Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: US-Tendenz: Archivierte Beiträge bis 18. Januar 2004
wojtek_m - Mittwoch, 14. Januar 2004 - 20:14
Mal was positives ;-)

"ftd.de, Mi, 14.1.2004, 15:13, aktualisiert: Mi, 14.1.2004, 19:41
US-Außenhandelsdefizit spürbar gesunken

Das Außenhandelsdefizit der USA hat sich im November verringert. Da das hohe Defizit als eine Ursache der Dollar-Schwäche gilt, setzte die Meldung den Euro unter Druck.


Nach Bekanntgabe der neusten Daten zum US-Außenhandel baute der Euro seine Verluste zum Dollar aus. Am Nachmittag notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,2667 $, am Abend lag sie bei 1,2719 $. Noch am Montag hatte der Euro beinahe die Marke von 1,29 $ erreicht.

Das Defizit der weltgrößten Volkswirtschaft im Handel mit Waren und Dienstleistungen sank im November auf 38,0 Mrd. $ und damit auf den niedrigsten Stand seit Oktober 2002, wie das Handelsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. Es lag damit deutlich niedriger als von Analysten geschätzt. Die Einfuhren fielen im November um 0,8 Prozent auf 128,6 Mrd. $. Die Ausfuhren legten um 2,9 Prozent zu auf 90,6 Mrd. $.


"Die Zahlen haben die Sorgen vieler Anleger bezüglich der Finanzierbarkeit des US-Leistungsbilanzdefizites verringert", sagte Devisenanalystin Dorothea Huttanus von der DZ Bank. Diese Zweifel an der Finanzierbarkeit waren ein Hauptgrund für die bereits seit Monaten andauernde Dollar-Schwäche. Mit Blick auf die weiteren Aussichten des Euro fügte sie hinzu: "Es ist bemerkenswert, dass wir jetzt die erste größere Korrektur seit November sehen. Ob dies allerdings schon die Trendwende ist, lässt sich im Moment noch nicht sagen."


US-Notenbankchef Alan Greenspan hatte am Dienstag bei einem Besuch in Berlin gesagt, ihm bereite das hohe Leistungsbilanzdefizit keine Sorge. Er signalisierte, dass die USA nicht an den Devisenmärkten eingreifen werden."

chinaman - Donnerstag, 15. Januar 2004 - 14:13
Uno: Gefahr eines Dollar-Crashs wächst Experten erwarten 2004 Aufschwung der Weltkonjunktur, warnen aber vor möglichen Wechselkursturbulenzen




HANDELSBLATT, 15.1.2004ost DÜSSELDORF. Das Risiko eines deutlichen Kursverfalls des US-Dollars ist nach Einschätzung der Wirtschaftsexperten der Vereinten Nationen derzeit höher als in den vergangenen Jahren. Damit wachse die Gefahr eines weltweiten Konjunktur-Rückschlages: "Sollten die dann folgenden Anpassungen in den USA vor allem mit starken Einschnitten bei den Konsumausgaben, den Investitionen und der Import-Nachfrage verbunden sein, würde der globale Aufschwung wahrscheinlich abbrechen", heißt es im gestern veröffentlichten Wirtschaftsausblick 2004 der Weltorganisation.

Grund für das höhere Risiko sei die seit dem Jahr 2001 enorm gestiegene Staatsverschuldung in den USA. Dadurch könne es für die US- Wirtschaft schwieriger werden, das gigantische Loch in der Leistungsbilanz von rund 500 Mrd. US-Dollar zu decken. Anders als noch vor drei Jahren würden ausländische Investoren, die Kapital in die USA pumpen, heute nicht mehr in erster Linie Investitionen im Unternehmenssektor finanzieren. Das Geld fließe vielmehr hauptsächlich in US-Staatsanleihen. Die Bond-Holder seien einem doppelten Risiko ausgesetzt: Einerseits steigenden Zinsen bzw. fallenden Anleihekursen, andererseits einer Abwertung des Dollars. "Es gibt die Gefahr eines Teufelskreises, wenn ausländische Investoren US- Anleihen verkaufen und der Dollar schnell abwertet." Das Zwillingsdefizit in der US-Leistungsbilanz und dem Staatshaushalt habe an den Finanzmärkten schon heute Vertrauen in den Dollar geschwächt und zu seiner Abwertung geführt.

