Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: Chinaman's Trading Spielchen - Diskussionsthread: Archivierte Beiträge bis 18. Januar 2008
levdul1 - Dienstag, 8. Januar 2008 - 20:17
Mit der Hoffnung, nicht wieder nur die Antwort: 'Da will wieder jemand sein Beinchen heben' zu bekommen, gehe ich mal wieder auf deine Tradingspielchen ein.

Ich unterstütze grundsätzlich die Idee mit Hebelprodukten zu arbeiten. Ich habe auch ständig ca. 10 Hebelprodukte im Depot, mit Haltezeiten zwischen 3 Stunden und 2 Jahren.

Mich würde bei jedem Deiner Käufe interessieren, was die Motivation des Kaufes war (Charttechnik, Bauchgefühl ?).

Ich gehe gerne mit Discountzertifikaten in Antizyklistrategien, aber eher selten mit OS. Deshalb wäre ich an einem kleinen Kommentar bei diesen Käufen (Zucker, DB, DAX) sehr interessiert.

chinaman - Mittwoch, 9. Januar 2008 - 10:35
Im Moment habe ich wenig Zeit. Antwort kommt später eventuell noch ausführlicher, aber nicht zu jeder einzelnen Transaktion.

Im Prinzip glaube ich noch an ein positives Jahr 2008. US Wahljahre sind sehr selten schlechte Aktienjahre. Ich platziere daher oft Aufträge mit jeweils engem Stop um dabeizusein, wenn zumindest eine kräftige Erholung einsetzt.

Steigen die Aktien wieder, fallen die hoffnungslos überteuerten Bundesanleihen gleich wieder mit. Daher werde ich häufiger im Paket agieren.

Gruß
Chinaman

stw - Mittwoch, 9. Januar 2008 - 11:46
Es wird wirklich interessant sein zu beobachten, inwieweit es chinaman gelingt, durch solche "Tradingspielchen" seine Performance etwas zu "tunen". Ich persönlich halte es da lieber mit Kostolany ("Hin und her macht Taschen leer") und vertraue darauf, dass ich auch zukünftig ohne jegliche kurzfristige Geschäfte durchaus konkurrenzfähig sein kann in unserem Depotvergleich.
Es bleibt spannend...

:-) stw

chinaman - Mittwoch, 9. Januar 2008 - 13:52
Ich habe nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass ich in meinen Trading Bemühungen selber noch am experimentieren bin. Manchmal denke ich mir, es wäre (für mich selber) leichter, ich würde dies einfach im stillen Kämmerlein tun.

Dann würden das Musterdepot und das Privatdepot aber doch sehr unterschiedlich unterwegs sein.

Ich kann nur eines mal vorab sagen:
Mit echtem Geld zu traden ist durchaus Streß. Schon wenn man es für sich alleine im stillen Kämmerlein macht. Wenn man noch quasi in der Öffentlichkeit steht und sich für jeden einzelnen Trade "rechtfertigen" soll macht es manchmal keinen Spaß mehr ein solches Musterdepot zu führen.

Dies gilt umso mehr, da stw-boerse eigentlich nur noch aus den 4 Musterdepots besteht und sich ansonsten kaum regelmäßige Mitarbeiter finden. Am ehesten sicher noch Al Sting. Aber es fehlt auch dort die Regelmäßigkeit und bei allen anderen fehlt die Konstanz der Mitarbeit auf jeden Fall.

Manchmal frage ich mich schon, warum an einer Plattform mitarbeiten, auf der sich kaum mehr "Unbeteiligte" (ausser Musterdepotführer) engagieren.

Aber keine Angst, ich mache schon weiter ... Ich habe hier unheimlich viel gelernt und will auch wieder etwas zurückgeben. Aber gerade diese Bereitschaft auch mal etwas "zurückzugeben" vermisse ich gegenwärtig bei Vielen.

Wenn man etwas postet, hat man meist ein ganz bestimmtes Ziel. Man will etwas "haben". Dann sollen andere einem diese Infos frei Haus liefern. Oft langt dann nicht einmal die Zeit für ein kleines "danke" und man nimmt diesen "Service" einfach als "steht mir doch zu" entgegen.

So das musste jetzt mal raus. War übrigens nicht irgendwie speziell auf levdul1 gemünzt, auch wenn es nun gerade an dieser Stelle raus kam.

Warum nehme ich den "Stress" (für mein Privatdepot) überhaupt in Kauf ? Ganz einfach, weil ich es im Gegensatz zum Threadtitel durchaus strategisch ernst meine. Unabhängig davon, ob der angeschlagene Markt diesmal noch die Kurve krazt oder auch nicht. Es ist doch klar, dass wir nach so vielen guten Börsenjahren in Folge nunmehr einen alten Bullen reiten. Irgendwann wird auch mal wieder eine Baisse auf uns zukommen.

