Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: Zum aktuellen Aufschwung am Neuen Markt
stw - Freitag, 1. September 2000 - 20:03
Was sagt ihr zum aktuellen Geschehen am Neuen Markt ?

Ich habe kein gutes Gefühl dabei. Schaut man sich die Liste der Tages- oder Wochengewinner so an, dann sieht das zumindest für einen Fundi wie mich sehr sehr merkwürdig, um nicht zu sagen ungesund aus. Zu Recht ausgebombte Werte wie Ricardo oder Luftnummern wie Matchnet scheinen sich plötzlich wie Phönix aus der Asche zu erheben, die Zocker haben am Neuen Markt zumindest vorübergehend das Zepter wieder übernommen.

Fast schon beängstigend ist die Selbstsicherheit, mit der jetzt vor allem technisch orientierte Analysten zum (Wieder-)Einstieg blasen. Da werden die Zinsen in Europa erhöht und der Markt reagiert darauf mit Euphorie. Verkehrte Welt möchte man meinen und ich warne in diesem Zusammenhang zu äußerster Vorsicht.

Es ist für mich nur schwer vorstellbar, dass wir jetzt wirklich zu neuen Höhen aufbrechen, ohne vorher einen SellOff erlebt zu haben. Ich möchte wirklich nicht zu pessimistisch sein, aber eine ordentliche Barreserve kann in diesem Herbst nichts schaden. Gerade weil am Markt fast nur positive Stimmen zu hören sind, muss man bereits heute von einem relativ hohen Investitionsgrad der Institutionellen ausgehen, dem Aufschwung könnte somit schnell die Puste ausgehen.

Aber es verspricht jetzt nach der Sommer-Langeweile zumindest ein interessanter Herbst zu werden an den Börsen...

:-) stw

P.S. Mit welcher Cash-Reserve startet ihr in diesen Herbst ? Ich halte mindestens 20-30% für angebracht.

chinaman - Samstag, 2. September 2000 - 01:57
Hochinteressantes Thema, stw. Generell stimme ich Dir bezüglich der Problematik des NM Bewertungs-niveaus erstmal zu. Meine tagesaktuelle Cash-Quote beträgt 13,6 % bezogen auf das Wertpapiervermögen. Gemessen an Deiner Meinung 20 % bis 30% wäre das folglich nicht ausreichend !

Ich hatte allerdings bisher immer eine etwas andere Betrachtung der Dinge. Peter Lynch hat diese Denkweise in seinem Buch "Der Börse einen Schritt voraus" wie folgt beschrieben:

"Aber ich halte niemals Barmittel. Barmittel aufzubauen würde bedeuten, aus dem Markt auszusteigen. Meine Vorstellung ist es, für immer im Markt zu bleiben und die Aktien abhängig von der fundamentalen Lage umzuschichten. Ich denke, daß man sich mit der Entscheidung, einen gewissen in Aktien angelegten Betrag ständig an der Börse zu belassen, eine Menge zeitlich falsch liegende Schritte und viele unnötige Qualen erspart."

:-)
Gruß
Chinaman

prof_b - Samstag, 2. September 2000 - 11:26
Bei 5800 ständen wir über dem letzten High von Mitte Juli und man könnte eine Art Untertasse vermuten. Falls wir dorthin kommen, sollte es aufwärts gehen. Allerdings würde ich dann lieber ein paar Nachzügler kaufen, so wie in der letzten Hausse. Ich habe mir seit Mai am NM etwas die Finger verbrannt, also wird lieber abgewartet. Die Cashquote ist ohnehin negativ.
CU Prof

stw - Sonntag, 3. September 2000 - 14:57
Wie interessant, daß Du das (meiner Meinung nach beste) Buch von Peter Lynch zitierst, chinaman. Dieses Buch hat mich in meinem Analgeverhalten beeinflusst wie kaum ein anderes, ich kann es jedem (egal ob Anfänger oder Profi) nur wärmstens ans Herz legen ( http://stw.boerse-und-business.de ). Zum Thema Cash-Reserve stimme ich mit Peter Lynch allerdings nicht überein:

