Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: US-Tendenz: Archivierte Beiträge bis 19. Dezember 2003
prof - Dienstag, 2. Dezember 2003 - 09:35
Die Bubble wird platzen, die Frage ist nur: Wann?
Vielleicht lassen sich bis zum Frühjahr noch etliche niedliche Eurochen verdienen.
:-) Prof

chinaman - Dienstag, 2. Dezember 2003 - 11:00
Das kann durchaus sein. Wenn uns die Geschichte des Neuen Marktes etwas gelehrt hat, dann auch dass nicht alles nach fundamentalen Gründen läuft, was an den Börsen so passiert ...

Fragt sich nur, nach welchen niedlichen Eurochen sich der einzelne so bücken will ...

:-)

j_r_ewing - Dienstag, 2. Dezember 2003 - 13:37
Noch ergänzend zu den Super-Konjunkturzahlen:


"The upward revision to GDP growth to 8.2% in the third quarter was led by demand, and less inventory liquidation.

Profits rose 13.6% from one year ago. Operating profits were up 33% (an all-time high) from one year ago. We're at nearly $1.6 trillion in cash flow. We've never had more [wie gesagt!!] and we're very close to an all-time high as a percentage of GDP. [!!!!!]"

Vertritt man die These, daß die "Aufblasung" des BSP erst seit jüngerer Zeit erfolgt (im Gegensatz zu "praktisch schon immer"), so folgt daraus, daß der Cash-Flow-Anteil heute NOCH GRÖßER ist als damals, da in Relation zu "BSP minus Aufblasung" - also einer wesentlich kleineren Größe - der Anteil DARAN zwangsläufig noch größer ist!

Klarer Fall, daß die klasse-Kassenlage bei den Unternehmen für Aufstockung der Investitionsbudgets sorgen wird. Nicht nur für aufgeschobene Ersatz-Investitionen; auch die übliche Umsatzwachstums-Schwelle für Neuinvestitionen ist weit überschritten.

Zudem:
"The recent tax reform impacts capital spending, due to the fact that businesses have the ability to write off depreciation for any capital equipment purchase from now until the end of next year."

Die gebeutelten Investitionsgüterhersteller sollten geradezu explodieren !

Wie es jetzt weitergeht (selbst wenn der Konsum etwas nachläßt), zeigt ein einziger Blick:
http://www.briefing.com/Silver/Calendars/EconomicReleases/napm.htm

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zu Chinamans vorletztem Posting:

"Man gestatte mir daher den Hinweis, dass in Wahrheit das Wirtschaftswachstum gegenüber dem Vorquartal saisonbereinigt um 2,0 % zulegte.Die 8,2 % ergeben sich aus einer "Hochrechnung" dieses Quartalswachstums auf ein ganzes Jahr."
Logo - wer hat denn was anderes gesagt ?

"Inwieweit dieses Wachstum so wirklich hochrechenbar ist - wir werden es sehen ..."
DIE "Wette" ist ein Selbstläufer: nicht nur daß m.W. niemand behauptet hat, daß es jetzt 3 Quartale in dem Tempo weitergeht - wann sind jemals 4 gleiche Quartale nacheinander gekommen??

"Im dritten Quartal war der Kaufrausch der US Bürger m.E. der wichtigste Wachstumsmotor."
1) Kaufrausch? Zumindest im September war eine deutliche Abschwächung da! (Das deutet auch auf ein schwächeres 4. quartal.)
2) Daß der größte Teil aus dem Konsum kam, brauchst du gar nicht zu erachten, da hast du die hochoffiziellen Zahlen hinter dir! Das ist aber in der US-Wirtschaft völlig üblich - und warum auch nicht?
Zudem: Die Investitionen kommen schließlich tief aus dem Keller (nach langer Zeit des Abstiegs); willst du da verlangen, daß sie den Konsum aus dem Stand überrennen ? Wichtig ist DER STARKE AUFWÄRTSTREND !
Im Übrigen hilft ein guter Konsum den Unternehmern erst mal über die Entscheidungsschwelle für Investitionen - da ist ein guter Konsum jetzt Gold wert !

"Die Steuererleichterungen haben dem privaten Konsum einen kräftigen Auftrieb gegeben."
Ja - vielen Dank für's Anlasser-drücken!

"In meinen Augen handelt es sich aber nur um "geborgtes Wachstum"; eben eine klassische "Bubble" der "US-Bubblemaker"
Besser geborgtes Wachstum, aus dem man das Geborgte zurückzahlen kann, als nicht-geborgtes Nicht-Wachstum!


zu Prof:
"Die Bubble wird platzen, die Frage ist nur: Wann? Vielleicht lassen sich bis zum Frühjahr noch etliche niedliche Eurochen verdienen."
Ich denke, da hast du auch noch etwas länger Zeit; ich vermute mal, so 200 Jahre etwa - kein Grund zur Eile!

