Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: US-Tendenz: Archivierte Beiträge bis 1. Dezember 2003
chinaman - Sonntag, 23. November 2003 - 10:18
Zur Frage der US-Wachstumsraten können wir ja auch Warren Buffet mal zu Wort kommen lassen: "Leihe mir tausend Milliarden Dollar, und ich veranstalte auch eine schöne Party!

:-)
Gruß
Chinaman

j_r_ewing - Montag, 24. November 2003 - 09:28
Danke für eure Rückmeldungen! Wenngleich ich mir immer noch etwas weniger verbindliche Antworten gewünscht hätte, mit weniger generellen, konkreteren/detaillierteren Gegenargumenten.
(Chinaman ist anscheinend ein SEHR höflicher Mensch... (Na, vielleicht wenn ich ihn ein bißchen reize...? ;-)))
Bei Schwächen in meiner Argumentation bitte ich durchaus, mich mit der Nase drauf zu stoßen! Spießt die Schwachpunkte auf - das macht schlauer! Ich gebe zu: ich finde es nett, recht zu haben :-) - aber noch lieber mache ich Gewinne! :-))))) Und da ist es schon äußerst ratsam, auf ein realistisches Bild der Lage aufzubauen. Der chartistischen Fundamentalopposition zum Trotz! ;-))) Obwohl ich der Chartistik ja in den letzten Jahren schon deutlich nähergerückt bin - nicht so sehr aus Begeisterung über sie (wie oft hat man nicht Fehlsignale!), sondern mehr aus Entgeisterung über den Mangel an der vielbeschworenen Rationalität in diesem System (hab ja oft genug über die Verbreitung des Lemmingtums gelästert!)
Also laßt uns den Dingen in (durchaus auch konträrer) Diskunssion gemeinsam auf die Schliche kommen! Ich denke, es nützt uns (fast [ ;-) ]) allen!

Erst mal was zum Warren-Buffett-Spruch:
der Typ ist natürlich kein Blödmann, und der Spruch ist natürlich knackig; aber er scheint mir die Realität doch in einem ganz wesentlichen Punkt zu verfehlen: er stellt in seinem Bild einen reinen Konsumcharakter der Geldausgabe heraus: nach der Party ist alles versoffen und vertan. Das berücksichtigt nicht, daß Konsumausgaben eben auch Investitionen anreizen und auf diese Weise die Aufwärtsspirale einer selbsttragenden Konjunkturerholung in Gang setzen können. Und die Daten aus dem investiven Sektor sprechen derzeit klar dafür - übrigens auch ex Rüstung! (Dazu kann ich ohne Aufwand mal einen Auszug aus der diesbzgl. Diskussion mit einem guten Bekannten hineinkopieren; s.u.)

Eine Bemerkung zur Staatsverschuldung (betreffend allerdings primär nur den Bundeshaushalt):
http://www.briefing.com/Silver/Calendars/EconomicReleases/budget.htm
Immerhin zeichnet sich doch (im unteren chart) ein Wendepunkt bei den Einnahmen ab: die sind kurz davor, zumindest nicht mehr zu fallen, und haben sich von ihrem stärksten Verfall schon ein ganzes Stück weit gebessert. Die Ausgaben steigen, aber immerhin beschränkt. Dies zu einem Zeitpunkt, wo die NETTO-Einstellungen nahe null liegen. Nun ist der Stand der Arbeitslosen-Erstanträge aber schon spürbar unter die kritische Marke von 400 000 gerutscht, auch im 4-Wochen-Mittel; und noch wichtiger: der Trend zeigt völlig klar nach unten. Somit ist zumindest bis auf weiteres davon auszugehen, daß die Ausgaben für Arbeitslosigkeit sich verringern und die Einnahmen durch Steuern von wieder Arbeitenden sich erhöhen. Dazu kommen noch die Steuern von jetzt MEHR Verdienenden, und zwar hoch zwei: sowohl durch deren höheres Einkommen, als auch durch Aufrücken in höhere Steuersätze. Solange das Wachstum nicht wieder kollabiert, ist also von einer deutlichen Besserung beim Staatsbudget auszugehen.

zum Außenhandelsdefizit:
- dürfte ein schwächerer Dollar eine gewisse Wirkung nicht verfehlen, so daß hier ein senkendes Element da ist.
- ist bekanntlich die USA "die Lokomotive der Weltkonjunktur"; mit einen gewissen zeitlichen Versatz zu den örtlichen Konjunkturen (zumindest bei Europa klar ersichtlich). Wenn die Wirtschaft sich aber zuerst in den USA belebt, sollten zuerst diese Warenströme ins Land saugen, und erst nach dem Zeit-Gap die anderen Länder einen umgekehrten Sog erzeugen. Somit sollte systembedingt sich das US-Handelsdefizit zuerst verschärften, und nach Monaten im Gegeneffekt abmildern. Das riskiere ich mal als Prognose! Natürlich können auch überlagernde Tendenzen auftreten; z.B. ein herumeiernder Ölpreis (schon mal eine Ausrede vorbereiten... ;-)) Demnach sollte auch hier nicht alles so düster sein, wie es erscheint.


