Diskussionsforum der stw-boerse: SDAX: Eckert & Ziegler
xenon - Dienstag, 30. Juli 2019 - 17:57
Quelle: "Junolyst" - Lukas Spang 28.01.19 (Kurs damals 97 Euro)
Nach einem langen Gespräch mit dem CFO von Eckert & Ziegler habe ich meine Schätzungen für 2018 und die Folgejahr nochmals überarbeitet. Entgegen meiner Erwartungen dürfte der Umsatzschub in Q4 aus dem Segment Isotope Produtcs resultieren, da die Kapazitäten im Bereich Radiopharma weitestgehend ausgelastet sind. Im Bereich Isotope Products resultierte die starke Nachfrage vor allem aus dem Energiesektor, die sich in 2019 nicht in dem Maße wiederholen dürfte. Dagegen könnte sich nach der Verschmelzung mit der belgischen Tochter BEBIG eine zunehmende Wachstumsdynamik, auch durch Akquisitionen, im Bereich Strahlentherapie ergeben, da von nun an größere Handlungsmöglichkeiten bestehen.

Im Bereich Radiopharma werden in Berlin zur Mitte des Jahres weitere Kapazitäten für die Gallium-68-Generatoren zur Verfügung stehen, wodurch in den Jahren 2019 und 2020 ein deutlicher Umsatzschub zu erwarten ist. Bereits im August letzten Jahres hatte die Society of Nuclear Medicine and Molecular Imaging in einem Schreiben an die FDA (http://snmmi.files.cms-plus.com/Ga68%20shortage%20letter.pdf) die geringe Verfügbarkeit von Gallium-68-Generatoren bemängelt, sodass die Nachfrage für die erhöhten Produktionskapazitäten gesichert sein dürfte. Dennoch wird das Wachstum im Gesamtkonzern ersten Halbjahr 2019 dadurch zunächst begrenzt sein. Sind die neuen Kapazitäten erfolgreich angelaufen, dürfte sich Eckert & Ziegler auch auf neue Produktionen in den relevanten Regionen (u.a USA & China) fokussieren. Hier erwarte ich für das Jahr 2022 erste, weitere Produktionskapazitäten bei den Gallium-68-Generatoren. Bis dahin gilt es, die Zulassung für die Generatoren auch in anderen Ländern wie den USA zu erhalten. Im Rahmen dessen habe ich ab 2022 auch reduzierte Preise berücksichtigt, da ich davon ausgehe, dass dann mehrere Lieferanten im Markt neben Eckert & Ziegler agieren werden.
Zudem erwarte ich für Umsätze mit Yt-90 erst später als bislang erwartet deutliche Umsatzbeiträge, da die Entwicklung bei SIRTEX in China voraussichtlich nicht in 1-2 Jahren umsetzbar ist sondern eher auf einem Zeitstrahl von 5-10 Jahren realistisch erscheint. Dennoch bleibt das Potenzial für den chinesischen Markt weiter enorm und dürfte zu einem deutlichen Umsatzschub bei Eckert & Ziegler führen. Weiterhin nicht berücksichtigt sind in meinen Schätzungen nennenswerte Umsatzbeiträge aus anderen Isotopen wie Lutetium, beispielsweise für das Medikament Lutathera von AAA/Novartis oder bei Endocyte/Novartis. Ebenso berücksichtigt mein Modell keine Umsatzbeiträge aus weiteren Kunden für Yt-90 wie beispielsweise BTG, die Ende 2018 für 4 Mrd. $ durch Boston Scientific übernommen wurden.
Auf Basis meiner überarbeiteten Schätzungen kalkuliere ich nun mit einem Umsatz von 194,9 Mio. €(+8,3%, alt: 212,4) und einem Ergebnis je Aktie von 4,41€ (+44,7%, alt: 4,71€) für 2019. Für das Folgejahr dürfte sich die Umsatzdynamik wieder erhöhen und zu einem Wachstum von 15,5% auf 225,2 Mio. € (alt: 241,2) führen. Das Eps erwarte ich zugleich bei 5,78€ (alt: 5,71€). Da sich die Umsatzdynamik in den Jahren 2022/23 meinen Erwartungen zu Folge nochmals erhöhen dürfte, erhöht sich das Kursziel von 123€ auf 129€. Im optimistischeren Szenario, in welchem bis 2023 höhere Umsätze bei den Generatoren und bei SIRTEX zu Grunde gelegt werden, erhöht sich der fair Value auf 179€ (alt: 177€). Zu berücksichtigen ist bei der zukünftigen Bewertung der Eckert & Ziegler Aktie auch die zunehmende Wahrnehmung als Pharmaaktie, die zumeist deutlich überdurchschnittliche Multiples aufweisen. Zugleich rechtfertigen auch die deutlich steigenden Ergebnismargen, die sich durch den zunehmenden Umsatzanteil im Radiopharmabereich ergeben höhere Bewertungen. Mit einem KGV von 16,2 für 2020 erscheint die Aktie noch nicht zu teuer.
Der Verlauf 2019:
Q1
- Umsatz um 22% auf 43,5 Mio. EUR gesteigert.
- Das Konzernergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen lag mit 5,8 Mio. EUR um 3,5 Mio. EUR oder 152% über dem Vorjahresquartal.

