Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: Silber: Archivierte Beiträge bis 18. November 2006
chinaman - Donnerstag, 14. September 2006 - 15:16
Noch ein Tip an die Silbereinsteiger. Es gibt eine Wevsite, auf der Ihr die aktuellen Tagespreise online vergleichen könnt:

http://bullionpage.de/


Dort könnt Ihr bspw. selektieren in Region (z.B. Deutschland), Münz- oder Barrensorte (z.B.Eagle), Edelmetallart (z.B. Silber) und Münzgröße (z.B. 1/1 oz). Dann bekommt Ihr alle verfügbren Angebote auf einen Blick.


Gruß
Chinaman

chinaman - Montag, 9. Oktober 2006 - 05:41
Handelsblatt Nr. 191 vom 04.10.06 Seite 42


BULLE & BÄR

Silber vom anderen Stern

INGO NARAT | FRANKFURT Die Meinungen sind frei. Zwischen der einen und der anderen liegen manchmal Welten. Diskutieren Experten, bringt das die Einschätzungen nicht unbedingt einander näher. Ein Paradebeispiel liefert die jüngste Silber-Konferenz in den USA. Analysten und Minenvertreter waren vorwiegend im Bullen-Lager zu finden - was bei solchen Gelegenheiten üblich ist. Doch einige Teilnehmer gaben sich ihrer Euphorie so sehr hin, dass die Preisprognosen wie Schätzungen von einem anderen Stern anmuteten.

Die Silber-Story ist schnell erzählt. Die Nachfrage nach dem Industriemetall steigt, weil neue Anwendungen beispielsweise in der Medizin absehbar sind, außerdem Investoren stärker als in der Vergangenheit zugreifen. Gleichzeitig erwarten Experten eine Angebotsverknappung, weil die Vorräte in den vergangenen Jahrzehnten von rund zwei Milliarden Unzen auf nahe Null geschrumpft sind. Darüber hinaus wird Silber verbraucht und ist dann nicht wieder verwertbar - während beim weit teureren Gold das Recycling lohnt.

Rund um den Globus gibt es eine kleine Schar von Enthusiasten, die den Metallpreis in den kommenden Jahren abheben sehen. Und lange Zeit schaute es für sie ja auch prächtig aus: Bis Mai kletterte der Silberpreis von einem Hoch zum anderen, in der Spitze lag er bei mehr als 15 Dollar. Doch in der Folge ging es bergab, zeitweise stürzte Silber bis unter zehn Euro ab. Das Wehklagen war groß. Auf dem "Silver Summit", dem Branchentreff in USA, waren die angeschlagenen Haussiers aber wieder besser gelaunt. Kein Wunder: Der Silberpreis ist wieder über die Marke von elf Dollar geklettert.

Optimismus versprühen jetzt vor allem die Chefs der großen Minenfirmen. Ian Telfer von Goldcorp und Phil Baker von Hecla Mining sehen den Preis in den kommenden Jahren bei 20 Dollar. Damit ernten sie keinen Widerspruch unter Ihresgleichen. Im Lager der unabhängigen Beobachter gibt es allerdings auch andere Ansichten. Die US-Bank CIBC World Markets etwa sieht den Silberpreis wegen der steigenden Mindenproduktion langfristig unter Druck und wirft als Preisprognose sieben Dollar in die Runde.

Das hören Silber-Anhänger ungern. Sie wenden sich lieber dem mehr als unorthodoxen Analysten Jason Hommel zu. Der schlägt mit seinem Mindestziel von 8 000 (in Worten: achttausend) Dollar in 15 Jahren so richtig zu.

Humorvolle Anleger trösten sich damit, dass die Wahrheit irgendwo zwischen sieben und 8 000 Dollar liegen dürfte. Man kann das Jonglieren mit den Zahlen auch weiter treiben: Wer jetzt für 10 000 Dollar kauft, bleibt in der Bären-Variante auf rund 6 000 Dollar sitzen, oder hat im Mega-Bullen-Szenario mit über sechs Millionen Dollar einen echten Schatz angehäuft. Realisten werden bei der außerirdischen Prognose den Kopf schütteln und sich mit der 20-Dollar-Schätzung wohler fühlen.narat@handelsblatt.com

Narat, Ingo



04. Oktober 2006

chinaman - Donnerstag, 16. November 2006 - 09:13
Der "Silver-Bug" als neue Spezies


Veröffentlich am 13.11.2006 09:04 Uhr von Prof. Dr. Hans J. Bocker


Die Diktatur des Monetariats’

Lebte Goethe noch, ließe er Gretchen frustriert deklamieren: "Am Silber hängt, nach Silber drängt, doch alles, ach wir Armen!" Und der der große Karl Marx aus Trier würde der erstaunten Finanzszene zurufen: "Silver-Bugs der Welt, vereinigt Euch!" - wenn er die jüngsten Entwicklungen am Silbermarkt erleben dürfte.

Immerhin hat sich der Preis (als ein sehr bescheidener Anfang kommender Mega-Events) in wenigen Jahren verdreifacht. Zum einen hätte der Bärtige sofort erkannt, dass sich der Gattung der bereits wohlbekannten "Gold Bugs" nunmehr eine neue Spezies, die sog. "Silver-Bugs" (wenngleich in noch sehr bescheidenen Anzahlen) hinzugesellt hat. Und schnell von Begriff, wie er nun einmal war, hätte er sicherlich sein Basiswerk in "Edelmetallisches Manifest" umbenannt und auch dessen bekannte Einleitung in visionärer Hinblick auf die Zukunft leicht umformuliert: ‚Ein Gespenst geht um in Europa, das Gespenst rasant steigender Gold- und Silberpreise. Es lehrt die Herrschenden, die zitternd auf den Thronen der Papiergeld-Imperien sitzen, das Fürchten. Doch trotz immer schneller rotierenden Gelddruckmaschinen, verkündige ich euch von der kommunistischen Kanzel herab, dass ihre Zeit bald abläuft. In der ‚faulenden Endphase’ wird die Klasse der Gold- und Silver-Bugs die Herrschaft übernehmen, die Klasse der Papierkapitalisten stürzen und die ‚Diktatur des Monetariats’ der Edelmetalle errichten…’

Diesmal könnte der große Meister ausnahmsweise sogar einmal recht behalten, denn die schlussendliche Rückkehr zu einer gesunden inflationsfreien und absolut stabilen Währung ist nur eine Frage der Zeit, vielleicht nur eine von wenigen Jahren. Selbst die immer wieder laut angedachte Transition zum "Euro-Dollar" - also der Vereinigung eines kränkelnden (Euro) und eines schwer-kranken (Dollar) Papiergeldsystems - wird daran auf längere Sicht nichts ändern.

Die Rückkehr der monetären Funktionen von Gold (für große Transaktionen) und Silber (das Gold des kleinen Mannes im Tagesbedarf) wird, in welcher Form auch immer, unvermeidlich sein. Jahrtausende hindurch haben beide Metalle diese Funktion getreulich erfüllt. Doch seit 1971, als Nixon die letzten Fäden einer Verbindung zum Gold durchschnitt, herrschen in absoluter Weise lediglich durch vage Versprechen bankrotter Staaten und durch lauwarme Frühlingsluft "gedeckte" bunt bedruckte Papierzettelchen auf denen "Dollar", "Euro", "Rubel", "Krone", "Yen" oder andere phantastische Namen neben den Kopfbildern toter Männer stehen. Dieses einmalige gigantische Experiment unglaublicher Tragweite, dessen sich die Bevölkerung überhaupt nicht bewusst ist, wird das traurige Schicksal aller Währungen erleiden. Sie alle, ohne jede Ausnahme, fielen auf Null und gingen unter (schon in China vor über 3000 Jahren), sofern - wie in neueren Zeiten - das umlaufende Papier nicht durch Gold oder Silber (oder beides) gedeckt war, oder wenn - wie in alten Zeiten - die Metalle selbst im papierfreien Wertekreislauf zirkulierten. Die Silver-Bugs schmunzeln bereits.

