Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: Bankberatung: Archivierte Beiträge bis 22. Februar 2008
chinaman - Dienstag, 5. Februar 2008 - 09:55
Empfehlenswerte Lektüre für alle, die noch an eine objektive Beratung durch deutsche Banken glauben ...

Gruß
Chinaman


Banken

Bankberater packen aus: "Ich habe Sie betrogen"

04.02.2008 Melanie Bergermann (Frankfurt)


In vielen Filialen deutscher Banken herrschen Zustände wie in einer Drückerkolonne. Jetzt packen Bankberater aus: Wie sie Kunden belügen, weil sie dem Vertriebsdruck, den Drohungen und Demütigungen ihrer Vorgesetzten nicht mehr gewachsen sind. Sie sind Opfer und Täter zugleich. Der Report über ein Tabuthema.


http://www.wiwo.de/finanzen/bankberater-packen-aus-ich-habe-sie-betrogen-264071/

al_sting - Dienstag, 5. Februar 2008 - 11:22
In der Tat interessant und ausgesprochen glaubhaft.
Deckt sich mit meiner eigenen, eher bescheidenen Erfahrung als Beratung suchender Kunde: Die zwei bis drei detaillierteren Einzelfragen, die ich in der Regel mitbrachte (z.B. nach Sparplänen für passiv ETF-Fonds sowie nach transparenten Kosten- und Risikoaufschlüsselungen der angebotenen Produkte), wurden in der Regel abgewürgt. Wenn ich mein Interesse nachhaltiger betonte, gab es fast nie fundierte Antworten, auch keine später recherchierten und nachgereichte Antworten. Stattdessen wurde ich ob meiner aggressiven Fragen angegriffen.
Die mir warmkerzig angebotenen Produkte hingegen erschienen selten für mich sinnvoll.
Insofern sah ich in der Beratungsqualität nur geringe Unterschiede zwischen Bankberatungen und Strukturvertrieben wie MLP - alle eher zweifelhaft.

Bisher lud mich auch keine Bank ein zweites Mal ein. ;-)

Vielen Dank für den Link,
Al Sting

al_sting - Dienstag, 5. Februar 2008 - 11:48
Ach ja, mein persönlicher Rat an Freunde, die kurz- bis mittelfristig Geld anlegen wollen:
Wenn sie festverzinsliche Geldanlagen suchen, sind für mich immer Bundesschatzbriefe die Messlatte schlechthin. Sehr sicher, vergleichsweise hohe und auch steigende Zinsen, Mindestanlage ca. 100€, keine Gebühren, Mindestanlagedauer 1 Jahr. Es gibt nur wenige festverzinsliche Angebote, die höhere Zinsen bieten, und diese haben idR andere Nachteile, die deutlich schwerer wiegen.

Und bei höherer Risikoaffinität würde ich normalerweise als Einsteigermodell zu passiven ETF-Idexfonds von DAX, Euro-Stoxx oder globalen Indizes raten.
Relativ gute Risikostreuung, geringere Gebühren als alle aktiv gemanagten Fonds oder als alle Dachfonds. Die Rendite ist nahezu identisch mit der Entwicklung des Indexes und die betreffende Person muss kein regelmäßiges Interesse für die Börse aufbringen.
In diesem Jahr würde ich Einsteigern übrigens von der Börse abraten und eher Bundesschatzbriefe empfehlen.

Beides sind transparente, relativ einfach zu verstehende Produkte mit geringen Gebühren.
Alle Bankangebote zur kurz- und mittelfristigen Geldanlage sollten zeigen, wie sie einerseits Bundesschatzbriefe und andererseits ETF-Indexfonds schlagen können. Es gibt Angebote, die das können, aber die meisten beworbenen Angebote schaffen es meiner Erfahrung nach nicht.

chinaman - Dienstag, 5. Februar 2008 - 13:06
Hallo Al Sting,

Banken wollen aktiv gemanagte Fonds verkaufen. Am besten mit 2% Managementgebühr p.a. und gleichzeitig 5% Ausgabeaufschlag. So etwas freut den Bankberater. Bei einem passiven ETF kann man kaum verdienen.

Mit der Sicherheit der verschiedenen Arten von Bundesschulden ist es dagegen so eine Sache. Kurzfristig wahrscheinlich ja. Ich denke aber, wir werden den nächsten Staatsbankrott noch persönlich erleben (bin jetzt etwas über 50).

