Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: US-Tendenz: Archivierte Beiträge bis 28. Juli 2006
mib - Freitag, 11. März 2005 - 12:49
der Mann ist gut... vielleicht sollte er mal auf seine eigenen Warnungen hoeren...
gerade er hat doch das billige Geld bereitgestellt!

Mib

wojtek_m - Freitag, 11. März 2005 - 17:49
Absolut mib, erst hatte er den Boom der Neunziger mit seiner Liquidität ermöglicht, dann die Lorbeeren gesammelt nach seiner 'irrational exuberance'-Rede... Jetzt warnt er vor der Überschuldung, die er selbst zu verantworten hat - ein echter Prophet!

;-))

Wojtek

chinaman - Samstag, 12. März 2005 - 06:24
"der Mann ist gut... vielleicht sollte er mal auf seine eigenen Warnungen hoeren... "

Tja, es geht wirklich in Richtung einer gespaltenen Persönlichkeiten. Er sieht die Gefahren seines Tuns, kann aber nicht aus seiner Rolle im System entschlüpfen ...


;-))
Gruß
Chinaman

chinaman - Samstag, 16. April 2005 - 08:34
Was sagen denn unsere Charttechniker zu den US Kursverläufen ??? Gehen da nicht allmählich die Ampeln auf rot ???

Gruß
Chinaman

prof - Sonntag, 17. April 2005 - 19:26
Die 9800 sind schon fest im Visier, darunter wird es grauenvoll!
Ich werde wohl mit meinem Depot wieder "10 kleine Negerlein" spielen müssen ...
:-( Prof

chinaman - Montag, 18. April 2005 - 13:59
10 kleine Negerlein sind momentan ein sehr angesagtes "Spiel" ...

Gruß
Chinaman

prof - Montag, 18. April 2005 - 16:00
Wieder einer der Tage, an denen man den PC am besten "AUS" lassen sollte. Na das kennen wir ja noch von 00-03!

chinaman - Montag, 18. April 2005 - 16:32
Die vorherigen "Anzeichen" waren jedenfalls deutlich ...


Gruß
Chinaman

chinaman - Dienstag, 19. April 2005 - 12:31
Mal eine "Vision" über General Motors ...


Handelsblatt Nr. 075 vom 19.04.05 Seite 29


Schnell verkaufen!

Bei GM ist eine Pleite nicht mehr undenkbar

GERTRUD HUSSLA, DÜSSELDORF HANDELSBLATT, 19.4.2005 Wer vor ein paar Jahren General-Motors- oder Ford-Anleihen gekauft hat, mag sich damals wegen der recht ansehnlichen Zinsen gefreut haben. Dass die größten Autohersteller der Welt und Eckpfeiler der US-Wirtschaft einmal pleite gehen könnten, schien undenkbar. Kurz vor der Bekanntgabe der Quartalszahlen - heute bei GM und morgen bei Ford - sieht die Börsenwelt ganz anders aus. Es gilt als sicher, dass die entsprechenden Anleihen auf Risikostatus herabgestuft werden. Bei General Motors kursierten bereits Gerüchte, der Konzern könne "Chapter 11" anmelden, also sich zahlungsunfähig erklären.

Höchste Zeit also für Anleger zu prüfen, was sie für Papiere in ihrem Depot haben. Wurde die Anleihe vom Konzern selbst oder von der Finanztochter aufgelegt? Bei General Motors genügt dazu oft schon ein Blick auf die Laufzeiten: Anleihen vom Autokonzern selber kursieren in Europa nur mit den Fälligkeiten 2013 oder 2033. Alles was kürzer ist, stammt von der Finanztochter. Und Ford hat ohnehin alles über die Finanztochter Ford Credit aufgelegt. Wichtig dabei ist, dass beide Finanztöchter in einer besseren Lage sind als die Konzerne selbst.

Entwarnung sei Anlegern gegeben, deren Papiere nur bis 2006 laufen. Bei Ford steht die Frage nach einem Vergleich ohnehin nicht im Raum, der General-Motors-Konzern verfügt über genügend Barreserven, um zumindest in den nächsten ein bis zwei Jahren eine Pleite abzuwenden. Mehr als zwanzig Milliarden Dollar hat der weltgrößte Autoproduzent auf der hohen Kante, das reicht, um sämtliche dieses und nächstes Jahr fälligen Schulden zu bezahlen. Doch bei länger laufenden Titeln, auch wenn sie von den Finanztöchtern stammen, wird es schon kritisch. "Wir denken jetzt nur noch auf Monats-, allenfalls auf Halbjahressicht. Weiter kann keiner mehr schauen", sagt Kreditstratege Philip Gisdakis von der Hypo-Vereinsbank.

Anleger sollten also den schlimmsten Fall mit ins Kalkül ziehen. Was geschieht, wenn General Motors - sei es auch erst in zwei oder drei Jahren - allein aus strategischen Gründen Chapter 11 anmeldet - etwa um die Gewerkschaften zu größeren Zugeständnissen zu zwingen? Dann hätte der Anleger sein Geld praktisch verloren. Er bekommt nur eine "Recovery Rate", den Restwert, der bei Veräußerungserlösen erzielt wurde. Er beträgt häufig nur 20 Prozent des Nennwerts einer Anleihe. Bei den Finanztöchtern könnte er auch 40 Prozent erreichen, deshalb werden diese Anleihen auch noch besser bewertet.

Durchaus möglich wäre, dass nur GM Chapter 11 anmeldet, die Finanztochter aber nicht. Doch das ist nur eine mögliche Variante - und Sparer, die an ihre Altersvorsorge denken, sollten nicht damit rechnen. Mutter und Tochter sind so miteinander verkettet, dass durchaus beide fallen könnten.

Das Risiko bei GM-Anleihen mit Laufzeiten über das Jahr 2006 hinaus ist somit groß. "Der Konzern ist marode. Wenn sich da nichts tut, ist das Geld schnell verbrannt", sagt Anleihe-Fondsmanager Dietmar Zantke von BW Asset Management, der sämtliche Ford- und GM-Papiere aus dem Fondsdepot geworfen hat. Auch wenn die Kursverluste schmerzen: Warten lohnt nicht. Wenn es erst neue Gewinnwarnungen gegeben hat und die Agenturen GM auf Junk-Status herabstufen, ist das Minus noch größer.

Etwas anders ist die Lage bei Ford. Dort sind die Belastungen nicht ganz so hoch. Bonds kürzerer Laufzeiten sollte der Anleger halten, auch wenn der Kurs zwischenzeitlich einbricht. Zwei Autokonzerne gleichzeitig lässt auch eine US-Regierung nicht pleite gehen.

Hussla, Gertrud


19. April 2005

prof - Dienstag, 19. April 2005 - 19:18
Ich wundere mich, dass nach solch einer Horrormeldung der Kurs nicht gleich um > 50% eingebrochen ist! Aber wahrscheinlich glauben die Amis an Wunder.
Prof

chinaman - Freitag, 22. April 2005 - 14:28
Vielleicht hat ja auch das "Plunge protection Team" auf Kosten des Steuerzahlers und der Halter von amerikanischen Staatsanleihen "marktstützend eingegriffen" ???

Gruß
Chinaman

chinaman - Sonntag, 1. Mai 2005 - 15:32
Das so etwas jetzt schon in normalen Anlegerzeitschriften steht ...


