Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: US-Tendenz: Archivierte Beiträge bis 22. November 2003
j_r_ewing - Dienstag, 11. November 2003 - 00:59
Der SOX arbeitet sich gerade durch den letzten Abwärtstrend durch, die fallende "Schulterlinie":

http://finance.yahoo.com/q/bc?s=^SOXX&t=5y&l=on&z=m&q=l&c=

mib - Dienstag, 11. November 2003 - 10:23
abgesehen von fundamentalen Daten sollte man auch die ganz normale Gier nicht vergessen, - auf siliconinvestor schoen zusammengefasst von einem
"cudawuda":
"You've gotta look at market psychology ... and what stage the ponzi scheme is in. In March 2000, there were no more suckers left in the game - everybody and their grandma was in the market - so the game had to be over. Now, you still have people that missed the rally with some cash on the sidelines ... and perhaps other people that already sold too soon who might jump back in. The supply of suckers for the current rally does not appear to be exhausted just yet. "

cheers - Mib

phlipster - Mittwoch, 12. November 2003 - 10:24
Die Techniker aus Wall Street sind z Zt nicht so optimistisch - viell. ein gutes Zeichen.
P.

Fehlende Auftriebskräfte als Frühstadium einer Korrekturbewegung
Amerikanischen Aktienmärkten gehen die Zugpferde verloren / Potential nach oben begrenzt / Technische Kommentare aus Wall Street

hi. FRANKFURT, 11. November. An der Wall Street scheinen die Auftriebskräfte bei den Aktienkursen weitgehend verbraucht zu sein. Technisch orientierte Analysten erwarten deshalb, daß die Rückschläge wohl immer deutlicher ausfallen. Sie werten dies als Frühstadium jener Korrektur, auf die viele von ihnen schon seit Monaten warten. Vor allem weisen sie darauf hin, daß die bisherigen Zugpferde des gesamten amerikanischen Aktienmarktes schlappmachen könnten.

Es handelt sich hierbei um die Technologiewerte, die besonders stark im Nasdaq-Composite-Index vertreten sind. Dieser fällt seit wenigen Wochen tendenziell durch eine "relative Schwäche" auf. Nicht wenige technische Analysten machen den Bestand der zyklischen Hausse davon abhängig, daß die Technologiewerte nicht ihren Halt verlieren. Andernfalls wäre der Markt führungslos, da sich keine anderen großen Branchen als Nachfolger der Technologie anböten, heißt es.

Ralph Bloch von Raymond James weist darauf hin, daß sich der Dow-Jones-Index für Industriewerte derzeit inmitten einer sich von 9500 bis 10 000 Punkten erstreckenden, noch aus der ersten Hälfte des vergangenen Jahres stammenden Widerstandszone befindet. Nach Ansicht des Technikers kann es daher nicht verwundern, daß der Markt immer wieder nach oben begrenzt ist. Doch damit nicht genug, Bloch sieht einen weiteren Widerstand bei 10 700 Punkten. Er ist daher der Ansicht, eine Pause bekäme dem Markt jetzt sehr gut, um neue Kräfte für weitere Vorstöße schöpfen zu können.

Nick Kalivas von Refco erklärt, der amerikanische Aktienmarkt stehe nun wieder einmal ungünstigen Nachrichten offen gegenüber. So wirkten sich die Berichte über Skandale bei den Investmentfonds belastend aus. Auch mehrten sich kritische Fragen zur Bewertung der Aktien im allgemeinen. Anhaltender Verkaufsdruck könne nun dauerhaft Schaden anrichten und massive Gewinnmitnahmen auslösen. Sollte die Marke von 1043 Punkten beim Standard & Poor's 500-Index (S&P 500) unterschritten werden, könnten nach Meinung des Analysten die Dämme brechen.

Richard McCabe von Merrill Lynch spricht von einer lauwarmen Reaktion des Marktes auf günstige Konjunkturzahlen und auf positive Überraschungen aus den Unternehmen. Dies könne der Vorläufer einer größeren Korrektur im Rahmen einer sich später fortsetzenden zyklischen Hausse sein. Jene Indikatoren, die Aufschluß über die Dynamik des Marktes geben, befänden sich wieder in "überkauften" Bereichen. Zudem hätten sie die kürzlich verzeichneten zyklischen Hochs der weithin beachteten Indizes nicht bestätigt. Auch die Stimmungsindikatoren seien in Bereiche vorgedrungen, die gewöhnlich eine Korrektur erwarten ließen.

McCabe vermutet, daß der Dow Jones im Zuge eines Rückschlags zwischen 9200 und 9300 Punkten wieder Unterstützung findet. Bei S&P 500 und Nasdaq-Composite-Index lägen die Stützungsräume zwischen 990 und 1000 Punkten beziehungsweise zwischen 1750 und 1800 Punkten. Sollten diese Bereiche auch unterschritten werden, könnte sich der Dow Jones zwischen 8800 und 9000 Punkten fangen, meint der Analyst. Dies entspreche beim S&P 500 einem Bereich zwischen 950 und 960 Punkten. Für den Nasdaq-Index liege er zwischen 1650 und 1700 Punkten.