:-) JR

chinaman - Dienstag, 2. Dezember 2003 - 13:53
"Die Bubble wird platzen, ...
Ich denke, da hast du auch noch etwas länger Zeit; ich vermute mal, so 200 Jahre etwa - kein Grund zur Eile! "

Da sag ich nur noch: "Amen"

;-)))
Gruß
Chinaman

j_r_ewing - Dienstag, 2. Dezember 2003 - 22:52
...ein paar Tage hat es jedenfalls noch Zeit:

wie gesagt,
http://www.briefing.com/Silver/Calendars/EconomicReleases/napm.htm

:-))))) JR

chinaman - Mittwoch, 3. Dezember 2003 - 08:40
Dann halten wir mal folgende Zwischenergebnisse fest: Wir sind uns einig, dass die USA gegenüber Vorjahr kein effektives Wirtschaftswachstum von 8,2 % haben und wir erwarten auch kein solches.

Bleibt für mich nur die Frage offen, weshalb die US Administration genau solche Headlines auf die Menschheit loslässt. Zu Neuen Markt Zeiten waren derart marktschreierische AdHoc's jedenfalls ein zuverlässiges Verkaufssignal.

:-)
Gruß
Chinaman

j_r_ewing - Mittwoch, 3. Dezember 2003 - 09:19
Ach komm, nun mach aber mal halblang: das über-12-Monate-Maß ist ja nun nicht das allein selig machende! Wenn z.B. Schumi an den Boxen war und die haben was Bremsendes beseitigt, dann will er auch wissen, welche Geschwindigkeit er jetzt MOMENTAN herausholen kann, und nicht erst die Zeit für eine volle Runde abwarten!!
Und als es bergab ging, haben die Bären sich auch nicht auf die 12-M-Zahlen beschränkt!!

Das mit der Bonus-Addiererei ist eine andere Frage, und die ist m.W. nicht erst in der letzten Zeit eingeführt worden (vielleicht kannst du uns dazu was genaues sagen?)

chinaman - Mittwoch, 3. Dezember 2003 - 10:46
Fragt sich doch nur, ob auch "etwas Bremsendes beseitigt" wurde. Dies seh ich beim besten Willen nicht. Aber das Beispiel Schumi an der Box gefällt mir gut.

In diesem Bild hat Schumi nämlich einmalig eine extra gute Portion Sprit bekommen, so dass er jetzt ein paar Runden schneller fahren kann. Danach gibt es aber nur wieder das normale Benzin, so dass sich dann wohl wieder nur normale Rundenzeiten ergeben werden. Gegenüber den jetzigen Status wäre es dann eine Schrumpfung bzw. eine "Bremsung".

Zum Zeitpunkt: Sind nicht im November 2004 Wahlen in den USA ??? Da läßt sich doch schon absehen, wann sich die Finanzierungsschraube wieder zurückdreht ....


:-)
Gruß
Chinaman

j_r_ewing - Mittwoch, 3. Dezember 2003 - 13:27
Das mit dem "etwas Bremsendes beseitigen" ist nichts zum auf-die-Goldwaage-legen; ich hab nur schnell nach einer Formulierung gegriffen dafür, daß an der Konstellation etwas zum Positiven geändert wurde. Wenn du den Vergleich so weit treibst, fängt er an zu hinken: die Wirtschaftsentwicklung steht von der Liquiditätsversorgung (was du wohl meinen dürftest) nicht in einem sturen Funktionsverhältnis! Wenn man sie in der SChrumpfung erhöht, kann das die Abwärtsspirale durchbrechen; wenn man sie später (mit Gefühl natürlich) wieder auf den alten Stand zurückgefahren hat, und die Entwicklung in eine Aufwärtsspirale gekippt ist, muß die ja deswegen nicht gleich wieder zurückkippen !

Und zum Zurückdrehen: Klar kommt das - und es ist das normalste von der Welt ! Was soll daran "Ehrenrühriges" oder gar Gefährliches sein ? Und so wie da jetzt die Post abgeht, könnte das auch gut schon im Frühjar sein (auch wenn die Preissteigerungen derzeit nahe Tiefststand sind und von daher dann wohl noch gar keine Not dafür besteht - allen Inflationsparanoien entgegen), aber sicherlich LANGE VOR den Wahlen!

Gruß
JR

chinaman - Mittwoch, 3. Dezember 2003 - 14:06
"die Wirtschaftsentwicklung steht von der Liquiditätsversorgung (was du wohl meinen dürftest) nicht in einem sturen Funktionsverhältnis!"

Nein, da habe ich wirklich ein anderes Verständnis. Die Wirtschaftsentwicklung hängt für mich ab von dem laufenden Einkommen +- der Netto- Verschuldungsbereitschaft der Summe der Individuen und des Staates.

Die zunehmende Verschuldung in den USA (Staat und Individuen !) erhöht den momentanen Verbrauch. Da Sie aber nicht dauerhaft durchhaltbar ist, wird es irgendwann "zurückschwingen". Einziger theoretischer Ausweg: Die Gesamtverschuldung steigt immer weiter.