C R A S H-I N T E R V E N T I O N S-T E A M Das Netz, das die US-Börse auf Kurs hält


In Amerika behaupten sich Immobilienmärkte und Börsen viel besser als in anderen Ländern. Welche Rolle spielt dabei das ominöse Plunge Protection Team?

Manche vermuten eine andere Institution, in der in solchen Augenblicken die Drähte glühen. „Plunge Protection Team“ heißt im Finanzjargon ein Zusammenschluss von Notenbankern, Finanzpolitikern und Wall-Street-Größen. Die Gruppe, so vermuten immer mehr Insider, ziehe die Märkte mit gezielten, eng koordinierten Stützungsaktionen wie etwa am 4. April 2000 nach oben. Das Team geht auf die Direktive 12631 zurück, die der damalige US-Präsident Ronald Reagan im März 1988 als Antwort auf den Crash von 1987 erließ. Der Finanzminister, der Chef der US-Notenbank und die Vorsitzenden der Wertpapieraufsichtsbehörde und der Terminmarkt-Handels-Kommission treffen sich seitdem in regelmäßigen Abständen in einer „Arbeitsgruppe für die Finanzmärkte“.


Schon von der Reagan-Regierung wurde das Ziel der Gruppe formuliert: „Das Vertrauen der US-Investoren bewahren.“ Inzwischen soll das Anti-Absturz-Team auf 35 Mitglieder angeschwollen sein, darunter einflussreiche Banker wie Goldman-Sachs-Chef Henry Paulson und Merrill-Lynch-Boss Stanley O’Neal, die die schnellen Eingreiftruppen in den Handelsräumen der Wall Street steuern. „Den Amerikanern soll gezeigt werden, dass die Flagge noch über der Wall Street weht“, sagt der US-Finanzanalyst Robin Aspinall.

Es war einer dieser Tage, die auch Fachleute ratlos hinterlassen. In den ersten vier Handelsstunden des 4. April 2000 verlor der Dow Jones fünf und der Nasdaq-Index sogar 15 Prozent. Zwei Stunden später beendete der Schlussgong der New Yorker Börsen eine Aufholjagd, die beide Barometer fast noch ins Plus gehievt hätte – ohne einen erkennbaren Grund. „Als ob Gott selbst interveniert hätte“, staunte tags darauf die „New York Post“.


O P E R A T I O N " M A R K T E I N G R I F F "

Wie das Plunge Protection Team funktioniert

1. Das Treffen
Das Plunge Protection Team aus Notenbankern, Finanzpolitikern und Wall-Street-Größen tagt regelmäßig. Informationen erhält das Team reichlich. Behörden, so die Verfügung 12631, „sollen, unter Erweiterung der gesetzlichen Befugnisse, der Gruppe alle Informationen zuleiten, die sie benötigt.“

2. Die Abstimmung
„Wir haben die Festnetz- und Handy-Nummern der anderen Teilnehmer“, sagt ein ehemaliges Mitglied der Arbeitsgruppe. Kommt es zu einer finanziellen Krise, startet das Team prompt durch. Alle Behörden des Plunge Protection Team, so berichten Insider, greifen dann auf einen Notfallplan zurück.

3. Der Einsatzbeginn
Das Plunge Protection Team nutzt frisch gedrucktes Geld der US-Notenbank, um den Aktienmarkt zu stabilisieren. Gewöhnlich beginnen die Interventionen um 21 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit. Die Notenbank und die verbündeten Investmentbanken kaufen Aktien – etwa von ängstlichen Aktienfondsmanagern.

4. Die Deals
Die Investmentbanken des Plunge Protection Teams kaufen massiv Aktienindex-Futures. Trotz relativ geringem Kapitaleinsatz erzielen sie so maximale Wirkung. Die Börsen stabilisieren sich. Zu dem Einsatz dieser Derivate riet schon 1989 der ehemalige NotenbankGouverneur Robert Heller.

5. Die Wirkung
Schnell sickert durch, dass bedeutende Investmentbanken kaufen. Andere Banken und Broker-Häuser ziehen nach – die Aktienindizes schießen nach oben. Verstärkt wird dieser Effekt durch optimistische Stimmen einflussreicher Analysten. Bei der Nasdaq scheiterte die Stabilisierung allerdings.


F I N A N Z S P R I T Z E D U R C H H Y P O T H E K E N B A N K E N

Trügerischer Reichtum

Nicht nur der Dow, auch die US-Wirtschaft und ihre Bürger erhalten Hilfe. Sprechen will über die Kreditspirale, die sich im halbstaatlichen Kreditsektor immer schneller dreht, offiziell niemand. Doch in den Bilanzen der unter Staatseinfluss stehenden Hypothekenbanken Fannie Mae und Freddie Mac finden sich ihre Spuren: Die beiden Institute haben ihre Kredite seit 1997 auf knapp 1,4 Billionen Dollar fast verdreifacht. Der Clou: Dank ihrer Staatsnähe können die Hypothekenbanken die Ausleihungen zu US-Regierungskonditionen refinanzieren. Mit Hilfe dieser Finanzspritzen können die Verbraucher ihre teuren Kreditkartenkonten umschulden und zum Wohl der amerikanischen Wirtschaft weiter auf Einkaufstour gehen.

Die Stützungsaktionen im Immobilien- und Aktienmarkt zeigen Wirkung. Der Dow-Jones-Index verlor seit Anfang 2000 lediglich 29 Prozent. Vergleichbare Indizes wie der Dax stürzten dagegen um 64 Prozent ab. Die US-Immobilien verteuerten sich seit Anfang 2000 sogar um 22 Prozent – trotz Konjunkturflaute und New-Economy-Krise. Durch den Hausboom, den die lockere Kreditpolitik von Fannie Mae und Freddie Mac erst ermöglichte, fühlen sich viele US-Bürger reicher, als sie tatsächlich sind – eine psychologische Unterstützung für Aktienmärkte und Konsumklima.

Auch das Plunge Protection Team leistet bisher solide Arbeit. Das Schema ist immer das gleiche: Mit der Notenbank im Boot stellt die Gruppe Milliarden US-Dollar für den Einsatz an der Börse zur Verfügung. Massive Käufe von Aktienindex-Futures durch die Investmentbanken bringen dann die Wende. Mit diesen Derivaten setzen Profis nur einen Bruchteil der Summe ein, die zum Kauf des Index notwendig wäre. Trittbrettfahrer springen auf und treiben das Börsenbarometer nach oben. Die Banken erschweren gleichzeitig den Leerverkauf von Aktien, etwa durch eine Vergrößerung der An- und Verkaufsspanne. Dieses Verfahren funktionierte beim Kollaps des Hedge-Fonds-Giganten LTCM 1998 offenbar genauso wie kürzlich vor Ausbruch des Irak-Kriegs.

Doch die Risiken sind enorm. Scheitert die Intervention, sitzen Investmentbanken und Notenbank auf einem Berg von (Buch-)Verlusten. Um weitere Einbußen zu vermeiden, müssen sie auf fallende Kurse wetten, um ihre Spekulation auf die Hausse zu neutralisieren. Mit diesem Glattstellen beschleunigen sie aber ungewollt die Abwärtsbewegung.


