall konzentrierten Fonds an, außerdem ein ausschließlich auf Silber und Silberwerte ausgerichtetes Produkt. "In absehbarer Zeit will ich Großanlegern einen nur in physischem Metall anlegenden Fonds anbieten."

Erst am Montag gab der bekannte Vermögensverwalter Jens Ehrhardt, der 6,8 Mrd. Euro managed, eine Kooperation mit der Wilhelm Peinemann Vermögensbetreuung bekannt. Die Partner bieten im Rahmen einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts eine Einkaufsgemeinschaft für Edelmetalle in Barren- und Münzenform an. "Gold, aber auch Rohstoffe stehen erst am Anfang des so genannten Rohstoff-Superzyklus", argumentiert Ehrhardt, dessen Firma auch mit einem Aktienfonds für Ressourcenwerte im Rennen ist.

Der Ehrhardt-Vorstoß illustriert das wachsende Interesse am Besitz des physischen Metalls. Ein Beispiel liefert die ebenfalls als Gesellschaft bürgerlichen Rechts organisierte Einkaufsgemeinschaft von Jürgen Müller, der vor einem Jahr mit 18 Gesellschaftern startete. Jetzt gibt es bereits 164 Teilhaber mit 1,5 Mill. Euro Vermögen. Müller lagert die Silberbarren in deutschen Bankschließfächern. "Aber mit dem Handel und der Lagerung von Gold haben wir jetzt eine Bank in Liechtenstein beauftragt."

Von Ingo Narat



14. November 2006

chinaman - Samstag, 25. November 2006 - 12:13
Dollar-Verfall gibt Gold neuen Schwung

Von unserem Korrespondenten DIETER CLAASSEN (Die Presse) 25.11.2006

Anlage. Der Goldpreis steigt auf 630 Dollar je Unze.


London. Die Faustregel - fällt der Dollar, steigt der Goldpreis - bewährt sich einmal mehr. Der Dollar hat binnen eines Monats gegenüber der europäischen Gemeinschaftswährung rund vier Prozent an Wert verloren. Am Freitag stieg der Euro erstmals seit 1,5 Jahren wieder über die Marke von 1,30 Dollar. Auslöser für den Höhenflug des Euro sind gute Konjunkturmeldungen in Europa und negative Signale aus den USA.


Zeitgleich mit dem Dollar-Verfall ist das Interesse der Anleger an Gold und anderen Edelmetallen wieder erwacht. Mit über 630 Dollar je Unze hat der Goldpreis inzwischen den Jahrestiefstand von 562 Dollar weit hinter sich gelassen. Binnen eines Monats hat Gold zehn Prozent an Wert gewonnen, auch die übrigen Edelmetalle befinden sich im Aufwind.

Robin Bhar, Edelmetallexperte bei der UBS in London, rechnet binnen drei Monaten mit einem Goldpreis von 670 Dollar je Unze. Pierre Lassonde, Chef der Goldmine Newport Mining, sagt sogar einen Preisanstieg auf 700 Dollar je Unze voraus. Er begründet das mit den rückläufigen Goldverkäufen der Zentralbanken und einer bereits seit vier Jahren sinkenden Goldproduktion.

Analysten orten weltweit "umfangreiche Fondskäufe" an den Edelmetallmärkten, die als sicherer Hafen in Zeiten von steigender Inflation und Währungsverfall gelten. Großanleger suchen offenbar Schutz in den Edelmetallen. Silber ist seit Jahresbeginn bereits um fast 60 Prozent gestiegen und notiert bei über 13 Dollar je Unze. "Vor allem die Nachfrage von Anlegern treibt derzeit den Preis", stellen die Experten der Londoner Marktberater GFMS fest. "Dieser könnte schon bald die 15 Dollarmarke erreichen".


Auch Platin erlebt derzeit einen wahren Höhenflug. Das Metall erreichte dieser Tage mit vorübergehend 1400 Dollar je Unze einen neuen Rekordstand. Obwohl bei Platin das grundlegende Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage laut dem Londoner Edelmetallhaus Johnson Matthey weitgehend ausgeglichen ist, setzen die Spekulanten weiter auf einen steigenden Preis. Doch der Preis von Platin kann binnen eines Tages um zehn bis 15 Prozent schwanken.

prof - Mittwoch, 9. Januar 2008 - 07:14
So ganz unkommentiert wollen wir den signifikanten Ausbruch über All-Time-High nun doch nicht lassen:
Bei Eröffnung des Thread vor 5,5 Jahren stand Gold bei 300 US-Dollar.
Jeder Anlage"berater" hat das Märchen erzählt, dass Gold seine Bedeutung verloren hätte und man doch lieber Aktien kaufen solle ...
Prof

chinaman - Mittwoch, 9. Januar 2008 - 10:24
Bei Gold wäre ich aktuell durchaus etwas vorsichtig. Zumindest kaufe ich auf diesem Niveau nicht mehr zu.

2008 ist ein Wahljahr in den USA. Solche Jahre sind normalerweise nicht allzu positiv für Gold. Auch hier möchte ich ein charttechnisches Fehlsignal nicht ausschliessen.

Langfristig ist Gold aber ein "muss" (natürlich neben dem noch chancenreicheren Silber)


Gruß
Chinaman

prof - Mittwoch, 9. Januar 2008 - 20:01
Unter Chartaspekten schon ein guter Kauf, denn ein Rücksetzer auf 800 $ ist keinesfalls ausgemacht.
Ich tendiere im Augenblick eher zu Gold, da es Silber als (auch) Industriemetall in der Rezession meist schwierig hat.
Prof

chinaman - Mittwoch, 9. Januar 2008 - 20:12
Natürlich ist Silber aktuell sogar fast mehr ein Industriemetall. Zumindest in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit. Gerade darin liegt aber der langfristige Sprengsatz für den Kurs. Schliesslich wurde Silber ja über jahrhunderte als Edelmatall respektiert.

Vielleicht muss man aber argumentativ auch einfach zwischen verschiedenen Zeithorizonten unterscheiden.


Gruß
Chinaman

Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: Gold: Archivierte Beiträge bis 9. Januar 2008