Grüezi wohl
JR

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zu Ihrer Bemerkung "Das müsste aber schon irgendwann durch wirtschaftliche Zahlen, die nicht nur
durch schuldenfinanzierte Steuergeschenke oder Rüstungsaufträge 'geliftet' sind, untermauert werden":

Wie die Wirtschaft "netto" Rüstung aussieht, läßt sich bei einigen Schlüsselgrößen aus dem industriellen Bereich ganz gut ersehen:

2,7, Rippe/Prudential zu Factory Orders:
"Excluding defense orders, the rest was up +0.8% as well."

25,7, Rippe zu Durable Goods Orders:
"Excluding defense orders, there was a rise of +1.7%
following +1.2% in May.
As for capital goods, there was a +2.0% increase in non-defense capital goods. "

(aus dem August keine Angaben gefunden)

4.9. Rippe:
Factory orders excluding defense: +1,9%

10.9. briefing:
"Business spending is another important component of GDP. Over the three months through July, factory orders have jumped 16% (annualized) as core capital goods (ex-defense/aircraft) shipments have surged 19%. "

25,9, Rippe/Prudential:
"Excluding defense orders, another volatile component, which was strong in the month, it is down 2.6%." [hier mal EINE negative Zahl]

28,10, Rippe zu Durable Goods orders:
"* There was a huge decline in defense orders, excepting this, everything else was up 2.6%."

5,11, Rippe zu Factory orders:
"Non-defense capital goods were up 4.1%, which is a strong positive for capital goods as a whole"

(Zugegeben: konstant sind die Zahlen nicht. Sie steigen! :-)))))

Zudem muß bedacht werden, daß ein gewisser Pegel an Rüstungsaufträgen auch zum "normalen Geschäft" gehört. Von liften sprechen kann man also nur bei dem, was über den "Normalpegel" hinausgeht. Dadurch verringert sich das Maß des möglichen Liftens.

Sie könnten allerdings (mit einem gewissen Recht) argumentieren, daß Rüstungsaufträge z.T. auch in zivilen Titeln versteckt werden. Da aber eine gewisse öffentliche Kontrolle geschieht, kann dies wohl nur der deutlich kleinere Anteil sein; ich möchte aus dem Bauch raus mal schätzen: wohl kaum mehr als 30% der Rüstungs-Gesamtausgaben; wohl auch weniger als 20%.

Zudem ist zu berücksichtigen, daß Geld, das in die Rüstung gepumpt wird, sich konjunkturell auch in den Nicht-Rüstungs-Bereich fortpflanzt: auch ein Panzer-Hersteller z.B. braucht Metallbearbeitungsmaschinen, die er normalerweise nicht selbst herstellt, sondern bei "zivilen" Firmen kauft; er braucht Stahl und dgl. Werkstoffe; er braucht elektronische Komponenten; diese Sachen müssen transportiert werden; für die Produktion von spürbar mehr Waffen müssen Leute eingestellt werden; die Löhne bei florierenden Firmen steigen erfahrungsgemäß stärker; usw. So sickern Rüstungsgelder Schritt für Schritt bis zum Bäcker und zum Schuster durch bis in die zivilsten Zonen und beleben auch dort die Wirtschaftstätigkeit. Wirtschaftliche Belebung ist aber genau das, was erreicht werden soll.

Die durch die Steuersenkungen bedingte Neuverschuldung ("Deficit-Spending") halte ich für ein kleineres Problem; wenn die Konjunktur wieder anspringt (und danach sieht es aus), werden die Steuereinnahmen überproportional wachsen (nicht nur das Einkommen pro Kopf wird wachsen, sondern auch die Einstufung bzgl. Steuersatz). Wenn dann halbwegs Ausgabendisziplin da ist, scheint mir das die vorausgegangenen Mindereinnahmen wieder auszugleichen. - Man kann natürlich anzweifeln, daß diese disziplin da sein wird. In der Geschichte hat es aber schon das Beispiel des Gramm-Rudman-GEsetzes gegeben, das die Regierung innerhalb einer gegebenen Zahl von Jahren zu einem ausgeglichenen Haushalt verdonnerte. Außerhalb des möglichen liegt sowas also nicht.

Im übrigen werden die Steuererleichterungen (in den USA) wohl kaum wieder zurückgenommen werden (zumindest nicht, solange die Demokraten nicht eine eindeutige Mehrheit bekommen). (Der weltweite Steuersenkungswettlauf zeigt eher auf das Gegenteil hin.) Demnach müßten Sie sich bis dahin ja jeglicher Aktienkäufe zu enthalten - ist das wirklich Ihr Ernst ?

j_r_ewing - Montag, 24. November 2003 - 10:00
zu den Konsumentenkrediten (Verschuldung) finde ich gerade:
http://www.briefing.com/Silver/Calendars/EconomicReleases/credit.htm

Sie sind zwar hoch; aber immerhin auf etwa die Zunahmerate des BSP zurückgekehrt.
(Wobei nicht ganz klar ist, ob der Chart jetzt nominal oder real gemeint ist (unten stehen absolute Zahlen, und nichts von "inflationskorrigiert"). Das BSP wird m.W. üblicherweise real zitiert.)

Der August hat zwar wieder einen Sprung nach oben gebracht. Es steht aber auch dabei, daß dies zum größten Teil sehr hohen Autokäufen zuzurechnen ist; und die sind bekannt volatil. Außerdem war in den Zahlen, die ich vor ein paar TAgen gepostet hatte, gesagt, daß im letzten Monat die Autoverkäufe deutlich zurückgegangen sind, und die Autopreise gestiegen (hängt wohl zusammen).