I M M O B I L I E N G E S C H Ä F T

Enorme Bonitätsrisiken drohen

Dazu kommen die Gefahren aus dem Immobiliengeschäft. Fannie Mae und Freddie Mac tragen jetzt die Bonitätsrisiken für die Hälfte des US-Immobilienmarkts – mit wachsender Tendenz. Rund 71 Prozent aller Neukredite an Private gehen inzwischen auf ihr Konto. Die Gegenfinanzierung der wuchernden Kredite läuft über neue Anleihen. Brisant: Ausländische Versicherer und Banken kauften allein in den vergangenen drei Jahren Papiere im Wert von rund 500 Milliarden Dollar und vertrauten dabei auf den Status von Fannie und Freddie als „Government Sponsored Enterprises“. Tatsächlich fehlt jedoch die explizite Staatsgarantie.

Noch scheint das US-Establishment entschlossen, an den marktfremden Eingriffen unter allen Umständen festzuhalten. „Die Regierung besitzt eine Hochtechnologie, so viele Dollars wie gewünscht zu drucken – die Druckerpresse“, verkündete Ben Bernanke, US-Notenbank-Gouverneur, erst im November 2002. Noch deutlicher wurde ein leitender Greenspan-Mitarbeiter wenige Monate zuvor: „Die Notenbank könnte theoretisch alles kaufen, um Geld ins System zu pumpen.“

Doch die Nervosität wächst, ungeachtet des öffentlich zur Schau gestellten Zweckoptimismus. Armando Falcon, Chef der Aufsicht über die Hypothekenbanken und damit auch Wächter über Fannie Mae und Freddie Mac, erhielt am 5. Februar überraschend die Kündigung. Der Rauswurf kam nur Stunden vor einer Rede Falcons in New York. Thema: Risiken für das US-Finanzsystem durch die beiden Immobilienbanken.


Original zum Einrahmen:
http://focus.msn.de/PF1D/PF1DN/PF1DNA/pf...d=1085&mid=1085

jomino - Sonntag, 1. Mai 2005 - 20:27
Die Probleme im weltweiten Finanzsystem nehmen zu und der Kleinanleger merkt es gar nicht. Amerika lebt auf Pump, jagt von Rekord zu Rekord beim Haushaltsdefizit. Das kann auf Dauer nicht gut gehen und auch das Plunge Protection Team kann einen Crash letztlich nur aufschieben, aber der dann folgende Crash wird wesentlich schlimmer sein - wie aus dem Text ja auch zu entnehmen ist.

Die weltweite Überschuldung aller Staaten und zahlreicher Haushalte könnte letztlich wieder zu Hyperinflation führen; Greenspan warnte neulich die Regierung vor gestiegenen Gefahren diesbezüglich.
Und es geht noch weiter: Der Goldpreis wird durch die Hochfinanz künstlich niedrig gehalten, um die Anleger an der Börse zu halten und nicht zu verschrecken. In den letzten Jahren wurde von vielen Notenbanken massiv (tonnenweise) Gold auf den Markt geworfen unter dem Vorwand, dass in der heutigen Zeit Gold keine Rolle mehr spielt. Im Gegensatz hierzu haben die Chinesen tonnenweise Gold eingekauft!

Am Ende wird es wohl wie immer kommen: Aktiencrash oder Platzen der Immobilienblase in den USA, Rezession und Weltwirtschaftskrise, Hyperinflation und ein Goldpreis der in die Höhe schiesst. Die Frage ist nicht ob es passiert, sondern lediglich wann!

jomino - Sonntag, 1. Mai 2005 - 20:32
Der Stern Amerikas sinkt. Man kann sagen, Amerika ist auf dem Zenit der Macht angekommen. Ein Imperium kommt, ein Imperium vergeht; das war immer so in der Geschichte; warum sollte es also diesmal anders sein? In weniger als 20 Jahren haben die Chinesen die USA wirtschaftlich überholt. Davon bin ich überzeugt. Und wer selbst schon einmal in China war, der wird ebenfalls geneigt sein, dass zu glauben.

chinaman - Dienstag, 3. Mai 2005 - 16:27
Gut gebrüllt, jomino

;-))
Gruß
Chinaman

prof - Sonntag, 10. Juli 2005 - 20:38
Die Folgen eines Platzen der Immobilienblase wären meiner Meinung nach existenzbedrohend für viele Banken und würde die Konjunktur in den USA abwürgen.


Tanz auf dem Vulkan
In den USA nimmt die Immobilienspekulation immer bizarrere Züge an: Hobbyinvestoren stemmen Millionen-Deals

Verkaufsschild vor einem Haus in den USA
Foto: dpa
New York - Ihr letzter Urlaub liegt zwei Jahre zurück. Und auch in diesem Jahr hat Trish Don Francesco nicht vor, auch nur für einen Tag ihrem Maklerbüro in Phoenix fernzubleiben, denn: "Der Markt boomt gerade."


Zwar sind die Immobilienpreise seit Anfang 2003 in der Hauptstadt von Arizona um mehr als 40 Prozent gestiegen. Doch damit zählt die Stadt mit ihren 4,5 Mio. Einwohnern zu den Nachzüglern am US-Eigenheimmarkt, der seit den Zinssenkungen in Folge des Börsencrashs von 2001 nur eine Richtung kennt: nach oben. In Las Vegas verdoppelte sich der Wert von Einfamilienhäusern in den vergangenen drei Jahren. In Los Angeles stiegen die Preise um 96 Prozent, in San Diego um 105 Prozent, in San Bernardino um 117 Prozent.


In 2003 identifizierten sich in einer Umfrage der regionalen Researchgesellschaft Infocom lediglich 1300 Erwerber, die in Phoenix ein Eigenheim erstanden hatten, als "Investors". Ein Synonym für Käufer, die eine Immobilie nicht selbst nutzen wollen, sondern nur zuschlagen, um sie bald darauf für einen noch höheren Preis wieder zu veräußern. Im vergangenen Jahr gaben sich bereits 2703 Erwerber als Spekulanten zu erkennen. Ein jeder von ihnen hatte wenigstens drei, manche bis zu zehn Häusern erworben - und dennoch kaum Eigenkapital investiert.


Sogenannte "No money down-Payments" - Käufe, die zu 100 Prozent über Kredite finanziert werden - sind in den USA zur Regel geworden. Der gewaltige Hebeleffekt ermöglichte erst die rasanten Preisanstiege. Und beunruhigt zunehmend die halbstaatliche Immobilienfinanzierungsgesellschaft Fannie Mae: "In weiten Teilen der USA zeichnen die Märkte ein frappierend ähnliches Bild, wie es in der Vergangenheit vor dem Platzen einer Spekulationsblase zu finden war." Denn immer weniger Erwerber schließen noch Tilgungspläne ab. Die durchschnittliche Hypothek betrage inzwischen 91 Prozent des Immobilienwertes.


