Diskussionsforum der stw-boerse: SDAX: Bilfinger: Archivierte Beiträge bis 16. August 2004
pelikan - Mittwoch, 30. April 2003 - 00:02
Im Deutschen Ärzteblatt veröffentlicht ein gewisser Börsebius eine regelmässige Börsenkolumne, deren Inhalt zu Bilfinger und Berger ich hier bekanntmachen möchte, da es mich wundert, das diese Aktie hier noch niemals beachtet wurde.

Die im Gelde schwimmen

Es gibt an der Börse wirklich genug Gesellschaften, die richtig klamm sind. In den letzten Monaten kamen wegen dieses Malus knapper Eigenkapitaldecken insbesondere Finanzwerte ziemlich in die Bredouille, leicht nachzuprüfen an den drastischen Kursabschlägen bei der Allianz, Münchener Rück oder der Hypovereinsbank.
Dem geplagten Anleger, auf der verzweifelten Suche nach Aktien, die überhaupt noch finanzielles Fett auf den Rippen haben, kann möglicherweise geholfen werden. Eine genauere Betrachtung der Aktie von Bilfinger Berger kann durchaus zu einer unerwarteten Entzückung führen. Meines Erachtens ist dieser Bauwert nämlich gnadenlos unterbewertet, obwohl er dermaßen in Geld schwimmt wie rießengroße Fettaugen an der Suppenoberfläche.
Also: Dem Mannheimer Baukonzern gehören jede Menge Buderus-Aktien. Wie Sie wissen, handelt es sich hierbei um einen Konzern der Heizkessel, Öfen und dergleichen baut. Dieses Investment sei langfristig als Finanzanlage gedacht, erklärte Buderus-Chef Lüders noch vor ein paar Monaten der Öffentlichkeit. Hinter vorgehaltener Hand kolportierten Fachleute, dass sie dieser Äusserung keinen Deut trauen.
So kam denn Anfang April die Nachricht auch nicht überraschend, dass Bosch aus Stuttgart von Bilfinger Berger alle Buderus-Aktien für einen Kurs knapp unter 30 Euro kauft, was in der Summe den hübschen Betrag von 551 Millionen Euro ausmacht.
Flinke Finger sind schnell in der Lage eins und eins zusammenzuzählen, was im Detail folgendes heißt: Buderus 551 Millonen Euro plus den Bestand an Wertpapieren und liquiden Mitteln von 772 Millionen Euro ergibt zusammen 1,3 Milliarden Euro.
Da bekanntlich alles relativ ist, muss spätestens an dieser Stelle der Hinweis auf die Börsenkapitalisierung von Bilfinger Berger kommen. Alle Aktien des Mannheimer Baukonzerns werden an der Börse nur(!) mit 800 Millionen Euro bewertet. Wer will, mag sich auf der Zunge zergehen lassen, dass die Substanz des Unternehmens drastisch unter dem Börsenkurs liegt und dass darüberhinaus auch noch das gesamte Stamm-Baugeschäft mit Null angesetzt wird.
Es ist in der Tat so, die Finanzmärkte reflektieren derzeit in keiner Weise, dass Bilfinger Berger derzeit nicht weiß wohin mit dem Geld. Wer will, dass sich aus dem "Fluch der vollen Kasse" Segensreiches ergibt, legt sich also Bilfinger Berger ins Depot.


Es grüsst
Der Pelikan

stw - Freitag, 23. Mai 2003 - 19:24
Nach Studium des GB bin auch ich zu der Überzeugung gelangt, dass die Aktie derzeit trotz des Kursanstiegs immer noch ein Schnäppchen ist. Das wird erst durch den Q2-Bericht wohl noch deutlicher zutage treten. Entgegen meiner sonstigen Angewohnheiten steige ich nun sogar kurz vor der HV ein, Prof wird mich dafür schimpfen müssen...
Also: Kauf von 100 St. fürs stw-Musterdepot zu aktuell 22,99 EUR

:-) stw

Der Baukonzern Bilfinger Berger will die Suche nach geeigneten Übernahmekandidaten nach dem Verkauf des Buderus-Anteils nicht überstürzen. "Wir wollten mit dem Risko leben, eine limitierte Zeit auf dem Geldsack zu sitzen", sagte der Bilfinger Berger-Vorstandschef Herbert Bodener in einem Interview der "Börsen-Zeitung" (Donnerstagausgabe). Nach dem Verkauf von Buderus sei der Erwerb einer mindestens gleich rentable Neuanlagen nicht in einem Zug möglich gewesen.

