Diskussionsforum der stw-boerse: SDAX: Klöckner & Co: Archivierte Beiträge bis 19. Februar 2013
al_sting - Dienstag, 7. Februar 2012 - 10:22
Ich habe ein Auge auf Klöckner & Co geworfen und würde mich über ein bisschen beratendes Feedback freuen.

Als Stahlhändler ist KlöCo ein starker Zykliker.
Die aktuelle Einschätzung der Marktlage sieht der KlöCo-Chef auch düsterer als die Mehrheit der deutschen Unternehmer, wie man in dem auch untenstehend geposteten aktuellen Interview mit der FTD sieht.

So viel zum Negativen. Positiv dagegen sticht ein Buchwert von gut 18 € sowie eine im Sommer 2011 (also unter schlechten Rahmenbedingung) durchgeführte Kapitalerhöhung zu 15,85 €.
Beide Werte zeigen gegenüber dem aktuellen Kurs von gut 11 € ein sicheres Zuwachspotential auf.

Ich denke an eine Aufnahme in mein Musterdepot, zögere aber noch angesichts eines erwarteten temporären Rücksetzers der Börse.

Einschätzungen und Empfehlungen sind willkommen.

Ciao, Al Sting

al_sting - Dienstag, 7. Februar 2012 - 11:25
30.01.2012, Interview mit KlöCo-Chef Rühl
"Die Lage ist bedrohlicher als 2008"

Der Aufschwung beschert auch den Stahlhändlern derzeit gute Geschäfte - allerdings erwartet KlöCo, dass das nicht so weitergeht: Unternehmenschef Rühl rechnet für 2012 mit einem Minus von bis zu fünf Prozent. von Kirsten Bialdiga Duisburg

Der größte unabhängige Stahlhändler Europas, Klöckner & Co, sieht in der aktuell steigenden Stahlnachfrage nur ein kurzes Zwischenhoch. "In Europa gehen wir nur von einem kurzzeitigen Aufschwung aus", sagte Vorstandschef Gisbert Rühl im Gespräch mit der FTD. Die Kunden füllten zwar ihre Lager zurzeit wieder auf, blieben aber vorsichtig. "Wir richten uns darauf ein, dass die Stahlnachfrage in Europa in diesem Jahr um bis zu fünf Prozent sinkt, es kann aber noch schlimmer kommen", sagte Rühl.

Der Chef des Duisburger Stahlhändlers ist damit deutlich pessimistischer als der europäische Stahlverband Eurofer, der in diesem Jahr bisher mit einer um zwei Prozent steigenden Nachfrage rechnet. Rühls Aussagen haben in der Branche großes Gewicht - als konzernunabhängiger Stahlhändler wickelt das Unternehmen einen Großteil seines Geschäfts über Kurzfristkontrakte ab und ist damit sehr nah am Markt. Analysten in den USA und Europa greifen für Stahlpreisschätzungen häufig auf diese Expertise zurück, denn das Unternehmen gilt als typischer Frühzykliker. An KlöCo lässt sich die konjunkturelle Entwicklung oft auf Monate im Voraus ablesen, für die Stahlbranche und darüber hinaus.

Als einer der ersten Manager hatte Rühl im vergangenen Sommer vor einer drohenden Rezession in Europa gewarnt. "Unsere Befürchtungen haben sich bestätigt, dass wir in Europa in eine rezessive Phase hineinlaufen", sagte der 52-Jährige jetzt. Er ist davon überzeugt, dass auch Branchen, die im vierten Quartal noch gute Auftragseingänge hatten, nun deutlich spürbare Rückgänge sehen werden. Dies sei vor allem eine Folge der Staatsschuldenkrise. "Die Unsicherheit auf den Kapitalmärkten ist vermutlich zurzeit noch größer als 2008", meint Rühl. Damals habe es mit der Rekapitalisierung der Banken immerhin eine zeitnahe Lösung gegeben. Heute hingegen zeichne sich noch kein Ende der Schuldenkrise ab. "Die Situation ist daher jetzt bedrohlicher", so Rühl.