Dann helfen nur Edelmetalle. Aber da sind wir definitiv unterschiedlicher Meinung, wie wir bereits festgestellt haben ...


Gruß
Chinaman

al_sting - Dienstag, 5. Februar 2008 - 13:25
Ja, da sind wir definitiv unterschiedlicher Meinung.
Was nun festverzinsliche Papiere angeht, halte ich die Bundesschatzbriefe der Bundesbank für die sichersten Papiere, die es überhaupt gibt. Selbst im Falle eines temporären Zahlungsausfalls, wie ihn Russland in den 90ern erlebte, dürften diese Papiere für Kleinsparer meines Erachtens noch am besten behandelt werden, also als erstes wieder zurückgekauft werden.
Und wenn überhaupt erwarte so etwas derzeit am ehesten in den USA. Deren Haushaltsentwurf mit immenser Neuverschuldung ist so unsolide wie es nur geht.

Persönlich halte ich Edelmetalle mittlerweile für recht ehrgeizig bewertet. Im Falle einer noch weitergehenden Verunsicherung der Märkte und einem weiteren Ansteig der Edelmetallpreise im kommenden Jahr überlege ich sogar schon meine bescheidenen Vorräte an Gold- und Silbermünzen zu verkaufen.

Was Industriemetalle angeht, rechne ich im Zuge einer Rezession eh mit sinkender Nachfrage und Preissenkungen. Bei Öl kommt noch das Ende des Winters dazu, was zumindest für die kommenden Monate eine Preisabfall verspricht.

Ciao, Al Sting

al_sting - Dienstag, 5. Februar 2008 - 13:28
Ach ja, zum Thema Banken und verdienen:
Ich will aber als Kunde in meinem Sinne beraten werden. Wenn Banken das nicht ohne Beratungsgebühren können, dürfen sie über solche nachdenken. Aber bitte nicht in Produkten verstecken, das ist unredlich.
Wenn ich als Kunde feststelle, dass ich gut beraten werde, bin ich auch bereit, treu zu sein und mich zukünftig auf plausibel erscheinende Vorschläge des Beraters einzulassen. Aber das Vertrauen muss sich der Berater erst einmal erarbeiten. Durch gute Beratung in meinem Sinne.

prof - Dienstag, 5. Februar 2008 - 13:43
Was erwartet ihr denn bei Privatunternehmen?

- Natürlich steht die Gewinnmaximierung an oberster Stelle.

- Meint ihr wirklich, einer der vielen Bild-Leser, RTL-Dschungelgucker (die zum Teil auch Geld haben) würde einen einzigen Pfennig für gute Beratung ausgeben, solange jemand die kostenlos anbietet?

- Wer führt die Qualitätskontrolle der objektiven Beratung durch?

Also:
Entweder man verschafft sich selbst einen Überblick und arbeitet sich in die Materie ein, oder man zahlt ordentlich drauf.
Ist genauso, wie bei dem kaputten Auto, dem kaputten Dach, dem PC ...

Freuen wir uns doch, dass wir diesen Vorteil haben. In diesem Punkt darf man wohl auch mal ein bisschen froh und egoistisch sein.


Al Stings Vertrauen in die Geldwertstabilität ist meiner Meinung nach geradezu naiv.

- Im Notfall würde auch die EZB Jeden Tag 1 Billion neue Euro drucken, um die Macht der Regierungen zu erhalten.
- Die Mehrzahl der Politiker denkt nur an ihr eigenes Wohl.
- Die Kontrolle der Vermögen und Konten wird immer perfekter werden.
Prof

chinaman - Dienstag, 5. Februar 2008 - 16:21
"Al Stings Vertrauen in die Geldwertstabilität ist meiner Meinung nach geradezu naiv. "


Hallo Prof,

sehe ich ähnlich. Umgekehrt nehme ich aber für mich in Anspruch, alles mögliche versucht zu haben Ihm die Risiken zu erläutern. Jeder ist seines Glückes Schmied.

Kurzfristig sind die Edelmetalle sicherlich etwas rückschlagsgefährdet. Langfristig werden Sie noch in ganze andere Wertdimenssionen (gemessen in Papiergeld) erreichen.