Weder die globale Konjunktur-Erholung noch die derzeitige Dollar-Schwäche führen aus Sicht der Uno-Ökonomen dazu, dass sich das US-Leistungsbilanzdefizit im laufenden Jahr verringert – im Gegenteil: "Es wird erwartet, dass sich die Ungleichgewichte 2004 weiter vergrößern." Auf Dauer sei diese Situation nicht tragbar – früher oder später müsse es zu einer Korrektur der Ungleichgewichte kommen.

Trotz der gewachsenen Gefahr durch Wechselkurs-Turbulenzen beurteilen die Uno-Ökonomen die Aussichten für die Weltwirtschaft aber optimistisch: "Die Konjunktur-Erholung dürfte sich im laufenden Jahr verstärken und verbreitern." Die globale Wirtschaftsleistung werde 2004 um rund 3,5 % zulegen – damit wäre das Wachstum wieder fast so stark wie im Boomjahr 2000 (3,9 %). Im vergangenen Jahr lag das Plus nur bei 2,5 %. Überproportional stark werde der Welthandel anziehen: Die Uno- Ökonomen rechnen mit einem Anstieg von 7,5 % nach 4,7 % im vergangenen Jahr.

Allerdings müsse die Wirtschaftspolitik der Konjunktur auch 2004 weiter auf die Sprünge helfen – mit niedrigen Leitzinsen und einer expansiven Fiskalpolitik. "Eine weitere Stimulierung der Konjunktur ist für die Stützung der Erholung entscheidend" – denn in zahlreichen Ländern sei die private Nachfrage weiterhin schwach. "Das Ausmaß der derzeitigen Erholung hängt immer noch stark von den wirtschaftspolitischen Stimuli ab."

In Westeuropa sei die konjunkturelle Lage derzeit zwar noch nicht so ermutigend wie in den USA und in Japan – inzwischen gebe es aber auch hier zu Lande Anzeichen für eine Belebung. Das Anziehen der globalen Nachfrage beflügele die Exporte, und in "naher Zukunft" dürfte auch die Binnennachfrage in Fahrt kommen. "Der private Konsum wird von der Euro-Aufwertung profitieren, weil dies die Inflation verlangsamt und die real verfügbaren Einkommen erhöht." In Folge dessen würden auch die Investitionen anziehen. Am Arbeitsmarkt gehe die Erholung in Europa aber vorerst vorbei: "Die Arbeitslosigkeit dürfte hoch bleiben."

j_r_ewing - Donnerstag, 15. Januar 2004 - 16:46
Sicher. Sicher.

Der fallende Dollar, der der US-Wirtschaft massenhaft Aufträge bringt, SCHWÄCHT sie.
Und uns hier, die wir zu rund einem drittel vom Export leben, der uns bei fallendem Dollar wegbricht - hier bricht dann der Wohlstand aus. (Speziell wenn - wie an die Wand gemalt - wegen Dollarkollaps die Weltkonjunktur in die Binsen gegangen ist.)

Und die Ausländer werden kein Geld mehr in die USA stecken.
Jahrelang haben sie dem Abschwung zugesehen, ohne den Geldfluß zu stoppen.
Jetzt, wo es wieder aufwärts geht, JETZT sollen sie ihre Knete sinnigerweise abziehen.

Und sich ihre eigenen Exporte in die USA kaputtmachen.

Sicher. Sicher.

Das merkt man ja auch so an den T-Bonds. (Deren Zins sich in historischen Tiefen tummelt.)
Und an den Aktien. (Die alle Wochen neue Kursrekorde aufstellen.)

Und auch nachdem der $ schon so gesunken IST (auf Druck [!] der Amis) und sie bisher nix dran getan haben - JETZT erst (bzw. noch) sollen sie auf einmal losschlagen...

Sicher. Sicher.


JR

(Aber was wundere ich mich: die UNO behauptet ja auch mit Riesen-Tamtam, die Afrikaner würden von AIDS hinweggerafft - und wenn man sich mal in Zentralafrika, das danach ja quasi schon entvölkert sein soll, die amtlichen Bevölkerungsstatistiken ansieht, dann WACHSEN die ja auch.)

mib - Donnerstag, 15. Januar 2004 - 17:09
ich find china's Artikel vor allem mal wieder viel zu reisserisch. In der Titelzeile ist von dollar CRASH die Rede.... im Text ist davon dann gar keine Rede mehr!

