stw - Sonntag, 28. Oktober 2001 - 11:58 |
"Das war wieder eines der erfrischenden JR-Postings, weswegen stw so viel Spaß macht." Und ich hoffe nur, dass aquamarin unseren JR schon etwas länger kennt und daher weiss, dass diese impulsiven und engagierten Postings niemals böse gemeint sind, auch wenn sie manchmal etwas aggressiv formuliert sind... Warum ist Euch eigentlich bei Euren Betrachtungen der US-Tendenz der Dow so wichtig ? Für mich ist der eigentlich nur noch aus historischen Gründen interessant. Viel repräsentativer (und schwieriger zu manipulieren) ist doch der S+P... :-) stw |
aquamarin - Sonntag, 28. Oktober 2001 - 13:31 |
@Prof Bist Du Dir auch sicher mit der Rezession von 1991-1993 in den USA? FTD meint, die letzte Rezession lag 11 Jahre zurück (http://www.ftd.de/pw/am/FTDLRG7NYQC.html?nv=rs). DIE ZEIT schreibt von einer Rezession Herbst 1990-1991 (http://www.zeit.de/2001/11/Wirtschaft/200111_konjunktur.html) als der bisher Letzten. Aquamarin |
aquamarin - Sonntag, 28. Oktober 2001 - 16:59 |
@stw Wer sich in Gefahr begibt, sollte sich nicht über die Konsequenzen beklagen. Der S&P wäre sicherlich, allein schon von der Marktkapitalisierung her, repräsentativer. Aber erst einmal bräuchte ich die quartalsmässigen Wachstumsraten der USA für die letzten 30-40 Jahre, bevor ich sie in einen Chart legen kann. Aquamarin |
prof_b - Sonntag, 28. Oktober 2001 - 19:30 |
Da wir in 92/93 einen Rückgang des Diskontsatzes und einen lange währenden Tiefstand beim Verbrauchervertrauen hatten, würde ich sagen "Ja". Ich glaube mich daran zu erinnern, wetten würde ich aber nicht. |
j_r_ewing - Montag, 29. Oktober 2001 - 18:20 |
Warum der Dow: Klar, der S&P 500 ist sicherlich die repräsentatibere Meßgröße für die Gesamtbörse (wohl die beste überhaupt - oder ?) In früheren Jahren habe ich den Dow auch nicht mehr sehr beachtet. Nur haben wir sseit der Idiotenrally seit zwei Jahren eine Art Zweiteilung in zwei Sektoren, die, wenn sie letztlich natürlich auch wieder voneinander abhängen, doch ein starkes Eigenleben mit lebhaften Divergenzen zu führen begonnen haben, was sich wohl erst mit der Erholulng wieder normalisieren wird. Und wenn man zwei in einem zugebundenen Sack hat und nun den Weg des Sackes vorhersehen will, empfiehlt es sich, zu verfolgen, was jeder einzelne der beiden macht, und das indie Gesamtdynamik umzusetzen! Außerdem hat der Dow nun mal auch einen gewissen Leitkuh-Charakter, woran man die Art der Bewegung früh ersehen kann. Viele Anleger fühlen sich bei den großen Werten nun mal sicherer. Das wird wichtig vorallem in Krisenzeiten: - mit steigendem Angstpegel suchen sie lieber die relativ sicheren Häfen Blue Chips auf; - (dies ist nur ein Eilndruck von mir, aber ich möchte sie trotzdem nennen:) wenn bei einem Crash schlließlich die heiligsten Kühe dran glauben mussen, ist das Ende des Elends wohl nahe; - wenn am Horizont wieder Licht aufdämmert und der kleine Anleger sich wieder was traut, hat er noch am ehesten Vertrauen zu den großen Firmen, daß die die Wirtschaftskrise überleben; daher ist es lohnend, diese dann besonders anzusehen. (Liegen nicth auch dem konservativen Musterdepot solche Motive zugrunde ?) Später. wemm der Laden erst mal wieder richtig läuft (und die Sektoren sich hoffentlich harmonisieren), wird natürlcih auch wieder der SPX der Interessantere! Gruß JR |
j_r_ewing - Montag, 29. Oktober 2001 - 18:41 |
Zu 92/93 : M.W. wird eine Rezesion üblicherweise am BIP bzw. GNP festgemacht; dann sollten wir uns wohl auch daran halten, denke ich. Wobei es aber auch einfach eine Sache des Maßes sein könnte: die verwöhnten Amis erklären ja vielfach schon alles, was unter 1 % Wachstum liegt, zur Rezession ! Bezüglich "klassischer" Rezensionen scheint Aquamarin hier einen Punkt zu machen ! Bzgl. Dow / S&P : Habe stw's Frage wohl zu allgemein verstanden. In dem Chart war halt einfach der Dow, der S&P nicht. Gruß JR |
mercator - Montag, 29. Oktober 2001 - 23:32 |