- Der Gewinn pro Aktie stieg um 0,70 EUR auf 1,14 EUR


Q2
Eckert & Ziegler erhöht Gewinnprognose auf 4 Euro pro Aktie. 22.07.2019 / 19:19
Wurden 2018 mit fortgeführten Geschäftsbereichen noch Umsätze von 81,0 Mio. EUR erzielt, so erhöhte sich dieser Wert zum Halbjahresstichtag 2019 um voraussichtlich 10% auf erwartete 89,0 Mio. EUR. Im gleichen Zeitraum stieg das Ergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen nach vorläufigen Erkenntnissen von 1,65 EUR um 56% auf nunmehr 2,59 EUR pro Aktie. Da im Halbjahresergebnis 2019 kaum Sondereffekte enthalten sind und weiterhin fast alle Hauptproduktgruppen gut nachgefragt werden, rechnet der Vorstand damit, dass für das Geschäftsjahr 2019 das Konzernergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen die am Jahresanfang veröffentlichte Prognose übersteigt. Er erhöht deshalb den bisherigen Zielwert von 3,50 EUR auf 4,00 EUR pro Aktie
Im Frühjahr fiel die Aktie von 100 auf 73 Euro um sich dann nach Anhebung der Prognose auf 138 Euro aufzuschwingen - zu schnell zu steil.
Der Markt der Radiopharmaka ist sehr lukrativ, die Markteintrittsbarrieren hoch. Die Gewinndynamik ist intakt, die Prognose 4 Euro konservativ. Letzter Insiderkauf bei 98 Euro - meine Strategie: unter 120 Euro akkumulieren - ich rechne mit Kursen bis zu 200 Euro (Aktiensplit empfohlen ;-) auf die Sicht von 12 - 18 Monaten. EZAG wird nur von 2 Instituten gecovert und die Radiopharmakasparte ist ein begehrtes Übernahmeziel - ähnliche Firmen wurden "teuer" gekauft.
Wir sind trotz "berauschender" Kurszuwächse in den letzten Monaten noch am Anfang einer interessanten Story.

al_sting - Dienstag, 30. Juli 2019 - 22:58
Die Firma klingt interessant.
Aber eine erhöhte Gewinnprognose auf 4€/Aktie ist bei aktuellen Kursen von 120€ für mich kein Schnäppchen mehr.
Mein Respekt allen, die diese Entwicklung vorhersahen und die Kursvervierfachung der letzten 15 Monate mitgenommen haben!

xenon - Mittwoch, 21. August 2019 - 10:26
Eckert und Ziegler erreichen ein neues Allzeithoch bei 161,50 Euro.
Bei der anstehenden, fälligen Korrektur würde ich nun unter 130 Euro anfangen einzusammeln ...

al_sting - Mittwoch, 21. August 2019 - 10:42
Respekt!

levdul1 - Mittwoch, 21. August 2019 - 14:09
Beeindruckende Performance. Ich hatte die Firma immer unter 'ganz nett, aber nur durchschnittlich profitabel abgespeichert.

xenon - Donnerstag, 5. September 2019 - 10:24
Die Privatbank Hauck & Aufhäuser (eine von 2 Instituten, die bislang nur das Unternehmen covert) hat das Kursziel für Eckert & Ziegler von 110 auf 210 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Das Unternehmen sei der König der Präzisionsonkologie, titelte Analyst Aliaksandr Halitsa in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Die Radiopharma-Sparte sei Hauptnutznießer der rasant steigenden Nachfrage nach dem Radioisotop Gallium-68. Eckert & Ziegler sei Teil eines Duopols, daher sei die Preisbildung stark. Das Wachstum könnte sogar noch besser ausfallen als von ihm derzeit prognostiziert, sollte der SDax-Neuling schneller als gedacht neue Kapazitäten aufbauen. Den für dieses Jahr angepeilten Gewinn von 4 Euro je Aktie hält Halitsa für zu konservativ und geht von 4,40 Euro je Aktie aus.
Die Aktie markiert mit 173 Euro ein neues Allzeithoch ... und zeigt keine deutliche Korrektur - den Kursen hinterherlaufen sollte man nicht - das Ziel 210 sehe ich auch.
Fazit: in Schwächephasen akkumulieren

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