| j_r_ewing - Dienstag, 19. Juni 2001 - 20:50 |
| So: jetzt wissen wir, was wir die ganze Zeit falsch gemacht haben : :-) 19.06.2001 Überraschend: Sonnenschein beeinflusst Geschehen an der Börse [Wirtschaftswissenschaft/Psychologie] COLUMBUS (USA) - Wer an der Börse spekuliert, sollte künftig regelmäßig einen Blick in die Wetterkarte werfen. US-Forscher haben festgestellt, dass morgendlicher Sonnenschein an einem Börsenplatz die Aktienkurse steigen lässt. Regen und Schneefall haben dagegen nur einen geringen Einfluss auf die Kursentwicklung. "Für ein optimales Verhältnis von Risiko und Rendite sollte das Wetter in die Anlagestrategie mit einbezogen werden. Unsere Forschungsergebnisse zeigen, dass Anleger in Abhängigkeit vom Wetter gewinnbringend investieren können", erklärt David Hirshleifer vom Fisher College of Business der Ohio State University. Hirshleifer und sein Kollege Tyler Shumway, von der University of Michigan, untersuchten in einer Studie die 26 größten Börsenplätze der Welt. Für jeden Handelstag der Jahre 1982 bis 1997 verglichen sie die Wetterdaten von sechs Uhr morgens bis 16 Uhr nachmittags mit den täglichen Renditen. Je länger die Sonne an einem Börsenort schien, desto höher stiegen die Aktienkurse. Als die Forscher sämtliche Daten miteinander verknüpften, zeigte sich ein starker Zusammenhang zwischen der Sonnenscheindauer und Kurssteigerungen rund um den Globus. Obwohl Aktien in der ganzen Welt gehandelt würden, sei das Wetter an den Börsenorten entscheidend für die Kurse. Der Grund: Marktbestimmende Investoren besäßen dort zumeist eine Niederlassung, so Hirshleifer. Den Kurssteigerungseffekt führt der Forscher auf psychologische Motive zurück: "Die Psychologie belegt, dass Sonnenschein die Laune hebt. Menschen, die guter Laune sind, wählen und bewerten optimistischer und kaufen an diesen Tagen auch mehr Aktien". Sie neigten dazu, weniger kritisch zu sein und sähen Unternehmen - ohne sich dessen bewußt zu sein - in einem besseren Licht. Hirshleifer versteht seine Studie als Teil eines neuen Trends in der Finanzwirtschaft, der die Vorhersage von Aktienkursen nicht auf rationale und wirtschaftliche Faktoren begrenzen will. "Die Studie ist ein neuer Denkansatz, der sich auf Emotionen konzentriert und nicht nur auf intellektuelle und kognitive Prozesse". Der interessanteste Aspekt der Studie sei, dass sie zeige, wie Gefühle und Stimmungen das Börsengeschehen beeinflussen. (wsa010619ab2) Autor/-in: Almut Bruschke Quelle: Newswise (Ohio State University) |