Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: US-Tendenz: Archivierte Beiträge bis 4. August 2004
j_r_ewing - Mittwoch, 14. Juli 2004 - 09:08
Was sag ich: BUDGET-ÜBERSCHÜSSE !! :-))))

Nee, schon klar - ein Monat besagt da nix.

Aber DREI Monate besagen schon ein bißchen was: und da haben wir im Mittel nur noch 10 MRD $ Verschuldung pro Monat; das wären (kühn) extrapoliert 120 Mrd $ über 12 Monate !

Auch DIE Zahl möchte ich nicht wörtlich verstanden wissen; ich weiß selbst, wie volatil die Chose ist. Da kann die Politik noch KRÄFTIG in die Suppe spucken.

Aber ihr (Bären) müßt zugeben: eine Besserung ist unübersehbar!

Gruß
JR

chinaman - Mittwoch, 14. Juli 2004 - 10:55
Tss. Also ersteinmal: wahre Bären beschäftigen sich gar nicht erst mit Aktien ...

Und dann: Die Börsen brechen ein und die Bullen wollen recht behalten haben ... Tss.

;-))
Gruß
Chinaman

j_r_ewing - Mittwoch, 14. Juli 2004 - 22:59
Tja: das gibt mir jetzt schwer zu denken...

Sind Chinaman und Wojtek jetzt wahre Bären oder nicht...? ;-)))

"Die Börsen brechen ein": ...und auch über den Einfluß des Schlotzens von gutem Trollinger auf das persönliche Koordinatensystem... ;-)))))

Gruß
JR

chinaman - Donnerstag, 15. Juli 2004 - 09:03
Nichts gegen guten Trollinger. Muß schon sehr bitten ... ;-))))

Gruß
Chinaman

j_r_ewing - Donnerstag, 15. Juli 2004 - 15:30
Ja ja, ich weiß schon:
"...ist, in Maßen genossen, auch in großen Mengen bekömmlich..." ;-)))))

Gruß
JR

wojtek_m - Samstag, 17. Juli 2004 - 15:46
"Sind Chinaman und Wojtek jetzt wahre Bären oder nicht...? ;-))) "

Also, ich bin eigentlich Optimist und grosser USA Fan (hättet ihr nicht gedacht was?) findet man eher selten in D (vielleicht weil ich aus Polen komme...) ;-) Aber wenn ich mir die Fundamentaldaten und andere Fakten aus den Staaten anschaue, dann bleibt mir nichts anderes übrig als sich als Bär zu äußern...

Gruß,

Wojtek

j_r_ewing - Freitag, 23. Juli 2004 - 16:15
Tja, es ist wirklich bemerkenswert, wie der Nasdaq abschmiert... Inzwischen hat er auch den SPX unter die SMA 200 gezerrt. (Und der Tecdax macht's natürlich nach. Das trifft mich ganz schön, weil ich da massiv investiert bin.)

Angesichts der schwächeren Wirtschaftsmeldungen diesen Monat könnte man sagen: Na bitte! Hat seine Logik!

Nur: Wenn es an der Konjunktur läge - oder am Ölpreis - , müßten logischerweise in erster Linie nicht die Wachstumswerte betroffen sein (denn die können dank ihrer innovativen Produkte auch in Stagnationen maßvoll weiterwachsen), sondern die klassischen Konjunkturwerte (Industrie; Transport) - und gerade die laufen problemlos! Überhaupt die ganze Old Economy (siehe den NYA).
http://finance.yahoo.com/q/ta?s=^NYA&t=6m&l=on&z=m&q=b&p=m20,m50,m200&a=m26-12-9&c=
(Der Verlust im DJIA gestern war fast ganz 3M zuzuschreiben.)

Also die oft beschworene sündhaft hohe Bewertung der Techs?

Lt. Bloomberg haben wir da für 2005 ein KGV von 24 (ohne nähere Spezifizierung)
(für den N.100; den Composite kann man da nicht nehmen.)

