Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: Rohstoffe: Archivierte Beiträge bis 21. November 2004
chinaman - Montag, 26. April 2004 - 10:33
Es gibt Stimmen (die ich durhaus für anhörenswert halte) die uns ein "Jahrzehnt der Rohstoffe" voraussagen. Aus diesem Grund könnte uns auch zu diesem Thema ein eigener Thread nichts schaden. Vielleicht kommt ja eine Diskussion zu Stande.

:-)
Gruß
Chinaman


Aus der FTD vom 26.4.2004
Edelmetalle: Spekulanten lassen Silber und Platinmetalle abstürzen
Von Wolfgang Wrzesniok-Roßbach

Massive Verkäufe spekulativer Anleger haben in der vergangenen Woche zu einem Einbruch bei den Notierungen für Silber, Platin und Palladium geführt. Diese Verkäufe haben gerade erst begonnen und werden weiter die Kurse belasten.


Der Preis für eine Unze Silber sackte im Wochenverlauf von 7,28 $ bis auf 5,99 $ ab, Platin rutschte von 935 $ auf 840 $ je Unze, und der Preis für eine Unze Palladium brach von 322 $ auf 254 $ ein. Inhaber von spekulativen Pluspositionen waren erneut verantwortlich für den Einbruch. In den vergangenen Monaten hatten sie große Mengen der Metalle akkumuliert und haben nun begonnen, aus diesen Positionen wieder auszusteigen.

Sollte beim Silber das Niveau zwischen 5,95 $ und 6,00 $ nun nicht halten, drohen weitere Einbußen. Beim Platin dürfte die industrielle Nachfrage wieder anziehen und die Preise zwischen 800 $ und 850 $ stabilisieren. Auch Palladium dürfte wieder mehr gefragt sein. Allerdings steigt hier auch die Produktion, so dass es bestenfalls zu einer Stabilisierung zwischen 250 $ und 275 $ kommt.


Gold koppelt sich ab

Beim Gold erwarten Marktteilnehmer eine Handelsspanne zwischen 390 $ und 405 $ je Unze und damit eine fortgesetzte Abkoppelung von der extrem negativen Entwicklung bei den anderen Edelmetallen. Am Freitag schloss der Goldpreis in New York bei 396 $ je Unze, 4 $ tiefer als eine Woche zuvor.


Der starke Dollar ist weiterhin die Hauptbelastung für das gelbe Metall. Auftrieb erhielt der Greenback von guten US-Konjunkturdaten und der zunehmenden Erwartung einer bevorstehenden Zinswende in den USA. Vorübergehend notierte Gold sogar unter 390 $ je Unze.


Dieses Niveau nutzten Anleger wieder für Käufe, die sich trotz des Kollapses der Notierungen bei Silber und den Platinmetallen bis zum Freitag fortsetzten. Berichte über eine steigende physische Nachfrage in Indien und im Fernen Osten wurden in der vergangenen Woche aber zunächst noch aufgewogen durch Meldungen, dass die norwegische Zentralbank ihre restlichen Goldreserven in Höhe von 16 Tonnen verkauft habe.


Wolfgang Wrzesniok-Roßbach ist Produktmanager Edelmetalle/Rohstoffe bei Dresdner Kleinwort Wasserstein.

chinaman - Montag, 26. April 2004 - 10:52
@ prof: Könntest Du Dir mal bitte Silber aus charttechnischer Sicht anschauen und hier einen Chart zusammen mit Deiner Interpretation hier reinstellen ?

:-)
Gruß
Chinaman

mib - Montag, 26. April 2004 - 12:31
???
worueber red ich mir hier eigentlich seit Monaten den Mund fusselig?
sind Erdoel und Erdgas keine Rohstoffe?
???

Platin&Palladium waren/sind voellig ueberhitzt. ALLE Minen weiten ihre Produktion aus und ich waere hier vorsichtig - zumal als Reaktion auf den hohen Platinpreis z.B. Belgien bereits seine Vorschriften geaendert hat und in Autokatalysatoren nun auch Palladium verarbeitet werden darf. Das Spiel koennte hier gehen, wie vor eine paar Jahren mit Tantal...

Eisen&Mangan sind sehr viel solider!!!
...und natuerlich Erdgas und Erdoel!!!

Mib

chinaman - Montag, 26. April 2004 - 13:50
Klar redest Du Dir schon lange wegen Erdoel und Erdgas "den Mund fusslig". Mir kommt es in diesem Thread aber auf einen Überblick über die Rohstoffe als Anlageklasse an ...

Für interessant halte ich persönlich momentan Silber; Platin scheint mir auch überhitzt.


