Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: Gold: Archivierte Beiträge bis 14. Januar 2005
isabellaflora - Freitag, 7. Januar 2005 - 15:56
Schon, schon - ja, eine interessante Diskussion. Aber muss die jetzt geführt werden ? Kann man das nicht auf die Sommermonate verschieben, wo die Börsen ruhiger laufen ? Statistisch gesehen ist der Januar einer der besten Börsenmonate ... und worüber redet Ihr zur Zeit (!) ? Über Gold in Euern Socken ;-p

Ganz, ganz toll sind die Beiträge zur Zeit (!) über die DBAG - da merkt man richtig, dass da was brodelt und Ihr beobachtet das ganz genau. Kurzum Ihr nehmt eine AG ins Visier - einfach toll.

By the way - bei PS4 Phönix Sonnenstrom laufen die Drähte heiß. Dieser kleine Laden kommt auf Börsenumsätze wie die von Bundis. Aktienkurs ist so'n bißchen wie Kino ;-)

Gruß isabellaflora

chinaman - Samstag, 8. Januar 2005 - 09:13
Hallo isabellaflora,


ganz offen gesagt gibt Dein Posting oben deutliche Hinweise darauf, wie wenig Du bisher verstanden hast. Die grundlegende Diskussion soll gefälligst im Sommer stattfinden, nur weil ein ominöser Effekt nun angeblich besonders stark wirkt *kopfschüttel*


;-))
Gruß
Chinaman


Abschied vom Januar-Effekt?
Auch an den Weltbörsen herrschen Jahreszeiten, doch der Herbst gewinnt für die Anleger immer mehr an Bedeutung
von Jens Wiegmann

Berlin - Für einen todsicheren Aktientip würde so mancher Anleger seine Schwiegermutter verkaufen. Wer das aus moralischen oder praktischen Gründen ablehnt, kann sich immer noch an Strategen wie Arch Crawford halten, der mit Hilfe der Astrologie den Crash von 1987 vorhergesagt haben will. Oder an das Januar-Barometer: Schließt die Börse am ersten Handelstag im neuen Jahr im Plus, werden auch die ersten fünf Tage gut, heißt es. Ist die Bilanz nach fünf Tagen immer noch positiv, wirkt sich das auf den ganzen Januar aus. Endet der mit Aufschlägen, können sich die Anleger auch auf ein positives Gesamtjahr freuen.


Bei aller Skepsis: Die Statistik zeigt, daß der Januar tatsächlich ein ungewöhnlicher Börsenmonat ist. Und es gibt durchaus handfeste Erklärungen dafür. Einer der möglichen Gründe für die bullischen Börsen zu Jahresbeginn ist das sogenannte Tax-Loss-Selling: Anleger verkaufen im Dezember Aktien, mit denen sie Verluste gemacht haben, um diese zu realisieren und für das laufende Jahr noch steuerlich geltend zu machen. Im Januar werden dann viele dieser Titel wieder zurückgekauft. Richard Zellmann, Leiter Aktienstrategie bei Helaba Trust, schließt die Auswirkungen dieser Steuer-Taktik nicht aus, hält sie aber für gering. "Viel wichtiger für die Kurse ist das "Window-dressing' der institutionellen Anleger." Sie stoßen im Dezember oft schlecht gelaufene Titel ab, um ihren Kunden ein Portfolio mit einer guten Jahresperformance präsentieren zu können - ohne schwarze Schafe.


Hinzu kommt aufgrund von Ausschüttungen bei festverzinslichen Wertpapieren oder Versicherungen im Januar eine besonders hohe Liquidität, die wieder in den Markt fließt. Andere Experten verweisen auf einen anderen Faktor, der den Januar-Effekt begünstigt: eine erhöhte Risikobereitschaft der Anleger. Getrau dem Motto "Wenn's schiefgeht, bleibt bis Jahresende noch genügend Zeit, um die Verluste auszugleichen." Davon profitieren vor allem die Nebenwerte. "Für die mittleren und kleineren Titel ist die Performance im Januar und im ersten Quartal erfahrungsgemäß die mit Abstand beste im Vergleich zum Gesamtmarkt", sagt Volker Borghoff, Chef-Aktienstratege bei HSBC Trinkaus & Burkhardt. "Später werden die Anleger dann meist etwas vorsichtiger und setzen verstärkt auf Blue-Chips." Saisonale Trends seien heute eher noch stärker ausgeprägt, so Borghoff, es sei aber seit etwa 1990 eine Verschiebung zum vierten Quartal festzustellen. Nach einer HSBC-Studie sind Oktober und November mit einer absoluten durchschnittlichen Rendite von vier Prozent inzwischen die beiden besten Monate des Jahres. "Die Entwicklung der Kurse leidet im dritten Quartal häufig darunter, daß die Halbjahreszahlen nicht so gut ausgefallen sind wie erwartet oder die Unternehmen sogar Gewinnwarnungen ausgesprochen haben." Im Laufe des vierten Quartals können bestimmte Titel auf dem gesunkenen Bewertungsniveau dann wieder attraktiv sein, zumal wenn es bereits positive Ausblicke auf das kommende Jahr gibt. Das wiederum hat auch Auswirkungen auf den Januar: Ein Teil der Liquidität wurde bereits im vierten Quartal investiert und der Januar-Effekt fällt folglich geringer aus.