Gruß
Chinaman

boersenguru07 - Mittwoch, 6. Februar 2008 - 09:16
Moin, moin,

Ihr habt also noch eine bedarfsgerechte Beratung bei Banken und Versicherungen geglaubt? Ja, die Versicherungen solltet Ihr bei der ganzen Betrachtung auch nicht außen vorlassen.
Dann stellt Euch doch einfach mal eine Frage: Wer seriös und fair arbeitet, baut der die "Prunkbauten" an den exklusivesten Plätzen? Ist populistisch, ich weiß, aber es steckt auch ein gutes Stück Wahrheit drinne.
Das es Vorgaben für Berater gibt, ist nichts Neues. Und wer kann es einem Berater verdenken, dass er versucht diese zu erfüllen. So wird ja auch in anderen Branchen gearbeitet. Wieso die Banken immer als seriös und als kundenfreundlich gelten, frag ich mich schon lange...

Gute Beratung muss nicht teuer sein. Worauf sollte man achten?
Es mag Sinn machen, Allfinanzdienstleister aufzusuchen. Doch wer wirklich gut beim Thema "Geldanlage" beraten sein will, der sollte sich auch darauf konzentrieren. Ich für meinen Teil habe das übrigens so gemacht... Ich bin seit über 10 Jahren im Investmentbanking und versuche mich aktuell als freier Berater. Ich kann Euch sagen, ist ne spannende und neue Erfahrung...
Zum Thema aktiv gemanagte Fonds: Es gibt gute aktiv gemanagte Produkte, die für viele Anleger sehr wohl zielführend sind! Ich meine speziell vermögensverwaltende Fonds. Bedenkt, nicht jeder ist fachlich so gut informiert wie ihr. Generell würde ich sagen, dass jeder, in ein solches Produkt investieren sollte. Alleine schon, um nicht alles von seiner eigenen Meinung abhängig zu machen. Aber auch hier gilt: Es gibt nur wenige Gute... ;-)

Grüße
Börsenguru07

chinaman - Mittwoch, 6. Februar 2008 - 10:20
"Ihr habt also noch eine bedarfsgerechte Beratung bei Banken und Versicherungen geglaubt? "

Nee, eigentlich nicht. Wie kommst Du denn da drauf ???

"Ja, die Versicherungen solltet Ihr bei der ganzen Betrachtung auch nicht außen vorlassen."

Gerne. Wenn Du interessante Quellen hierzu hast, dann stelle Sie hierein.

"versuche mich aktuell als freier Berater"

Kann durchaus eine interessante Tätigkeit sein. Läßt Du Dich dann direkt für die Beratungsleistung bezahlen oder auch über Kick-back Provisionen ?


Gruß
Chinaman

prof - Mittwoch, 6. Februar 2008 - 10:32
Habe mir chinas Link gestern abend mal komplett reingezogen. Liest sich grauenhaft. Ich habe auch mal sechs Monate bei der Sparkasse gearbeitet, in 1992.
Ich war zwar in der Kreditabteilung. Dort bekamen die Kunden fast nur KfW-Kredite, wenn sie gleichzeitig einen Hausbankkredit abgeschlossen haben. Aber natürlich wollte ich immer in die Anlageberatung. Heute weiß ich, dass es kein Fehler war, am Ende der Probezeit zu kündigen. Meine Eltern waren entsetzt, dass der Junge Die Ärzte so eine Festanstellung ausschlug.
Meine Kündigungsgründe damals:
- Ich wollte die Kundenbriefe im Word(damals noch ohne Windows) und nicht auf der Schreibmaschine schreiben, editieren, speichern usw..
- Ich wollte Lastschriften per PC auf Diskette speichern und auslösen, statt diese weiterhin mit Papier auszuführen.

Beide Programme waren vorhanden. Meine Vorgesetzte tat das als Spielerei ab, weil es beim ersten Mal länger gedauert hatte ...

Prof

boersenguru07 - Mittwoch, 6. Februar 2008 - 12:25
Ich fahre ein duales Modell.
Quasi mit und ohne Beratung. Im Moment arbeite ich hauptsächlich als 34c-Vermittler, da ich noch zu klein bin, um unter ein Haftungsdach zu gehen (Stichwort: Kosten). Allerdings kann man mit guten Fonds genauso gut Portfolios aufbauen. Ich habe 1,5 Jahre im Asset-Management bei einem Dachfonds gearbeitet. Daher auch das gute Know-How bzgl. der Fonds.Früher hätte ich ähnlich wie Ihr argumentiert. Mittlerweile hat sich aber einiges am Fondsmarkt getan...
Die Kosten teilen sich auf in Beratungskosten (Honorarberatung) und Kick-Backs (Bestandsprovisionen). Wer keine Beratung wünscht bekommt 100% Depotrabatt eingeräumt.

