Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: US-Tendenz: Archivierte Beiträge bis 27. März 2001
prof_b - Samstag, 17. Februar 2001 - 13:28
Mir ist nicht wohl, 3 % über dem letzten Low im Nasdaq.
Im NM sieht es ja wohl fundamental noch viel schlimmer aus, da dürften die nächsten Horrormeldungen nicht mehr lange auf sich warten lassen!
Abwarten, und hoffen dass nicht alle drei Aktien ausgestoppt werden, mehr iss nich ...
Schönes Wochenende Prof

stw - Samstag, 17. Februar 2001 - 14:07
Noch ein Wort zum Wertpapierkauf auf Kredit. JR ist der Meinung, das sei nichts anderes als die (teilweise) Fremdkapitalfinanzierung eines eigenen Betriebes. Das sehe ich nicht ganz so: als selbständiger Unternehmer kenne ich mein Geschäft ganz genau und weiß, ob sich ein Kredit rechnet oder nicht. Sicherlich kämpft man auch da mit Unwägbarkeiten, aber der Unsicherheitsgrad ist doch deutlich niedriger als beim Investment in irgendeine Aktie dieser Welt. Denn ich kenne einfach mein eigenes Unternehmen besser als jedes andere Unternehmen dieser Welt.

Mit Wertpapierkauf auf Kredit meine ich im übrigen nicht das vorübergehende Überziehen des Cash-Kontos beim Broker, wenn dieses Depot vielleicht nur ein kleiner Teil des Gesamtvermögens beträgt. Es geht mir dabei um die Leute, die kein Vermögen haben außer diesem Aktiendepot und dieses beleihen bis zum Anschlag. Diese Leute sind von der Gier getrieben und gerade diese Eigenschaft war noch nie hilfreich auf dem Weg zum erfolgreichen Investor.

Ein schönes Wochenende

:-) stw

prof_b - Samstag, 17. Februar 2001 - 14:46
Pro: Bei einer durchschnittlichen Aktienverzinsung von 10 % und Kreditzinsen von 6 % erwirtschaftet man durchschnittlich 4 % Gewinn auf den Beleihungswert!

Kontra:
- Hoher psychischer Druck fördert Fehlentscheidungen
- Ein beliehenes Depot, welches Jahrzehnte gut gelaufen ist, kann in einer einzigen schwachen Börsenphase ausgelöscht werden, wenn sich die Kurse urplötzlich halbieren!

Unter strengstem Risikomanagement (Stoppkurse, Streuung, keine Nachkäufe nach unten) und bestimmten Umständen (z.B. Ausharren der Spekufrist) kann so was von erfahrenen Anlegern riskiert werden.
Dauerzustand ist das keiner, gerade der erfahrene Anleger sollte so viel Cash produzieren, dass er das nicht nötig hat!
Schönes Wochenende Prof

mib - Samstag, 17. Februar 2001 - 18:28
@JR: nach der "Gauss'schen Verteilung stand ein :-) ....

zu Cisco: ja, es juckt irgendwie in den Fingern, bei Nortel und besonders Corning eigentlich auch. Aber wer sagt uns denn, dass z.B. CSCO die Erwartungen fuer 2002 erfuellen kann? Nortel ist doch sicherlich nur die Spitze des Eisbergs. Stell dir mal vor, was los gewesen waere, wenn Cisco bekanntgegeben haette, dass sie im kommenden Quartal VERLUSSTE (HALLOOOO: wir reden hier nicht mehr von verlangsamtem Ertragswachstum, sondern von Verlusten!) schreiben wuerden?

j_r_ewing - Mittwoch, 14. März 2001 - 05:19
Meine Gedanken zur Lage; also zur Frage, wie weit die Plage wohl noch gehen mag :

Es hängt (fast alles) am NASDAQ: (der Dow zieht ja - bisher - unangefochten seine BAhn. Kein Wunder - siehe unten.)

Was sagt der Chart ?

Der / seit 95 (den ich damals den Internet-Trend nannte) ist wohl als kaputt.anzusehen; das muß man wohl konstatieren. (Das jüngere seiner (nur) zwei Beine, das Tief von 98, war ein ausgesprochenes "Spinnenbein" - sehr dünn und wenig "belastbar"; von daher war der Trendlinie eh nicht so viel zuzutrauen.)

