Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: Tendenz Deutschland: Archivierte Beiträge bis 4. September 2006
isabellaflora - Dienstag, 24. Mai 2005 - 12:07
Gut - in Bezug auf eine Richtung habe ich ja schon mal den Anfang gemacht : Solarförderung. Nun sagen andere, dass die alte Energiewirtschaft Eon und CoKG kräftig von der CDU profitieren würden, weil dort der Atomstrom und die Subventionierung von Kohlekraft wieder Einzug hält (verlängert wird ...)

Im Moment fällt mir kraft Phantasielosigkeit allerdings keine andere Branche ein, die von Frau Merkel profitieren könnte - nun ja Hugo Boss, Gerry Weber mit ner Merkelkollektion für die reife Frau ab vierzig ;-) Okay, ich machs wie Prof, ich sag es kurz an, wenn es soweit ist.

Gruß isabellaflora

isabellaflora - Dienstag, 24. Mai 2005 - 12:11
Sorry - eins vergaß ich. Frau Merkel ist bekannt für ihre europaphile Politik ...., was Deutschland natürlich endlich voranbringen wird.

Gruß isabellaflora

prof - Dienstag, 24. Mai 2005 - 12:13
Nein, wie stw schon schreibt, hier wird nicht politisiert, es gibt aber Ausnahmen:
- Politik hat auch Auswirkungen auf die Wirtschaft und somit auf die Kurse
- Manchmal geht das Temperament auch mal mit einem durch und dann darf man sich auch mal zu brennenden politischen oder anderen Themen äußern. Wozu gibt es sonst den Thread "Sonstiges"?
:-) Prof

chinaman - Dienstag, 24. Mai 2005 - 15:18
"Warum machen die eine Frau Merkel zur Kanzlerkandidaten, wo doch das Volk lieber Christian Wulff hätte? Enweder wollen sie die Wahl gar nicht gewinnen oder sie sind saudäm.... "

Ich denke die Union kann aufstellen wen Sie will, momentan würde jeder Kandidat gewählt.

Meine persönliche Vorsorgestrategie bleibt davon auch unangetastet. Es ist und bleibt eine verdammt schwierige Aufgabe, egal für wen ...


Gruß
Chinaman

prof - Dienstag, 24. Mai 2005 - 15:33
"Ich denke die Union kann aufstellen wen Sie will, momentan würde jeder Kandidat gewählt."

Wir wissen aber, wie schnell die Stimmung auch noch zwei Wochen vor der Bundestagswahl umschlagen kann: Ein Hochwasser und ein besorgtes Schröder-Gesicht, ein Quertreiber wie Möllemann, eine Spendenaffäre ...
Prof

isabellaflora - Dienstag, 24. Mai 2005 - 16:35
... aber mit der Wahl ist es doch nicht getan - was kommt DANACH. Im Moment bin ich einfach zu naiv, um zu glauben, dass Frau Merkel eine Maggie Thatcher ist. Zwar hat die CDU nach der Wahl fast gleiche Verhältnisse wie Bush in seinem Land, allein sie strahlt keine aggressive Power aus. Sie ist keine Jungfrau von Orleans, die für diese Nation eine Vision bis zum bitteren Ende verfolgt. Und dann diese kleinen Spürhunde aus der FDP, die wie die Lemminge ... nur der Beute hinterherlaufen, sonst aber keinen Pfifferling auf Deutschland verschwenden. Warum kann Deutschland nicht mal das Glück haben so einen Jungen wie die da aus der Ukraine zu haben. Vielleicht sollte man mal Jutschenko (richtig geschrieben ?) fragen ob der nicht mal für vier Jahre diesen blutleeren Haufen auf Trapp bringt. Oder meinethalben auch Bush. Jedenfalls solche, die mal etwas mehr wirtschaftspolitisch in die Waagschale für dieses Land werfen wollen - aber diese Tante Merkel, oh Gott.