Ich überarbeite gerade meine Website, wenn ich fertig bin, werde ich den Link mal online stellen, falls das hier ok ist. Dort habe ich einige Vergleiche zwischen Fondssparplänen und Versicherungen angestellt.
Ist doch eine schöne Sache, wenn man sich Gebühren sparen kann und dafür ne höhere Flexibilität bei der Verfügbarkeit der Gelder hat, oder? Die Berater der Banken, Versicherer, etc. nutzen halt immernoch oder immer wieder gerne das Sicherheitsbedürfnis des deutschen Anlegers aus. Damit lässt sich ja auch gut und relativ risikolos Geld verdienen... ;-)
Mein Ziel ist es übrigens selbst vermögensverwaltende Fonds aufzulegen. Wollte eigentlich erst mal eine Fondsvermögensverwaltung aufbauen. Doch das macht mit der Abgeltungssteuer keinen Sinn mehr...


Grüße
Börsenguru

chinaman - Mittwoch, 6. Februar 2008 - 13:34
(Kapitalbildende) Versicherungen und Fondssparpläne lassen sich nach meiner Überzeugung nach nur bedingt vergleichen.

Zweifelsohne sind die Abschlußgebühren bei einer Lebensversicherung höher und die Flexibilität niedriger. Auf der anderen Seite stehen der Versicherungsschutz (soweit er denn für den konkreten Anwendungsfall tatsächlich gebraucht wird) und die unterschiedliche steuerliche Behandlung.

Ich persönlich hätte keine Probleme mit dem Link, dass muss aber letzten Endes stw entscheiden.


Gruß
Chinaman

schlobald - Mittwoch, 6. Februar 2008 - 17:21
Als Finanztest-Abonnent wundert mich das alles gar nicht, da stehen regelmäßig haarsträubende Test von Beratern drin. Da mussten z.B. Kunden noch kämpfen um ein bestimmtes ihnen als sehr gut bekanntes Produkt der Bank am Schalter überhaupt zu bekommen, weil die Berater unbedingt ein anderes höher verprovisioniertes Produkt verkaufen wollten.

Wer ne höhere Summe anlegen will und keine eigenen Fachkenntnisse hat kommt m.E. nicht um eine Honorarberatung herum. Hier zu sparen ist oft der falsche Weg, das ist wie bei technischen Projekten, bei denen oft an der Planungsleistung gespart wird (man lässt z.B. den Hersteller selber planen und nicht einen unabhängigen Dritten)und anschließende hohe Mehraufwendungen die Folge sind.

Bezüglich des Vergleiches Versicherungen und Fondsparpläne hat Chinaman recht - beides kann je nach indiv. Situation sinnvoll sein. Nur sollten Kombiprodukte wie z.B. sog. kapitalbildende Lebensversicherungen mit Todesfallschutz kritisch betrachtet werden, besser ist oft die Aufteilung in zwei separate Produkte (also Rentenversicherung plus Risikoleben)

Grüße,
Schlobald

amateur - Mittwoch, 6. Februar 2008 - 20:49
@Börsenguru07: "Zum Thema aktiv gemanagte Fonds: Es gibt gute aktiv gemanagte Produkte, die für viele Anleger sehr wohl zielführend sind! Ich meine speziell vermögensverwaltende Fonds. Bedenkt, nicht jeder ist fachlich so gut informiert wie ihr."
Wenn die Leute einen Fernseher kaufen, informieren sie sich (hoffentlich) auch wochenlang vorher. Wenn sie es bei der Geldanlage nicht tun, sind sie doch selber Schuld. Dabei kostet es fast gar nichts, sich zu informieren.
Wenn ich einen guten Fonds will, gehe ich in die Bibliothek, suche mir die "Stiftung Finanztest" der letzten Jahre heraus, vergleiche die besten Fonds "Welt" und "Europa". One-Hit-Wonder, die ein Jahr mal gut gelaufen sind, aber sonst durchschnittlich sind, fallen damit durch das Raster. Dann bleiben die besten der letzten Jahre übrig. Wenn ich mir dann im Internet die Langfristcharts ansehe, kann ich vergleichen, wie die Fonds 2001 im Crash abgeschnitten haben. Dann suche ich mir die aus, die da am wenigsten gefallen sind und anschließend besonders stark steigen. Das Ergebnis: ca. 10 Fonds. Die kann ich je nach vorhandenen Kapital noch wichten (muss ja nicht alle nehmen). Die Kosten sind gering. Ein Fernseher-Kauf ist anstrengender.

