Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: NEMAX abwärts ...: Archivierte Beiträge bis 3. August 2000
prof_b - Donnerstag, 29. Juni 2000 - 23:37
- Der NEMAX entwickelt sich wesentlich schlechter als der Nasdaq. Grund: Der gestiegene Euro
- Die 38-d-Linie hat Ende März bei 7400 Punkten ein exzellentes Ausstiegssignal geliefert. Seitdem gucken wir uns diese Linie von unten an!
- Das Low von Ende Mai (5200 Punkte) wird greifbar.
- Unbedingt abwarten, bis die 38-d-Linie im NEMAX überschritten wurde!

avalon - Freitag, 30. Juni 2000 - 09:37
Na, ob der Nemax am Euro hängt ?
Nichts ist unmöglich - ich weiß, aber ich denke
hier läuft einfach das übliche Spiel wie jedes
Jahr ab.

Die Fonds verkaufen und die Privaten kaufen, weil
man ja immer auf ne Ralley hofft, ob Sommer oder
Winter ist ja egal.

Ich denke das wird jetzt nochmal nen Rebound
geben, dann schreit jeder Doppelboden und
nach ein paar Wochen wars wieder nix.

Dann ist der letzte Trader satt und der letzte
Neuling völlig entnervt weil seine Buchverluste
wieder anfangen zu wachsen nachdem sie doch so
schön abgebaut wurden durch den zweiten Rebound.

Es sitzen irrsinnig viele Neulinge auf riesigen
Buchverlusten welche in der Euphoriephase an
den Markt kamen.
Schaut euch doch einfach in euerem Bekanntkreis
um.........

Die müssen erst noch die Panik kriegen, vorher
kommt die nächste Hausse nicht.
Aber das dauert jetzt von Jahr zu Jahr länger weil
die Medien ja ständig darauf hinweisen, daß man
Aktien langfristig halten soll.
Vergessen wird, daß dies nur für Qualtitätstitel
gilt - und die Masse hat nun mal nur Schrott
gekauft auf dem Höhepunkt der Hausse.

Dann kommt immer noch ständig die Strategie
"auf dem Niveau verkauf ich nicht mehr" auf.
Lächerlich, selbst Schrott der sich gedrittelt
hat kann sich nochmal halbieren.
Und die vielen "Verbilligungen" in den letzten
Wochen......"g"
Schaut euch mal Fantastic an - da habe ich auch
so einen "Langfristanleger" im Bekanntenkreis
der zum High gekauft hat und jetzt immer noch
auf Gewinne hofft..........."g"

Chart ist mir also völlig egal - ich kaufe wenn
bei riesigen Umsätzen starke Markteinbrüche
erfolgen.

Betonung auf "riesige".................

Stockpickung bleibt natürlich davon unberührt.

Avalon

prof_b - Dienstag, 11. Juli 2000 - 13:29
Jetzt wird es spannend: Das Low von Ende Mai bei 5200 wackelt. Falls es signifikant darunter geht, dürften wir die nächste Verkaufswelle kriegen!
Aber das wäre noch lange kein Grund einzusteigen.

stw - Dienstag, 11. Juli 2000 - 22:05
Na ja, dann hätten wir ja endlich diese finale Marktbereinigung, von der wir hier seit Monaten reden. Hätte ich nichts dagegen...

:-) stw

avalon - Mittwoch, 12. Juli 2000 - 15:02
Ohne entsprechende Umsätze wird das nix mit
"final" - das kann noch dauern, die Trader
sind noch schwer aktiv und wollen unbedingt
noch Geld los werden.........

Avalon

steuerzahler - Mittwoch, 12. Juli 2000 - 20:06
Ich kapiere nicht, daß der Nasdaq so zulegt und der Nemax so abfällt. Das paßt doch irgendwie nicht zusammen. Fließt z.Zt. eventuell Geld von NM in den Nasdaq? Das müßte sich doch eigentlich im Euro/$-Kurs niederschlagen. Wahrscheinlich sind die Anleger in USA zuversichtlicher als in D. Oder hat jemand eine andere Idee? Gruß, S.

aquamarin - Mittwoch, 12. Juli 2000 - 20:52
Vielleicht kursiert nur in Deutschland eine "Todesliste".

Aquamarin

avalon - Donnerstag, 13. Juli 2000 - 08:46
Außerdem hat USA nun mal ihren Greenspan.

Nachdem ja nun die Angst vor weiteren Zinserhöhungen nachläßt, kauft man halt wieder
Aktien.
Bald wird es aber dann heißen, oh - das Wirtschaftswachstum läßt nach, die Gewinne
werden schrumpfen - VIEL schlimmer als Zinserhöhungen........"g"
Kann ich ja gar nicht mehr zählen wie oft das
schon in den letzten Jahren so war.