Rendite 10J.: 4,36% => KGV 23
Das entspricht fast exakt den 24. (wobei zugegeben 2005 noch etwas weiter weg ist und die Zahlen daher etwas weniger zuverlässig sind, und die Zinsen sicherlich bis dahin anziehen werden [sofern man an weiteren Aufschwung glaubt; ansonst fallen sie ;-)] Andererseits ist praktisch keinerlei Bonus für Zukunftsaktien drin; und generell: wer macht schon buy and hold über 10 Jahre - und Kürzerläufer als Maßstab rentieren noch niedriger.)
Also keine Überbewertung (mehr).

Es hängt also wohl alles an der Intel-Rezeption: das Ergebnis war korrekt, aber der Ausblick schlechter als erwartet, da wieder hohe Lagerbestände. (und gesunkene Margen. Aber daß in einem "reifenden" Markt die Margen längerfristig sinken - sollte einen diese allgemeine Erscheinung allen Ernstes überraschen ?? Zumal bei Intel, die zur Diversifizierung jetzt im weniger rentablen Bereich Flash-RAMs fischen. [Was einen auf die Idee bringen sollte, daß in diesem Bereich auch noch was läuft, wenn der PC-Zyklus schon wieder sinkt!])
Dass andere Tech-Aktien wie Juniper Networks oder IBM oder Dell oder Sandisk gute Zahlen vorgelegt haben, interessiert offenbar nicht.

Auch die Rezeption der 3M-Zahlen spricht Bände:
"3M raised its FY04 EPS outlook to $3.72-$3.75 from $3.60-3.70, but with the consensus estimate already at $3.75, the revised guidance wasn't enough to convince the market... "
Also daß die Consensus-Erwartung, die eh schon über der Guidance lag, jetzt "nur" das obere Ende einer nicht mal EIN Prozent breiten Zielspanne darstellt, ist derzeit natürlich Grund genug, die Aktie um fast 6 % zu döppen. - Sie laufen wieder, die Lemminge...

Tja. Hoffe, wenigstens bei der Old Ec. behalten die Leute klaren Kopf. Ansonsten kann man wohl nur das Öl reiten, solange der Hype es treibt. Und Gold, mit hartem Stoploss.

Gruß
JR

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[Drei Tage weiter :]


Mittlerweile auch eine Masse gute Quartalsberichte auch der Technologie; aber das scheint nicht zu interessieren.

Genaueres zur Lage der Unternehmen, in Zahlen:

"the earnings results, in aggregate, remain quite good with S&P operating earnings on track to be up 24% in Q2
and guidance pointing to 14% growth for Q3...
The earnings deceleration has been a hang-up for the market, but when pitted against a difficult yr-ago comparison, 14% earnings growth suggests the fundamental backdrop remains solid... "

Tja, sollte man meinen: daß die Aussicht auf ein Gewinnplus von 14 % kein Grund zum Heulen ist.
Aber nein, es geht weiter im bescheuerten Spiel - was ein richtiger Lemming ist, der läßt sich davon doch nicht beirren!
Mittlerweile sind auch schon die Titel der Old Economy angekränkelt: die SMA 200 ist angekratzt:
http://finance.yahoo.com/q/ta?t=6m&l=on&z=m&q=b&p=m20%2Cm50%2Cm200&a=m26-12-9&c=&s=%5ENYA
Womöglich gehen auch noch dieTiefstände von März und Mai in die Binsen...

Tja, derzeit haben die Bären klar die Übermacht. Der Rückschluß von der Put/Call-Ratio auf die Stimmung ist offenbar korrekt. Sieht so aus, als ob es einen Shakeout bräuchte, ehe es wieder weitergeht.

Gruß
JR

prof - Freitag, 23. Juli 2004 - 16:36
... und es kommen noch die Monate August und September!
Prof

mib - Freitag, 23. Juli 2004 - 16:52
Oel wird nicht von Hype getrieben, sondern von supply/demand imbalance... - und das wird in den naechsten Jahren noch sehr viel dramatischer werden.
...aber schoen, dass das noch kaum jemand wahrhaben will!
:-))
Mib

j_r_ewing - Samstag, 24. Juli 2004 - 09:29
zu Prof:
"es kommen noch die Monate August und September!2

Ja; aber diese saisonalen Muster sind zwar öfters da, aber alles andere als zuverlässig. Siehe diese Hausse:
- mit "sell in may and go away" war's schon voriges Jahr nix: im Mai war die Rally noch lange nicht zu Ende, und ein Verkauf mit Wiedereinstieg hätte nicht nur nix gebracht, sondern sogar Gewinne vertan;
- die Neujahrsrally war zwar okay, aber wer gemäß Regel bis Mai mit Verkaufen gewartet hätte, hätte vieles davon schon wieder verloren.