Text: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.11.2003, Nr. 263 / Seite 26

phlipster - Mittwoch, 12. November 2003 - 10:33
Anbei ein langfristig pess. Ausblick.
P.

"Eine solche Blase wie jetzt gab es noch nie"
Vermögensberater Langen von der Goltz sieht schwarz angesichts der hohen Schulden von Staaten und Privaten


FRAGE: Herr Langen von der Goltz, trotz Börsenrally wollen viele Anleger nichts von Aktien wissen. Zu Recht?

ANTWORT: Die Anleger, die 1999 oder 2000 eingestiegen sind, haben sich so erschrocken, daß sie für viele Jahre nicht an die Börse zurückkehren. Die Skepsis ist berechtigt, denn die Erholung der Weltwirtschaft ist nur ein Strohfeuer.

FRAGE: Warum?

ANTWORT: Wir verdanken den Aufschwung allein der Schuldenmacherei in Amerika. Die Vereinigten Staaten brauchen inzwischen 2000 Milliarden Dollar neue Gesamtschulden, um das Bruttosozialprodukt um 500 Milliarden Dollar zu erhöhen. Das ist so, wie wenn ein Unternehmen für jeden Dollar Umsatz vier Dollar Schulden aufnehmen muß. Noch beängstigender ist die Situation in Japan. Auch Europa hätte gut daran getan, die Maastricht-Kriterien zeitweise auszusetzen. Sich zu Tode sparen ist keine Politik.

FRAGE: Wir sitzen in der Schuldenfalle?

ANTWORT: Die Weltwirtschaft hat eine Verschuldung aufgebaut, die dreimal so hoch ist wie das Bruttosozialprodukt, mit dem diese Schulden eines Tages zurückgezahlt werden müssen. Eine normale Firma wäre schon längst bankrott. Aber Staaten gehen nicht bankrott, sondern drucken Geld. Die Schuldenkrise wird das Schicksal der Weltfinanzmärkte bestimmen.

FRAGE: Einen Ausweg gibt es nicht?

ANTWORT: Nur zwei Wege führen aus der Falle: Inflationieren oder bankrott gehen. Die Notenbanken in Amerika und Japan haben sich dafür entschieden, die Wirtschaft in Geld zu ertränken.

FRAGE: Ist das nicht verhängnisvoll für den Dollar?

ANTWORT: Wir sehen ein nahes Ende der Dollarherrschaft. Die amerikanische Konjunkturlokomotive verheizt heute 80 Prozent aller Weltersparnisse.
ANTWORT: In diesem Jahr wird Amerika ein Leistungsbilanzdefizit von 600 Milliarden Dollar ausweisen. Aber schon bald wird es niemand mehr geben, der bereit ist, das Defizit zu finanzieren. Wir rechnen damit,
ANTWORT: daß bald 1,50 Dollar für einen Euro
ANTWORT: gezahlt werden müssen, vielleicht sogar zwei Dollar. Damit wird der Welt der Geldhahn zugedreht.

FRAGE: Das bedeutet auch das Aus für den Aufschwung in Asien?

ANTWORT: Asien hängt wie auch Europa am Tropf der amerikanischen Wirtschaft. In dem Moment, wo Euro, Yen und Yuan massiv aufwerten, wird das Wachstum dort beschädigt. Aber daran führt kein Weg vorbei. Asiatische und europäische Produkte müssen für Amerikaner so teuer werden, daß es sich für amerikanische Firmen wieder lohnt, im eigenen Land zu produzieren. Das wird enorme Verwerfungen für die Weltwirtschaft mit sich bringen.

FRAGE: Die Rally an den Börsen wird bald enden?

ANTWORT: Es ist nicht auszuschließen, daß die Kurse zunächst weiter steigen. Schließlich versuchen Amerikas Notenbank und Regierung mit allen Mitteln, Konjunktur und Aktienkurse am Laufen zu halten. Eine solche Liquiditätsblase gab es noch nie in der Finanzgeschichte. Das ist aber das letzte Aufgebot.

FRAGE: Die Blase wird platzen?

ANTWORT: Die amerikanische Börse ist total überdreht. Die Nasdaq-Papiere sind mit dem achtfachen Buchwert bewertet, der breite Markt mit dem vierfachen Buchwert. Am Ende des Börsendramas 1973/74 wurden die Unternehmen des S&P 500 zum halben Buchwert gehandelt - und keiner wollte die Aktien kaufen. Dabei waren damals die wirtschaftlichen Verhältnisse viel besser als heute. Sie sehen also, was möglich ist, wenn die Aktionäre wieder nüchtern werden.

FRAGE: Sie halten sich von den Aktienmärkten fern?

ANTWORT: Die Börsen sind noch immer viel zu hoch bewertet. Es ist zu gefährlich, in einem solchen Umfeld stark investiert zu sein. Wir greifen uns in der Börsenrally zwar ab und zu den einen oder anderen Titel, investieren kurzfristig zehn oder 20 Prozent des verwalteten Vermögens und verkaufen nach wenigen Monaten wieder. Kurz: Wir erlauben uns kleine Angriffe an der Börse, um dann schnell wieder in Deckung zu gehen. Das bleibt unsere Strategie für die nächsten Jahre.