:-)
Gruß
Chinaman

prof - Montag, 26. April 2004 - 17:43
Hier mal ein Langfristchart. Mir fällt wenig dazu nicht ein: Ein Rückfall auf 5,00 - 5,50 ist durchaus drin.
Prof

chinaman - Montag, 26. April 2004 - 18:23
HANDELSBLATT, Montag, 26. April 2004, 16:19 Uhr


Industrial Metals Basket Zertifikat beinhaltet die wichtigsten Grundstoffe


Erstmals Basket-Zertifikat für Industriemetalle


Wenn man sich derzeit über das Thema Rohstoff-Investments Gedanken macht, kommt man am Stichwort China kaum vorbei. Wie ein Fass ohne Boden erscheint das riesige Land mit seinem immensen Nachholpotential an Industriegütern und seinem daraus folgend unstillbaren Hunger an den benötigten Rohstoffen. Das jahrelange Dahindümpeln der Preise scheint nachhaltig ein Ende gefunden zu haben. Während man von einer möglicherweise drohenden Überhitzung der chinesischen Wirtschaft noch sinniert, scheint diese am Rohstoffmarkt in vollem Gange zu sein. Zu dieser Feststellung genügt ein Blick auf die Entwicklung des Kupfer-Preises.

Ein Investment in einzelne Industriemetalle stellt sich damit als viel zu riskant dar. Umso erfreulicher, dass ABN Amro nun dem Zertifikate-Journal-Wunsch nach Auflage eines Basket-Zertifikats auf die wichtigen Grundstoffe entsprochen hat. Das Industrial Metals Basket Zertifikat ist dabei ganz klar mit einem Anteil von jeweils 35 Prozent auf Aluminium und Kupfer fokussiert. Die restlichen 30 Prozent teilen sich Zink (15 Prozent), Nickel (10 Prozent) und Blei (5 Prozent). Die Gewichtung wird halbjährlich in Abhängigkeit von der Liquidität im jeweiligen Futuresmarkt angepasst. Dabei ist zu bedenken, dass die jeweiligen Basismärkte in US-Dollar notieren und für den Anleger somit ein ungesichertes Währungsrisiko besteht.


Sofern sich die Preistrends wie von Expertenseite erwartet weiter positiv entwickeln, sind längerfristig orientierte Anleger in dieser Basket-Lösung für Industriemetalle in jedem Fall besser als in einem Einzelinvestment aufgehoben. Wer den Fokus aber dennoch auf einzelne Spezialsituationen legen möchte, kann die Bestandteile des Baskets übrigens auch getrennt handeln. Das sind nämlich wiederum ganz normale open end Zertifikate auf den jeweiligen Rohstoff (Aluminium mit WKN ABN 0GJ, Kupfer mit WKN ABN 0GK, Zink mit WKN ABN 0JT, Nickel mit WKN ABN 0JU, Blei mit WKN ABN 0JV).

Mehr über Zertifikate erfahren Sie Woche für Woche im ZertifikateJournal, dem kostenlosen Anlegerbrief von Deutschlands führenden Zertifikate-Experten Christian W. Röhl und Werner H. Heussinger. Auf www.zertifikatejournal.de können Sie sich in den Gratis-Verteiler eintragen!

chinaman - Montag, 26. April 2004 - 18:26
@ prof: Vielen Dank für den Silber-Chart und Deine Einschätzung !

:-)
Gruß
Chinaman

chinaman - Donnerstag, 29. April 2004 - 08:05
Die Korrektur der guten Rohstoffpreis-Entwicklung der letzten Monate scheint zu kommen bzw. ist schon da - um so interessanter sich mittel- und langfristig mit dem Thema auseinanderzusetzen !

:-)
Gruß
Chinaman


Aus der FTD vom 29.4.2004
Renten und Devisen: Fallender Goldpreis treibt Dollar in die Höhe
Von Sebastian Sachs, Frankfurt

Der Dollar hat auf breiter Front zugelegt. Gegen Euro, Yen, Schweizer Franken sowie das britische Pfund zog der Greenback kräftig an.

Vor allem am Mittwochnachmittag war der Einbruch des Goldpreises Hauptgrund für die Kursgewinne. Hinzu kamen die Erwartung positiver Konjunkturdaten aus den USA und eine genauere Analyse bestehender Zinsdifferenzen durch die Marktteilnehmer.

Der Kurs des Euro fiel bis 20 Uhr MESZ auf 1,1838 $. Am späten Dienstag hatte die Einheitswährung bei 1,1937 $ notiert. Noch deutlicher fiel das britische Pfund zurück: Mit etwa 1,7740 $ kostete ein Pfund rund 1,8 US-Cent weniger als am Vortag. Zum Yen verteuerte sich ein Dollar bis zur gleichen Zeit auf 109,90 Yen. Am Vortag mussten für die US-Devise noch 109,42 Yen bezahlt werden.