Das US-Anlegermagazin Fortune spricht von einem "Tanz auf dem Vulkan". Nach einer Studie der National Association of Realtors, des US-Maklerverbandes, agiert inzwischen jeder vierte Eigenheimerwerber in spekulativer Absicht. Unklar ist, ob diese Investoren für 50, 75 oder gar 90 Prozent aller Käufe verantwortlich sind. Sicher ist: Die wenigsten Käufer sind Immobilienprofis. Die meisten arbeiten unter der Woche als Manager in Kalifornien, Washington, New York oder Boston. Am Wochenende fliegen sie in die Boomregionen. In Phoenix werden sie von Trish Don Francesco und anderen Maklern empfangen und in klimatisierten Vans durch die inmitten von Kaktuswäldern gelegenen Neubaugebiete der Wüstenstadt gefahren. Hausbesichtigungen sind bei 40 Grad Celsius nicht erwünscht. Geboten wird direkt im Wagen. Die Makler arbeiten wie Auktionatoren: Wer das höchste Gebot abgibt, bekommt den Zuschlag für ein Haus. Damit sich die Reise lohnt, will jeder Besucher wenigsten zwei, besser drei oder vier Häuser erwerben. Gegen Ende jeder Fahrt werden immer höhere Preise geboten, um noch zum Zuge zu kommen.


Ihr Fachwissen holen sich die Spekulanten aus Büchern - und auf Seminarveranstaltungen, wie der im Mai in Los Angeles abgehaltenen "Real Estate Expo Wealth". Unter dem Motto, "Ein Wochenende kann Sie zum Millionär machen", begeisterten Redner wie Donald Trump und Bestseller-Autoren wie Robert Kiyosaki und Tony Robbins mehr als 30 000 Gäste. Heiß begehrt waren vor allem Informationspakete, zusammengestellt aus Büchern, DVDs und Videos, die zum "Discountpreis" von 1620,50 US-Dollar den miniberockten Verkäuferinnen aus den Fingern gerissen wurden.
Für den Anlegerschutzanwalt Richard K. Kuck geriet die Expo zum "Déjà-vu-Erlebnis": "Genauso ging es zur Jahrtausendwende auf den New-Economy-Messen zu." Für die US-Einlagensicherung FDIC geht es nur noch um die Frage, wie die Blase endet. Geschieht es mit einem lauten Knall, werde nicht nur die US-Konjunktur schwer in Mitleidenschaft gezogen, warnt die Aufsichtsbehörde. Ein drastischer Preisverfall würde Zwangsversteigerungen in großer Zahl auslösen und die amerikanischen Konsumenten ihrer Kaufkraft berauben. rhai


Artikel erschienen in "Die Welt" am Sa, 9. Juli 2005

chinaman - Donnerstag, 27. Oktober 2005 - 14:48
Ermittlungen der Börsenaufsicht SEC

General Motors soll Bilanzen geschönt haben


Die Probleme für den US-Autobauer General Motors nehmen Überhand. Zur katastrophalen wirtschaftlichen Lage kommen nun noch Ermittlungen der US-Börsenaufsicht SEC hinzu. An der Wall Street kursierten schon Konkurs-Gerüchte. Der Dollar sackte gar ab.


HB DETROIT. Wie der US-Automobilkonzern am Mittwoch in einer Pflichtmitteilung erklärte, hat die Finanztochter GMAC eine Vorladung der Börsenaufsicht wegen des Einsatzes bestimmter Rückversicherungs-Produkte bekommen. Die Konzernmutter selbst muss sich zur Bilanzierung ihrer Pensions- und Gesundheitskosten erklären. Es besteht bei beiden der Verdacht der Bilanzkosmetik.

Wie schwer die Anschuldigungen wiegen, zeigt sich darin, dass sogar der Dollar absackte und der Euro demgegenüber wieder über die Marke von 1,21 Dollar stieg. Laut Börsianern verloren Investoren wegen der SEC-Untersuchung das Vertrauen in die US-Währung und engagierten sich stärker in der europäischen Gemeinschaftswährung.

Die Vorladung der SEC hat Gerüchte an der Wall Street aufkommen lassen, GM stehe kurz davor, Konkurs zu beantragen. Das Unternehmen dementierte dies allerdings.

Der weltgrößte Autokonzern steckt zur Zeit in der wohl größten Krise seiner Geschichte. Sinkende Absatzzahlen, ein Berg von Schulden, eine ruinöse Rabattschlacht sowie die steigenden Pensions- und Gesundheitskosten haben sich zu einer Bürde aufgetürmt, die den 1908 gegründeten Konzern immer mehr in die Knie zwingen. Der Opel-Mutterkonzern hat allein in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres 3,8 Milliarden Dollar Verlust eingefahren. Um das Schlimmste abzuwenden, hat GM-Chef Wagoner angekündigt, 25 000 oder gar noch mehr Menschen zu entlassen und mehrere Werke in Nordamerika zu schließen.

Eine der Fragen, die die SEC im Zusammenhang mit den Pensionslasten untersucht, bezieht sich auf den insolventen Automobilzulieferer Delphi. Konkret geht es um mögliche Verpflichtung, die GM aus dem Insolvenzantrag erwachsen. Delphi war früher Teil des GM-Konzerns, ist dann aber in die Eigenständigkeit entlassen worden. Als ehemalige Muttergesellschaft muss GM nun aber die Pensions- und Krankenkassenverpflichtungen für die meisten Delphi-Mitarbeiter tragen. Auf den Konzern könnten nach eigenen Angaben Belastungen von bis zu 12 Milliarden Dollar zukommen.

Bei der Prüfung der Finanztochter GMAC geht es um Rückversicherungs-Transaktionen, so genannte Finite-risk Insurance. Bei diesen handelt es um eine Form der Rückversicherung, die konventionelle Versicherungsformen mit anderen Finanzierungstechniken verknüpft. Die Börsenaufsicht argwöhnt, dass einige Versicherer diese Art der Transaktionen in unsauberer Art und Weise nutzen, um ihre Bilanz aufzupolieren.

GM erwägt momentan den Verkauf der Finanzsparte GMAC, seines momenten wichtigsten Geldbringers mit einem operativen Gewinn von 675 Millionen Dollar im abgelaufenen Quartal. Die Mehrheit an der Sparte könnte an einen strategischen Investor veräußert werden, hatte GM-Chef Rick Wagoner bei der Vorlage der Zwischenbilanz angekündigt. Damit sollten vor allem die Investment-Ratings von GMAC verbessert werden, damit die Sparte wieder an günstige Kredite kommt. Schlechte Nachrichten kommen deshalb zur Unzeit.

Zwar prüft die SEC die komplette Branche wegen der Bilanzierung der Pensionslasten. Doch ist GM bislang offenbar der einzige Konzern, bei dem die Börsenaufsicht näher hinschaut. Statt informell ermittelt sie jetzt formal. Das gibt der SEC das Recht, sich von den Konzernen zusätzliches Material vorlegen zu lassen. Zum zweiten Thema Finite-risk Insurance haben bereits mehrere Unternehmen Vorladungen erhalten, darunter der Elektronikgigang General Electric.

GM erklärte, das Unternehmen werde mit den Behörden zusammenarbeiten. Eine weitergehende Stellungnahme lehnte das Unternehmen ab.