Diese erzwungene Entlassung vom Krankenbett der Finanzsysteme und bald schon von der Intensivstation der Welt-Leitwährung in die gesunde Natur dürfte - selbst im Falle einer kommenden "Währungsreform" (ein eleganteres Wort für Totalenteignung der mit Papiergeld versehenen Bevölkerung) - unvermeidlich sein. Volk, Wähler und Wirtschaft werden mit Sicherheit die Rückkehr zu "etwas solidem, wertbeständigem und nicht beliebig vermehrbarem" erzwingen. Die gegenwärtigen Papiergeldsysteme sind einfach zu krank. Wenn allein das globale Derivate-Volumen mittlerweile die 400 Billionen-Grenze überschritten hat (dem gesamten BIP der USA von etwa 38 Jahren entsprechend) und wenn sich eines Tages dieses Finanzvolumen in absurder Weise auf eine Quadrillion Dollar - allein in diesem einem Sektor - aufblähen sollte - zeigt dies, wie weit sich die sog. Finanzmärkte von der Realwirtschaft entfernten und zum reinen Kasino-Betrieb entarteten, von der Gefahr eines Totalzusammenbruchs des globalen Finanzsystems ganz zu schweigen. Und was "gesund" ist, immer war und sein wird, sind nun einmal Sachwerte und dort insbesondere das Geschwisterpaar Gold und Silber, deren innerer Wert noch nie in der Geschichte auf Null fiel. Im Gegenteil, sie gewannen in "schwierigen Zeiten" stets an Kaufkraft - ein Rettungsanker für kluge vorausschauende Investoren, die von der Geschichte gelernt haben. Wenn Aktien- und Bondmärkte unter schweren Beschuss geraten, wird Silber besonders interessant und Barren wie Münzen werden schnell zu "Geld". Die Silver-Bugs haben Zukunft und lieben die kommende Diktatur des Monetariats nicht umsonst.


Ein 27-fach verstärkter Hoffnungsschimmer

Was spricht nun dafür, dass sich diese etwas gewagte Prognose erfüllen wird? Der Argumente sind viele und wir beschränken uns hier zum einen auf 27 von ihnen und zum anderen auf Silber und seinen Markt, da sich dort die Chancen für Gewinne noch aussichtsreicher präsentieren als im Goldmarkt.

1.) Es ist nicht einmal nötig, dass sich Silber wieder zur "monetären Währung" aufschwingt, die Preise werden auch ohne eine solche Entwicklung aufgrund reiner Marktkräfte stark anziehen, da das Angebot mit der Nachfrage schon seit über 17 Jahren nicht mithalten kann. Das jährliche Defizit von 100 bis 150 Mio. Unzen wurde bisher durch Regierungen und Forward-Verkäufer bzw. Hedger abgedeckt. 2005 beliefen sich die durch diese Gruppe offiziell auf den Markt geworfenen Mengen auf 82,1 Mio. Unzen (Silver-Institute), wobei laut Siebholz nur etwa jede 2. Mine Angaben über Forward-Verkäufe macht. Man kann also davon ausgehen, dass 2005 insgesamt noch etwa 100 Mio. Unzen auf den Preis drückten. Doch diese preisdämpfenden Quellen versiegen langsam. Auch zieht der Bedarf weiter an: Dem World Silver Survey 2006 zufolge nahm das industrielle Kaufvolumen in den letzten zehn Jahren um 37,5% auf 409,3 Mio. Unzen zu, während die fotographische Nachfrage von 210 auf 165 Mio. Unzen zurückging. Dafür stieg diese für Münzen und Medaillen um satte 61,1% auf 41 Mio. Unzen und Netto Investitionen erwachten mit einem Sprung von Null (ab 2000) auf 48 Mio. Unzen (2005) zum Leben. Die Photo-Verluste wurden also überkompensiert. 2006 und 07 dürften weitere Steigerungen - auch im Welt-Gesamtbedarf (zuletzt 911 Mio. Unzen im Jahr) folgen. Der Zuwachs bei den Lieferungen aus Minenproduktion im vergangenen Jahrzehnt um 30,7% auf 641,6 Mio. Unzen und das Anwachsen der Silberschrott-Mengen von 158 auf 187 Mio. Unzen wird sich relativ zum Bedarfswachstum verlangsamen, da - wie beim Öl - die großen und "billigen" reinen Silber-Lager bereits gefunden und abgebaut wurden. Nicht nur das, auch die sich ständig verschärfenden Umweltgesetze wirken sich dämpfend (Menge) und verteuernd (Preis) auf das Angebot aus. Weltweit mehren sich Proteste, Streiks mit strengeren Auflagen im Gefolge. Dies gilt insbesondere für den Goldabbau nach Katastrophen, Giftmüllskandalen und Wasserverseuchungen, sogar in Schwellenländern und der dritten Welt (Rumänien, Peru, Chile, Mexiko, China, Indien). Auch der Silbersektor kann sich diesem Trend nicht entziehen.

2.) Ein Einbruch der Weltkonjunktur, von den USA ausgehend (Platzen der Immobilienblase als Initialzünder) ist in absehbarer Zeit möglich. Dem könnte ein Rückgang der Basis-Metallproduktion folgen, was wiederum die Produktion von etwa 75% der Jahresweltförderung an Silber betrifft, denn die Ertragspolitik der Basismetallminen ist nicht auf deren Nebenprodukt Silber ausgerichtet. Die Silberproduktion präsentiert sich also als hochgradig unelastisch, denn Kupfer-, Blei- und Zinkminen können ihre Produktion nur wegen eines Nebenprodukts unmöglich hochfahren. Die daraus resultierende Verknappung von Silber wird für Preissteigerungen auch in der Krise sorgen, zumindest einen Preisverfall verhindern.

3.) Die Anzahl der "Silver-Bugs" ist noch winzig. Es besteht also ein gewaltiger Nachholbedarf. In Deutschland besitzt nur etwa 0,5-0,7% der Bevölkerung Silber in marktfähigen Mengen. In der Schweiz halten dagegen bereits über 10% der Investorengemeinschaft das weiße Metall. Die Massen kennen Silber nur von den Messergriffen in Omas Besteckkasten her. Diese Prozentzahlen werden in der Endphase des Untergangs der aufgeblasenen Papierwelt gewaltig steigen mit entsprechenden Auswirkungen auf die Silberpreise.

4.) Wegen der gegenüber Gold relativ geringen Preise pro Gewichtseinheit wird sich der "kleine Mann" bald am Markt "en masse" engagieren, wenn er begreift, dass sich hier ein Inter-City Zug Richtung Silber-City in Bewegung gesetzt hat. Dieser Heuschreckeneffekt ist beim Gold deutlich geringer. Gold ist pro Einheit einfach zu teuer für die Mehrzahl der Sekretärinnen, Putzdamen, Parkplatzwächter, Angestellten, Beamten, Sozialempfänger, Studenten, Arbeitslosen, Asylanten, Verkäufer, Bauern, Soldaten oder Rentner. Steht Gold demnächst bei 1000 und Silber bei 20 $ pro Unze, wird sich der kleine Mann, angelockt von rasant steigenden Preisen, eher 5 Unzen Silber als 5 Unzen Gold leisten. Die Masse kauft nie bei niedrigen Preisen. Das unlängst erreichte 23-Jahres-Hoch für Silber hat diese Anreizschwelle noch nicht erreicht. Vielleicht sind hierfür Silberpreise von 40-60 $ pro Unze oder mehr nötig? Gleich wie hoch, Schwelle und Massenkäufe rücken unaufhaltsam näher.


5.) Die Aufschwungphase des Marktes ist noch sehr jung. Der Bullen-Markt für Gold begann nach über 20 Jahren Preisverfall erst im April 2001 und Silber hinkte zunächst hinterher. Seither erholte sich der Goldpreis um ungefähr 30% pro Jahr (während sich der Dow Jones seitwärts in die Büsche schlug und die Tech-Stocks zumeist noch nicht einmal 50% ihres ehemaligen Wertes erreichten). Silber begann seinen Spurt mit Verspätung 2003. Derartige Phasen generellen Aufschwungs dauern erfahrungsgemäss etwa 15 bis 22 Jahre. Der Kursphantasie "nach oben" sind daher längerfristig kaum Grenzen gesetzt.

