Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: Gold: Archivierte Beiträge bis 20. November 2004
prof - Freitag, 25. Juni 2004 - 13:25
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Prof

drwssk - Freitag, 25. Juni 2004 - 13:40
Was hat Dich dazu bewegt, dieses Zertifikat zu kaufen? Die Schwankungsbreite des Kurses in den letzten Monaten war gering. Und ein Ausbruch ???
be.

prof - Freitag, 25. Juni 2004 - 14:04
... sind über 400 gelaufen und halten sich auch heute darüber. Der Kurs sollte jetzt die 430 testen!
Prof

wojtek_m - Freitag, 25. Juni 2004 - 19:22
... ein rein charttechnischer Kauf oder haben fundamentale Gründe auch eine Rolle gespielt?

Wojtek

prof - Freitag, 25. Juni 2004 - 19:46
Neben dem Chart haben auch Gefühle eine Rolle gespielt! (einmalige Schönheit und Unvergänglichkeit)
Prof

chinaman - Dienstag, 29. Juni 2004 - 09:18
Im Moment testet der Kurs wieder die 400. Die Marke scheint mir ehrlich gesagt mehr psychologischer als charttechnischer Natur zu sein.

:-)
Gruß
Chinaman

prof - Dienstag, 29. Juni 2004 - 16:17
Jetzt gibt´s was auf die Mütze: Die 396 müssen halten, sonst war es ein Fehlausbruch. In diesem Falle muss man einen Rückgang auf 370 einplanen.
Prof

chinaman - Dienstag, 29. Juni 2004 - 18:39
Die 396 sind wohl durch ...

chinaman - Mittwoch, 18. August 2004 - 08:52
Experten erwarten neuen Goldrausch
Schwacher Dollar forciert den Preisanstieg des Edelmetalls - Prognosen bis zu 800 Dollar
von Nando Sommerfeldt

Berlin - Gold ist derzeit gefragt wie schon lange nicht mehr. Nicht nur in Athen hat unter den 10 500 Athleten die Jagd auf insgesamt 301 olympische Goldmedaillen begonnen. Auch am Kapitalmarkt ist die Nachfrage in den vergangenen Wochen wieder kräftig gestiegen. Am Montag hat das Edelmetall die fast schon magische Hürde von 400 US-Dollar je Feinunze überwunden. Viele Marktteilnehmer sind der Meinung, dass die seit Anfang des Jahres anhaltende Konsolidierung unmittelbar vor ihrem Ende steht. "Ich rechne damit, dass der Goldpreis schon bald den alten Höchststand von 430 Dollar überschreiten und bis zum Jahresende die Marke von 450 Dollar erreichen wird", sagt Markus Mezger, Rohstoffexperte der BW Bank.


"Die jüngsten Preissteigerungen sind auf die schwachen Konjunkturdaten aus den USA zurückzuführen", erklärt Werner Ullmann, Fondsmanager des DJE Gold & Ressourcen. Durch die offensichtliche Abschwächung des US-Wirtschaftswachstums verliert der Dollar derzeit wieder stärker an Wert, und dass Gold kann davon im Gegenzug profitieren. Aber auch die immer weiter fortschreitende Verschuldung macht dem Greenback zu schaffen. "Das vor kurzem bekannt gegebene US-Handelsbilanzdefizit hat im Juni mit 55,8 Mrd. Dollar ein neues - unrühmliches - Rekordniveau erreicht, und den US-Dollar kräftig in die Knie gezwungen", sagt Ullmann.


Doch in den Augen von Markus Mezger ist die Dollar-Schwäche nur ein kurzfristiger Preistreiber. Langfristig sieht er einen anderen Faktor als entscheidende Unterstützung für den Goldpreis - die Inflation. "Durch die steigenden Teuerungsraten in Europa und den USA wird es demnächst eine Flucht aus Anleihen in so genannte Real Assets geben", erklärt Mezger. Er geht davon aus, dass sich festverzinsliche Wertpapiere in den kommenden Jahren nicht mehr lohnen. Anleger müssten hier mit stagnierenden oder sogar fallenden Kursen rechnen. "Der größte Profiteur dieser Depot-Umschichtungen wird das Gold sein." Für Mezger ist das Metall die beste Versicherung gegen Inflation. Das sieht auch Fondsmanager Ullmann so: "Die internationalen Investoren haben bislang kaum in Edelmetalle investiert. Doch da sich die Anleger immer mehr von den klassischen Wertpapieren trennen, dürfte Gold wegen der wachsenden Risikoaversion eine der ersten Alternativen sein."


