Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: DAX - Charttechnik: Archivierte Beiträge bis 2. Oktober 2002
stw - Samstag, 6. Juli 2002 - 17:20
Ich denke ja ganz genauso wie Du, stephan. Aber der Erfolg gibt Prof momentan einfach recht. Wir müssen unseren Depotvergleich einfach über viele Jahre fortführen, dann wird sich vielleicht so manches relativieren.

:-) stw

prof - Donnerstag, 11. Juli 2002 - 18:23
"Einige Wochen oder Monate dürfte der Ausbruch auf sich warten lassen ..."

Es waren nur vier Tage und der Ausbruch nach unten ist vollzogen. Das hat mich nun wirklich gewundert, ich hatte mich auf längere Zeit eingestellt. Eine Erholung ist stets und jederzeit möglich, allerdings stellen jetzt selbst die 9000 Dow-Punkte schon ein Hürde dar
Das Septembertief wird kaum Unterstützung bieten, der Dow wird alles nach unten ziehen ...
Prof

prof - Freitag, 30. August 2002 - 14:11
Diese Warterei wieder:
Dax testet seinen Abwärtstrend seit Mai, aber ein Ausbruch darüber wäre noch lange kein Kaufsignal.

Die Einstiegspläne müssen immer weiter vertagt werden, aber ich will Chancen sehen, wenn ich investiere!
Prof

prof - Donnerstag, 5. September 2002 - 19:49
Man kann sich den Chart noch so lange ansehen: Es gibt keine nennenswerten Widerstände zwischen 3800 und 2200 Punkten.
Jeder Griff ins fallende Messer, (z.B. bei 2900 Punkten) ist hochriskant. Falls es schnell genug gehen würde(z.B. innerhalb der nächsten 2 Wochen), könnte man darüber reden!
Prof

stephan - Donnerstag, 5. September 2002 - 20:26
nur zur Erinnerung:
Die Dividendenrendite vieler Aktien liegt über dem kurzfristigen Zinssatz der EZB!

Dem fundamental orientierten Anleger, der auch jetzt seinen Aktienanteil untergewichtet ist nicht mehr zu helfen. Für Prof gelten natürlich andere Spielregeln. Als Chartie ist alles erlaubt...

chinaman - Freitag, 6. September 2002 - 12:43
Das Problem des Dax scheint mir momentan vor allem das Verhalten der Versicherer zu sein. Die entscheiden nicht unbedingt nach Dividenrenditen, sondern sehen momentan vor allem das Risiko von Kursverlusten einerseits und die Garantieverzinsung der Lebensversicherungsverträge andererseits ...

:-)
Gruss
Chinaman

prof - Freitag, 6. September 2002 - 12:53
Da haben die Jungs ein Problem ...
;-) Prof

chinaman - Freitag, 6. September 2002 - 19:54
Heute habe ich gelesen, dass die Lebensversicherer Ihre duchschnittlichen Aktienbestände in den Jahren 2000 und 2001 nahe an die gesetzlich zulässige Höchstgrenze von 30% des Versicherungsvermögens geführt hatten. Für das Jahr 2002 rechnet man mit einem Rückgang auf 15 % Aktienanteil. Einfach immer schön prozyklisch, diese Instis !


:-)
Gruss
Chinaman

stw - Sonntag, 8. September 2002 - 11:02
Die Allianz soll beispielsweise den Aktienanteil bereits heute schon wieder unter 15% gedrückt haben. Von nahe 30% auf unter 15% in wenigen Monaten !!! Das anhaltende Störfeuer von dieser Seite sollte sich also auch so ganz langsam aber sicher wieder legen, denn ganz bis auf 0 werden sie den Aktienanteil ja dann doch nicht fahren wollen...