Nach Ansicht von Bodner wird die Bilfinger-Berger-Aktie an der Börse trotz der jüngsten Kursgewinne noch unter Wert gehandelt. Gemessen an dem Buchwert siedelt er den fairen Kurs bei 34 Euro an. Ursache der zu niedrigen Bewertung sei das allgemeine Misstrauen gegen die Baubranche.

Bodner fürchtet nicht, dass Bilfinger Berger das Opfer einer feindlichen Übernahme werden könnte. Er hebt in diesem Zusammenhang die Aktionärsstruktur hervor. So lägen nach wie vor 25 Prozent der Anteile bei der Allianz . 27 Prozent der Aktien hielten Privatanlegern. Zudem sei eine Übernahme nicht sinnvoll, da der Wert eines Bauunternehmens ausschließlich aus dem Wissen des Personals bestehe.

Bilfinger Berger soll laut Bodner vor allem im Dienstleistungs- und Auslandsgeschäft wachsen. Gerade wegen des anhaltenden Outsourcings verspreche sich das Unternehmen nicht nur Potenzial bei Immobilienservices, sondern auch in der Sparte Industrieservice. Bei der Expansion blicke Bilfinger Berger in die USA, nach Großbritannien, in Osteuropa im wesentlichen auf Polen sowie nach Australien.

Trotz des gesunkenen Zinsniveaus und der nach dem Buderus-Verkauf vollen Kasse hält Bodner an der internen Renditezielen von 11 Prozent auf den Kapitaleinsatz (ROCE) fest

stw - Mittwoch, 28. Mai 2003 - 10:13
Erwartungsgemäß ist das Q1 negativ, der Buderus-Deal ist in der Bilanz zum 31.3. noch nicht enthalten.

:-) stw

Zwischenbericht zum 31. März 2003:

- Bilfinger Berger steigert Leistung und Auftragseingang
- Auftragsbestand erreicht Rekordwert
- Leistung und operatives Ergebnis nehmen im laufenden Geschäftsjahr weiter zu
- Konzernergebnis 2003 wird durch Sonderertrag hohen Vorjahreswert nochmals übertreffen

"Bilfinger Berger ist erfolgreich ins Geschäftsjahr 2003 gestartet", erklärte Vorstandsvor-sitzender Herbert Bodner auf der Hauptversammlung des Unternehmens am 28. Mai 2003 in Mannheim. Die Leistung erhöhte sich in den ersten drei Monaten des Jahres um 21 Prozent auf 1.151 Mio. €. Der Auftragseingang übertraf mit 1.498 Mio. € den hohen Vorjahreswert um 2 Prozent. Der Auftragsbestand stieg um 15 Prozent und erreichte mit 5.513 Mio. € trotz negativer Wechselkurseinflüsse einen neuen Rekordwert.

Das Konzernergebnis belief sich im ersten Quartal auf -5 Mio. € und bewegte sich damit in der Größenordnung des Vorjahres. "Das Ergebnis in den ersten drei Monaten des Jahres liegt auf Grund branchenspezifischer saisonaler Einflüsse immer erheblich unter dem Niveau der folgenden Quartale und lässt daher keine Rückschlüsse auf die Ergebnisentwicklung im Gesamtjahr zu", erläuterte Herbert Bodner.

Für das laufende Geschäftsjahr plant Bilfinger Berger eine erneute Zunahme der Leistung auf eine Größenordnung von 5,2 Mrd. € und wiederum eine Steigerung des operativen Ergeb-nisses. "Das Konzernergebnis wird schon auf Grund des Sonderertrags aus dem Verkauf unseres Buderus Anteils den außergewöhnlich hohen Wert des Vorjahres noch einmal übertreffen", so Herbert Bodner.

Anfang April 2003 hat Bilfinger Berger mit der Robert Bosch GmbH einen Vertrag über die Veräußerung der Beteiligung an der Buderus AG unterzeichnet. Für den Anteil von 30,02 Prozent am Grundkapital von Buderus werden Bilfinger Berger 551 Mio. € zufließen. Aus der Differenz von Buchwert und Verkaufspreis der Buderus Aktien wird ein steuerfreier Veräußerungsgewinn in Höhe von rund 230 Mio. € entstehen.

1. Quartal (31.3.) 2003 2002
Leistung (Mrd) 1,151 0,951
Auftragseingang (Mrd) 1,498 1,469
Auftragsbestand (Mrd) 5,513 4,790
EBITA (Mio) (9) (7)
K'ergebnis vor ao
Posten (Mio) (5) (4)
K'ergebnis (Mio) (5) 157*
Ergebnis je Aktie
- vor ao Posten (0,14) (0,11)
- nach ao Posten (0,14) 4,32*

*: enthält einen Sonderertrag von 161 Mio EUR aus dem
Verkauf der Dresdner-Bank-Aktien.