Man könnte zu der Saisonregel mehr Vertrauen haben, wenn der Herbst KAUFKRAFTbedingt schwach wäre (weil die Amis ihr Geld für den Urlaub ausgegeben haben). Über die FAKTISCHEN saisonalen Geldströme weiß ich aber nichts. (Hat jemand dazu Informationen?)

Das erklärt allerdings auch die Ungleichgewichtung der Branchen nciht.


Aber sich schlau machen macht schlau! :-)

Schließlich ist mir da was untergekommen, was offenbar (noch) nicht Thema ist, aber der Hintergrund des derzeitigen Geschehens sein könnte: die Optionsbilanzierungen! Wie ihr wißt, ist es in den USA weit verbreitet, (zumindest) die Manager z.T. über Vergabe von Firmenoptionen zu bezahlen, als Anreiz, sich den Arsch aufzureißen, damit die Firma profitiert (was dann den Kurs hebt). Dies ist sehr beliebt, da es die Firma nichts kostet, das Management also mit schönen Gewinnzahlen glänzen kann. Im Gegenteil: durch Ausübung wird sogar noch die Cashpositon verbessert!
Der Aktionär dagegen ist natürlich in den Arsch gekniffen wegen des Pferdefußes an der Sache: jede ausgeübte Option (falls sie nicht auf dem Aktienmarkt zurückgekauft worden ist) vergrößert die Zahl der ausgegebenen Aktien und verwässert den Gewinn pro Aktie entsprechend - aber dann ist die Option ja schon ausgeübt und der Manager hat sein Schäfchen im Trockenen.

Offenbar gibt es aber jetzt eine Regelung, nach der diese Optionsvergabe in der Bilanz als Kosten darzustellen ist. Diese Regel ist "mandatory" (ich hatte aus dem Bauch raus gedacht, daß hieße "freiwillig", aber mein Wörterbuch sagt, es heißt "zwingend") und soll 2005 in Kraft treten.

Jetzt ist natürlich die Frage: welche Firmen haben davon wieviel Gebrauch gemacht, und wieviel davon ist inzwischen schon freiwillig bilanziert? Oder kürzer: Welche Firma muß noch wieviel davon bilanzieren?

Dazu fand ich jetzt Genaueres (Zahlen von angeblichen Experten); demnach ergibt sich eine ganz erhebliche Ungleichheit über die Sektoren hinweg. Und zwar würden die Gewinnzahlen der einzelnen Branchen durch die Bilanzierung folgendermaßen prozentual gemindert:

- absolut "führend" ist gerade die Technologie mit 41 % !!

- auf Platz 2 stehen mit mäßigen 8 % Health Care (was hier aber wohl eh keinen interessieren wird, angesichts deren gesetzlicher Regulierungen) und die Consumer Discretionaries (Autos, Möbel, Elektrogeräte, ...; in Abgrenzung zu Consumer Staples wie Nahrungsmittel, Körperpflegemittel, ...) (Kleidung und Kaufhäuser weiß ich jetzt nicht). Vor GM und Ford hatte ich eh schon gewarnt (Daimler wird wohl zu einem Teil auch betroffen sein); US-Möbelfirmen kennt hier eh kein Schwein; bei den Elektrofirmen vielleicht noch Whirlpool, und der Konsumbereich von GE (der aber glaube ich eher klein ist); und sonst vielleicht noch Tiffanys, Harley Davidson, Guitar Center?

- bei den restlichen Branchen sind es 1 bis 3 %; kann man also vergessen.

Da kann sich jetzt im nächsten guten halben Jahr natürlich einiges verändern.
So gesehen sollte man also in der Tat Technologie nur sehr, sehr vorsichtig anpacken !

(Ob Biotech auch dazu gezählt wurde, oder zu Pharma, weiß ich nicht.)