Der Goldpreis stürzte am Nachmittag innerhalb kürzester Zeit um rund 14 $ ab. Zwischenzeitlich mussten für eine Feinunze des gelben Edelmetalls lediglich noch 383,70 $ bezahlt werden - das niedrigste Niveau seit November 2003.


Panikartige Verkäufe


Nach Angaben von Händlern lösten Aussagen des chinesischen Ministerpräsidenten Wen Jiabao die teilweise panikartigen Verkäufe aus. Wen hatte gesagt, Peking werde alles dafür tun, um ein Überhitzen der chinesischen Konjunktur zu verhindern. 2003 war die sechstgrößte Volkswirtschaft der Welt um 9,1 Prozent gewachsen. In den vergangenen Wochen war des Öfteren darüber diskutiert worden, ob Chinas Wirtschaft die massiven Wachstumsraten verkraften kann.


"Die Aussagen Wen Jiabaos wirkten daher fast wie eine Befreiung", sagte Paul Mackel, Devisenstratege von ABN Amro in London. "Daher sind neben dem Goldpreis auch die Kurse aller anderen wichtigen Metalle eingebrochen." Die Volksrepublik China ist einer der Hauptabnehmer auf dem weltweiten Markt für Edelmetalle. Gold wird vor allem in der chinesischen Schmuckindustrie nachgefragt.


Gold und andere Edelmetalle waren für internationale Anleger in den vergangenen Monaten eine gute Anlagealternative zum schwächelnden Dollar. Insbesondere für Euro-Investoren wurde der Erwerb des gelben Edelmetalls im Zuge des fallenden Dollar-Kurses immer attraktiver. Mit dem massiven Einbruch des Goldpreises am Mittwoch dürfte dieser Trend zunächst Geschichte sein. Die Entwicklung hatte sich bereits seit zwei Wochen angedeutet.


Baldige Zinserhöhung der Fed erwartet


Für den Australischen und den Kanadischen Dollar spielte am Mittwoch dagegen die Zinsdifferenz zu den USA die Hauptrolle. Beide Währungen brachen kräftig ein, da Investoren eine baldige Zinserhöhung der US-Notenbank Federal Reserve erwarten. Der Zinsvorteil Kanadas und Australiens würde damit deutlich verringert werden.


Von den am Donnerstag zur Veröffentlichung anstehenden Daten zum US-Bruttoinlandsprodukt für das erste Quartal versprechen sich Marktteilnehmer neue Erkenntnisse, wie rasch eine Zinserhöhung Realität werden könnte. "Werden die hoch gesteckten Erwartungen erfüllt, ist ein Durchmarsch des Euro bis auf Kurse von 1,15 $, vielleicht sogar 1,12 $ möglich", sagte Eugen Keller, Devisenstratege vom Bankhaus Metzler.


Am Anleihemarkt in der Euro-Zone tat sich per Saldo nicht viel. Die Renditen der Bundesanleihen notierten nahe ihrer Vortagesniveaus. Getrieben von Spekulationen auf gute Konjunkturdaten rentierten die Treasuries in den USA höher.

chinaman - Sonntag, 9. Mai 2004 - 09:45
07.05.2004 14:47

Ölwerte sind günstiger als Goldaktien
von Mark Ehren

Investments im Rohstoffbereich sind zur Zeit groß in Mode. Dabei denken viele Anleger besonders an Gold- und Edelmetallaktien. Ölaktien werden dabei häufig vergessen, obwohl teilweise Schnäppchen-Preise locken.

Am Freitag stieg der Ölpreis am amerikanischen Markt erstmals sein 14 Jahren über 40 Dollar je Barrel (159 Liter). Beim Öl treibt der Wirtschaftsboom in Asien die Nachfrage an. Gleichzeitig wurde in den vergangenen Jahren nur wenig Geld in die Suche nach neuen Ölvorkommen gesteckt. Weltweit geht der Ausstoß der derzeit aktiven Ölfelder zurück; ständig muss Ersatz gesucht und gefunden werden, um die Förderung nicht absinken zu lassen.

Der amerikanische Konzern ExxonMobil hatte im Februar eine alarmierende Schätzung veröffentlicht. Danach wird sich die Öl- und Gasproduktion ohne neue Vorkommen in den kommenden elf Jahren halbieren. Und dass, obwohl die Nachfrage nach Öl und Gas in diesem Zeitraum um rund ein Drittel steigen soll. Eine gewaltige Lücke tut sich dabei auf. Ein steigender Verbrauch trifft also auf ein relativ konstantes Angebot - der Preisdruck nach oben bleibt erhalten.