Ich sehe hier ganz ganz klare "sture" Funktionsverhältnisse.


:-)
Gruß
Chinaman

j_r_ewing - Mittwoch, 3. Dezember 2003 - 16:09
Jetzt sei nicht auf den Schlips getreten wegen des Wortes "stur" - ich wollte damit nicht irgendwes Mentalität ausdrücken, sondern einen rigiden Zusammenhang, wie er im math. Sinne zwischen zwei Variablen bestehen kann: zu x0 gibt es nur EIN EINZIGES y, das dazu gehört. Und das in möglichst allgemeinverständlichen Worten (ich hätte vielleicht besser "starr" gesagt?)

"Die Wirtschaftsentwicklung hängt für mich ab von dem laufenden Einkommen +- der Netto- Verschuldungsbereitschaft der Summe der Individuen und des Staates."
Daneben siehst du aber doch wohl auch noch andere Faktoren?

"Die zunehmende Verschuldung in den USA (Staat und Individuen !) erhöht den momentanen Verbrauch. Da Sie aber nicht dauerhaft durchhaltbar ist, wird es irgendwann "zurückschwingen".

Eine zunehmende Versschuldung allein heißt noch gar nichts. Fast alle Großbetriebe arbeiten mit Schulden; und die steigen mit wachsender Betriebsgröße. Das ist völlig normal. Das wird erst dann bedenklich, wenn es die Eigenkapitalquote auffrißt. Hast du Material zur E. in den USA ?
Entsprechendes gilt für die Privaten: die Schuldenhöhe zu betrachten ist witzlos, wenn man nicht gleichzeitig die Besitzseite betrachtet.

Außerdem: Die Frage ist, OB die Verschuldung immer weiter zunimmt.

"Einziger theoretischer Ausweg: Die Gesamtverschuldung steigt immer weiter."

Für die Staatsverschuldung hatte ich das schon mit dem Beispiel vor ein paar Tagen widerlegt. Man kann das sogar noch verschärfen: es genügt, daß die Neuverschuldung langsamer wächst als das BSP - und das muß nicht mal in JEDEM Jahr sein; es genügt im Durchschnitt! (Zugegeben: der Schießeisenschwinger Bush mit seinem neuen Rüstungs-Rekord macht da nicht viel Mut. Aber selbst wenn er sich als unbelehrbar erweisen sollte: seine Amtszeit ist ja nun auch endlich. Auch lehrt die Geschichte am Beispiel des Gramm-Rudman-Gesetzes, daß man auch ausgabefreudigen Präsidenten Zügel anlegen kann, wenn es den Leuten zuviel wird.)

Das GAnze erinnert mich lebhaft an die Zeit vor zwanzig Jahren, als ganz entsprechend der Weltuntergang durch Inflation an die Wand gemalt wurde (mit US-Zinsen von 20 %). Und - wo sind wir heute ?

- So, jetzt muß ich endlich die Winterreifen aufziehen.

CU
JR

j_r_ewing - Mittwoch, 3. Dezember 2003 - 16:16
Hier noch was definitiv Klärendes zur Bewertungsfrage (das sollte jetzt eigentlich mit den Stuß-Artikeln aufräumen, daß der US-Markt - zumindest der Nicht-Nasdaq-Markt - überbewertet sei.)

[stw, tust du das bitte mal in die Abteilung "Knowhow"? Thread-Name "Bewertung von Aktien" oder so? (da könnte man dann auch über die Bewertung nach Buchwert diskutieren)]


http://www.briefing.com/GeneralContent/Silver/Active/ArticlePopup/ArticlePopup.aspx?PageId=109&Si teId=0&ArticleId=NS20031201094046TheBigPicture

Updated: 01-Dec-03 09:40 ET

Profits and Valuations Assessed

[Briefing.com - Dick Green]


Almost 95% of the S&P 500 companies have reported third quarter earnings.

Operating profits were up about 22%,
and as-reported profits were up 48%.

The price/earnings multiple on the S&P 500 index
based on operating profits is 20.5.
Using as-reported profits, it is 27.3.

These valuations are reasonable given the low level of interest rates and strong earnings growth.

Different Measures

The most commonly used measure of profits is operating profits. Operating profits exclude one-time charges and gains. Not surprisingly, there are always more charges than gains in the aggregate. As a result, operating profits exceed as-reported GAAP profits.

The table below shows as-reported and operating profits for the S&P 500 companies as calculated by Standard & Poors (1).


As-Reported Yr/Yr Growth P/E Operating Yr/Yr Growth P/E

Q4 2003(estim.) 12.00 300% 22.2 15.00 25% 19

Q3 2003 12.60 47.7% 27.3 14.29 23.1% 20.5

Q2 2003 11.10 61.5% - 12.92 11.0% -

Q1 2003 11.92 29.7% - 12.48 15.0% -

Q4 2002 3.00 -45.0% - 11.94 20.1% -

Q3 2002 8.53 63.0% - 11.61 26.7% -


Different sources will present different values for both the as-reported and operating P/Es. On operating earnings, this is because there can be different assessments of what constitutes extraordinary charges, and thus operating earnings. As reported earnings will not vary, but some sources will not roll in the current quarter data until 100% of the companies have reported.