Darunter gibt es die Unterstützung bei 1950...1900 aus den beiden Tops von 98 ;

dann ist die nächste bei 1600 , von den beiden Bottoms von 97 und 98

letzteres entspricht auch etwa der jetzigen Höhe der Linie des log. / seit 1975.
Hierzu ist zu sagen, daß ich jetzt als Hardcopy einen NASDAQ-Chart (logar. natürlich) seit 1971 bekommen habe (bei meiner letzten Chart-Diskussion reichte mein Datenmaterial nur bis 74 zurück). Dieser Chart reicht nicht nur einfach weiter, sondern auch an wichtiger Stelle zurück: die Baisse von 74 hatte ihren Anfang schon in 73, was man erst jetzt sehen konnte. Sie lief von ca. 140 bis ca. 58, was einem Verlust von 58,5% entspräche. Jedoch scheint der Chart mir ein Monatsraster zu haben, was vermutlich bedeutet, daß die schärfsten Spitzen nicht erfaßt sind, der maximale Verlust also noch etwas größer war.

(Da könnte man sich doch glatt mal an Fibonacci erinnern (38,2%, 61,8%), und wieviel z.B. der DAX im Rußland-Crash 98 verloren hatte...)

Tja : und ca. 1950 sind von ca. 5000 nur noch 39%... Kommt man da nicht ins Sinnieren, auch wenn das natürlich keinerlei GArantie darstellt ?


Aber zurück zum / seit 71 :

genauer : da gibt es ZWEI Trendlinien :
- eine mit Stützpunkten in 75, 77, 82, 90, 91, 92, 94, 94/95 :
diese , die ich (da mehr Stützpunkte) als die gültigere ansehe, verliefe jetzt bei ca. 1670
- leicht darunter : ebenfalls der Stützpunkt von 75, dann jedoch nur noch von 87,
diese / verläuft heute bei ca. 1450

Darunter ziemlcih parallel, verläuft noch eine Gerade, die beginnt bei dem Tiefpunkt der Baisse 73/74 (was nicht sehr zuverlässig ist; laut Theorie ist ein solcher Sellout zum Ende einer Baisse oft wegzulassen und dann erst mit dem darauf folgenden Low zu beginnen - vgl. dazu z.B. den "erhöhten" steigenden Trendkanal im DAX seit @ ) und hat einen einzigen weiteren Stützpunkt in dem NASDAQ-Crash-Tief von 90 (welches damals übrigens vom Dow kaum nachvollzogen wurde; eine Parallele zu heute - ich hoffe ja, daß die Parallele nicht so weit zu ziehen ist, daß uns auch diesmal ein solcher Abtaucher bevorsteht...) Diese Gerade läuft jetzt bei ca. 1100.

Ich denke, allerspätestens hier findet die Talfahrt ihr Ende. Zur Begründung: möchte ich noch mal einen Gedanken wiederholen, dien ich schon mal brachte:
Schließlich ist es ja wohl mehr als nur ein Fundi-Ammenmärchen, daß die Börse sich längerfristig immer an die volkswirtschaftliche Entwicklung anpaßt. Im Umkehrschluß heißt das, daß ein solcher Trend über Jahrzehnte wohl so einigermaßen die volkswirschaftliche Entwicklung wiedergibt. Und da ist es wirklich nicht einsehbar, wieso die Weltwirtschaft den großen Trend des letzten Vierteljahrhunderts nicht mehr beibehalten können sollte! Ganz im Gegenteil: in den letzten Jahren hat sich das Intewrnet als volks- / weltwirtschaftliche Größe etabliert und den Aufwand für den Informationsfluß gesenkt, also eine - ich möchte sagen: fast quantensprungartige - Weiterentwicklung der Produktivkräfte herbeigeführt, was fundamental - von euphorischen Episoden mal abgfesehen - eine stetige Schnellerentwicklung der wirtschaftlichen Entwicklung bedeuten sollte. Sollte dies - mit obiger Annahme - nicht auch zu einem beschleunigten Börsen-Grund-Aufwärtstrend führen? Und wenn schon nicht das, DANN ABER WENIGSTENS DER BISHERIGE TREND GEHALTEN WERDEN; VERDAMMT !?!?!