- Alle Angaben in EUR.
- Verluste stehen in Klammern

stw - Samstag, 31. Mai 2003 - 09:53
Dividendenzahlung fürs stw-Musterdepot: 100St * 1,00 EUR

Der Dividendenabschlag war im Kurs kaum wahrnehmbar, sicherlich ein gutes Zeichen für eine Outperformance gegenüber den Indizes in den nächsten Wochen.

:-)stw

stw - Freitag, 29. August 2003 - 11:28
Na das sind ja tolle Experten. Wir sprechen uns nach dem nächsten Quartalsbericht wieder, wenn die bei dem Buderus-Verkauf gehobenen stillen Reserven in der Bilanz erscheinen. Ist mir aber sehr recht, wenn die Trader rausgehen...

:-) stw

Die Analysten der Sparkasse Hamburg bewerten in ihrer Analyse vom 27. August die Aktie von Bilfinger Berger mit "Verkaufen".
Bilfinger Berger würde sich insgesamt in der gewohnt soliden Verfassung präsentieren. Die Analysten seien allerdings der Meinung, dass der positive Zwischenbericht und auch die optimistischen Erwartungen im Kurs weitgehend enthalten seien. Charttechnisch gesehen würde sich im Bereich um 27 Euro zudem eine massive Hürde aufbauen. Trading-orientierte Anleger könnten daher auf dem aktuellen Kursniveau Gewinne mitnehmen und ihre Bestände vorübergehend reduzieren, so die Analysten. Analyst: Hamburger Sparkasse
Rating des Analysten: Verkaufen

chinaman - Freitag, 29. August 2003 - 12:39
Mir ist in den letzten Wochen aufgefallen, dass das Management von Bilfinger immer wieder mal auf der Verkäuferseite zu finden war. Muss nicht unbedingt negativ sein, kann aber !

:-)
Gruss
Chinaman

stw - Freitag, 29. August 2003 - 14:35
Danke für die wichtige Info. ICh will eigentlich noch zukaufen (habe erst eine kleine Einstiegsposition), werde jetzt aber auf alle Fälle erstmal abwarten.

:-) stw

stw - Samstag, 6. September 2003 - 09:10
Das ist mal eine realistische Einschätzung wie ich finde...

:-) stw

Die Analysten des Bankhauses Reuschel bewerten in ihrer Analyse vom 5. September die Aktie des Bauunternehmens Bilfinger Berger mit "Übergewichten".
Durch die aktuell positive Entwicklung bei Dienstleistungen rechne Bilfinger Berger 2003 mit einem Anteil an der Gesamtleistung des Konzerns von mindestens 25% und gar von 50% am EBITA. Aufgrund des erfreulichen ersten Halbjahres 2003 hätte Bilfinger das Umsatzziel für 2003 insgesamt von 5,2 Mrd. Euro auf 5,4 Mrd. Euro angehoben (+10% gegenüber dem Vorjahr 2002) und würde zugleich eine Steigerung des EBITA um mindestens 10% (2002: 73,6 Mio. Euro) in Aussicht stellen. Zu einer Erweiterung des finanziellen Spielraums werde der Verkaufserlös des Buderus-Pakets (an Bosch) in Höhe von 551 Mio. Euro im dritten Quartal 2003 führen, der mit einem steuerfreien Ertrag in Höhe von 235 Mio. Euro verbunden sei.

Dadurch würde Bilfinger Berger derzeit über eine Nettoliquidität von rund 800 Mio. Euro bzw. 22 Euro pro Aktie verfügen. Auch nach geplanten Zukäufen in Australien, Polen und den USA sollte die Nettoliquidität kaum strapaziert werden, so die Analysten. Dafür würden die steigenden Cash-Flows aus laufender Geschäftstätigkeit in den nächsten Jahren (2003: 145 Mio. Euro, 2004: 160 Mio. Euro) sorgen. Daher würde sich selbst bei einem sehr konservativ angesetzten KGV von 7 und einem erwarteten Nettogewinn je Aktie von 1,30 Euro in den Bereichen Bau/Dienstleistungen ein rechnerischer Wert der operativen Aktivitäten von rund 9 Euro pro Aktie ergeben. Insgesamt würde sich damit ein Kursziel für Bilfinger Berger von 31 Euro errechnen. Die Bilfinger-Aktie sei weiterhin deutlich unterbewertet, die Analysten bleiben daher unverändert bei ihrem Rating "Übergewichten". Analyst: Bankhaus Reuschel
Rating des Analysten: Übergewichten

stw - Donnerstag, 23. Oktober 2003 - 12:21
Übernahmeangebot für australische Abigroup Ltd.