Current P/Es

The P/E on operating profits through the third quarter is 20.5.
Many sources, such as First Call, will list the full year 2003 operating P/E. Based on current fourth quarter profit expectations, that is presently about 19.

The P/E on as-reported profits through the third quarter is 27.3.
Once the very poor fourth quarter of 2002 (due to some huge charges) drops from the equation, the P/E drops to 22.2.
All of the calculations above are based on an S&P 500 value as of November 28 of 1058.

High by Historical Standards, Until Interest Rates are Considered

To many, a P/E of 27 on as-reported earnings is extremely high and a danger sign for the stock market. Even the P/E of 22 that takes into consideration the highly likely strong profits of the fourth quarter is high by historical standards. The operating profit P/E of 19 is also high by historical standards.

This does not mean that market valuations are excessive, however.

Price/earnings multiplies can not be looked at independently of the overall economic environment. When earnings growth is high, a higher P/E is justified. Even more important than that, however, is the level of interest rates.

The P/E is actually nothing more than the inverse of the E/P. That is earnings divided by prices, which is the earnings yield. A higher earnings yield correlates with a lower P/E and thus lower valuation.

The value of the earnings yield is highly dependent on other yields - interest rates. When interest rates are high, bonds offer an excellent investment opportunity relative to any given earnings yield. When interest rates are low, however, a lower earnings yield is justified. Not only do stocks offer relative value at lower earnings yields (higher P/Es), but the future value of earnings is also greater than if interest rates are higher.

One long-term historical correlation is that the current earnings yield, using as reported earnings, should run about 80% of the yield on the 5-year Treasury note.
The current 5-year Treasury note yield is a meager 3.39%. The relationship would normally imply that the as-reported earnings yield should be 2.71%. That equates to a P/E of 36. Yet, the current P/E is "just" 27. In other words, once interest rates are taken into consideration, the seemingly high P/E of 27 is actually lower than historical norms relative to interest rate levels.

What it All Means

First, while it is not clear that the historical relationship between bond yields and earnings yields are as strong when interest rates are as low as they are, the fact is that historical relationship between these key variables actually suggests that stocks are currently undervalued. Briefing.com is not going to make that case, but the relationships do show that concerns about overvaluation are faulty. Interest rates are an unavoidable consideration in assessing value, and the historically low level of interest rates at present justitifies the low earnings yields (high P/E) on stocks.

Second, earnings growth is simply fantastic. The 22% or so third quarter growth in operating earnings will be followed by 23% or greater growth in the fourth quarter. An operating profit P/E of 19 is not too high relative to such strong earnings growth.

Finally, Briefing.com remains moderately bullish on stocks through the year ahead based on current valuation assessments. Our major concern is that interest rates might start to rise. When that happens, the leverage in valuation can change quickly. The Fed has made it clear that it will not raise rates significantly, but any perceived uptrend would alter valuation perceptions. On the other hand, the economic upturn is now hitting on all cylinders, and profit growth is outstanding. That more than offsets the risks associated with a potential uptrend in interest rates.

Dick Green, Briefing.com dgreen@briefing.com.


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Was dazu noch zu ergänzen wäre:

- daß in der Krise, wo vielfach Verluste auftreten, das KGV nicht mehr greift (hier besser: KUV!),

- daß der Nasdaq (und dgl. Indizes) wegen zahlreicher Startups (die vielfach nicht aus dem Stand profitabel sind) einen gewissen Bonus verdient,

- daß mit Index-Fonds u. dgl. beharkte Indizes durch die Indexing-Schraube höher bewertet sind als der breite Markt, den sie eigentlich repräsentieren sollen.

chinaman - Mittwoch, 3. Dezember 2003 - 17:43
Also erstens bin ich überhaupt nicht beleidigt, man kennt sich ja schon eine Weile ...

Zweitens bin ich wirklich der Ansicht, dass sich auch ein "starrer" Zusammenhang ergibt. Das ist eigentlich auch ganz trivial, kausal und logisch. Man muss sich ja nur die Frage nach der Finanzierung eines BIP stellen. Entweder es wird in der Periode selbst verdient, oder es wird in der Periode "finanziert". Unter Finanzierung ist dann eben eine Zu- oder auch Abnahme (theoretisch) der Verschuldung zu verstehen. Sollte die Zusatz-Verschuldung zurückgehen, kann in dieser Periode nicht mehr so viel produziert werden wie in der Vorperiode. Dann schwingt der Verschuldungseffekt kausal zurück.

Natürlich ist das BIP selber wieder in viele Faktoren aufgeteilt ...