Wenn ich keine Barreserve halte, dann bedeutet das für mich, das ich mich zu einer Kaufentscheidung nur dann durchringen kann, wenn ich in der Lage bin, gleichzeitig eine Verkaufentscheidung zu fällen. Damit nehme ich mir doch freiwillig einige Freiheitsgrade meines Anlageverhaltens. Warum sollte ich als Privatanleger das tun, da ich (anders als ein Fondsmanager wie Peter Lynch) auf keinen Mindest-Investitionsgrad festgelegt bin. Es gibt Markt-Situationen (nach einem SellOff), da gibt es Dutzende von Kaufgelegenheiten, aber gleichzeitig werden auch die eigenen Depotwerte vorübergehend weit unter Wert verkauft. Ist doch ziemlich unschön, wenn ich da auch unter den Verkäufern sein müsste, nur weil ich keine Barreserve halte, oder ?

@Prof: Habe ich Dich richtig verstanden, Du spekulierst (immer noch) auf Kredit ? Das hatten wir doch schon vor vielen Monaten ausgiebigst diskutiert. Da kann ich nur nochmals dringendst von abraten. Die Folgen sind unabsehbar, egal welche Strategie Du fährst. Es wird auch in Zukunft wieder Situationen geben, da sind alle unsere Aktien plötzlich 30% weniger wert, da helfen Dir auch Stopkurse nicht mehr weiter. Denn Deine Effektenkredite verringern sich nicht parallel zu Deinem Depotstand, das darfst Du niemals vergessen. Der Aktienkauf auf Kredit ist für mich eine der wenigen Todsünden an der Börse !!!

:-) + :-(

stw

chinaman - Montag, 4. September 2000 - 12:56
Freut mich, daß auch Du soviel von Peter Lynchs Buch hälst. Ich habe es wirklich verschlungen und schaue immer wieder mal gern etwas nach. Ein wirklich ganz ausgezeichnetes und sehr empfehlenswertes Werk.

Ich kann Deine Argumente durchaus nachvollziehen, mich Deiner Argumentation nicht voll anschließen.

Die Sache ist eigentlich doch relativ einfach:

Hat man eine hohe Cashquote und es kommt ein Crash, hat man gute Kaufgelegenheiten auch ohne andere Titel zu verkaufen. Soweit richtig !

Hat man eine hohe Cashquote und die Börse steigt, verliert man wichtige Renditepunkte.

Letztendlich bleibt es, wie jede Börsentransaktion, ein Abwägen von Chancen und Risiken. Dazu meint Lynch halt, wenn ich noch kaufenswerte Aktien finde, dann kaufe ich.

Sollte der Markt aber schnell weitersteigen, werde ich mich an Deine mahnende Worte erinnern und irgenwo Gewinne mitnehmen um die Cashquote gen 20% zu steigern.

Übrigens: Ein Kompliment muß ich Dir machen. Du bist im argumentieren und handeln konsistent. Dein stw-Musterdepot hat tatsächlich eine Cashquote von 20% (hab ich gerade gecheckt !)

Gruß
:-)
Chinaman

stw - Montag, 4. September 2000 - 18:30
Das ist einfach nicht zu glauben:
Die Gewinnerliste des heutigen Tages im NEMAX50 liest sich wie eine Auflistung der grössten Enttäuschungen des Jahres: IXOS, Cybernet, Ricardo, Steag, Trintech sind allesamt mit mehr als 10% im Plus.

Für mich ein ganz klares Zeichen, dass der Anstieg im NEMAX auf mehr als wackeligen Füssen steht. Das sind sicherlich nicht in erster Linie institutionelle Investoren, nein, die Momentum-Trader machen da die Kurse. Das wird genausoschnell bei diesen Werten wieder umschlagen, da bin ich mir ziemlich sicher.