FRAGE: Sie fürchten nicht, daß die Konkurrenz mit üppigen Renditen davonzieht?

ANTWORT: Wir müssen nicht bei jeder Rally dabeisein, sondern wollen dauerhaft überleben. Unsere oberste Prämisse ist, kein Geld zu verlieren. Denn das kann der Kunde alleine. Deshalb haben wir schon frühzeitig auf Anleihen gesetzt und unseren Kunden Verluste erspart.

FRAGE: Ist es nicht gefährlich, in Ihrem Szenario auf Anleihen zu setzen?

ANTWORT: Auf Dauer sind Renten der Verlustbringer par excellence. Denn die wahrscheinliche Lösung der Schuldenfalle ist in fünf bis sieben Jahren Inflation. Nur so läßt sich das Weltschuldenproblem lösen. Die Amerikaner werden ihre Kredite eines Tages mit wertlosem Geld zurückzahlen. Deswegen besitzen wir nur vorübergehend Anleihen.

FRAGE: Sie fürchten keine Zinswende?

ANTWORT: Noch ist es nicht soweit. Aufgrund der weltweiten Überkapazitäten bleibt die Deflation weiter das Problem Nummer eins. Da können Sie soviel Geld drucken, wie Sie wollen, schauen Sie nur nach Japan. Von amerikanischen Anleihen lassen wir natürlich die Finger - wegen des Dollar-Risikos.

FRAGE: Und europäische Anleihen?

ANTWORT: Sie sind noch für einige Zeit ein sicheres Investment. Während der Dollar verfällt, wird der Euro an Stärke gewinnen. In Europa werden die Preise fallen, während sie im Amerika schon steigen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch die Europäische Zentralbank die Flucht nach vorne ergreift und die Zinsen senkt.

FRAGE: Ist da nicht Gold der sicherere Hafen?

ANTWORT: Wir gehen davon aus, daß Gold eine große Zukunft hat. Auch die Goldminenhausse steht erst am Anfang. Die meisten Leute haben keine Vorstellung davon, was geschieht, wenn der Dollar als Weltwährung abgesetzt wird. Was soll denn den Dollar ersetzen? Der Euro und der Yen können es nur bedingt, also wird es Gold sein. Ich kann mir in zehn oder zwanzig Jahren Goldpreise von 1000 Dollar und mehr vorstellen. Aber auch die Weltschuldenfalle kann für weitsichtige und flexible Anleger zu einer Goldgrube werden.
Das Gespräch führte

Catherine Hoffmann

Text: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 09.11.2003, Nr. 45 / Seite 47

stw - Mittwoch, 12. November 2003 - 12:31
Sehr interessantes Statement. Etwas überspitzt formuliert vielleicht, aber im Kern kann ich das durchaus unterschreiben. Was bei mir alle Alarmglocken läuten lässt: "Die Nasdaq-Papiere sind mit dem achtfachen Buchwert bewertet, der breite Markt mit dem vierfachen Buchwert."
Ich selbst werde in den nächsten Monaten alle Aktien aus dem Depot werfen, die zu mehr als dem doppelten Buchwert gehandelt werden. Mit einer solchen Strategie kann man m.E. das Rückschlagpotential deutlich reduzieren.

:-) stw

j_r_ewing - Samstag, 15. November 2003 - 09:59
Wieso Ihr wie hypnotisiert auf den Buchwert starrt wie das Karnickel auf die Schlange, bleibt mir nach wie vor schleierhaft. "...mit dem Soundsovielfachen des Buchwerts bewertet" - na und? Was soll's? Wen betrifft es denn?? Interessant ist doch nicht, wie groß das Rad ist, das da gedreht wird (außer bei Pleiten und Ausschlachtungen) - interessant ist doch, was dabei RAUSKOMMT ! Und wenn 'meine' Firma ein KGV von 10 hat (mit wachsender Gewinntendenz), laß sie doch ein KBV von 1000 haben, was juckt's mich denn??? Wenn da eine "Ich-AG" (im weiteren Sinne) auf einer Parkbank säße mit Kuli und Notizblock und geniale Ideen niederschreibt und die für Millionen verhökert (und die ausschüttet) - was stört mich der Buchwert von 3 Euro von Kuli und Papier?

"Mit einer solchen Strategie kann man m.E. das Rückschlagpotential deutlich reduzieren." ...und das Gewinnpotential mit: Wachstumspapiere wirst Du in der Nähe des Buchwerts naturgemäß nicht finden.

An dem Artikel kann ich wenig Substanz finden - dafür großmäulige Behauptungen en masse:

"die Erholung der Weltwirtschaft ist nur ein Strohfeuer."
Begründung ???
"Wir verdanken den Aufschwung ALLEIN der Schuldenmacherei in Amerika."
Begründung des letzteren???