Allerdings könnte ich mir auch vorstellen, daß es im Dez. wieder zu einer Spitze kommen könnte (Weihnachten).

Gruß
JR

j_r_ewing - Montag, 24. November 2003 - 10:07
...evtl. könnte auch der $ von den Großhandelsimporten all der Sonys gedrückt sein, die die Amis zu Weihnachten kaufen. Das hat m.W. einen gewissen zeitlichen Vorlauf.

chinaman - Montag, 24. November 2003 - 12:21
"Danke für eure Rückmeldungen! Wenngleich ich mir immer noch etwas weniger verbindliche Antworten gewünscht hätte, mit weniger generellen, konkreteren/detaillierteren Gegenargumenten."

Das ist natürlich nicht ganz so einfach, bei einem Thread der oft aus reinkopierten Quellen besteht. Bevor ich Antithesen spezifiziere, sollte ich erst mal wissen, was denn die These von Dir ist.

Ist nach Deiner Sicht der Dinge denn die USA für Europäer ein lukrativer Markt ? Glaubst Du daran, dass zukünftige Kursgewinne eventuelle weitere Währungsverluste so überkompensieren werden, dass es sich von der Chance-/Risiko-Relation her lohnt, stark in US-Aktien investiert zu sein ?

:-)
Gruß
Chinaman

mib - Montag, 24. November 2003 - 14:11
Euro/U$ pendelt um 1 - mal drueber, mal drunter... - die USA duerfen nicht riskieren, dass die Rohstoffe, von denen sie abhaengig sind, nicht mehr in U$ sondern in Euro gehandelt werden (die Russen fangen schon damit an!)... - das wird GW von seinen Chefs schon gesagt bekommen... und dann aendert sich die amerikanische Waehrungspolitik wieder... sonst ist er naemlich ruckzuck weg vom Fenster...

Im Moment ist der Euro ueberbewertet... in USA waechst die Wirtschaft massiv... und Europa leidet an den beiden kranken alten Maennern Deutschland und Frankreich.

Mib

j_r_ewing - Montag, 24. November 2003 - 22:55
Na ja, ich meine, wenn ich mich hier notorisch als Bulle betätige und mich speziell für die fundamentale Seite reichhaltigst aus dem Fenster lehne (was ja nicht nur eine Sache des US-Marktes ist, sondern über die weltwirtschaftlichen Verflechtungen größtenteils die Zyklik der lokalen Volkswirtschaften diktiert), dann denke ich, daß da für Leute mit skeptischen Überzeugungen wie z.B. deiner doch "Angriffsfläche" genug da ist!

Beim Thema Schuldenberg z.B. könnte man mal die Verchuldung in den einzelnen Bereichen zusammentragen, sie in den Zusammenhang einordnen und sehen, was sich wohl über die weitere Entwicklung absehen läßt. Beim Bundesdefizit z.B., wo du fürchtest, daß die ausländischen Finanzierer nicht mehr mitspielen könnten, könnte ich mir eine konkretere Diskussion so vorstellen, daß man sich überlegt, wie dann die beobachtbaren Konsequenzen aussähen: ob die ausländischen Geldströme nun in die Geldmarktfonds, die kurzfristigen Anleihen, die T-Bonds fließen, oder in den Aktienmarkt; ob sie in die Geldmenge eingehen, falls ja in welche mehr und in welche weniger; wie stark die Wirkung auf die Währungsseite wäre - überhaupt genannte qualitative Effekte zu quantifizieren zu versuchen - ; in welcher Währung wieviel Beitrag geleistet wird (z.B. den Einfluß der Japaner, um mal ein Beispiel zu nennen), und in welchen Währungen sich dementsprechend ein besorgniserregendes Ausmaß an Änderung tut; da etwa könnte man dann Zahlen bringen und sagen: siehste, da brodelt was! Andersherum natürlich genauso: wenn etwa das Gegenargument gegen einen Aufschwung ist: "kein Aufschwung ohne neue Jobs", also die Arbeitsmarktlage, dann kann man mit Zahlen zu Erstanträgen oder payrolls aufwarten und aufzeigen: hier tut sich was; oder man kann darauf verweisen, daß Einstellungen erst zeitverzögert erfolgen; und dgl..

So ungefähr würde ich mir Konkretisierung vorstellen. Befürchten (oder erhoffen) kann man ja nun viel; wirklich diskutierbar wird sowas doch erst, wenn man es auf greifbare Observablen herunterbricht und sie in einen Bedeutungsrahmen einordnet.