Auch die Situation der Zentralbanken wird diesen Trend verstärken. Die Staaten mit den größten Währungsreserven, wie Japan, China oder Südkorea, verfügen über keine nennenswerten Goldbestände. Stattdessen machen US-Dollar-Reserven mehr als zwei Drittel ihrer Einlagen aus. "Ich rechne damit, dass diese Länder ihre Strategie langfristig ändern, und in Gold als Risikopuffer stärker investieren werden", sagt BW-Bank Experte Mezger. Allein, wenn China seine aktuellen Reserven auf fünf Prozent verdoppelt, könnte die Nachfrage kaum befriedigt werden. Der Grund für einen Strategiewechsel liegt auf der Hand: Der Dollar entwickelt sich - auf Grund der desaströsen US-Haushaltslage - immer mehr zu einem Unsicherheitsfaktor. "Man kann also davon ausgehen, dass vor allem die asiatischen Zentralbanken künftig einen Teil ihrer US-Dollar-Positionen in die Krisenwährung Gold tauschen", meint auch Adig-Fondsmanager Roemheld. "Diese Umschichtungen könnten über Jahre hinweg zu einem fundamentalen Preistreiber werden." Für viele Experten ist die 400-Dollar-Marke deshalb nur eine Durchgangsstation. "Mit Blick auf die kommenden Jahre sind kräftige Preissteigerungen zu erwarten", sagt Rohstoffexperte Mezger. "Bis Ende 2006 ist ein Niveau von 600 bis 800 Dollar je Feinunze durchaus realistisch."


Anleger die an diese Prognosen glauben, sollten jedoch das Währungsrisiko der Anlage Gold nicht außer Acht lassen. Fondsmanager Roemheld rät: "Egal ob Fonds oder Zertifikat, wenn man auf einen steigenden Goldpreis setzt, muss das Investment gegen Währungsschwankungen abgesichert sein."


Artikel erschienen am Mi, 18. August 2004
Die Welt

phlipster - Mittwoch, 18. August 2004 - 14:23
...komisch, vor 2 Jahren hiess es noch zum fallenden Goldpreis, die Zentralbanken der USA, Australien, Schweiz und Deutschland würden alle nach und nach ihre Gold-Reserven verkaufen wollen. Und die haben ja wohl mehr zu bieten als Südkorea, oder?

Ich will es ja gerne glauben, aber ist das dann nicht eher ein emotionaler, denn ein fundamental begründeter "Goldrausch"?

chinaman - Mittwoch, 18. August 2004 - 14:26
Das Zentralbanken der westlichen Welt verkaufen ist doch bekannt und deren Abgabemengen sind schon längst "eingepreist"

:-)
Gruß
Chinaman

prof - Freitag, 20. August 2004 - 17:03
Heute bei 412$ und somit wurde die Marke 407 erfolgreich genommen! Und dann noch so ein schönes Metall ...
:-) Prof

chinaman - Montag, 6. September 2004 - 15:56
Aus der FTD vom 6.9.2004

Edelmetalle: Goldmarkt droht längere Verlustphase
Von Wolfgang Wrzesniok-Roßbach

Den Investoren am Goldmarkt droht eine längere Durststrecke. Nachdem die Goldpreise bereits nach den US-Arbeitsmarktdaten am Freitag eingebrochen waren, erwarten Analysten weitere Kursverluste.

Gold in Dollar je Unze


Große Teile der Gewinne der jüngsten Vergangenheit standen mit Terminsicherungsgeschäften großer Minen in Verbindung. Diese Sonderkonjunktur, die sich unter anderem an einem stark gestiegenen Goldpreis auf Euro-Basis zeigte, ist aber nun vorbei.

Auch die Charttechnik ist beim Gold kritisch. Der wichtige Unterstützungspunkt von 401 $ je Unze wurde am Freitag zwischenzeitlich unterschritten. Die nächste technische Unterstützung liegt danach bei 392,50 $ je Unze. Wie sehr Händler inzwischen weitere Verluste für wahrscheinlich halten, zeigt sich auch an der deutlich erhöhten Nachfrage nach Gold-Verkaufsoptionen. Derivate in Höhe von mehreren hunderttausend Unzen wurden alleine am Donnerstag gekauft.