"Die Vereinigten Staaten brauchen inzwischen 2000 Milliarden Dollar neue Gesamtschulden, um das Bruttosozialprodukt um 500 Milliarden Dollar zu erhöhen. Das ist so, wie wenn ein Unternehmen für jeden Dollar Umsatz vier Dollar Schulden aufnehmen muß."
Das ist schlicht Verblödung. Erstens dürfte man demnach niemals ein Geschäft mit Krediten aufmachen; denn aus dem Stand rentieren tut sich das fast NIE. Zweitens ist diese Zahl aus der Nähe des Tiefpunkts gewählt; und er suggeriert, daß das immer so weitergeht. (Ein Jammer, daß es nicht mehr bergab geht, so daß er nicht mehr ein Rezessionsquartal auswählen konnte; dann ließe sich noch viel mehr auf die Kacke hauen: "soundsoviel Milliarden werden beständig in ein schrumpfendes Geschäft gesteckt!!" Aber vielleicht HAT er das ja auch vor Monaten posaunt...?)
Und drittens: Was sollte das beweisen??
Denn selbst wenn es so wäre mit "Aufschwung allein durch Verschuldung", kann das ganze absolut sinnvoll sein, denn wenn eine Erholung der Konjunktur erst mal ausgelöst ist und sie richtig läuft, klingelt es in der Steuerkasse, so daß unterm Strich die Sache sehr wohl Sinn machen kann ("deficit spending"; was in Deutschland u.a. der Hazardeur Stoiber vorgeschlagen hat).

Und mit der Schuldenmacherei MUß es ja nicht wo weitergehen - im Aufschwung kann man wieder abzahlen. Das Beispiel des Gramm-Rudman-Gesetzes hat gezeigt, daß zumindest ein ausgeglichener Haushalt in Reichweite ist. (Was alleine auch schon genügen würde: wachsende Wirtschaft bei konstanter Schuldenhöhe. Zudem gibt es auch noch die Inflation, die den Realwert der Schulden verringert. (Was die Absonderung über Deflationsgefahren betrifft: schon mal z.B. den CRB-Index angesehen...? (Herr, laß Hirn vom Himmel fallen...)))

"Auch Europa hätte gut daran getan, die Maastricht-Kriterien zeitweise auszusetzen. Sich zu Tode sparen ist keine Politik." Also Schulden machen ist scheiße; sparen aber ebenso - wenn DAS keine klare Linie ist...

"Nur zwei Wege führen aus der Falle: Inflationieren oder bankrott gehen." Dritter Weg z.B.: mit 2% Wachstum (durchschnittlich) den Schuldenpegel fünfzig Jahre lang konstant halten (durchschnittlich), und er hat sich, am Sozialprodukt gemessen, rund gedrittelt. (nominal gerechnet; bei realen 2$ käme noch die Inflation dazu. [und die ist bei Wachstum immer mit dabei (Steuerfluchtländer vielleicht ausgenommen).])

"Wir sehen ein nahes Ende der Dollarherrschaft. Die amerikanische Konjunkturlokomotive verheizt heute 80 Prozent aller Weltersparnisse."
Soll das jetzt die Umrechnung des obigen Senfs sein? Ansonsten nebulös.

" bald 1,50 bis 2 Dollar für einen Euro..." (sowas sagen inzwischen alle - wißt IHr noch, beim Euro-Bashing voriges Jahr glaubte man es genau anders rum zu wissen...)
"Damit wird der Welt der Geldhahn zugedreht." (wieso das jetzt - ich denke, die USA inflationieren...?)

"Asien hängt wie auch Europa am Tropf der amerikanischen Wirtschaft." Da hätte er sich besser mal die langfristigen Wahcstumszahlen von Amerika und die von Asien angesehen...

"In dem Moment, wo ... Yen und Yuan massiv aufwerten" - auf den wartet die Welt seit Jahrzehnten... (Na ja, der Yen hatte mal eine feste Phase; aber nur zeitweise - die Asiaten haben mehr oder weniger alle manipulierte Wechselkurse.)

"Asiatische und europäische Produkte müssen für Amerikaner so teuer werden, daß es sich für amerikanische Firmen wieder lohnt, im eigenen Land zu produzieren." (Psst psst - sonst hören die Amis womöglich, daß ihre gesamte Produktion - die größte der Welt - ein einziger Irrtum war...!)

"Eine solche Liquiditätsblase [wieso Blase ?] gab es noch nie in der Finanzgeschichte." Fast das gleiche gilt fürs BSP.

"Die Börsen sind noch immer viel zu hoch bewertet." Von welchem Stern faselt der ?

"Es ist zu gefährlich, in einem solchen Umfeld stark investiert zu sein (...)Wir müssen nicht bei jeder Rally dabeisein, sondern wollen dauerhaft überleben." Eine klasse Ausrede für schlechte Performance.

"Deshalb haben wir schon frühzeitig auf Anleihen gesetzt und unseren Kunden Verluste erspart." Hätte er rechtzeitig auf Aktien umgesetzt, hätte er seinen Kunden ein Vielfaches an Zuwachs erwirtschaftet.
"Das bleibt unsere Strategie für die nächsten Jahre."
Die Kunden sollten lieber zur Sparkasse wechseln...