Vielleicht kann ich Euch mit diesem Beitrag helfen. Wie so oft haben beide Seiten etwas Recht. Es gab 1991 und 1993 negative Wachstumsraten. Das größere Minus gab es in 1991. NEW YORK, Oct 29 (Reuters) - The U.S. economy in the third quarter probably put in its worst performance since the country's last recession a decade ago, analysts predict. Economists polled by Reuters forecast gross domestic product shrank 1.0 percent on an annual basis in the July-September quarter, which would be the weakest showing since the first quarter of 1991 and the first contraction since early 1993. The government's advance estimate of GDP is due out Wednesday at 8:30 a.m. EST(1330 GMT). Most Wall Street economists expect the contraction to last at least to the end of the year and if it does, the third quarter would mark the start of the first U.S. recession in 10 years. |
aquamarin - Dienstag, 30. Oktober 2001 - 06:43 |
Soweit ich das im Internet ermitteln konnte, entspricht folgendes der allgemein anerkannten Definition einer Rezession (Quelle: http://www2.tagesspiegel.de/archiv/2001/08/16/ak-wi-wi-5510102.html): Rezession brö Von einer Rezession spricht man, wenn das Bruttoinlandsprodukt (BIP), also die Summe der Wirtschaftsleistung eines Landes, in zwei aufeinander folgenden Quartalen eines Jahres schrumpft. Über die exakte Definition einer Rezession gibt es jedoch zwei Auffassungen. In den USA vergleichen die Statistiker die beiden Quartale, in welchen die Wirtschaft schrumpft, meist mit dem gerade vorangegangenen Quartal. In Deutschland wird der gleiche Zeitraum des Vorjahres als Vergleich herangezogen. Wegen dieser Unterschiede kommt es in den USA schneller zu einer Rezession als in Deutschland. |
avalon - Dienstag, 30. Oktober 2001 - 07:58 |
Wenn es nur um eine Rezession geht braucht sich niemand Sorgen machen. Momentan wird nach alter Sitte der kommende Aufschwung eingepreist, aber wie könnte das auch anders sein nach so langen Boomjahren. Kein Mensch bedenkt, daß auf eine Rezession ohne weiteres auch eine Depression folgen kann. Eigentlich müßte derzeit ein Bewertungsabschlag bei den Aktien vorgenommen werden, aber real wird ein Bewertungsaufschlag vorgenommen weil wir ja vermeintlich kurz vor einem neuen Aufschwung stehen. Chance-Risiko Verhältnis derzeit entsprechend schlecht für den Fundi. Falls der Aufschwung tatsächlich kommt ist schon ein Großteil der Kursphantasie eingepreist, falls er sich erlaubt nicht zu erscheinen ist das Abwärtspotenzial enorm............... Avalon |
prof_b - Dienstag, 30. Oktober 2001 - 10:24 |
Das Südamerika Problem wird wahrgenommen: "(gatrixx) Ungemach kam am Montag aus Argentinien. Die neue Regierung signalisierte, dass sie voraussichtlich 38 Milliarden Dollar an Auslandsschulden nicht bedienen könne. Mittlerweile wurde das Investmenthaus Merrill Lynch engagiert, um dem Land aus der Schuldenkrise zu helfen ..." Prof |
j_r_ewing - Mittwoch, 31. Oktober 2001 - 00:56 |
mib, wie isses: ist das jetzt der letzte Tag für die Steuerverkäufe der Institutionellen ? |
mib - Mittwoch, 31. Oktober 2001 - 15:14 |
yessir! |
j_r_ewing - Mittwoch, 31. Oktober 2001 - 15:30 |
Danke! Dann will ich mal sehen, ob man ein bißchen was in GM bei 40 machen kann... Gruß GM - nee: JR |
j_r_ewing - Mittwoch, 31. Oktober 2001 - 15:32 |
(Genau : ein soft landing - bis der 11.9. kam :) 8:30AM US Q3 GDP down 0.4% by Rex Nutting The U.S. economy contracted 0.4% in the third quarter, shrinking for the first time in 8 years, the Commerce Department said Wednesday. The decline in gross domestic product was largely due to a sharp deceleration in consumer spending and smaller investments in housing. Consumer spending rose 1.2%, the slowest pace in 8 years. Capital spending by businesses declined at double-digit rates again, while government spending rose modestly. Both exports and imports plunged. Inventories continued to shrink. Final sales of domestic products -- which includes everything but inventories -- was flat. Inflation declerated, with pro forma prices for personal consumption expenditures up 0.8%. Economists had expected a much larger drop of 1.1% in the quarter. They see GDP falling 1.7% in the current quarter. |