So: soviel Abstraktes erst mal zum Punkt "Konkretes"! :-)

US-Markt attraktiv ?
Zum Währungsrisiko, speziell bei US-Anlagen:
Auf Mib's weitreichende Argumentation einzusteigen ist glaube ich gar nicht nötig, denn man kann sich ja gegen Währungsschwankungen mit Derivaten absichern. Wer also den Euro z.B. innerhalb eines Jahres auf 1,50 $ klettern sieht, kann etwa das ABN-Endlos-Zertifikat 884330 kaufen; kostet derzeit etwa 4 E: wer pro 100 $ seines Depots also ein Stück kauft, hat die Währungsseite seines Depots praktisch eingefroren: was er durch $-Schwäche verliert, gleicht er mit dem GEwinn im Zertifikat wieder aus. Wird der KO-Punkt erreicht, kein Problem: was man im Z. verloren hat, hat man in seinen US-Aktien gewonnen; und man kann ein Z. mit tieferliegendem KO-Punkt kaufen. Zeitprämie ist keine drauf, per Konstruktion, und die Basispreis-Erhöhung für die Finanzierungskosten ist in Zeiten tiefer Zentralbankzinsen vernachlässigbar. Rührt sich der Euro also die ganze Zeit nicht von der Stelle, kann man mit den Aktien auch die Z.e fast verlustlos verkaufen, und hat somit nur seinen Gewinnhebel um 4% verschlechtert. (Es gibt von ABN auch noch einen, der noch näher am Geld ist, mit der komischen WKN A0CLVY bei Onvista; kostet nur die Hälfte.)
Das $-Risiko wäre damit praktisch ausgeschaltet.

Und vor diesem Hintergrund wird dann eminent wichtig, was Mib schon sagte: die US-Wirtschaft boomt wesentlich stärker als die hiesige; und wer auf Einzelaktien geht, der hat an Papieren ja nun eine unverhältnismäßig größere Auswahl als hier.
(Wenn ich als Index für den Tech-Bereich auch den TecDAX der Nasdaq vorziehen würde, weil ich da noch mehr Potential sehe.)
Ansonsten sind die üblichen Eigenschaften / Vorzüge der Wallstreet ja bekannt.

Also ich halte sie für ganz schön interessant!

Gruß
JR

mib - Dienstag, 25. November 2003 - 08:48
ja... meine Argumentation ist in der Tat weitreichend und tiefschuerfend - das machen die Jahre in USA...

Mib

(PS: JR: kauf endlich Transglobe (TGA) bei 1.50 U$ (oder entsprechend in Toronto (TGL.TO)) - es wird sich lohnen!!!!!!!

j_r_ewing - Dienstag, 25. November 2003 - 11:06
Na gut...

(die scheinen ja mit Lean Management echt ernst zu machen... :-)))
http://finance.yahoo.com/q/pr?s=TGA

j_r_ewing - Dienstag, 25. November 2003 - 14:51
...und weiter im tief-schürfen:

Kennst du dies?:
http://biz.yahoo.com/p/oilprdrevd.html

Hast du auch mal bei VAALCO Energy (VEIX.OB) "gebohrt"? Die Zahlen sehen teilweise ganz passabel aus... :-))

Howdy!
JR

chinaman - Dienstag, 25. November 2003 - 16:10
„Na ja, ich meine, wenn ich mich hier notorisch als Bulle betätige und mich speziell für die fundamentale Seite reichhaltigst aus dem Fenster lehne (was ja nicht nur eine Sache des US-Marktes ist, sondern über die weltwirtschaftlichen Verflechtungen größtenteils die Zyklik der lokalen Volkswirtschaften diktiert), dann denke ich, daß da für Leute mit skeptischen Überzeugungen wie z.B. deiner doch "Angriffsfläche" genug da ist!“

Also an Angriffsfläche mangelt es wirklich nicht, da ist das größere Problem wo anfangen. Zusätzlich kommt für jeden für uns Hobbybörsianer natürlich das Zeitproblem. Aber nichts desto trotz werde ich auf Euren Wunsch hin hier ab und zu mal etwas Wasser in Euren etwas überschäumenden Wein gießen.

Zuerst einmal zu meiner generellen Denkweise: Ich würde momentan nicht allzu viel Geld in US-Aktien stecken, oder wie man es wohl korrekter formuliert, ich würde US Aktien eher untergewichten. Viele Argumente dafür tauchen eigentlich schon in dem Thread auf, sind also eigentlich nicht wirklich neu. Sie wurden bisher nur pauschal „weggewischt“. Etwa mit „flapsigen“ Bemerkungen über den Sinn der Buchwerte, Währungsrisiken seien nicht sichtbar bzw. über Derivate absicherbar. Schulden seien eben Investitionen in die Zukunft usw.

Klar lassen sich immer Hoffnungen ausdrücken und Gegenüberzeugungen nennen. Aktienanlage ist aber generell eine Abwägung von Chancen gegen Risiken und von daher schon manchmal etwas „Glaubenssache“ insbesondere, wen man die Aktienanlage langfristig betrachtet und sich nicht in erster Linie auf die Charttechnik abstützt.

Mib meint also, der US Dollar sei momentan „unterbewertet“, so muss man es dann wohl ausdrücken, wenn man von einer „Normalparität“ von 1:1 zwischen USD und EUR ausgeht. Nun, dieser Überzeugung kann ich mich nicht anschließen. Vielmehr nehme ich an, dass der USD seine Abwärtsbewegung munter weiter fortsetzen wird.

Diese Abwärtsbewegung ist der US Administration nämlich sehr willkommen. Die Schulden der USA sind nämlich zum großen Teil in USD notiert, während die USA sich in der Schuldnerposition befinden, ist das Ausland in der Gläubigerposition. Da ist es doch schön praktisch, wenn man seine eigenen Schulden gleich Mitabwerten kann und die Ausländer brav die Zeche zahlen. Ich persönliche habe dazu freilich keine große Lust, weshalb ich den USD einfach meide.