Gold ist anders
Die Angebots- und Nachfrage-Situation beim Gold unterscheidet sich vom Öl. Seit etlichen Jahren ist die Nachfrage nach Gold höher als die Förderung. Nach den Regeln der Marktwirtschaft hätte der Goldpreis demnach deutlich höher sein müssen. Neben den Notenbankverkäufen wurde die anhaltend hohe Goldnachfrage in erster Linie durch die Wiederverwertung von Altgold gedeckt.

Auf Grund des jahrelangen Preisverfalls bis Ende der Neunziger Jahre haben viele Goldminen ihre Produktion eingestellt. Denn die hohen Förderkosten der Goldminen lagen in vielen Fällen unterhalb der auf dem Markt erzielbaren Preise. Es ist sehr aufwändig, eine einmal geschlossene Goldmine wieder in Gang zu setzen. Daher ist es kurzfristig praktisch unmöglich, die Neuproduktion deutlich zu steigern. Auch hier stehen also die Zeichen weiter auf Preiserhöhung.

Aktien mit Gewinn-Hebel
Sowohl Gold- als auch Ölaktien würden langfristig überproportional von einem steigenden Öl- und Goldpreis profitieren. In beiden Branchen spielen die Förderkosten und die Aufwendungen für die Suche nach neuen Öl- und Goldvorkommen eine große Rolle.

Ein Rechenbeispiel: Ein Ölunternehmen hat Kosten von 25 US-Dollar, um ein Barrel Rohöl zu suchen und zu fördern. Liegt der Ölpreis bei 30 US-Dollar, verdient das Unternehmen also 5 Dollar je Barrel. Steigt der Ölpreis um die Hälfte von 30 auf 45 Dollar, steigt der Gewinn ebenfalls um 15 Dollar je Barrel - er vervierfacht sich auf 40 Dollar. Somit profitiert das Unternehmen überproportional stark von einem Ölpreisanstieg. Genauso wirkt der Gewinn-Hebel bei Gold-Unternehmen.

Die Faustregel lautet: Je höher die Such- und Förderkosten eines Unternehmen sind, desto stärker reagiert die Aktie auf einen steigenden, aber natürlich auf fallenden Öl- und Goldpreis. Der Hebel funktioniert dabei auch in der Gegenrichtung und kann natürlich auch entsprechend steil in die roten Zahlen führen.

Sollte die Annahme steigender Preise zutreffen, eröffnen sich also verlockende Gewinnmöglichkeiten für Öl- und Goldaktien. Dabei spricht einiges dafür, Ölaktien vorzuziehen. Im Gegensatz zu Öl wird Gold nicht wirklich "verbraucht". Teilweise wird es natürlich zu Schmuck verarbeitet, lässt sich aber immer wieder zurück gewinnen. Genau das macht den Goldmarkt unberechenbar. Es ist nicht klar, wie viel des schon vorhandenen Goldes bei steigenden Gold-Preisen auf den Markt geworfen würde. Im Gegensatz dazu sind Lagerbestände des "schwarzen Goldes" gerade verschwindet klein.

Öl-Aktien günstig bewertet
Außerdem weisen die Anteilsscheine der internationalen Ölproduzenten nach Reuters-Daten im Durchschnitt ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von gerade einmal 14 auf, während die Aktien der Goldförderer im Durchschnitt ein KGV von 33 haben. Noch deutlicher ist der Unterschied bei der Dividendenrendite. Goldunternehmen kommen hier auf knapp 0,8 Prozent. Bei Ölunternehmen ist die Dividendenrendite dagegen mehr als dreimal so hoch - nämlich knapp 2,6 Prozent.

prof - Samstag, 21. August 2004 - 15:40
Kauforder: Am Montag (23.08.) werden 2000 Stück Silber-Zertifikat A0AADJ zum Euwax Eröffnungskurs (wahrscheinlich TAX) gekauft. Ist aber liquide. Zugegebenermaßen erfolgt der Kauf sehr spät, aber besser spät als gar nicht ...

Prof

prof - Samstag, 21. August 2004 - 15:50
Sorry falscher Thread! Wenn das so weiter geht, kaufe ich irgendwann mal aus Versehen nach ...

chinaman - Mittwoch, 25. August 2004 - 09:09
Rohstoff-Rallye gerät ins Stocken
Heftige Schwankungen bei Metallpreisen - Ölpreis-Hausse könnte Kurse von Aluminium & Co. unter Druck bringen
von Daniel Eckert