FOKUS 1-GM-Vorladung durch US-Börsenaufsicht schwächt Dollar= Frankfurt, 27. Okt (Reuters) - Nachlassendes Vertrauen in die US-Währung hat dem Euro am Donnerstag geholfen, sich wieder über der Marke von 1,21 Dollar zu stabilisieren. Börsianern zufolge verlagerten Investoren ihr Engagement in die europäische Gemeinschaftswährung, nachdem die US-Börsenaufsicht SEC den weltgrößten Autohersteller General Motors (GM) im Rahmen einer Untersuchung seiner Bilanzierungspraktiken vorgeladen hat. Die europäische Gemeinschaftswährung kostete gegen Mittag um die 1,2126 Dollar nach 1,2061 Dollar zum Handelsschluss am Mittwoch in New York. „Die Nachricht zu GM hat den Euro erst einmal hochgezogen“, sagte DrKW-Analystin Claudia Bauer. Zudem seien Anleger im Vorfeld der am Nachmittag anstehenden Daten zum Auftragseingang langlebiger Güter im September nicht unbedingt Dollar-positiv gestimmt. „Diese Daten betreffen immerhin noch den Hurrikan-Monat“, kommentierte Bauer. Von Reuters befragte Analysten prognostizieren im Schnitt einen Rückgang der Auftragseingänge um 1,1 Prozent nach einem 3,4 prozentigen Zuwachs im August. RISIKO GENERAL MOTORS General Motors ist im Rahmen einer Untersuchung seiner Bilanzierungspraktiken von der US-Börsenaufsicht SEC vorgeladen worden. Die SEC verlangt nach GM-Angaben unter anderem Angaben zu Pensionszahlungen und Transaktionen mit dem insolventen Zulieferer Delphi. Ein anderer Fall betreffe die Finanztochter GMAC, zu der die SEC und ein Bundesgericht Auskünfte im Zusammenhang mit einer Untersuchung in der Versicherungsbranche forderten. SPEKULATIONEN ÜBER EZB-ZINSERHÖHUNG WEITER IM MARKT Zusätzlich stützend für den Euro wirkten Börsianern zufolge die Spekulationen über eine mögliche Anhebung der Leitzinsen in der Eurozone. Am Morgen hatten Daten zu einer deutlich Kaufstimmung der deutschen Verbraucher sich in eine Reihe konjunkturoptimistischer Daten der vergangenen Wochen eingereiht. Zuletzt hatte der Ifo-Geschäftsklimaindex die beste Stimmung der deutschen Wirtschaft seit fünf Jahren ausgewiesen. Von Seiten der Europäischen Zentralbank (EZB) mehrten sich parallel dazu die Warnungen vor einer sich beschleunigenden Teuerung, was Analysten zunehmend auf eine baldige Zinserhöhung spekulieren lässt. Am Donnerstagvormittag sprach EZB-Ratsmitglied Erkki Liikanen von deutlichen Aufwärtsrisiken bei den langfristigen Inflationserwartungen. Nach Einschätzung von DrKW-Analystin Bauer könnte sich das Blatt am Devisenmarkt aber schnell wieder wenden. „Morgen kommen die Zahlen zum Bip-Wachstum in den USA, und die werden wohl noch sehr robust ausfallen“, schätzte Bauer. „Es kann gut sein, dass morgen dann Gewinne eingestrichen werden.“ Zum japanischen Yen hatte der Dollar im fernöstlichen Handel kurzzeitig ein Zwei-Jahres-Hoch von 116,22 Yen erreicht, fiel im Laufe des Vormittags aber wieder bis auf 115,32 Yen. kir/brn REUTERS

HANDELSBLATT, Donnerstag, 27. Oktober 2005, 11:58 Uhr

chinaman - Dienstag, 16. Mai 2006 - 08:58
25%-Fall des Dollar?

Die Weltwirtschaftskrise kommt

Von Karl Weiss


Wir haben hier keine Anlageberatung durchzuführen, wie eine Diskutantin im Forum vorschlug, aber die ökonomische Entwicklung war und ist immer einer der Schwerpunkte, mit denen sich die Berliner Umschau beschäftigt. Da kann es nicht unerwähnt bleiben, daß der Dollar seit einem Monat fällt, langsam, aber sicher und der chinesische Vize-Finanzminister sagte, er habe gehört, der Dollar werde 25% an Wert verlieren (das wäre ein Euro von 1,50).


Noch interessanter aber ist, daß er auch sagte, die Konsequenzen aus einer solchen Entwicklung wären „schockierend". Der Vize-Minister heißt Li Yong und was er mit schockierenden Konsequenzen meint, kann man sich ausmalen. Die Meldung ist vom „Bloomberg News Service", also der Finanzagentur, die dem New Yorker Bürgermeister Bloomberg gehört, der von der republikanischen Partei ist, also der Partei Bushs. Diese Agentur hat also sicherlich nicht das geringste Interesse, in diesem Moment, kurz vor Wahlen in den USA, falsch Alarmmeldungen in die Welt zu setzen.

China ist nämlich (zusammen mit Japan) das Land, das den Dollar stützt - ja, nicht nur den Dollar stützt, sondern auch das US-Außenhandels- und Budget-Defizit finanziert. China (und Japan) haben riesige Dollar-Devisenreserven, auf denen praktisch der gesamte Staatsschatz beruht, der wiederum die Basis der eigenen Geldausgabe ist. Sie exportieren viel in die Vereinigten Staaten und erhalten dafür Dollar. Wenn die US-Zentralbank neue Dollaranleihen herausgibt, müssen sie den wesentlichen Teil aufkaufen, um einem Fall des Dollars entgegenzuwirken, der ihre eigenen Reserven entwerten würde. So werden sie zu den Finanzierern der US-Eroberungskriege und Militärmacht. Übrigens ist auch Süd-Korea in dieser gleichen Lage, wenn dies auch kein wirtschaftlich so bedeutendes Land ist.

Andererseits erlaubt die ständige Stützung des Dollars durch diese großen Wirtschaftsmächte (Japan als die zweitgrößte und China als viertgrößte Volkswirtschaft der Erde) der US-Regierung , nach Belieben Geld zu drucken , ohne damit automatisch unter Inflationsdruck zu geraten, wie das für jedes andere Land gälte.

Wenn also der chinesische Vize-Finanzminister von schockierenden Konsequenzen redet, dann meint er damit zunächst einmal schockierend für sein Land, aber daneben auch schockierend für die Weltwirtschaft. Für China würde eine deutliche Verringerung des Wertes des Dollar im Verhältnis zu anderen Währungen natürlich einen Verlust in Bezug auf die eigenen Devisenreserven bedeuten. Das aber bedeutet, daß man gezwungen wäre, die eigene Wirtschaft mindestens teilweise vom Dollar abzukoppeln, auch wenn dies in ersten Moment hauptsächlich eine Realisierung der angefallenen Verluste bedeuten würde. Man würde die Devisenreserven teilweise auf andere Währungen und auf Gold umstellen. Dabei käme hauptsächlich der Euro in Frage, aber auch der Yen, das britische Pfund und der Schweizer Franken.

Die Umstellung eines Teils der Devisenreserven von Japan, China und Nord-Korea hätte aber dann erneut Rückwirkungen auf den Dollarkurs, dies würde den Dollar in einen Abwärts-Strudel ziehen, dessen Ende schwer abzusehen wäre. Vor allem aber - und das ist das eigentlich schockierende, auf das der Vize-Minister hinweist, würde das die US-Wirtschaft schwer beeinträchtigen, die das Leitpferd der Weltwirtschaft ist und damit voraussichtlich eine Weltwirtschaftskrise auslösen, die das Ausmaß der Krisen von 1992/1993 und 1999/2001 erreichen könnte oder es sogar übertreffen.