Bilfinger Berger strebt die Übernahme der börsennotierten Abigroup Ltd., Sydney,
an. Durch die Akquisition will Bilfinger Berger den zweitgrößten Baukonzern des
Kontinents formen und insbesondere seine Position auf dem wachsenden Markt für
anspruchsvolle Infrastrukturprojekte in Australien ausbauen.
Bilfinger Berger wird allen Aktionären der Abigroup ein öffentliches Übernahme-
angebot unterbreiten. Der Angebotspreis beträgt 3,90 AUD je Aktie, das Gesamt-
investitionsvolumen für 100 Prozent der Aktien beläuft sich auf 186 Mio. AUD
(rund 110 Mio. EUR). Der Hauptaktionär Vercot Ltd. hat sich gegenüber Bilfinger
Berger verpflichtet, Aktien bis zur gesetzlichen Grenze von 19,9 Prozent des
Grundkapitals zu veräußern, und Bereitschaft signalisiert, auch die übrigen
Aktien seines Gesamtpakets von 50,2 Prozent abzugeben. Das Angebot steht unter
dem Vorbehalt einer Mindestannahmequote von 90 Prozent und der Akzeptanz durch
die Kartellbehörde.
Die auf Infrastrukturprojekte spezialisierte Abigroup stellt eine ideale
Ergänzung zu der seit 1993 zum Bilfinger Berger Konzern gehörenden australischen
Beteiligung Baulderstone Hornibrook dar, die über starke Marktpositionen im
Hochbau und im Ingenieurbau verfügt. Neben den Bauaktivitäten übernimmt Abigroup
Wartung und Instandhaltung von Gas- und Wassernetzen sowie von Mautstraßen.
Hinzu kommen erfolgreiche privat-wirtschaftliche Betreiberprojekte, darunter
eine Beteiligung an der börsennotierten Autobahngesellschaft Hills Motorway.
Abigroup erbrachte im vergangenen Geschäftsjahr mit 1.500 Mitarbeitern eine
Leistung von 440 Mio. EUR, die durch Großprojekte schon im laufenden Jahr
deutlich steigt. Es werden EBIT-Margen von mindestens 3 Prozent erwartet. Das
gute operative Ergebnis der Abigroup war in den zurückliegenden Jahren durch
eine Beteiligung an der Veranstaltungsarena Sydney Super Dome belastet, die
kurzfristig beendet wird. Die sich daraus ergebenden Auswirkungen sind im
Kaufpreis berücksichtigt. Die Gesellschaft leistet zum Konzernergebnis von
Bilfinger Berger auch nach Goodwill-Abschreibungen und Finanzierungskosten von
Beginn an einen positiven Beitrag. Die Übernahme wird vom Board der Abigroup
empfohlen und vom Management des Unternehmens begrüßt.

:-) stw

prof - Sonntag, 2. November 2003 - 20:06
Dieser Langfristchart sieht auch nicht schlecht aus!

stw - Montag, 3. November 2003 - 17:58
Na da sind wir ja mal wieder einer Meinung und diesmal kann ich den Chart sogar erklären. Wenn demnächst die Ergebnisse des Buderus-Deals in der Bilanz erscheinen, dann wird der Buchwert nochmal über dem nun schon wesentlich gestiegenen Aktienkurs liegen.

:-) stw

P.S. @prof: Die Charts von Depfa und Aareal müssten Dir aber jetzt auch gefallen, oder ?

prof - Montag, 3. November 2003 - 19:33
B&B wurden erst mal wieder von der Watchlist gestrichen. Der 10-Jahreschart sieht nicht so gut aus.

Depfa und Aareal sehen jetzt charttechnisch gut aus, aber ich will Aktien, die noch nicht so heiß gelaufen sind.

chinaman - Dienstag, 4. November 2003 - 10:40
Das wären dann wohl Aktien, die Ihre charttechnische Bodenbildung vollzogen haben, oder ??? Wann kann man denn von vollzogener Bodenbildung sprechen ???

:-)
Gruß
Chinaman

prof - Dienstag, 4. November 2003 - 11:54
Im 13-Jahres-Chart sehen Bilfinger gar nicht so gut aus, deshalb lasse ich die Finger davon.

