Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: US-Tendenz: Archivierte Beiträge bis 16. Mai 2001
stw - Montag, 9. April 2001 - 16:58
"Erst wenn die letzten Bullen unter Depressionen
leiden kann bekanntlich eine neue Hausse starten."

Also ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie wenig Spass mir dieser erste Börsentag nach dem Urlaub macht. Ich würde mich zu den Bullen zählen und fühle tatsächlich erste Depressionsgefühle, das ist doch ein gutes Zeichen, oder ?

;-) stw

avalon - Montag, 9. April 2001 - 20:20
Ich gebe mich geschlagen, das Umfeld ist wirklich zu gut für die Bären.
Warum dann noch ständig Salz in die Wunden der Bullen streuen.

JR - sieh zu daß das hier wieder ein Bullenthread wird !

Avalon

j_r_ewing - Dienstag, 10. April 2001 - 08:17
Ich tu was ich kann!

Also nach einem verlängerten Wochenende ohne eine Minute PC mal so aus dem Stand raus:

-) ...und immer noch geht der Dow seitwärts...
(auch der zweite Fast-Einbruch war nur ein Ausrutscher. - was natürlcih für die Zukunft keine Garantie darstellt.)

-) Was soll hier das Gerede über Japan? Daraus kann man nur lernen, daß man (die Allgemeinheit) sich mal kräftig irren kann. Ansonssten ist die japanische Wirtschaft völlig anders strukturiert als unsere - und erst recht als der Yankee-Kapitalismus! Z.B.: In Japan bis vor kurzem noch quasi-lebenslagne Anstellung in den großen Firmen - bei den Amis Feuern in Sekunden. (Wenn ich böswillig wäre, würde ich daraus den Zeit-Faktor 1:1000 000 ableiten!)
Warum nicht den "schwarzen Freitag" an den Haaren herbeiziehen? Oder die Amstserdamer Tulpenzwiebel-Spekulation? Oder die Sintflut? (hier hat es übrigens gestsern zu regnen angefangen...)

-) noch mal zum Dow:
Wenn man sich den Dow als Barometer der Old Economy denkt, dann muß man berücksichtigen, daß man darin (leider) Intel und Winzigweich aufgenommen hat, zwei Ikonen des Technologie-Sektors; und zwar dämlicherweise, als der NASDAQ noch hoch notierte. Das bedeutet, daß, wenn man bei denen die Tech-typische Schwäche berücksichtigt, eigentlich einen Chart bekommt, der als Überlagerung von Seitwärtsbewegung und Intel/Winzigweich-Schwäche eigentlich eine etwas wegbröckelnde Tendenz haben sollte. Und wax macht der Dow faktisch...? Na sowas! Paßt also gar nicht so schlecht, die Theorie von der Seitwärtsbewegung der Old Ec.!

-) zur Bewertung des Dow:
In der letzten Übersicht von First Call "Consensus Operating Earnings Estimates" wird für 2000 ein P/E von 16,5 (mittel) bzw. 15,9 (median) genannt. Das wäre absolut korrekt. (Einschränkung: Honeywell (mit sehr guten )2,1) entfällt demnächst; nimmt man an, daß der Neuling einen Wert von 20 hat, würde das eine Verschlechterung von ca.8/30 oder 0,3 mit sich bringen. Verschlechterung also nicht wesentlich.
Außerdem fehlen die zahlen für HLewlett-P. noch. Für die lese ich anderswo eine P/E-Schätzugn von 14; das hieße: noch mal eine Verbesserung des Schnitts.

Da kann ruhig mal eine Nullrunde fürs Wachstum kommen: die P/Es vertragen sogar eine Gewinnreduzierung um 10 % und wären immer noch punktgenau richtig zum derzeitigen Zinsniveau!
Beim SPX sieht's mit 23 nicht ganz so gut aus, aber noch tragbar (Vorjahr: 31). Aber ich sag ja auch nicht, daß der SPX und der NASDAQ nicht merh absinken können: ich sag nur daß, solange der Dow sich hält, es im Rahmen bleiben dürfte. (im Gegensatz zu Phantasien von jahrelangen Baissen...!)
Klar ist das (Nicht-)Spar-Verhalten der Amis scheiße. Das muß eben im Auge behalten werden! Bisher gings ja noch. Von daher auch ist eben der Dow wichtig: solange der nicht anbrennt und mit ihm die Old Ec., bleibt uns das Schlimmste erspart.