Gruß isabellaflora

prof - Dienstag, 24. Mai 2005 - 16:40
... oder wenigstens Silvana Koch-Mehrin (FDP) oder Sarah Wagenknecht(komm. Plattform - PDS).
Dann würde ich mir auch gern mal wieder eine Tagesschau ansehen! ;-)

Im Ernst: Das Auge wählt mit, deshalb lieber Wulff als Koch oder Merkel, ich glaube das meint auch if!
Prof

wojtek_m - Dienstag, 24. Mai 2005 - 17:15
Ich bin positiv für D. Die Unternehmenssteuerbelastung ist heute schon nicht mehr so hoch (im internationalen Vergleich). Was angepackt werden muss ist die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes, denn das ist der Hauptgrund für die derzeitige Misere. Die CDU/FDP muss den Kündigungsschutz und die Macht der Gewerkschaften einschränken. Nieder mit den Flächentarifverträgen! Ich wäre auch dafür Sonderwirtschaftszonen mit minimalen Steuern a la Irland im Osten einzurichten. Dann kommen Investoren von alleine und es bewegt sich was wieder in Deutschland.

chinaman - Donnerstag, 26. Mai 2005 - 09:04
"Wir wissen aber, wie schnell die Stimmung auch noch zwei Wochen vor der Bundestagswahl umschlagen kann: Ein Hochwasser und ein besorgtes Schröder-Gesicht"

Das war einmal ... So viel Fläche können die gar nicht fluten, dass es noch einmal so billig reicht ...


Gruß
Chinaman

kleinje - Dienstag, 31. Mai 2005 - 12:47
Ich denke, es ist nicht nur die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes. Die gesamte Buerokratie muss eingeschraenkt werden. In den Faellen der letzten Jahre, die ich im Kopf habe, in denen ein grosses internationales Unternehmen in Deutschland ein neues Werk errichtet hat, war dies immer begleitet von einer speziellen Anstrengung seitens einer Kommune oder eines Landes, die Buerokratie zu 'uebergehen'.

Tschues,
kleinje

prof - Sonntag, 18. September 2005 - 03:26
Ich tippe auf Schwarz/Rot: Die Deutschen jammern zwar, aber für echte Veränderungen fehlt ihnen der Mut.
Also: Vier Jahre Stillstand, Ausfransen der Ränder, noch mehr Regulierung und Schnüffelei-Überwachung ala Beckstein/Schily/Schönbohm!

Naja, machen wir halt das Beste draus, wie immer ...
;-) Prof

prof - Mittwoch, 21. September 2005 - 12:38
Deutschlands Bonität geht langsam runter?!

S&P gibt Warnschuss gen Deutschland ab
Der Präsident der Leibniz-Gemeinschaft und frühere BDI-Chef Hans-Olaf Henkel hat vor dramatischen Konsequenzen gewarnt, sollte die Rating-Agentur Standard & Poor's (S&P) Deutschlands Kreditwürdigkeit herabstufen. „Die Warnung von S&P sollte die Alarmglocken in allen Parteizentralen schrillen lassen“, sagte Henkel in einem Zeitungsinterview.

HB LONDON. S&P hatte am Dienstag in London angekündigt, im Falle einer instabilen Bundesregierung und ausbleibender Reformen die Bundesrepublik von der Höchstbewertung AAA auf ein niedrigeres Rating herabzusetzen. „Wird diese Drohung wahr, würde das zu einer dramatischen Anhebung der Zinszahlungen der öffentlichen Hand führen“, sagte Henkel der „Rheinischen Post“.

Zwar habe das Wahlergebnis keine unmittelbaren Folgen für die Bonitätsnoten Deutschlands, „das Programm der neuen Regierung wird jedoch wesentlich sein“, hatte S&P mitgeteilt und zugleich dringend weitere Reformen in Deutschland zur Sicherung der Spitzen-Kreditwürdigkeit angemahnt. S&P verwies darauf, dass die politische Konstellation ein Hemmnis für eine auf Konsolidierung ausgerichtete Finanzpolitik sein könnte. Auch die weiter notwendigen Wirtschaftsreformen könnten erschwert werden, hieß es.

