Diskussionsforum der stw-boerse: SDAX: Jungheinrich
chinaman - Freitag, 3. November 2006 - 04:46
Handelsblatt Nr. 210 vom 31.10.06 Seite 15


Rausschmiss mit Fragezeichen

Cletus von Pichler gibt den Vorstandsvorsitz bei Jungheinrich ab - völlig überraschend

GREGORY LIPINSKI | HAMBURG Noch am Donnerstag wollte er den Zwischenbericht für die ersten neun Monate vorstellen - und erneut glänzen. Denn die Zahlen seien gut, heißt es aus dem Firmenumfeld. Absatz und Umsatz des Hamburger Gabelstaplerherstellers Jungheinrich hätten weiter zugelegt. Weltweit brumme das Geschäft mit Flurförderfahrzeugen.

Doch daraus wird nun nichts. Überraschend gibt Cletus von Pichler zum 31. Oktober den Vorstandsvorsitz bei Jungheinrich ab. Der 63-Jährige habe sich "im gegenseitigen Einvernehmen" getrennt, hieß es in einer dürren Ad-hoc-Meldung. Er werde durch das Aufsichtsratsmitglied und den Unternehmensberater Wolfgang Kiel ersetzt, der zeitweise den Vorsitz bei dem SDax-Unternehmen übernehmen soll. Der Kurs von Jungheinrich gab daraufhin um zwei Prozent auf 24,20 Euro nach.

In Firmenkreisen war zu hören, dass es zwischen von Pichler und den Eigentümerfamilien Lange und Wolf zu einem heftigen Streit über den weiteren Unternehmenskurs gekommen sei. Andere Quellen sprachen davon, dass die Eigentümer sich von dem Vorstandschef getrennt hätten, weil sie im Management eine Verjüngungskur anstrebten. Ein Firmensprecher wollte sich hierzu nicht äußern: "Kein Kommentar."

Auch Analysten waren verwundert. "Das kommt sehr überraschend", sagte Winfred Becker, Analyst bei der Kölner Privatbank Sal. Oppenheim. So sei ungewöhnlich, dass Jungheinrich im Vorstand eine Zwischenlösung präsentiere.

Von Pichler wurde am 16. Mai 1943 in Detmold geboren. Nach seinem Ingenieur-Studium in Graz geht er zunächst zum Reifenhersteller Semperit, wechselt 1974 zu Mannesmann. Dem Unternehmen hält er zwei Jahrzehnte die Treue. 1997 übernimmt er den Vorstandsvorsitz bei Krauss-Maffei in München.

Im Januar 2000 wechselt er an die Spitze von Jungheinrich. Konsequent baut der Vater von zwei Kindern den Gabelstaplerhersteller zu einem Logistik-Dienstleister um. Er stärkt den Direktvertrieb, saniert das Auslandsgeschäft und konzentriert die Produktion weiter in Deutschland. Zuletzt überrascht er damit, dass er in Ostdeutschland ein Werk für Niederhubwagen errichten will, während andere Firmen dem Inlandsmarkt den Rücken kehren.

Ob von Pichler nach seinem Ausscheiden weiter berufstätig bleibt, ist unklar. Vorerst hat der sportlich wirkende Mann mehr Zeit, um seinen Lieblingssportarten nachzukommen - Joggen und Skilaufen.

Lipinski, Gregory



31. Oktober 2006

mandarina - Mittwoch, 22. April 2009 - 16:40
Auch hier baue ich in den letzten Wochen verstärlt Pos. auf ... fast noch auf Alltimelow zu bekommen ....aber ich denke nicht mehr lange einstellig ...

Mandy

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