Seine Vorhersage für 2011 hatte der KlöCo-Chef bereits revidiert und erwartet nun nur noch ein leicht positives Ergebnis oder eine schwarze Null. Der Umsatz soll laut Prognose um 35 Prozent wachsen. 2010 lag er bei 5,2 Mrd. Euro.
Schon im September hatte Rühl dem Konzern ein Sparprogramm auferlegt, das die Kosten um 70 Mio. Euro senken soll. Nun konkretisierte Rühl erstmals, wie viele der aktuell 11.577 Arbeitsplätze bei KlöCo wegfallen: "Insgesamt werden wir unser Personal um sechs Prozent reduzieren", sagte Rühl. In Europa werde sogar fast jede zehnte Stelle gestrichen. Darin seien auch die Jobs enthalten, die durch den Verkauf von Randgeschäften verloren gingen. "Dabei lassen sich - in allerdings geringem Umfang - betriebsbedingte Kündigungen nicht vermeiden", so Rühl. Besonders stark betroffen sei die Zentrale in Duisburg: Dort wird jede fünfte Stelle überflüssig. Bis Ende Juni soll das Sparprogramm umgesetzt sein.

Von den Streichungen kaum betroffen sind die nordamerikanischen Tochtergesellschaften. Die Konjunkturlage dort beurteilt Rühl viel optimistischer: "In den USA erwarten wir, dass die Stahlnachfrage deutlich zulegt, wir wollen mit mindestens fünf Prozent überproportional wachsen." Das spiegele sich bereits in den Preisen wider. Während die Preise für Flachstahl in Europa seit Dezember um rund zehn Prozent stiegen, legten sie in den USA um 30 Prozent zu.
Wegen der guten Aussichten in Nordamerika rechnet Rühl 2012 wieder mit einem positiven Ergebnis: "Aus heutiger Sicht gehen wir davon aus, dass wir 2012 auch durch Zukäufe den operativen Gewinn steigern können." Dann sei auch wieder eine Dividende möglich. Für 2011 müssen die Aktionäre darauf verzichten.

http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:interview-mit-kloe-co-chef-ruehl-die-lage-ist-bedrohlicher-als-2008/60161558.html

prof_b - Dienstag, 7. Februar 2012 - 11:34
Charttechnisch haben wir eine sehr unklare Gefechtslage.
In diesem Falle würde ich eher die Finger von der Aktie lassen.
Prof

al_sting - Mittwoch, 8. Februar 2012 - 18:03
Ja, der Chart ist unsicher.
Ich versuche es wie folgt: Wenn die Aktie die Marke von 12,50€ knackt, gehe ich von einem Aufwärtstrend aus und steige (manuell!) ein.

Ciao, Al Sting

al_sting - Dienstag, 14. Februar 2012 - 10:59
ThyssenKrupp hat gerade einen überraschenden Quartalsverlust gemeldet: http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/stahlkonzern-thyssen-krupp-verbucht-ueberraschend-quartalsverlust/6206558.html
Das korrelliert mit der sehr zurückhaltenden Prognose von Klöckner.

Unter diesen Randbedingungen beschränke ich mich vorerst auf die halbe Position bei einem Stahlwert (Salzgitter AG) und bleibe bei Klöckner draußen. Trotzdem bleibt dieser Wert auf meiner Watchlist.

isabellaflora - Mittwoch, 15. Februar 2012 - 19:07
ich weise auf den Artikel im neuesten AnlegerPlus der SdK hin.

http://www.anlegerplus.de/news/aktuelle-ausgabe

al_sting - Mittwoch, 15. Februar 2012 - 19:22
Vielen Dank für den Hinweis!
Angesichts dieser sich häufenden Warnungen vor der Stahlbranche lasse ich nicht nur die Finger von Klöckner, sondern stelle auch Salzgitter unter "Chart-Vorbehalt", würde also bei fallenden Kursen auch da aussteigen und nicht nachkaufen.