Nachfragehoch durch Insolvenz

Zu Wochenbeginn hatte das Bild trotz des zu diesem Zeitpunkt bereits erstarkten Dollars noch deutlich positiver ausgesehen. Nachdem die australische Minengesellschaft Sons of Gwalia unter die Aufsicht eines Insolvenzverwalters gestellt wurde, spekulierte der Markt, dass zumindest ein Teil der von der Gesellschaft in der Vergangenheit eingegangenen Terminsicherungsgeschäfte zurückgekauft werden müsste. Die sich daraus entwickelnde Nachfrage brachte das Gold dann auf das Wochenhoch von 411 $ je Unze.

Für eine Überraschung sorgte eine Absichtserklärung des englischen Edelmetallverarbeiters Johnson Matthey, nach der die traditionsreiche Gold- und Silberscheideanstalt in Royston 2005 geschlossen werden solle. Die Entscheidung der Briten ist ohne Zweifel eine Folge des angesichts globaler Überkapazitäten wachsenden Wettbewerbs.

Dass der Goldmarkt inzwischen nicht mehr rund läuft, zeigte sich auch an einer Mitteilung des World Gold Council. Die Marketingorganisation der Minenindustrie will den Schmuckabsatz mit einer 10 Mio. $ teure Werbekampagne fördern. Dieser Schritt bedeutet eine Abkehr von der in den vergangenen Jahren schwerpunktmäßig beworbenen Rolle des Goldes als Investmentmetall und ist ein Eingeständnis, dass der erhoffte Absatz bei den privaten und institutionellen Anlegern deutlich hinter den Erwartungen zurück geblieben ist.

Silber folgt dem Goldpreis

Das Silber folgte in den vergangenen Tagen überwiegend dem Goldpreis. Mit 6,80 $ je Unze erreichte es dabei schon am Montag das Wochenhoch, verzeichnete danach aber nur leichte Einbußen. Das positive Bild wandelte sich am Freitag. Dem Gold folgend, fiel Silber auf nur noch 6,46 $ je Unze - ein Niveau, von dem es sich bis zum Börsenschluss in New York kaum absetzen konnte.


Beim Platin betrug die Handelsspanne in der vergangenen Woche rund 20 $. Den Tiefstkurs von 854 $ je Unze erreichte das Metall zunächst am Montag und dann wieder am Freitag. Der Höchstkurs wurde dann am Donnerstag im japanischen Markt verzeichnet. Rückkäufe von Minuspositionen durch Fonds, aber auch vereinzelte, industrielle Nachfrage hatten den Markt zwischenzeitlich gestützt.

Außerdem nahmen Befürchtungen zu, dass es in der südafrikanischen Minenindustrie zu einem neuerlichen Streik kommen könnte. In dieser Woche wird es nun vor allem darauf ankommen, ob das aktuelle, charttechnisch wichtige Niveau gehalten werden kann. Sollte es durchbrochen werden, könnte die Notierung auf bis zu 825 $ je Unze zurückfallen.

Wolfgang Wrzesniok-Roßbach ist Produktmanager Edelmetalle und Rohstoffe bei Dresdner Kleinwort Wasserstein in Frankfurt.

chinaman - Dienstag, 7. September 2004 - 09:18
Der Goldpreis ist auf dem Weg nach oben

Charttechnik signalisiert solide Unterstützung

FREDERIK ALTMANN HANDELSBLATT, 6.9.2004 FRANKFURT/M. Das glänzende Gold ist als wichtiges Thema am Kapitalmarkt in den vergangenen Monaten vom "schwarzen Gold" Rohöl in den Hintergrund gedrängt worden. Nach dem steilen Preisanstieg beim gelben Metall von 2001 bis 2003 ist seit Jahresbeginn Ruhe eingekehrt. Aus charttechnischer Sicht spitzt sich nun die Lage beim Gold allerdings wieder zu - und das erneut im positiven Sinne.

Seit Ende 2001 konnte sich der Goldpreis mehrfach von seinem langfristigen Aufwärtstrend bei aktuell rund 395 Dollar je Unze nach oben abstoßen. Auf dem gleichen Niveau verläuft auch der exponentielle, gleitende Durchschnittskurs der vergangenen 40 Wochen. Die leicht steigende Linie stellt den langfristigen Kursverlauf geglättet dar und dient vor allem Händlern als wichtiger Anhaltspunkt. Zusätzlich stützt oberhalb dieses Niveaus bei gut 400 Dollar auch eine "innere Trendlinie" den Goldpreis, die seit dem Hoch im Februar 2003 etabliert wurde.