6.) Während des langen Bärenmarktes für Silber von 1980 bis 2003 mit Preisen zwischen 3,50 und 5,00 $ pro Unze, verblieb (von wenigen Winzlingen abgesehen) am Ende keine einzige große Silbermine mit positivem Cashflow. Nicht eine! Wenige blieben überhaupt im Geschäft. Silber fiel fast ausschliesslich als Nebenprodukt der Blei-, Kupfer-, Gold- oder Zinkproduzenten an. Die Zahl reiner Silberminen zu erhöhen, ist ein unsicherer, langwieriger und kapitalintensiver Prozess. Risikoscheue Großinvestoren wollen mehrheitlich "erst einmal abwarten" wie sich der Markt entwickelt und sehen ob die Preise doch nicht wieder abstürzen. Eine Mine jedoch zur Produktionsreife zu bringen dauert Jahre, nicht Wochen. Das Angebot wird also schleppend bleiben, was den Silberpreis stützt und die Silver-Bugs erfreut.

7.) Das historische Preisverhältnis von Gold zu Silber von ungefähr 15 : 1 hat sich im Laufe der Geschichte immer wieder eingependelt (es gab in Griechenland sogar Zeiten, in denen Silber sehr viel teurer war als Gold...). Immerhin hat sich die Relation in letzter Zeit von etwa 64 : 1 auf circa 48 : 1 verbessert. Doch entspräche die Rückkehr zur historischen Norm bei einem Goldpreis von 700 $ pro Unze (demnächst in diesem Theater) etwa 47 $ je Unze Silber. Dies käme in etwa einer Vervierfachung heutiger Preise gleich.

8.) Die unlängst eingerichteten ETFs (ExchangeTraded Funds) für Silber (und Gold), von denen einige wenig, andere mehr und wieder andere 100% des Anlagevermögens in physischem Metall halten, absorbieren große Mengen. Diese 100-Prozenter sind als Anlagevehikel sicher, solange die Regierungen in einem letzten Akt monetärer Verzweiflung nicht zum Mittel der Konfiszierung greifen. Die entsprechenden Silber-Lager bieten sich wegen ihrer Griffigkeit hierfür geradezu an (ein gleiches gilt für Gold ETFs). Abgesehen davon haben Investoren jetzt die Chance, am Preisanstieg des Metalls zu partizipieren. Vorteile: Hohe Liquidität, keine Mehrwertsteuer, keine Lager- (Tonnen von Silber im Büro, Stall oder auf dem Dachboden sind selten) und Transportprobleme (Silber in Mengen ist schwer), sowie Sicherheit (Diebstahl, Feuer). ETFs sind populär. Beispiel: Nur 4 Monate nach der Gründung hatte der Barclays iShares Silber ETF bereits über 100 400 000 Unzen Silber aufgekauft und eingelagert. Die 200 Millionen Unzen-Grenze ist in Sicht. Diese Großen am Markt dürften keine Politik fallender Preise betreiben. Laut silberinfo.de kauft dieser ETF zwischen 8 und 9 Tonnen Silber pro Tag. Eine Chance für Silber-Bugs!

9.) Die Kriege der USA verschlingen dreistellige Milliardenbeträge. Gleichzeitig zur Kanonen- und Butterpolitik (auf Pump) wird die Steuerschraube gelockert und die Dollarproduktion auf Mach 3 herauf gefahren mit vielleicht 2, 3 oder 4 Billionen pro Jahr (wie viel genau ist seit März nicht mehr nachvollziehbar, da die Geldmenge M3 nicht länger veröffentlicht wird). Da der Dollar unglücklicherweise und mit Hilfe fremder Notenbanken noch immer als Weltleitwährung fungiert, exportieren die USA ihre Inflation. Geichzeitig stehen Haushalts- und Handelsdefizit wie auch die Verschuldung - sowohl absolut (Bund, Verbraucher, Firmen, Gemeinden) - als auch relativ (als Prozent des BIP) auf Rekordhöhe. Die Immobilienblase (mit ihrer Wirkung eines fehlfunktionierenden Geldautomaten mit unbeschränkter Selbstbedienung) hat ihre Nadel endlich gefunden. Der bislang auf einfachen Knopfdruck geldausspeiende Kassen-Automat "Housing" wird derzeit von den Marktkräften repariert. Damit fallen künftig die für den Konsum nötigen Zusatzbillionen an Dollars aus, mit deflationärem Effekt. Doch die zur Schuldenvernichtung (Entlastung des Staates) notwendige Gelddruckerei, zusammen mit immer höheren Rohstoff- und Energiepreisen, erzeugt offene Inflation und verdeckte krisenhafte Phänomene. Doch seit jeher liebt niemand Krisen mehr als Edelmetalle - mit Silber im Bunde. Im nahen Korral werden die Silver-Bugs schon unruhig.

10.) Sollten sich andere Phänomene, wie beispielsweise: Brot für 10.000 $ pro kg, Benzin für 2000 €/Liter, Gold für 500.000 $ (Hyperinflation), die Einzelzigarette für 14 €, ein Zusammenschmelzen des Dollars, ein dritter globaler Krieg oder Naturkatastrophen (Stürme, Fluten, Beben) bisher unbekannten Ausmaßes oder Besetzung Bayerns durch die Chinesen realisieren, dann wird natürlich auch der Silberpreis sich auf den Weg Richtung Mars begeben oder sogar das Sonnensystem verlassen. Doch derartiges braucht überhaupt nicht einzutreten, um Silber zu heutigen Preisen immer noch hochattraktiv zu machen. Der Silver-Bug muss also nicht einmal "auf Krise" spekulieren, um mittelfristig hohe Gewinne und langfristig vor allem Sicherheit zu gewinnen.

11.) Die einst von den Regierungen eingelagerten (etwa 10) Milliarden Unzen Silber sind industriell verbraucht worden und teilweise auch in den Ohrringen von Inderinnen gelandet. Die derzeit greifbaren Vorräte decken mengenmässig nur einige Monate des Weltbedarfs ab und das einstige preisdrückende Dumping großer Silbermengen durch die Chinesen klingt ab. Damit ist eine akute Silberverknappung entstanden, die ein massives Absacken der Preise - beinahe schon mit Garantie - ausschließt. Die Silver-Bugs atmen hörbar auf.

12.) Mit Hilfe von Derivaten, massivem Shorten (Leerverkäufe, meist mit großer Hebelwirkung) und Forward-Selling bestimmter Produzenten wie auch durch kartellähnliche Machenschaften der an den Metallbörsen aktiven Händler, wurde der Silberpreis jahrelang künstlich unten gehalten, wobei die Börsenaufsicht wegschaute. Doch den Manipulatoren geht langsam die Munition aus. Der Wegfall neuen Shortens alleine und damit der Preisknebelung dürfte bald Wirkung zeigen. Geschieht dies, werden die Massen angelockt. Paradoxerweise locken nur hohe (und weiter steigende) Preise die Mengen. Diese gehen erfahrungsgemäss sehr spät in den Bullenmarkt, bleiben bis zur Erreichung absurder Preisspitzen darin und verlieren typischerweise im unausweichlichen Crash alles oder fast alles. Dieser eigenartige Zug der Massenpsychologie scheint eine Konstante zu sein. Die Silver-Bugs werden davon profitieren.