:-) stw

avalon - Dienstag, 5. September 2000 - 08:46
Reiner Tradermarkt - das geht nicht gut, laßt euch
bloß nicht anstecken.

Diese Meldung reicht vollkommen aus um Bescheid
zu wissen:


Frankfurt (vwd) - "Die Liquiditätsquote der Aktienfonds zeigt nur ein geringes
Aufwärtspotenzial an", so Christian Plenz, technischer Analyst der Seydler AG. Dies gehe aus
einer monatlichen Studie über die Liquiditatsbestände von Aktienfonds hervor, die von der
Seydler AG erhoben werde. Untersucht würden 21 Aktienfonds der Gesellschaften Union
Investment, DWS, Adig und Deka. Dabei unterscheide die Studie zwischen Fonds für
deutsche Blue-Chips, europäische Blue-Chips und Neuer-Markt-Werte, so Plenz weiter. Die
Liquiditätsquote werde dann jeweils mit der des Vormonats verglichen, wobei diese im
Verhältnis zum jeweiligen Fondsvolumen gesetzt werde.

So ergab sich den weiteren Angaben zufolge für die Fonds mit Spezialisierung auf deutsche
Blue-Chips eine Liquiditätsquote von 6,44 Prozent im Juli nach 6,06 Prozent im Juni. Dabei sei
das Fondsvolumen um 3,6 Prozent gestiegen. Der Dax habe im gleichen Zeitraum rund 4,3
Prozent zugelegt. Das Volumen habe sich, berücksichtige man die Kursgewinne des
Gesamtmarktes, so gut wie gar nicht verändert, so Plenz zur Interpretation. Die
Liquiditätsquote habe sich ebenfalls kaum verändert, was auf nur geringe Mittelzuflüsse
zurückzuführen sei. "Eine Quote von rund sechs Prozent liegt im normalen Rahmen", so der
Analyst weiter.

Gerade im Hinblick auf den schwierigen Börsenmonat September würden jetzt wohl die
Cash-Bestände aufgebaut, um diese dann im Oktober oder November investieren zukönnen.
Bei den Euro-Stoxx-Fonds sei die Liquiditätsquote im Juli auf 3,93 Prozent nach 4,82 Prozent
im Juni gesunken. Das Fondsvolumen habe um 4,4 Prozent zugenommen, wobei der
Euro-Stoxx-Index um 0,4 Prozent zurückgegangen sei. Rechne man hier ebenfalls die
Kursgewinne heraus, würden man erkenne, dass die Mittelzuflüsse anhielten. Bereits im Juli
sei jedoch die Liquidität reduziert worden.

Bei einer niedrigen Quote von unter vier Prozent dürfte das Aufwärtspotenzial der Aktien
daher nur noch sehr begrenzt sein. Die Euro-Stoxx-Fonds seien somit derzeit gut investiert.
Die Fonds, die in Neue-Markt-Aktien anlegten, hätten ihre Liquiditätsquote im Juli auf 2,77
Prozent von 7,15 Prozent im Juni abgebaut. Das Fondsvolumen kletterte den weiteren
Angaben zufolge im gleichen Zeitraum um 3,8 Prozent, bei einem Rückgang des
Nemax-All-Share um 2,1 Prozent. Der starke Rückgang der Cash-Bestände von Juni auf Juli
zeigt den weiteren Angaben zufolge, dass auch trotz der Kursverluste am Neuen Markt die
Fonds investiert hätten.