Entsprechend ist die positive Grundtendenz bei dem Edelmetall ungebrochen. Bei 395 bis 400 Dollar ist der Ölpreis derzeit gut unterstützt ist. Andererseits kämpft Gold mit seinem mittelfristigen Abwärtstrend, der aktuell bei rund 414 Dollar verläuft. Dieser bildet eine zusätzliche Grenze oberhalb der Widerstandszone bis 408 Dollar, wo die obere Begrenzung einer seit Herbst 2003 intakten Seitwärtsbewegung liegt.

Nach unten wird diese Handelsspanne bei 388 Dollar abgeschlossen. Ein erneuter Rückschlag ist somit nicht ausgeschlossen. Angesichts der guten Unterstützungszone um 400 Dollar, die als Einstiegsniveau dienen sollte, ist ein starker Kurssturz zunächst aber unwahrscheinlich.

Positive Signale gibt auch der Kursverlauf der wichtigsten Minenaktien, der als Frühindikator für die Goldpreisentwicklung zu sehen ist. Die entsprechenden Branchenindizes laden derzeit zum Kauf ein. Wichtig bei der Beurteilung von Gold ist im Sinne der Intermarket-Analyse auch ein Blick auf die Entwicklung des Euros. Die Gemeinschaftswährung befindet sich allerdings aus technischer Sicht in einer etwas schlechteren Verfassung als im Juli dieses Jahres.

Je nach Risikoneigung können zwei Handlungsempfehlungen für Investoren abgeleitet werden: Prozyklisch orientierte Anleger können bei einem signifikanten Überschreiten des Bereichs über 414 Dollar Positionen aufbauen. Antizykliker hingegen können einsteigen, wenn es noch mal zu einem Rückschlag auf den langfristigen Aufwärtstrend bei etwa 395 Dollar kommt.

Auf jeden Fall sollten Anleger ihre Positionen unter 388 Dollar absichern. Bei schwächeren Notierungen würde sich das Chartbild massiv eintrüben. Aus technischer Sicht spricht derzeit aber mehr für ein positives Szenario: den Ausbruch des Goldpreises nach oben.

Der Autor ist technischer Analyst in Frankfurt am Main.

http://www.handelsblatt.de/pshb/fn/relhbi/sfn/cn_archiv_getblob/SH/265b2361050c76a800768a51ff3638/depot/0/cmd/GETF%20hb%2004090609.gif%20HB%200/index.gif

chinaman - Montag, 13. September 2004 - 12:40
Goldpreis ist wieder vom Dollar abhängig

[Von ftd.de, 19:40, 12.09.04]

Der schwache Dollar hat den Goldpreis in der vergangenen Woche wieder knapp über die Marke von 400 $ je Unze getrieben. Der Tiefstkurs lag bei 394,65 $.
Die Dollarabhängigkeit des gelben Metalls ist nun wieder hergestellt, und nach Ansicht von Marktbeobachtern wird sich daran in den nächsten Tagen nur wenig ändern. Allerdings gibt es schon bei 406 $ den nächsten starken Widerstand. Auf der anderen Seite würde erst ein Durchbrechen der Marke von 394,50 $ den Preisverfall wieder beschleunigen, das nächste Kursziel läge dann beim Juli-Tief von 385 $ je Unze.
Neben dem schwachen Dollar beflügelte auch der Bombenanschlag auf die australische Botschaft in Indonesien die Goldnachfrage. Außerdem war der Grundtenor bei der Edelmetallkonferenz der London Bullion Market Association in Shanghai vergleichsweise positiv. Speziell beim Gold wurde die Hoffnung auf ein verstärktes Einsteigen von Investoren immer wieder hervorgehoben, ohne dass es dafür aber bisher konkrete Anzeichen gibt. Die im Gegensatz dazu sehr realen negativen Marktfaktoren wie eine steigende Produktion, verstärkte Zentralbankverkäufe, mangelnde Anwendungen im industriellen Bereich und das sich abzeichnende Ende der Rückkäufe von Terminsicherungsgeschäften der Minen wurden dagegen weitgehend ausgeklammert.

chinaman - Donnerstag, 23. September 2004 - 12:45
Am Goldmarkt wächst die Spannung

Handel wartet auf Signal von Notenbanken - Verkäufe fallen voraussichtlich geringer aus als angekündigt