"Auf Dauer sind Renten der Verlustbringer par excellence. Denn die wahrscheinliche Lösung der Schuldenfalle ist in fünf bis sieben Jahren Inflation." Hott...
"Aufgrund der weltweiten Überkapazitäten bleibt die Deflation weiter das Problem Nummer eins. Da können Sie soviel Geld drucken, wie Sie wollen": Hü...

"schauen Sie nur nach Japan" *ächz*

Klar, daß dann Gold in den Himmel gehoben wird. (Wobei ein GEWISSER Anstieg bei Gold bei anziehender Konjunktur, durch Käufe von Schmuck, durchaus plausibel ist!)

In summa:
Die Schuldenmacherei ist natürlich nicht gerade berauschend. Aber wieso davon jetzt die Welt untergehen soll, bleibt hiernach mal wieder unerfindlich.

Den Knackpunkt sehe ich woanders:
Wäre es denkbar, daß Herr von und zu sich für die Zielgruppe der saturierten Stinkreichen profilieren will ? Diese Klientel ist nicht mehr scharf auf sonderliche Gewinne, weil es eh reicht, sondern denen kommt es fast nur noch auf die Substanzerhaltung an.

Da macht es sich hervorragend, die Kassandra zu geben; die Zielgruppe denkt dann: Na, das ist ja noch einer, der den kolossalen Weit- und Durchblick hat und sich echt Gedanken um unsere Knete macht - dem können wir sie anvertrauen! Die fühlen sich mit ihren "Sorgen" dann gut verstanden. Bei denen verdient man sich eine goldene Nase und braucht nicht mal Performance zu bringen.

(Warum mach ich das eigentlich nicht auch ??)

Neidischen Gruß

JR

stw - Samstag, 15. November 2003 - 16:14
"Wachstumspapiere wirst Du in der Nähe des Buchwerts naturgemäß nicht finden"

Normalerweise nicht, aber wir haben in diesem Jahr da ja schon ganz dolle Sachen erlebt und glänzend an diesen Schnäppchen verdient.

Es gibt übrigens immer noch Wachstumsaktien unter Buchwert, siehe das Beispiel Tele Atlas.

:-) stw

chinaman - Sonntag, 16. November 2003 - 12:03
Unser Wirtschaftssystem steht in den nächsten Jahren vor sehr ernsten Herausforderungen. Der Ausgang erscheint dabei noch äußerst ungewiss.

Es bestehteinerseits durchaus noch Hoffnung, aber das Zeitfenster wird immer enger.

Je nach Glaube kann man sein Depot sehr offensiv oder auch sehr defensiv ausrichten. Rentenanlagen sind weder Fisch noch Fleisch. Am sinnvollsten erscheint mir persönlich noch ein Mix aus Aktien (zwar monetäre Werte, aber immerhin Bezug zu Sachwerten), Immobilien und Edelmetallen.

Rein monetäre Werte würde ich dagegen momentan strikt meiden.


:-)
Gruß
Chinaman

prof - Sonntag, 16. November 2003 - 13:28
@jr: Der Stil deines Beitrages war wieder große Klasse, habe viel gelacht ...
:-) Prof

mib - Montag, 17. November 2003 - 09:51
da kann ich prof 100%ig zustimmen.

wie waer's mit ner woechentlichen oder 14taeglichen Kolumne hier in der stw Boerse, JR?
:-)))))))

Mib

j_r_ewing - Montag, 17. November 2003 - 20:16
Hach, danke für die Blumen - aber für den "Jux der Woche" oder so reicht's denn doch nicht, zeitlich wie humormäßig; ich bin eigentlich ein eher dröger Patron! Außerdem würde ich eigentlich lieber überzeugen, als Gelächter zu ernten...! ;-)
Diese Sachen sind auch eher dem Bemühen entsprungen, mich der Richtigkeit meiner Ansichten zu versichern (ich bin ja nun kein gelernter Ökonom, meine Kenntnisse sind rein autodidaktischer Art; und wenn man hier schief liegt, kann das halt bös ins Auge gehen!) Aber wenn sich halt jemand mächtig aufbläst und dabei nur heiße Luft bringt, dann reizt es mich halt, diesen Ballon anzupieksen! Daß
dann dabei gewisse unpassende Töne auftreten, ist eigentlich nur eine Sache der Physik! :-)

Chinaman, Du pflegst poinitert zu argumentieren. Dein Beitrag hier bleibt aber eher sibyllinisch ("je nach Glaube kann man...") (was mir eher auf das Konto Höflichkeit zu gehen scheint - Du meinst ja doch sicherlich nicht wirklich, daß Wirtschaft sich auf eine Glaubenssache reduziert? [obwohl natürlich eine Menge Psychologie mitspielt - das ist schon klar]); dabei aber beträchtlich skeptisch. Könntest Du wohl mal darlegen, wie Dein Denkgebäude derzeit so aussieht, und wie der Pessimismus sich darin begründet? Siehst Du auch den Knackpunkt in der Verschuldung?