Jedoch seien damit auch die Liquiditätsquoten abgebaut worden. Jetzt seien die
Fondsmanager somit auf neue Mittelzuflüsse angewiesen oder würden Umschichtungen in
Einzelwerten vornehmen. Damit dürfte sich die Volatilität in ausgewählten Titel weiter
erhöhen. "Insgesamt scheinen die Fonds ihre Liquidität für eine Jahresendrally aufzubauen",
meint Plenz. Dies bestätigten auch die ersten Zahlen für den August. Hier würden die
Fondsmanager weiter ihre Cash-Bestände schonen, um erst nach dem ungeliebten
Börsenmonat September wieder zu investieren. +++ Simon Steiner

vwd/4.9.2000/sst/reh

prof_b - Dienstag, 5. September 2000 - 09:51
Es könnte durchaus weiter aufwärts gehen, die Chancen stehen wohl dieses Mal wirklich 50/50.
Natürlich steigen die Schrottaktien am meisten, sie haben sich ja gezehntelt und daran reiben sich einige kranke Geister.
Sollte der NEMAX weiter steigen, suche ich mir Aktien, die Gewinne machen und warte auf deren Chartausbruch. Mit dieser Strategie war ich am Jahresanfang äußerst erfolgreich. Falls es einen Kuchen zu verteilen gibt, möchte ich gern eine kleine Scheibe abhaben.
CU Prof

avalon - Mittwoch, 6. September 2000 - 12:16
Lustig - bzw. "NET(T)"

Gewinner von heute:


1.Artnet + 15,52 Prozent (Kurs: 6,70 Euro)
2.Cybernet + 12,48 Prozent (Kurs: 7,48 Euro)
3.Popnet + 11,06 Prozent (Kurs: 23,10 Euro)

Könnten doch eigentlich fusionieren und sich
CyperPopArt nennen........."g"

Avalon

stw - Mittwoch, 6. September 2000 - 20:51
Mir fehlen wirklich selten die Worte, aber diesmal... wie soll man sich jetzt verhalten ? Weiter Cash aufbauen und auf den SellOff warten ? Ich tendiere zZt. in diese Richtung und rate weiterhin zu äußerster Vorsicht. Wird es mit den oben genannten Luftnummern auch die guten Wachstumswerte mit erwischen, wenn der Markt bereinigt wird ? Es würde mich jedenfalls nicht wundern, wenn wir bald neue Jahres-Tiefstände im NEMAX sehen werden.

:-) stw

P.S. www.cyberpopart.de klingt echt super, dieser Domainname alleine dürfte einige Hundert Millionen Marktkapitalisierung wert sein. *g*

chinaman - Samstag, 9. September 2000 - 11:02
Ich möchte nochmal auf das Thema Cash-Quote zurückkommen und auf den Meinungsunterschied stw und Peter Lynch in diesem Punkt.

Bedingt durch den Verkauf von Utimaco und gleichzeitigen Zufluß von Barmitteln habe ich jetzt wieder eine tagesaktuelle Cash-Quote von ca. 25%. (Barmittel plus Geldmarktfonds dividiert durch das Aktienvermögen).

Damit wäre ich nach stw's Meinung ja richtig positioniert. Würde ich Peter Lynch's Konzept folgen, würde ich einen Teil der Mittel wieder investieren, da ich noch interessante Aktien finde (Bspw. Aufstockung DBAG oder Ersterwerb Valora).

stw: Würdest Du mir jetzt wirklich von einem Investment in diese Werte abraten, obwohl Du im Musterdepot ein agressive buy für DBAG und ein strong buy für Valora vergibst ?

:-)
Gruß
Chinaman

stw - Samstag, 9. September 2000 - 17:53
Du stellst vielleicht schwierige Fragen Chinaman... *g*
erstmal eine Gegenfrage: wieviel % Deines Depotvolumens liegen in der DBAG, wieviel in anderen Beteiligungsgesellschaften ?

:-) stw

P.S. Ein erster kleiner Posten Valora (max 3-5% des Depotvolumens) zu 32 EUR sollte kein allzu grosser Fehler sein auf Sicht von 2-3 Jahren.

chinaman - Samstag, 9. September 2000 - 19:29
Die Beteiligungsgesellschaften haben momentan die folgenden Anteile am Aktienvermögen (Aktien + Aktienfonds):

DBAG 4,5 %
Sparta 4,9 %
Helvetic Star 2,8 %

Summe 1 12,2 %

Bei BB Biotech bin ich mir nicht sicher, ob ich sie als Fonds oder Beteiligungsgesellschaft werten soll, daher getrennter Ausweis:

BB Biotech 3,8 %

Summe 2 16,0 %


:-)
Gruß
Chinaman

stw - Sonntag, 10. September 2000 - 20:49
Also chinaman, ich gehe mal davon aus, dass Du insgesamt ca. 10-12 Werte im Depot aus. Welches sind denn Deine höher gewichteten Titel, oder besitzt Du wesentlich mehr Titel ? Wenn ja, dann wird es sicherlich ziemlich schwierig, die alle wirlich intensiv zu beobachten.