@chinaman: Bodenbildung ist vieleicht 6-12 Monate.
Am besten sind Aktien, die aus einer relativ langen Seitwärtsbeweung nach oben ausbrechen.
Prof

stw - Freitag, 21. November 2003 - 11:06
Hier die Zahlen von Bilfinger. Der Gewinn aus dem Buderus-Deal wird zum Großreinemachen in der Bilanz genutzt. Das sieht mir sehr danach aus, als ob man sich da bewusst erstmal arm rechnen will... oder sind da wirklich so große Risiken vorhanden ? Sehr konservativ ist dieser Ansatz aber allemal.

:-) stw

Zwischenbericht zum 30. September 2003:

- Bilfinger Berger übernimmt amerikanisches Serviceunternehmen Centennial
- Leistung, Auftragseingang und Auftragsbestand steigen
- Operatives Ergebnis übertrifft Vorjahreswert um 86 Prozent
- Sonderertrag dient vor allem der Bilanzvorsorge

Bilfinger Berger erwirbt über seine amerikanische Beteiligungsgesellschaft Fru-Con das Serviceunternehmen Centennial Contractors Enterprises Inc. Die in Vienna, Virginia, ansässige Gesellschaft ist einer der führenden Anbieter von Job Order Contracting-Leistungen. Dabei handelt es sich um Instandhaltungs-, Wartungs- und Erweiterungsmaßnahmen an Gebäuden, die auf der Grundlage langfristiger Rahmenverträge ausgeführt werden. Die Gesellschaft erreicht in ihrem speziellen Segment einen Marktanteil von 15 Prozent und ist landesweit tätig. Centennial erzielte im zurückliegenden Geschäftsjahr eine Leistung von 150 Mio. €. Die EBIT-Marge von 4 Prozent, die sich Bilfinger Berger im Servicegeschäft zum Ziel gesetzt hat, wird übertroffen.

Die operativen Kennzahlen von Bilfinger Berger sind in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres infolge der Neuausrichtung des Konzerns deutlich gestiegen. Die Leistung erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 19 Prozent auf 4.052 Mio. €, der Auftragseingang nahm um 11 Prozent auf 4.409 Mio. € zu. Der Auftragsbestand erreichte mit 5.547 Mio. € wieder einen Spitzenwert. Das operative Ergebnis (EBITA) belief sich auf 41 Mio. €, ein Anstieg um 86 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Im Juli 2003 sind Bilfinger Berger aus dem Verkauf des Anteils an der Buderus AG 551 Mio. € zugeflossen, die zum weiteren Ausbau der Dienstleistungsaktivitäten und zur Stärkung der Position auf internationalen Märkten eingesetzt werden. Es entstand ein steuerfreier Veräußerungsgewinn in Höhe von 238 Mio. €. Bei der Verwendung dieses Sonderertrags steht wie im vergangenen Jahr die Bilanzvorsorge im Vordergrund. Im Zusammenhang mit dem Rückzug aus der Immobilienprojektentwicklung werden 90 Mio. € des Sonderertrags zu einer vorsorglichen Wertkorrektur der Bestandsimmobilien genutzt. Des weiteren wird zur Absicherung möglicher politischer und wirtschaftlicher Risiken aus Engagements in Entwicklungs- und Schwellenländern eine Vorsorgeposition in Höhe von 45 Mio. € gebildet. Außerdem wurden zur Kapazitätsanpassung im Baugeschäft und für Bereinigungen im Beteiligungsportfolio 25 Mio. € zurückgestellt. Zur Absicherung gegen eventuelle negative Einflüsse künftiger Impairment Tests kommen vorsorglich Sonderabwertungen auf Goodwill in Höhe von 30 Mio. € hinzu. Über die Verwendung des nach Bilanzvorsorge und unter Berücksichtigung latenter Steuern verbleibenden Sonderertrags in Höhe von 75 Mio. € wird im Zuge der Erstellung des Jahresabschlusses entschieden.

Für das Gesamtjahr 2003 erwartet Bilfinger Berger eine Leistung in der Größenordnung von 5,5 (Vorjahr: 4,9) Mrd. €. Das operative Ergebnis wird erneut deutlich steigen, das Konzernergebnis infolge der genannten Sondereinflüsse den außergewöhnlich hohen Wert des Vorjahres noch einmal übertreffen.

stw - Dienstag, 25. November 2003 - 17:46
Der Baukonzern Bilfinger Berger baut das attraktive Servicegeschäft durch eine Akquisition in den USA aus. Weniger schön sind die Flecken in der Bilanz: Der Sonderertrag aus dem Verkauf des Buderus-Pakets geht großenteils für Sonderabschreibungen und Rückstellungen drauf.
Der Baukonzern setzt immer mehr auf das Service-Geschäft - eine Strategie, die sich in der Konjunkturflaute ausgezahlt hat.