Zur Tages-Lage :
Der feste Dienstag ist mir gar nicht so lieb ! Was so ein richtiger Crash ist, der pflegt mit einer donnernden Sellout-Phase zu enden, mit Weltuntergangsstimmung und Abwärtssprüngen von mehreren hundert Punkten im Index. Vorher, fürchte ich, gibt's keine Ruhe. Nach der wüsten Orgie vor einem Jahr ist wohl ein deutlicher Gegenschwung nötig, auch stimmungsmäßig.
Und da waren der Freitag und der Montag schon ein ganz netter Ansatz - wäre das noch ein paar Tage so weitergegangen, hätte man mit einem gewissen Recht erwarten können, daß das dann aber auch das Ende gewesen wäre. So fürchte ich, daß die Sellout-Phase noch mal neu beginnen muß und das Elend noch mal eine Runde weitergehen wird...
Das einzig Gute, das ich daran sehen kann, ist, daß der Dow mal wieder an der inneren seiner beiden Trendkanal-Unterkanten gedreht ist. (Woran man auch wieder sieht, wo die Felder der Stabilität liegen: im Bereich der angemessenen Bewertungen! (hört Ihr auch schön zu, Ihr militanten Charties ??)) Eventuell schafft es's ja - mit Greenspans Hilfe - , Kurs zu halten.
Aber vielleicht gehört zur Weltuntergangsstimmung ja auch dazu, daß auch der letzte stabile Halt, der Dow eben, mit ins absaufen gerät! Somit dann doch noch Durchbruch durch die 10200, Test der 9600, und dann noch ein kurzer Bruch durch die 9600, bei dem dann all die Stoplosse eingesackt werden, um dann, wenn alle Hoffnung dahin ist, zu drehen ? Das könnte mit einem Sellout durch die 1660 im NASDAQ einhergehen, oder auch die 1450 - ich hoffe, nicht auch noch durch die 1100...

Was sagt die Bewertungsseite dazu ?
Hier bin ich jetzt mal an folgende Angaben gekommen (Stand anscheinend Anf. März) :

Dow bei 10495: 21 [voll normal]
S&P 500 bei 1240: 25 [geht noch]
NASDAQ Comp bei 2151: 137 [ogottogott...Sicher: all die Startups - aber trotzdem !]
NASDAQ 100 bei 1908 : 1482 [.....]
[Hier, bei den (relativ) größten, zieht die "Startup"-Ausrede nicht mehr. Hier, bei den letzten ""todsciheren Goldgruben" (B2B, Arriba usw.), dürfte der letzte Schwall der Blitze haupsächlich einschlagen, wie von Cisco und Nortel vorexerziert, behaupte ich mal !]

( Zum Vergleich:
DAX bei 6200 : 56 [so hoch ????]
MDAX bei 4834 : 32 [hätte ichmir auch niedriger vorgestellt]
NM bei 2117 : 103 [wundert's wen ?]
SDAX bei 3173 : 21 [voll normal]

Der DAX dürfte eine gewisse Abfederung durrch die AS-Fonds erfahren, die in kleinere Titel halt nicht investieren. Aber sonst...! )

Mal an alle : Kann nicht mal jemand was Schlaues dazu sagen? Es macht nicht so riesig viel Spaß, in dieser "Großwetterlagen"- "Diskussion" den Alleinunterhalter zu spielen!

Zum Schluß möchte auch ich meinen Teil Humor beitragen, auch wenn er notgedrungen schwarz ist:
Zur Charttechnik kann ich Euch zum Trost noch sagen : Wir haben da noch eine vielversprechend widerstandsfähige Unterstützung bei 0 !

Best wishes
JR

j_r_ewing - Mittwoch, 14. März 2001 - 06:19
...und eine schlechte Nachricht noch:


Di, 13.3.01 6:03PM
New fund outflow estimates by Craig Tolliver

The market rout on Friday and Monday sent investors ducking for cover as they
pulled an estimated $6.5 billion out of stock mutual funds over the two-day period,
Mutual Funds Trim Tabs said Tuesday. Leading the retreat, international funds bled
assets of $128 million and technology funds lost $114 million. Gold funds, the only
equity category whose performance didn't dip into the red Monday, added $7 million
in assets, according to Trim Tabs, a research firm based in Santa Rosa, Calif. The
two-day outflow deeply cut into last week's inflows of $8.9 billion. Mutual fund assets
made news last month when Trim Tabs projected that investors pulled out a record
$13 billion, the fist time mutual funds reported a net outflow since the Asian collapse
in 1998.

avalon - Mittwoch, 14. März 2001 - 07:40
Also ich finde deine Beiträge immer wieder erfrischend, macht richtig Spaß sich da durch zu lesen.

Ich werde mal meinen Senf dazu geben, aber da der Thread "US Tendenz" heißt wird das wohl nicht ganz
dazu passen.