"Für die Staatsverschuldung hatte ich das schon mit dem Beispiel vor ein paar Tagen widerlegt"

sorry, das hast Du ganz bestimmt nicht ... Du hast einfach von der besten aller Welten geschwärmt und Deinen Hoffnungen Ausdruck verliehen. Ein kausaler Beweis war da mit Sicherheit subjektiv nicht dabei.

"Man kann das sogar noch verschärfen: es genügt, daß die Neuverschuldung langsamer wächst als das BSP - und das muß nicht mal in JEDEM Jahr sein; es genügt im Durchschnitt! "

Ja, solange wir uns in der "besten aller Welten" bewegen. Nur, wo sind die Risikobetrachtungen. Was passiert wenn in diesem Weltfinanzsystem dann irgendwo ein Dominostein zur falschen Zeit mal in die falsche Richtung kippt ???

Dein Link zum Beweis der "günstigen" Bewertung der US Aktien funktioniert leider (bei mir) nicht.


:-)
Gruß
Chinaman

chinaman - Mittwoch, 3. Dezember 2003 - 18:07
@ j.r.: Die Liquiditätsversorgung kann man zurückdrehen ... Klar kann man. Nur die Liquiditätsversorgung selbst hat ja nichts gebracht. Die Notenbank kann beliebig Liquidität zur Verfügung stellen, entscheidend ist ob die Pferde saufen (Schulden aufnehmen). Nehmen Sie Schulden auf, kann finanziert werden ...

Haben Sie Schulden aufgenommen und die Liquidität wird zurückgedreht, steigt i.d.R. der Zins. Die Bedienung der Kredite wird schwieriger (teurer). Wenn nun die Verschuldungsbereitschaft zurückgeht, geht auch das BIP tendentiell zurück (bzw. wächst langsamer).

"Das GAnze erinnert mich lebhaft an die Zeit vor zwanzig Jahren, als ganz entsprechend der Weltuntergang durch Inflation an die Wand gemalt wurde (mit US-Zinsen von 20 %). Und - wo sind wir heute ? "

Sorry, aber wir reden hier von Zusammenhängen die unter Umständen auch noch einmal 10 oder 20 Jahren von den "Verantwortlichen" unter Kontrolle gehalten werden können. Aber eben können und nicht garantiert werden ... Solche Krisen treten historisch betrachtet eben vielleicht alle 50 oder auch 100 Jahre auf. Da kann man nicht die Uhr danach stellen. So nach dem Motto, Chinaman hat vor 6 Monaten gepostet aber es ist ja gar nicht passiert ...

Ich rede hier von steigenden Systemrisiken, nicht von garantierten Ereignissen. Deshalb schrieb ich ja auch einleitend "je nach Glaube kann man ...". Du meintest dann, man könne Wirtschaft nicht zur Glaubenssache machen ...


:-)
Gruß
Chinaman

phlipster - Mittwoch, 10. Dezember 2003 - 10:50
Meinungen der Techniker zum derzeitigen Stand...

Breitgefächerte Kaufwelle möglich
Kurskorrektur bleibt noch aus / Technische Kommentare aus Wall Street

hi. FRANKFURT, 9. Dezember. An der Wall Street beginnt der Dow-Jones-Index für die Industriewerte offensichtlich relative Stärke zu entwickeln. Das gilt an sich schon als ein gutes Zeichen. Denn es verrät, daß Qualitätswerte gefragt sind. Noch bedeutsamer erscheint jedoch, daß der Dow Jones am Montag knapp unter der Marke von 10000 Punkten schloß und sie am Dienstag gleich zum Handelsbeginn kurzzeitig übersprang. Sollte die Marke nun überzeugend genommen werden, könne es nach Meinung technisch orientierter Analysten durchaus sein, daß dies eine neue, breitgefächerte Kaufwelle auslöse.

Andererseits weisen die technischen Analysten auch darauf hin, daß besonders runde und damit psychologisch bedeutsame Zahlen häufig schwer überwindbare Hürden bildeten, die erst nach mehreren, ermüdenden Anläufen genommen werden könnten. Daher komme es in der Regel entscheidend darauf an, in welcher aktuellen technischen Verfassung der Markt an einer solchen Barriere anlange. In diesen Punkten sind sich die technischen Experten weitgehend einig: Der Markt sei zumindest unter kurzfristigen Aspekten überkauft, und die Stimmung unter den Börsianern offenbare unverändert einen übertriebenen Optimismus. Daher könne das Überwinden der Marke von 10000 Punkten auch einige Schwierigkeiten bereiten, heißt es vielerorten.

Nick Kalivas von Refco sieht unter charttechnischen Aspekten recht gute Chancen für zunächst weiter steigende Aktienkurse. Den Anlegern biete sich zudem gegenwärtig ganz einfach keine Alternative zum Kauf von Aktien. Angesichts der aktuellen Nachrichtenlage gebe es darüber hinaus keine überzeugenden Gründe, auf fallende Aktienkurse zu setzen. Der Analyst hebt jedoch hervor, daß die Börsianer meßbar zu optimistisch eingestellt seien. Ferner erscheint ihm die geringe Schwankungsanfälligkeit (Volatilität) des gesamten amerikanischen Aktienmarktes bedenklich. Mit Blick auf die Aktienverkäufe der Insider bei den Unternehmen stellt er fest, daß das Verhältnis zwischen diesen Verkäufen und Käufen der Direktoren tendenziell sinke. Dieses Verhältnis habe inzwischen einen Stand erreicht, bei dem der Markt in der Vergangenheit zum Steigen neigte.