J.R. ist nicht dumm und „umgeht“ das Dollar Argument einfach mit dem Hinweis auf Möglichkeiten des absicherns. Klar ist das generell möglich, aber welche Bank lässt sich das nicht fürstlich bezahlen. Da müssten US-Anlagen ja schon toll outperformen, damit sich die Rendite nach Absicherungskosten bzw. Währungsverlusten rechnet.

Das der USD nicht heute schon noch tiefer notiert, ist doch im wesentlichen nur den Asiaten zu verdanken. Die Zentralbank Japans versucht schon geraume Zeit, durch Stützungskäufe einen Verfall des Dollars zu verhindern. Die Bank of Tokio könnte irgendwann Ihre Stützungskäufe einstellen, da Ihre Reserven bereits zu 96 % aus ausländischen Devisen bestehen.

Für mich sind folglich Währungsrisiken klar existent und meiner Ansicht nach sind Absicherungen dagegen kostspielig.
Nun, vielleicht ist die US Wirtschaft ja wirklich so toll, dass sich US Aktien trotzdem lohnen. Da müssten die US Manager aber wirklich irre Leistungen bringen, den bewertungstechnisch sind US Aktien im Vergleich zu europäischen und auch asiatischen Aktien eigentlich nach allen Regeln der Kunst überbewertet. Das kann man nicht nur am Buchwert, sondern auch am KGV festmachen. Wobei bei amerikanischen KGV Angaben bei mir zwischenzeitlich eh Vorsicht angesagt ist. Auch wenn wir Europäer sicher auch keine Waisenknaben mehr sind, Meister der kreativen Buchführung sind doch die smarten US Boys. Beispiel hierfür sind die eklatanten Abweichungen zwischen den proforma und den realen Gewinnen, die Verbuchung von Optionsprogrammen ...

Wenn US Aktien aber mit Währungsrisiken versehen sind und relativ teuer bezahlt werden müssen, was spricht dann für diese Asset Klasse ??? Da wird uns immer die Story vom Wachstum aufgetischt, die die Bewertungsunterschiede rechtfertigen würde. Wen eine (meines Erachtens fundierte) Gegenmeinung interessiert, kann sich bspw. Mal das Buch Zukunftsmarkt Asien von Marc Faber durchlesen. „Heute wächst die Industrieproduktion in Amerika nicht mehr, es gibt viele Industrien, die aus den USA abgewandert sind ... Also ist die wirtschaftliche Hegemonie der Vereinigten Staaten vorbei. Amerika hat noch eine Hegemonie im Geldausgeben, also beim Kauf von Konsumgütern, aber nicht mehr in der Produktion. Das führt dann eben dazu, dass die Amerikaner diese großen Handels- und Leistungsbilanzdefizite haben“.

Laut Marc Faber ist Greenspan mit seiner Gelddruckmaschine kritisch zu sehen. „Greenspan verfolgt die Geldpolitik eines Desperados, wobei jedes Problem der letzten 10 Jahre durch das Gelddrucken gelöst wurde, was dann aber später zu einer noch größeren Krise geführt hat. Greenspan ist der Bubblemaker par excellence. Ich glaube das er in einigen Jahren von den Finanzhistorikern sehr kritisch beurteilt werden wird. Nun wird sicher darauf verwiesen, Marc Faber sei ja auch „Dr. Doom“. Steht er mit seiner Meinung aber wirklich isoliert da ?

Zum gleichen Problemkreis (expansive Geld- und Fiskalpolitik der USA) Prof. Malik, Leiter des Management Zentrums St. Gallen: „Es ist der Weg ins Desaster. Die Geld- und Steuerpolitik waren so expansiv wie noch nie zuvor, Ihre langfristige Wirkung ist so gut wie Null“.

So für heute müssen die kritischen Stimmen erst mal reichen, aber:

Fortsetzung folgt !!!

chinaman - Dienstag, 25. November 2003 - 16:33
Noch ein kritischer Mosaic Stein:

"Die Kredite auf Akien an der Nasdaq haben sich verfünffacht. Damit spekulieren im Moment sogar mehr Amerikaner auf Pump in Aktien wie zum Höhepunkt des Börsenbooms im Jahr 2000

Quelle: Der Spekulant, 25.09.2003

j_r_ewing - Donnerstag, 27. November 2003 - 14:04
Danke für ausgiebige Antwort / Antwort meinerseits in Arbeit / Zeitfrage - wie du schon sagtest...
Dampf ablassen vordringlich...

j_r_ewing - Donnerstag, 27. November 2003 - 14:05
Mit der Kurstechnik ist es mal wieder so richtig zum Abgewöhnen... (:-[[[[

Die Ausgangslage war euch ja bekannt: auf der einen Seite stand das Chartbild und die Zyklik (in Form der SMA 50), auf der anderen die kraß überkauften Indikatoren, die bleischwer nach unten ziehen.
Formationsmäßig lief der Kurs in einen sog. Keil rein, der nach den Regeln der Kunst eine "dramatische" Zuspitzung der Lage bedeutet und sich, wenn er durchbrochen wird, in eine starken Bewegung umschlägt (die Richtung richtet sich danach, ob er oben oder unten ausbricht.)
(Der MACD stand auf Messers Schneide.)