Die US Privatanleger und die Deutschen haben meiner Meinung nach ein völlig unterschiedliches Gebaren an der Börse.
Nicht zuletzt weil die Amis ja schon viel länger im Spiel sind.

Ich möchte daher mal meine Meinung zum "nötigen"
Sell off anhand meiner deutschen Einschätzung
darstellen und würde mich freuen zu lesen wie unsere US Experten dies bei den amerikanischen Anlegern sehen.

Per Definition bedeutet ein Sell off, daß in einem finalen Ausverkauf die letzten schwachen Hände durch starke ersetzt werden.
Somit ist die Grundlage gesetzt für eine Trendwende und steigende Kurse.

So weit so schön.

Leider muß ich seit letztem Jahr beobachten, daß
anscheinend die starken Hände mehr damit beschäftigt sind ihre aufgelaufenenen Buchverluste zu "umklammern".
Außerdem sind viele dieser "starken" Hände nicht mit erfahrenen Anlegern gleich zu setzen.

Die erfahrenen dürfen "klammern", die sind schon länger im Markt und haben nicht unbedingt Verluste.
Aber die Millionen von Neubörsianern die von den Medien in den Markt getrieben wurden, die warten auf die "zwangläufige" Erholung ihre Titel.

Kein Wunder eigentlich, schließlich hatten wir bisher immer nur sehr kurzfristige Crashs, meist
ging es schon nach Tagen bzw. Wochen wieder kräftig nach oben.
Außerdem werden seit einigen Jahren die Anleger geradezu gebetsmühlenartig darauf hingewiesen, daß man Verluste einfach aussitzen muß, auf lange Sicht gehts immer nach oben usw......

Leider wird dabei nicht berücksichtigt wie viel
Schrott inzwischen an der Börse gehandelt wird und
schlechte Aktien steigen nicht zwangsläufig auf lange Sicht, die gehen Pleite oder zumindest weiter in den Keller.

Somit kann man seit letztem Jahr beobachten, daß jeder Sell off (und wir hatten schon erstaunlich viele was eigentlich ein Widerspruch zum Wortlaut
"off" ist) nicht die gewünschten starken Hände in
den Markt bringt sondern überwiegend Trader.

Das führt zwar dann immer zu den 20-30% Reaktionen
nach oben aber genau so schnell wieder nach unten.
Erst beim nächsten Absturz kommt wieder Kaufneigung auf, leider wieder nur von den Tradern, die Spirale festigt sich, die "starken" Hände umklammern weiter ihre Altbestände.........

Ich fürchte daher, daß charttechn. Betrachtungen, selbst wenn sie auf sehr langer Sicht beruhen, diesmal nicht besonders hilfreich sind.

Es sei denn in USA ist das Anlegerverhalten wirklich völlig gegensätzlich zum hiesigen, dann wird natürlich auch unser Markt davon profitieren.

Nun ich setzte nicht darauf, ich setze auf Baisse
(ohne Puts zu kaufen), ich setze auf Cash und Renten, hoffe daß meine Altbestände nicht überproportional geschädigt werden und ich nehme ein bißchen Tradinggeld gegen die Langeweile die eine Baisse unweigerlich mit sich bringt.

Um es ganz deutlich zu sagen - helfen würde nur wenn die Masse der Anleger ihren Schrott im Depot
verkauft und dann mit diesem Geld in Qualität investiert - wenn dann die dem Schrott gegenüber
bewiesene Treue auch den Qualitätstiteln erwiesen wird - ja dann sind haben wir die Grundlage
die eine Trendwende nach einem Sell off ermöglicht.

Aber dieses Szenario ist erst mal in weiter weiter
Ferne......

Avalon

soleneve - Mittwoch, 14. März 2001 - 08:45
Wenn die Masse der Anleger ihren Schrott verkauft, muss ja auch eine Masse Anleger ihn kaufen.
Fälle wie Gigabell, dass Schrott verschwindet, gibts ja viel zu selten.
Eher verschwinden noch die guten RolfBenz etc, die des Dörnröschenschlafs der Qualitätswerte leid waren.
Es hilft nur Abwarten, bis die Erwartungen so tief gedrückt wurden, dass die kommenden Zahlen wieder positiv überraschen (und am besten kurz vorher einsteigen :-). Aber das kann tatsächlich dauern.
Gruß
Soleneve

chinaman - Mittwoch, 14. März 2001 - 09:58
Der Spiegel widmet sich heute dem Thema "Verarmung amerikanischer Privathaushalte"

:-)
Gruß
Chinaman


U S A

Ärmer werden durch Aktien

Eine neue Statistik zeigt, wie abhängig ein Aktionärsland von der Börse ist. Die amerikanischen Privathaushalte sind zum ersten Mal seit 55 Jahren tatsächlich ärmer geworden.