:-) stw

stephan - Sonntag, 8. September 2002 - 14:25
Die Versicherer werden gezwungenermaßen zur grottenschlechten Anleger, indem sie nicht mit "negativer stiller Reserve" arbeiten dürfen.
Vielleicht muß man da die Vorschriften auch modifizieren...(was auch wieder Risiken birgt)
Eins ist sicher, wenn es einmal wieder ein paar Monate nach oben geht, werden die Versicherer wieder auf Einkaufstour gehen. Dafür sorgt schon der "Performance-Wahn".

@ stw
Wenn die Versicherungen die Versicherten mit mehr als 5% langfristiger Verzinsung bewerben wollen, können sie sich eine Aktienquote von unter 15% kaum leisten.

chinaman - Sonntag, 8. September 2002 - 17:16
Das mit der "negativen stillen Reserve" ist bereits kurzfristig vor dem Jahresende 2001 gesetzlich mit heißer Nadel zulässig gemacht worden, wenn man den Kursverlust als "vorübergehend" betrachtet -> Interpretationsspielraum. Die Versicherungslobby hat damals ziemlichen Druck ausgeübt. Nun wird es im 2002 Abschluss aber sicher schwerer die Wirtschaftsprüfer zu überzeugen, dass die Kursrückgänge nur vorübergehender Natur sind.

Die Versicherer sind eher wirklích real schlechte Anleger, weil Sie die Aktienquote am Ende einer Hausse auf die höchsten Werte hochgefahren haben.

:-)
Gruß
Chinaman

stephan - Sonntag, 8. September 2002 - 19:04
Stimmt, ich erinnere mich jetzt wieder an das "notgesetz". Mehr Entgegenkommen kann man wohl nicht verlangen.

prof - Montag, 23. September 2002 - 18:05
Das Warten hat sich gelohnt, aber es juckt wieder in den Fingern. Mal sehen, wie lange ich mich noch beherrschen kann!?

stephan - Montag, 23. September 2002 - 19:32
Herzlichen Glückwunsch. Nutze jetzt die Chance, zumindestens mit 50% Deiner Mittel, total verprügelte, aber gute Unternehmen günstig zu kaufen. Zum Beispiel Allianz, Sap, MR, Disney oder vielleicht sogar das ein oder andere Unternehmen aus meinem Musterdepot.

Auf jeden Fall wünsche ich Dir den Mut die Kaufsperre etwas zu verdrängen, und wieder auf Kaufsignale zu reagieren. Dann hättest Du es nicht nur geschafft die Baisse zu umgehen, Du wärst auch pünktlich zur Hausse wieder da (Ich glaube zumindestens sehr stark daran, das diese jetzt anfängt).

Gruss
Stephan

chinaman - Dienstag, 24. September 2002 - 08:15
Wie ich prof kenne und verstehe, denkt er nicht an ein "dauerhaftes Investment", sondern an eine "kurzfristige Spekulation" um sich nach 10 bis 20 % Kursgewinn wieder aus dem Markt zu verabschieden. Richtig ???

:-)
Gruss
Chinaman

prof - Dienstag, 24. September 2002 - 08:30
Kauf auf Xetra zur Eröffnung
120 Allianz
300 Bayer
500 Lufthansa

Ich setze 25 % des Cash ein, da kann ich noch ruhig schlafen.

Es geht um die schnelle Mark(chinaman) ...

prof - Dienstag, 24. September 2002 - 10:09
Ausführung:
60 Allianz 96,800 -5.808,00
300 Bayer 18,890 -5.667,00
500 Lufthansa 10,110 -5.055,00
Cashneu: 34.787,25
Prof


Die Eingabe von 120 Allianz war ein Tippfehler. Ich meinte nur 60, alle drei Positionen sollen etwa gleich gewichtet sein. Da aktuell der Allianz Kurs über meinem Kaufkurs steht, also kein Problem mit der Reduzierung auf 60 Stück.

Außerdem habe ich 32 % Cash verbraucht und nicht 25 %, Prof ist zerstreut ...

prof - Mittwoch, 25. September 2002 - 08:40
Für eine Technische Reaktion sollte der Pessimismus bald reichen ...
http://www.stw-boerse.de/forum/messages/352/2188.html?1032935523

prof - Donnerstag, 26. September 2002 - 16:14
Parabolic Price/Time (PTP)
Dieser kurzfristige Indikator steht zur Zeit bei 3058 Punkten, morgen bei ca. 3000.