Kann jemand was dazu sagen, wie hierzu die Lage in Deutschland ist? (Daß von einer Firma an der Börse keine Optionen gehandelt werden, muß dabei kein Argument sein; eine Firma kann ja auch

Gruß
JR


P.S. Für eine Öl-Diskussion suche ich besser mal den entsprechenden Thread raus.

prof - Samstag, 24. Juli 2004 - 13:26
Klarer Fall von Wunschdenken bei uns beiden:
- Du betest den Markt gesund, weil du stark investiert bist und nicht (schon wieder) Haue haben willst
- Ich würde mich ärgern, falls mein (erneuter) Rückzug von der Börse ein Irrtum gewesen wäre ...

Bei welchem Dow/Nasdaq-Stand wechselst du die Fronten?
Prof

j_r_ewing - Sonntag, 25. Juli 2004 - 01:05
an Prof:

"- Du betest den Markt gesund, weil du stark investiert bist und nicht (schon wieder) Haue haben willst"

Wir haben einen Wirtschaftsaufschwung. Sollte sich das nicht wenigstens EINIGERMAßEN in der Börse niederschlagen? Also was brauch ich da groß gesundzubeten?

Und kurstechnisch haben wir z.B. die gewaltige Put/Call-Ratio (DIR muß ich ja wohl nicht erklären, was das zu bedeuten hat).
(Es sei denn, man wischt die Daten von Merrill vom Tisch mit dem "sell-side"-"Argument" vom Tisch. Aber dazu bin ICH nicht paranoid genug.)
Ist das Gesundbeterei??

Klar hab ich Verluste SEHR ungern. Und ich hab auch nicht gern unrecht! :-))
Aber mir ist auch klar, daß, wenn ich auf die falsche Groß-Richtung setze, ich erst recht Haue kriegen werde. (Ich weiß auch, daß man sich leicht absichern kann - hab ich euch ja früher selbst dargelegt. Und auch reinrassig short zu gehen ist leicht.) Und ich bin auf alle Fälle lieber reich und hab Unrecht, als arm und hab Recht!
Mir sind nur die Argumente der Bären ("die Verschuldung ist ja SOOO hoch... und der Konsum KÖNNTE... und die Asiaten KÖNNTEN..." usw.) einfach zu windig.

Im übrigen sind die vorhandenen negativen Aspekte (SMA 200 usw.) auch nicht gerade unfehlbar. Oder wie erklärst du systemmimmanent, daß die Indizes, die vor dem Juli technisch astrein liefen, auf einmal abschmieren ? Dürfte an Hand der MAs gar nicht passiert sein!


"- Ich würde mich ärgern, falls mein (erneuter) Rückzug von der Börse ein Irrtum gewesen wäre ..."

Na im Moment läuft es ja auch ganz gut für dich - nur würde ich mich an deiner Stelle nicht auf das nächste Kursziel bei der nächsten massiven Unterstützung Dow 1000 fixieren! ;-))


"Bei welchem Dow/Nasdaq-Stand wechselst du die Fronten?"

Kann ich so schematisch nicht beantworten.

Erstens bin ich kein reinrassiger Chartie; ich würde dazu auch die Realwirtschaft sehen wollen - hab noch nicht ALLES Vertrauen in die Einsichtsfähigkeit der Lemminge verloren! :-)

Zweitens würde ich auch als Chartie nicht nur auf EINE Kurshöhe setzen; es kommt auch auf's Gesamtbild an. Ich würde z.B. SEHR nervös werden,wenn die Baisse-Tiefs unterschritten würden; und ein SPx eindeutig unter ca. 960 würde mir auch schon ziemlich mißfallen - aber andererseits haben wir ja nun beide genug Fehlsignale miterlebt, so daß ich auch DAS nicht zu alleinigen Kriterium machen würde, selbst wenn es geschähe.

Andererseits: wenn der Dow z.B. am Montag 1000 Punkte verlieren würde, würde ich schon da machen, daß ich rauskäme; da bräuchte es nciht erst die Baisse-Tiefs.

Hoffe, daß genügt dir als Antwort; aber genauer kann ich's dir aus o.g. Gründen nicht sagen.


Gruß
JR

j_r_ewing - Sonntag, 25. Juli 2004 - 13:44
Stoße gerade auf eine Erfolgsstatistik der Monate im Jahr:
http://www.markt-daten.de/Chartbook/indices.htm

Danach ergibt sich durchaus keine einheitliche Verteilung. Der wohl größt3e Unterschied ergibt sich gerade im Juli: im DJ der beste Monat überhaupt - im Nasdaq sogar (leicht) negativ! (Allerdings bei stark verschiedenen Meßzeiträumen.)
(Negativ) herausragend allerdings: der September.