Übrigens zu Bernecker: der hat schon eine Listen mit Rückkauflimits aufgestellt...

Greetings
JR

chinaman - Dienstag, 10. April 2001 - 08:55
Meine Betrachtungsweise sieht etwas anders aus, wie die von J.R.Ewing. Bei seiner
Betrachtung stellt er ja den Dow Jones Index und das durchschnittliche KGV seiner
Werte sehr in den Mittelpunkt und verfolgt die charttechnischen Trends des Indexes.

Diese Art der Betrachtung hat durchaus ihre kurzfristige Berechtigung. Natürlich
wird ein eventueller Einbruch des Indexes die meisten Werte, wenn nicht mehr oder weniger alle, in Mitleidenschaft ziehen.

Trotzdem glaube ich armer Irrer weiterhin, dass sich mittel- und langfristig immer die fundamentale Situation der einzelnen Aktie durchsetzen wird. So lautet die eigentliche Frage für mich doch einfach: Finden sich attraktiv bewertete Aktien von denen ich überzeugt bin, dass sie mir über die Zeit eine vernünftige Rendite bescheren werden. Wenn ja, tätige ich in diesen Aktien auch selektive Zukäufe bzw. halte ich diese Aktien weiter.

Andererseits: Halte ich eine Aktie auch mittelfristig aufgrund neuer Erkenntnisse fundamental
inzwischen für zu teuer, darf ich in diesem Falle eben nicht „für die Rente sparen“ und muss mich von dieser Einzelaktie trennen. Dies sollte auch dann gelten, wenn ich mit dieser Aktie
im Verlust bin.

In diesem Sinne hoffe ich sehr darauf, dass wir hier in diesem Forum endlich wieder zu einer
fundierten Diskussion auch über Einzelaktien zurückfinden. Irgendwie tut es mir da in der
Seele weh, wenn bspw. bei einer Aktie wie Helkon die These aufgestellt wird, man habe bei
einem „Zockertrade“ und einem Verkauf der Aktie zu 7,20 EUR das Potential der Aktie ziemlich „ausgereizt“. Dann hätte ich nämlich absolut „Null-Ahnung“ von Bilanzanalyse und
fundamentaler Bewertung einer Aktie.


:-)
Gruß
Chinaman

prof_b - Dienstag, 10. April 2001 - 09:28
Die fundamentalen Untersuchungen in allen Ehren, aber der Kurs dürfte wohl mittelfristig über die Psychologie entschieden werden.

Der NEMAX war, wie wir heute wissen, zum Jahreswechsel 99/00 bei 5000 Punkten hoffnungslos überbewertet. Das hat ihn nicht daran gehindert, noch mal um 70 % zu steigen. Und da war innerhalb von 2 Monaten noch mal richtig Geld zu verdienen. :-)

So eine Übertreibung ist auch nach unten hin möglich. Besonders in USA dürfte zusätzlich die Gefahr bestehen, dass die negative Börse auf die Wirtschaft durchschlägt ...

Und natürlich werdet ihr von mir nichts anderes hören: Die Schlacht wird über die Charts entschieden, Fundamentaldaten sind bei der Auswahl geeigneter Kaufkandidaten wichtig, aber zweitrangig.

Wie schnell sich Fundamentaldaten ändern können, haben wir in den letzten Monaten doch alle gesehen:
TFG, Valora, DBAG, Singulus, EM-TV, DIS, Daimler ...

lauderdale - Dienstag, 10. April 2001 - 11:17
Hier die Meinung von Bernie
Hans Bernecker: Restrisiko bei Kauf!