...ansonsten...

JR?
erspar mir (uns) den AIDS-Vergleich...
fahr mal nach Suedafrika und schau dich um... red mit den Leuten... red mit Firmenchefs - HIV/AIDS IST ein Riesenproblem und keine Erfindung der UN.

... und da du es ja so mit den Zahlen/Statistiken hast:
wenn eine HIV-positive Afrikanerin ein Kind bekommt, was macht das dann fuer die Statistik?

Mib

chinaman - Donnerstag, 15. Januar 2004 - 18:12
"ich find china's Artikel vor allem mal wieder viel zu reisserisch"

nee,nee. Das war die Uno bzw. das Handelsblatt !

Jeder der nicht nur Artikel mag, die seinem Weltbild entsprechen, könnte sich ja mal die Frage stellen warum der Dollar so fällt. Das liegt keineswegs daran, dass die Welt im Moment weniger bereit ist, die US Defizite zu finanzieren.

Sicher, sicher.


;-))
Gruß
Chinaman

wojtek_m - Donnerstag, 15. Januar 2004 - 19:07
"Das merkt man ja auch so an den T-Bonds. (Deren Zins sich in historischen Tiefen tummelt.) "

Die Zinsen sind bislang nur deswegen stabil, weil die japanische Notenbank die Anleihen aufkauft, die die Amis auf den Markt werfen. Was wenn Sie dies nicht mehr tut? Die Kurse werden dann purzeln...

Sicher. Sicher ;-)

Wojtek

j_r_ewing - Donnerstag, 15. Januar 2004 - 20:38
"wenn eine HIV-positive Afrikanerin ein Kind bekommt, was macht das dann fuer die Statistik?"

Nach AIDS-Dogma ist das Kind dann bald tot und reißt die entsprechende Lücke in die Statistik. Und die Anzahl solcher Fälle ist eh begrenzt, da AIDS ja die Völker hinrafft und daher massenhaft Afrikanerinnen gar nicht erst zum Kriegen dieses Kindes (und vieler weiterer) kommen, weil sie schon an AIDS gestorben sind. Die Schrumpfung der Bevölkerung wäre dadurch ja nicht aufzuhalten.

Ich muß hier nicht die AIDS-Diskussion aufrollen, Mib; aber wenn du mit Argumenten kommst, sollte es mir erlaubt sein, kurz darauf einzugehen:

"fahr mal nach Suedafrika und schau dich um" usw.:
das hat schon freundlicherweise jemand anders für mich (und andere) getan: Rian Malan, einer der bekanntesten südafrikanischen Autoren, und hat seine Nachforschungen veröffentlicht. Ergebnis: vom Pandämonium nichts aufzufinden; selbst die Sargschreiner berichteten nur von business as usual.

Das heißt nicht, daß es da keine umgekommenen Menschen gäbe. Nur: die hat es früher auch schon gegeben: gestorben an Nahrungsmangel, schlechter Ernährung, versifftem Wasser, schlechter Hygiene, ... Die, die nicht direkt an Nahrungsmangel starben, holten sich eine chronische Scheißerei weg, und die ausgezehrten Körper waren dann eine leichte Beute für andere Krankheiten, an denen sie dann zugrunde gingen.

Nur hat man da mal zu Weihnachten und am Welthungertag ein paar Sekunden dran gedacht und sonst das ganze Jahr nicht mehr.

Heute sterben die Leute immer noch. Nur klebt man da heute überall das Etikett "AIDS" drauf. (AIDS selbst, als gedachte Immunschwäche-Krankheit, bringt ja niemanden um; es sind die Folge-Infektionen, mit denen der geschwächte Körper nicht fertig wird.) Das geht ganz einfach: Bei uns gibt es ja den berühmten Test (über dessen Aussagekraft ich hier mal nichts sagen will); nicht so in Afrika ! Seit der berüchtigten Bangui-Definion wird der (aus Kostengründen) nicht mehr verlangt (und damit auch nicht mehr angewendet). Damit mutiert jeder, der die üblichen chronischen Infektionssymptome hat, mirnichtsdirnichts zum AIDS-Kandidaten. Und es bleibt der göttlichen Inspiration des lokalen Arztes überlassen, in welche Schublade er ihn einsortiert.
Und welche wird er bei der herrschenden AIDS-Hysterie wohl wählen...??