Allerdings hält sich alles im Größenbereich von 1 %, maximal 2 %.

(Kennt ihr übrigens die Charakterisierung der Börsenmonate nach Mark Twain?
"An der Börse ist der gefährlichste Monat der September. Ebenfalls gefährlich sind aber auch Oktober, November, Dezember, Januar, Februar, März, April, Mai, Juni, Juli und August."
- Ganz klar: Mark Twain hat schon damals die Bären gekannt! ;-))))

mib - Montag, 26. Juli 2004 - 09:54
Mark Twain muss als absoluter Fachmann gelten, was gefaehrliche Boersenmonate angeht!
Der Mann war ein zu seiner Zeit recht bekannter Boersenspekulant, der ziemlich viel Geld verpulvert hat... - und das voellig unabhaengig vom Monat!

Mib

mib - Montag, 26. Juli 2004 - 15:34
nur mal so...:

Investor's Business Daily
Stocks Keep Falling, But Key P-E Models Say They're Cheap
Friday July 23, 7:00 pm ET
Ken Hoover

Corporate profits are hitting record highs while the stock market is down for the year. That can mean only one thing: stocks are getting cheaper.

The 12-month trailing P-E ratio for the S&P 500 hit 17.7 on Friday, the lowest since 1996. That's based on S&P's estimate of $16.21 a share for the quarter ending June 30, which is up from a $15.87 preliminary reading for the quarter ending March 31.

The valuation on the S&P 500 isn't a historical low, but it's well below the highs of the bubble years, when it soared above 25. It hit 45 in 2002 as earnings were sinking.

In fact, the S&P's P-E ratio, based on operating earnings, is below the average of 20 going back to 1988, but still above the average of 15.6 going back to 1935.

"It's hard to characterize the market as cheap," said Nick Bohnsack, an analyst for International Strategy and Investment. "We think stocks are fairly priced."

Poor Market Timer

Watching the market's P-E ratio is a poor timing tool. A market that is cheap can get a lot cheaper. And a market that seems overpriced can rally for years.

"It's more of a directional thing," Bohnsack added. "When measures get to extremes, there's a tendency for those measures to revert to the mean. When they get blown out in one direction, there's room for directional change."

Right now, the market's direction is due south. The S&P 500 has fallen 4.8% so far this month. The Nasdaq has sunk 9.7% in July to a nine-month low.

But while stocks have marked time, S&P 500 earnings have climbed at least 20% for four straight quarters.

Thomson First Call says when second-quarter earnings are all in -- despite some high-profile disappointments -- they could be up 25%.

The general market's P-E ratio has been fluctuating at a higher rate in the last couple of decades, with low points getting higher and high points higher still. Still, it tends to be at the low end of its range just before major moves up.

In September 1990, just before the start of a new bull market, the S&P 500's P-E ratio fell to 13.03. It stood at 14.47 at the end of 1994, again just before a long and profitable uptrend began.

And it stood at 17.79 in March 2003, just before a yearlong rally began.

Some analysts factor in interest rates when studying P-E ratios to determine whether the market is overvalued or undervalued. Looking at the market that way, the picture is downright rosy. The market is 30% undervalued.

The standard way of doing that is to use the 12-month I/B/E/S consensus estimates for the S&P 500 to arrive at the market's forward-looking earnings yield. The earnings yield is the inverse of the P-E ratio.

It turns out that over the long haul the S&P's earnings yield tracks the yield on the 10-year Treasury note closely. But in the short run, they can get far out of whack.

It's known as the I/B/E/S Model or the Fed Model because Fed chief Alan Greenspan has been known to keep an eye on it. Edward Yardeni, chief economist at Prudential Financial, has popularized the model over the years.

When the earnings yield is higher than the bond yield, stocks are considered undervalued. When it is below, they are overvalued.

With an I/B/E/S estimate of $69.69, the earnings yield would be over 6%. That makes stocks better than 30% undervalued compared to Treasury bonds.