Bereits im laufenden Jahr erwirtschaft Bilfinger Berger mehr als 40 Prozent des operativen Gewinns mit Dienstleistungen. Diese Marke war ursprünglich erst für 2004 angepeilt worden. Damit zahlt sich der Aufbau der neuen Sparte schneller aus als erwartet.
Durch weitere Akquisitionen wird der Bereich zügig erweitert. Im Oktober hatten die Mannheimer den Industriegerüst-Dienstleister Arnholdt übernommen, der eine Leistung von 60 Millionen Euro erbringt. Jetzt kaufen sie das amerikanische Serviceunternehmen Centennial Contractors Enterprises.

Die US-Gesellschaft gilt als führender Anbieter von Instandhaltungen und Erweiterungen an Gebäuden. Der Marktanteil beträgt 15 Prozent. Centennial erzielte im vergangenen Geschäftsjahr eine Leistung von 150 Millionen Euro.
Die Umsatzrendite vor Zinsen und Steuern (EBIT-Marge) liegt über der Bilfinger-Zielmarke von vier Prozent. Den Kaufpreis fällt offenbar recht günstig aus. Er beträgt laut Vorstandschef Herbert Bodner nur das Fünffache des EBIT. Da Centennial über langfristige Rahmenverträge verfügt, sind die Erträge relativ stabil.

Eine unangenehme Überraschung sind dagegen die hohen Aufwendungen für die Bilanzvorsorge. Schon im vergangenen Jahr floss der Gewinn aus dem Verkauf der Dresdner-Bank-Anteile von 161 Millionen Euro großenteils in Sonderabwertungen auf Bestandsimmobilien und im Baustoffgeschäft. Jetzt steht abermals ein großes Reinemachen an. Dafür geht der Großteil des Sonderertrags von 238 Millionen Euro aus dem Verkauf der Buderus-Beteiligung drauf.

Vor allem der angekündigte Ausstieg aus der Entwicklung von Immobilienprojekten verursacht Aufwendungen. Bereits in den vergangenen Jahren wurde das riskante Geschäft, an dem zum Beispiel der Konkurrent Philipp Holzmann zu Grunde ging, zunehmend zurückgefahren.
Künftig wollen die Mannheimer kein Kapital mehr in dem Bereich binden und nur noch im Auftrag Dritter Projekte entwickeln. Die Bestandsimmobilien werden um 90 Millionen Euro abgewertet und stehen dann noch mit 180 Millionen Euro in den Büchern.

Des weiteren werden 45 Millionen Euro für Risiken aus Engagements in Entwicklungs- und Schwellenländern und 25 Millionen Euro für Kapazitätsanpassungen im Baugeschäft sowie für Bereinigungen im Beteiligungsportfolio zurückgestellt. Außerdem werden 30 Millionen Euro Sonderabwertungen auf Goodwills verarbeitet.

Deutliche Zuwächse zeigen die operativen Kennzahlen der ersten neun Monaten 2003 - Folge vor allem der Zukäufe von Servicefirmen. Die Leistung erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 19 Prozent auf 4,05 Milliarden Euro. Der Auftragseingang nahm um 11 Prozent auf 4,41 Milliarden Euro zu, der Auftragsbestand erreichte 5,55 Milliarden Euro.

Das operative Ergebnis erreichte 41 Millionen Euro, 86 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der um Sondereinflüsse bereinigte Nachsteuergewinn liegt allerdings um zwölf Prozent unter dem Vorjahresniveau. Grund sind höhere Goodwillabschreibungen und Steuern sowie das verschlechterte Zinsergebnis.

Für das Gesamtjahr erwartet Bilfinger 5,5 Milliarden Euro Leistung. Bisher lag die Prognose bei 5,4 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis soll deutlich steigen. Andererseits fällt der anteilige Buderus-Gewinn, der in das Beteiligungsergebnis einging, jetzt weg. Die Aktie ist günstig bewertet, wie das 2004er Kurs-Gewinn-Verhältnis von 14 zeigt. Die Börsenkapitalisierung liegt nach wie vor unter dem Bestand an liquiden Mitteln von gut einer Milliarde Euro.

stw - Donnerstag, 22. April 2004 - 16:25
In der Analyse vom 22. April empfiehlt Merck Finck & Co die Aktie des deutschen Baukonzerns Bilfinger Berger mit "Buy".
Bilfinger Berger habe heute den Bericht für das Fiskaljahr 2003 auf einer Pressekonferenz veröffentlicht. Während die Schlüsselzahlen von 2003 bereits im Februar publiziert worden seien, habe das Unternehmen heute bekannt gegeben, einen gesamten Leistungsanstieg von 18% auf 1,35 Mrd. Euro im ersten Quartal 2004 erreicht zu haben. Bilfinger Berger habe den Ausblick eines höheren operativen Gewinns im derzeitigen Jahr bestätigt. Diese Ankündigungen würden den positiven Blick der Analysten auf das Unternehmen bestätigen.