13.) Lange gewaltsam niedergedrückte starke Spiralfedern werden, wenn der eiserne Griff der Manipulatoren endlich ermüdet, ihre stetig angewachsene Spannkraft (der künstlich gedrückte Silberpreis) mit umso grösserer Vehemenz entladen. In der Geschichte ist es noch nie gelungen, natürliche Marktpreise durch Manipulation, Tricks, Desinformation und Täuschung für immer unten (oder auch oben) auf extremen Positionen zu halten. Auf Dauer ist niemand größer als der Markt. Niemand! Auch nicht mächtige Politiker, Groß- oder Reservebanken mit stützenden Medienkampagnen, Megaspekulanten, totalitäre Regime, Militärdiktaturen, dem Papiergeldsystem huldigende bankrotte Regierungen von "Demokratien", clevere Wall Street Banker mit nackten Short-Positionen, die die physischen Silberreserven der Welt um ein Vielfaches übertreffen, und die im Ernstfalle den Lieferzwängen ihrer Milliardenkontrakte nur durch Ausserkraftsetzung amtlicher Spielregeln entgehen können. Man erinnere sich auch an die Gebrüder Hunt, die um 1980 umgekehrt vergeblich versuchten, die Silberpreise in die Stratosphäre zu treiben und dort zu halten. Sie wurden allerdings weniger durch den Markt, als durch eine einseitige und überraschende Änderung der Börsen- und Marktregeln durch die Insider bzw. die Börsenaufsicht in die Knie gezwungen. In Zimbabwe versucht der kommunistische Diktator Robert Mugabe die Märkte für Gold, Silber, Währungen etc. fortwährend in seinem Sinne zu etwas zu "beeinflussen" (das schöne Wort "Manipulation" existiert in seinem gereiften Wortschatz nicht). Schon bildet sich ein Schwarzmarkt mit abenteuerlichen Preisen für die Metalle und der höchsten Inflationsrate der Welt, nämlich 1000%! Selbst in Diktaturen ist der Markt also nicht "tot", und die Statistiker sind sich nur uneins, ob diese aufregende Zahl pro Jahr oder pro Monat gilt. Jedenfalls liegt der Preispunkt für Silber, an dem sich echte Nachfrage und echtes Angebot einst treffen werden, sehr weit über dem heutigen. Die Silver-Bugs rätseln bereits, wie hoch die Messlatte liegt.

14.) Sollte es je zu einer Panik-Glattstellung der astronomischen Short-Positionen an der Comex New York oder in London kommen, könnten allein die Deckungskäufe den Silberpreis in den dreistelligen Bereich hinauf treiben, zumindest kurzfristig.

15.) Das von den Zentralbanken ausgeliehene Silber muss theoretisch rückübereignet werden. Diese Rückgabe ist unwahrscheinlich, da die am Markt vorhandenen physischen Silbermengen hierfür nicht ausreichen. Sollten dennoch auch nur einige der Banken auf Rückgabe ihres Silbers bestehen, könnte sich der Preis ebenfalls in Dreistelligkeit (300-500 $ pro Unze denkbar) wieder finden.

16.) Silber wird in tausenden industrieller Anwendungen gebraucht und allwöchentlich kommen neue hinzu. Das kommende Zeitalter der Nano-Technologie allein wird hohen Silberbedarf garantieren. Sollte irgendwann ein Preissprung aus den vorgenannten Gründen stattfinden, werden die Verarbeiter, deren gesamte Produktion ohne Silber vom Stillstand bedroht wäre, ebenfalls in Panik verfallen und sich schlagartig eindecken, was die Preise weiter treibt. Dies umso mehr, als die benötigten Silbermengen meist klein oder geringfügig sind, und oft nur Bruchteile von Prozenten der Gesamtkosten ausmachen. Selbst eine Verzehnfachung des Silberpreises (von z. B. 13 auf 130 $ je Unze) triebe diese Kostenkomponente von beispielsweise 0,3 auf 3,0%, was die Verbraucher jedenfalls bezahlen würden.


17.) Die weltweite Einführung von Just-in-Time (JIT) hat die Lagerhaltungen drastisch reduziert und somit verbilligt. Damit aber wuchs die Anfälligkeit der Produktionssysteme gegen Lieferstörungen und scharfe Preissteigerungen dramatisch an. Dies gilt für alle lagerbaren Artikel, Teile oder Rohstoffe, auch für Silber. Somit aber steigen die Chancen für Panikkäufe. Die winzigen gehaltenen Vorräte reichen nur für Tage oder gar Stunden. Die neuen Empfindlichkeiten aber sprechen für Preissteigerungen durch Panik-Eindeckungskäufe. Der Palladiumpreis wurde beispielsweise von rund 90 auf 1.100 $ hinauf getrieben, vor allem wegen der Panikkäufe von Ford, aus Angst, dass die gesamte Produktion wegen Knappheiten zum Stillstand käme.

18.) Viele Investoren scheuen die mit hohen Werten verbundenen hohen Gewichte und die damit verknüpften Transport- und Lagerprobleme. Zum Preis von 12 $ pro Unze kostet ein Kilo etwa 386 $ und damit eine Tonne 386.000 $. Wer also 2,7 Mio. $ in physisches Silber investieren möchte, könnte praktischerweise und diebessicher (Bande müsste mit schweren Hebezeugen anrücken) sieben Ein-Tonnen-Barren unter dem Bett, auf dem Dachboden, im Büro, im Hühnerstall, in der Garage oder der Sauna lagern, wovor sich viele scheuen. Dieses Problem lösen Banken oder Lagergesellschaften bzw. ETFs (mit preisstützender Wirkung, da geplante Käufe jetzt nicht mehr scheitern), die jedoch Seriennummer der Barren bekannt geben sollten und außerdem Lager- und Versicherungskosten erheben müssen. Tun sie dies nicht, besteht der Silber-"Hort" wahrscheinlich nur auf dem Papier und im Ernstfalle könnte die Einforderung leer ausgehen, da der angebliche "Lagerhalter" erst selbst am Markt kaufen muss und nach hohen Preissteigerungen nicht mehr über die hierzu notwendigen Mittel verfügt. Wer physisches Silber kauft, sollte möglichst auch über physisches Silber direkt (zuhause) oder indirekt (Fremd- oder Mietlager nachweislich) verfügen können. Silver-Bugs: Vorsicht!

19.) Die früher von den Regierungen gehorteten Milliarden an Unzen Silber (die USA 3 und weltweit 10) sind, wie erwähnt, industriell schlicht verbraucht worden und damit "weg". Im Gegensatz zu Gold, was mit etwa 150 000 Tonnen insgesamt nicht "weg" ist, herrscht systemische Silberknappheit. Mit etwa 150 Mio. Unzen an Vorräten wurde der weltweit niedrigste Silberbestand der letzten 700 oder 800 Jahre erreicht. Mehr noch, der globale Jahresbedarf beläuft sich auf über 900 Mio. und das defizitäre Angebot auf etwa 800 Mio. Unzen. Daher muss jetzt die US Münzanstalt Metall für ihre Silber Eagles (Absatzrenner) am freien Markt kaufen. Die Chinesen haben inzwischen ihre preisdrückenden Massenverkäufe fast eingestellt und verbrauchen ihre Vorräte weitgehend selbst. Was weltweit kumulativ in über 6.000 Jahren an Silber angehäuft wurde ist in wenigen Jahrzehnten regelrecht verbraten worden. Der niedrigste Vorratsstand aller Zeiten trifft genau auf die größte Nachfrage aller Zeiten in den Bereichen Industrie, Licht-, Strom- und Wärmeübertragung, Medizin, Schmuck, Geräte, Elektronik, Rüstung oder Münzprägung. Nach Preisverfall sieht das nicht gerade aus.

20.) Theodore Butler kalkulierte 2001 die Gold-Silber-Relation wie folgt: "Um die Vorräte beider Metalle in Perspektive zu setzen, bedenke man, dass eine Goldpreissteigerung von nur einem einzigen Dollar den Wert des Weltgoldes um mehr verändert, als die gesamten Silbervorräte der Welt wert sind. Ein Dollar mehr für die Gold-Unze bedeutet für das Weltgold eín Plus von 1,6 Mrd. $, während das gesamte Weltsilber nur 1,4 Mrd. $ an Wert auf die Wage bringt." Zugegeben, der Goldpreis hat sich seither - grob gesprochen - verdreifacht, aber der Silberpreis ebenfalls, so dass sich an den ursprünglichen Relationen nur wenig ändert, zumal seitdem vier weitere Jahresproduktionen von Gold (zusammen fast 10 000 Tonnen) hinzugekommen sind, Silber sich aber verknappt hat. Dies macht den Silbermarkt einzigartig und weist in die Richtung höherer Preise. Die Silver-Bugs rüsten bereits zur Gartenparty.