Solange die Dollarabwertung leicht ist, so wie bis zum jetzigen Zeitpunkt, profitiert die US-Wirtschaft sogar davon, denn dies erleichtert die US-Exporte und hilft, das Außenhandelsdefizit zu verringern. Allerdings werden auch die Importe teurer und da liegt eine große Gefahr, denn die USA sind bei weitem der größte Importeur der Welt. Die „Federal Reserve" müßte fortfahren, die Zinsen zu erhöhen, um eine importierte Inflation abzuwenden. Man hat gerade den Leitzins auf 5% erhöht, einen Wert, der seit langem nicht erreicht worden war. Solange man Monat für Monat in kleinen Schritten diesen Zins erhöht, verhindert man eine zu hohe Dollarabwertung und wird immer attraktiver für das internationale Kapital, das dann Gelder aus anderen Ländern abziehen würde - was wiederum für eine Anzahl von Entwicklungsländern äußerst schädlich sein könnte.

Alles gut und schön, aber damit würgt man das wirtschaftliche Wachstum im Land ab, denn die Investitionen werden dann immer teurer zu finanzieren. Das aber genau ist der Beginn der US-Weltwirtschaftskrise, die dann die ganze Weltwirtschaft in den Strudel zieht.

Entscheidet die US-Federal -Reserve dagegen, jetzt mit den Zinserhöhungen aufzuhören oder nur noch eine von einem Viertel Prozent Anfang Juni zu machen, wie es viele erwarten, so wird die Abwertung des Dollars weitergehen und die asiatischen Länder werden reagieren müssen, um die Verluste für die Reserven des eigenen Staatsschatzes in Grenzen zu halten - wiederum, wie oben gezeigt, mit der Konsequenz der Weltwirtschaftskrise.

Der Weg ist also die Alternative von Scilla und Charybdis - an einem der beiden Felsen zerschellten die Schiffe im Altertum. So kann die „Fed" im Moment machen, was sie will, die Weltwirtschaftskrise ist nicht aufzuhalten. Die Gesetze des Kapitalismus sind eisern und werden zuschlagen, solange es Kapitalismus gibt.

Waren die beiden genannten Weltwirtschaftskrisen nur von mittelgroßer Schwere, so könnte die jetzt anstehende in Verbindung mit einer massiven Dollarabwertung das Ende des Dollars als internationale Leitwährung bedeuten, was unabsehbare Folgen für die US-Wirtschaft und für die Rolle der USA als einzig verbliebener Supermacht hätte. Zumindest eine ernsthafte Gefährdung dieser Rolle könnte damit einhergehen, denn eine große Militärmacht macht noch keine Supermacht, wenn dahinter nicht eine starke Wirtschaft steht (siehe der Niedergang der Sowjetunuion als Supermacht).

Wie auch immer, die früher schon geäußerte Ansicht, der Ausbruch der Weltwirtschaftskrise stünde im Zusammenhang mit einem US-Überfall auf den Iran, kann man jetzt getrost zur Seite legen. Es wird sie geben, mit oder ohne Iran-Krieg, mit oder ohne einen weiteren Anstieg des Rohölpreises. Angesichts der Tatsache, daß es der US-Regierung weiterhin nicht gelingt, sich aus dem Irak-Desaster zu befreien und es unwahrscheinlich ist, daß man sich auf ein neues Abenteuer einläßt, ohne dem letzten entronnen zu sein, muß Israel sich sogar anfangen zu überlegen, ob es den Iran-Überfall nicht allein durchführt. Das wiederum könnte zu weiteren Implikationen führen, von denen die Weltwirtschaftskrise wahrscheinlich noch die kleinste wäre.

Interessante Zeiten stehen vor uns.

Was den Anleger-Tip betrifft, so gibt es keinen. Jetzt in Gold zu flüchten, ist anhand eines Preises von mehr als 700 Dollar für die Feinunze ebenso riskant wie Immobilien, die massiv an Wert verlieren werden. Nicht zu reden von Aktien oder Fonds oder ähnlichen Anlagen, deren Werte noch mehr fallen werden. Manche meinen, Euro, Yen, Schweizer Franken oder britische Pounds in Banknoten würden noch am wenigsten an Wert verlieren, aber auch das kann niemand garantieren.


Das falscheste wäre es auf jeden Fall, Geld auf Bankkonten oder irgendwelchen Bank-Anlagen zu belassen, denn niemand weiß, welche und wie viele Banken überleben werden.

25%-Fall des Dollar?

Die Weltwirtschaftskrise kommt

Von Karl Weiss


Wir haben hier keine Anlageberatung durchzuführen, wie eine Diskutantin im Forum vorschlug, aber die ökonomische Entwicklung war und ist immer einer der Schwerpunkte, mit denen sich die Berliner Umschau beschäftigt. Da kann es nicht unerwähnt bleiben, daß der Dollar seit einem Monat fällt, langsam, aber sicher und der chinesische Vize-Finanzminister sagte, er habe gehört, der Dollar werde 25% an Wert verlieren (das wäre ein Euro von 1,50).


Noch interessanter aber ist, daß er auch sagte, die Konsequenzen aus einer solchen Entwicklung wären „schockierend". Der Vize-Minister heißt Li Yong und was er mit schockierenden Konsequenzen meint, kann man sich ausmalen. Die Meldung ist vom „Bloomberg News Service", also der Finanzagentur, die dem New Yorker Bürgermeister Bloomberg gehört, der von der republikanischen Partei ist, also der Partei Bushs. Diese Agentur hat also sicherlich nicht das geringste Interesse, in diesem Moment, kurz vor Wahlen in den USA, falsch Alarmmeldungen in die Welt zu setzen.

China ist nämlich (zusammen mit Japan) das Land, das den Dollar stützt - ja, nicht nur den Dollar stützt, sondern auch das US-Außenhandels- und Budget-Defizit finanziert. China (und Japan) haben riesige Dollar-Devisenreserven, auf denen praktisch der gesamte Staatsschatz beruht, der wiederum die Basis der eigenen Geldausgabe ist. Sie exportieren viel in die Vereinigten Staaten und erhalten dafür Dollar. Wenn die US-Zentralbank neue Dollaranleihen herausgibt, müssen sie den wesentlichen Teil aufkaufen, um einem Fall des Dollars entgegenzuwirken, der ihre eigenen Reserven entwerten würde. So werden sie zu den Finanzierern der US-Eroberungskriege und Militärmacht. Übrigens ist auch Süd-Korea in dieser gleichen Lage, wenn dies auch kein wirtschaftlich so bedeutendes Land ist.

Andererseits erlaubt die ständige Stützung des Dollars durch diese großen Wirtschaftsmächte (Japan als die zweitgrößte und China als viertgrößte Volkswirtschaft der Erde) der US-Regierung , nach Belieben Geld zu drucken , ohne damit automatisch unter Inflationsdruck zu geraten, wie das für jedes andere Land gälte.