MARIETTA KURM-ENGELS HANDELSBLATT, 23.9.2004 FRANKFURT/M. Wenige Tage vor Inkrafttreten des neuen Goldabkommens wächst am Goldmarkt die Spannung. Der Handel wartet darauf, dass die 15 europäischen Notenbanken, die es unterzeichnet haben, Einzelheiten zu dem angekündigten "konzertierten Verkaufsprogramm für die nächsten fünf Jahre" bekannt geben, das am 27. September anlaufen soll. "Die Marktteilnehmer rechnen damit, dass im Rahmen der Herbsttagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) klargestellt wird, wann die Notenbanken wie viel Gold auf welche Art und Weise verkaufen wollen", sagte Wolfgang Wrzesniok-Roßbach, Goldexperte bei Dresdner Kleinwort Wasserstein, dem Handelsblatt. Die IWF-Tagung findet vom 28. September bis zum 3. Oktober in Washington statt.

Die Hoffnung des Marktes könnte freilich trügen. Denn sein Interesse an einem ungestörten Ablauf kollidiert mit dem Interesse der Notenbanken, sich einen attraktiven Preis zu sichern. Die Banque de France hat bereits erklärt, dass sie im Vorfeld möglicher Verkäufe keinerlei Angaben zu machen gedenkt. Zehn der fünfzehn Unterzeichner machen sogar ein Geheimnis daraus, ob sie unter dem neuen Abkommen überhaupt Gold verkaufen wollen. Es ist nicht einmal sicher, ob die Notenbanken über die nächsten fünf Jahre die angekündigte Menge von 500 Tonnen jährlich an den Markt bringen werden.

John Reade, Goldexperte bei UBS, schließt nicht aus, dass nur die Hälfte davon angeboten wird. Im aktuellen Goldpreis seien die angekündigten 2500 Tonnen voll eingerechnet. Bei einer Verknappung des Angebots steige der Goldpreis.

Zwischen dem ersten und dem zweiten Goldabkommen besteht ein wichtiger Unterschied. Das erste Abkommen wurde am 26. September 1999 unterzeichnet, um den Markt zu beruhigen. Die Schweiz, Großbritannien und die Niederlande hatten große Verkaufsprogramme angekündigt. Es wurde befürchtet, dass der Markt bei weiteren Verkäufen von Zentralbanken zusammenbrechen würde. Das Abkommen begrenzte die Verkäufe über fünf Jahre auf 400 Tonnen jährlich. Die 2000 Tonnen gingen nur unwesentlich über das hinaus, was von den Notenbanken ohnehin schon beschlossen war.

Im Gegensatz dazu gibt es bei dem neuen Goldabkommen bisher keine Verkaufsankündigungen. Die Notenbanken haben sich nur die Möglichkeit einräumen lassen, Gold abzustoßen. Das zweite Abkommen datiert vom am 8. März 2004.

Die Bundesbank hatte sich unter ihrem früheren Präsidenten Ernst Welteke für eine Verkaufsoption von 600 Tonnen stark gemacht. Sein Vorschlag, mit dem Erlös aus den Goldverkäufen eine Stiftung "Forschung und Bildung" zu gründen, war in der Politik aber auf Widerstand gestoßen. Weltekes Nachfolger Axel Weber sagte im Juni: "Wir diskutieren im Eurosystem, welche Reserven die Zentralbanken insgesamt halten sollen. Vom Ergebnis wird es abhängen, ob wir Gold verkaufen." Die Entscheidung falle im September. Bei der Bundesbank hieß es jedoch auf Nachfrage: "Es gibt noch nichts Neues."

In der Londoner City wird spekuliert, ob Weber möglicherweise gar kein Interesse daran hat, Gold zu verkaufen, um dann entsprechend der deutschen Gesetzeslage vier Fünftel des Erlöses an den Finanzminister abführen zu müssen. Hinter die deutsche Quote wird jedenfalls ein großes Fragezeichen gesetzt.

Die Banque de France kann unter dem neuen Abkommen 500 bis 600 Tonnen verkaufen. Weltekes Vorstoß hatte zunächst auch in Frankreich Begehrlichkeiten der Politik geweckt. Notenbankgouverneur Christian Noyer hat aber klar gestellt, dass er nicht bereit ist, mit den Golderlösen Staatsausgaben zu finanzieren. Noyer will abhängig von der Marktlage über einen möglichen Goldverkauf entscheiden und sich "erst bei der Veröffentlichung der Bilanz" dazu äußern.