j_r_ewing - Donnerstag, 1. November 2001 - 05:19 |
Mit die meistbeachtete Größe ist derzeit die Consumer Confidence. Man schließt daraus ja auf die Konsumentenausgaben / die Konjunktur in der Zukunft. Die Zahlen von dieser Woche waren verheerend - entsprechend das Echo. Um das richtig einordnen zu können, habe ich unter "Knowhow" einen hochinteressanten Artikel in einem speziellen Thread eingestellt. Ubedingt lesenswert ! Gruß JR |
mib - Donnerstag, 1. November 2001 - 15:18 |
wie soll CC denn auch gut sein? Massenentlassungen ueberall und wenn du die Glotze anmachst, dann Anthrax, Anthrax, Anthrax, ... - jetzt sogar mmit todesfolge bei einer Frau, die gar nichts mit Briefgen zu tun hat und an deren Arbeitsplatz oder Wohnung bisher gar nichts gefunden werden konnte. Was glaubt ihr, was hier los ist? Partytime? :-(Mib |
j_r_ewing - Donnerstag, 1. November 2001 - 17:11 |
Na ja, der Punkt in dem Artikel ist wohl, daß es ziemlich schnurz ist, WIE schlecht sie ist. Was nicht heißen soll, daß es rosig aussähe. Andere schlechte Zahhlen gibt es ja genug. Die Amis haben sich ihre Wirtschaft kaputtphantasiert - seitens der Bewußtseinsindustrie war ja an Untergangsszenarien auch kein Mangel - und entsprechend reagiert, so daß es zum fulfilling der prophecy kam. Dile Frage ist jetzt, wie groß der Schaden ist / wird, d.h. wie groß / wie lange repariert werden muß. Zumal auch gewisse Chancen bestehen, daß der Dow-Chart wieder in Ordnung kommt und der Nasdaq den vorletzten Trend bricht - Prof z.B. vermutet das ja wohl. Damit wäre das Problem der Geldvernichtung auf der Börsenebene dann erst mal vom Tisch. Zumindest bis Dezember, wenn die Quartalsängste wieder losgehen (plus tax selling) - bis sich im Januar dann (wg. schwarzmalerei der Manager) dann zeigen dürfte, daß es sooo schlimm gar nicht ist. Dann wird es darauf ankommen, WIE schlimm es wirklich ist (und daß man seine Diagnoseinstrumente auszuwerten weiß). Gruß JR |
j_r_ewing - Freitag, 2. November 2001 - 05:42 |
Bombige Autoumsätze ! (natürlich bei verschlechterten Margen durch die zinsfreie Kredite) Autos und Bau sind die Hauptstützen der Konjunkturuyklik (wozu in den letzten Jahren natürlich noch der Informatik-Sektor herankommt). Alles rechnete nach dem 11.9. mit Rezession - daher überall Drosselungen. Wenn der Rekordabsatz sich halbwegs hält, bedeutet das einen überraschenden Nachfragestoß für weite Teile des produzierenden Sektors, der schwächsten Stelle der US-Wirtschaft. Mancher Upstream-Produzent wird somit bald vor gähnender Leere in seinen Lagern stehen (und dann Absatz- und Marktanteil-Einbußen), wenn er nicht reagiert. Dann dessen Lieferanten. Da kann sich allerhand im Investitionsgüterbereich bewegen, ohne daß es anderweitigen zusätzlichen Konsums bedarf. Leider bin ich nicht in der Lage, das näher zu quantifizieren, um zu sehen, was das mit der Rezession macht. Dauz braucht man wohl quantitative Modelle, für die Größe des Effekts und seinen zeitlichen Ablauf. Was man aber direkt sehen kann : daß Zinsen ganz nett was bewegen können - selbst in einer Wirtschaft voller Katastroophenstimmung ! 2:38PM Chrysler Oct. U.S. sales up 5% (DCX) by August Cole Chrysler's October U.S. sales rose 5 percent to 209,478 vehicles, up from last year's level of 192,019. The U.S. arm of DaimlerChrysler (DCX) said the results were its best October retail numbers to date as it cut financing rates effectively to zero. For the newly introduced Jeep Liberty, sales increased to 15,933 of the small SUV -- a 13 percent gain from September. Minivan sales rose 12 percent to 37,831. Shares of DaimlerChrysler rose 3.4 percent to $35.79. 2:12PM GM Oct sales up 31% as trucks jump 47% (GM) by August Cole General Motors said Thursday U.S. sales for the month of October rose 31 percent to 554,652 cars and trucks, up 31 percent from last year's level of 407,168. Trucks rose 47 percent while cars gained 16 percent as zero percent financing offers spurred buyers. GM noted that 2001 truck sales may mark its best year ever for the category. Overall, it's the best month since September 1986, the company said. Shares of Dow-component GM (GM) rose 3.3 percent to $42.70. 