Nun, wenn das Chartbild gegen die Indikatoren steht, gibt die große Mehrheit der Kurstechniker dem Chartbild die Priorität ("don't fight the tape"). (Das sagt nicht nur Acampora, das war auf dem Techniker-Symposion, von dem er berichtete, auch der allgemeine Standpunkt.)

Nun, ein Ausbruch aus dem Keil war kürzerfristig unvermeidlich - der Kurs brach aus nach unten (wenig verwunderlich). Dabei durchbrach er auch gleich die SMA50 mit.

Der Nikkei bricht bei der Gelegenheit aus Sympathie gleich mit ein (und zwar aus einer noch viel massiveren Formation). (Was DAX und Konsorten gemacht haben, hab ich gar nicht erst verfolgt.)

Großer Aha-Effekt beim Chartie: die Richtung ist entschieden - es geht SÜDWÄRTS ! Abgesehen von der wenig wichtigen 100-Tage-Linie (um die der Kurs sich auch, mit Ausnahme eines einzigen Tags Anfang Oktober intraday, einen Dreck gekümmert hat) freie Bahn für den Sog der Indikatoren nach unten (zumal an Unterstützungen nur eine ziemlich winzige Marke im SPX bei ca. 990 war und dann erst die markante Zone bei ca. 965)! Und mit Ausnahme einer eher schwächlichen unteren Trendkanalbegrenzung von Anf. August und Ende Sept. gibt es auch keinen einzigen intakten Aufwärtstrend mehr! Der einzige brauchbare Stützpfeiler neben der 965er-Linie existiert noch in Form der (steigenden) SMA 200 (die übrigens auch gerade bei 965 verlläuft [was sich somit als Korrekturziel anböte]). Ansonsten...

Und - funktioniert die Theorie ?

Ja von wegen - der Markt scheißt auf die Chartie-Spielregeln: er macht im Wesentlichen GAR NICHTS, hängt da unten bloß etwas rum, von Dynamik -welcher Art auch immer - nicht die Bohne, um dann kurz und trocken wieder hochzuziehen - und zwar nicht bloß (unter wieder-Schneiden der SMA 50) voll bis an die untere Keil-Linie, wo man sich vielleicht noch auf einen Pullback rausreden könnte (obwohl die Dynamik eines geplatzten Keils das eigentlich nicht zulassen sollte) - nein, der Kurs hat auch noch die Dreistigkeit, wieder mitten in diesen Keil hinein zu marschieren und anschließend zu tun, als wär nie was passiert!!
Nicht mal bis an die untere Bollinger-Linie, die i.A. die Grenze des Schwankungsspielraums zeigt, ging es herunter.
(Der Nikkei natürlich brav wieder mit hoch.)

Was ist eine Theorie wert, die Fehlsignale hat wie der Hund Flöhe??? * Ä C H Z *

JR

prof - Donnerstag, 27. November 2003 - 14:41
Die ganze Charttechnik funktioniert in den Indizes und den Bluechips eh nicht. Kaum hat sich ein Aufwärtstrend gebildet kommt so ein ängstlicher Fondsmanager und verkauft, weil er mit ein paar %-chen zufrieden ist. Ich habe mit DAX-Werten nur schlechte Erfahrungen gemacht. Ähnliches passiert ja zur Zeit auch bei unserem Techno und seinen Bluechips.

Ich gehe nur in Werte ab MDAX abwärts, die täglich handelbar sind.

Prof

chinaman - Freitag, 28. November 2003 - 13:08
Geht den Amis der "Treibstoff" aus?

Liebe LeserInnen!

Zunächst eine aktuelle Meldung des US-Fondsverbandes Investment Company Institute: Im Oktober 2003 stieg das verwaltete Vermögen von Aktienfonds von 3,23 Billionen USD auf 3,44 Billionen, d.h. um 6,6 %, "annualisiert" um 80 %, an. Im Oktober haben also primär US-Bürger mit einem zusätzlichen Einsatz von 212 Mrd. USD in Aktienfonds auf einen weiteren Anstieg der Aktienmärkte gesetzt!

Damit ist bei den US-Aktienfonds fast wieder der Stand von Anfang 2000 erreicht. Im Gegensatz zu damals ist jedoch ein Großteil der seit Mai getätigten Neuanlagen Kredit finanziert. Das derzeitige Zinsniveau provoziert ja geradezu ein solches Verhalten.

In seinem Artikel M3 Growth and Stocks vom 11.11.03 zeigt Adam Hamilton im Wesentlichen folgendes auf:

- Seit Anfang August 03 kontrahiert M3 in einem Besorgnis erregenden Maße.

- Zur Aufrechterhaltung möglichst hoher Levels des Aktienmarktes sind permanente inflationäre Inputs an frischem Geld seitens der FED erforderlich. Trotz enormer diesbezüglicher Bemühungen ist es der FED seit 2000 nicht gelungen, den "Großen Bären" zu besiegen.

- Hamilton verwendet hier den schönen Vergleich mit einem auf einer Wasserfontäne tanzenden Ball. Der Ball (= Aktienkurse) kann nur so lange oben bleiben, so lange die Fontäne einen relativ gleichmäßigen Druck (= Input an frischem Geld) hat. Fällt der Druck jedoch plötzlich ab, d.h. ist der Zufluss frischen Geldes nicht mehr gewährleistet, landet der Ball zwangsläufig am Boden.