Bekannt ist außerdem, dass die Niederlande 165 Tonnen verkaufen wollen, wovon 65 Tonnen ein Überhang aus dem alten Abkommen sind. Dasselbe gilt für die 130 Tonnen, die die Schweiz auf den Markt bringen wird. Sie hatte 1999 beschlossen, 1 300 Tonnen zu verkaufen und seit Mai 2000 pro Arbeitstag rund eine Tonne abgesetzt. Die Österreichische Nationalbank hat nach eigenen Angaben jetzt eine "etwas kleinere Quote" - nach 90 Tonnen unter dem ersten Abkommen.

Die übrigen zehn Notenbanken hüllen sich in Schweigen. Die Banco de Portugal hat zumindest mitgeteilt, dass "sie die Möglichkeit hat, einen Teil ihrer Goldreserven zu verkaufen". Den anderen Zentralbanken war nicht einmal das zu entlocken. Die Banca d Italia hat Verkaufsgerüchte am 13. September eilig dementiert: "Über dieses Thema ist nie gesprochen worden, noch gibt dazu irgendwelche Pläne." Notenbankchef Antonio Fazio gilt nicht als Freund von Goldverkäufen.

In den Rechnungen der Goldexperten hat Italien aber die gleiche Quote wie Frankreich und Deutschland. Ohne diese Annahme sei es unmöglich, auf die Gesamtsumme von 2 500 Tonnen zu kommen. Man erreicht sie aber auch dann nur knapp, wenn alle angekündigten Quoten inklusive Italien voll ausgeschöpft würden und man zusätzlich Fazios Empfehlung zugrunde legt, dass Gold bis zu 30 Prozent der Währungsreserven abdecken sollte. Um dieses Verhältnis herzustellen, könnte Portugal gut 200 Tonnen, Spanien rund 50 und Griechenland zehn Tonnen verkaufen.

Quelle: Handelsblatt

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chinaman - Dienstag, 2. November 2004 - 14:26
http://www2.abendblatt.de/daten/2004/10/28/357485.html

Donnerstag, 28. Oktober 2004

Gold wird immer wertvoller

Preisanstieg des Edelmetalls geht weiter, erwarten Experten. Doch für Privatanleger ist es nicht einfach, davon zu profitieren.

Von Volker Mester

Hamburg - Seit dreieinhalb Jahren steigt der Goldpreis - und erreichte zuletzt Regionen, die er lange nicht mehr gesehen hat. Bis auf rund 430 Dollar ist der Wert einer Feinunze (rund 31,1 Gramm) des Edelmetalls schon geklettert. Das war der höchste Preis seit 1988.

Dabei ist nach Einschätzung von Experten das Ende des Aufwärtstrends noch nicht erreicht: "Es ist vorstellbar, daß der Goldpreis bis zum ersten Quartal 2005 weiter auf 450 Dollar, in der Spitze sogar auf 480 Dollar steigt", sagt Wolfgang Wilke, Rohstoffanalyst bei der Dresdner Bank, dem Abendblatt.

Nach oben getrieben werde der Preis des gelbglänzenden Metalls durch Zukäufe langfristig denkender internationaler Großinvestoren - darunter auch staatlichen Adressen -, die beunruhigt seien über die zunehmende Verschuldung der USA und die eine zunehmende Inflationsgefahr sähen. "Es muß viele Leute geben, die mehr Vertrauen in Gold als in die Währungen haben", so Wilke.

Hauptfaktor für den jüngsten Goldpreisanstieg sei eindeutig die Dollar-Schwäche gewesen. Damit zeigte sich wieder das für Goldexperten vertraute Muster: wenn der Dollar sinkt, steigen die Goldnotierungen - und umgekehrt. Für Anleger im Euro-Raum ist dieser Mechanismus ein Problem. Denn Gold wird in Dollar gehandelt - steigt der Goldpreis, dann zehrt ein gleichzeitig sinkender Dollar den Gewinn aus dem Goldinvestment mindestens teilweise wieder auf. So hat Gold seit Jahresanfang 2001 um 58 Prozent zugelegt, während die US-Währung um 32 Prozent fiel. Wer beim Gold später einstieg, hat auf Euro-Basis nach Auffassung von Experten nur geringe Gewinne erzielt.