Guten Morgen, meine Damen und Herren,
der Ansatz für eine Erholung war mit nur 54 Punkten im Plus des Dow Jones besser, als der in der letzten Woche mit über 200 Punkten. Es hat sich zumindest ein technischer Boden gebildet, der eine deutliche Erholung zuläßt. Das Ganze ist sehr dünn, aber brauchbar. Unterlegt wird es wiederum mit den bekannten Daten Advance/Decline und new high/new low. Für diese gilt nämlich am big board ein Verhältnis 1870:1120 bzw. 61:53 und für den Nasdaq von erstmals pari bzw. noch negativ 34:173. Einen durchschlagenden negativen Wert gab es gestern nicht mehr. Alle freuten sich an weniger roten Zahlen bei Amazon, die gleich mal 26 % zulegten. Natürlich ist das kein Kaufgrund, aber einige dürften sich gefreut haben.

Schaut man sich die wichtigsten Werte der Technologie an, ist der Eindruck gemischt. Die Restrisiken liegen unverändert bei "nur" 3 - 5 $, aber diese sind in Prozent durchaus 25 oder 30 %. Damit umzugehen, ist nicht jedermanns Sache. Ich bleibe unverändert bei meinen Limitspannen und rücke noch nicht aus der Reserve heraus. Zu beachten ist aber ein Verlaufsmuster, das mit wenigen Worten schwer zu erklären ist:

Der Dow Jones ist der einzige Index, der bislang nicht aus seiner Flat-Range herausgefallen war, von 3 Tagen abgesehen, die damit keine Bedeutung haben. Das galt im übrigen auch nur intraday und nicht auf der Basis der Schlußkurse. Gegenüber dem Höchstkurs von 11400 erscheint das viel, gemessen an der Phase der Zinsverteuerungen seit 1999 extrem stabil. Deutlich schlechter sieht der S&P 500 aus und am schlechtesten der Nasdaq. Also: Wer dreht eher und gibt die Tendenz vor? Logisch wäre eine kräftige technische Reaktion im massiv überverkauften Nasdaq. Eine solche Entwicklung würde auch den Dow anheben, aber nicht entscheidend in Bewegung bringen. Hält aber der Dow, der sich in seiner Grundtendenz an der FED-Zins-Politik orientiert, müßte er auch angesichts der überverkauften Marktlage im Nasdaq diesen ebenfalls mitziehen. Daraus entstünde eine massive Rally mit Tagesumsätzen von deutlich über 1,4 - 1,5 Mrd Stück. Ich meine:

Wer jetzt verkauft, wirft sich selbst aus dem Rennen. Wer jetzt kauft, erwirbt ein Restrisiko. Ich würde warten, bis ein deutlich besseres Signal vom Markt kommt, um dann zu handeln. Leitlinie sind die Langfrist-Charts, die ich in der letzten AB gab und in der nächsten noch erweitere, und sie sind für Sie die zuverlässigste Leitlinie für solide Investments, gleichgültig in welcher Aktie.

Deutschland müßte freundlich bis sogar fest tendieren. Auch das ist eine reine Marktfrage und 80 % Psychologie. Hier reicht schon eine "gute Nachricht" für ein großes Unternehmen, um die Dinge in Bewegung zu bringen.

avalon - Dienstag, 10. April 2001 - 11:34
Am 5.4. hat er noch diese Kernaussage gestellt:

"Der wichtigste Grundsatz heißt: Am Ende einer Baisse müssen Sie über
maximale Liquidität verfügen, auch wenn deren Beschaffung tragbare Verluste kostet. Sie
verdienen mit dieser freien Liquidität anschließend mehr als das Doppelte zurück."

Jetzt sagt er "wer jetzt verkauft wirft sich selbst aus dem Rennen"...

Ich steige zwar auch jeden Tag mehr oder weniger
gut gestimmt aus dem Bett - aber meine Anlagestratgie ändere ich deswegen noch lange nicht aus jeden Tag............"g"

Avalon

chinaman - Dienstag, 10. April 2001 - 12:10
"aber meine Anlagestratgie ändere ich deswegen noch lange nicht aus jeden Tag............"