Dann kann man diese Durchstehen (habe ich teilweise in der letzten Baisse so gehalten). Oder man kann Aussteigen (war die bessere Taktik von Prof).

Diesmal will ich nicht unbedingt mehr durchhalten. Je älter man wird, desto mehr "Schaden" trägt man davon und desto schwieriger wird es, die Performance wieder aufzuholen. Ich will aber auch nicht unbedingt Jahre der Inaktivität durchmachen. Ich will dann sogar versuchen, auch mal in einer Baisse etwas zu verdienen. Dies geht aber nur über die Tradingschiene.

Des weiteren ist die Idee des gehebelten Handelns natürlich schon generell verführerisch. Mit gutem Timing und der Möglichkeit sowohl nach oben als auch nach unten zu verdienen, sind in der Theorie tolle Gewinne möglich.

Meines Erachtens lohnt sich also strategisch der Versuch, auch bei solchen Transaktionen Know How aufzubauen. Unabhängig vom ganz persönlichen Erfolg. Das gehört für mich mittlerweile zu einem "kompletten Anleger" dazu.


Gruß
Chinaman

prof - Mittwoch, 9. Januar 2008 - 14:24
Ich gönne dir deinen Erfolg und würde sofort zu einem einwöchigen Crashkurs in Franken antanzen, falls du das Rezept gefunden hast.
Natürlich weiß ich, dass es dir eher darum geht, in der Abschwungphase nicht an der Seitenlinie stehen zu müssen. (Wie ich oft, auch wenns dann kein Abschwung war.)
Du hast aber einen ganz großen Gegner und das sind die Spreads der gierigen Makler sowie die Ordergebühren. Die Emittenten wissen genau, warum sie selbst auf eine Singulus noch einen 0,1 Put anbieten, der dann bei 0,20 zu 0,22 notiert. Warum kein 10er Put mit 20 zu 20,20? Du kannst schon froh sein, wenn du mal einen Spread von 2 % erwischst, aber das Trading lebt nun mal vom Handeln und nach 10 Trades sind schon 20 % + 10 % Ordergebühren weg!
Deshalb halte ich dein Unterfangen für ehrenwert aber aussichtslos. Du füllst denen die Taschen. Ich persönlich hasse diese Selbstbedienungsmentalität und in gewisser Weise auch die Leute, die dahinter stehen - Prof

chinaman - Mittwoch, 9. Januar 2008 - 14:40
Also zu dem Crash-Kurs müsstest Du inzwischen nicht mehr nach Franken, sondern inzwischen nach Hessen kommen.

Zweitens habe ich schon verstanden, dass alle "mein Projekt" für ziemlich aussichtslos halten. Ich gönne euch Eure Meinung ja auch.

Gönnt mir halt auch meine Meinung. Ich bin nicht so dumm, dass ich es auf Dauer nicht mitbekomme, wenn ich mich mit meiner gegenwärtigen Meinung tatsächlich auf dem Holzweg befinden sollte.


Gruß
Chinaman

al_sting - Mittwoch, 9. Januar 2008 - 16:56
Hallo Chinaman,

Da du mich hier persönlich ansprichst (Danke sehr!)
> Am ehesten sicher noch Al Sting. Aber es fehlt auch dort die Regelmäßigkeit
will ich auch gleich mal antworten:
Im letzten halben Jahr bin ich wieder ruhiger geworden, weil ich börsenmäßig (immer noch) ziemlich pessimistisch eingestellt bin.

Das war in so fern ganz gut, als ich im Sommer meinen Einsatz deutlich reduzierte, danach entsprechend weniger Rückschläge einsteckte und auf Jahressicht den DAX immer noch deutlich schlagen konnte. (Zugegeben, die Übernahmen von ABN-Amro und Alcan waren echte Glücksfälle.)

Aber nur immer schlechtreden motiviert nicht übermäßig, daher schreibe ich dann seltener.

Deine Trading Spielchen halte ich, wie schon oft geschrieben, für sehr interessant. Nachdem ich bei meiner geplanten Yen-Spekulation feststellte, dass ich für Optionsscheine nicht freigeschaltet bin, habe ich jetzt entsprechende Papiere an die Bank geschickt, um baldmöglichst einen DOW- (oder besser NASDAQ?)-Put zu starten.