Die Zahlen von Hendrik Garz, Aktienstratege bei der WestLB, stützen die These vom nachlassenden Januar-Effekt. War er vor einigen Dekaden noch stark ausgeprägt, wurde er im Laufe der Zeit schwächer und trat zwischenzeitlich überhaupt nicht auf (s. Grafik).


Anleger sollten sich also nicht zu sehr auf den Januar verlassen. Letztlich seien immer Konjunktur- und Unternehmensdaten entscheidend, sagt Helaba-Stratege Zellmann. Garz ergänzt: "Es können immer Ereignisse auftreten, die das gängige Muster durcheinanderbringen, zum Beispiel überraschend schlechte Konjunkturdaten oder ein unerwarteter Zinsschritt." Borghoff setzt auf MDax und SDax - Januar-Effekt hin oder her: "Die Wirtschaft wird sich 2005 voraussichtlich schwächer entwickeln, das spricht für Nebenwerte, da sie nicht so stark vom Konjunkturzyklus abhängig sind."


Artikel erschienen am Fr, 7. Januar 2005
Die Welt

prof - Samstag, 8. Januar 2005 - 15:45
@if: Die grundlegende Diskussion über Verschuldung, Gold, Sozialsysteme usw.
(die zur Zeit etwas jammerhaft wirkt)
schließt doch die Diskussion über interessante Nebenwerte nicht aus.
Man muss zwischen Rohstoffspekulationen und Vermögenssicherung unterscheiden!

Ich glaube auch an einen starken Jahresstart bis Frühsommer.
Bei meinen Werten gibt´s außer "langfristiger Aufwärtstrend" und "Ausbruch aus der Seitwärtsbewegung" nicht viel zu berichten. Natürlich sind die Charts handverlesen und für jeden Kauf bin ich bullish. Auf stw-boerse versucht niemand seine Werte durch sinnlose Postings zu pushen, deshalb ist hier das Niveau außerordentlich hoch!
Prof

isabellaflora - Montag, 10. Januar 2005 - 09:50
Okay - ich habe wenig verstanden ;-(

Bis auf das Lob - das darf weiterhin gelten ?

Eine Frage noch : Was haltet Ihr von Sanacorp ?

Okay - habe schon wieder was nicht verstanden ? ;-)

Gruß isabellaflora

mib - Montag, 10. Januar 2005 - 12:42
hey china...!
das war jetzt aber didaktisch eine mittlere Katastrophe!
:-))))

@belladonna: ich persoenlich hab mich mittlerweile auf relativ wenige Branchen konzentriert, die ich wenigstens ein bisschen verstehe... vernuenftiger waere es wahrscheinlich, es wie prof zu machen und getreu der Devise "the trend is your friend" lediglich charts zu beobachten... aber das macht mir keinen Spass...
wenn eine Gruppe von Leuten zusammenkommt, die unterschiedliche Expertisen einbringen, dann sollte eigentlich was vernuneftiges dabei rumkommen.
aber ganz generell: lass dich nicht entmutigen, hier mit zu reden... ich poste auch, obwohl ich keine Ahnung hab!
(Vorsicht uebrigens bei der DBAG! wir haben bei denen hier schon so oft voellig daneben gelegen...)

Gruss - Mib

isabellaflora - Montag, 10. Januar 2005 - 15:05
Hallo Mib,

deswegen fühle ich mich ja hier so gut aufgehoben, weil der Stil ausgesprochen freundlich ist ;-))))

Kurzum, ich muss mich diesem auch noch etwas anpassen und die ...'Socken voller Gold ...' mal beiseite lassen. Da ich bereits die eine oder andere Gruppe besucht habe, weiß ich um die Problematik des Tones in solchen Foren - da gehen einem schon mal die 'Drähte' durch ohne es so zu meinen. Und das ist hier auch sehr gut, dass das Posting über das Formular läuft - das beugt schon einiges vor.