@stw:
Mag wohl sein, daß ich da ein paar Titel übersehen habe (liegt auch nahe, wenn man sich für den Buchwert nicht interessiert);
obwohl man auch daran herummäkeln könnte, ob die ursprüngliche Wachstumsfantasie von Tele-Atlas sich auch tatsächlich in sonderliches Wachstum umsetzen läßt: bisher scheint sich das ja auf Ansätze beim Umsatz zu beschränken und die GEwinnzahlen nicht ins Schwarze zu kommen.
(Übrigens: von welcher Art ist eigentlich der Buchwert von TA? Würde mich wundern, wenn da nicht das allermeiste aus Goodwill für einen gefüllten Rechner bestünde - somit schwer greifbar und irgendwo ziemlich willkürlich! ("goodwillkürlich" halt [na ja, das ist sicher schon jemand vor drei Jahren eingefallen...]) Erinnert mich ein bißchen an meinen Solisten auf der Parkbank... - was jetzt aber für die Kursentwicklung nichts heißen muß. - Eigentlich eine Sache der ganzen SW-Branche überhaupt.)

Prinzipiell frag ich mich aber nur, ob es bei KBV-Schnäppchen tatsächlich auch daran liegt, wenn was aus ihnen wird, oder ob da nicht einfach eine gewisse Korrelation zu einer ALLGEMEINEN Unterbewertung vorlag und die Dynamik aus letzterer herrührte. Glaubst Du, daß Du das ausschließen kannst? (Man müßte eigentlich mal eine hinreichende Anzahl KBV-niedriger, aber ansonsten hochbewerteter Aktien verfolgen, wie die sich so machen. Hast Du da evtl. Beispiele?)

Gruß
JR

j_r_ewing - Mittwoch, 19. November 2003 - 09:35
Sorgen wegen der "schlechten" Zahlen letzte Woche ?


Industrial Production for October was up 0.2%.

* There was an upward revision of September to a 0.5% gain,
and August was revised upwards to an increase of 0.2% from a decline of -0.1%,
thus confirming a 4-month rise of the industrial production number.

* The depressant this month was auto production which was down 2.9%, and
if autos where to be excluded, everything else was up 0.5% [!!].

* Manufacturing had a modest increase with a 0.1% rise [siehe Autos],
and overall consumer durables were down 1.3% [siehe Autos].

* Consumer nondurables were flat,
business equipment was off 0.5%,
and materials were up 0.4%.

* Utilities were up 2% however they are always swung around by the weather.

* Tech had a good solid increase of 2.5% [!!]
following a 0.8% rise in September,
with all tech components experienced a gain.

* Usually weak communications equipment area was surprisingly up 1.4% [!!],
and semiconductors were up 3.5% [!!].


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Producers Price Index:

* There was an 0.8% increase [das ist hoch!] in October.
In September there was a 0.3% rise.

* [Erklärung 1: die volatilen] food prices up 2.2%
but the core part of the index rose 0.5% [immer noch hoch;

Erklärung 2:]
* This dramatic rise in the core came from an increase in prices of passenger cars and light trucks, with rises of 1.6% and 3.4% respectively.
[weniger Umsatz, bei höheren Preisen - darüber muß man für die Autos nicht unglücklich sein.]

* Ohne Autos: + 0.2% [und das ist zivil].

* Energy prices were down 0.1% [die waren diesmal neutral],
capital goods were up 0.6% [gut !]
and tobacco was up 0.5% [ebenfalls ein Verzerrer].

* Intermediate goods were 0.4%
and the core part was 0.3%
with crude goods up 2.6% [ !!
die Rohstoffe sind im Kommen! und zwar nicht, weil das am Öl läge!].


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(Der Konsumentenpreisindex treibt sich mit 1,3% jährlich nahe einem 38-Jahre-Tief herum!)


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Retail Sales

* October was down 0.3% , and September was also down 0.4%. [klingt ungut...]

* Automotive dealers accounted largely for the weakness with declines in September and October of 2.2% and 1.9% respectively. [!!]

* Non-autos showed a modest increase of 0.2% in both September and October. [also immerhin immer noch positiv!]

* Building materials and Hardware were up 1.6% [gut!]
and restaurant sales also saw increase of 1.9% [gut!].

* General merchandise was flat,
and others were down.


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New York Fed Empire State Manufacturing Index

* The index jumped to an all-time record of 41, [0 = neutral!] [man muß dazusagen: so alt ist er ja noch nicht]
which was above the revised number of 34.1 in October.

the Order Index came in at 41.4 [also NOCH etwas höher...]

The shipments number came in at 37.6

and employment was positive again [!!] with a number of 10.3, although was not quite as high as the 11.5 number of last month.


[Kommentar von briefing.com:]

The New York Empire State Index rose to a startling 41.0 for November. This is up from an already very strong 34.1 in October. It reflects not just strength, but a boom in manufacturing, at least in New York in November.