tk_boerseninfo - Mittwoch, 22. Februar 2012 - 11:25
Ich habe jetzt mal eine erste Position bei Klöckner gekauft. Vielleicht etwas zu früh, aber warten wir mal ab. Kaufkurs war bei 11,74 €


Grüße
tk

al_sting - Mittwoch, 19. Dezember 2012 - 21:04
Kauf: 500 x Klöckner, 1. Kurs XETRA

Diese Bewertung massiv unter Buchwert juckt mir schon seit langem unter den Fingern. Und mit dem Überschreiten der 9-€-Schwelle in den letzten Tagen baue ich darauf, dass das Tal um 7€ erreicht und verlassen wurde.

al_sting - Donnerstag, 20. Dezember 2012 - 09:19
Erster Handel XETRA:
Zeit: 9:02:02; Kurs: 9,01 EUR; Stückzahl: 12.778

--> 500 * 9,01 = 4.505,00 €

al_sting - Dienstag, 8. Januar 2013 - 13:35
Kauf 550 x Klöckner, nächster Kurs XETRA

al_sting - Dienstag, 8. Januar 2013 - 13:58
Nächster Handel XETRA:
Zeit: 13:40:42; Kurs: 9,71 EUR

--> 550 * 9,71 = 5.340,50 €

Neuer durchschnittlicher Einkaufspreis Klöckner: 9,38 €

levdul1 - Dienstag, 15. Januar 2013 - 09:40
Ich habe mir mal einige Stahlwerte angeschaut und ich muß Dir recht geben, daß sie wirj´klich günstig bewertet sind. Insbesondere Salzgitter, Klöckner, aber auch Alcoa sind bewertungstechnisch ein Schnäppchen.
Insbesondere Salzgitter gefällt mir, da sie schuldenfrei sind und einen stbilen Cashflow zeigen.
Lediglich von der Charttechnik bin ich im Augenblick nicht ganz überzeugt - ich kann mir vorstellen hier noch etwas billiger zum Zuge zu kommen.

levdul1 - Dienstag, 15. Januar 2013 - 09:41
Berichtigung: ich meinte nicht Alcoa sondern Acelor-Mittal.

al_sting - Dienstag, 15. Januar 2013 - 12:56
Sehe ich ganz genauso. Bei Salzgitter würde ich bei Neukäufen auch noch abwarten - aber jetzt aussteigen, um evt. später billiger einzusteigen, das mache ich dann doch nicht. ;-)

Gerade bei Salzgitter bin ich so optimistisch, dass ich bei Werten unter 35€ meine weiter aufstocken würde - irgendeinen anderen Wert (Lufthansa?) werde ich dann halt "opfern".

Klöckner ist definitiv instabiler, das halte ich noch genau im Auge.
Alcoa ist unter Buchwert definitiv auch interessant- aber mein Depot ist bereits ausreichend metalllastig.
Arcelor-Mittal habe ich nicht so im Auge.
Und bei Thyssen-Krupp will ich erst sehen, wie der Konzern aus dem Amerika-Desaster unter dem Strich herauskommt und was übrigbleibt, wenn sie zum Schuldenabbau diverse Firmenteile verkauft haben.

al_sting - Dienstag, 22. Januar 2013 - 23:32
Verkauf aller Aktien zum nächsten Kurs XETRA
Gründe:
- Für den geplanten Kauf von Reply und Astaldi müssen andere Werte verkauft werden
- Klöckner "kam bislang nicht in Gang" und ist zudem noch in einer recht schwierigen Lage in seinem Turn-Around. Daher kann ich mit einem Engagement auch noch etwas warten.
- Mit Salzgitter bin ich bereits gut bei Stahl vertreten.
--> Ein späterer Wiedereinstieg ist recht wahrscheinlich.