© AP

Wall Street: Motor der US-Wirtschaft?

Washington - Das Nettovermögen der US-Privathaushalte ist letztes Jahr um zwei Prozent gesunken. Das berichtet das "Wall Street Journal" am Dienstag unter Berufung auf einen Bericht der US-Notenbank Federal Reserve.
Es handele sich um den ersten Rückgang im Vermögen seit Beginn der Statistik 1945, schreibt das Blatt. Ende 1999 besaßen die US-Bürger noch 42,3 Billionen Dollar, Ende letzten Jahres nur noch 41,4 Billionen. Zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg sind sie damit nicht reicher, sondern ärmer geworden.

Schuld ist ausschließlich die Börsenentwicklung. Während des Booms hatten viele Amerikaner ihre Ersparnisse in Aktien umgeschichtet. Durch den anhaltenden Kurssturz seit April 2000 wurde ein Teil des Vermögens schlicht vernichtet: Der Gesamtwert der Aktien in Privathaushalten fiel von 8,75 Billionen auf 6,6 Billionen Dollar. Weil Aktien inzwischen einen größeren Anteil am Privatvermögen ausmachen als je zuvor, konnte dieser Wertverlust die gesamte Vermögensentwicklung ins Negative drücken.

Die Zahlen lassen auch den Schluss zu, dass die US-Wirtschaft sich ohne eine Trendwende an der Börse zunächst nicht wieder erholen wird. Die Verbraucher würden jetzt weniger ausgeben, um das vernichtete Vermögen wieder aufzubauen, sagte Paddy Jilek, Volkswirtin der Credit Suisse First Boston, der Zeitung.

Längerfristig betrachtet ist das Vermögen der Amerikaner allerdings weiterhin hoch: So sind sie immer noch 12 Prozent reicher als Ende 1998.

prof_b - Mittwoch, 14. März 2001 - 10:57
"Wir haben da noch eine vielversprechend widerstandsfähige Unterstützung bei 0!"

Also, da kann ich euch jetzt mal was dazu sagen: Die 0 hält ganz bestimmt ... :-)))))))))))

stephan - Mittwoch, 14. März 2001 - 13:27
Jetzt verstehe ich langsam warum Ihr alle so auf Barreserve pocht...

Ich hoffe die 0 hält! :)

Aber im Ernst, wir sind noch in keiner Unterbewertung. Eine gesunde mittelfristige Seitwärtsbewegung wäre jetzt mal angebracht, dann könnte der Markt langfristig wieder Renditen um
8 - 12 % p.a. bringen. Bloß kein Rebound!

Gruss
Stephan

laurin - Mittwoch, 14. März 2001 - 15:33
wieso sind wir noch in keiner Unterbewertung - ich hab massenhaft Aktein im Depot, die im Bereich ihres Buchwertes notieren und Gewinne erwirtschaften. Was die Naz und den DOW killt, das sind die margin calls, weil die Hirnis hier alle auf Pump ihre Aktien gekauft haben.

Avalon hat voellig recht - weshalb ich im Falle eines rebounds der Kurse eher in USA als in D investiert sein moechte. Hier geht's dann innerhalb weniger Wochen tatseachlich satte 30-50% rauf, in D dauert das endlos. Und wenn dann die US-trader wieder verkaufen, dann geht D wieder in aehnlicher Groessenordnung runter, ohne allerdings vorher die Hoehen erreicht zu haben.

Wenn ich mich selbst so beobachte, dann stehe ich kurz davor, alles zu verkaufen - der heutige sell-(off?) wird mich weiter verunsichern, - aber erst wenn ich tatseachlich verkauft habe, werden die Kurse wieder steigen.....

Gruss vom Kontraindikator aus USA......

chinaman - Mittwoch, 14. März 2001 - 16:03
"wieso sind wir noch in keiner Unterbewertung - ich hab massenhaft Aktein im Depot, die im Bereich ihres Buchwertes notieren und Gewinne erwirtschaften" ... völlig richtig, laurin.