11:40AM Ford sales up 34% to 418,243 in Oct. (F) by Rex Nutting Ford Motor Co. sold 418,243 cars and trucks last month in the United States, its best October ever, the company said. Company-wide sales were up 34.4 percent from year-ago figures. The company sold 259,247 trucks and 158,996 cars, both up more than 33 percent. F-series truck sales hit "an unimaginable" total of 102,424. By brand, Ford sold 348,577 vehicles, up 35.8%; Mercury sales rose 60% to 37,519; and Jaguar sales gained 31.3% to 4,126. Vehicle sales are projected at nearly 19 million industry-wide after the big automakers inticed buyers with 0 percent financing and other incentives to boost sales after the slump in September. |
j_r_ewing - Freitag, 2. November 2001 - 05:44 |
Der Halbleiterprooduzenten-Verband meldet: in vielen Segmenten wieder steigende Absätze ! Und ein negativer Kommentar dazu. 6:32AM SIA sees Q4 growth in chip sales by Tomi Kilgore Global sales of semiconductors totaled $10.22 billion in September, a decline of 44.6 percent from the same period a year earlier, according to the Semiconductor Industry Association (SIA). The region seeing the largest decline was the Americas, which fell 58.6 percent, followed by Europe, which saw a 41.7-percent decline. On a month to month basis, September sales fell 2.5 percent, the third consecutive month that the pace of the decline has slowed, the industry tracker said. "A broad cross-section of products grew on a unit basis during the September quarter," said George Scalise, the SIA's president. "We expect this trend to continue in the December quarter, and with inventories coming into balance, we believe this will lead to sequential quarterly growth in sales." Scalise expects demand for personal computers, wirless applications and digital audio devices, as well as other consumer products, to lead a recovery in the industry. 9:59AM Chips rally, but J.P. Morgan cautions ($SOX, INTC, AMAT, AMD, XLNX, ALTR) by Tomi Kilgore The semiconductor sector is getting a lift from industry data that showed a continued slowing in monthly chip sales declines, and that suggested fourth-quarter sales would show sequential growth (see 6:32 item). The Phlx Semiconductor Index ($SOX) is rallying 1.9 percent, adding to Wednesday's 4.3 percent gain. Of its 16 components are currently trading higher. Among its more-active components, Intel (INTC) is adding 20 cents at $24.62, Applied Materials (AMAT) is up 44 cents at $10.28, Advanced Micro Devices (AMD) is gaining 40 cents to $10.24, Xilinx (XLNX) is 43 cents better at $30.85 and Altera (ALTR) is adding 38 cents to $20.58. Analyst Eric Chen at J.P. Morgan H&Q cautioned investors not to be "fooled" by the positive data. He said monthly data, as reported by the Semiconductor Industry Association, could be taken as an indication that the semiconductor industry had bottomed. "However, this is misleading because looking at data, outperformance has more to do with mix shift than anything else," Chen said in a note to clients. He noted that chips for PCs, which contributed most to sales for September, are the most seasonal back-end loaded products. "Therefore, we do not believe this month-over-month data should taken as indication of a strong turnaround." He added that seasonal weakness in programmable logic devices was greater than expected, "which is negative for Altera and Xilinx." Of the sector, Chen said Intel and AMD were the only stocks that "should be bought favorably" given their PC exposure. |
prof_b - Freitag, 2. November 2001 - 08:15 |
Diese bombigen Autoumsätze verwundern mich ja wirklich etwas. Da kauft der Ami Autos, weil er sie auf Pump ohne Zinsen kaufen kann. Natürlich gibt es auch negative Seiten: - Margen dürften gegen Null sinken - Sobald die Nullzinsen weg sind, bricht der Markt ein, und zwar nicht erst bei 3 % Zins sondern schon bei 0,5 %. Trotzdem: Sehr verwunderlich, dieses Verhalten! Prof |