So, nun aber genug gesalmmt. Im Moment sind auf meinem Radar, ich erwähnte es bereits, Phönix Sonnenstrom und Sanacorp. Phönix ist ne echt typische Trendaktie, weil noch zu wenig Fundamentaldaten vorliegend aber mit enorm hohen Umsatz. Sanacorp scheint etwas ein Mauerblümchendasein zu führen. Jedenfalls der Chart ist ein ganz typischer und daher nicht uninteressant - und hier sind die Fundamentaldaten ohne Tadel. Schließlich besetzt die Fimra imo einen Nischenmarkt.

Gruß isabellaflora

chinaman - Montag, 10. Januar 2005 - 18:17
Nur eine Atempause ...


Der Goldpreis gönnt sich eine Atempause


RAINER SARTORIS

HANDELSBLATT, 10.1.2005

DÜSSELDORF. Die zweite Jahreshälfte 2004 verlief für Anleger, die im Gold investiert waren, durchaus erfreulich. Mit rund 457 US-Dollar je Unze stieg das Edelmetall auf den höchsten Stand seit 1988 an. Die Rally erwies sich letztlich jedoch als zu großer Schluck aus der Pulle, das hohe Niveau konnte nicht verteidigt werden. Derzeit befindet sich der Goldpreis in einer ausgeprägten Konsolidierungsphase. Diese kann durchaus noch ein wenig anhalten; mittel- bis langfristig sollten jedoch noch deutlich höhere Notierungen erreicht werden.

Mit Blick auf die kurzfristigen Perspektiven mahnt insbesondere das Abrutschen unter den massiven Unterstützungsbereich bei rund 432 Dollar zur Vorsicht, der aus zwei alten Hochpunkten resultiert. In der ersten Jahreshälfte 2004 endete auf diesem Niveau noch jeglicher Versuch des Goldpreises, in höhere Regionen vorzustoßen.

Dies ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass das übergeordnete Bild weiter positiv bleibt. So steigen die 100- und die 200-Tage-Linie (aktuell liegen diese bei 425 bzw. 411 Dollar) weiter an. Auch der mittelfristige Aufwärtstrend (aktuell bei 407 US-Dollar) blieb bisher unverletzt. Erst ein Abrutschen unter die angeführte Trendlinie würde zu einer deutlichen Eintrübung der technischen Perspektiven führen. In diesem Fall müsste ein Rückschlag in Richtung des Tiefs bei 372 US-Dollar einkalkuliert werden.

Im Rahmen der Konsolidierung nähert sich der Stochastik – ein quantitativer Indikator, der dazu geeignet ist, Übertreibungsphasen im Kursverlauf anzuzeigen – zügig dem überverkauften Bereich an. Insofern erscheint ein direktes Abrutschen in deutlich tiefere Regionen eher unwahrscheinlich.

So lange der oben angeführte Aufwärtstrend weiter Bestand hat, können Anleger optimistisch in die Zukunft blicken. Einen richtigen Schub würde der Goldpreis jedoch erst bei einem Anstieg über das letzte zyklische Hoch bei 457 Dollar erhalten. In diesem Fall ließe sich der nächste ernst zu nehmende Widerstand erst in Form eines Hochs bei rund 500 US-Dollar ausmachen, das aus dem Jahr 1987 stammt.

Anleger aus dem Euroraum sollten berücksichtigen, dass während der vergangenen Monate die Korrelation zwischen der Entwicklung des Euro zum Dollar und dem Goldpreis äußerst hoch war. Das hat dazu geführt, dass Gewinne des Goldpreises zumindest teilweise durch die Währungsentwicklung zunichte gemacht wurden. Folglich ist es ratsam, Anlagen in Gold währungsgesichert zu tätigen.

Der Autor ist Analyst bei HSBC Trinkaus & Burkhardt in Düsseldorf und auf Charttechnik spezialisiert.


10.01.2005

stw - Montag, 10. Januar 2005 - 21:35
Noch ein Nachtrag zu unserem WorstCase-Szenario: wenn sich denn Geschichte wirklich wiederholen sollte, was macht Euch so sicher, dass unsere Politiker Nicht das gleiche tun wie Roosevelt anno 1933 ?