Ansonsten, was soll ich groß schreiben?
Aja war mein einziger Nachkauf des letzten halben Jahres, darüber habe ich auch berichtet.
Aktuell interessiert mich STW's Vivacon, aber angesichts der sich (nach meiner Einschätzung) bald auch auf einige europäische Länder ausweitenden Immobilienkrise sehe ich hier wenig Zeitdruckdruck.
Dass ich Finanzaktien von Banken bis Countrywide Financial skeptisch sehe, habe ich schon öfters geschrieben. Wie man gerade am Goldkurs sieht, habe ich mich aber auch des öfteren massiv geirrt.
Morphosys hatte mich sehr interessiert, ist mir im letzten Jahr aufgrund der engen Novartis-Kooperation davongelaufen.

2008 wird meines Erachtens, wenn überhaupt, ein Jahr der Aktienpicker. Ich sehe nach drei grandiosen Jahren in Deutschland jetzt aber einfach mehr Risiken als Chancen, inbesondere da ich dieses Jahr für die amerikanische Wirtschaft als das Jahr des Bilanzierens und Aufräumens sehe - inklusive vieler schlechter Nachrichten und eines langsamen, aber konseqenten Abbröckelns der Kurse.
Ob sich Europa davon abkoppeln kann - ich glaube es nicht.
Also ist mehr Ruhe angesagt. (Trotzdem auf ein interessantes und gutes neues Jahr!)

Ciao, Al Sting

chinaman - Mittwoch, 9. Januar 2008 - 17:23
Hallo Al Sting,

ich kann Deinen persönlichen Standpunkt gut nachvollziehen. Eine so kleine Gruppe von aktiven Postern leidet natürlich trotzdem stark, wenn sich die Leute dann noch teilweise zurückziehen.

Auf jeden Fall auf ein interessantes und gutes neues Jahr.


Gruß
Chinaman

levdul1 - Mittwoch, 9. Januar 2008 - 18:22
Die Frage ist ja genau, ob ein aktiver Meinungsaustausch gewünscht ist oder nicht. Da die Musterdepot-Darsteller auf dieser Seite natürlich im Rampenlicht stehen, werden Sie im Mittel auch mehr Fragen als Antworten erhalten.

prof - Mittwoch, 9. Januar 2008 - 20:03
@levedul: Natürlich sind deine Beiträge willkommen. Auch china war mal neu hier ...

@china: Ich weiß genau, dass es dir hier Spaß macht ...
Prof

chinaman - Mittwoch, 9. Januar 2008 - 20:05
Die meiste Zeit die ich hier auf stw verbracht habe, führte ich kein Musterdepot. Ich war aber trotzdem genauso aktiv wie die Depotführenden.

Was ich momentan vermisse, sind regelmäßige Beiträge auch von "Nicht-Protagonisten".

Diese können sowohl Fragen, als auch einfach Hinweise auf Informationen und natürlich auch Meinungen sein.


Gruß
Chinaman

prof - Donnerstag, 10. Januar 2008 - 17:04
Bei dir wäre ich wirklich gern Makler ...
Prof

chinaman - Donnerstag, 10. Januar 2008 - 18:05
Ja mein Broker ist im Moment immer sehr nett und zuvorkommend ...

;-))
Gruß
Chinaman

al_sting - Freitag, 18. Januar 2008 - 10:03
Um Profs Frage bei Helmut auch hier anzuwenden:
Bist du sicher, dass ein Investitionsgrad von 97% der aktuellen Situation angemessen ist?
Oder lautet deine aktuelle Strategie: Voll investiert durch die Zeiten, Absicherungen ausschließlich mit Put-Spekulationen?

neugierig fragend,
Al Sting

chinaman - Freitag, 18. Januar 2008 - 10:21
Hallo Al Sting,


Ich halte 21 TEUR Cash (Vgl. Barreserve in den Transaktionen). Das Musterdepot ist hier wegen der temporären Login-Probleme noch irreführend.

Wenn ich 1.250 Stk. eines Dax Bear halte (wie bspw. in diesen Minuten) steht das Depot praktisch uninvestiert da. (Risiko das sich meine Einzelwerte schlechter wie der Dax entwickeln bleibt).

Bei 2.500 Stk. Dax Bear Knock-Outs stehe ich deutlich netto short.

Bei 1.250 Stk. bzw. 2.500 Stk. Dax Bull zusätzlich gebe ich Gas bzw. Vollgas.

Einzelwerte werden höchstens in Erholungsphasen hinein verkauft.

Alles Klar ???


Gruß
Chinaman

al_sting - Freitag, 18. Januar 2008 - 12:51
Hallo Chinaman,

>Ich halte 21 TEUR Cash (Vgl. Barreserve in den
> Transaktionen). Das Musterdepot ist hier wegen
> der temporären Login-Probleme noch irreführend.
Dem Fehler bin ich aufgesessen.