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Business Inventories

* (...)inventory to sales ratio remained at an all time low [!!!] of 1.36

j_r_ewing - Mittwoch, 19. November 2003 - 09:37
Technisch sieht's weniger gut aus. Die untere Begrenzungslinie des mehrmonatigen Keils wankt; die ist gesteigert wichtig, weil sie fast identisch mit der SMA 50 verläuft.
Und daß der Nikkei eingebrochen ist - nenne man es Rounding Top oder Kopf-Schulter-Formation, kaputt ist es in jedem Fall - , ist auch nicht gerade förderlich...

http://isht.comdirect.de/html/detail/main.html?type=ohlc&sSym=N225.FX1& hist=6m&ind0=VOLUME&lSyms=NIKKEI225.TWI+N225.FX1&sCat=IND&sIsin=XC00096 92440&sTab=chart&sWkn=969244

j_r_ewing - Mittwoch, 19. November 2003 - 15:59
Acampora zur etwas längerfristigen Perspektive; danach scheint es noch raufzugehen bis ins Frühjahr, und dann massiver zu korrigieren (kann Prof oder sonst ein Techniker was zu den Details sagen?):


"* We wanted to provide an update on the progression of the cyclical bull market within a secular bear market framework and also address the need for a short-term correction in the market place.

* One of the tools that we use to determine the progression of trends is the buying power and selling pressure calculations that we get from a service down in Florida called the Lowry's Report. These calculations look at the volume and points gained in upside-moving stocks and volume and points lost in the down-side moving stocks.

* Selling pressure is a specific calculation that we look at on an ongoing basis and it recently reached a 6-year low. Typically, this index would top out several months prior to a significant top in the major averages and indices. Thus, a six-month low is indicative the notion that we are not in close proximity to a significant top in the indices.

* Consistent with more of a cyclical move rather than a secular move is the fact that the buying power calculation has been more neutral (flat). Typically, we see a much stronger move to the upside with this indicator if we were to a long-term secular move in the averages and indices.

* Additionally, the breadth calculations reached a new high last week. A top-out of this calculation suggests that 4-6 months hence there would a top-out of the major averages and indices.

* The ARMS index takes in consideration the advancing/declining issues over advancing/declining volume. The 144-day moving average of the calculation suggests that we are not yet close to a significant top (secular bull market) in the major averages and indices."

prof - Mittwoch, 19. November 2003 - 19:08
Nur mal kurz zu den deutschen Indizes:
Aufwärtstrend bei DAX, MDAX und TECDAX sind zur Zeit intakt. Sie haben noch 5-10% Luft nach unten, bevor es ernst wird. Das Timing ist im November auch meist gut. Ich hoffe, dass es bis Mai weiter aufwärts geht.
Prof

j_r_ewing - Donnerstag, 20. November 2003 - 12:05
Neue Rekorde beim US-Hausbau:

the Housing Starts report checked in at its highest level since January of 1986, or 1.96 mln, above the consensus of 1.85 mln,
while the Building Permits report came in at a record reading of 1.97 mln, above the consensus of 1.86 mln...
which is the highest since 1984.

j_r_ewing - Donnerstag, 20. November 2003 - 22:13
In Sachen Bewertung:

Vielleicht muß ich doch ein bißchen was von meiner teilweise harschen Kritik in Sachen Marktbewertung, die ich an manchen Artikeln geäußert habe, zurücknehmen. Ich bin da jetzt auf den neugestalteten Seiten von Briefing.com auf eine Seite gestoßen, in der es um Marktbewertung geht, und mußte zu meiner Überraschung feststellen, daß die Daten dort spürbar schlechter sind als das, was mir bekannt war (Quelle: hauptsächlich Yardeni von Prudential) und was ich zugrudegelegt habe:
http://www.briefing.com/Silver/Perspective/LongTermViews/MarketView.htm
So nennt Yardeni als Gewinnschätzungen für den SPX für '04 gut 60 $ und sagt, die würden - ganz im Gegensatz zu den üblichen Absenkungen bei verrinnender Zeit - von den Analysten Schritt für Schritt überwiegend angehoben. Es kann sich also kaum um einen Irrtum seinerseits handeln (Y. ist eh ein VWL-Fuchs). Auch die briefing-Leute sind nicht dämlich. Und keine von beiden Seiten wird wohl die Welt belügen wollen.

Ich vermute, des Rätsels Lösung liegt in verschiedenen Definitionen: bei briefing werden anscheinend NETTO-Gewinne verwendet, bei Yardeni OPERATIVE (wie es auch das FED-Modell tut). Man kann also in Sachen Marktbewertung mit einem gewissen Recht Zahlen nennen, die ein Stück weit ungünstiger sind als die von mir genannten.

Es bleibt die Frage, welche Definition sinnvoller ist, im Sinne von zweckmäßiger. Ich ahne mal, daß Euch, nach Euren bisherigen Gebräuchen, die Netto-Zahlen näher stehen werden. ;-) Und Ihr werden schon ahnen, daß ich im Gegenteil für die operativen Zahlen plädieren werde - und Ihr täuscht Euch nicht! ;-))) Denn: die a.o.-Belastungen sind schließlich nur der rechnerische Nachvollzug des Schnees von gestern (solange die Firma nicht in die Pleite abkippt), und wir wollen gute Kurse MORGEN - deshalb brauchen wir gute Zahlen MORGEN, und da sind naturgemäß die OPERATIVEN Verhältnisse maßgeblich und nicht die abgestellten Fehler der Vergangenheit.
(Dabei meine ich mit "morgen" auch durchaus "übermorgen", denn wir denken hier ja i.a. durchaus längerfristig und sind kein Zockerforum.)