Richard McCabe von Merrill Lynch ist unverändert davon überzeugt, daß bald eine ausgedehntere Kurskorrektur an der Wall Street einsetzen werde. Sie dürfte allerdings nur ein Zwischenspiel im Rahmen einer sich bis weit ins neue Jahr hinein fortsetzenden zyklischen Hausse sein, betont der technische Analyst auch zum jetzigen Zeitpunkt wieder. Besonders beeindruckt zeigt er sich von der Tatsache, daß der Anteil der Aktien an der New York Stock Exchange, die sich über ihrem gleitenden Kursdurchschnitt der jeweils letzten 200 Tage zu halten vermögen, beharrlich über der Marke von 80 Prozent liegt. Dies verrate die Stärke der zugrunde liegenden zyklischen Aufwärtsbewegung des Aktienmarktes. McCabe sieht dies als eine Bestätigung für seine bereits früher gestellte Prognose, daß der Dow Jones-Index in den Bereich zwischen 10500 und 11000 Punkten vorstoßen dürfte, bevor diese Hausse letztlich ende. Beim marktbreiteren Standard & Poor's 500 Index sieht McCabe ein Ziel von 1150 bis 1200 Punkten, verglichen mit einem Stand von derzeit knapp 1100 Punkten. Der Nasdaq-Composite-Index könne letztlich auf 2200 bis 2400 Punkte steigen, erklärt der Analyst. Das Maß für die von ihm erwartete Kurskorrektur gibt der Techniker im schlimmsten Fall mit 13 bis 15 Prozent an. Mit Blick auf die Stärke der zugrunde liegenden Aufwärtsbewegung merkt McCabe an, zu den besonders ermutigenden Zeichen zähle die zuletzt wieder günstige Entwicklung der Aktien aus den Bereichen Grundindustrie und Investitionsgüter sowie aus dem Energiesektor.

Richard Bensignor von Morgan Stanley widerspricht der These, daß die Anleger uneingeschränkt zu optimistisch seien. Jedenfalls müsse er unter den professionellen Kapitalverwaltern noch jemanden finden, der bereit sei, sich tatsächlich sorglos über das Umfeld des amerikanischen Aktienmarktes zu äußern. Im einzelnen äußert sich dieser technische Analyst zu den Energiewerten und stellt fest, daß sie sich bis zuletzt stark unterdurchschnittlich entwickelt haben. Besonders die Aktien des Bereichs Dienstleistungen für die Ölindustrie (Oil Service) verdienten jedoch einen wachsamen Blick. Auch bei Pharmawerten rät der Analyst zur Vorsicht.

Text: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.12.2003, Nr. 287 / Seite 22

mib - Dienstag, 16. Dezember 2003 - 11:40
http://biz.yahoo.com/rb/031216/markets_oil_1.html

DAS (siehe oben) wird das Thema im US-Markt waehrend der naechsten Wochen und Monate!

Gruss - Mib

chinaman - Mittwoch, 17. Dezember 2003 - 19:19
Nicht nur zu USA, passt hier aber noch am besten !

Interview: Herr Faber, droht 2004 der China-Crash? (FINANZ€N)

Asien-Spezialist Marc Faber im Gespräch mit FINANZ€N

INTERVIEW DES MONATS

"Herr Faber, droht 2004 der China-Crash?"

Marc Faber gilt als "Contrarian", als einer, der gegen den Strom schwimmt. Mit Erfolg: Faber hatte frühzeitig vor der Asien-Krise 1997/98 und der japanischen Aktienkrise 1990 gewarnt. Auch jetzt warnt er Anleger davor, zu gierig zu sein: Die Kurse seien auf den meisten Märkten bereits ausgereizt.

FINANZ€N: Herr Faber, zum Jahresbeginn 2003 haben Sie in FINANZ€N Rohstoffe und die asiatischen Märkte empfohlen. Wie sehen Sie diese Tipps heute?

Marc Faber: Rohstoffe sind in diesem Jahr sehr stark gestiegen, etwa Baumwolle, Kupfer, Gold, Eisenerz, Stahl oder Zement. Es ist alles eingetroffen, was ich damals gesagt habe. Daher war 2003 ein ausgezeichnetes Jahr. Doch die Vergangenheit ist mir egal, die Zukunft interessiert mich mehr. Ich glaube, dass sich China in einer Überhitzungsphase befindet. Wenn sich die Lage nicht abkühlt, wachsen die Risiken für eine Wirtschaftskrise. Ähnlich ist es bei Rohstoffen: 2001 war das kein Thema, aber jetzt sprechen Anleger überall von China und von Rohstoffen - ein Alarmsignal.