Das ist doch mal wieder eine Gemeinsamkeit ...

:-)))
Gruß
Chinaman

avalon - Dienstag, 10. April 2001 - 13:03
Keine Angst - irgendwann werden wir wieder gemeinsam gegen die Chartis zu Felde ziehen.

Spätestens dann wenn gute Aktien auch wieder
steigen und nicht gleich nach ein paar Tagen mit 20% Miesen rausfliegen müssen.

Dann werden wir mit Sicherheit mehr als eine
Gemeinsamkeit haben.

Schließlich interessiert uns die gleiche Art von Aktien, der Knackpunkt ist ja eigentlich nur die Frage ob einem eine gute Aktie in die Miesen bringen darf oder nicht.

Für mich vollzieht nun mal eine gute, geradezu engelsgleiche, Aktie eine seltsame Metamorphose - sobald sie unter meinen
EK fällt bekommt sie immer mehr Ähnlichkeit mit einem Monster.

Und die elende Baisse hat die unangenehme Eigenschaft Massen von Monstern zu schaffen........"g"

Jetzt habe ich das böse Wort schon wieder gesagt,
sorry, sorry...........

Avalon

stw - Dienstag, 10. April 2001 - 20:24
"Trotzdem glaube ich armer Irrer weiterhin, dass sich mittel- und langfristig immer die fundamentale Situation der einzelnen Aktie durchsetzen wird."

Na, dann sind wir ja schon zu zweit, chinaman. Aber ich denke, wir dürfen es den anderen nicht übel nehmen, wenn sie zum gegenwärtigen Zeitpunkt wenig Lust haben, mit uns über die Fundamentals zu diskutieren. Die Erfahrung der letzten Monate gibt ihnen schliesslich recht, das muß ich leider uneingeschränkt zugeben. Und auch Prof hat recht, wenn er bemerkt, wie schnell sich die aktuelle fundamentale Lage von Valora, TFG etc verschlechtert hat aufgrund der dramatischen Marktlage. Wir Fundis müssen jetzt entscheiden, inwieweit sich damit auch die längerfristige Situation dieser Unternehmen verschlechtert hat, denn nur dann würde bei mir ein Verkauf anstehen (stur wie ich bin).

Eines aber dürfen wir nicht vergessen: Die Qualitätsaktien am Neuen Markt sind jetzt genauso unterbewertet wie der Gesamtmarkt in 99/00 überbewertet war, da sind wir uns doch einig, oder ? Wenn die Indizes offiziell das Ende der Baisse verkünden, dann dürften gerade diese Werte sich schon sehr sehr deutlich erholt haben. ICh bin mal gespannt, ob wir Bullen dann von unserem hohen Investitionsgrad überproportional profitieren und gegenüber den Bären wieder deutlich aufholen können.

:-) stw

prof_b - Mittwoch, 11. April 2001 - 09:31
Natürlich profitiert ihr überproportional von einem Anstieg. Das hängt einerseits mit eurer höheren Aktienquote zusammen und natürlich auch mit euren Aktien, die wohl besser sind als der Durchschnitt.

avalon - Mittwoch, 11. April 2001 - 13:01
Wer davon ausgeht, daß wir nur eine Korrektur und keine echte Baisse haben wird natürlich besser als ich performen sofern er 100% investiert ist.
Obwohl ich z.B. meinen Boss oder der Dt. Bank auch einiges zutraue wenn es wieder hochgeht und die sind hoch gewichtet in meinem Depot.

Aber es kommt natürlich auch entscheidend darauf an wie viele Buchverluste man bis zum Beginn einer neuen Hausse aufgebaut hat.

Ich glaube nicht, daß jemand der die letzten Monate auf Langfristkäufe verzichtet hat so sehr hinten an stehen wird wenn es wieder hoch geht.

Schließlich werde ich ohne Buchverluste im Depot in die nächste Hausse hinein kaufen.
Wenn es wirklich aufwärts geht brauche ich nicht erst auf irgendeinen Break even warten.
Das ist es mir wert..........