Henkel sagte weiter, noch profitiere Deutschland von einem niedrigen Zinsniveau. „Aber wenn eine Rating-Agentur Deutschland jetzt herabstuft, bekämen wir ein Haushaltsproblem in den Ländern und Kommunen, das kaum noch beherrschbar wäre.“

Gegenwärtig genießt Deutschland für langfristige Verbindlichkeiten ein „AAA“- Rating, für kurzfristige Verbindlichkeiten lautet die Bonitätsnote „A-1+“. Die Ratingaussichten gibt S&P mit „stabil“ an.
Um Deutschlands Kreditwürdigkeit zu sichern, muss jede neue Regierung schnell die dringendsten Stabilisierungs - und Reform-Aufgaben der Bundesrepublik angehen“, erklärte S&P weiter. Dazu gehörten die Haushaltskonsolidierung, weitere Arbeitsmarktreformen und eine Modernisierung des Gesundheits- und Rentensystems. „Wenn diese Felder nicht angegangen werden, gerät Deutschlands Kreditwürdigkeit in Gefahr“, erklärte S&P-Analyst Kai Stukenbrock. Deutschland sei bereits bei Haushaltspolitik und Wirtschaftswachstum gegenüber anderen Ländern mit „AAA“-Einstufung zurückgefallen.

Der unklare Wahlausgang alleine beeinflusse das Rating Deutschlands nicht. Das Programm der kommenden Regierung sei jedoch entscheidend, warnte S&P. „Das unklare Wahlergebnis behindert die Bildung einer zukünftigen Regierung, die gewillt und in der Lage ist, eine striktere Haushaltspolitik durchzusetzen, die Sozialsysteme zu reformieren und die wachstumsfördernden Strukturreformen der letzten Jahre fortzuführen“, erklärte S&P-Analyst Stukenbrock.

Im Vergleich zu anderen Staaten mit der höchsten Kreditwürdigkeit seien die Wachstumsaussichten in Deutschland S&P zufolge mit am schlechtesten - schuld seien vor allem Strukturprobleme am Arbeitsmarkt. Die gesamte Staatsverschuldung werde Prognosen zufolge in diesem Jahr auf 67,6 % des Bruttoinlandsproduktes (BIP) steigen, der höchste Stand aller „AAA“-Länder.


http://www.wiwo.de/pswiwo/fn/ww2/sfn/buildww/id/617/id/130753/fm/0/SH/0/depot/0/index.html

wojtek_m - Donnerstag, 6. April 2006 - 20:14
Nur so am Rande: ich war gestern in einem Buchladen und habe dort mal ne halbe Stunde gesessen und in einem Buch herumgeblättert - während dieser Zeit kam eine ältere Dame und später noch ein Teenager, die beide nach Einführungsliteratur für die Börse gefragt haben. Außerdem bekomme ich in der letzten Zeit merklich mehr Finanzspam - der Markt muß schon recht heiß gelaufen sein... Wäre es jetzt nicht an der Zeit die Aktienquote zu senken? Was denkt ihr?

Gruß,

Wojtek

prof - Donnerstag, 6. April 2006 - 20:39
Interessant finde ich, wie sich die "Anleger" derzeit um die Neuemissionen reißen, dazu folgender hübscher Artikel aus der FAZ:

Neuemissionen
Der Würstchenbudenzyklus


05. April 2006 Haben sie es gemerkt? Der Dax steigt und steigt, und immer mehr Unternehmen gehen an die Börse.


Ein Unternehmen muß nicht profitabel sein, es braucht keine tolle Produkte und nur marginale Umsätze - das Volk zeichnet die Aktie. Höchste Zeit, die eigene Würstchenbude an die Börse zu bringen. Wir sagen Ihnen, worauf Sie achten sollten.

1. Der Name


Darauf fahren Anleger ab
Der Name ist wichtig. Besonders gut kommt derzeit Nano an. Solar ist auch nicht schlecht. Außerdem sind Internetwerte wieder angesagt.

„NanoSolar.com” - eigentlich der Traumname. Leider schon vergeben, und zwar an ein Unternehmen aus Kalifornien, das übrigens nicht an der Börse notiert ist. Wir wählen „nanosolarinvestors.com” - das klingt zusätzlich nach Beteiligungsunternehmen, was auch nicht schlecht ist.

2. Das Geschäftsmodell

Sie betreiben eine Würstchenbude. Das klingt nicht sexy, muß aber nur entsprechend verkauft werden. Siehe 3.