Jetzt nehme man irgendwo ein paar Stichproben, rechne die in einem Genfer Computer einfach hoch, und schon hat die UNO die Horrorzahlen für die erschauernde Weltöffentlichkeit. Diese werden von der AIDS-Industrie mit sorgenzerfurchter Stirn kommentiert und von kenntnisfreien Journalisten unaufhörlich wiederholt (und gesteigert; man ist womöglich persönlich ergriffen, will in jedem Fall aber als verantwortungsvoll glänzen, und überbietet sich gegenseitig mit Horrorschilderungen, denn nur wer stärker auf die Kacke haut als die anderen, kriegt heute noch Aufmerksamkeit.) Wer das öffentlich anzweifelt, wird ja auch als verantwortungsloser Spinner, ja Krimineller, hingestellt und publizistisch ans Kreuz geschlagen.
(Wobei sie auch gar nicht mehr mitkriegen, daß diese Pandämonium-Hochrechnungen Stück für Stück für Stück nach unten revidiert werden. Denn die AIDS-Industrie (Jahresumsatz: 5 Mrd $, hab ich mal gehört) sagt ihnen das nicht - sie hat ja kein Interesse daran.)

Und der Mensch hat im Kopf, was vorher im Fernsehen war.

Es gibt ihm auch nicht zu denken, daß AIDS im Westen außerhalb von Schwulen und Fixern ein Non-Event ist. Man stirbt (offiziell) daran noch seltener als an einer Hepatitis-Infektion (ebenfalls sexuell übertragen), Schwule und Fixer eingeschlossen.

Komischerweise hört man auch nichts davon, was die häufigste Todesursache bei AIDS-Kranken ist: eine kaputte Leber. (Ein Arzt weiß, was das bei einem Nicht-Alkohliker bedeutet; aber er redet nicht so gern drüber.)
Und auch nichts davon, was für ein mörderisches Zeug das AZT ist: usprünglich von der FDA als Zytostatikum (!!!) abgelehnt, weil es zu rabiat war. (Bei der Zulassung als AIDS-Medikament wurde dann betrogen; siehe den Bericht von John Lauritsen.)

Und dies (u.a.) soll den Afrikanern unbedingt in den Leib gepumpt werden. Und kein Gedanke daran, daß man mit dem Geld für die horrenden Jahreskosten pro Kopf für diese Medikamente viele andere einfach nur durch gesunde Nahrungsmittel am Leben halten könnte - wobei es noch lange nicht raus ist, ob dem Behandelten mit seinen AIDS-Medikamenten geholfen ist (s.o.). Da liegt die Vermutung nahe, daß so manches AIDS-Opfer ein Opfer seiner Anti-AIDS-Medikamentierung wurde / werden wird - und in der Statistik als AIDS-Opfer gezählt wird.


- So, weiter will ich nicht ins Detail einsteigen. Aber ich denke, wenn für die "Weltseuche AIDS" Propaganda gemacht wird, dann muß man Obiges unbedingt wissen!


Mit Verlaub

JR

j_r_ewing - Donnerstag, 15. Januar 2004 - 20:49
"Jeder der nicht nur Artikel mag, die seinem Weltbild entsprechen, könnte sich ja mal die Frage stellen warum der Dollar so fällt."

Bravo!! GANZ meine Meinung!!

Wenn es daran läge,
"dass die Welt im Moment weniger bereit ist, die US Defizite zu finanzieren" -
wieso laufen dann US-Anleihen und Aktien so super ??

rätselt

JR

j_r_ewing - Donnerstag, 15. Januar 2004 - 21:06
"Die Zinsen sind bislang nur deswegen stabil, weil die japanische Notenbank die Anleihen aufkauft, die die Amis auf den Markt werfen. Was wenn Sie dies nicht mehr tut? Die Kurse werden dann purzeln..."

Ceteris paribus - ja. Nur: die Wirtschaft wird dir den Gefallen, einzufrieren, nicht tun!
Und der Trend zeigt klar nach oben. Damit sind mehr Steuereinnahmen und weniger Sozialausgaben die logische Folge; also von beiden Seiten her verringertes Defizit, und damit weniger ANGEBOT an Staatsanleihen. DIESE Seite der Medaille vergißt du !