Die durchschnittlichen KGVs zeigen zwar noch keine Unterbewertung an, aber im Detail gibt es schon einige interessante Kaufkandidaten wenn die entsprechende mittelfristige Orientierung besteht.

:-)
Gruß
Chinaman

j_r_ewing - Freitag, 23. März 2001 - 06:06
"Ihr koennt euch nicht vorstelen, was die hier im US-Fernsehen fuer eine Weltuntergangsstimmung verbreiten. "

mib, Du sprichst da ein großes Wort gelassen aus ! Ich glaube, daß dieser Punkt extrem wichtig ist zur Beurteilung der Lage - vielleicht das Wichtigste überhaupt ! Dies, und eine Folge von Tagen mit Kursstürzen um je ein paar hundert Punkte, bei enormem Umsatz - das ist das Umfeld, in dem Drehpunkte großer Tiefs sich bilden. Die normale Charttechnik habe ich schon zu oft versagen sehen, als daß ich in solcher Situation noch allzuviel auf sie gäbe; zumal gerade an solchen Tagen oft die IT-Infrastruktur zusammenbricht (auch die Profis in den Brokerhäusern können einem dann oft nicht mal mehr ungefähr sagen, wo der Markt eigentlich steht.) Und es ist die Wallstreet, die den Ton angibt - fein ziselierte Analysen hiesiger Indizes kann man in der Pfeife rauchen (solange das Problem nicht ein spezifisch europäisches ist, wie bei der Rußland-Krise; und selbst hier gab zum Schluß die Wallstreet den Ton an.)

Also halte dich bloß nicht zurück mit Stimmung-aufnehmen (und posten) - sei uns bitte ein aufmerksamer "Sensor" hierin !

Gruß
JR

mib - Freitag, 23. März 2001 - 15:20
genau deshalb mach ichdas ja - ich hatte eigentlich gehofft, dass sich mal jemand anderes, der in USA lebt, hier "outet" - meine Eindruecke sind natuerlich subjektiv.

Die Gefahr, die ich sehe, ist das man in eine Baerenrally reinkauft. Schau dir mal genau an, was der CFO u.a. von AMAT zur aktuellen Lage und zur 'visibility' gesagt haben, - das ist sehr ernuechternd (den relativ positiven Sachen, die Micron so von sich gibt, kann ich kaum glauben...).

j_r_ewing - Montag, 26. März 2001 - 21:04
Wenn er jetzt die 9700 noch packen würde... Dann wäre auch der Downtrend der Intraday-Highs gebrochen; somit würden die Charties anspringen; und dann wäre auch der MACD praktisch im Sack - dann wäre der Dow wieder im Trendkanal, würde also erst mal eine gepflegte Eindeckungs-Rally hinlegen - damit hätte der Gesamtmarkt eine heiße Chance, herumgeworfen zu werden...
Nein, anscheinend geht hier doch die Puste aus. Schade...

mib - Montag, 26. März 2001 - 23:36
ja - das hat heute Cisco's Chambers auf dem Gewissen...

j_r_ewing - Dienstag, 27. März 2001 - 17:10
10:00AM
March confidence rebounds by Rachel Koning

Consumer confidence rebounded in March, after showing five straight months of
declines, the Conference Board said Tuesday. Its monthly measure of consumer
sentiment registered at 117, compared to expectations for a decline in the index to
104.4. Future expectations drove confidence higher in March as Americans look
favorably on their employment prospects. Confidence in February was revised
upwardly to a reading of 109.2.

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Vielleicht, daß er's mit diesem fundamentalen Rückenwind noch packt...?

Natürlich darf man US-Statistikdaten nicht auf die Goldwaage legen - das sind mehr so Schüsse aus der Hüfte. Aber meist lassen sie doch eine Tendenz erkennen - und jetzt immerhin schon den zweiten Monat! Da kann man immerhin festhalten: So schlecht, wie es oft geshen wird, ist es gar nicht - wenigstens bisher!

j_r_ewing - Dienstag, 27. März 2001 - 18:07
... und wenn er damit heute schließt, darf's heute abend ein Fläschchen Schampus sein...

j_r_ewing - Dienstag, 27. März 2001 - 19:03
... und wenn es bis zum Freitag reicht, dann hätten wir auch die Japaner vom Hals, die angeblich wegen ihrer Jahresend-Bilanzen Ami-Aktien geschüttet haben (na, vielleicht sind die schon von ihrer eigenen Rally begeistert genug, um es sein zu lassen.)

Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: US-Tendenz: Archivierte Beiträge bis 27. März 2001