amateur - Mittwoch, 6. Februar 2008 - 20:59
Der folgende Artikel ist schon älter. Aber Geschichte wiederholt sich.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,460081,00.html
KREDITE VON DER BANK
Beraten und verkauft

Miserable Beratung, überflüssige Versicherungen, gesetzwidrige Schufa-Anfragen: Wer sich bei Banken nach einem Kredit erkundigt, wird allzu oft abgezockt. Bei einem Test schnitten erschreckend viele Institute mit ausreichend und mangelhaft ab. Die Ergebnisse in Kurzform.
Viele Institute versuchen, den Kunden zusätzlich Kreditversicherungen zu verkaufen. Etliche verstoßen sogar gegen geltendes Datenschutzrecht. Das haben die verdeckten Tester von FINANZtest erfahren. Sie haben von jeder der 13 ausgewählten Banken sieben Filialen bundesweit aufgesucht und ein Kreditberatungsgespräch geführt. Nur Commerzbank, Berliner Sparkasse und Postbank haben die Testpersonen über einen Ratenkredit „gut“ beraten. Durchgefallen sind dagegen Dresdner Bank und Santander Consumer Bank: Urteil „mangelhaft“.

Kundenwunsch interessiert oft nicht
Testpersonen sind in 91 verschiedene Bankfilialen gegangen und haben nach einem Ratenkredit von 5000 Euro gefragt. Ausdrücklich haben sie den Wunsch geäußert, der Kredit soll 60 Monate laufen und mit keiner Restschuldversicherung abgesichert sein. Die geringe Monatsrate von gut 100 Euro macht sie verzichtbar. Was sich danach hinter vielen Schaltern abspielte, ist auf jeden Fall nicht im Interesse des Kunden und führt zu einem verheerenden Testergebnis. Bankmitarbeiter versuchten den Testern eine teure Kreditversicherung zu verkaufen und unterließen es, ihnen ein schriftliches Angebot in die Hand zu geben.
In einer Beratung bei der Santander Consumer Bank erfuhr der Kreditsuchende im zehnminütigen Gespräch nur seine monatliche Rate. Von Nominal- und Effektivzins sowie Gesamtrückzahlungsbetrag, die einen Vergleich verschiedener Angebote ermöglichen, keine Spur. In nur 32 Gesprächen haben die Berater ein Kreditangebot ohne Restschuldversicherung unterbreitet und in 23 weiteren Fällen rechneten sie zumindest Angebote mit und ohne Versicherung.
Extremfall Versicherung: Zins mehr als verdoppelt

FINANZtest hat von 13 ausgewählten Banken sieben Filialen bundesweit aufgesucht und ein Kreditberatungsgespräch geführt. mehr...
Eine Kreditversicherung treibt den effektiven Jahreszins nach oben und verteuert damit den Kredit. In einem Fall ließ diese Police den Effektivzins für eine Testperson von 11 auf 23 Prozent nach oben springen. In den Kreditangeboten sind die Kosten für diese Versicherung nicht in den effektiven Jahreszins eingerechnet, so dass der Kunde über diesen Zinssatz die verschiedenen Angebote nicht miteinander vergleichen kann. Die Restschuldversicherung soll einspringen, wenn der Kunde seinen Kredit wegen Tod, Arbeitsunfähigkeit oder Arbeitslosigkeit nicht mehr zurückzahlen kann. Es ist aber völlig unsinnig, jedem Kreditnehmer eine solche Versicherung überzuhelfen. Denn weit weniger als zehn Prozent der vergebenen Kredite werden nicht wie vereinbart zurückgezahlt. Eine Beratung ist nur dann in Ordnung, wenn der Berater mit dem Kunden überlegt, ob eine Kreditabsicherung überhaupt notwendig ist und über welche alternativen Sicherheiten er bereits verfügt. Die rühmliche Ausnahme im Test ist die Postbank. Bei ihr haben alle Testpersonen einen Kredit ohne Versicherung bekommen.