Aber eigentlich ist es ja egal, Hauptsache niemand ist aus dem Spiel geflogen bis zur nächsten Hausse.
Verdienen wird schließlich jeder daran der noch handlungsfähig ist bis dahin..........

Avalon

chinaman - Mittwoch, 11. April 2001 - 15:52
Jetzt wird hier mal WO charttechnisch zur Unterstützung von JR zitiert. Go, Morning Star, go!

;-)
Gruß
Chinaman


Nasdaq mit Kaufsignal wie aus dem Lehrbuch

Technisches Gesamtszenario zunächst stark positiv

Wie erwartet, wurde die kurzfristige Abwärtsgerade am US-Technologieindex Nasdaq erneut attackiert. Und diesmal erfolgreich. Die Umsatzentwicklung der vorherigen Tage lässt darauf schließen, dass eine Zwischenkorrektur bis auf 2.300 Punkte möglich ist.Der Technologienindex durchstieß die Front in Form der kurzfristigen Abwärtsgerade (gelb) mit Leichtigkeit und eroberte daraufhin noch weiteres Territorium. Das ist ein sehr bedeutendes Signal. Zum ersten Mal seit Februar wird der Abwärtstrend eindeutig verlassen. Eine Zwischenkorrektur ist nun sehr wahrscheinlich. Denkbar ist jedoch auch, dass die Kursexplosion von Dienstag zunächst verdaut werden muss. Eine Pull-Back-Reaktion zur kurzfristigen Abwärtsgeraden bei nun 1.740 Punkten ist durchaus möglich. Auf keinen Fall darf der Index wieder unter die Abwärtslinie sinken.
Der Sprung über die Abwärtsgerade gelang sogar mit einer kleinen Kurslücke. Eine Kurslücke, auch als Gap bezeichnet, tritt dann auf, wenn zwischen einem Tief und dem Hoch des darauffolgenden Tages oder einem Hoch und dem Tief des darauffolgenden Tages keine Notierungen zustande kommen. Das Gap zwischen 1.757 und 1771(rot) ist zwar winzig, doch entstand es immerhin bei dem Bruch der Geraden und liegt auch darüber. Deshalb besitzt es zumindest Break-Away-Charakter. Eine Kurslücke wird als Break-Away-Gap deklariert, wenn eine schnelle Bewegung nach einem Trendwechsel folgt. Das Break-Away-Gap beendet somit den Trend und läutet eine Gegenbewegung ein. Es muss jedoch abermals betont werden, dass die aktuelle Kurslücke sehr klein ist und die Relevanz dementsprechend gering.
Mehrmals wiesen wir auf die bullishen Signale durch den Morning Star (roter Halbkreis) hin. Diese Formation aus der japanischen Kerzenchartanalyse besteht aus drei Kerzen. Nach einer langen schwarzen Kerze bildet sich eine tieferliegende Kerze mit einem kleinen Kerzenkörper. Darauf folgt eine lange weiße Kerze, die oberhalb der kleinen Kerze liegt. Der Morning Star zeigt, dass die Bullen die Kontrolle übernommen haben und würde somit für eine Trendumkehr sprechen. Durch den gestrigen Handel hat sich diese Aussage auch bestätigt.
Nicht zu vergessen sind aber die Kurslücken zwischen 2.004 und 2.041 Punkten (blau) und 2.124 und 2.161 Zählern. Die schon älteren Gaps besitzen sehr wahrscheinlich Measuring Charakter. Measuring Gaps stehen für weiter fallende Kurse. Sie treten meist in der Mitte einer Trendbewegung auf. Daraus würde sich noch ein Kurspotenzial bis auf 1.400 Zähler ergeben, das bis Mitte/Ende April erreicht werden könnte.
Widerstand formt sich in den nächsten Börsensitzungen bei 1.930 Zählern und bei 2.000 Punkten. Unterstützung ist bei 1.800, bei 1.750 und bei 1.620 Zählern zu erkennen.Die Trendbestimmungsindikatoren - wie 200-Tage-Durchschnitt, 90-Tage-Durchschnitt und Aroon - zeigen weiterhin einen Abwärtsmarkt an. Der MACD sendet ein Kaufsignal. Ebenso ist „kaufen“ die Devise des kurzfristigen ProjectionOscillators. Er notiert jedoch schon im überkauften Bereich. Die Umsätze waren gestern deutlich höher als am Freitag und am Montag. Doch sollte das Volumen bei einem Aufwärtsschub noch stärker ansteigen.Fazit: Die Zwischenkorrektur dürfte jetzt kommen. Sie wird sehr wahrscheinlich schnell auf 2.000 Punkte und dann auf 2.300 Zähler führen. Möglich ist aber auch noch ein Pull-Back zurück zur Abwärtsgeraden. Der Bruch des Abwärtstrends, der Morning Star und die Indikatoren liefern allerdings ein Gesamtszenario, das nicht einladender für eine Zwischenkorrektur sein könnte.
Autor: Stefan Ochsenkühn, 14:06 11.04.01