3. Die Informationspolitik

Behaupten Sie, ihre Würstchen fingen Sonnenlicht über Nanoröhrchen ein und speicherten die darin enthaltene Energie. Klar ist: Sie vermarkten Lifestyle- und Wellness-Produkte, keine Würstchen. Legen Sie Studien vor, die beweisen, daß ihre Würstchen die Fitneß steigern. Streuen Sie Gerüchte, auch die Potenz würde positiv beeinflußt. Kommentieren Sie diese Gerüchte nicht, denn Gerüchte locken immer Investoren an, Tatsachen nur selten.

Grundsätzlich gilt: Schicken Sie Ad-hoc-Meldungen nur zu unwichtigen Themen raus, wichtige verschweigen Sie. Beispiel: Wenn Sie ihre Würstchenbude in Hessen betreiben, verkaufen Sie im ersten Quartal ein Würstchen an einen Pfälzer, im zweiten Quartal dann drei. Melden Sie, Sie hätten Ihren Auslandsumsatz in nur einem Quartal verdreifacht.

4. Die Bilanzierung

Grundsätze der ordentlichen Buchführung? Das war gestern. Führen Sie Ihre Bücher nach fortschrittlichen Methoden: Rechnen Sie die Mehrmiete für einen neuen Standplatz auf die Umsätze drauf. Argumentieren Sie bei Nachfragen - sie werden selten genug kommen - wie folgt: Der Standplatz erhöht den Wert des Unternehmens, das wird den Umsatz erhöhen.

Zahlen Sie Ihrer Frau, die beim Verkauf aushilft, im ersten Quartal einen hohen und im zweiten Quartal keinen Lohn. Dadurch senken Sie Ihre Personalkosten in nur einem Quartal um 100 Prozent. Das kommt prima an - nicht bei Ihrer Frau, aber zumindest bei den Investoren.

5. Der Börsengang

Verzichten Sie auf eine Kapitalerhöhung, sondern bringen Sie nur Ihre eigenen Anteile an die Börse. Reagieren Sie auf den Vorwurf, Sie würden nur „Kasse machen”, mit dem Hinweis, daß die Aktionäre von künftigen Kapitalerhöhungen profitieren könnten.

Beeilen Sie sich mit Ihrem Börsengang. Die erste, zweite und dritte Würstchenbude finden problemlos Aktionäre. Dann geht die erste Würstchenbude pleite, dann die zweite, dann die dritte. Schließlich merken die Anleger, daß sie nur in eine Würstchenbude investiert haben - und sie geben keinen Cent mehr an der Börse aus. Die vierte Würstchenbude hat Pech gehabt.

Wenn Sie Inhaber der vierten Bude sind: Warten Sie ein paar Jahre ab. Erfahrungsgemäß investieren die Anleger dann wieder in Würstchenbuden.

chinaman - Freitag, 7. April 2006 - 05:55
"Wäre es jetzt nicht an der Zeit die Aktienquote zu senken?"

Prinzioiell stimme ich dem zu. Allerdings sind die Sentiment Indikatoren für einen unmittelbar bevorstehenden Einbruch eigntlich noch zu schwach ...


Gruß
Chinaman

stephan - Freitag, 7. April 2006 - 11:55
Ich bin bei vielen Werten ausgestiegen, die 1. sehr stark von der Entwicklung des Kapitalmarktes abhängen (bei meinem Depot Deutsche Bank) oder 2. sehr hoch bewertet sind. Des Weiteren erwarte ich im Allgemeinen Kursrückgänge bei den relativ teuren Nebenwerten und im Insbesondere bei den Solarwerten.

Die Aktienquote habe ich allerdings nicht zurückgefahren. Dafür sind die Renditen bei den Euro Anleihen (noch) zu schlecht - zudem konnte ich doch mit etwas Aufwand noch Werte finden die ich als kaufenswert erachte (zuletzt beispielsweise Telefonica, Pfizer, BASF).

Den Luxus teure Werte zu Halten leiste ich mir nur bei Boss St., Rhön Klinikum und Douglas (Hälfte verkauft).

prof - Samstag, 3. Juni 2006 - 10:52
Sie predigen Wasser und trinken Wein:


Berlin – Dafür ist Geld da ... Die Abgeordneten und Fraktionen des Bundestages genehmigen sich wieder einen Griff in die Staatskasse.



CDU/CSU und SPD drückten gestern im Haushaltsauschuß des Bundestages im Eilverfahren eine Erhöhung der Staatsgelder für die eigenen Zwecke durch:

Die Pauschale für die Beschäftigung von Mitarbeitern in den Büros der 614 Bundestagsabgeordneten wird zum 1. Oktober von 10 660 Euro im Monat um 3000 Euro angehoben.