Ein Überschreiten bringt im Kurzfristbereich ein positives Signal. Der Indikator wird recht stark beachtet.
Prof

chinaman - Mittwoch, 2. Oktober 2002 - 15:42
GoingPublic Kolumne 02.10.2002, 14:18
Die neue, alte Regierung - Sparen bis zum Untergang
An wirtschaftlichem Sachverstand ist die neue Regierung kaum mehr zu überbieten. Erst sollten ordentlich die Steuern angehoben werden. Seitdem klar ist, daß man damit beim Volk nicht punkten kann, hat Eichel sein Sparschwein wieder ausgepackt. Deutschland spart.

Kaum ist die neue Regierung im Amt, da zeigt sie auch schon, was sie drauf hat. Die deutsche Konjunktur ist am Boden, und Rot-Grün fällt nichts Besseres ein, als erst Steuererhöhungen anzukündigen. Der Staatssäckel ist leer, und irgendwoher muß das Geld ja kommen. Also wird irgendetwas von Steuergerechtigkeit gefaselt und damit dann die Einführung bzw. Erhöhung von Erbschafts-, Vermögens-, Öko- und Tabaksteuer gerechtfertigt.

Dummerweise fand das der Rest des Landes nicht besonders lustig, und als der Konsens-Kanzler das sah, machte er kehrt und pfiff seine Schergen zurück. Müntefering höchstpersönlich erklärte sodann „Die Debatte um Steuererhöhungen ist [..] beendet“. Aber weil das Geld immer noch fehlt, wird jetzt gespart, und zwar richtig. Sparmeister Eichel weiß auch schon wie: Durch Ausgabenkürzungen, Subventionsabbau und die Streichung von Steuerprivilegien. Gekürzt werden sollen die Eigenheimzulage, die Arbeitslosenunterstützung genauso wie die Mittel für die aktive Arbeitsmarktpolitik. Weil die Wirtschaft ja nicht komplett abgewürgt werden soll, erklärte der Grünen-Vorsitzende Fritz Kuhn, daß Einsparungen, die Wachstum und Beschäftigung hemmen, tabu sind.

Danke, das ist an ökonomischer Brillanz wohl kaum mehr zu übertreffen. Keiner, der auch nur das kleinste zu sagen hat in dieser neuen alten Regierung, scheint wirklich begriffen zu haben, in welcher Lage die Konjunktur steckt.

Deutschland befindet sich in einer Situation, die als keynesianische Unterbeschäftigung bezeichnet wird. Die Nachfrage ist weggebrochen und hat damit auch den Arbeitsmarkt bzw. die Angebotsseite lahm gelegt. Das einzige, was in dieser Situation hilft, sind staatliche Maßnahmen, die die Nachfrage wieder ankurbeln. In diesem Fall eben antizyklische Fiskalpolitik. Wenn die Wirtschaft am Boden ist, werden die Staatsausgaben erhöht, um den privaten Nachfragerückgang abzufedern, und wenn die Wirtschaft boomt, wird die Verschuldung zurückgefahren.

Die Regierung ist dazu per Gesetz (StWG, §6) verpflichtet, aber zu stören scheint das niemanden. Statt dessen wird fleißig gespart und damit genau das Gegenteil gemacht. Weil die private Nachfrage weggefallen ist, wird jetzt sinnigerweise auch die staatliche Nachfrage eingeschränkt. Mit der Folge, daß der Konjunktur auch noch das letzte Fünkchen Kraft geraubt wird. Die Regierung hat gezeigt, was sie von Konjunktur versteht – und es wird einem Angst und Bange.

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Die GoingPublic Kolumne erscheint jeweils montags, mittwochs und freitags in Zusammenarbeit mit dpa-AFX.

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