"To equal today's bond yield, the S&P 500 would have to rise to 1634," wrote market strategist Don Hays in a recent report. He sees the market rising 16% to 32% in the second half of the year.

Again, the I/B/E/S Model can't be used alone for timing the market. And today's relative undervaluation doesn't mean the market is going to go straight up from here. But the market, by that measure, was 20% overvalued just before the 1987 crash and 60% overvalued in early 2000, just before the bear market began.

It was 30% undervalued in June 1980. One of the most powerful bull markets in history began -- in August 1982. June 1980 would have been too soon to buy.

One factor that could reduce the undervaluation is that if earnings expectations declined. And there might be some danger of that.

Wall Street has long expected profit growth to slow down to the midteens in the second half. But only recently have investors really started to believe that.

On July 1, analysts expected third-quarter earnings growth of 14.8%. On July 23, they forecast 15%. Long term, that's good: Normally analysts ratchet down overly optimistic forecasts by a few percentage points during a quarter. But over the past year, especially in early 2004, analysts raised profit views -- sharply -- because they underestimated the strength of the economy.

Likewise, of the 260 S&P 500 firms reporting so far, they've beaten second-quarter estimates by 4.1%. That's better than the 3% average since 1988. But for the prior five quarters, companies have topped views by at least 5%.

Rising interest rates would also reduce stocks' undervaluation by making Treasuries more attractive.

chinaman - Samstag, 31. Juli 2004 - 06:26
Überraschend ????? ;-))


US-Wachstum schwächt sich ab
Wirtschaftsleistung legt im zweiten Quartal nur um drei Prozent zu
von Peter Herkenhoff

New York - Das US-Wirtschaftswachstum hat sich im zweiten Quartal überraschend abgeschwächt. Wie das Wirtschaftsministerium berichtete, ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von April bis Juni nur um drei Prozent gestiegen.


Noch im ersten Quartal war der Wert der in den USA hergestellten Waren und Dienstleistungen um 4,5 Prozent gewachsen. Analysten hatten daraufhin für das Gesamtjahr ein Plus von 4,5 Prozent errechnet. So schnell war die amerikanische Volkswirtschaft zuletzt 1999 expandiert.


Laut Ministerium sitzt das Geld bei den Verbrauchern nicht mehr so locker wie früher. Die Konsumausgaben sind nur um 1,0 Prozent gestiegen - von Januar bis März waren es aber 4,1 Prozent. Wegen der Ölhausse kostet Benzin bereits zwei Dollar pro Gallone, 30 Prozent mehr als früher. Einzelhandelskonzerne haben die Kaufzurückhaltung für die zuletzt schwachen Umsatz- und Gewinnzuwächse verantwortlich gemacht. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, dann droht dem Aufschwung womöglich ein schnelles Ende. Der private Verbrauch repräsentiert immerhin zwei Drittel der amerikanischen Wirtschaftskraft. Allerdings steigt der Optimismus bei den Unternehmen wieder: Der am Freitag veröffentlichte Einkaufsmanager-Index legte kräftig zu - von 56,4 auf 64,7 Punkte. Aber auch hier gibt es ein konjunkturelles Warnzeichen: Die Beschäftigungskomponente des Index ist gesunken. Die Firmen erwarten nun sogar wieder einen Stellenabbau. Bereits der am Vortag von der Notenbank Federal Reserve vorgelegte Konjunkturbericht ("Beige Book") hatte für Ernüchterung gesorgt. Zwar waren die Aufträge für langlebige Konsumprodukte wie Autos, Computer und Waschmaschinen nach zweimonatiger Talim Juni wieder gestiegen. Aber die Zunahme war weit geringer als von Volkswirten prognostiziert.


Experten sind sich uneins, ob die von der Zentralbank eingeleitete Zinswende zu früh gekommen ist. Die Fed hatte die Leitzinsen vor vier Wochen von 1,0 auf 1,25 Prozent angehoben. Zugleich stellte Fed-Chef Alan Greenspan klar, dass die Politik der kleinen Zinsschritte weitergehe. Weil die meisten Amerikaner ihren Konsum auf Pump per Kreditkarte finanzieren, bekommen sie die steigenden Zinsen unmittelbar zu spüren. Banken geben Zinsschritte sofort weiter. Sollten die Preise zu schnell steigen, sind auch Zinsschritte von 0,5 Prozentpunkten vorstellbar. Danach sieht es momentan aber nicht aus. Die Inflation hat sich auf 1,8 Prozent abgeschwächt. Allerdings berücksichtigt diese Zahl nicht die gestiegenen Preise für Benzin und Lebensmittel.