Momentan ist durch die Rückgänge in den letzten
Wochen ein recht hoher Cashbestand aufgebaut
worden, das wird immer wieder zu schnell investiert.
Außerdem sind die Fonds ja gewissermaßen zu
Aktionismus gezwungen.
Je öfter dieses Geld sich nicht "verzinst" weil
der Markt doch immer wieder zurückkommt desto
tiefer wird das Niveau ausfallen von dem aus
der Sell off stattfindet.

Schaut euch die Sommer/Herbst 98 Geschichte im Chart an.......

Der Markt braucht einfach einen Sell off, der Markt will einfach einen Sell off - der Markt bekommt auch einen.....

Die Frage ist nur von welchem Niveau aus, je
länger das dauert umso schmerzhafter wird
es für die diejenigen die "vergessen" haben ihre
Hütte sturmfest zu machen.
Und noch schlimmer für diejenigen welche im Auge des Orkans aufgrund der Windstille plötzlich schon wieder Fenster und Türen öffnen........."g"

Aber natürlich würde ich trotzdem niemals Puts
kaufen - das ist schließlich nur meine persönliche
Interpretation aufgrund langjähriger Erfahrungswerte und keineswegs das "zweite Gesicht"......."g"

Avalon

steuerzahler - Donnerstag, 13. Juli 2000 - 09:43
Und wir haben unseren Duisenberg. Zudem liegt die Wirtschaft in Euro-Land zu und wird im zweiten Halbjahr 2000 auf größeres Wachstum kommen als die US-Wirtschaft (so die Einschätzung der Wirtschafts-Experten, sieh heutige Presse). Das müsste doch auch auf die Gewinne der Firmen durchschlagen (nach landläufiger Logik). Insofern müssten die Kurse in Euroland bald anziehen. Dann wird sie ja wohl doch kommen, die Sommerrallye.

Andererseits, avalon, ich stimme Dir zu: Der Markt braucht noch den kräftigen Sell-off. Aber vielleicht kommt der erst nach der August-Rallye? Oder passiert das erst im November nach den U.S.-Wahlen? Egal wie, im Moment müssen wir uns um ein Absinken unseren Adrenalin-Spiegels keine Sorgen machen.

Gruß, S.

avalon - Donnerstag, 13. Juli 2000 - 10:26
Und wir haben unsere Politiker und eine
Opposition die nicht mehr fähig ist eine
"konstruktive" Opposition zu machen.
Das ist kein CDU typisches Problem, war vorher
genau so.
Es wird grundsätzlich blockiert sobald man nicht
mehr die Regierung stellt.

Würde der Regierungsflügel sagen 2+2 =4, dann
würde das trotzdem mehrmonatige Diskussionen
auslösen.

Und Duisenberg braucht man schon gar nicht zu
kommentieren.........

Aber ich bin trotzdem schwer bullish für Eurolands
Aktienmärkte - allerdings noch nicht so bald.
Die Amis werden sich irgendwann warm anziehen
müssen.......

Avalon

avalon - Donnerstag, 13. Juli 2000 - 10:28
Ach so - Adrenalinspiegel - der steigt bei mir
nur wenn die Gurus wieder mal ne Aktie zum
Verzigfacher machen konnten.

Das Börsenumfeld dagegen läßt mich zu jeder Zeit ruhig schlafen.......

Avalon

aquamarin - Donnerstag, 13. Juli 2000 - 13:55
Hier noch ein Beitrag zum Thema "Todesliste":

Quelle: flife.de

Ein Börsensommer wie viele zuvor. Dünne Umsätze, fehlende Unternehmensmeldungen, Tristesse an den Aktienmärkten die beschönigend mit "Seitwärtsbewegung" umschrieben wird. Da scheint es sich für einige Börsenbriefe anzubieten für Gesprächsstoff zu sorgen, indem man sogenannte
Todeslisten in Umlauf setzt. Nach dem "Platow-Brief" hat nun auch die fast in Vergessenheit geratene "Prior-Börse" eine
eigene Todesliste der Neuer-Markt-Unternehmen
veröffentlicht. Unter den betroffenen Firmen sind auch einige, die sich schon bei "Platow" fanden. Am Neuen Markt machten Börsianer wegen der Verunsicherung durch die Listen einen
regelrechten Käuferstreik aus. Die Umsätze seien äußerst dünn. Viele Händler rechnen nun nicht vor September mit einem Anziehen der Kurse.