Berlin - Pack schlägt sich, Pack verträgt sich, heißt es. Diese alte Weisheit gilt auch für Rohstoffe. Denn während das vergangene Jahr einen gleichgerichteten Preisaufschwung bei den Schätzen der Erd sah, laufen die Notierungen dieses Jahr weit auseinander. Zwar eilt der Ölpreis von einem Hoch zum nächsten, die Rallye bei den Industriemetallen ist jedoch ins Stocken geraten. "Sollte sich die Ölpreishausse fortsetzen und der globalen Konjunktur einen Dämpfer versetzen, könnte es bei den Basismetallen sogar einen Preiseinbruch geben", sagt Amanda Lee, Analystin bei der Deutschen Bank in London. Die Preisentwicklung würde dann noch deutlicher auseinander laufen als bisher. Grund: Metalle wie Nickel, Kupfer und Aluminium reagieren äußerst empfindlich auf das Auf und Ab der Industrieproduktion. Diese wiederum hängt nicht zuletzt von den Energiekosten ab - sprich den Ölnotierungen. Für Lee ist es daher unerlässlich, die Entwicklung der Wirtschaftsindikatoren genau im Auge zu behalten. "Sollte sich das globale Geschäftsklima infolge einer Ölkrise eintrüben, könnte es auf dem bereits weit gelaufenen Markt für Industriemetalle eng werden." Gegen einen solchen Preisverfall auf dem Metallmarkt spricht jedoch, dass die Nachfrage immer noch schneller steigt als die Produktion.


Dieses Jahr haben die Industriemetalle bereits eine wahre Berg- und Talfahrt hinter sich. "Nachdem die Angst vor einem Einbruch der chinesischen Konjunktur zwischenzeitlich zu einem Minicrash geführt hatte, haben die Metallpreise sich zuletzt wieder gefestigt", erklärt Sandra Ebner, Analystin bei der Dekabank in Frankfurt. Heute notieren die meisten Industriemetalle, aber auch Edelmetalle, zehn Prozent unter oder über ihrem Stand vom Jahresanfang. Solange die Indikatoren keine klare Einschätzung erlauben, wie robust die Weltwirtschaft ist, dürfte dieses nervöse Auf und Ab weitergehen.


Aber auch auf dem Ölmarkt ist mit zunehmender Volatilität zu rechnen. Einerseits halten Marktbeobachter inzwischen Barrel-Preise von 60 oder gar 70 Dollar noch in diesem Herbst für möglich. Andererseits erscheint es fraglich, ob ein solcher Preisauftrieb nachhaltig wäre. "Es ist wie bei den bekannten Überhitzungen im Tech-Segment: Je höher die Spekulation den Preis treibt, desto schneller kann es auch wieder abwärts gehen", sagt Rüdiger Janssen, Stratege bei der Bremer Landesbank. Janssen schätzt den Anteil spekulativen Geldes im Ölmarkt auf 40 Prozent. Allerdings rechnen nur noch wenige Experten damit, dass der Preis des Schwarzen Goldes auf Niveaus wie vor zwei drei Jahren, nämlich bei 25 Dollar, zurückfällt. "Sogar ein Rückgang des WTI-Preises unter 40 Dollar ist erst einmal nicht abzusehen", meint Ebner. Es gibt also gute Chancen für Anleger, auf dem Ölmarkt kurzfristig noch den einen oder anderen Euro zu verdienen. Dank zahlreicher Zertifikate, zum Beispiel von ABN Amro, haben Private mittlerweile sehr gute Möglichkeiten, am haussierenden Rohölpreisen zu partizipieren.


Das gilt auch für die Industriemetalle, wo die Angebotspalette der Zertifikatemacher inzwischen von Aluminium über Blei bis hin zu Kupfer, Nickel und Zink alle wichtigen Rohstoffe umfasst. In dieser sehr schwankungsanfälligen Anlageklasse sollten sich allerdings nur Investoren engagieren, die den Markt einigermaßen im Blick haben. Denn Preisausschläge von bis zu 20 Prozent innerhalb eines Monats sind bei Aluminium, Kupfer oder Nickel keine Seltenheit. Großen Chancen stehen große Risiken gegenüber. "Zwar ist die Ölpreishausse eine potenzielle Gefahr für die Industriemetalle", sagt Analystin Lee, noch seien die Effekte aber nicht so gravierend, dass eine Trendwende zwangsläufig ist. "Einstweilen sind wir für Metalle noch zuversichtlich", so Lee.


"Schwerwiegender als ein mögliches Störfeuer durch den Ölpreis wäre für die Metallpreise ohnehin ein unerwarteter Rückgang der chinesischen Konjunktur", urteilt Ebner. Solange dies sich nicht andeutet, ist der anhaltende Boom im Reich der Mitte ein Garant dafür, dass der Markt knapp bleibt und weitere Rekordmarken bei den Metallpreisen zu erwarten sind. Anleger, die das Risiko streuen wollen, können auf Basket-Zertifikate setzen, die eine ganze Palette von Rohstoffen abdecken, oder aber Rohstoff-Fonds zukaufen, bei denen sich die Performance aus den steigenden Aktienkursen der Minengesellschaften ergibt. Bewährt haben sich die Fonds Merrill Lynch World Mining A (WKN: 986 932) sowie Activest Aktien Rohstoffe (WKN: 977 988).