21.) Ein finanzmächtiger Einzelinvestor, wie Buffet, Soros, Tata oder Gates kann mit einem Großkauf den Silberpreis massiv in die Höhe treiben. Buffet tat dies tatsächlich vor einigen Jahren mit einem (vorübergehenden) Preisschub auf etwa 7 $ je Unze. In den Märkten für Gold, Immobilien, Aktien oder Bonds wäre dies nicht möglich. Es gibt einfach zu viel davon. Auch diese extreme Marktenge für Silber spricht für steigende Preise. Geht eine Regierung oder ein Finanzelephant in den Silbermarkt, reagiert der Preis heftig. Auch wären geplante Aufstockungen in Asien den Silver-Bugs höchst willkommen.

22.) In der Geschichte wurde in zyklischen Wellenbewegungen der Preis des alten Hochs immer wieder erreicht und dann um ein vielfaches übertroffen. Der alte Höchststand von 52 $ pro Unze (1980) entspräche nach Kaufkraft einem Preis von etwa 140 heutigen Dollars. Sobald sich das Gesetz des Zyklus wieder durchsetzt, gibt es für den Silberpreis kein Halten mehr. Die Silver-Bugs feiern das Gesetz des Zyklus gebührend.

23.) Die rapide steigenden Energiepreise verlangen möglichst verlustfreie Übertragung von beispielsweise Elektrizität. Widerstands-Verluste können hier bis zu 30% betragen. Wird den Leitungsmetallen Silber hinzugefügt und werden die Kontakte versilbert, fallen die Verluste auf vielleicht 5-10%. Sie schrumpfen gar auf Null, wenn man Supraleiter erzeugt. Der Bau einer solchen Supraleitung zwischen New York und San Francisco erfordert etwa 3.100 Tonnen Silber - also etwa 105.000 Unzen (über eine Tonne je Meile). Nur fünf solcher Leitungen verzehrten beinahe die gesamte Silber-Neuproduktion der Welt von 2005. Und es wird nicht bei kläglichen fünf Supra-Leitungen ín einem einzigen Land bleiben. Derlei Perspektiven deuten nicht auf Preisverfall hin, zumal Elektrizität immer "wertvoller" und jeder Verlust immer "teurer" wird. Den Silber-Bugs sind daher rasch steigende Energiepreise hochwillkommen.

24.) Wachsende Bevölkerungszahlen in Asien, Nordamerika und der Welt, eine durch Gelddruck hervorgerufene Liquiditätsschwemme, flankiert von Niedrigzinsen in Kombination mit knappem Silber, treiben die Preise. Insgesamt treffen mehr Menschen mit wachsendem Industriebedarf und mehr Geld auf weniger Silber. Die legendären Wachstumsländer Indien und China haben sich zu wahren Rohstoff-Fressern entwickelt und Silber findet sich im Futtertrog. Ein weltweiter Zusammenbruch der Nachfrage ist so gut wie ausgeschlossen. Auch waren die Silber Preise für so lange so niedrig, dass sie hinter den Inflationsraten weit zurückgeblieben sind. Allein der entsprechende Aufholeffekt wird den Silver-Bugs noch viel Freude bereiten.

25.) Komme nun Hyper-Inflation (wilde Papiergeldvermehrung) oder Deflation ("niemand hat Geld" in der Depression), Silber sollte stets gewinnen oder wenigstens die Kaufkraft halten. In der Inflation blühen die Edelmetalle als solide Anlagen auf wie nie, in der Deflation werden die Händler sich mit Münzen, Barren, Silberaktien und ETFs eindecken, da diese wie Geld immer wertvoller werden. Die Silver-Bugs prosperieren sowohl im Süd- wie im Nordwind.

26.) Falls genügend durch die extrem einseitige Politik der USA und durch Israels militärische Abenteuer ausreichend gereizt und wild gemacht, könnten wichtige Ölstaaten-Potentaten oder dort an die Macht gelangte Fundamentalisten die Ölwaffe einsetzen. Eine scharfe Reaktion der Gold- und Silberpreise wäre die Folge. Schlimmer noch: Die 1,5 Mrd. Muslime könnten sich den Silver- (und Gold-) Bugs hinzugesellen, und ohne einen Schuss beginnen, massiv aus dem Dollar auszusteigen. Dies fände seine Entsprechung in der Wasserverdrängung durch einen Wal, der sich langsam in eine Pfütze wälzt. Fällt der Dollar, fällt auch das letzte verbliebene Empire trotz aller Superwaffen. Zum einen schreibt der Prophet als einzige Währung die von Gold und Silber im Koran vor. Zum anderen waren der Gold-Dinar und der Silber-Dirham seit vielen Jahrhunderten (mit kurzer Unterbrechung ab 1924) im Umlauf (derzeit wieder kurant). Zum dritten hat der Silber-Dinar seine Kaufkraft über 1300 Jahre hinweg in unglaublicher Weise erhalten. In den Jahren 700, 1000, 1300, 1500, 1800, 1900 und 2006 (also immer) kostete ein Huhn einen Silber-Dinar, heute genau so viel wie zu Mohammeds Zeiten. Wenn das kein Inflationsschutz ist, dann gibt es keinen auf dieser Welt. Sollte der Silber-Dinar in die Massenproduktion gehen, wären die verfügbaren Silbervorräte innert Stundenfrist absorbiert und die Preise gehen durch die Decke Richtung Mekka. Trotz allem Säbelrasseln haben die USA zwei hochgefährliche Schwachpunkte: Öl und Dollar, ähnlich dem ansonsten unverwundbaren Siegfried, dem zwei Lindenblätter auf den Rücken fielen, und das schützende Drachenblut dort fernhielten. Der muslimische Hagen wird diese tödlichen Stellen im Ernstfalle zu finden wissen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden die Silber- (und Gold-) Preise eines Tages von einem entsprechenden Speerstich in den Rücken der USA massiv profitieren. Diese Gefahr ist sehr real und keine Phantasie überreizter Hirne.

27.) Sollte Gold sich zum Himmelsstürmer entwickeln (auch hier wird das alte Hoch (1980) von nach Kaufkraft 2250 $ pro Unze - dem Gesetz des Zyklus zufolge - wieder erreicht und auch überschritten werden), zieht dies die Silberpreise nach, so wie die große Schwester den kleinen dreijährigen Bruder (der jüngste der Silver-Bugs) auf dem Weg zur Männerschau unbarmherzig am Arm mitschleift.


Vielleicht finden sich eines Tages fröhliche Ortsgruppen des europäischen Silver-Bug-Verbandes, die amerikanischen Touristengruppen in Anlehnung an die klassische Schlacht an den Thermophylen per Megaphon überglücklich zurufen: "Wanderer, kommst du nach Wall Street, so melde den Großen dort: Du habest uns hier in der Sonne liegen sehen und der Silberpreis hätte sich verzwölffacht!"


© Prof. Dr. Hans J. Bocker


http://www.goldseiten.de/modules/news/print.php?storyid=3454

chinaman - Donnerstag, 16. November 2006 - 13:50
Ich möchte nun doch einmal eine Diskussion fortführen, für die es in anderen Threads 2 Anknüfungspunkte gibt. Beispielsweise mit heutigem Datum in folgendem Thread:

http://www.stw-boerse.de/forum/messages/352/299.html?1163680531

Aber auch vor einigen Tagen im Honeywell Thread

http://www.stw-boerse.de/forum/messages/1719/2861.html?1162217109


Heute entspann sich folgender Dialog:

Prof:

"Wenn China für sein bedrucktes Papier plötzlich etwas sehen will, bricht alles zusammen. Bis auf Edelmetalle ... "

Al Sting:

"Warum sollten Edelmetalle davon weniger betroffen sein? Kann ich davon etwas essen, etwas produzieren (wie bei Industriemetallen), Energie freisetzen (Brennstoffe aller Art) oder etwas anderes Sinnvolles machen?
Ich mag mich irren, aber eigentlich ist der materielle Wert von Goldspeichern nichts anderes als der von Papiergeld: Entweder viele Leute einigen sich darauf, dass dieses Handelsmaterial etwas wert ist und bieten einem dafür Leistungen an oder sie bezweifeln eben dieses. Ich sehe keinen strukturellen Wert in Edelmetallen. Ich sehe lediglich, dass viele dank ihrer kulturellen Prägung Gold einen speziellen Wert als Handelsgut zubilligen - so wie heute Währungen.
Es gab in der Vergangenheit auch viele Beispiele von Hyperinflationen der Edelmetalle (z.B. im spanischen Reich). Warum nicht auch heute?"

al_sting - Donnerstag, 16. November 2006 - 13:53
Auf Anregung von Chinaman verpflanze ich meinen bewusst etwas provokanter formulierten Einwand zur Einschätzung von Wertmetallen gerne in den Silberthread. Freue mich auf Widerspruch. ;-)

[Prof; Top - Reine Strategiediskussion]> [...] Wenn China für sein bedrucktes Papier plötzlich etwas sehen will, bricht alles zusammen. Bis auf Edelmetalle ...