al_sting - Mittwoch, 23. Januar 2013 - 09:26
Erster Handel 9:02, Kurs 9,54€
--> 1.050 x 9,54€ = 10.017€

al_sting - Montag, 18. Februar 2013 - 22:06
Bei Klöckner kommt Übernahmefantasie auf. Ich werde mir die Aktie mal wieder näher anschauen:
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http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-dienstleister/einstieg-bei-kloeco-gipsgigant-knauf-kauft-sich-bei-der-konkurrenz-ein/7803940.html

Gipsgigant Knauf kauft sich bei der Konkurrenz ein
18.02.2013, 21:26 Uhr

Bisher ist der Stahlhandel für Milliardär Albrecht Knauf nur ein Nebengeschäft. Doch mit einem millionenschweren Einstieg bei Konkurrent Klöckner & Co will er das Baustoff-Unternehmen nun breiter aufstellen.

FrankfurtDer Dortmunder Baustoff-Milliardär Albrecht Knauf hat sich für mehr als 70 Millionen Euro beim börsennotierten Stahlhändler Klöckner & Co (KlöCo) eingekauft. Die selbst im Stahlhandel tätige Knauf Interfer aus Essen legte am Montagabend eine Beteiligung von 7,82 Prozent an dem Duisburger Rivalen offen. Damit steigt Knauf abrupt zum größten KlöCo-Aktionär auf - noch bis zur vergangenen Woche hatte der Unternehmer weniger als drei Prozent gehalten. Die Absichten von Knauf, dessen Unternehmensgruppe 2011 rund 5,7 Milliarden Euro umsetzte, sind unklar. Ein Klöckner-Sprecher zeigte sich überrascht: "Wir sind auch erst heute darüber informiert worden." KlöCo wisse nicht, was Knauf mit dem Einstieg bezwecke.

Offenbar geht Knauf strategisch vor: Finanzkreisen zufolge hat er die Deutsche Bank als Berater engagiert. Zunächst blieb aber unklar, wie weit er bei KlöCo gehen will. KlöCo ist an der Börse rund 937 Millionen Euro wert. Die Deutsche Bank wollte sich nicht zu ihrer Rolle äußern, Knauf Interfer und die Knauf Gips KG waren nicht für Stellungnahmen zu erreichen. Knauf Gips mit Sitz im unterfränkischen Iphofen ist der Kern der Gruppe, die mit 23.000 Mitarbeitern auf die Herstellung von Baustoffen spezialisiert ist. Der Stahlhandel ist bisher ein Randgeschäft.

Klöckner & Co ist mit einem Umsatz von 7,1 Milliarden Euro ungleich größer als Knauf Interfer, die laut Bundesanzeiger im Jahr 2011 mit 1500 Mitarbeitern auf 1,05 Milliarden Euro Umsatz und einen mageren Gewinn von 3,4 Millionen Euro kam. Dennoch gehört das Unternehmen zu den größten herstellerunabhängigen Stahlhändlern in Deutschland. Albrecht Knauf hatte sich auch als Miteigentümer der Fluggesellschaft Eurowings und zeitweise als Vizepräsident und Großaktionär des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund einen Namen gemacht.

al_sting - Dienstag, 19. Februar 2013 - 11:52
Durch den Einstieg von Knauf Interfer als neuem in der Stahlbranche tätigen Großaktionär, dem ich weitergehende Ambitionen zutraue (Warum sonst wird die Deutsche Bank als Berater engagiert?) erscheint mir Klöckner noch attraktiver:
- Übernahmephantasie
- Neuer Großaktionär kennt die Branche und ihre Risiken und Chancen
--> Die Chancen sowohl für einen erfolgreichen Turn Around als auch für ein langfristiges Anspringen des Kurses erscheinen mir besser als zuvor.

Am 22. Januar schrieb ich "--> Ein späterer Wiedereinstieg ist recht wahrscheinlich."
Jetzt ist es soweit: Kauf 950 Aktien Klöckner, XETRA, Limit 10,54€

al_sting - Dienstag, 19. Februar 2013 - 12:18
Nachster Kurs: 10,45€

--> Kauf 1 Position, 950 x 10,45€ = 9.927,50€

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