Fast 30 Prozent Plus! Mehrkosten: rund 22 Millionen Euro/Jahr.

Das Geld wird den Abgeordneten gegen Nachweis für die Beschäftigung persönlicher Mitarbeiter zur Verfügung gestellt.

Die Zuschüsse für die Fraktionen werden von 61,2 auf 67,6 Millionen Euro erhöht – eine Steigerung um rund zehn Prozent. J

ede Fraktion erhält pro Monat einen Grundbetrag von knapp 300 000 Euro aus der Staatskasse – Oppositionsfraktionen sogar noch einen Zuschlag von 15 Prozent. Dazu kommen gut 6000 Euro pro Abgeordneten.

Der Geschäftsführer des Bundes der Steuerzahler, Reiner Holznagel: „Ein Skandal! Überall hört man, die Kassen sind leer und es muß mehr gespart werden. Da kann es nicht sein, daß sich die Abgeordneten zusätzliche Gelder und neue Stellen genehmigen.“

Bild.T-Online Web

chinaman - Dienstag, 22. August 2006 - 17:59
HANDELSBLATT, Dienstag, 22. August 2006, 11:58 Uhr
ZEW-Index


Finanzmärkte sehen schwarz für 2007


Die Erhöhung der Mehrwertsteuer wirft ihre Schatten voraus: Die mittelfristige Konjunkturprognose der Finanzmarktexperten für Deutschland hat sich im August massiv eingetrübt: Erstmals seit 2001 ist der ZEW-Index auf einen negativen Wert gefallen. Anleger und Analysten sehen für 2007 dunkle Wolken aufziehen.

HB MANNHEIM. Der Saldo der Konjunkturerwartungen der rund 300 monatlich befragten Analysten und institutionellen Anleger sei im August auf minus 5,6 von plus 15,1 Punkten gesunken, teilte das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag mit. Der Index fiel den siebten Monat in Folge und erreichte den niedrigsten Stand seit Juni 2001. Im negativen Bereich hatte das Konjunturbarometer zuletzt im Juli 2001 notiert.

Damit lagen auch von diversen Nachrichtenagenturen befragte Analysten und Bankvolkswirte falsch, die mit einem ZEW-Index für August von 10,3 bis 12,0 Punkte gerechnet hatten. "Die Entwicklung des Indikators signalisiert eine deutliche Abkühlung der konjunkturellen Entwicklung auf Sicht von sechs Monaten", erklärte das ZEW. Grund dafür sei, dass sich Export, Konsum und Investitionen abschwächen könnten.

Sorge um den Konsum

Das ZEW und viele Volkswirte begründeten den Rückgang mit der 2007 anstehenden Mehrwertsteuererhöhung: "Viele Leute ziehen wegen der anstehenden Mehrwertsteuererhöhung ihren Konsum vor", sagte ZEW-Experte Matthias Köhler. "Es ist für die Wirtschaft immens wichtig, dass der Konsum seine tragende Rollen behält", sagte Köhler. Die Aussichten für die weltweite Wachstumslokomotive USA trübten sich weiter ein. Der ZEW-Erwartungsindikator fiel hier um 5,4 auf minus 55,7 Zähler.

Der Index für die aktuelle Konjunkturlage stieg allerdings auf 33,6 Punkte, nachdem im Juli ein Stand von 23,3 gemeldet worden war. Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone verschlechterten sich nach Angaben des ZEW auf 1,3 (Juli: 18,1) Punkte, der Index für die aktuelle Lage wurde mit 34,9 (25,9) angegeben.

Der Zenit ist wohl überschritten

Die deutsche Wirtschaft war im Frühjahr um 0,9 Prozent gewachsen und damit so stark wie seit rund fünf Jahren nicht mehr. Viele Experten gehen davon aus, dass der Aufschwung seinen Höhepunkt bereits überschritten hat. Diese Ansicht bekräftigte Ulrike Kastens von Sal. Oppenheim. "Die Lage ist aber weiter sehr gut, die Inlandsnachfrage ist angesprungen." Die Unternehmen dürften deshalb nicht ganz so pessimistisch sein, erwartet sie mit Blick auf das am Donnerstag anstehende Ifo-Geschäftsklima. "Die Diskrepanz zwischen Ifo und ZEW wird anhalten." Ähnlich äußerte sich Gerd Haßel von der BHF-Bank.