Und Ihr würdet ja wohl auch kaum ein Nettoergebnis akzeptieren, das durch Substanzverschleuderung aufgeblasen ist, oder durch Verlustvortrags-Freibeträge steuerfrei ist ? Denn das kann die Firma auf die Dauer ja nicht durchhalten; da ist die Ergebnisverschlechterung i.a. vorprogrammiert.

Außerdem pflegt die Börse bekanntlich schon heute ein Stück weit die Zukunft vorwegzunehmen.

Ich werde also auch weiterhin bevorzugt die operativen Daten zugrundelegen - also seid gewarnt! ;-) Wer will, kann sich aus o.g. Quelle ja "alternativ" versorgen.


Noch eine Bemerkung zur aktuellen Situation:

Wie Ihr wißt, ist im Laufe der Jahre das Indexing eingerissen: weil die Fonds sich schwer taten, den Index zu schlagen, gingen die Anleger dazu über, Index-Instrumente zu kaufen. Um die Käufe zu decken, mußten die Fonds usw. die Aktien in dem Index kaufen, die dadurch wiederum relativ stärker stiegen; was wiederum die nicht-Index-Fonds schlechter aussehen ließ; usw.

Wenn an der Bewertung der Wallstreet gemäkelt wird, muß man zudem berücksichtigen, daß die Bewertung der Indizes von da her die Bewertung des Gesamtmarktes nicht mehr korrekt widerspiegelt: letztere ist niedriger!
(Es wäre mal interessant, die Bewertung des NYSE-Index zu haben, der m.W. ALLE Nyse-Aktien umfaßt; - aber den wird wegen des Aufwands wahrscheinlich keiner ausrechnen...)


Grüßle
JR


P.S. Ich hörte, daß "du" usw. jetzt klein geschrieben wird; gilt das für "Ihr" usw. ebenfalls?

chinaman - Samstag, 22. November 2003 - 12:40
"Chinaman, Du pflegst poinitert zu argumentieren. Dein Beitrag hier bleibt aber eher sibyllinisch ("je nach Glaube kann man...") (was mir eher auf das Konto Höflichkeit zu gehen scheint - Du meinst ja doch sicherlich nicht wirklich, daß Wirtschaft sich auf eine Glaubenssache reduziert? [obwohl natürlich eine Menge Psychologie mitspielt - das ist schon klar]); dabei aber beträchtlich skeptisch. Könntest Du wohl mal darlegen, wie Dein Denkgebäude derzeit so aussieht, und wie der Pessimismus sich darin begründet? Siehst Du auch den Knackpunkt in der Verschuldung? "

Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen, ich teile Deinen etwas überschäumenden Optimismus so im Moment wirklich nicht. Dein Schreibstil ist sehr frisch und pointiert, das bringt einen fast zwangsläufig zum Schmunzeln ... Meines Erachtens begibst Du Dich aber momentan etwas in die Gefahr, Dich nicht mit allen Themen tief genug zu beschäftigen (subjektive Wertung, ich weiss ...)

Wir stehen momentan vor einem ganzen Strauß von Problemen, die Verschuldungsproblematik gehört unbedingt dazu. Der Dollar ist deshalb eine "gewollte Weichwährung" mit der die Amis Ihre gewaltige Verschuldungslast drücken wollen.

kein Mensch weiß, wie lange die Welt bereit ist, diesem "Cowboy-Präsidenten" seine etwas wahnsinnige Politik so noch weiter zu finanzieren.

Der Problemberg ist so hoch, dass der langfristige Optimismus schon Glaubenssache geworden ist. Das Kind ist noch nicht im Brunnen, aber es liegt sehr sehr viel im Argen ...


:-)
Gruss
Chinaman

prof - Samstag, 22. November 2003 - 15:56
@jr:
du und ihr (Mehrzahl von du) klein
Sie, Ihre, Ihr (z.B. Auto)... groß.

prof - Samstag, 22. November 2003 - 16:08
Spätestens seit Aufstieg und Fall des NM wissen wir, dass die Psychologie wohl entscheidend ist. Mit Aktien wie Mobilcom, EM-TV oder Intershop wurde richtig Geld verdient. Kein normaler Mensch konnte diese Bewertung nachvollziehen, aber alle haben sich um diese Aktien gerissen. Es waren wohl sogar 100-bagger dabei.

Dafür waren Anfang 2003 Aktien wie TT oder Bechtle krass unterbewertet. Trotzdem wollte sie keiner haben.

Es ist also egal, ob eine Aktie über- oder unterbewertet ist. Hauptsache sie steigt! Der Trend hält solange bis er bricht. Hoffen wir, dass der Aufwärtstrend lange hält!
Prof

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