Analyst: Merck Finck & Co
Rating des Analysten: Buy

chinaman - Freitag, 28. Mai 2004 - 08:05
Anleger reagieren auf Zahlen mit Verzögerung
Verlierer: Bilfinger Berger
Manchmal ist das Verhalten der Anlegergemeinde sonderbar. Nachdem der Baukonzern am Mittwoch seine Zahlen für das erste Quartal 2004 veröffentlicht hatte, zeigte die Börse keinerlei Reaktion. Doch nur einen Tag später, verabschiedeten sich die Aktionäre gleich reihenweise von dem Papier. Gerade so, als ob man erst gestern die wahre Bedeutung der Zahlen erkannte. Obwohl Bilfinger Berger das Ergebnis geringfügig verbessern konnte, wurde erneut ein Verlust ausgewiesen. Offensichtlich hatte der Markt Besseres erwartet. Immerhin konnte man das Minus im Vergleich zum Vorjahresquartal von fünf auf drei Mio. Euro reduzieren. Kleiner Trost: Das erste Quartal ist bei Bauunternehmen traditionell das Schwächste. Zudem teilte der Konzern mit, dass man den polnischen Straßenbauer WPRD für 25 Mio. Euro gekauft hat. DW


Artikel erschienen am 28. Mai 2004
Die Welt

stw - Donnerstag, 8. Juli 2004 - 11:19
:-) stw

Bilfinger Berger erhält Auftrag über 110 Mio. Euro

Die Fru-Con, eine Tochtergesellschaft des Baukonzerns Bilfinger Berger AG, erhielt am Donnerstag weitere Aufträge zur Erstellung und zum Ausbau von Kläranlagen im Großraum Washington DC im Gesamtwert von 110 Mio. Euro.
Im Rahmen der Vereinbarung wird die amerikanische Tochtergesellschaft des im MDAX notierten Konzerns Teile des Blue Plaint Plant, der größten amerikanischen Kläranlage, modernisieren. Im Bundesstaat Virginia wird das Unternehmen den ersten Bauabschnitt einer Kläranlage realisieren. Außerdem wurde die Gesellschaft mit der Sanierung einer Anlage in Arlington County beauftragt.

stw - Montag, 16. August 2004 - 10:55
:-) stw

Die Bilfinger Berger AG, Mannheim, sieht sich nach dem 2. Quartal in ihrer Jahresprognose bestätigt. "Der Verlauf des 2. Quartals gibt uns in keiner Weise Veranlassung, die Prognose in irgendeiner Weise zu korrigieren", sagte Vorstandsvorsitzender Herbert Bodner im Gespräch mit Dow Jones Newswires. "Wir liegen in dem Trend, den wir uns vorgestellt haben", fügte er hinzu. Die Quartalszahlen wird der Bau- und Dienstleistungskonzern am Mittwoch veröffentlichen. Die Leistung soll im Gesamtjahr um gut 7% auf 6 Mrd EUR wachsen. Das operative Ergebnis (EBITA) und das Ergebnis vor Steuern sollen überproportional zur Leistung zulegen.

Wie Bodner jetzt präzisierte, soll der operative Gewinn 2004 auf jeden Fall "prozentual zweistellig" wachsen, nach 101 Mio EUR im Vorjahr. Beim Ergebnis vor Steuern wollte sich der Manager noch nicht näher festlegen. Nach Steuern wolle der Konzern die 50 Mio EUR aus dem Vorjahr vor Sondereffekten übertreffen, bekräftigte Bodner." Der bisherige Jahresverlauf bestätige diese Jahresprognose", meinte er. Pessimistisch äußerte sich der Manager zu den Aussichten für die deutsche Baukonjunktur. "Die Entwicklung der Bauwirtschaft in Deutschland ist noch nicht an ihrem Tiefpunkt angekommen", meint er.