:-) stw

"1933, die Weltwirtschaftskrise war im vollem Gang, verbot der amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt für alle amerikanischen Staatsbürger im In- und Ausland den Besitz von Gold per Gesetz.
Die Konfiszierung des Goldes wurde am 5. April 1933 rechtskräftig und betraf sämtliche Goldmünzen, Goldbarren und Goldzertifikate die bis zum 1. Mai 1933 bei der FED abgegeben werden mussten. Bei Zuwiderhandlungen konnten Haftstrafen von bis zu 10 Jahren oder/und bis zu USD 10.000,00 Strafe (für damalige Zeit sehr viel Geld) verhängt werden.
Im Gegensatz zur freiwilligen Abgabe, wo die US-Bürger für Gold eine minimale Zwangsentschädigung erhielten, wurde das Gold, das bei staatlich angeordneten Durchsuchungen gefunden wurde, entschädigungslos konfisziert.
Die USA schreckten bei der Suche nach Gold auch nicht vor der gewaltsamen Öffnung von privaten Bankschließfächern zurück, die größtenteils systematisch durchsucht wurden.

chinaman - Dienstag, 11. Januar 2005 - 07:45
Da kann man sich nicht sicher sein ... Schönes Beispiel für das "freiheitsliebende" Amerika, nicht ...

Roosevelt hatte aber Silber "vergessen"


Gruß
Chinaman

mib - Dienstag, 11. Januar 2005 - 11:58
Gold? - Unsinn!
Silber? - Quatsch!

Leute, kauft Aldi-Konserven, Schnaps und Kondome!
Die werden euch bei der Absicherung eures post-industriellen Ruhestands bestimmt am meisten weiterhelfen!

hoy! - Mib

prof - Dienstag, 11. Januar 2005 - 15:39
@mib: ist doch lange passiert, Neue Ideen braucht das Land ...
;-) Prof

chinaman - Dienstag, 11. Januar 2005 - 15:56
Also ich denke ich hab mich jetzt ausführlich genug zu dem Thema hier geäußert. Kauft Aktien, Gold, Silber, Öl, Schnaps oder Kondome wie es Euch beliebt ... Ihr dürft ab nun ausschliesslich über Aktien diskutieren und verpasst garantiert nicht wegen mir den Supermonat Januar.


;-))
Gruß
Chinaman

stw - Dienstag, 11. Januar 2005 - 18:05
Habe mich nun entschlossen voerst nur einige (währungsgesicherte) Zertifikate auf Gold und Silber ins Depot zu legen. Absolute Sicherheit gibt es nirgends...

:-) stw

prof - Donnerstag, 13. Januar 2005 - 12:01
Verkauf alle zum nächsten Stuttgarter Kurs!
Ich brauche das Geld und Gold dürfte bis zum Sommer weiter vor sich hindümpeln - Prof

prof - Donnerstag, 13. Januar 2005 - 12:38
ausgeführt zu 42.28
Volumen: 8.456,00
Cashneu: 13.986,95

Prof

stw - Donnerstag, 13. Januar 2005 - 13:43
Na da bin ich mal gespannt wofür Du das Geld brauchst...

:-) stw

phlipster - Freitag, 14. Januar 2005 - 11:33
Bevor die Diskussion abdriftete stellte ich am 7.1. zwei Fragen, die Euch viell. zu trivial sind (dann bitte Hinweis) oder einfach untergingen. Drum nochmal:

Was mich interessieren würde, ist:

1. was genau mit Aktien im Falle einer Krise passiert (abgesehen vom Kursverfall). Inwieweit geht das in Aktien gebundene Vermögen denn wirklich verloren, eigtl. hält man ja immer noch ein n-tel eines Unternehmens?

Und 2.:
Sollte ich mich jetzt so richtig verschulden, um im Falle der (vom Staat evtl betriebenen) Mega-Inflation alles "billig" zurückzahlen zu können?

Gruss
P

mib - Freitag, 14. Januar 2005 - 12:42
1. schau dir doch einfach mal die Papiere der IG Farben an... oder such danach auf google...
2. RISCHTISCH!

Mib

isabellaflora - Freitag, 14. Januar 2005 - 12:51
Ach so - man kann jetzt die IG Farben Papiere gegen google eintauschen - na det is doch nen Deal ;-)

Scherz ade. IG Farben stand und steht für eine düstere Vergangenheit und wurde daher in die heute bestehenden Firmen zerteilt - alle Aktionäre guckten in die Röhre. Prinzipiell sieht die Sache aber anders aus. Kommt die Bude wieder auf die Beine und ist inzwischen nicht in Insolvenz gegangen, dann freuen sich die Erben. Für Dich springt nischt mehr raus ;-(

Gruß isabellaflora

chinaman - Freitag, 14. Januar 2005 - 17:51
zu 1: Kommt drauf an, ob Deine Firma überlebt. Sehr viele Firmen gehen in einer Weltwirtschaftskrise kaputt.

zu 2: Kommt drauf an. Eine Weltwirtschaftskrise kann deflationär oder hyper-inflationär ablaufen. Mit Schulden kannst Du Dich im ersten Szenario erschiessen und im zweiten bist Du mit Schulden der große Gewinner. Der ansändige treusorgende Familienvater vermeidet also eine solche Wette.


Gruß
Chinaman

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