16 % des Depotvolumens in Beteiligungsgesellschaften finde ich nicht allzu viel, daher kann ich Dir guten Gewissens eine Verdoppelung des DBAG-Anteils anraten. In Valora könntest Du dann immer noch 3% investieren und behältst eine Cashquote von ca 18%, wenn ich richtig gerechnet habe.

:-) stw

chinaman - Sonntag, 10. September 2000 - 23:02
Also erstmals vielen Dank für Deinen Rat stw, der mir auch absolut schlüssig erscheint. Eine Cash-Quote von 18% erscheint mir auch ein vernünftiger Kompromiß zu sein. Im Sell-Off kann ich dann auch die Kaufaktionen des stw Musterdepots nachvollziehen.

Meine grundsätzliche Zielstrukturierung des Depots habe ich im Thread „Depotstrukturierung“ schon einmal grundsätzlich zur Diskussion gestellt. Mein Zielwert sind bis zu 15 Einzelaktien und zusätzlich 4 Schwellenländerfonds. Von der Entwicklung her komme ich eher von den Standardtiteln her nun allmählich ins Nebenwert Segment hinein. Die stärkste Position sind (auch aufgrund der Entwicklung zum Three-Bagger) meine Siemens Aktien :-).

Noch eine kurzer Anmerkung zum Thema maximale Gewichtung von Beteiligungsgesellschaften. Ein Blick zur „Konkurrenz“ zeigt, daß einzelne Musterdepots schon ziemlich ausschließlich auf Beteiligungsgesellschaften ausgerichtet werden. So hat der Golden Server nach seiner letzten Umstrukturierung die folgenden Beteiligungsgesellschaften im Depot: TFG, Knorr, U.C.A., Gold-Zack, VMR, Valora , Baader und Sparta.

Wer ist nicht dabei: DBAG ;-) und BMP. Ansonsten ziemlich komplette Palette.

Im Kommentar des Golden Server heißt es: „Die Ausrichtung des Depots Richtung Venture Capital beziehungsweise Finanzdienstleistungen mag vielen als nicht diversifiziert genug erscheinen. Tatsache ist jedoch, daß sich schätzungsweise rund 100 zukünftig an einer europäischen Wachstumsunternehmen notierte Unternehmen im Portfolio der oben genannten Gesellschaften befinden. Selbstverständlich aus den unterschiedlichsten Branchen.
Zudem bitte ich zu bedenken, daß Veräußerungsgewinne dieser
Beteiligungsgesellschaften ab dem Jahr 2002 steuerfrei sein werden.
Berücksichtigt man nun noch die Wachstumsraten der besagten Unternehmen
sowie die aktuell sehr günstige Bewertung (KGV 6-15, wenn man das Jahr 2001
zum Maßstab nimmt), dann ergibt sich daraus eine meines Erachtens sehr
interessante Anlageperspektive für das Jahr 2001. Denn meist nimmt die Börse
die interessantesten Entwicklungen ja bereits vorweg, was im Hinblick auf
besagte Steuerreform durchaus Mitte/Ende 2001 zu einer
überdurchschnittlichen Performance dieses Sektors führen dürfte. Eine
einigermaßen intakte Börsenstimmung vorausgesetzt.

