Diskussionsforum der stw-boerse: SDAX: Wacker Chemie
chinaman - Sonntag, 17. September 2006 - 09:30
Handelsblatt Nr. 179 vom 15.09.06 Seite 24


Wacker baut Werk in China kräftig aus

Chemiekonzern investiert 300 Millionen Dollar, um vom Wirtschaftswachstum zu profitieren

A. HOFFBAUER | ZHANGJIAGANG Der deutsche Chemiekonzern Wacker will in China stark wachsen und dazu in den kommenden drei bis fünf Jahren 300 Mill. Dollar investieren. Vergangene Woche startete mit der ersten Großinvestition das Investitionsprogramm: In Ostchina legte Wacker den Grundstein für eine Fabrik gelegt, die Rohstoffe für die Silikonproduktion herstellen soll. "Wir können uns sehr gut vorstellen, weitere Standorte aufzubauen", sagte Firmenchef Peter-Alexander Wacker.

China werde in fünf bis zehn Jahren der größte Chemiemarkt der Welt sein, begründet Wacker die Expansionspläne: "Wir wollen an diesem Wachstum teilhaben." Seit Anfang 2004 produziert der Münchner Chemiekonzern in China. Mit seiner Expansion im Reich der Mitte folgt er den deutschen Chemieriesen BASF, Bayer, Degussa und Lanxess, die bereits Milliarden in China investiert haben.

Wacker will in China nur für das Inland produzieren. "Ein Export ist nicht geplant", sagt der Chef des börsennotierten Unternehmens. Die Nachfrage im Reich der Mitte ist groß. Schon in diesem Jahr werde der China-Umsatz des Konzerns von rund 300 Mill. Euro um "mehr als 50 Prozent" zulegen. Dieser Zuwachs werde anhalten, ist Wacker überzeugt: "China ist ein bedeutender Markt."

Wackers Zukunft hat einen Namen: Zhangjiagang. Am Rande der Millionenstadt, rund 200 Kilometer nördlich von Schanghai, ist die geplante Expansion nicht zu übersehen. Hier hat sich Wacker ein Industriegelände von gut 50 Hektar gesichert, von dem bislang aber nur der kleinste Teil genutzt ist.

Seit 2005 produziert dort eine Anlage bereits ein Dispersionspulver - und ist völlig ausgelastet. Wacker könnte von dem Mittel, das Klebern und Mörtel die richtige Haftung verleiht und gut isoliert, die doppelte Menge verkaufen. Chinas Bauboom sorgt für Riesennachfrage.

Zunächst aber sollen zwei andere Projekte starten. Die Siloxan-Anlage, für die der Grundstein gelegt wurde, und eine Anlage für pyrogene Kieselsäuren. Gemeinsam mit dem US-Chemiekonzern Dow Corning wird Wacker in diese Produktion 600 Mill. Dollar investieren. Über die Höhe der deutschen Beteiligung schweigen die Unternehmen. Den Löwenanteil trägt der Partner aus Amerika.

Pyrogene Kieselsäuren werden als Rieselhilfe in Tonern, aber auch für die Konsistenz von Zahnpasta oder Ketchup verwendet. Dieses Werk soll 2007 starten. Die Siloxan-Anlage soll 2010 in Betrieb gehen. Die Anlagen sind für eine Kapazität von 200 000 Tonnen ausgelegt.

Siloxan ist ein Rohmaterial für die Herstellung von Silikon. Silikon findet sich in vielen Produkten und wird von der Auto-, der Textil- , der Bau- und der Elektroindustrie verwendet. "Wir gehen davon aus, dass dies die ganz großen Zukunftsmärkte in China sind", so der Wacker-Chef.

Da hat die neue Partnerschaft jedoch ihre Grenzen. Sowohl Wacker als Dow Corning Firmen stellen in Zhangjiagang auch Fertigprodukte aus Silikon her. "Hier bleiben wir Wettbewerber", stellt Wacker klar.

Der ungewöhnliche deutsch-amerikanische Schulterschluss auf chinesischem Boden ergibt nach den Worten Rudolf Staudigl, Asien-Vorstand bei Wacker, nicht nur finanziell Sinn. Restprodukte der Siloxan-Fertigung seien ein Grundstoff für die Herstellung der Kieselsäuren. Staudigl: "Wir produzieren so ein Minimum an Abfällen."

Wie alle ausländischen Chemieunternehmen hat Wacker in China Umweltauflagen zu erfüllen. Zhangjiagang werde genauso umweltfreundlich sein wie die Standorte in Europa oder USA, betont Wacker. Die deutsch-amerikanische Chemieproduktion liegt nur 100 Meter vom Jangtse-Fluss entfernt. "Das Wasser, das wir in den Jangtse zurückgeben, ist sauberer als das Wasser, das wir bekommen."

Die größte Hürde war die Betriebserlaubnis von den chinesischen Behörden. Die Politiker vor Ort hätten gern einen heimischen Partner mit im Joint-Venture gesehen, konnten sich aber nicht durchsetzen.

Hoffbauer, A.



15. September 2006

prof - Montag, 27. November 2006 - 12:32
Kauf 60 Stück zum nächsten Xetra-Kurs - Prof

prof - Montag, 18. Dezember 2006 - 12:39
Verkauf alle zum nächsten Xetra-Kurs. Die 100 wurden zum zweiten Mal unterschritten, ich will einem eventuellen Erdrutsch zuvor kommen.
Prof

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