Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: So spart der Privathaushalt!
prof_b - Mittwoch, 3. Oktober 2001 - 22:01
In der Überflussgesellschaft stört absoluter Wohlstandsverlust weniger als relativer. Wichtiger als 10 % weniger Konsum sind Gesundheit, Liebe, Freundschaft, Sex, Anerkennung, Familie, Zeit ...
Irgendwann merken die Leute, dass es auch mit weniger geht, natürlich geht es mit weniger:

1.) Wohnen
Der Mieter kann nur beim Umzug sparen. Dann kann er härter über die Miete verhandeln oder eine preiswertere Wohnung suchen. Das Sparpotenzial ist gering.
Der Eigenheimbesitzer führt nur noch Reparaturen aus. Investitionen werden verschoben, Hauskosmetik ist ohnehin nicht nötig: Wenn alle Nachbarn arm dran sind ist´s doch egal.
An den Nebenkosten könnte zwar gespart werden, allerdings sind die Auswirkungen nicht kurzfristig spürbar. "Die nächste Heizkostenabrechnung ist erst in einem halben Jahr fällig."
Möbel - hier kann man wunderbar sparen: "Eigentlich geht ja die Couch noch!"
Fazit: Am härtesten trifft es das Baunebengewerbe und den Möbelhandel.

2.) Versicherungen
Hier spart der ängstliche Deutsche nicht!

3.) Kommunikation
Hier spart man auch nicht, wird ja vom Konto abgebucht!

4.) Urlaub
Ein reines Sparparadies - man kann plötzlich feststellen, wie schön Deutschland ist. Großes Sparpotenzial, welches sofort im Portemonaie wirksam ist. Mallorca statt Malediven - Mecklenburg statt Mallorca - Zu Hause statt Zweiturlaub ...
Ein Teil der Wertschöpfung geht den Urlaubsländern verloren, aber Fluggesellschaften, Vergnügungsparks und Touristikkonzerne haben zu kämpfen!

5.) Vergnügen
Auch sehr wirksam und zwar wieder sofort!
- Mutti kocht zu Hause, schmeckt sowieso am besten
- Geburtstagsfeier in der Garage
- statt auf den Rummel geht´s mit den Kindern in den Wald
Die Gastronomie als wichtiger Arbeitgeber kommt unter die Räder!

6.) Auto
Neuanschaffungen werden verschoben, Nachbars Auto ist auch schon alt.
Der Neuwagenverkauf geht in die Knie, Werkstätten haben Konjunktur.

7.) Kleidung, Haushaltgeräte, Elektronik
- geht alles noch ein Jahr
Auch der Einzelhandel wird entgegen der Analystenmeinung gebeutelt!

8.) Lebensmittel
- Die Kinder kriegen statt der Coke nur noch Tee, es wird eine Woche protestiert, dann ist die Sache durch.
Selbst hier kriegen die Markenartikler kriegen Probleme!


Das sind schon mehr als 10 %, ganz problemlos für den Einzelnen, aber sie bringen die Volkswirtschaften zu Fall: Wer zahlt dann Steuern und Sozialversicherungen? Natürlich der Rest, also noch höhere Beiträge, noch mehr Arbeitslose, etwas mehr Sparen ...

mib - Mittwoch, 3. Oktober 2001 - 22:14
schoen, dass soviel Negativismus aufkommt!!!

haendereibend - Mib

prof_b - Freitag, 14. Juni 2002 - 10:21
Da sind doch einige Punkte schon sehr schön eingetreten!
Möbel, Auto, Gastronomie, Urlaub, sogar Kommunikation ...
Prof

mib - Freitag, 14. Juni 2002 - 22:52
auf euch in D ist eben Verlass wenn's um Negativa geht!

:) - Mib

prof_b - Freitag, 21. Juni 2002 - 10:13
Vielleicht könnte man dieses Sprichwort abwandeln:
"Wer zuletzt spart, weint am meisten!"
Wenn sich die Abwärtsspirale erst mal dreht, dann wird es auch in Amiland schwierig.
Vielleicht ist Sparen dann plötzlich in ...
Prof

prof - Sonntag, 21. März 2004 - 17:24
Geiz ist geil!
;-) Prof

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