Artikel erschienen am Mi, 25. August 2004
Die Welt

chinaman - Sonntag, 7. November 2004 - 10:36
http://www.handelsblatt.com/pshb/fn/relh...page/0/cn/GoArt!200011,200729,814438/SH/0/depot/0/

Fibonacci-Regel: Bullenmarkt bis 2014

Mathematische Zahlenreihe spricht für Megatrend bei Rohstoffen

Von Heribert Müller

Für Investments in Rohstoffe ist eine neue Ära angebrochen. Darauf deutet der CRB Commodity Index hin. Der Index, der als Dow Jones der Warenterminmärkte gilt, markiert ein Hoch nach dem anderen.

Zusammengesetzt ist der Index aus 17 Komponenten, darunter neben Weizen, Kaffee und Zucker auch Gold, Silber, Platin, Rohöl, Erdgas und Kupfer. Einige Komponenten haben nun Preishöhen erklommen, die zuletzt vor sechs oder sieben Jahren zu verzeichnen waren. Für einen mittel- bis längerfristigen Anlagehorizont können an Rohstoffen interessierte Investoren weiterhin optimistisch in die Zukunft blicken.

Diese Prognose wird gestützt vom „Wellenprinzip“. Hintergrund ist die Annahme, dass Marktbewegungen nicht zufällig sind, sondern natürlichen und harmonischen Verhaltensmustern folgen. Die Kunst der Trendaussage ist, die für die unterschiedlichen Zeitfenster festzustellenden Verhaltensmuster – generell bestehend aus fünf Impuls- und drei Korrekturwellen – wie ein Puzzle so zu systematisieren, dass sie ein großes Bild ergeben.

Die Dimension des Megatrends in Rohstoffen wird anhand des Kursverlaufs des CRB-Commodity-Index deutlich. Seit ihrem Tiefstand im Juni 1932 haben sich die Kurse in vier großen Bewegungen verändert: den Wellen I bis IV.

Der CRB-Index befindet sich seit 1932 in einem Bullenmarkt und seit dem 22. Oktober 2001 – dem Ende von Welle IV bei einem Tagesschlusskurs von 184 Punkten – läuft mit der Welle V der letzte Teil dieses Megatrends. Die Wahrscheinlichkeit für das Eintreten dieser Interpretation ist hoch, denn Welle IV korrigierte nahezu perfekt den Anstieg von Welle III im natürlichen und harmonischen Verhältnis des „goldenen Schnitts“. Die Kursavancen, die seit diesem Tag zu beobachten sind, und der Bruch des Abwärtstrends ab 1980 lassen folgende Erkenntnis zu: Der Bullenmarkt befindet sich in der Welle V und damit in seiner letzten großen Aufwärtsbewegung. Doch wie lange dauert die Welle V an und wie hoch ist ihr mögliches Kurspotenzial?


Mit Blick auf die Dauer könnte nach unseren Erkenntnissen die Welle V frühestens 2014 und spätestens 2021 zu Ende gehen und dabei ein Kursniveau zwischen 469 und 541 erreichen. Einige Berechnungen sprechen für 2014, da wir aus den vorausgehenden Bewegungen natürliche und harmonische Ableitungen finden können. Betrachtet man die beiden Impuls- und Korrekturwellen als jeweils in sich abgeschlossene Teile dieses Bullenmarktes – also Welle II, die Welle I korrigiert, und Welle IV als Korrekturwelle von Welle III –, dann steht der jeweilige Aufwärtstrend in einem harmonischen Verhältnis zur gesamten Dauer dieser Teilabschnitte. Die harmonischen und natürlichen Proportionen lassen sich aus der „Fibonacci-Zahlenfolge“ ableiten.

Dabei handelt es sich um vom italienischen Mathematiker Leonardo Fibonacci da Pisa im 13. Jahrhundert entdeckte mathematische Grundzüge eines Wellenprinzips. Durch die Division benachbarter Zahlen einer Reihe entsteht ein bestimmter Wert, der nach den Fibonacci-Regeln „goldener Schnitt“ bezeichnet und für die Berechnung von Preis- und Kurszielen herangezogen wird. Auf der Grundlage dieses Modells gelangt man zu dem Schluss, dass Welle V beim CRB-Index 13 Jahre anhält und im Jahr 2014 endet. Nach den in diesem Kontext durchgeführten Berechnungen liegt das Kursziel von Welle V zwischen 469 und 541.