avalon - Donnerstag, 12. April 2001 - 06:43
Noch so ein typisches Zeichen für eine längere...
(nein ich sage das böse Wort diesmal nicht):

Die Fundibullen klammern sich an die Chartis......"g"

Aber auch der Tradingbär stimmt dir zu "Go, Morning Star, go!......"

Avalon

chinaman - Donnerstag, 12. April 2001 - 07:42
Also ich hätte eher gesagt: Die Fundibullen machen sich einen Spaß daraus, wie unterschiedlich man Charts interpretieren kann *ggg*. Besonders beindruckend ist immer die Halbwertszeit dieser Prognosen *ggg*


:-)
Gruß
Chinaman

j_r_ewing - Mittwoch, 18. April 2001 - 23:02
[und auch hier noch mal, denn hier gehört's ja eigentlich hin:]

FED-Zinssenkung: "Das bringt uns Aktionären nur kurzfristig etwas. Kein Grund zur Euphorie! "

Wie man's nimmt! Natürlich hilft die Zinssenkung dem (Konjunktur-) Vater auf das Fahrrad. Und zwar wird (erst) ab einem gewissen Absenkungs-Gesamtbetrag ein Investitonsstrom der Unternehmer in Gang gesetzt (laut Bernecker - und der ist volkswirtschaftlich fit). Diese Grenze sollte jetzt erreicht sein. Das heißt: Konjunktur-Wiederantritt Ende des Jahres gefesstigt; und die Börse nimmt vorweg...! (etwa ein halbes Jahr) Somit : eine wichtige, (für uns) gute Sache! In erster Linie GERADE mittel- bis längerfristig.

(Und natürlich nix Baisse von 2 bis 3 bis 5 bis 10 ...Jahren !)

"das ist eine ganz gefährliche Gratwanderung zwischen Inflation und Rezession" : eine echte Rezession wird durch die Zinssenkung (und die Steuersenkung!) gerade abgefangen. Und "Inflatio": Welche Inflation ?

"Aber bald heißt es wieder - oh wie schlecht muß es mit der US Wirtschaft aussehen, oh wie schlecht...... " Gottseidank - genau an diesen Leuten werde ich in den nächsten zwei bis drei Jahren klasse verdienen!

Börsenmäßig nur schade, daß er sich das nicht für einen kippeligeren Moment aufgehoben hat - momentan geht's ja eh aufwärts, da war es börsenmäßig gar nicht nötig. Insofern vergeudet!

Wenn jetzt noch die book-to-bill-ratio gut ausfällt...

Also ich bin ja eigentlich Bulle; aber momentan läuft's mir ZU gut...

Greetings
JR

j_r_ewing - Dienstag, 15. Mai 2001 - 02:34
laurin vermutet den nächsten drawdown ja im Sommer / Herbst ; es sieht mir aber danach aus, als ginge der Tanz schon jetzt los:

Kürzerfristig überkauft wind wir eh.