Artikel erschienen am Sa, 31. Juli 2004
Die Welt

j_r_ewing - Montag, 2. August 2004 - 14:09
(nur kurz zwischendurch:)

Seitens der "Aktienbörse" ein interessanter Aspekt: Terroranschlag vor den US-Wahlen??

Über Terroranschläge macht man sich nach dem 11.9. ja nun seit Jahren seine Ängste. Wenn die aber nun überhaupt irgendwelchen Sinn machen sollen, dann kurz vor den Wahlen, um diese zu beeinflussen. Immerhin hat dieses Schema ja nun in Spanien guten Erfolg gehabt, was die Leute sicherlich bestärkt. Und der Feind NR. 1 sind da halt die USA (in zweiter Linie auch das UK mit Bushs Pudel Blair, und Polen, das den USA hier emsig in den Arsch kroch - wohl kaum gratis.)

Auch in den letzten Wochen war die Terrorismusangst reichhaltig Thema an der Wallstreet, wenn auch da eher blödsinnig: denn welchen Sinn soll es machen, Bomben zu schmeißen bei KERRYs Wahlkongreß ? Das natürliche Zeit-Ziel ist BUSHS Wahlkongreß, und möglicherweise noch bis zur Wahl!

Da die Börsianer eh schon total bearish drauf sind, sollte in dieser Stimmungslage ein Attentat einen ziemlich durchschlagenden Erfolg haben (vielleicht stilvollerweise wieder zum 11.9.?) Wie sowas abläuft, haben wir ja schon beim "Original" gesehen: ein haltloser Kollaps, bis die Lage technisch bereinigt war - und dann ein steiler Wiederanstieg, und in ein paar Wochen war die Sache wieder ausgestanden. ("Politische Börsen haben kurze Beine.") Nur ist der Kollaps kaum kalkulierbar.

(Besonders betroffen sind in einem solchen Fall die Versicherungsaktien, durch ihre "innere Hebehlung" über ihr Aktienportfolio. Andererseits dürfte hier auch wieder der beste kalkulierbare Gewinn sitzen. (siehe Baisse))


Wie verhält man sich für einen solchen Fall also am besten?

Das Einfachste ist: Einen Teil in cash halten (die "AB" schlägt vor: 25%). Damit dann reingehen, wenn die Kurse erheblich gefallen sind. Damit macht man dann schöne Gewinne, und der Rest erholt sich auch wieder. Nachteil: Fällt der Kollaps aus, hat man totes Kapital rumliegen.

Stops setzen?

Was im Normalfall schützt, kann hier versagen:
1.) Wenn die Papiere nicth sehr marktbreit sind, kann es leicht sein, daß alle rauswollen, aber keiner da ist, der aufnimmt, so daß selbst ein Bestens-Auftrag nicht mehr sinnvoll ausgeführt werden kann. Dann kann es auch sein, daß man gar nicht wieder billiger reinkommt.
2.) Wenn's richtig heiß hergeht, kann es sein, daß gar keine realen Kurse mehr übermittelt werden können; und "indikative" Stellungen in einer solhen Situation...

Hedgen?

Mit Zertifikaten kaum möglich: bleibt man mit dem KO-Kurs nahe am Geld, kann man schon bei leichten Aufwärtsbewegungen kaputtgehen; bleibt man hingegen weit weg davon, hat man einen schlechten Hebel und muß viel dafür anlegen - das rechnet sich irgendwann nicht mehr. (Dann schon eher Cash halten.) Zudem muß auch hier ggf. das Limit nachgeführt werden.

Denkbar wären normale Verkaufs-Optionsscheine. Aber entweder kauft man die schon jetzt, dann kann das (Aufgeld) fast alles verlorengehen, wenn der Kollaps ausbleibt. Oder man kauft bestens beim Ereignis (FALLS man schnell genug ist) und hat das explodierte Aufgeld am Hals, oder man läßt sich einstoppen, mit den bekannten Problemen (s.o.) zusätzlich.