Mit den Stichworten China, Indien sowie der aktuellen Angebots- und Nachfrage-Konstellation lassen sich auch fundamentale Gründe für steigende Rohstoffpreise in den kommenden Jahren anführen. Wir können uns schon am Ende des beschriebenen Aufwärtstrends die euphorische Stimmung ausmalen – wie im ersten Quartal 2000 bei Aktien – und warten dann auf die Empfehlungen, dass man in Rohstoffen unbedingt investiert sein müsse. Warum also nicht schon heute?

Heribert Müller ist Vorstand der Heribert Müller Trust AG.


HANDELSBLATT, Sonntag, 07. November 2004, 08:37 Uhr

wojtek_m - Sonntag, 7. November 2004 - 11:01
Ich halte nicht viel von solchen 'Zahlenzaubereien', aber angesicht der Geldmengenausweitung/Defizite/Entwicklung in Asien gibt es genügend fundamentale Argumente, die für Rohstoffe und hard assets im Allgemeinen sprechen.

mib - Sonntag, 7. November 2004 - 17:13
ok - also gebt mir mal Tipps.
wie kann ich von steigenden Preisen von Kaffee und Baumwolle profitieren?
Optionsscheine moecht ich nicht - Aktien waeren mir lieber!
Danke! - Mib

j_r_ewing - Dienstag, 9. November 2004 - 09:24
Nanu, hatte ich da nicht letztens noch wilde Geschichten über den bevorstehenden China- (und
folgendem Weltwirtschafts-) Crash gelesen?
Wie wollt ihr steigende Rohstoffpreise mit einem China-Crash vereinbaren?? Grad China gilt
ja als DER große Verbraucher; und wenn in China die Konjunktur kollabiert, leidet die
Weltkonjunktur entsprechend mit - dann kann kein Schwein was mit Rohstoffen anfangen (selbst
die Nachfrage für Nahrungsmittel wird dann leiden!)

Auch scheint mir in der letzten Zeit so ziemlich jeder in Sachen Rohstoffe unterwegs zu
sein. Ob das der richtige Einstiegszeitpunkt ist...?

Ich bin ja prinzipiell sehr wohl für die Rohstoff-Szene aufgeschlossen (hatte letztens
zwischendurch auch einen schönen Trade in Silber, von 6,05 bis 7,20; das mit einem
Zertifikat mit Hebel 5, das hat richtig Spaß gemacht! :-))) Aber vielleicht sollte man doch
besser warten, bis sich in China eine Bodenbildung abzeichnet?

Außerdem ist irgendwo auch Mibs leicht spöttelnder Einwurf mit Kaffee und Baumwolle
berechtigt: der CRB ist ziemlich weichwarenlastig. (Energie ist aber auch drin - das zum
Troste! ;-))

Und mit den landwirtschaftlichen Produkten ist das so eine Sache; da spielen viele Einflüsse
rein. Da kann es zwar die berühmten Nachtfröste in Brasilien geben (das würde den
Kaffeepreis treiben); aber wer sagt, daß nicht nächsten Monat Dow Chemical oder wer der
staunenden Welt mitteilt, daß man jetzt die schädlingsresistente Kaffeepflanze (oder
Baumwolle) zusammengebastelt hat? (die natürlich einen deftig erhöhten Flächenertrag
bringt.) Man kann ja nun die landwirtsch. Produktion erheblich steigern, wenn man nur
ordentlich Chemie schüttet und an den Genen herumferkelt (ich warte noch auf das
Turbo-Schwein mit 6 Beinen und 30 Rippen...)
Oder vielleicht taucht auf dem Textil-"Markt" ja demnächst doch die unzerreißbare,
schmutzabweisende Kunstfaser auf...?

Da scheinen Bodenschätze mir schon kalkulierbarer, da reiner an der Konjunktur orientiert.

Und vielleicht geht der nächste Hype ja auch auf die Endlichkeit der Erzlagerstätten...?

Gruß
JR


P.S. Und erzählt besser keinem, Fibonacci hätte den "Goldenen Schnitt" erfunden - den gab es
schon Jahrtausende vorher! (F. hat nur eine Näherungsrechnung für den Zahlenwert gefunden.)
Auch hat F. im Prinzip nichts mit dem Elliott-Schematismus zu tun. Die Fans haben das
nachträglich eingebaut.

Na, ihr merkt schon, daß ich mit Elliotts Wellen nicht viel am Hut hab. Mein Eindruck ist,
daß die Leute sich ihre Wellen zuerst geeignet zurechtlegen (mit Willkür); dann zeigt sich,
daß es nicht stimmt; und dann passen sie ihr Modell der Faktenlage an und behaupten, JETZT
stimme es aber. Und ab und zu finden sie dann auch mal ein Korn...