"Wir haben derzeit keine Edelmetallhausse wie Ende der 70er Jahre, als Gold bis zu 850 Dollar kostete", erklärt Wilke. "Für eine echte Hausse müßte Gold auch gemessen an der härtesten Währung - also aktuell dem Euro - deutlich steigen. Das ist nicht der Fall." Doch in einigen Jahren könnte es soweit sein, meint Wilke, wenn die Inflationsängste noch zunehmen. "Ein weiterer Anstieg der Edelmetallpreise ist eigentlich programmiert."

Auch Bernd Maracke, Goldhändler bei der Haspa, glaubt nicht, daß der Zug für deutsche Anleger schon abgefahren ist. "Wir spüren eine Belebung der Nachfrage, wenn auch moderat" , sagt Maracke. Er hat mit Kunden zu tun, die Goldbarren und -Münzen kaufen: "Beim Gold steht meist der Sicherheitsaspekt im Vordergrund und für viele Menschen ist ein Zertifikat oder eine Aktie eben letztlich nur ein Stück Papier." Diese Sicherheit hat allerdings ihren Preis.

Abgesehen von den Gebühren für Bankschließfächer zahlen Anleger bei Goldbarren laut "Stiftung" Aufschläge zwischen 3,5 Prozent und mehr als 15 Prozent auf den reinen Materialwert. Vor allem bei kleinen Barren seien die Spesen oft unverhältnismäßig hoch, gleiches gelte für alle Goldmünzen. Relativ gesehen seien die Zusatzkosten beim Ein-Kilogramm-Barren am geringsten - doch ein Kilo reines Gold kostet derzeit rund 11 000 Euro.

Die einfachste Möglichkeit für Privatanleger, von steigenden Preisen des Edelmetalls zu profitieren, bieten Goldzertifikate. Sie werden wie ein Wertpapier gehandelt, bei Kauf und Verkauf fallen die gleichen Kosten an wie bei einer Aktie. Die Zertifikate bilden den Basiswert, in diesem Fall den Goldpreis, eins zu eins ab. Bei sogenannten Quanto-Zertifikaten entfällt sogar das sonst üblicherweise vorhandene Risiko von Währungsverlusten, so daß eine Dollar-Schwäche den möglichen Gewinn nicht schmälert.

Die größten Gewinnchancen jedoch bieten Minenaktien. Nicht selten steigen sie gemessen am Preis des Goldes deutlich überproportional. Entsprechend heftig sind aber auch die Ausschläge nach unten. Kleinaktionäre haben kaum die Möglichkeit, sich so gut über die Branche zu informieren, daß sie einem drastischen Kursrutsch entgehen könnten. Daher warnt Wilke: "Das ist etwas für Spezialisten und nichts für breite Anlegerkreise."

erschienen am 28. Oktober 2004 in Wirtschaft
Hamburger Abendblatt

chinaman - Samstag, 20. November 2004 - 06:14
Gold schützt vor Unbill durch Regierungen und Zentralbanken
Die Kolumne
von Erwin Grandinger

Wer auf Gold setzt, tritt gegen nahezu die gesamte Finanz- und Medienindustrie an. Gold war schon immer ein Barometer für die "Gesundheit" eines Weltwährungssystems. Im scharfen Gegensatz zu den gängigen Vorstellungen, darf man Gold nur sehr eingeschränkt als "Rohstoff" sehen. Sein "Wert" kann also nicht klassisch rein durch Angebot und Nachfrage taxiert werden. Gold ist immer Gegenwährung zur Weltreservewährung, momentan der US-Dollar.


Ein langfristiger Blick auf die Zinsen der zehnjährigen US-Staatsanleihen zeigt, daß diese im letzten Zyklus den Hochpunkt am 21. September 1981 mit 15,32 Prozent erklommen, am 13. Juni 2003 mit 3,33 Prozent ihren Tiefpunkt erreichten und seitdem langsam wieder am Steigen sind. Entsprechend haben die westlichen Märkte einen 20jährigen Boom erlebt, der im Jahre 2000 gebrochen wurde. Falls uns nicht noch eine kurze und scharfe Deflation einholt, werden von nun an aber die Zinsen wieder für viele Jahre steigen. Steigende Zinsen bedeuten zwar einen steigenden Goldpreis, aber auch fallende Aktienmärkte und purzelnde Anleihenpreise. Ein Horror für Finanzindustrie, private Altersvorsorge und beteiligte Volkswirtschaften.