Eine massive Flucht ausländischen Kapitals aus US-Finanztiteln, die sich schon im August andeutete und im September und aller Wahrscheinlichkeit nach auch im Oktober und November (noch keine Daten veröffentlicht!) ein sehr bedenkliches Ausmaß angenommen hat, könnte den Amis den Auslands-"Zapfhahn" für frisches Geld zu drehen. Frisches Geld könnte dann nur noch über die Notenpresse generiert werden, und dies würde quasi Hyperinflationierung des USD bzw. eine starke Beschleunigung des Geldwert-Verfalls bedeuten.

Mit freundlichem Gruß

Hajo Bier


Quelle: WO

chinaman - Freitag, 28. November 2003 - 13:13
Link zur Originalquelle (funktioniert hoffentlich !)

http://www.gold-eagle.com/gold_digest_03/hamilton111103.html

chinaman - Freitag, 28. November 2003 - 18:17
SPIEGEL ONLINE - 28. November 2003, 17:39
URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,275948,00.html
Neues Euro-Allzeithoch

Angst vor dem Dollar-Crash grassiert

Erstmals seit seiner Einführung hat der Euro die psychologisch wichtige Marke von 1,20 Dollar übersprungen. Manche Volkswirte warnen, der Dollar könnte noch weitere 30 Prozent seines Wertes verlieren - Gift für die deutsche Exportindustrie.

Frankfurt am Main - Der EU-Stabilitätspakts scheint faktisch tot, die US-Konjunkturdaten sind weit besser als die europäischen: Eigentlich spricht vieles derzeit gegen den Euro und für den Dollar. Trotzdem setzte die europäische Gemeinschaftswährung ihren Höhenflug fort. Manche Experten schließen selbst einen Crash des US-Dollar nicht aus.

Seit Jahresbeginn legte der Euro im Vergleich zum Dollar knapp 15 Prozent zu. Vor einem Jahr pendelte der Euro noch um die Parität. Seinen Tiefststand hatte der Euro im Oktober 2000 mit 0,8230 Dollar erreicht.

"Der Euro war reif"

Am späten Nachmittag wurde der Euro mit 1,2006 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1994 Dollar festgesetzt, nach 1,1902 am Donnerstag. Der Dollar kostete damit 0,8338 Euro.


"Der Euro war reif für einen Sprung über die psychologisch wichtige Marke von 1,20 Dollar", sagte ein Händler. Trotz des neuen Rekordhochs sei der Handel aber ruhig verlaufen, sagten Marktteilnehmer. So reichten wenige Nachrichten aus, um den Euro am Freitagvormittag binnen weniger Stunden von 1,1930 Dollar über die 1,2000 Dollar zu hieven. Eine der Neuigkeiten war die überraschende Leitzinserhöhung in Ungarn. Das EU-Beitrittsland hob wegen des hohen Leistungsbilanz- und Haushaltsdefizits seinen Leitzins um 3,0 Prozentpunkte auf 12,5 Prozent an.

"Das wäre ein schwerer Schlag"


Ein solches so genanntes Zwillingsdefizit ist auch in den Vereinigten Staaten zu beobachten ist und gilt dort als ernstes Risiko, das die weitere wirtschaftliche Entwicklung belasten könnte. Offenbar reichte schon die eigentlich eher wenig bedeutende Nachricht aus Ungarn, um die Devisenhändler an die US-Probleme zu erinnern. Ein weiteres Indiz dafür, dass sich an den internationalen Devisenmärkten eine extrem negative Stimmung gegen den Dollar aufgebaut hat. Auch das britische Pfund ist bereits am Donnerstag auf den höchsten Stand seit fünf Jahren im Vergleich zum Dollar gestiegen.

Nach dem Fall der psychologisch wichtigen Marke von 1,20 Dollar mehren sich deshalb ängstliche Stimmen, die Devisenmärkte könnten in eine Übertreibungsphase schlingern. "Ein Dollar-Crash würde die gesamte Weltwirtschaft in Mitleidenschaft ziehen", mahnt Ulrich Kater, Leiter der volkswirtschaftlichen Abteilung der Frankfurter Deka-Bank. Auch die Strategen der DZ Bank äußern sich besorgt. "Die Erfahrungen zeigen, dass bei einer zu einseitigen Marktstimmung keine Anstiegsdynamik mehr entwickelt werden kann."

Gustav-Adolf Horn, Chefvolkswirt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, hält angesichts des US-Haushaltsdefizits eine Dollarabwertung um weitere 20 bis 30 Prozent für denkbar. Dies wäre allerdings ein "schwerer Schlag für den Export", sagte Horn. Die Bundesregierung sieht in der derzeitigen Euro-Stärke hingegen noch keine Gefahr für die deutsche Exportwirtschaft. Die weitere Kursentwicklung müsse aber genau beobachtet werden, hieß es aus Berlin.

j_r_ewing - Montag, 1. Dezember 2003 - 13:20
Erst mal zum aktuellen Trend:

Ihr werdet's ja wohl mitgekriegt haben vorige Woche:

US-GDP in III/03: hochrevidiert auf sage und schreibe 8,2 % !!!
(Und zwar nicht wg. Staatsaufträgen!)