Die Depotabsicherung habe ich jetzt auch verstanden. Aber wenn du sie als "Versicherung" einsetzt, warum nimmst du dann Knock-Out-Scheine und keine reinen Optionsscheine? Wäre das nicht eine bessere Versicherung?

> Einzelwerte werden höchstens in Erholungsphasen
> hinein verkauft.
Kann ich verstehen, handhabe ich meistens genauso, sofern nicht fundamentale Zweifel meine Einschätzung trüben (siehe Vivacon, auch wenn die Antwort von Matze wieder beruhigender wirkt.)

> Alles Klar ???
Weitestgehend. Mit 20% hast du ja noch einige Reserven, um dich bei Interesse mit Schnäppchen
einzudecken. Wünsche dir bei der Strategie viel Erfolg!

Damit unterscheidet sich deine "Rezessionsstrategie" sowohl von Profs als auch von stw's sehr deutlich. Das gute an diesem Board ist, dass man gut im Langzeittest die Stärken und Schwächen der Strategien sehen kann. Ich bin also um so neugieriger, wie es läuft.

Ciao, Al Sting

prof - Freitag, 18. Januar 2008 - 13:17
chinas Argumentation der Depotabsicherung kann/will ich nicht folgen:
- Er verkauft morgen seinen Put und kauft übermorgen einen Call zum Traden und geht somit sogar das Doppelte an Risiko ein.
- Ich denke mir, er will einfach mitmachen und nicht nur an der Seitenlinie stehen. (spielen, wobei das Wort für mich nichts Negatives hat)


Eine "echte" Depotabsicherung wäre ein langlaufender Put mit geringem Zeitwertverlust (also recht weit im Geld) in einem großen Index. Den so lange halten, wie der betreffende Index kein neues ATH produziert!

Prof

chinaman - Freitag, 18. Januar 2008 - 13:57
Hallo Al Sting,

Gegen Optionsscheine spricht eindeutig die hohe Volatilität der letzten Tagen und Wochen. Diese ist in die Bewertung der OS eingeflossen. Damit kann man erhebliche Verluste einfahren, selbst wenn der Dax seitwärts läuft. Dies einfach dadurch, wenn die Volatikität wieder abnehmen sollte.

Gruß
Chinaman

chinaman - Freitag, 18. Januar 2008 - 14:03
@ Prof:


"Er verkauft morgen seinen Put und kauft übermorgen einen Call zum Traden und geht somit sogar das Doppelte an Risiko ein.
Ich denke mir, er will einfach mitmachen und nicht nur an der Seitenlinie stehen. (spielen, wobei das Wort für mich nichts Negatives hat) "

Stimmt !

"chinas Argumentation der Depotabsicherung kann/will ich nicht folgen"

Versteh ich nicht. Ich habe ausdrücklich davon gesprochen, dass ich (in dieser Minute) neutral stehe. Das kann sich immer wieder ändern.

Aus meiner Sicht besteht der theoretische Vorteil der Tradingstrategie gerade darin, dass ich quasi sekündlich meine Gesamtposition "drehen" kann.

Alle Depotpositionen zu verkaufen und ggf. wieder zu kaufen ist dagegen relativ aufwendig.


Gruß
Chinaman

prof - Freitag, 18. Januar 2008 - 14:21
Alle Depotpositionen zu verkaufen und ggf. wieder zu kaufen ist dagegen relativ aufwendig.
Da hast du für DEIN Musterdepot recht: Bei den anderen drei Musterdepots wäre es ein Akt von 10 Minuten, wenn man mal ein paar Spezies wie BiB rausrechnet.

Gegen Optionsscheine spricht eindeutig die hohe Volatilität der letzten Tagen und Wochen. Diese ist in die Bewertung der OS eingeflossen. Damit kann man erhebliche Verluste einfahren, selbst wenn der Dax seitwärts läuft.
Dann sieh dir doch mal (meine) Bonus-Reverse-Zertifikate an: http://derivate.bnpparibas.com/de/Category.aspx?CategoryId=52

Die haben
- einen ZeitwertGEWINN!
Ein Verdreifacher ist nicht möglich, aber wenn der Markt seitwärts läuft gibt es ein paar Prozentchen, bei starkem Kursverfall wirken Sie wie ein Put, der stark im Geld steht.
- (fast) keinen Spread!

Allerdings:
- sie sind recht kapitalintsiv und kürzen das Taschengeld
- Wehe, wenn BNP pleite machen ...
Prof
Prof

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