Wie der Zins bewegt sich Gold in sehr langen Zyklen. Der 20jährige Baissezyklus des Goldes fand in den Jahren 2001 und 2003, von 850 Dollar kommend, mit einem doppelten Boden bei 256 Dollar sein Ende. Der Preis ist seitdem, mit den typischen volatilen Schwankungen, wieder am Steigen. Der "Geldwert" des Goldes nimmt zu, weil der "innere Wert" des US-Dollars fällt. Durch die ausufernden Kosten des Vietnam-Krieges gezwungen, beendigte am 15. August 1971 der ehemalige US-Präsident Richard Nixon die Goldkonvertibilität - eine Form des Goldstandards, der in Variationen seit Menschengedenken gegolten hatte, nämlich, daß eine Währung immer durch etwas "unterlegt" sein mußte. Seit 1971 nun besteht der "Dollarstandard" und eine ganze Generation von Anlegern ist entsprechend in der Geisteshaltung aufgewachsen, daß ein Geldschein ein simples Stück Papier ist. Mehr nicht. Wer kann noch des Geldes "Wert" definieren? Und der Anleger von heute hat des Goldes Bedeutung verlernt. Denn es ist eine Absicherung gegen Unbill durch Regierungen, Zentralbanken und Krieg. Unsere Väter übten immer Vorsicht und versteckten deswegen Goldmünzen für den Notfall. Heute dient den meisten Gold nur als Schmuck und gezockt wird in Google-Papieren, um den schnellen Schnitt zu machen.


Zentralbanken empfanden Gold häufig als Fußfessel, die sie davon abhielt, monetäre Liquidität unbegrenzt zur Verfügung zu stellen. Fed-Chairman Alan Greenspan hat seit 1987 auf jede Krise immer mit derselben massiven Liquiditätsspritze reagiert um sich aus dem Problem "herauszuinflationieren". In Verbindung mit der exorbitanten Schuldenfalle der Amerikaner (Staat, Unternehmen, Privathaushalte) gekoppelt mit den unhaltbaren Doppeldefiziten steigt nun der Zins wieder und damit der Goldpreis. Denn die Amerikaner haben nur eine Möglichkeit, diesem Joch zu entgehen: Abwertung der Währung und den Schuldenberg "weginflationieren". Das Gold "riecht", daß die Amerikaner diesen Weg gehen wollen. Übrigens: Seit der Gründung der Fed 1913 hat der Dollar 95 Prozent seiner Kaufkraft verloren. Zuvor war sie 200 Jahre nahezu stabil.


Ein steigender Goldpreis bewegt sich immer in drei Phasen: Zuerst kaufen die, die sich gegen den Trend intensiv mit der Materie beschäftigen ("contrarians"), dann die Fondsmanager und schließlich die breite Öffentlichkeit. Gold befindet sich am Ende der ersten Phase, die stets volatil und durch Unsicherheit gekennzeichnet ist. Und nichts spricht dagegen, daß der Goldpreis bald wieder um 50 Dollar fallen könnte. Doch die Krise des US-Finanzsystems wird den Goldpreis auf Jahre treiben. Die letzte Phase ist die explosivste. Gold bleibt also ein Kauf.


Artikel erschienen am Sa, 20. November 2004
Die Welt

stw - Samstag, 20. November 2004 - 11:03
Wie sollte man in Gold investieren, um ganz auf Nummer sicher zu gehen und für die ganz grosse Krise gerüstet zu sein ?
Golgminenaktien, Zertifikate oder doch handeln wie unsere Väter: "Unsere Väter übten immer Vorsicht und versteckten deswegen Goldmünzen für den Notfall."
Das kann es doch auch nicht sein, ich hab keine Ahnung, was da empfehlenswert ist ?

:-) stw

chinaman - Samstag, 20. November 2004 - 17:29
Mit den ganz großen Krisen hatten unsere Großväter doch ne Menge Erfahrung ... Die wussten schon wie es geht ...

Goldminen und Explorer sind natürlich so eine Art Optionsschein auf Gold mit langer Laufzeit. Aber: Wenn es hart auf hart kommt, weiss man nicht was Regierungen beschliessen.

Es kommt also immer auf das eigene Szenario und die Mischung an. Aber: physischer Goldbesitz ist für die ganz große Krise sicherlich eine gute Sache ...


Gruß
Chinaman

Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: Gold: Archivierte Beiträge bis 20. November 2004