Heute hat der SOX seine Unterstützung bei 610/600 gebrochen. Kurzfristig ist er eh in einem \ .
http://bigcharts.com/quickchart/quickchart.asp?symb=sox&sid=0&o_symb=sox&freq=7&time=18 .

Morgen geht wohl die nächste Zinssenkung über die Bühne. Aber darauf ist die ganze Sippschaft schon ziemlich eingestellt; also wird es wohl keinen nachhaltigen Anstieg daraufhin geben.
Außerdem kann Greenspan machen, was er will - er wird angepinkelt werden: wenn er senkt, von den Inflationsfreaks, wenn er nicht senkt, von den Konjunkturängstlichen. Wie er's macht - es wird Knatsch geben.
Also wird es nach kurzem strohfeuer wohl wieder gen Süden gehen.
Damit ist aber dem SOX freies Feld für 10% abwärts gegeben:

Nun ist aber der SOX oft genug eine Art Frühindikator für den Nasdaq. Somit steht zu befürchten, daß der hinterherläuft. (ich schätze mal so bis 1850.)
http://bigcharts.com/quickchart/quickchart.asp?symb=sox&sid=0&o_symb=sox&freq=1&time=8

Alles in allem würde ich sagen: kauft bei Dow 11000 ein paar Puts, Leute!

Greetings
JR

mib - Dienstag, 15. Mai 2001 - 02:54
da hast du voellig recht, JR!

Ich bin aber prinzipiell nicht mehr soooo baerisch eingestellt. Vor einem Jahr haben alle gehofft, dass die Wirtschaft schlechter laeuft, damit die Fed die Zinsen nicht senken muss. Das hab ich schon letztes Jahr nicht verstanden, aber mich irgendwie geweigert, daraus meine Konsequenzen zu ziehen. Das passiert mir nicht ein 2. Mal! Es zeichnen sich allmaehlich Silberstreifen am Horizont ab. Nicht unbedingt auf dem Halbleitersektor, aber andere Muetter haben ja auch schoene Toechter (zudem haben sich viele Titel dieser Branche in Maerz/April VERDOPPELT!!! Das kann ja eh nicht so weitergehen). Aber es mehren sich die Nachrichten, das das Inventar reduziert wird und die massiven Zinssenkungen der Fed werden die Wirtschaft wieder ankurbeln. Selbst der Fruehindikator Scott Kulicke (ihr erinnert euch an das letztjaehrige Debakel mit Kulicke & Soffa???!!!) ist sehr vorsichtig positiv. Auf 6 Monatssicht ist das also alles gar nicht so schlecht. Kurzfristig wird die Nasdaq wohl wieder unter Druck kommen, - aber wollten wir nicht sowieso ein paar Titel kaufen, die schon ein bisschen weggelaufen waren? morgen kommen die Zahlen von AMAT - dann sehen wur weiter....

Bis dahin achte ich weiter auf die Oel- und Gaswerte. Heute gab es wieder eine Uebernahme, die die Branche befluegelte. Ich bin selbst schon seit Feb in DNR und KWK investiert. KWK ist seither um 70% gestiegen und DNR nur um 5%. Beide Titel sind herausragend und waeren, wenn sie in D gehandelt wuerden schon lange im Auslandsdepot! Ich wuerde den Kursen bei KWK jetzt nicht mehr hinterherlaufen, aber DNR ist wirklich eine Investition wert!!!!!!!!!

Auf meiner Tech-Watch stehen uebrigens:
NUHC !!!
ACLS
ISSI
SYXI
ESIO
GSLI
TWAV
IFCI
KLIC
NVLS
KOPN
NUFO
MRVC

Davon halte ich vor allem NUHC, IFCI und MRVC fuer voellig unterbewertet. Waehrend bei IFCI und MRVC allerdings sanfte Zweifel durchaus gerechtfertigt sind, scheint mir NUHC ein eindeutiger Kauf zu sein. Ich werde noch ein bisschen abwarten und dann wahrscheinlich vorsichtig reingehen.