Gruß
JR

j_r_ewing - Donnerstag, 15. Januar 2004 - 21:27
Übrigens lese ich gerade in der Fernsehzeitung:

"Durchschnittlich lasten 40 000 E auf jedem Privathaushalt."

[über RTL2, 15.1.04: "exklusiv - die reportage / Knietief im Dispo"]

Wie hieß es noch über die leichtsinnigen Amis...? ;-)

Gruß
JR

chinaman - Freitag, 16. Januar 2004 - 09:00
"wieso laufen dann US-Anleihen und Aktien so super "

Von welcher Zeitspanne reden wir denn da ??? In den letzten Wochen war es doch zweifelsfrei klüger, bspw. in deutsche Aktien zu investieren. Anleger in USA hatten eine relative Underperformance "versüsst" durch zusätzliche dramatische Währungsverluste.

Die Zukunft könnte noch mehr SCHMERZEN bringen, wenn sich meine Befürchtungen bestätigen. Aber das kann ja gott sei Dank nie passieren.

Sicher, sicher.


;-))
Gruß
Chinaman

chinaman - Freitag, 16. Januar 2004 - 09:06
Zu RTL2. Kein ernsthafter Mensch wird behaupten, das Verschuldungsprobleme (Staat, Unternehmen, Privathaushalte) ein rein amerikanisches Phänomen sind.

Aber unsere amerikanischen Freunde treiben es eben besonders bunt. Dafür werden Sie eines Tages (vielleicht eines nicht allzu fernen Tages) die Rechnung präsentiert bekommen und die wird saftig ausfallen ...

Die deutsche Sparquote beträgt immerhin ca. 12 %, für die USA ist die Sparquote meines Wissens nach negativ. Oder kennt jemand andere Werte ???


:-)
Gruß
Chinaman

wojtek_m - Freitag, 16. Januar 2004 - 15:06
Ende 2001 war die Sparquote in den USA nahe bei Null. Sie ist fast linear runtergegengen von ca. 8% 1992. Dies erklärt zum Teil die 'fetten Jahre'...

prof - Freitag, 16. Januar 2004 - 15:37
Das dicke Ende wird nicht mehr Jahre auf sich warten lassen, aber bis zum Frühsommer dürften die Märkte steigen. Fast jedes Jahr dasselbe Spielchen. Deshalb: Ärmel hochkrempeln und vielversprechende Aktien kaufen!
:-) Prof

chinaman - Freitag, 16. Januar 2004 - 18:21
Höchstwahrscheinlich werden die Märkte bis zur US Wahl durchhalten. Dann wird es spannend ...

:-)
Gruß
Chinaman

wojtek_m - Freitag, 16. Januar 2004 - 20:01
Wenn es immer anders kommt als man denkt, dann wird es bald schon spannend ;-)

Gruß

Wojtek

j_r_ewing - Samstag, 17. Januar 2004 - 13:55
an (hauptsächlich) Chinaman:


- "wieso laufen dann US-Anleihen und Aktien so super "

- "Von welcher Zeitspanne reden wir denn da ???"

Da du keine genaue genannt hast, hab ich mal US-Börse und Wechselkurs verglichen, seit der Euro nach seiner Korrektur im Sommer wieder stieg bzw. der $ fiel.
Ergebnis: Ein netter Kursanstieg, mit dem in weniger hysterischen Zeiten jeder recht zufrieden gewesen wäre.

Daß es D besser lief, mag wohl sein. Bei der dt. Sonderhysterie zum Schluß der Baisse und dem lustvollen Draufhauen der Hedgefonds - in welchem vergleichbaren Land kann man dank der niedrigen Börsenkapitalisierung mit vergleichsweise wenig Einsatz so viel Kursverfall erzeugen? -
hatte unser liebes Ländle im internat. Vergleich "im Endspurt" ja noch mal einen gehörigen Schlag Extra-Verluste abbekommen; da gab es natpürlich wesentlich erhöhten "Normalisierungsbedarf" - und sonderlich mehr als dessen Abwicklung ist ja auch noch nicht gelaufen. Also was soll davon nun geeignet sein, uns voller Stolz an die Brust zu heften ? Und - vor allem - das jetzt auch noch in die Zukunft fortzuschreiben ?? Das, was wirtschaftliche Leistung wiederspiegeln würde, kommt jetzt erst - und da sorgen die Wechselkurse für eine verdammt einseitige Verteilung der Aufträge und damit der "SCHMERZEN"...