Warum sollten Edelmetalle davon weniger betroffen sein? Kann ich davon etwas essen, etwas produzieren (wie bei Industriemetallen), Energie freisetzen (Brennstoffe aller Art) oder etwas anderes Sinnvolles machen?
Ich mag mich irren, aber eigentlich ist der materielle Wert von Goldspeichern nichts anderes als der von Papiergeld: Entweder viele Leute einigen sich darauf, dass dieses eine Wert als Handelsmaterial besitzt und bieten dafür Leistungen an oder sie bezweifeln eben dieses. Ich sehe keinen strukturellen Wert in Edelmetallen. Ich sehe lediglich, dass viele dank ihrer kulturellen Prägung Gold (und Silber) einen besonderen Wert als Handelsgut zubilligen - so wie heute Währungen. Dafür haben Edelmetalle aber strukturelle Nachteile: hohes Gewicht, dessen Transport Aufwand bedeutet.
Es gab in der Vergangenheit auch viele Beispiele von Hyperinflationen der Edelmetalle (z.B. im spanischen Reich). Warum nicht auch heute?

Zusatz, da wir uns im Silber-thread befinden: Silber hat auch als Industriemetall eine große Bedeutung, da es z.B. als Katalysatormaterial in vielen Prozessen gebraucht wird. Daher würde ich ihm abhängig von der industriellen Nachfrageentwicklung auch eine interessante Zukunft zubilligen wollen.

Ciao, Al Sting

chinaman - Donnerstag, 16. November 2006 - 14:07
"Warum sollten Edelmetalle davon weniger betroffen sein?"

In der Argumentation warum dies aller Wahrscheinlichkeit so sein wird, möchte ich erst einmal etwas weiter ausholen. Unter Edelmetallen versteht man im allgemeinen Gold, Silber, Platin und Palladium.

Die unterschiedliche Situation dieser 4 Edelmetalle zwingt nun dazu, in der Antwort mehr zu differenzieren, als dies Al Sting bisher (wahrscheinlich als Edelmetalle eher ablehnender Investor) getan hat.

Von den genannten 4 Edelmetallen haben 3 (Silber, Platin und Palladium) sehr wohl eine Bedeutung als Industriemetall. Ganz im Gegenteil ist dies sogar inzwischen die praktisch absolut dominierende Bedeutung.

Lediglich Gold hat heute fast ausschliesslich Bedeutung als "Wertaufbewahrungsmittel".

Bevor wir die Diskussion hier aber noch weiter vertiefen, möchte ich Al Sting bitten, doch mal bitte den folgenden Satz zu erläutern und vor allem zu belegen:

"Es gab in der Vergangenheit auch viele Beispiele von Hyperinflationen der Edelmetalle (z.B. im spanischen Reich). "


Gruß
Chinaman

al_sting - Donnerstag, 16. November 2006 - 14:26
Spanisches Reich nach Eroberung Südamerikas:
Ein riesiger Gold- und Silberstrom floss nach Europa und bewirkte eine Entwertung dieser "Handelsware" im Vergleich zu den Währungen der Deutschen, Holländer, Franzosen, Engländer etc. als konkurrierender Handelsware.

Meine Wertschätzung von Silber (und unbedingt auch Palladium und Platin!) als Industriemetallen habe ich im Anhang meines Teils unseres Doppelpostings deutlich gemacht. Ich glaube, dass diese in Brennstoffzellen auch benötigt werden, evt. auch in Solarzellen (bin da sehr unsicher, wo genau welche Materialien) und sehe für die betreffenden Materialien daher deutliche Nachfragepotentiale.

Insbesondere bei Gold bin ich sehr skeptisch, nicht zuletzt da es m.W. in einem der Hauptaufnahmeländer des Schmuckmaterials - Indien, - Hinweise für eine Trendumkehr gibt. In einem Newsweek-Artikel der letzten Jahre gab es diesbezüglich einen guten Artikel. Die zunehmend gebildete und besserverdienende Mittelschicht, die bisher den Ehefrauen zur Hochzeit viel Gold als Lebensversicherung schenkte, würde stattdessen verstärkt "praktischere" Geschenke mit Aussicht auf Wertentwicklung umschwenken: Ausbildungs- und Studienfinanzierungen, Eigentumswohnungen, Aktien, etc. Das hätte sich angeblich schon darin gezeigt, dass der jährliche Goldimport nach Indien abgenommen habe. Sollte sich dieser leichte Trend verstärken, könnte Indien evt. gar ein Goldexportland werden und die Goldpreise würden mächtig unter Druck geraten.

Aber zurück zum Kern: Ich bezweifle grundsätzlich, dass Edelmetalle als Handelsgut eine ernsthafte Alternative zu Geld darstellen kann. Kurzfristig kann es sicherlich spekulative Aufwertungen geben, von denen wir m.E. derzeit eine bei Gold sehen, aber langfristig erwarte ich den folgenden Abwärtstrend.

Ciao, Al Sting

chinaman - Donnerstag, 16. November 2006 - 14:40
Hallo Al Sting,

Du hattest behauptet "viele Beispiele" beschränkst Dich nun aber ausschliesslich auf dass spanische Reich nach der Eroberung Südamerikas ... Wo bleiben die vielen anderen Beispiele ???


Gruß
Chinaman

al_sting - Donnerstag, 16. November 2006 - 14:57
misslungene Silberspekulation in den 60'er Jahren?
Goldpreisentwicklung bis in die 90'er Jahre?
Wie du selber erwähnt hast, bin ich diesem Gebiet eher skeptisch gegenüber eingestellt, habe mich auch deswegen nicht übermäßig tief eingelesen.

chinaman - Donnerstag, 16. November 2006 - 15:07
"Wie du selber erwähnt hast, bin ich diesem Gebiet eher skeptisch gegenüber eingestellt, habe mich auch deswegen nicht übermäßig tief eingelesen."

im Gegensatz dazu:

"viele Beispiele von Hyperinflationen"


Hallo Al Sting,


sorry, als überzeugter Silberfreak musste ich einfach für Mitleser deutlich machen, welchen "Stuss" Du da verbreitet hattest. Zum Thema Spanisches Reich (als Deinem Einzelbeispiel !) melde ich mich noch einmal.

Eine Frage aber vorab: Was müßte Deines Erachtens passieren, damit sich etwas analoges wiederholen könnte ???

Und noch eine Hausaufgabe für Dich ;-)))

Les Dir den heute von mir bereitgestellten Artikel von Herrn Prof. Dr. Hans J. Bocker aufmerksam durch. Ich möchte hier nämlich nicht redundant wiederholen ...


Gruß
Chinaman

chinaman - Donnerstag, 16. November 2006 - 16:43
Hallo Al Sting,

ich hoffe, Du nimmst es mir nicht krumm, wenn ich hier meinen Standpunkt deutlich mache. Aber ich habe (in gewissem Umfang) das Ziel Dich und auch andere Forenmitleser etwas "wachzurütteln". Gelingt es mir, kann es u.U. gewaltigen Nutzen stiften. Will jemand absolut nichts in Edelmetalle investieren, ist es für mich auch ok ...

Ich kann aber wirklich nur dringend dazu raten, auch in Edelmetalle zu diversifizieren ...

Schauen wir uns also weiter mal an, wie der Begriff Hyperinflation bei Wikipedia definiert ist:

"Hyperinflation ist eine Form der Inflation, in der sich das Preisniveau sehr schnell erhöht. Es gibt keine allgemein akzeptierte Definition, aber eine verbreitete Daumenregel spricht von einer Hyperinflation ab einer monatlichen Inflationsrate von 50%. Einfach gesagt, ist eine Hyperinflation eine unkontrollierbare Inflation mit extrem hoher monatlicher Rate. Viele Hyperinflationen enden in einer Währungsreform.