Noch keine Wende am deutschen Baumarkt

Sowohl die Umsätze als auch die Auftragseingänge tendierten seit Jahresanfang weiter nach unten. Die Hoffnungen auf eine Wende in der deutschen Bauwirtschaft in 2004 sind nach Bodners Ansicht verflogen. "Eher schwierig" - wenn auch nicht vergleichbar mit der Situation in Deutschland -
schätzt der Manager auch die Lage in den übrigen für Bilfinger Berger relevanten Baumärkten ein. Europa, hier ist Bilfinger vorwiegend in Frankreich, Österreich und Polen im Ingenieurbau tätig, zeige kein einheitliches Bild. In Frankreich sei die Lage etwas besser und auch Polen erhole sich.

In Österreich gebe es eine respektable Anzahl von Neuinvestitionen. Hier sollen die Mauteinnahmen nach Bodners Angaben konsequent für Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur verwendet werden. Im für Bilfinger Berger wichtigen australischen Markt sei die Situation derzeit gespalten, führte Bodner aus. In die Verkehrsinfrastruktur werde sehr viel investiert, hier herrsche ein regelrechter Nachfrageschub, meinte er. Dies gelte vor allem für privatwirtschaftlich durchgeführte Projekte. Im Hochbau, insbesondere im Wohnungsbau, sieht Bodner dagegen den Pick überschritten. "Da geht es eher rückwärts", meinte er.

Bilfinger trotzt schwierigen Rahmenbedingungen

Verhalten sei die Lage auch in den USA einzuschätzen. Wegen der hohen Ausgaben der öffentlichen Hand für den Irakkrieg würden die öffentlichen Investitionen derzeit eher zurückgehalten, erläuterte der Manager. Bilfinger sieht sich trotz der schwierigen Rahmenbedingungen gut im Geschäft. "Wir werden mit Sicherheit im 2. Quartal wieder einen Auftragseingang haben, der in der Größenordnung der Leistung liegen wird", führte er aus. Das Unternehmen verfüge über einen Auftragsbestand, der weit über einer Jahresleistung liege.

Der Baukonzern ist weiter auf der Suche nach Kaufgelegenheiten. Der Verkauf des Buderus-Anteils hat dem Unternehmen bekanntlich einen Buchgewinn von 238 Mio EUR beschert. Für Akquisitionen stehen etwa 300 Mio EUR an freier Liquidität zur Verfügung. "Wir verfolgen derzeit eine Reihe von Projekten", sagte Bodner. In den USA ist Bilfinger im Industriebau und in der Dienstleistungssparte schon länger auf der Suche. "Ich weiß nicht wieviele Steinchen wir in den USA schon umgedreht haben". Bisher sei das Unternehmen unter dem Aspekt Preiswürdigkeit und strategische Wichtigkeit einfach nicht zu Potte gekommen.

Bilfinger sucht eher nach Familienunternehmen

Da Bilfinger aber nicht primär nach börsennotierten Unternehmen suche sondern nach mittelständischen Firmen in Familienbesitz, gebe es immer wieder neue Chancen am Markt, sagte Bodner. Im Dienstleistungsbereich (Industrie- und Immobiliendienstleistungen) suche Bilfinger auch in Deutschland und den angrenzenden Ländern nach sinnvollen Verstärkungsmöglichkeiten. Kein Interesse zeigt Bodner in das Flughafenbetreibergeschäft einzusteigen. "Dieses Geschäft so anzugehen wie das Konkurrent Hochtief tut, wäre für uns viel zu kapitalintensiv", sagte Bodner.

Bauergebnisse sollen weiter verbesssert werden

Das Unternehmen habe sich entschlossen, sich im Dienstleistungsbereich überwiegend auf Verkehrsinfrastrukturprojekte und öffentliche Gebäude zu konzentrieren. Das Dienstleistungsgeschäft steuert heute etwa 40% zum operativen Ergebnis bei Bilfinger bei. Ziel sei auf etwa 50% zu kommen, sagte Bodner. Dabei sollen aber auch die Ergebnisse im Bau weiter verbessert werden. Im Hoch- und Industriebau hatte der Konzern 2003 nur ein mageres Ergebnisplus (EBITA) von 6 Mio EUR erzielt. 2004 soll deutlich besser werden. Ein negativer Ergebnisbeitrag der englischen Hochbaueinheit von etwa 8 Mio EUR habe hier zu Buche geschlagen, sagte Bodner.

Bilfinger sei derzeit dabei, die Einheit zu schließen. "Wir haben uns in England eingebildet, dass wir aus eigener Kraft ein Hochbaugeschäft aufbauen können. Das hat sich als zu schwierig herausgestellt", fügte er hinzu. In Deutschland werde der Hochbau wie schon 2003 auch 2004 wieder schwarze Zahlen schreiben, kündigte er an.

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