(Obwohl lt. Spiegel-Artikel davon ca. 1/3 nicht "echt" ist, sondern aus Aufschlägen für gestiegene Produktivität besteht [weiß jemand dazu genaues?]. - Na und ? Die übrigen 5,5 % sind weiß Gott immer noch eine klasse Zahl !! (Wieviel hat Europa ?))

Noch wichtiger: für den lange nachhinkenden Investitionsgütersektor + 14 % !!!

Firmengewinne + 13,6 % gg. Vj. !! (und 10 % höher als noch vor 4 Wochen geschätzt!)

...und der Cash Flow auf All-Zeit-Hoch........


Details:

"* Personal consumption index came in at a 2.3% rate of rise from 2.4% rate of rise originally.

* Consumer spending came in at 6.4% rather than 6.6%.

* Capital spending rose to 14% from 11.1% and housing did a little bit better coming in at 22.7% from 20.4%.

* There was no change in government spending, which was slow.

* The trade deficit worsened slightly, although this was not a surprise.

* Overall final sales rose 8% annually as opposed to the original number of 7.8%.

* The corporate profits number was up 10% from the estimate a month ago, and is showing a gain of 13.6% from last year.

* There was a huge further increase in cash flow in the corporate sector, which is now at all time record levels."


EINES kann man inzwischen doch wohl festhalten: Die USA sind NICHT Japan !


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Auch die Arbeitsmarktlage bessert sich zunehmend:


"Initial Claims For Unemployment Insurance

* Initial claims came in at 351,000, which was down 11,000 from the prior week.

* The 4-week average was down 10,000 to 358,750.

* Continuing claims experienced a drop of 105,000.


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...und auch der industrielle Sektor:
(Obacht auf die Telekommunikationsausrüster!!)


Durable Goods

* This is a strong report and there was an upward revision for the prior month so the signs for the Industrial sector are better.

Durable Goods Orders were up 3.3% for October, which was above expectations of up 1% by consensus and our estimates.

* There was a 2.1% upward revision of the prior month.

* Transportation equipment and defense orders contributed to the positive numbers, and
ex-transportation the number was up 2.4%
and ex-defense it was up 2.3%.

* There was solid advances in capital goods orders which were up 2.8%,
and if aircraft is excluded it was up 1.7%.

* They identified 7 industries; 6 were up and 1 down.
Notable gains were registered in Computers and Electronic Products of 4%
with a big rise in Communications Equipment.
Semiconductor shipments were up nicely too.
Gains were also reported in Machinery and Primary Metals.
Inventories also rose after being down 9 months in a row.


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der Konsum wird verzerrt von verringerten Autoverkäufen:


Consumer Spending

* Consumption expenditures for October were flat, which was roughly as expected,
following a 0.3% drop in September.
The weakness was mainly in Durable Goods which reflected declines in Auto sales.

* Income numbers for October were up a little to 0.4%, they had been up 0.3% in September.

* Nondurables were flat and services experienced a gain.

* Disposable income was up 0.4%
and real disposable income was also up 0.4%.


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...da sagt man sich, daß es in dem Tempo ja wohl nicht gut weitergehen könne...
...und vernimmt absolute Klassezahlen für den Bereich Chicago :


Chicago Purchasing Managers' Index

* The index came in at 64.1% in November, which was above consensus' estimate of 56.0% and
above the 55.0% reading in October.
(Note: this is an index where 50 is neutral.)

* This is the highest level since October, 1994 and the 7th straight month of increases.

* The index reading will likely boost expectations for the national index to the upper 50's, even though the two are not perfectly correlated.

* There was a significant increase in orders to 73.3 [!!!!!!!!!!] for November
from 59.2 in October.


Auf die landesweiten Zahlen jetzt darf man wirklich gespannt sein... :-)))


Gruß
JR

chinaman - Montag, 1. Dezember 2003 - 17:49
"US-GDP in III/03: hochrevidiert auf sage und schreibe 8,2 % !!! "

Vielleicht ist es aber trotzdem notwendig, auch diese Zahlen etwas zu relativieren ...

Man gestatte mir daher den Hinweis, dass in Wahrheit das Wirtschaftswachstum gegenüber dem Vorquartal saisonbereinigt um 2,0 % zulegte. Die 8,2 % ergeben sich aus einer "Hochrechnung" dieses Quartalswachstums auf ein ganzes Jahr. Inwieweit dieses Wachstum so wirklich hochrechenbar ist - wir werden es sehen ...

Im dritten Quartal war der Kaufrausch der US Bürger m.E. der wichtigste Wachstumsmotor. Die Steuererleichterungen haben dem privaten Konsum einen kräftigen Auftrieb gegeben.

Die US Administration um den "Spieler" Bush hatte die privaten Haushalte im zweiten Halbjahr um rund 35 Mrd. $ entlastet, rund 26 Mrd. davon wurden im dritten Quartal wirksam.

Das die US "Spieler" das Geld gar nicht haben, scheint momentan nur so "kleinkarierte Typen" wie mich zu stören. In meinen Augen handelt es sich aber nur um "geborgtes Wachstum"; eben eine klassische "Bubble" der "US-Bubblemaker"


:-)
Gruß
Chinaman

Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: US-Tendenz: Archivierte Beiträge bis 1. Dezember 2003