(Denksport für langweilige Regentage: Wo wären wir heute ohne den US-Dreh...?)


Vergleiche mit (noch) besseren europäischen Kursgewinnen tut aber eigentlich auch nicht die Bohne zur Sache, ob Geldabzüge aus den USA jetzt deren Börsen kaputtmachen.

Sehen wir uns ruhig mal genauer an, was der Dollarkurs in diesen Zeiten des zum Kollaps verurteilten US-Aufschwung denn so mit den US-Börsen WIRKLICH macht:

http://quotes.ino.com/chart/?s=CME_ECY&v=d12
bzw.
http://bigcharts.marketwatch.com/quickchart/quickchart.asp?symb=spx&sid=0&o_symb=spx&freq=1&time= 8

Ergebnis:

als der € von Juni bis August um rd. 10% absoff, der $ entsprechend stieg, übten sich die Indizes in Seitwärtskorrektur.
Vorher FIEL der $ - die Indizes stiegen wie blöde.
Nachher FIEL der $ - die Indizes stiegen weiter (wenn auch nicht mehr so schnell wie anfangs.)

Ergebnis: Die Fakten stützen deine These nicht nur in keinster Weise, sondern es ist ziemlich genau ANDERSRUM wie das, was du an die Wand malst!

(Du sprichst doch wohl nicht von dieser mikroskopischen Delle um den 7. Januar herum?)

Im übrigen sieht der Wechselkurs IN SICH SELBST für eine Flucht aus den USA auch irgendwie seltsam aus... Die sorgengebeutelten Anleger scheinen ihre Stimmungslage alle paar Monate / Wochen zu wechseln...

(Was jetzt nicht heißt, daß nicht noch eine letzte Dollarschwäche-Phase käme. Aber danach, wie die ganze Welt den $ kollabieren sieht, kann in DER Richtung erfahrungsgemäß nicht mehr allzuviel kommen.)


Und selbst WENN es so käme, wäre das auch nicht wirklich ein Argument:
"zusätzliche dramatische Währungsverluste":
Mein US-Depot hat komischerweise keine. Ich hab es abgesichert. Und jeder Andere konnte das auch.


"Die Zukunft könnte noch mehr SCHMERZEN bringen, wenn sich meine Befürchtungen bestätigen. Aber das kann ja gott sei Dank nie passieren.
Sicher, sicher."
Das ist jetzt DEINE These. Von uns hat das NIEMAND gesagt.
(Apropos "SCHMERZEN": seit wann bedienst du dich des emotional-aufheizenden Stils einer gewissen Presse ?)


Zur Verschuldungsfrage:

"Kein ernsthafter Mensch wird behaupten, das Verschuldungsprobleme (Staat, Unternehmen, Privathaushalte) ein rein amerikanisches Phänomen sind.
Aber unsere amerikanischen Freunde treiben es eben besonders bunt. Dafür werden Sie eines Tages (vielleicht eines nicht allzu fernen Tages) die Rechnung präsentiert bekommen und die wird saftig ausfallen ..."
"Die deutsche Sparquote beträgt immerhin ca. 12 %, für die USA ist die Sparquote meines Wissens nach negativ. Oder kennt jemand andere Werte ???"

"negativ" war sie nie; sie hatte nur in 2001 mal einen Monat lang eine Spitze bis auf fast Null herunter. Davon zehren die Bären noch heute. >:->
In den letzten Jahren pendelt sie so um 2,5%. Also auch die Amis sparen - wenn natürlich auch weit weniger als wir. Und gegenwärtig ist das auch ganz gut so.

Es ging auch um eine erheblich andere Frage: Wie hoch ist die Verschuldung der Privaten? Und nach den Zahlen, die ich da von vor zwei Jahren gehört habe, liegt die höhere Verschuldung nicht auf Seiten der Amis.

Wesentlich spannender wäre da eine andere Frage, die die Bären souverän unterschlagen:
Wieviel BESITZ steht den Schulden der Privaten eigentlich gegenüber...?

Und dazu war bei Yardeni für die Amis vor ein paar Wochen zu lesen:
Schuldenpegel in % des Jahreseinkommens: 22 - 23 %%
Besitz " : 45 %
(also DAS DOPPELTE.)