FINANZ€N: Wie starten Sie ins Jahr 2004?

Faber: Ich sehe mehr Risiken als Chancen. Vor einem Jahr waren die Erwartungen der Anleger sehr niedrig - heute sind sie sehr hoch. Es könnte sein, dass diese Hoffnungen enttäuscht werden. So ist die US-Börse auf einem Niveau, von dem aus sie stark fallen könnte.

FINANZ€N: Gilt das auch für die asiatischen Börsen?

Faber: Sie fallen sicherlich nicht unter das Niveau der Tiefkurse von 1998, aber ich würde einen Rückschlag von 30 bis 40 Prozent nicht ausschließen.

FINANZ€N: Was ist der Grund für den Pessimismus?

Faber: Die Börsen erreichen ihren Tiefpunkt, wenn die Stimmung am negativsten ist, und sie erreichen ihren Höchststand, wenn Anleger sagen, die Kurse können nicht fallen.

FINANZ€N: Ganz konkret: Was könnte fallende Kurse auslösen?

Faber: Erstens: Das US-Wirtschaftswachstum wurde durch die Geldpolitik und die wachsenden Finanzdefizite künstlich hergestellt. Es ist denkbar, dass das Wachstum 2004 enttäuschend ausfallen wird, dass die USA sogar in eine Rezession fallen. Zweitens: In China kann alles passieren. Die Überhitzung könnte in eine Krise münden. Drittens: Die Inflation beschleunigt sich, die Zinsen steigen. Viertens: Geopolitische Probleme, wie eine Revolution in Saudi-Arabien. Fünftens: Der Ölpreis könnte stark steigen. Die Börsen sind überkauft; die Stimmung ist so, dass selbst ein kleines Ereignis zu großen Kursrückgängen führen könnte.

FINANZ€N: Wie haben Sie sich vor diesem Hintergrund positioniert?

Faber: Ich halte viel Bargeld und einen sehr geringen Aktienbestand. Ich behalte mein Gold, weil ich glaube, dass die Notenbanken die Geldmenge erhöhen werden und Gold langfristig steigen wird. Ich schätze Anlageformen, bei denen das Angebot kurzfristig nicht schnell erhöht werden kann, wie Gold und Silber, Minen und Öl. Selbst wenn die Nachfrage nach Rohstoffen steigt, können die Produzenten das Angebot innerhalb kurzer Zeit nicht wesentlich erhöhen. Zudem glaube ich, dass Sachwerte einen besseren Wert darstellen als Finanzwerte. Ich finde Immobilien sind nicht wahnsinnig teuer. Wenn die Nettorendite bei einem Haus rund sechs Prozent beträgt, dann ist das eine gute Anlage.

FINANZ€N: Sie bezeichnen sich als Contrarian. Wo finden Sie als Querdenker derzeit gute Investmentmöglichkeiten?

Faber: Zucker und Kaffee sind billig. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Kaffeepreis innerhalb der nächsten fünf Jahre verdreifacht, ist sehr hoch. Der Pro-Kopf-Konsum der Chinesen steigt rapide. Je höher die Nachfrage, umso größer die Preisreaktion bei Wetterausfällen. Bei Zucker ist die Lage nicht so klar. Der Preis befindet sich seit 1973 in einem Bärenmarkt; er könnte steigen. Auch Silber ist im Vergleich zu Gold unterbewertet.

FINANZ€N: Was ist für Privatanleger der beste Weg, um in Rohstoffe zu investieren?

Faber: Es gibt zum Beispiel in Indonesien Plantagen-Gesellschaften wie London Sumatra oder Astra Agro Lestari, die Kaffee und Kakao anbauen. Ich werde nach der Korrektur wahrscheinlich in Indonesien investieren, denn dort gibt es Gesellschaften, die unter Buchwert gehandelt werden.

FINANZ€N: Die USA und China liefern sich einen harten Handelskrieg. Besteht die Chance, dass sich Asien emanzipiert?

Faber: Wenn die Asiaten mehr Selbstvertrauen hätten, könnten sie ihre Währung um 30 Prozent gegenüber dem Dollar aufwerten. Die Chinesen könnten den Yuan sogar um 50 Prozent aufwerten, und es würde nicht schaden. In vielen Bereichen ist die chinesische Wirtschaft größer als die amerikanische. So produziert sie mehr Zement, Stahl, Fernseher, Motorräder und Computer. Chinas Unternehmen sind in den letzten zwei, drei Jahren sehr reich geworden. China ist eine Wirtschaftsmacht.

FINANZ€N: Woher soll dann der China- Crash kommen - die Wirtschaftskrise, von der Sie gesprochen haben?