Da ich die Werte des Depots für langfristig (2-3 Jahre) sehr aussichtsreich
halte, plane ich zukünftig nur noch wenig Umschichtungen durchzuführen.“

Ein klein wenig kraß ist die Depotstrukturierung schon, aber völlig unrecht hat der Golden Server m.E. auch nicht. Nichts desto trotz: Gegen die sind wir echte Waisenknaben was die Gewichtung von Beteiligungsgesellschaften betrifft !

:-)
Gruß
Chinaman

stw - Montag, 11. September 2000 - 22:41
Also prinzipiell hat 'Golden Server' schon recht: Mit einem ordentlichen Mix aus verschiedenartigen Beteiligungsgesellschaften hat er tatsächlich implicit eine breite Risikostreuung erreicht. Allerdings ist es schon etwas vermessen, nur auf eine Branche zu setzen. Denn wenn sich der Markt für Beteiligungsgesellschaften aus irgendwelchen (nicht absehbaren) Gründen unvorhergesehen entwickelt, dann sieht sein Depot natürlich ganz schön alt aus. Aber dennoch ist dieses Depot viel besser als die grosse Mehrheit der im Internet veröffentlichten Musterdepots. Wenn ich mir da die viel beachteten Depots unserer Freundes aus Kulmbach so ansehe... :-(

Ich könnte mir vorstellen, dass Golden Server am Endes des JAhres 2001 ziemlich gut aussieht mit seiner Performance. Aber ich hoffe, dass wir mit unserem stw-Musterdepot, das sich nicht so ausschliesslich einer Branche verschreibt, am Ende die Nase vorn haben werden und das bei geringerem Risiko.

:-) stw

chinaman - Montag, 11. September 2000 - 23:53
"Aber ich hoffe, dass wir mit unserem stw-Musterdepot, das sich nicht so ausschliesslich einer Branche verschreibt, am Ende die Nase vorn haben werden und das bei geringerem Risiko."

Nach meinem Eindruck von der Szene ist Deine Hoffnung absolut berechtigt. Was Dein Musterdepot von allen anderen abhebt, ist die Tatsache, daß Du mit kaum einem Wert (zumindest während meines Beobachtungszeitraumes) einmal richtig danebenliegst. Unter richtig danebenliegen meine ich dabei nicht, daß eine Aktie mal 10 oder 15% im Minus liegt; sondern 40 oder 50% Kursverlust ohne daß eine entsprechende generelle Kurskorrektur am Markt stattgefunden hat. Andere Musterdepots weisen häufiger auch solche Werte auf. Da wird oft nach dem Motto verfahren, wichtig ist, was unter dem Strich rauskommt bzw. auf den prestigeträchtigen Spitzenplatz geschielt. Wenn der nicht erreicht wird, sind die "Plätze" und damit die Rendite der Anleger die das Depot nachbilden, völlig nebensächlich.

Der Golden Server zählt tendentiell wirklich eher zu den besser geführten Musterdepots. Er leidet aber unter 2 Problemen:

Der "Macher" Christoph Schäfers (Peer Share) ist zwischenzeitlich beruflich (Sparta) so stark eingespannt, daß er kaum noch Zeit für die Betreuung des Depots findet.

Der Golden Server hat sich mit seinem publizierten Ziel 100% durchschnittliche jährliche Rendite viel zu stark selbst unter Druck gesetzt. Das ganze nennt sich auch "Millionär 2004" Projekt.

Zu unserem Freund aus Kulmbach äußere ich mich lieber nicht öffentlich, zu dem Pusher ist mir jeder Satz zu viel :-(

Also, letztendlich ist und bleibt stw-boerse meiner Meinung nach das Kompetenzzentrum für deutsche Nebenwerte, aber ein Blick über den Zaun ist ab und zu mal erlaubt. Diese Einschätzung mache ich nicht davon abhängig, ob Dein Musterdepot nun gerade Platz 1,2,3,4,5 oder wie auch immer belegt. Maßgebend ist für mich kontinuierlich gute Rendite bei eher geringem Risiko. Weiter so !!! Jetzt aber genug gelobt.

:-)
Gruß
Chinaman

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