Wenn also der chinesische Vize-Finanzminister von schockierenden Konsequenzen redet, dann meint er damit zunächst einmal schockierend für sein Land, aber daneben auch schockierend für die Weltwirtschaft. Für China würde eine deutliche Verringerung des Wertes des Dollar im Verhältnis zu anderen Währungen natürlich einen Verlust in Bezug auf die eigenen Devisenreserven bedeuten. Das aber bedeutet, daß man gezwungen wäre, die eigene Wirtschaft mindestens teilweise vom Dollar abzukoppeln, auch wenn dies in ersten Moment hauptsächlich eine Realisierung der angefallenen Verluste bedeuten würde. Man würde die Devisenreserven teilweise auf andere Währungen und auf Gold umstellen. Dabei käme hauptsächlich der Euro in Frage, aber auch der Yen, das britische Pfund und der Schweizer Franken.

Die Umstellung eines Teils der Devisenreserven von Japan, China und Nord-Korea hätte aber dann erneut Rückwirkungen auf den Dollarkurs, dies würde den Dollar in einen Abwärts-Strudel ziehen, dessen Ende schwer abzusehen wäre. Vor allem aber - und das ist das eigentlich schockierende, auf das der Vize-Minister hinweist, würde das die US-Wirtschaft schwer beeinträchtigen, die das Leitpferd der Weltwirtschaft ist und damit voraussichtlich eine Weltwirtschaftskrise auslösen, die das Ausmaß der Krisen von 1992/1993 und 1999/2001 erreichen könnte oder es sogar übertreffen.

Solange die Dollarabwertung leicht ist, so wie bis zum jetzigen Zeitpunkt, profitiert die US-Wirtschaft sogar davon, denn dies erleichtert die US-Exporte und hilft, das Außenhandelsdefizit zu verringern. Allerdings werden auch die Importe teurer und da liegt eine große Gefahr, denn die USA sind bei weitem der größte Importeur der Welt. Die „Federal Reserve" müßte fortfahren, die Zinsen zu erhöhen, um eine importierte Inflation abzuwenden. Man hat gerade den Leitzins auf 5% erhöht, einen Wert, der seit langem nicht erreicht worden war. Solange man Monat für Monat in kleinen Schritten diesen Zins erhöht, verhindert man eine zu hohe Dollarabwertung und wird immer attraktiver für das internationale Kapital, das dann Gelder aus anderen Ländern abziehen würde - was wiederum für eine Anzahl von Entwicklungsländern äußerst schädlich sein könnte.

Alles gut und schön, aber damit würgt man das wirtschaftliche Wachstum im Land ab, denn die Investitionen werden dann immer teurer zu finanzieren. Das aber genau ist der Beginn der US-Weltwirtschaftskrise, die dann die ganze Weltwirtschaft in den Strudel zieht.

Entscheidet die US-Federal -Reserve dagegen, jetzt mit den Zinserhöhungen aufzuhören oder nur noch eine von einem Viertel Prozent Anfang Juni zu machen, wie es viele erwarten, so wird die Abwertung des Dollars weitergehen und die asiatischen Länder werden reagieren müssen, um die Verluste für die Reserven des eigenen Staatsschatzes in Grenzen zu halten - wiederum, wie oben gezeigt, mit der Konsequenz der Weltwirtschaftskrise.

Der Weg ist also die Alternative von Scilla und Charybdis - an einem der beiden Felsen zerschellten die Schiffe im Altertum. So kann die „Fed" im Moment machen, was sie will, die Weltwirtschaftskrise ist nicht aufzuhalten. Die Gesetze des Kapitalismus sind eisern und werden zuschlagen, solange es Kapitalismus gibt.

Waren die beiden genannten Weltwirtschaftskrisen nur von mittelgroßer Schwere, so könnte die jetzt anstehende in Verbindung mit einer massiven Dollarabwertung das Ende des Dollars als internationale Leitwährung bedeuten, was unabsehbare Folgen für die US-Wirtschaft und für die Rolle der USA als einzig verbliebener Supermacht hätte. Zumindest eine ernsthafte Gefährdung dieser Rolle könnte damit einhergehen, denn eine große Militärmacht macht noch keine Supermacht, wenn dahinter nicht eine starke Wirtschaft steht (siehe der Niedergang der Sowjetunuion als Supermacht).

Wie auch immer, die früher schon geäußerte Ansicht, der Ausbruch der Weltwirtschaftskrise stünde im Zusammenhang mit einem US-Überfall auf den Iran, kann man jetzt getrost zur Seite legen. Es wird sie geben, mit oder ohne Iran-Krieg, mit oder ohne einen weiteren Anstieg des Rohölpreises. Angesichts der Tatsache, daß es der US-Regierung weiterhin nicht gelingt, sich aus dem Irak-Desaster zu befreien und es unwahrscheinlich ist, daß man sich auf ein neues Abenteuer einläßt, ohne dem letzten entronnen zu sein, muß Israel sich sogar anfangen zu überlegen, ob es den Iran-Überfall nicht allein durchführt. Das wiederum könnte zu weiteren Implikationen führen, von denen die Weltwirtschaftskrise wahrscheinlich noch die kleinste wäre.

Interessante Zeiten stehen vor uns.

Was den Anleger-Tip betrifft, so gibt es keinen. Jetzt in Gold zu flüchten, ist anhand eines Preises von mehr als 700 Dollar für die Feinunze ebenso riskant wie Immobilien, die massiv an Wert verlieren werden. Nicht zu reden von Aktien oder Fonds oder ähnlichen Anlagen, deren Werte noch mehr fallen werden. Manche meinen, Euro, Yen, Schweizer Franken oder britische Pounds in Banknoten würden noch am wenigsten an Wert verlieren, aber auch das kann niemand garantieren.


Das falscheste wäre es auf jeden Fall, Geld auf Bankkonten oder irgendwelchen Bank-Anlagen zu belassen, denn niemand weiß, welche und wie viele Banken überleben werden.

http://www.rbi-aktuell.de/cms/front_content.php?client=1&lang=1&idcat=29&idart=7034

stw - Dienstag, 16. Mai 2006 - 12:48
"Das falscheste wäre es auf jeden Fall, Geld auf Bankkonten oder irgendwelchen Bank-Anlagen zu belassen, denn niemand weiß, welche und wie viele Banken überleben werden."

Diser Autor ist also allen Ernstes der Meinung, man sollte sich seine Euros bar abheben und unter das Kopfkissen legen ? Mir ist dieser Artikel viel zu einseitig geschrieben auch wenn ich die Gefahr einer von USA ausgehenden Weltwirtschaftskrise durchaus sehe.

:-) stw

chinaman - Freitag, 28. Juli 2006 - 05:36
Immobilienmarkt
Wackelige Konstruktion
Der amerikanische Traum vom eigenen Heim ist auf Kredite gebaut - Vielen US-Bürgern droht die Überschuldung
Von Martin Dowideit

New York - Normalerweise kümmert sich Paul Harden nur um nackte Zahlen. Der Kreditvermittler aus Cypress im Süden Kaliforniens berät bei Hausfinanzierungen, berechnet Zinsen und vermittelt Hypothekenverträge. Doch inzwischen muß er sich zunehmend um die seelische Verfassung seiner Kunden kümmern.

Die Verzweiflung einiger Hausbesitzer ist groß. Etliche haben in den vergangenen Wochen Schreiben erhalten, in denen lapidar steht, daß sich die Ratenzahlungen auf ihr Haus ab sofort verdoppeln. "Ich muß nicht nur nach Umschuldungsmöglichkeiten suchen, sondern gleichzeitig psychologische Talente entwickeln", sagt Harden.