"Platow" hatte bereits am Freitag nach dem Vorbild des US-Anlegermagazins "Barron´s" eine Liste mit acht Internetunternehmen veröffentlicht, die nach Meinung der Analysten innerhalb der nächsten 24 Monate Pleite gehen könnten. Bei diesen Firmen könnten die Tage bis zum Konkurs gezählt sein, wenn keine neuen Kapitalanleger an Land gezogen werden können. Die Folge ist ein seit Tagen anhaltender Kursrutsch bei den genannten Werten. Nicht wenige könnten sich bei einer Fortsetzung des Szenarios in Kürze zu "Penny-Stocks" entwickeln. Der "Platow-Brief" hatte sich eine Studie der Wirtschaftsprüfer von
PricewaterhouseCoopers (PwC) zum Vorbild genommen, der zufolge acht Unternehmen am Neuen Markt-der Bankrott droht. Die Namen der potenziellen Bankrotteure behielten die Wirtschaftsprüfer für sich. Die aktuelle Studie ist als eine Fortsetzung der jüngsten Serie von Berichten über die
sogenannten "Cash-Burn-Rate" von Internet-Unternehmen zu sehen, der mittel- bis langfristig zu einem baldigen Ende der
Kandidaten führen soll. Die Cash-Burn-Rate gibt an, welchen Verlust ein Unternehmen bei jeder Mark Umsatz erzielt.

Das Wirtschaftsmagazin "Capital" legt heute aktuell eine Liste mit 20 "Wackelkandidaten" vor, deren Aktien nach Ansicht des Magazins von Anlegern gemieden oder verkauft werden sollten. Inzwischen macht sich bei den betroffenen Firmen
allerdings Unmut über das Outing breit. Auf Unverständnis stieß selbst bei Börsianern z. B. die Verkaufsempfehlung für MWG Biotech. "Ich weiß wirklich nicht, wie die ausgerechnet auf MWG kommen", sagt ein Händler. Das Unternehmen sei
hervorragend positioniert und habe sehr gute Aussichten. "Wir stehen in Kontakt mit MWG und wüssten, wenn da was nicht in Ordnung ist." Unterdessen haben sich die Firmen Netlife
und fluxx.com gegen die Nennung in der "Prior Börse" gewehrt. Die Fortschreibung der bisherigen
Kapitalvernichtung aus der Vergangenheit in die Zukunft "hinkt vorne und hinten", hieß es bei fluxx.com. Netlife nannte die Veröffentlichung "in äußerstem Maße" geschäftsschädigend und "dem Wesen nach blanker Unsinn", so ein Unternehmenssprecher. Er wies darauf hin, dass der Neue Markt ein Finanzierungsinstrument junger Firmen sei, die
bekanntlich weit überwiegend mit Verlusten gestartet sind und auf Grund der unternehmerischen Entwicklung und extrem positiver Märkte deutliche Umsatz- und Ergebnisverbesserungen erzielen würden.

Wie die Foris AG heute mitteilte, verfügt das Unternehmen über ausreichend liquide Mittel, in Höhe von rund 30 Mio. Mark, um den avisierten Break Even zu erreichen und das geplante Wachstum aus eigener Kraft zu finanzieren. Wie das Unternehmen betonte, bestanden zu keiner Zeit
Verbindlichkeiten, die nicht sofort ausgeglichen wurden. Foris hält an der Prognose, das Geschäftsjahr 2000 mit Erfolg abzuschließen, fest. Mit der Veröffentlichung der Mitteilung reagierte Foris auf eine Liste mit Verkaufsempfehlungen der
Zeitschrift "Capital". Bleibt festzuhalten, dass die Studien für eine "self-fullfilling prophecy" per excellance sorgen. Die genannten Firmen in den jeweiligen Todeslisten dürften nun kaum mehr eine Chance haben sich auf dem freien Markt mit Kapital einzudecken.

Aquamarin

prof_b - Donnerstag, 13. Juli 2000 - 14:46
Natürlich war es ein hervorragender Werbegag von Platow, solch eine Todesliste auf dem Markt zu bringen.
Die Mehrheit der Unternehmen auf dieser Liste dürfte es wohl irgendwann wirklich mal erwischen, aber warum wurde die Liste gerade jetzt veröffentlicht?
Weil der Markt für so etwas zur Zeit offene Ohren hat.

Die unterschiedlich Entwicklung an NM und Nasdaq ist in der Tat erstaunlich.

avalon - Donnerstag, 13. Juli 2000 - 16:05
Also mich freut das ausnahmensweise mal,
daß diese "Experten" die Heißluftballons
zum Abschuß freigeben.

Capital hat übrigens keine Todesliste herausgegeben, ich weiß nicht wer das so
interpretiert hat.

Der NM braucht Qualität, ist eh schon vollkommen
verstopft von zu vielen Mistfirmen.
Da können doch nicht jedes Jahr 200 und mehr
neue Firmen reingehen, dann stirbt das ganze
Segment und damit auch die echten Qualitätstitel.
Alles was dazu beiträgt, daß sich hier was ändert,
ist doch positiv............