Vor dem 20. Jahrhundert waren Hyperinflationen selten, da von einem gewissen Inflationsniveau an, die Ökonomien zu ungeprägten Edelmetallen als Geldersatz oder zu Naturaltausch übergegangen sind. Die immer weitere Verbreitung von ungedecktem Geld (Fiat money) ermöglichte Hyperinflationen. Regierungen gelten mitunter als Verursacher von Hyperinflationen, da sie sich zur Deckung ihrer Ausgaben (Erfüllung von Leistungsversprechen) unverhältnismäßig rasch und hoch verschulden und damit das Vertrauen in die eigene Währung untergraben. Ab diesem Zeitpunkt erfolgt die "Flucht in Sachwerte". Ein sich selbst verstärkender Vorgang.

Während "normale" Inflationen meist mit ökonomischen Ursachen begründet werden, sind Hyperinflationen darüber hinaus fast immer mit schwerwiegenden Erschütterungen der Volkswirtschaft infolge Krieg, Bürgerkrieg oder gesellschaftlichen Umbruchssituationen verbunden."


Gruß
Chinaman

prof - Donnerstag, 16. November 2006 - 19:54
Eine Hyperinflation in Edelmetallen kann nur zustande kommen, wenn das Angebot einen "Hype" bekommt, also durch Rumpelstilzchen:
Gelingt es, "Stroh" zu (strahlungsfreiem) Gold zu spinnen, haben Goldmünzen nur noch Sammlerwert!

Man sollte die Möglichkeit, dass so etwas zu unseren Lebzeiten möglich wird, nicht ganz ausschließen.

Ansonsten sehe ich die Sache sehr locker:
Gold wird seine monetäre Funktion wieder erlangen, da es neben Silber und Immobilien kaum Alternativen gibt.
Silber hat noch dazu den Industriemetallbonus.
Mit 50/50 in Gold und Silber kann man wenig falsch machen.
Bei Silber stört mich nach wie vor das Anlaufen der Münzen nach einigen Jahren. Das wirkt sich auch wertmindernd aus.
Wie siehst du das chinaman, bzw. unternimmst du etwas dagegen?
Prof

chinaman - Freitag, 17. November 2006 - 08:36
Hallo Prof,

hab ich den armen Al Sting jetzt zu hart "durchgerüttelt", der diskutiert ja gar nicht mehr mit mir ... ???

Klar, wenn die Alchemisten Erfolg haben, hat dies sicher einen Einfluss auf den Goldpreis ... Ob Sie sich bei dem gegenwärtigen Silberpreis überhaupt die Mühe machen würden ?

Wenn Sie Öl herbeihexen könnten, hätte auch dies einen Einfluss auf den zukünftigen Ölpreis ...

Persönlich habe ich Silber weitaus stärker als 50 % des Edelmetallanteils gewichtet ...

Die Silbermünzen laufen an, wenn Sie mit Luft in Berührung kommen. Meine Münzen sind luftdicht eingekapselt, dann laufen Sie auch nicht an.

Selbst wenn, ist das nur bei Sammlermünzen richtig störend. Man kann Sie dann aber in ein Silberbad legen ...


Gruß
Chinaman

prof - Freitag, 17. November 2006 - 08:46
Die "luftdichte" Einkapselung erwies sich leider bei meinen wenigen DDR-Münzen aus Silber als wenig hilfreich.
Die Dinger laufen trotzdem nach 10 Jahren an, wirst sehen ...
Prof

chinaman - Freitag, 17. November 2006 - 09:43
Meine ersten Silbermünzen sind aber schon deutlich älter als 10 Jahre ...

Waren das denn auch "DDR-Kapseln"


;-)))
Gruß
Chinaman

al_sting - Freitag, 17. November 2006 - 15:21
Hallo Chinaman,

Ich gestehe, ich fand deinen Diskussionsstil zu diesem Thema nicht schön.
Du bist auf den zentralen Punkt meines zweifelnden Kommentares so gut wie nicht eingegangen, sondern hast in Nebenschauplätzen (erfolgreich) demonstriert, wie viel mehr du von Edelmetallen verstehst - was ich nie in Frage gestellt habe.

Der Kern meines Zweifels ist folgender: Ich sehe nicht, dass Edelmetalle aufgrund ihrer Funktion als Edelmetall bei einer Hyperinflation die Rolle des verlässlichen Handelsgutes darstellen könnten und daher ihren Wert erhalten und steigern könnten. Da Edelmetalle keine direkte Funktion haben außer der, dass sie nur begrenzt häufig vorhanden sind und dass sie (hoffentlich) schön aussehen (OK, chemisch betrachtet ist das etwas anders, sie kommen auch in reiner, chemisch nicht gebundener Form vor, sie sind weniger reaktiv als andere Metalle ...), kann ihr Hauptnutzen in Krisenzeiten m.E. darin gesehen werden, dass man sich in Krisenzeiten der "guten alten Zeiten" erinnert und auf Lösungen zurückgreift, die früher mehr oder weniger gut funktionierten. Ob sie heute in einer globalen Wirtschaft funktionieren könnten - ich kann es mir nicht vorstellen. Metalle sind einfach viel zu voluminös und schwer, um mit Ihnen praktikabel den Gegenwert großer Häuser und Fabriken zu bezahlen. Binnen kürzester Zeit wird sich der Trend wieder zu einer Art Schuldverschreibungen hin bewegen - halt Papiergeld.
So etwas könnte höchstens in nationalen Wirtschaften zweckmäßig werden, falls das globalen Wirtschaftssystem komplett krachen geht - aber daran zweifle ich sehr. Wenn überhaupt, sehe ich mögliche Ursachen dafür in deutlichen Klimaveränderungen durch Treibhauseffekt und ein Abklappen des Golfstromes - und dann sehe ich eher Energie (in welcher Form auch immer) als zentralen Wertstoff, der evt. das Zeug hätte sich zur Handelsgröße aufzuschwingen.

Die wichtige Rolle von Silber, Platin und Palladium als Industriemetall habe ich nie abgestritten - darin sehe ich deren nachhaltiges Potential für eine Wertsteigerung, das ich nicht klein reden will.
Gold erscheint mir eher als Zockerprodukt, da es keinen praktischen Nutzen hat und sein Kurs noch am ehesten als Barometer für die Angst der Menschen interpretiert werden kann. Und auf lange Sicht glaube ich, dass es eine Mentalitätsänderung beim Goldbunkern gibt, weil immer mehr Menschen erkennen, dass die sinnvollste Zukunftsinvestition, wie Prof es mal sehr schön schrieb, eine in Bildung (und in die Entwicklung der Nachkommen) ist und nicht eine in totes, nicht nutzbares Material. Mein Verweis auf die Geschichte in Indien zeigte, dass ich auch dort mit wachsender Bildung breiterer Schichten deutliche Hinweise für diesen Mentalitätswechsel sehe - zum Schaden des Goldpreises, aber zum Segen Indiens.

Polemik on/
Wir können natürlich auch noch spezielle "Wie-sichere-ich-mein-Vermögen,-wenn-die-Welt-untergeht" Diskussionen aufmachen, aber diese sagen m.E. mehr über den psychologischen Zustand unseres Landes als über wahrscheinliche Zukunftsentwicklungen aus. Außerdem würde mich, teilte ich diese pessimistische Weltsicht, eher Diskussionen mit der Fragestellung eines "Wie-kann-man-helfen-diesen-Untergang-zu-verhindern" interessieren. Nach dem Untergang kann ich mir von Geld oder Gold auch nichts mehr kaufen.
Polemik off/

Ciao, Al Sting

prof - Freitag, 17. November 2006 - 17:37
@al: So isser nun mal, unser chinaman!
Du kannst Gold nicht essen und vor knapp 10 Jahren hat mir mein Bankberater mal erzählt, dass sein Großvater erzählt hat: Im bzw. nach dem Krieg wurden Goldbarren gegen Brot getauscht.
So einen schlechter Tausch mag es tatsächlich auch gegeben haben.
In diesem Fall hätten es Silbermünzen sicher auch getan, wenn sie vorhanden gewesen wären.
Vielleicht Silber für die Hungersnot und das absolute Elend, Gold als Weraufbewahrungsmittel für die gute Zeit danach!