Wie sieht das, bitte, bei uns aus ?


So, das zu den Angstfiguren "Ausländergeld-Embargo" und "Verschuldung der Privaten".

Gruß
JR

wojtek_m - Samstag, 17. Januar 2004 - 21:39
"Wesentlich spannender wäre da eine andere Frage, die die Bären souverän unterschlagen:
Wieviel BESITZ steht den Schulden der Privaten eigentlich gegenüber...? "

Das ist klar. Keiner hat behauptet, dass die Amis mehr Schulden haben als Besitz...

Generell zur Verschuldung:

Ich würde die Verschuldung (sowohl private als auch staatliche) nicht so auf die leichte Schulter nehmen, da sie die zukünftigen Konsumausgaben einschränkt. Die US-Privatverschuldung hat sich fast versechsfacht seit dem Anfang der 80er und wächst doppelt so schnell wie das BIP. Auch wenn die Sparquote nicht bei 0 sondern bei 2,5 liegt ist das immer noch der mit Abstand kleinste Wert seit 1959 (hab Daten ab 1959...). Der Mittelwert aus dieser zeitspanne ist 8%, wobei die Sparquote eigentlich nie unter 6% fiel bis 1992. Es ist nicht nur Schwarzmalerei, wir leben schon in 'besonderen' Zeiten ;-) Weitere Fakten: Die Geldmenge M3 hat sich seit 1995 mehr als verdoppelt(!), das BIP wuchs im gleichem zeitraum nur um 50%. Dies ist eine gigantische inflationäre Tendenz. Bisher sehen wir keine Inflation im CPI, aber irgendwo musste dieses Geld ja hin - wahrscheinlich ist es auf dem Aktienmarkt gelandet... Langfristig muß eine solche Expansion in der Geldmenge zur Inflation führen. Diese Inflation wird zusammen mit dem riesigen Budget- und Leistungsbilanzdefizit zur deutlich höheren Zinsen führen. Und hier sind wir am Knackpunkt angelangt: die höheren Zinsen sind Gift für die verschuldeten US-Verbraucher und deren Konsumausgaben (heute geben sie ja alles aus was sie verdienen...). Der Konsum könnte einbrechen und damit wäre die Erholung der extrem konsumsensiblen US-wirtschaft schnell zu Ende... Ich bestreite überhaupt nicht, dass sich die US-Wirtschaft gerade in einer Erholungsphase befindet, aber in Anbetracht der Zinsen zusammen mit den früher hier diskutierten Argumenten steht diese Erholung auf recht wackeligen Füssen...

Gruß,

Wojtek

chinaman - Sonntag, 18. Januar 2004 - 14:30
"Im übrigen sieht der Wechselkurs IN SICH SELBST für eine Flucht aus den USA auch irgendwie seltsam aus... Die sorgengebeutelten Anleger scheinen ihre Stimmungslage alle paar Monate / Wochen zu wechseln... "

Bis dato gibt es ja auch (vor allem in Asien) noch massive Dollarkäufer. Dies geschieht primär, um die asiatischen Währungen nicht gegen den weichen USD weiter abzuwerten. Ob es klug ist ? da habe ich grosse Zweifel ...


"In den letzten Jahren pendelt sie so um 2,5%. Also auch die Amis sparen - wenn natürlich auch weit weniger als wir. Und gegenwärtig ist das auch ganz gut so. "

Die 2,5 % kann ich nicht verifizieren, kannst Du mal die Quelle nennen und die dazugehörige Definition ?


"Wieviel BESITZ steht den Schulden der Privaten eigentlich gegenüber...? "

Natürlich steht den Schulden auch ein Besitz gegenüber (zumindest gesamztwirtschaftkich). Allerdings kann sich die Bewertung des Besitzes teilweise sehr schnell ändern. Genau dafür sehe ich in den USA eben sehr viele Ansatzpunkte.


:-)
Gruß
Chinaman

wojtek_m - Sonntag, 18. Januar 2004 - 16:57
@chinaman: die US personal savings rate liegt jetzt bei ca. 1,8% .

Ab 1981 z.B hier:

http://www.economagic.com/em-cgi/data.exe/fedstl/psavert+2

Gruß,

Wojtek

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