Eine saubere Sache dürfte es dagegen sein, sich in einen breiten Indexkontrakt short einstoppen zu lassen (vielleicht so 5 bis 8 % unter dem aktuellen Niveau; mit genug Spielraum, daß es nur greift bei einem richtigen Kollaps, nicht aber bei "normalen" schwachen Tagen; andererseits aber auch nicht unnötig viel nach unten hin verschenkt. Das Limit ist regelmäßig anzupassen!). Die Liquidität in einem SPX-KOntrakt ist fast uferlos. Dabei hat man auch erst mal ein paar Prozent Verlust, aber in engen Grenzen. Und stellt man beim Wiederanstieg rechtzeitig wieder glatt, hat man einen Trading-Gewinn. Nachteil: nur für große Summen; und Termin-Handelsfähigkeit - evtl. US-Broker.
Besser als ein SPX-Kontrakt könnte einer im DJ sein (ist auch kleiner): weniger Titel drin (und große, marktbreite), so daß hier die Errechnung in Chaosphasen erleichtert ist. Nachteil: weniger volatil; -> entsprechend mehr Kontrakte einlagern.
Es gibt auch die e-mini-Kontrkte (ca. ein Fünftel so groß); nur ist hier die Liquidität wieder die frage, da sie bei weitem nicht so viel gehandelt werden wie die "großen".


So, daß sollte man mal bedenken. Erfreulicherweise ist ja noch Zeit. Ich muß jetzt wieder den Handwerkern auf die Finger sehen, sonst geht's da wieder drunter und drüber.

Gruß
JR

j_r_ewing - Montag, 2. August 2004 - 15:03
"Überraschend ?????"

Nee, nur wenn man sachunkundig ist und glaubt, vom Tief zum Hoch gäbe es nur Einbahnstraße.

(Und dabei war die "Welt" Anfang der 60er noch eine respektable Zeitung...)

Gruß
JR

j_r_ewing - Dienstag, 3. August 2004 - 02:36
(Oha, da klingt ja schon was an in der Richtung:)


20:35 ET Dept of Homeland Security raises Terror Threat Level to Code Orange for the financial services sector in NYC, N. New Jersey and D.C. : "This afternoon, we do have new and unusually specific information about where al Qaida would like to attack. As a result, today, the United States Government is raising the threat level to Code Orange for the financial services sector in New York City, Northern New Jersey and Washington, D.C.... This is the first time we have chosen to use the Homeland Security Advisory System in such a targeted way. Compared to previous threat reporting, these intelligence reports have provided a level of detail that is very specific. The quality of this intelligence, based on multiple reporting streams in multiple locations, is rarely seen and is alarming in both the amount and specificity of the information... As of now, this is what we know: reports indicate that al-Qaeda is targeting several specific buildings, including the International Monetary Fund and World Bank in the District of Columbia; Prudential Financial in Northern New Jersey; and Citigroup buildings and the New York Stock Exchange in New York."

20:47 ET Details of Dept of Homeland Security Briefing : See the attached link for the Dept of Homeland Security briefing on the recent threat reports. Included is a Q&A session...
http://www.dhs.gov/dhspublic/ interapp/press_release/press_release_0471.xml

j_r_ewing - Mittwoch, 4. August 2004 - 21:13
(...allerdings sind die Informationen zum Teil alt:)

http://cbs.marketwatch.com/news/story.asp?siteid=bigcharts&dist=bigcharts&guid=%7B6DC31096-2 2BE-4D49-9224-7362F19F4944%7D

Homeland defensive

Treasury prices were weaker ahead of Tuesday's data, as the market digested reports overnight that the weekend terrorism alert ordered in New York, Washington and Newark, N.J., was based in part on years-old information.

"One factor pushing the market lower was the New York Times front-page piece 'Reports That Led to Terror Alert Were Years Old, Officials Say," said RBS Greenwich Capital interest-rate analysts Peter McTeague and David Ader.

"As it turns out, the most recent terror scare was a bit of a pump and dump -- now known as the 'Tom Ridge' highs," they added in a research note discussing the Homeland Security secretary's most recent alert.

At a news conference in New York late Tuesday morning, Ridge defended the weekend terror alert, declaring the warning to be well-founded, even if based on dated information.

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