Faber: Durch die Überhitzung, die vor allem bei Kapital-Investitionen bemerkbar ist. Sie steigen jährlich um 30 Prozent und machen bis zu 43 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus. Wenn die Kapitalinvestitionen nicht mehr ansteigen oder rückläufig sind, führt das zu einer Rezession. Die Überhitzung zeigt sich auch im Kreditwachstum und in der Baubranche. Es wäre höchst naiv zu erwarten, dass China nie eine Rezession erlebt. Bereits jetzt verlangsamt sich das Wachstum.

FINANZ€N: Ist die Asien-Story also vorbei?

Faber: Langfristig nicht. Der Westen ist in einer bitteren Situation, weil China, Vietnam, Bangladesh und andere Länder im Produktionsbereich so stark sind. Viele Dienstleistungen können ausgelagert werden. Heute kann ich Architekten, Buchhalter oder Steuerexperten in Indien anstellen. Selbst die deutsche Staatsadministration könnte man auslagern und 80 Prozent der Kosten sparen. Die wichtigste Investmentstrategie ist es, den Westen unterzugewichten und Asien überzugewichten.

FINANZ€N: Ölaktien liefen 2003 schlecht, obwohl der Ölpreis gestiegen ist. Ein Investment für einen Contrarian?

Faber: Nächstes Jahr könnten Ölaktien und Ölförder-Firmen positiv überraschen. Der Ölpreis könnte stark steigen. Wenn man Asien industrialisiert, wird sich der Pro-Kopf-Ölkonsum innerhalb der nächsten sechs bis zehn Jahre verdoppeln. Die Ölindustrie kann aber nicht mehr produzieren. Die Folge: Der Ölpreis wird bestimmt nicht fallen, sondern eher steigen.

FINANZ€N: In welcher Bandbreite sehen Sie den Ölpreis in der Zukunft?

Faber: Zwischen 30 und 100 Dollar. Vielleicht steigt er sogar auf 200 Dollar, falls es in Saudi-Arabien eine Revolution geben sollte. Die Wahrscheinlichkeit, dass es wieder eine Ölkrise gibt, ist sehr groß.

FINANZ€N: Wo sehen Sie als Contrarian sonst noch Potenzial?

Faber: In Kuba könnte das Potenzial langfristig groß sein. Man könnte kubanische Schuldscheindarlehen kaufen, die auf niedrigem Niveau gehandelt werden.

FINANZ€N: Haben Sie noch weitere Empfehlungen fürs kommende Jahr?

Faber: Ich tue mich schwer mit Empfehlungen, da kurzfristig ein großes Rückschlagpotenzial besteht. Ich selbst bin in der Gold- und Kupfermine Ivanhoe Mines, die in der Mongolei schürft, investiert. Und ich schätze die pharmazeutische Industrie in Indien und Indonesien, darunter Firmen wie Dr. Reddy, Ranbaxy und Enseval Putera.

mib - Donnerstag, 18. Dezember 2003 - 09:17
Oel bei 200$? bei aller Liebe und allem Optimismus... das ist zu hoch... da wuerde es zu einer Weltwirtschaftskrise kommen, durch die die Nachfrage wegbricht wodurch dann der Preis sofort wieder kollabieren wuerde... aber 50$ werden in ein paar Jahren voellig normal sein...

ueber die bereits erwaehnte Ivanhoe Mines bin ich nun schon mehrmals gestolpert... werde da doch mal ein bisschen nachhaken...

...und schaut euch OMNI Energy an... die muessen sich schon sehr dusselig anstellen, wenn sie verhindern wollen, dass sie in 2004 mindestens 1$ verdienen und sich ihr Aktienkurs verdoppelt (ich bin da ganz untypisch optimistisch!!!!!).

Gruss - Mib

stw - Donnerstag, 18. Dezember 2003 - 13:52
Sehr interessant was Herr Faber da von sich gibt. Aber der sieht die Welt für mich zu sehr scharz/weiss. Es ist nicht so, dass alle Dienstleistungen mal ebenso nach Asien ausgelagert werden können. Die Tendenz ist sicherlich da, aber da geht auch vieles schief und wird reumütig wieder nach Europa zurückgeholt. Ich spreche da aus eigener Erfahrung... auch in Europa kann man noch gute Geschäfte machen und somit wird es auch hier weiterhin lohnenswerte Investments geben.

:-) stw

:-) stw

wojtek_m - Freitag, 19. Dezember 2003 - 17:05
Warren Buffet hält 25 Mrd. $ in Cash und den Markt für überbewertet, also ist Herr Faber nicht allein. Das durchschnittliche gewogene KGV im S&P beträgt ca. 25, der historisch faire Wert ist 15 - ich weiss nicht, ob die niedrigen Zinsen einen solch hohen durchschnitts KGV erklären können. Günstig bewertet ist der US-Markt jedenfalls nicht.

Wojtek

P.S. Mein erster Posting hier - hab das Forum lange beobachtet, aber nie was geschrieben - bin sozusagen eine "stille Reserve" ;-)

Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: US-Tendenz: Archivierte Beiträge bis 19. Dezember 2003