Gruss aus USA - Mib

j_r_ewing - Dienstag, 15. Mai 2001 - 18:33
(Kein Kommentar:)

Dienstag, 15.05.2001, 17:00

Merrill Lynch Umfrage: Fondsmanager rechnen mit
weltweiter Konjunkturerholung

LONDON (dpa-AFX) - Die Konjunktur erholt sich nach Einschätzung von Merrill Lynch befragten
Fondsmanagern weltweit. "Fondsmanager sehen Licht am Ende des Tunnels", sagte David Bowers,
Chefstratege bei Merrill Lynch, am Dienstag in London. Sie glaubten "ernsthaft, dass eine globale
Erholung in Sicht ist".

Die selben Experten machen sich jedoch gleichzeitig verstärkt Inflationssorgen. Nahezu 55 Prozent
der 249 befragten Fondsmanager glauben hiernach, dass sich die globale Kerninflationsrate in einem
Jahr entweder nicht verändert oder hoch sein wird. Im vergangenen Monat waren lediglich 40
Prozent der befragten Fondsmanager dieser Ansicht.

Die Mehrzahl der Befragten befürwortet niedrigere Leitzinsen. Die Fondsmanager gehen jedoch
nicht davon aus, dass die Zinsen tatsächlich gesenkt würden. 28 Prozent erwarten für die
kommenden Monate eine Zinserhöhung, während im Vormonat 14 Prozent der Befragten diese
Ansicht teilten. Aber selbst wenn diese tatsächlich passiere, würden die erhöhten Einnahmen der
Unternehmen dies ausgleichen.

Die Umfrage ergab ferner, dass die Profianleger verstärkt gewillt sind, in Japan zu investieren.
Während im Vormonat noch 25 Prozent der Fondsmanager Japan auf "Untergewichten" gesetzt
hatten, sind es in diesem Monat nur noch 20 Prozent.

Zudem zeichnet sich eine verstärkte Investition in Technologieaktien ab. Hier stieg die Zahl der
Manager, die in diese Sparte Geld pumpen wollen von vier auf neun Prozent. Die Fondsmanger
spürten derzeit, dass das "Wasser hier warm genug ist, um mehr als nur mit einer Zehe reinzugehen",
sagte Merrill-Lynch-Stratege Bowers. 25 Prozent gaben an, dass sie in den nächsten Monaten zu
Lasten defensiver Werte verstärkt in Technologietitel investieren wollen./ms/hi/ub

mib - Mittwoch, 16. Mai 2001 - 02:02
Cramer eben auf CNBC:
"Cash will soon be trash!"

...ohne Kommentar dafuer siehe unten:

S&P futures giants get bullish on stocks

By Jim Cote
BridgeNews
May 8, 2001

Amid all the turmoil and volatility in the stock market in recent months, a weekly government report that details the positions held by the largest players in S&P 500 futures has developed into a reliable gauge for stock prices. The latest report suggests that a bullish bias is emerging.

The Commodity Futures Trading Commission releases its commitments of traders report each Friday. The latest version shows that the sharp April 25-May 1 rally coincided with a liquidation of short contracts by hedgers. Hedgers are traditionally considered the "smart money" in futures, and, in essence, these market participants have been reducing their short exposure in the stock market, buying back 20,597 contracts, which represent billions in underlying cash stock value.

Starting late last summer, the net positions of the Standard & Poor's 500 commercial group consistently mirrored and anticipated price movement of the index.

This powerful group of accounts added short positions before and throughout the steep decline that kicked off around Labor Day last year.

Even in January, a time when many pundits predicted the market's recovery, the large commercials took the other side of all bullish bets, such as the big January inflows into equity mutual funds.

Finally, as spring began, the big money cashed in by cutting its profitable record net short holdings to 69,490 contracts from 111,956. The commitments of traders report classifies futures accounts into large speculative, large commercial/hedger and small non-reporting categories.

Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: US-Tendenz: Archivierte Beiträge bis 16. Mai 2001