Auslöser für die steigenden Zinsen sind die Entscheidungen der US-Notenbank Federal Reserve (Fed). Seit Juni 2004 hat sie den Leitzins in kleinen Schritten von einem auf 5,25 Prozent angehoben. Für Banken ist es dadurch teurer geworden, sich Geld bei der Zentralbank zu leihen. Diese höheren Kosten schlagen die Geldhäuser bei den Immobilienzinsen drauf - sowohl bei neuen Hypothekenverträgen als auch bei bestehenden Verträgen mit flexiblem Zinssatz.

Der US-Eigenheimmarkt kämpft derzeit mit zwei Herausforderungen. Zum einen machen es die steigenden Zinsen teurer, einen Hauskauf zu finanzieren. Die Häusernachfrage sinkt daher. Zum anderen ist es dadurch zu einem Überangebot an Häusern gekommen, die in Erwartung eines lange anhaltenden Immobilienbooms von Bauunternehmen errichtet wurden. Derzeit stehen 1,5 Mio. Häuser in den USA leer, ein Sechstel mehr als im Vorjahr und so viele wie noch nie zuvor seit Beginn der Leerstandsmessung 1994.

Die zwischen 2000 und 2005 unaufhaltsam steigenden Immobilienpreise scheinen sich zumindest in einigen Regionen zu stabilisieren. Ein von Yale-Professor Robert Shiller entwickelter Hauspreisindex registriert etwa in der Region Boston bereits stagnierende Preise. "Die Entwicklung dort könnte auf andere Regionen ansteckend wirken", schätzt der Ökonom, der zum Jahrtausendwechsel den Einbruch des Aktienmarkts treffend vorausgesagt hatte und dadurch bekannt geworden war.

Die US-Regierung veröffentlicht an diesem Freitag die vorläufigen Zahlen für das Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal. Wahrscheinlich fällt es nicht so üppig aus wie bisher, was zu einem Gutteil am Markt für Eigenheime liegt. War die US-Wirtschaft im ersten Quartal noch um 5,6 Prozent gewachsen, erwartet etwa die Investmentbank Goldman Sachs nur noch 3,2 Prozent für die vergangenen drei Monate.

Die Entwicklung auf dem Immobilienmarkt drückt gleich doppelt auf das Wachstum. Denn sowohl die Zins- als auch die aktuelle Preisentwicklung für Wohnhäuser drücken den Konsum in den USA - wenn auch mit Zeitverzögerung. Die höheren Zinsen wirken wie eine Steuer, so daß Immobilienbesitzer weniger Geld in der Tasche haben, um Fernseher oder Autos zu kaufen. Die fallenden Immobilienpreise lassen gleichzeitig eine höhere Schuldenaufnahme auf Eigenheime nicht zu. In den vergangenen Jahren hatten Millionen Amerikaner die Preisanstiege ihrer Häuser genutzt, um mehr Kredite auf die Eigenheime aufzunehmen und das Geld dann ins Einkaufszentrum ihrer Wahl zu tragen.

Allein 2004 sind nach Schätzung der Deutschen Bank auf diese Weise etwa 300 Mrd. Dollar in die Wirtschaft geflossen. Bis zum Ende dieses Jahres werde diese Konjunkturspritze jedoch komplett versiegen, vermutet der US-Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Peter Hooper. Ökonom Shiller hält eine Rezession wie Anfang der neunziger Jahre für möglich.

Nicht ganz so pessimistisch ist David Wyss, Chefvolkswirt der Ratingagentur Standard & Poors. "Den Verbrauchern wird eine ganze Menge Geld fehlen, das bislang zum Großteil in Renovierungen gesteckt wurde", sagt Wyss. In der Folge leidet die Baubranche, Arbeitsplätze sind gefährdet. Der Gesamteffekt wird das US-Wirtschaftswachstum in diesem Jahr um 0,5 Prozentpunkte nach unten drücken, wie der Volkswirt schätzt. Im kommenden Jahr werde das Wachstum gar um etwa einen Prozentpunkt niedriger ausfallen als möglich. Der private Konsum erzeugt knapp 70 Prozent der US-Wirtschaftsleistung.

Das Problem ist dennoch kein rein amerikanisches, denn die USA importieren zahlreiche Waren. Das Land steuert zum Welthandel 10,1 Prozent bei. "Der US-Konsument ist seit vielen Jahren die Stütze der Weltwirtschaft", sagt deshalb Stephen Roach, Chefvolkswirt der Investmentbank Morgan Stanley. Ein Rückgang der Konsumausgaben als Folge eines schwächelnden Immobilienmarkts wirkt sich daher weltweit aus.

Das trifft auch Deutschland: Denn die Schwankungen des US-Wirtschaftswachstums erreichen die Bundesrepublik mit einer Zeitverzögerung von einigen Quartalen zu etwa der Hälfte. Dazu trägt bei, daß die USA der zweitgrößte Importeur von deutschen Waren sind.

Besonders schwer treffen die steigenden Zinsen jene US-Hausbesitzer, die ihr Eigenheim über einen Kredit mit flexiblem Zinssatz finanziert haben. Anders als in Deutschland sehen die meisten Verträge dieser Art eine erste Zinsanpassung erst nach drei bis fünf Jahren Laufzeit vor. Etwa jeder dritte Hauskäufer in den USA setzt auf solche Verträge. Wer also vor drei Jahren einen Kredit zum Superniedrigzins abgeschlossen hat, muß jetzt viel zahlen. Für einen der Kunden von Kreditmakler Harden bedeutet das etwa eine monatliche Zahlung von 3000 statt bislang 1500 Dollar.

Insgesamt stehen nach Schätzungen der Moody's-Tochter Economy.com zwei Billionen Dollar privater Immobilienkredite aus, deren Zinssätze sich in diesem oder im kommenden Jahr erhöhen werden. Nach einer Studie des Marktbeobachters First American müssen etwa 1,4 Mio. Haushalte damit rechnen, daß ihre Zinszahlungen um mehr als die Hälfte steigen. Die durchschnittliche Haushaltsbelastung durch Immobilienkredite ist im ersten Quartal um ein Sechstel gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen.

Die Kunden von Kreditmakler Harden suchen derzeit händeringend nach Möglichkeiten, ihre Kredite umzuschichten und ihre Finanzen in den Griff zu bekommen. Glaubt man der Werbung des Kreditanbieters Ditech.com, ist eine solche Refinanzierung "einfacher, als eine Pizza zu bestellen". Große Sparchancen sieht Harden jedoch nicht. Viele Kunden hätten vor einigen Jahren flexible Zinsverträge oder Nur-Zins-Kredite abgeschlossen, deren Tilgung erst einige Jahre nach Abschluß einsetzt. "Die Ratenzahlungen für solche Kredite werden auch nach einer Refinanzierung 40 Prozent über den vergangenen Niedrigzinsen liegen", sagt Harden.

Mehrere tausend Hausbesitzer in den USA müssen daher mittelfristig die Zwangsversteigerung ihres Eigenheims befürchten. Sie haben sich von Billigkrediten locken lassen und können höhere Zinsen nicht verkraften. "Der Schuldenstand bietet einfach keinen Spielraum", sagt Harden. Gemeinsam mit der Immobilienblase platzt dann auch der amerikanische Traum vom Eigenheim.

Artikel erschienen am Fr, 28. Juli 2006

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