Gewaltige Zinsunterschiede
Die wichtigste Kennziffer für einen Kredit ist der effektive Jahreszins. In ihm sollen alle Gebühren und Kosten eingeschlossen sein. Immer mehr Banken gehen dazu über, diesen Zins nach Kreditwürdigkeit des Kunden festzulegen. Diese Einstufung treffen sie auch auf Basis der Daten, die die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditversicherung (Schufa) über den Verbraucher speichert. Bonitätsunabhängige Kreditkonditionen bieten von den Banken im Test nur Berliner Sparkasse, Postbank und Deutsche Bank. Wie wichtig der Vergleich von mehreren Kreditangeboten ist, sieht man daran, dass bereits ein Unterschied von zwei Prozent beim effektiven Jahreszins bei einem 5000 Euro Kredit mit einer Laufzeit von 60 Monaten einen Preisunterschied von 300 Euro ausmacht.

Verbotene Schufa-Anfragen
In elf Fällen haben Bankberater ohne das Einverständnis des Testkunden ihre Schufa-Daten abgefragt. Das ist laut Datenschutzgesetz verboten. Unrühmlicher Spitzenreiter dabei war die Citibank, wo in drei von sieben Gesprächen der Kunde nicht um sein Einverständnis gebeten wurde. Nur mit Einwilligung des Kunden darf der Berater die Schufa-Einträge einsehen. Von der Schufa erfährt die Bank, welche Kredite der Kunde außerdem hat und ob er diese ordentlich zurückgezahlt hat. Je öfter das Merkmal „Anfrage Kredit“ in den Schufa-Daten auftauchte, desto schlechter wurde der Score-Wert. Und je geringer der Score-Wert, um so höher wird das Ausfallrisiko des Kunden eingeschätzt. Einfluss auf den Scorewert hat die Schufa-Abfrage nur, wenn der Berater das Merkmal „Anfrage Kredit“ wählt. Seit Oktober steht den Banken das neue Merkmal „Anfrage Kreditkondition“ zur Verfügung. Dieses Merkmal hat keinen Einfluss auf den Score. Doch keiner der Bankmitarbeiter machte davon Gebrauch

amateur - Mittwoch, 6. Februar 2008 - 21:11
Hier noch einer aus der Rubrik "Versicherung"
http://www.abendblatt.de/daten/2004/11/25/368463.html?prx=1

amateur - Montag, 11. Februar 2008 - 22:36
Die "Süddeutsche" veröffentlichte einen Artikel über einen geprellten Fond-Anleger. Solche Nachrichten werden sich beim kleckerweisen Reinemachen im Finanzsektor in der nächsten Zeit wohl häufen.
http://www.sueddeutsche.de/finanzen/artikel/793/157374/

boersenguru07 - Freitag, 22. Februar 2008 - 19:40
Hallo zusammen,

hab jetzt endlich meine neue Website online gestellt. Sorry, dass noch nicht alle Inhalte vollständig sind. Dies werde ich in den nächsten Tagen noch beheben...
www.kraemer-finanzberatung.de/index.htm

Wenn Ihr Anregungen, Verbesserungsvorschläge habt oder einfach nur sagt, dass Ihr die Website gut findet, dann würde ich mich natürlich über Eure Kommentare freuen.

An STW: Sollte der Link nicht gewünscht sein, dann entferne den Eintrag bitte.

Grüße und ein schönes Wochenende
Boersenguru07

P.S: Ein paar Titel, die ich persönlich auf meiner Watchliste habe: TAG Tegernsee, Vivacon (Hab ich einen Discounter im Portfolio), Pfleiderer und Grenkeleasing...

prof - Freitag, 22. Februar 2008 - 23:23
Handwerklich gut gemachte Seite. Die Ästhetik ist insgesamt ansprechend. Das CMS dürfte für viel Content gewappnet sein. Folgende Kritikpunkte aus der Sicht des Webdesigners:

- Der Handschlag erinnert mich zu sehr an das Parteiabzeichen der SED und ist mir auch ansonsten zu abgedroschen.

- Dein XHTML ist NICHT valide, obwohl du sogar unten das Logo mit dem Link eingeblendet hast.

- Bei Google wird in der Beschreibung (description)stehen: krämer finanzberatung, vermögensberatung, geldanlage, vermögensaufbau, verrentung, riester-rente, altersvorsorge
Das würde mich nicht gerade zum Klick ermuntern, da gehört schon ein semantisch ausgefeilter Satz mit den entsprechenden Schlagwörtern hin.
Die ausgehenden auf der Home-Seite kosten dich Link-Popularity und somit Google - Ranking.

Den Inhalt ziehe ich mir nicht rein, da ich "Selbstberater" bin ...
Prof

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