"und in die Entwicklung der Nachkommen".
Davon habe ich auch drei zu bieten, leider hat meine große Tochter vorige Woche einen Marokkaner geheiratet und ist konvertiert!
:-( Prof

chinaman - Freitag, 17. November 2006 - 19:55
"Du bist auf den zentralen Punkt meines zweifelnden Kommentares so gut wie nicht eingegangen"

Keine Angst, dass kommt schon noch, wollte nur mal schauen, ob Du noch mitdiskutierst ...

"Die wichtige Rolle von Silber, Platin und Palladium als Industriemetall habe ich nie abgestritten "

Hast Du wohl ... Les Dir mal Dein "provozierendes" Ursprungsposting noch mal durch. Erst nach der Richtigstellung hast Du es bestätigt ...


"Der Kern meines Zweifels ist folgender: Ich sehe nicht, dass Edelmetalle aufgrund ihrer Funktion als Edelmetall bei einer Hyperinflation die Rolle des verlässlichen Handelsgutes darstellen könnten und daher ihren Wert erhalten und steigern könnten."

Damit negierst Du die mehr als 1000 jährige Menschheitsgeschichte ... Entweder aus Unkenntnis oder weil Du es nicht besser wissen willst.

Es gab auf der Welt nun wahrhaft schon genug "Währungsreformen". Wir Deutschen können da ja auch bestens mitreden ... Bisher wurden die Edelmetalle danach immer wieder als einzig solide Währung wiederentdeckt. Mag ja sein, dass du die Geschichte wirklich fahrlässigerweise nicht studierst oder auch einfach nicht versuchst, aus der Geschichte zu lernen. Problematisch wird es aber, wenn Du aus Unkenntnis "Desinformation" betreibst ...

Bisher ging auch bei Währungsreformen noch nie die Welt unter. Untergegangen ist immer nur das Gottvertrauen der "Staats- und Obrigkeitsgläubigen". Mit diesem Vertrauen ging dann auch deren Sparleistung unter ... Die Edelmetalle haben Ihre Funktion als Wertaufbewahrungsmittel immer erfüllt. Entweder man lernt daraus, oder eben nicht ...

"Wie-kann-man-helfen-diesen-Untergang-zu-verhindern"

Ich habe Zweifel, ob dies überhaupt noch geht. Möglicherweise ist es schon zu spät. Mit Sicherheit betreiben die meisten Staaten dieser Welt jedenfalls keine Politik, die mich darauf hoffen läßt, dass nun wirklich ein Umsteuern angestrebt wird.


Gruß
Chinaman

chinaman - Samstag, 18. November 2006 - 10:20
Um die noch etwas wirre Diskussion hier mehr zu strukturieren, sollte man streng zwischen monetären Währungsfunktionen und industrieller Verwendung (= Handelsgut) trennen.

Als Handelsgut lässt sich jede "Ware" sehen, dabei können alle Preise im Vergleich zu einer "Ankereinheit" (=aktuelle Währung) prinzipiell steigen und fallen. Dies gilt naturgemaess auch für Edelmetalle.

Gold und Silber hatten über viele Jahrhunderte monetäre Funktionen. Im Prinzip "deckten" Sie bis Bretton Woods in irgendeiner Art das Papiergeldsystem. Erst mit Bretton Woods wurde die Deckung komplett abgeschafft, mit dem "Erfolg", dass sich die Politiker in aller Welt in mehr oder wenigen großen Exzessen im "Schuldenaufhäufen" einen harten Wettstreit liefern ... Ihre Erfolge sind dabei von einem überwältigenden Erfolg gekrönt !

Der Halter von Papiergeld "zockt" darauf, dass dieses unsolide System irgendwie schon weiter halten wird.

Die Politik fürchtet die Edelmetalle und versucht naturgemaess, die Bevölkerung davon abzuhalten, in Edelmetallen "vorzusorgen". Dabei ist es beliebt, Edelmetallinvestoren als "Barbaren" hinzustellen und zu verunglimpfen. Diese Argumentation greift Al Sting hier m.E. begierig auf ...

Der grosse Vorteil von Edelmetallen gegenüber Papiergeld ist schlicht und einfach der, dass Sie (solange die Alchemisten keinen Erfolg haben) eben nicht beliebig vermehrbar sind. Demgegenüber lässt sich Papiergeldsystem eben beliebig "vermehren". Sei es "Drucken" oder durch das Bankensystem "Schöpfen"

Wenn das Papiergeldystem eines Tages zusammenbrechen sollte, steht die Menschheit an einem Scheideweg: Neues Papiergeldsystem oder Rückkehr zu einem edelmetallgedeckten Währungssystem. Ich persönlich habe keinen Zweifel, wie diese Entscheidung dann unter dem Eindruck der gemachten Erfahrungen ausfallen wird ...

In jedem Falle denke ich, man sollte eine neue Welle von Währungsreformen noch während unserer Lebzeiten als sehr reale Gefahr sehen. Sollte Sie nicht kommen, umso besser ... Ich würde mich in diesem Punkte gerne täuschen ...

Sollte Sie aber kommen, werden alle Individuen, die keine Risikovorsorge mit Edelmetallen getroffen haben, ziemlich dumm dastehen.

Gerade ein verantwortungsvoller Familienvater sollte daher vorsorgen und einen Teil des Familienvermögens in Edelmetalle diversifizieren.

Allein mein Interesse an Aktien zeigt ja deutlich, dass ich auch nicht alles Familienvermögen ausschliesslich in Edelmetalle investiere. Aber eine Streuung auch in Edelmetalle halte ich für unbedingt empfehlenswert.

Ich persönlich favorisiere dabei eindeuttig Silber. Silber ist heute bereits "demonetarisiert" kann sich folglich nur wieder in Richtung Monetarisierung bewegen ...

Gold hat dagegen, trotz aller Ränkespiele und Bemühungen der Politik seinen "Währungsstatus" bei den Menschen nie ganz verloren. Darin kann man durchaus ein (vorübergehendes ?) "Enttäuschungspotenzial" sehen, dass Silber bereits hinter sich hat.

Platin und Palladium werden dagegen kaum in eine monetäre Rolle hineinwachsen.

Eine Geschmackfrage ist sicher, wie hoch man die Edelmetalle gewichtet. ich wiederhole hier aber meinen altbekannten Rat, wenigstens 1.000 oz physisches Silber als Notfallvorsorge zu halten. Eure Familie wird Euch unter Umständen einmal sehr sehr dankbar dafür sein ...


Gruß
Chinaman

stw - Samstag, 18. November 2006 - 23:29
@chinaman: vielen Dank für Dein tolles Engagement mit dem Du versuchst die Boardteilnehmer hier wachzurütteln.
Ich habe gerade den Artikel von Prof. Bocker (Posting vom 16.11.) aufmerksam gelesen und selten eine so gute Zusammenstellung der Argumente für Silber gesehen.
Ich kann nur jedem Boardteilnehmer empfehlen, sich die Zeit zu nehmen, sich in dieses Thema Edelmetalle/Silber zumindest ansatzweise einzuarbeiten. Denn auch aus meiner Sicht sind die Zeiten vorbei, in denen man guten Gewissens nur darüber nachgedacht hat, wie hoch die Aktienquote im Depot neben den angeblich sicheren Rentenpapieren denn sein soll. Wenn die Mehrzahl der Anleger erstmal erkennt, dass ihre Rentenpapieren eben alles andere als sicher sind, dann wird es zum Run auf die Edelmetalle kommen. Und zwar unabhängig ob es wirklich zur großen weltweiten Krise kommt oder nicht, denn ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass ausgehend von einer neuen demokratischen Regierung in USA es gelingen könnte, die Neuverschuldung der USA in den griff zu bekommen und damit den Dollar als Weltleitwährung zu stabilisieren.

:-) stw

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