Avalon

laurin - Donnerstag, 13. Juli 2000 - 18:25
"Würde der Regierungsflügel sagen 2+2 =4, dann
würde das trotzdem mehrmonatige Diskussionen
auslösen."

SEHR SCHOEN GESAGT!!!

aber zur Sache: die "Todesliste" ist eine amerikanische "Erfindung" des US-amerikanischen Anlegerwochenmagazins BARRONS und hatte hier eine vernichtende wirkung auf die I-Nets. Davon angestachelt hat Barrons dann ein bisschen spaeter nochmals nachgelegt und Cisco in die Pfanne gehauen. Das war dann der endgueltige Ausloeser fuer den Nasdaq-Crash im Fruehjahr. Diese Artikel treffen zwar eigentlich den Nagel auf den Kopf, sind in Bezug auf einzelne Unternehmen aber zum Teil schlecht recherchiert oder schlichtweg falsch. da erwischt's dann auch unbeteiligte...

Meiner Meinung passiert am NM deshalb nichts, weil alle "jungen" deutschen (NM-)Anleger davon ausgehen, dass es im Sommer immer zu nachgebenden Kursen kommt und man tunlichst erst im September oder Anfang Oktober kaufen sollte, weil man dann im Zuge der "unvermeidlichen" Herbst-Winter-Rallye Gewinne macht. Ich bin mir fast sicher, dass das wieder so laeuft, wenn die Fonds nicht einen Strich durch die Rechnung machen (aber warum sollten sie?? die gewinnen dadurch selbst ja am meisten!).

stw - Freitag, 14. Juli 2000 - 15:29
Was sagt man dazu: Kaum geht der Gesamtmarkt ein wenig aufwärts, schon befinden sich die Looseraktien wie Cybernet, IXOS oder Ricardo unter den grössten Gewinnern. Ja werden die Leute denn nicht schlauer ?

Ich kann nur nochmal davor warnen, in solche gefallene Engel zu investieren. Klar sind da mal eben schnelle Kursgewinne drin, aber die Wahrscheinlichkeit, dass diese Aktien in 24 Monaten noch niedriger stehen ist sehr sehr gross !

*kopfschüttel*

stw

prof_b - Donnerstag, 3. August 2000 - 10:12
Jetzt wird es richtig brenzelig: Die 5200 Punkte im NEMAX sind gefallen, aktuell stehen wir noch knapp über der 5000.
Ein "herrlicher" Abwärtstrend, der sich immer weiter fortsetzt.

joker7 - Donnerstag, 3. August 2000 - 15:39
Und es geht nicht nur heute gen Süden -
oder glaubt hier jemand an einen Börsensommer
wie viele zuvor ?

ist erst mal der "Schamwert" am NM von 5000 unterschritten werden wir uns auch ganz schnell
an die 4 am Indexanfang gewöhnen

nur, und das ärgert mich maßlos, die finale Marktbereinigung ist nicht in Sicht
die vielen aufgeblasenen Titel ziehen auch die soliden Werte mit runter

wetten, dass z.B. Fantastic in den nächsten Tagen
wieder zweistellig zulegt (Zocker oder unbelehrbare Frischlinge?)

Meine Strategie steht: diesen Sommer wird nicht investiert !!

Gruss Joe

prof_b - Donnerstag, 3. August 2000 - 15:55
Die Frage ist nur noch, wird der Rest (DAX (außer Telekom, SAP, Siemens, Epcos, Infineon), MDAX, SMAX) dauerhaft mitgerissen, oder kann er eher von der Hicht-Tech-Schwäche profitieren.
Aber auch hier sollte man erst mal vorsichtig sein.

avalon - Donnerstag, 3. August 2000 - 22:12
Geduld, Diziplin, dann kann doch wirklich
nichts schiefgehen am NM.

Schaut nicht so sehr auf den Index selbst, sondern
auf die Umsätze - die sind immer noch furchtbar
niedrig.

Der Sell off steht noch aus........

Natürlich werden alle Aktien leiden nicht nur die
vom NM - aber das macht doch nichts, Qualitätstitel erholen sich davon schnell.

Nur die gepushten NM Titel werden sich von ihren
Tiefs nicht mehr erholen und schon gar nicht mehr
die alten Highs erreichen.
Da werden dann andere Schweine durchs
Dorf getrieben wenn wieder eine Hausse startet.

Wenigstens ein oder zwei werde ich versuchen schon vorher im Stall zu haben - wie jedes Jahr seit Einführung des NM........."g"

Also Joe - sei nicht so hart mit dir und ärgere dich nicht über das Lemmingverhalten -
mach mit bei der Viehauktion - denn was ist schöner als "Lemmingfüttern" ?......"g"

Avalon

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