Der Aktienindex Dax verlor leicht nach der Daten-Veröffentlichung, auch der Euro gab zum Dollar etwas nach. Der für die europäischen Rentenmärkte richtungweisende Bund-Future baute seine Gewinne dagegen aus und notierte 40 Ticks höher bei 117,70 Punkten. nachdem er zuvor nur leicht im Plus gelegen hatte. "Wenn wir jetzt auch noch einen schwachen Ifo-Index bekommen, dann könnten Zinserhöhungserwartungen für Euroland abebben", sagte HelabaTrust-Analyst Ulrich Wortberg.

phlipster - Montag, 4. September 2006 - 13:42
Untenstehend Link zum Handelsblatt-Firmencheck mit den ertragsstärksten bzw. -schwächsten Unternehmen Deutschlands.

Kriterien:
Eigenkapital-Quote, Gesamtkapitalrendite, Cashflow zu Umsatz und Cashflow zu Gesamtkapital.

Bin mal gespannt auf die mögliche Debatte, in welche Werte sich ein Investment eher lohnt...

Die Top 12 ("Außergewöhnlich ertragsstark"):
- ComBots AG (früher Web.de AG) TecDAX 1.000 90,0% 65,4% 759,6% 66,7%
- SAP AG DAX 950 58,9% 25,6% 30,2% 28,3%
- Pfeiffer Vacuum Technology AG TecDAX 950 73,1% 27,2% 27,4% 31,5%
- SolarWorld AG TecDAX 925 54,8% 20,1% 34,3% 27,3%
- Altana AG DAX 900 51,2% 19,6% 27,4% 24,7%
- Puma AG MDAX 900 63,9% 31,0% 24,2% 32,5%
- Rational AG SDAX 900 42,2% 51,2% 29,1% 54,2%
- Pro7Sat1 Media AG MDAX 875 54,2% 19,9% 23,3% 23,0%
- Schering AG DAX 850 50,0% 16,6% 27,6% 24,0%
- Q-Cells AG TecDAX 850 74,4% 13,8% 27,1% 17,8%
- Software AG TecDAX 850 61,8% 17,3% 25,2% 18,4%
- Qiagen N.V.

Die Worst 12:
- Bilfinger Berger AG MDAX 250 26,4% 3,3% 4,2% 6,0%
- BayWa AG SDAX 250 28,2% 3,3% 2,1% 5,2%
- Medion AG SDAX 250 52,1% 2,9% 1,1% 3,2%
- MediGene AG TecDAX 250 90,7% -20,8% -46,7% -16,0%
- Koenig & Bauer AG SDAX 225 31,7% 2,9% 4,3% 5,0%
- Aixtron AG TecDAX 225 77,4% -21,9% -10,7% -6,3%
- Evotec AG TecDAX 225 79,9% -20,0% -24,9% -10,7%
- Lanxess AG MDAX 200 28,9% -0,9% 3,8% 6,3%
- Thiel Logistik AG SDAX 200 35,7% -2,8% 2,0% 4,1%
- GPC Biotech AG TecDAX 200 60,0% -44,6% -623,6% -41,8%
- GEA Group AG MDAX 175 32,7% 2,5% 2,2% 2,5%
- Deutsche Post AG DAX 150 6,8% 2,3% 10,9% 2,8%
- Jenoptik AG TecDAX 125 20,8% -1,1% 2,2% 2,7%
- Nordex AG TecDAX 125 27,4% -1,7% 1,1% 1,5%
- IWKA AG MDAX 50 12,2% -8,8% -6,2% -8,2%
- KarstadtQuelle AG MDAX 25 3,2% 1,5% -0,7% -1,3%


www.handelsblatt.com/rd/popup/firmencheck_07-2006.html

prof - Montag, 4. September 2006 - 14:31
Daran sieht man mal wieder, was die formale Anwendung fundamentaler Bewertungskriterien (besonders die Kombination verschiedener Parameter) taugt:

Combots und Pro 7 besser als K&B oder BayWa ...
Prof

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