Die F.-Zahlen sollte man aber nicht so einfach abtun. In der Statistik gibt es das Modell
des Huffman-Baums, als Resultat gewisser Voraussetzungen; diese sollen in der "Mechanik" des
Gehirns anwendbar sein, und auf die Quantität von Wahrnehmung, ästhetischen Präferenzen und
Entscheidungen durchschlagen. Ich könnte mir recht gut vorstellen, daß solche hirnorganisch
bedingten Proportionen in Anlageentscheidungen durchkommen - besonders, wenn man das in großer
Statistik betrachtet.

mib - Dienstag, 9. November 2004 - 09:38
komm, JR... sei mal nicht so... gib mir mal einen Tipp fuer einen preiswerten Optionsschein, mit dem ich mich gegen weiter fallenden U$ absichern kann.
Ich wuesste immer gerne, ob andere zu denselben Ergebnissen kommen wie ich...

ach ja: Rohstoffe!
das Garantiezertifikat von Societe Generale sieht gar nicht soooo schlecht aus, wenn man das konservativ angehen will.

Gruss - Mib

j_r_ewing - Dienstag, 9. November 2004 - 10:31
Tja, ich hab da auch noch nichts eingekellert, weil ich mir selbst noch nicht ganz schlüssig bin...

Im Moment ist er ja an einem markanten Chartpunkt angekommen. Da könnte ich mir jetzt erst mal einen Tennisball-Effekt vorstellen.

Und wenn ich auch längerfristig überwiegend befürchte, daß es abwärts geht, könnte ich mir als notorischer Bulle auch vorstellen, daß, wenn die Indizes den langjährigen Widerstand brechen (NYA 7000), dann auf einmal alle - zumindest die Charties (außer Yamada :-)) ziemlich dämlich kucken werden und auf den Zug aufspringen wollen und der dicke Umsatz aufkommt, der zum runden Bild noch fehlt. (Wir haben November!)

Ob in einem SOLCHEN Szenario der $ sich nach UNTEN bewegen wird? Ich glaube kaum.

Das kommt zu meinem Zweifel hinzu, daß eine markante Marke wie diese in einem Rutsch brechen wird; ich vermute so aus dem Bauch raus, es wird ein bißchen mehr Kampf geben; sprich: Pullback.
Ich könnte mir also auch recht gut vorstellen, daß es eine Zeitlang erst mal aufwärts geht. Und dann nächstes Jahr erst diese Marke fällt.

Aber Dramatik ist wohl drin; von daher, denke ich mal, bald auch Action - welche auch immer.

Von daher wäre vielleicht die sinnvollste Strategie ein Straddle (oder Strangle).
Ein Vorschlag, den ich da gehört habe, ist vielleicht gar nicht so schlecht: den 1,30er Call A0CL73 und den 1,25 Put A0CL72. Laufzeit Mitte März.
Setzt natürlich voraus, daß sich ordentlich was rührt - rauf oder runter. Runter wäre plausibel, denn es ist schon eine markante Chart-Marke. Rauf könnte ich mir auch ganz gut vorstellen, wenn es zur Ausbruchs-Überraschung kommt. Falls aber nicht, dürfte eine Zwischenerholung im $ es wesentlich schwerer haben.
Letztlich läuft das wohl drauf raus, wieviel Vertrauen man in den Aktienmarkt hat.
Tja - und den Ölpreis gibt es ja auch noch...


Ob dieses entschiedene Jein jetzt wohl alle Zweifel beseitigt hat...? ;-))

Gruß
JR

mib - Dienstag, 9. November 2004 - 11:53
oh je...
aber es tut gut zu sehen, dass andere auch nicht so recht wissen, was tun.... ;-)

danke jedenfalls!!!

ich schau mir z.Zt. in USA EGSR.OB an sowie in Canada ABG.V und in England AEX.L - hast du da was beizusteuern?
(IPII.OB ist mir just an dem Tag als ich kaufen wollte mit +22% davongelaufen. MIST! aber nachlaufen will ich nun auch nicht mehr)

Mib

mib - Sonntag, 21. November 2004 - 12:35
nur mal so zur Info:

eine kleine kanadische Firma sitzt auf einer der weltgroessten Bauxitlagerstaetten (Aluminumrohstoff)... entweder gehen die Pleite oder sie haben sich in 3 bis 5 Jahren ver10facht: Yahoo-Ticker ist GPC-U.V (ist in Vancouver, Canada, notiert).

viel Spass... - Mib

Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: Rohstoffe: Archivierte Beiträge bis 21. November 2004